Autor Thema: Rolemaster- Die Stärken des Systems  (Gelesen 2942 mal)

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Offline Darius

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Rolemaster- Die Stärken des Systems
« am: 28.03.2010 | 11:54 »
Nachdem ja in unserem Rolemaster Channel sehr viel vorallem über die Schwächen des Systems diskutiert wurde möchte ich mal von den Leuten, die das System noch immer spielen wissen, wo ihr die Stärken des Systems liegen.

Ziel und Zweck ist es mal heraus zu finden, welche Aspekte man bei einem Hausregelsystem auf jeden Fall behalten sollte.

Ich habe jetzt schon einige Hausregeln ausprobiert, aber mir scheint, wir haben einige Stärken gestrichen und deshalb hat es nicht so viel Spaß gemacht.

Also...was sind für euch die absoluten Stärken des Systems?
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Lord Varys

Offline Maarzan

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #1 am: 28.03.2010 | 12:06 »
Rolemaster ist kein System, welches irgendetwas richtig herausragend macht, aber es ist die für mich bisher beste Summe erträglicher Lösungen ohne für mich ein No-Go zu beinhalten.

Schön sind:
- viele detailierte Fertigkeiten.
- durchaus übersichtliches und leicht erweiterbares Grundsystem - wenn man es denn einmal überblickt hat, denn einfach aus dem Buch lernen konnte man es eigentlich nicht.
- Möglichkeit viele verschiedenste Rassen und Klassen zu spielen, ohne zu weit in die "noch cooler" Seuche zu geraten.
- Magie auf einem mir genehmen Level auf einer gewissen Breite an Anwendungen inkl. ziviler.
- interessante Zusatzwerke wie Sealaw, Castles & Ruins.
- graphische Kampfresultate angenehmer Lethalität.

In Summe: nicht unbedingt hochinspirierendes, aber dafür zuverlässiges Arbeitspferd.

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Offline Dash Bannon

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #2 am: 28.03.2010 | 12:30 »
die Stärken

- der grundlegende Mechanismus ist einfach(w100 + Fertigkeitswert +/- Modifikatoren gegen einen Zielwert)

- Kampfsystem gefällt mir sehr gut, ein fähiger Dolchkämpfer ist genauso gefährlich wie ein Zweihänderschwinger

- auch Kampfsystem: ich kann meine Defensive/Offensive so verstellen wie ich es möchte

- meine Fertigkeitswerte veraten mir direkt was ich kann und was ich sehr wahrscheinlich nicht kann, in keinem anderen "klassischen" System bin ich mir meiner Fertigkeiten so sicher wie eben in RM

- Völker und Klassenvielfalt (einschliesslich des Berufs: "Kein Beruf")

- im Grunde ist alles durch Regeln abgedeckt, nichts muss "Pi mal Daumen" geregelt werden

kurz und gut
für mich ist Rolemaster schlicht und ergreifend ein "komplettes" System, sicherlich kein Leichtgewicht, aber darum gehts hier ja auch nicht.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

killedcat

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #3 am: 28.03.2010 | 12:58 »
die Stärken
- der grundlegende Mechanismus ist einfach(w100 + Fertigkeitswert +/- Modifikatoren gegen einen Zielwert)
Echt? In meinem alten Rolemaster war der grundlegende Mechanismus w100 +Fertigkeitswert +/-Modifikatoren = Wert. Wert mit Tabelle vergleichen, das Ergebnis, interpretieren. Ich hatte keinen Zielwert, sondern je nach Tabelle durchaus auch ganz viele Zielwerte.

- meine Fertigkeitswerte veraten mir direkt was ich kann und was ich sehr wahrscheinlich nicht kann, in keinem anderen "klassischen" System bin ich mir meiner Fertigkeiten so sicher wie eben in RM
Kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. In jedem anderen System sehe ich am Wert direkt, welche Chancen ich habe. Wenn ich die entsprechende Tabelle aber nicht auswendigkann, weiß ich nicht, was man Char kann. Wir haben es ja schon davon gehabt: allein vom Wert kann ich eben NICHT ableiten, wie gut meine Chancen sind: habe ich z.B. eine Waffe mit Blitz-Schaden und der Gegner eine Metallrüstung habe ich bessere Chancen, als wenn er eine Lederrüstung trägt. Das mag logisch klingen, wird von Fertigkeitswerten (Zaubern, Schwertkampf, etc.) aber eben NICHT verraten.

Beim Rest stimme ich zu.

Zu den Stärken möchte ich die Vielfalt an Erweiterungen hinzufügen. Wir haben damals beim Kompendium 7 aufgehört, ich glaube aber es gab noch mehr. Nethermages, Kristallzauberer, Traummagier, Nightblades... whoa! Dazu verschiedene Bestiaries, eine voll ausgebaute Welt gab es auch zu kaufen (mit wunderschönen Karten). Das hat später erst D20 übertrumpfen können. Dazu war es voll kompatibel mit Space Master (wir haben tatsächlich einmal ein Crossover gespielt).

Ach so: meines Erachtens die größte Stärke des Systems: das System gibt mehr Input als andere Systeme. Bei den meisten Systemen beschränkt sich der Input darauf, ob eine Probe gelungen ist oder nicht. Hier erfährt man, ob man eine Waffe beim reparieren evtl. verbessert hat, welche Wunden ein Treffer zugefügt hat, wie weit man (Spacemaster) ein Fahrzeug tunen konnte, etc. Das System erzählt ein Stück weit die Geschichte mit. Das muss man nicht mögen, ist aber etwas, das Role- / Spacemaster leistet.
« Letzte Änderung: 28.03.2010 | 13:05 von killedcat »

Offline Kaisen

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #4 am: 28.03.2010 | 13:56 »
1. Balancing !

2. Keine Powergame-unterstützung.

3. Es gibt immer einen der deutlich Mächtiger ist...
Von allen Dingen die mir verloren gegangen, hab ich am meisten an meinem Verstand gehangen. (Ozzy Osbourne)

Offline Darius

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #5 am: 28.03.2010 | 14:14 »
Ich möchte auch noch einen Punkt dazu beitragen, der mir als Stärke des Systems gefällt. Vielen gefällt der nicht, für mich aber schon eine Stärke.

Auch deutlich schwächere Gegner können einen guten Charakter echte Probleme bereiten, ja sogar töten. Ein Standort Luschi-Ork, kann durchaus den richtig guten Elitesoldaten im Kampf umbringen. Ich halte das für durchaus realistisch. Ein einfaches Hack and Slay empfiehlt sich in Rolemaster, wenn es ernsthaft geleitet wird, nicht.

Es wurde ja schon kritisiert, dass man von einer Maus oder einem Kaninchen umgebracht werden kann. Das geht so gut wie nicht. Ich sage so gut wie, weil eine minimale Promille Chance besteht. Wobei ich dies als SL wohl nicht in letzter Konsequenz umsetzen würde. Und mal ehrlich. Wann kommt man in einen Kampf mit so einer Kreatur, die dich dann auch noch selbst attakiert?

Also klar Stärke für mich ist auch das Kampfsystem.

Ich gebe Dorin ebenfalls recht. Die Fertigkeitswürfe sind klar erkennbar. Ich kann durchaus wissen, was mein Charakter kann. Referenz ist immer 111 sind zu packen. Und es gibt Modifikatoren von +100 bis -100. Also....eine normale Probe ist immer abschätzbar. Bei Fertigkeitsproben, bei denen ich nicht weiß, wie schwer sie sind, ist es nicht sofort abschätzbar. Das sind dann aber Proben, die außergewöhnlich sind. Und da halte ich es auch für realistisch nicht zu wissen, wie das ganze ausgeht.

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Offline Maarzan

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #6 am: 28.03.2010 | 14:35 »
Wann kommt man in einen Kampf mit so einer Kreatur, die dich dann auch noch selbst attakiert?

HM Mentalist und ZW Krieger stehen vor einer etwas angemackten großen verstärkten Holzkiste. Erste Geräusche bei Befassen mit der Kiste lassen Bewegungsgeräusche in der Kiste hören. Zw: Ich räucher das Vieh aus und halte die Fackel dazu an das Loch am Biden an der Seite. HM: Nein, da könnten Rollen drin sein. Ich versuch durch das Loch ins Innere zu sehen. ZW: Ich schlag mit dem Stil meiner Axt auf die Kiste, um es raus zu treiben -> Ratte springt raus und erzielt hohen B Punkture ohne Helm gegen den liegenden Mentalisten... .

:D
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Offline Darius

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #7 am: 28.03.2010 | 14:52 »
Ja. Dann muss die Ratte aber auch 2 mal hinter einander 100 würfeln, vereinfacht gesagt oder?

Und dann hat sie einen max. Krit von B. Der ist bei Tiny Creatures auch noch nicht tödlich. Könnte zu einer Erblindung führen. Was ja auch möglich sein kann denke ich.
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Lord Varys

Offline Maarzan

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #8 am: 28.03.2010 | 15:08 »
Ratte nach Armslaw +0 SmallBite, +20 Situationsbonus, 69 gewürfelt wird gegen At1 18 Bp, 86-90 instakill ohen Helm.

Aber man muss sich natürlich schon sehr dumm anstellen und auch noch langsam sein.

Letztlich führt das zu einem sehr bewußten Umgang mit Gewalt, wenn Leute plötzliches Ableben nicht als tägliche Option sehen. Da Heiler viele Schäden auch wieder beheben können bzw. zumindest das schnelle Ableben verhindern könen, macht es auch Sinn sich über Kapitulationen und Manieren im Umgang mit zumindest manchen Feinden Gedanken zu machen - oder unfair zu kämpfen und keine Zeugen zu hinterlassen.
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Offline jorenal

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Re: Rolemaster- Die Stärken des Systems
« Antwort #9 am: 1.04.2010 | 22:20 »
[...] macht es auch Sinn sich über Kapitulationen und Manieren im Umgang mit zumindest manchen Feinden Gedanken zu machen [...]

Und genau das ist der Punkt, der mich von Rolemaster überzeugt hat.

In unserer Spielrunde gibt es einen Spieler, der sehr kampffixiert ist und in anderen Rollenspielen gerne Kämpfe provoziert und ausficht. Bei Rolemaster schaut er lieber nach Alternativen, obwohl er sich einen "Uber-Pro" spielt; außerdem fragt er vor vielen Kämpfen, ob der Spielleiter ihm nicht doch einen "Spielstand speichern" läßt, den er wieder laden kann, sollte es schiefgehen.  ;D
Es gibt exakt 10 Möglichkeiten, mit dem binären System arbeiten: entweder man kann es, oder man kann es nicht.