Autor Thema: Schießerei und Deckung  (Gelesen 1784 mal)

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Offline Natasz

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Schießerei und Deckung
« am: 6.03.2010 | 17:46 »
ich benötige mal ein paar Denkanstöße für unsere Runde - wir spielen in den 20igern im Gangstermilieu! Da kommt es naturgemäß auch mal zu einer wilden Schießerei. Da ich keine passenden Figuren zur Hand hatte und auch keine Pappkameraden ausdrucken wollte, habe ich einfach mal Karten ausgeschnitten, die auf der Rückseite deutlich machen, dass die Person" angeschlagen ist. Außerdem benutzen wir rote Glassteine für Wunden. In der Regel versuche ich die jeweilige Situation auf papier zu visualisieren. Soweit in Ordnung. Das ganze Szenario mit Figuren wollen wir auf dem Tisch nicht 1:1 ausüben; das wäre uns dann zuviel - pen & paper und nicht Tabletop. Ich weiß, viele SW-Fan propagieren hier eine andere Vorstellung.

Wozu  benötige ich nun Hilfe?!
Die Bewegungen während einer Schießerei verlaufen irgendwie sehr statisch ab. Das haben die Spieler auch schon gemerkt, aber irgendwie auch akzeptiert. Sie selbst machen auch keine Andeutungen, sich - sofern einmal nicht in Deckung - erstmal um Schutz zu bemühen. Es wirkt dann irgendwie so, als spielen sie Last Man Standing. Nun könnte man ja auch jedes Mal, wenn man bspw. hinter eine Kiste stehen würde sagen: "Ich komm aus der Deckung hervor, schieße auf einen Typen und danach verstecke ich meinen Kopf wieder hinter der Kiste... der Nächste bitte .. ich bin übrigens in Sicherheit". Da regeltechnisch jeder Spieler / NSC nacheinander an die Reihe kommt, ergibt sich dann irgendwie eine Pattsituation, da alle versteckt sind....

Mir fällt aber gerade etwas ein: grundsätzlich könnte man das ja auch machen und evtl. bleibt mal jemand "abwartend" und könnte die Zeit zum "zielen" nutzen, oder? Wie handhabt ihr das denn in euren Runden mit der Bewegung, der Deckung und so?! Ist es bei euch weniger statisch? Ein paar Ideen könnten ja sicherlich ganz hilfreich sein...

Thx
Natasz

MarCazm

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #1 am: 6.03.2010 | 18:01 »
Das gute alte Deckungsspiel. Einfach mal die NSC's on hold setzen und die SC's dann während ihrer Aktion unterbrechen, natürlich dann wenn sie grad aus der Deckung rausschauen. Ansonsten finden Granaten immer einen guten Platz hinter der Deckung, das kann schon so manchen aus der Deckung springen lassen. ;)

Offline Zwart

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #2 am: 6.03.2010 | 18:11 »
Natürlich kommt es auch darauf an hinter was da Deckung gesucht wird.
Wenn nichts mehr geht schießen meine Jungs den SCs öfter mal die Deckung einfach unterm Hintern weg.

Offline Zornhau

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #3 am: 6.03.2010 | 18:35 »
Wichtiger Punkt: In Beschreibungstext und in der Visualisierung DECKUNGSMÖGLICHKEITEN aufführen. Der Hot-Dog-Stand, der Obstkarren, die Mülleimer am Straßenrand, usw. - Wenn die Spieler das mitbekommen haben, dann nutzen sie das auch.

Weiters: mit TRICKS arbeiten! - Einen Hut mit links hinter der Deckung hervorschieben (Smarts-Trick), und dann dem Gegner, der auf diesen geballert hat, von rechts hinter der Deckung eine verpassen.

Das Deckungs-Nutzen BASIERT darauf, daß man ABWARTET, bis sich ein Gegner zeigt, diesen unterbricht, und ihn wegknallt, BEVOR er selbst zum Schuß kommen kann.

Deine Spieler sollte somit das Deckungs-Nutzen von den NSC "in Perfektion" vorgeführt bekommen. Dann machen sie das selbst auch mal.

Nicht vergessen das geduckte Fortbewegen (Crouching) gibt auch schon -1 auf die Schießen-Würfe der Gegner!

Einschüchtern ("Ich hab'ne Handgranate. Ergebt Euch, oder ich schmeiß sie Euch rüber."), falls das Einschüchtern die Gegner kalt läßt: einen Stein rüberschmeißen (Smarts-Trick: "Hier! Freßt die Granate!").

Provozieren ("Daneben!" - "Du schießt wie ein vollgefressener Bulle!").

Weitere Tricks und coole Manöver: Auf das Trittbrett eines vorbeifahrenden Wagens springen, sich hinter die Deckung der Gegner fahren lassen, und dann abspringen und losballern.

Offline Natasz

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #4 am: 6.03.2010 | 19:27 »
Schon mal vielen Dank für die Ideen! Offenbar muss ich die Gegner einfach viel mehr die möglichen Regeln ausspielen lassen... Tricks, abwarten und provoziern ... wahrscheinlich werde ich nach und nach immer mehr in die Runde einbringen ... noch lernen wir das System während unserer Spielabende. Eigentlich ist SW ja nicht so kompliziert, aber "alte Männer" lernen einfach nicht mehr so schnell ;-). Zumal es mir als SL gar nicht so einfach fällt alle situationsabhängigen Modifikatoren der NSCs im Kopf zu behalten. Wir benutzen ja schon Hilfsmittel, aber ganze Szenerien mit Figuren WOLLEN wir einfach nicht nachstellen...

Ich setze mal drauf, dass genau o.g. "Möglichkeiten" sich nach und nach bei uns durchsetzen, wenn wir erst einmal anfangen sowas zu nutzen. Für weitere Ideen oder anschauliche Beispiele bin ich weiterhin interessiert.

Da fällt mir gerade noch etwas ein: wie nutzt ihr Tricks im Fernkampf? Das Beispiel von Zornhau zeigt eine Möglichkeit; bisher haben wir das aber eher vernachlässigt.

Was ist mit Einschütern oder Provozieren?! Ein Spieler hat da recht gute Chancen, aber sagt immer nur, dass er das ntzen will (ohne es irgendwie gut auszuspielen) - ein reines Auswürfeln ohne Idee halte ich nicht für geeignet, wenn es am Ende einen Bonus geben soll und der NSC dadurch sogar angeschlagen sein könnte. Reicht da ein: "Du schießt wie ein vollgefressener Bulle!" (Zitat: Zornhau), damit der Gegner evtl. angeschlagen ist? Habe ich da was falsch verstanden?! Ich rufe eine Beleidigung rüber und der Gegner ist so angeschlagen, als würde ich ihm einen Streifschuss verpassen?

Gurß
Natasz

Offline Heretic

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #5 am: 6.03.2010 | 20:29 »
Was ist mit Einschütern oder Provozieren?! Ein Spieler hat da recht gute Chancen, aber sagt immer nur, dass er das ntzen will (ohne es irgendwie gut auszuspielen) - ein reines Auswürfeln ohne Idee halte ich nicht für geeignet, wenn es am Ende einen Bonus geben soll und der NSC dadurch sogar angeschlagen sein könnte. Reicht da ein: "Du schießt wie ein vollgefressener Bulle!" (Zitat: Zornhau), damit der Gegner evtl. angeschlagen ist? Habe ich da was falsch verstanden?! Ich rufe eine Beleidigung rüber und der Gegner ist so angeschlagen, als würde ich ihm einen Streifschuss verpassen?

Gurß
Natasz

Ob der Spieler das "gut" beschreibt oder nicht, ist eigentlich völlig egal, den Regeleffekt bekommt er bei geschaffter Probe trotzdem, wenn er Tricks einsetzt.
Zumindest nach Regelwerk.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Abd al Rahman

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #6 am: 6.03.2010 | 20:35 »
Um den Spielern zu helfen, könntest Du die Beschreibung am Anfang übernehmen. Eventuell fühlen Deine Spieler bzw. Der eine Spieler sich inspiriert.

Offline Zornhau

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Re: Schießerei und Deckung
« Antwort #7 am: 6.03.2010 | 21:36 »
Was ist mit Einschütern oder Provozieren?! Ein Spieler hat da recht gute Chancen, aber sagt immer nur, dass er das ntzen will (ohne es irgendwie gut auszuspielen) - ein reines Auswürfeln ohne Idee halte ich nicht für geeignet, wenn es am Ende einen Bonus geben soll und der NSC dadurch sogar angeschlagen sein könnte. Reicht da ein: "Du schießt wie ein vollgefressener Bulle!" (Zitat: Zornhau), damit der Gegner evtl. angeschlagen ist? Habe ich da was falsch verstanden?! Ich rufe eine Beleidigung rüber und der Gegner ist so angeschlagen, als würde ich ihm einen Streifschuss verpassen?
Zum einen ist es natürlich vollkommen in Ordnung, wenn der Spieler, der vielleicht SELBST nicht so ein eloquenter und schlagfertiger Mensch ist, sondern nur einen solchen SPIELT, einfach die Spielwerte einsetzen möchte. Immerhin muß man ja auch beim Kämpfen nicht erst Boxen, Fechten, Ringen usw. beherrschen, um einen Kämpfen-Wurf zu machen!

Andererseits finde ICH es einfach SCHÖNER, wenn die Spieler sich tolle Sprüche oder - gerade beim Provozieren - auch andere Ideen einfallen lassen, weil es einfach das Spielgeschehen bereichert.

Wie bekommt man dann seine Spieler dazu, daß auch die nicht so findigen und eloquenten sich mal etwas einfallen lassen, mal eine konkretere Beschreibung ihrer Tricks, Provokationen, ihres Einschüchterns geben?

Wie bei Tricks so auch bei Geistigen Duellen: Durch BEISPIEL-GEBEN!

Der Spielleiter macht das mittels seiner NSCs vor. Und die Spieler sitzen am "Nehmerende" nicht nur des Tricks oder Geistigen Duells, sondern auch der Beschreibung!

Wichtig: Der Spieler hat IMMER den Anspruch darauf, die mittels der Spielwerte seines SCs erzielten Erfolge auch nutzen zu können. - Wenn er also, weil ihm nichts einfällt, nur auf Einschüchtern würfeln will, dann darf er das nicht nur tun, sondern er erhält auch die erwürfelten Vorteile (+2 auf die nächste Aktion gegen den Eingeschüchterten, bzw. der Eingeschüchterte ist Angeschlagen).

Wenn aber ein Spieler eine FÜR SEINE VERHÄLTNISSE besonders gute Beschreibung abgeliefert hat, wenn er sich wirklich reingehängt hat und das Spiel so bereichert hat, dann bekommt er einen Bennie dafür!

Neben dem Beispiel-Geben via NSCs ist das BELOHNEN, das positive Feedback für alles, was dem Spielleiter gefällt, DER gängigste Mechanismus in SW die Spieler zu mehr aktiver GESTALTUNG des Spiels zu bewegen.

Sagt ein ansonsten auch nicht aufs Maul gefallener Spieler nur "Ich schüchtere den Gegner ein, indem ich ihm was erzähle, was ich mit ihm anstellen werde, bevor er verblutet ist." dann ist das eher mäßig unterhaltsam und der Spieler hat sich nicht wirklich reingehängt. - Sagt DASSELBE der Spieler, der sonst nur sagt "Ich würfle mal auf Einschüchtern", dann ist das eine BEWEGUNG in die Richtung, die ich als Spielleiter FÖRDERN will, und dafür gibt es einen Bennie!

Als Spielleiter habe ich halt AUCH meine Interessen am Spiel. Und dazu gehört die Qualität, Intensität und Häufigkeit von zur Spielwelt HINZUFÜGENDEN Beschreibungen durch die Spieler. - Und daher verwende ich das positive Feedback via Bennies, UND das eigene Beispiel, um einerseits eben zu FÖRDERN (durch Bennie-Vergabe) und andererseits auch zu FORDERN (durch Beschreibungen, bei denen die Spieler versuchen können, das noch zu toppen).

Ohne Druck ohne Zwang irgendwas beschreiben zu MÜSSEN kann man so die Spieler dazu bewegen etwas beschreiben zu WOLLEN. Denn die coolen Aktionsbeschreibungen werden mit Bennies belohnt und man redet noch nach Wochen über die beeindruckendsten Szenen.