Autor Thema: Charaktertode richtig "dosieren"  (Gelesen 6712 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Charaktertode richtig "dosieren"
« Antwort #50 am: 16.03.2010 | 20:04 »
Jetzt mal vollkommen unabhängig davon, wie ich deinen Spielstil finde, ein paar Tipps:
- Lass den Chars die Chance, zu fliehen, wenn es schlecht für sie läuft. Auf einem Boot beim Krakenangriff kommt keiner weg, da gehen dann eben alle drauf.
- Gib den Gegnern ein anderes Ziel als "muss alle SCs töten". Vielleicht wollen sie nur einen Gegenstand (den man ihnen dann hinwerfen kann) oder etwas zu fressen (armes totes Char).
- Im Grenzfall kann - bei mehreren Gegnern - auch mal einer stehen bleiben und den toten SC looten. Das sollte man nicht dauernd machen, aber einmal kommt das bestimmt ganz gut.
- Oder die Gegner sind sich ohnehin nicht ganz einig, was sie erreichen wollen (Slaanesh-Kultistin: "Hey, der war niedlich, den wollte ich doch noch vernaschen!" Kor-Kultist: "Grunz. Töten. Alles, alles töten..."). Auch hier gilt wieder: Nicht dauernd verwenden, kann aber mal ganz okay sein, vor allem, wenn die Chars clever genug sind, das auszunutzen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Herr der Nacht

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Re: Charaktertode richtig "dosieren"
« Antwort #51 am: 16.03.2010 | 20:12 »
Tipp: Hör auf Encounter gezielt zu gestalten.

Bastel Bösewichte und Mooks, überlege dir wie sie reagieren in verschiedenen Situationen (Überrumpelt, Überlegen, Unterlegen etc...) und lass den Rest offen auf dich zukommen. Gegner die sich Morrowindmässig an die SCs anpassen sind ohnehin nicht jedermanns Freund.

Wenn du das nicht kannst hilft nichts als sich tiiief in die Materie der verwendeten System reinzuarbeiten, Tools zu finden/zu entwickeln die dir bei der Statistik-Ermittlung helfen und dann herauszufinden welche Tödlichkeitsrate/welchen Schwierigkeitsgrad deine Spieler tendenziell verkraften. Diesen regulierst du dann je nachdem wie du es haben willst etwas hoch/runter.

Ich persönlich halte dosierte Encounter für dämlich. Bei mir ist ein Kult nicht bei schwachen SC Gruppen ein Bauernverein und bei Heroischen SC-Gruppen wird es auch nicht automatisch zum Erzüberkult mit Superbackup.

Natürlich wird die hochstufige Gruppe später im Spiel tendenziell seltener mit Räubern und ähnlichem genervt, das liegt aber meist auch daran dass die Ziele der SCs sich verschieben und somit auch die Gegner ein paar Fahnenstufen höher liegen als zu Spielbeginn.

Aber grundsätzlich ist bei mir der fiese Erzdämonensonstwas-Beschwörer auch zu Spielbeginn der fiese Erzdämonenbeschwörer. Das versuche ich den Spielern klar zu machen, wenn sie der Meinung sind das handlen zu können spiele ich mit offenen Karten und versuche auch keinen TPK zu vermeiden, schließlich ist es ihre Wahl.

Offline Blutschrei

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Re: Charaktertode richtig "dosieren"
« Antwort #52 am: 16.03.2010 | 22:08 »
Zitat
Ich vermut ja deine "Todesrate" hält die Charaktere auch von den Werten klein, wenn im Schnitt einer pro Abend wie du gesagt hast Ex geht. Wenns nur daran liegt geb deinen Spieler Chars wo etwas mehr taugen dann gehn die schon nicht so oft drauf... Mich persönlich hättest du mit der Todesquote aus der Runde geekelt. Aber nicht wegen der sterblichkeit sondern wegen der Chance das ich bei dir wohl eher nie eine SC hätte der mal ein bißchen was reißt

In Warhammer bin ich dazu übergegangen, die Chars zu ende der 2. Karriere beginnen zu lassen, da die Plots sonst kaum zu lösen wären ;)

Die Sache mit den Fluchtwegen ist tatsächlich eine, die ich bisweilen selten bedacht habe, da werde ich beim nächsten Abenteuer drauf achten!

Zitat
Bastel Bösewichte und Mooks, überlege dir wie sie reagieren in verschiedenen Situationen (Überrumpelt, Überlegen, Unterlegen etc...) und lass den Rest offen auf dich zukommen. Gegner die sich Morrowindmässig an die SCs anpassen sind ohnehin nicht jedermanns Freund.
Aus meinen PERSÖNLICHEN Erfahrungen als Spieler heraus, ist das nicht so mein Ding. Ich habe oft solche "2 Parteien, die irgendetwas wollen und die Helden gelangen dort hinein"-Szenarien gespielt und bin dann irgendwann nurnoch weggepennt, da stundenlanges vermitteln angesagt war, das immer sehr ähnlich ablief, bis dann irgendwann der Kampf kam, der sich meist als eher unspektakulär erwies.
Da hat mir einfach die Action, die Herausforderung, das Beanspruchen anderer Fertigkeiten als nur Überreden und Waffentalent.
Was nich bedeutet, dass meine NSCs keine Motivationen hätten, aber ich lege das ganze eher etwas gezielter als Herausforderung an, da so die Chance am größten ist, dass es auch tatsächlich zur Herausforderung wird und nicht zum "absolut keine Chance" oder "viel zu einfach" was bei "offenem Gegnerdesign" wohl des öfteren vorkommt, wenn man auf Handwedelei verzichtet.
Aber ich beanspruche für mich ja auch kein "True-Rollenspiel" und gebe zu, dass mein Spielstil nicht jedermanns Sache ist, es ist eben eher Spiel als Rollendarstellung. Wenn die Rollendarstellung aber trotz dem Spiel-Ansatz noch in ordentlichem Maße zur Geltung kommt, ist das in meinen Augen optimal.

Also vielen Dank für die Tipps, ich werd schauen ob ich damit etwas ändern kann. =)
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!