Autor Thema: [Fiasco] Uran in der Beringsee  (Gelesen 1915 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Achamanian

  • Gast
[Fiasco] Uran in der Beringsee
« am: 19.04.2010 | 10:33 »
Gestern haben wir zum ersten Mal das spielleiterlose Fiasco ausprobiert und waren sehr zufrieden, wenn auch noch nicht alles ganz rund lief.

Wir waren zu dritt, und als Setting haben wir "Ice" gewählt, eigentlich eine Forschungsstation in der Antarktis - wir haben uns aber im Laufe des Setups für die Beringsee entschieden. Setup hat eine gute halbe Stunde gedauert, darin hat sich folgendes ergeben:

Beziehung 1:
Zwei Charaktere  (Kapitän Julio Martinez und Professor Dr. Zokrates Smirnov) sind zusammen in Uranschmuggel nach Russlang verwickelt.
Dazu ein Ort: Ein Eisloch. Das Uran ist zur Zwischenlagerung in Bleibehältern ins Meer versenkt.

Beziehung 2:
Zwei Charaktere sind Kollegen und Rivalen (Prof. Zokrates Smirnov und Prof. Sam Maxwell).
Dazu ein Bedürfnis: Sokrates will herausfinden, was Maxwell wirklich hier treibt - er vermutet, dass Maxwell fürs FBI oder CIA arbeitet.

Beziehung 3:
Sam Maxwell und Julio Martinez sind Saufkumpane.
Dazu ein Gegenstand: 5 Kilo Sprengstoff mit Zünder, die in einem Sicherheitsraum verwahrt sind, für den man zwei Schlüssel braucht - einen hat Maxwell, einen Martinez.


Charaktere sind also gewesen:

Prof Dr. Zokrates Smirnov, Meteorologe und Ozeanologe, mitte 60. Seit einer Weile betreibt er zusammen mit Martinez den Uranschmuggel. Er hat den Leiter der Firschungsstation, Thaddeus Prosper, ermordet, als der ihm auf die Schliche gekommen ist, und die Sache als Bärenattacke vertuscht. Zynisch und wütend, weil er bei der Ernennung eines neuen Leiters übergangen würde. Stattdessen schickte man ihm:

Prof. Dr. Sam Maxel, Klimaforscher, Anfang 40, motiviert, freundlich, sportlich. Weiß nichts von dem Schmuggel, ahnt aber, das etwas vorgeht. Er arbeitet nicht für FBI oder CIA, obwohl Smirnov das vermutet.

Smirnovs Schmuggel-Komplize ist der Mexikaner Julio Martinzez, der das Stationseigene Schiff bedient und noch zwei Matrosen und Mädchen-für-alles hat (Marco und Ralf, den schweigsamen Deutschen ...). Martinez weiß aber nichts von dem Mord an Prof. Prosper, das ginge ihm zu weit ...

In Akt 1 stellt Julio Martinez fest, dass das Eisloch, in dem das Uran versteckt ist, völlig zugefroren ist - und die Russen werden in wenigen Tagen kommen, um ihr Uran zu holen. Er versucht, Smirnov als Helfer beim aufhacken zu rekrutieren, doch Smirnov findet es wichtiger, erst Maxwell loszuwerden. Er weigert sich, zu helfen, und lädt Maxwell stattdessen für den nächsten Tag zu einem Naturausflug ein, bei dem er ihn beseitigen will. Martinez ahnt, was Smirnov im Schilde führt, kann ihn aber schlecht verraten - schließlich sind die beiden Komplizen. Trotzdem will er den sympathischen Maxwell schützen, also sorgt er dafür, dass Ralf, einer seiner Matrosen, bei dem Ausflug mitfährt.
Noch vor dem Ausflug funken die russischen Schmuggler Martinez an und erklären, dass sie früher eintreffen werden. Maxwell hört einen Teil der Unterhaltung mit (genaugenommen bietet er an, die Funkanlage zu reparieren, weill der Empfang offenbar schlecht ist und er sich "ein bisschen mit sowas auskennt), Martinez erzählt ihm aber, dass es sich nur um russische Hobbyfunker handelt.
Bei dem Ausflug am nächsten Tag wird Maxwell langsam misstrauisch und erwähnt Smirnov gegenüber, dass er eine Waffe dabei hat. Smirnov wird vorsichtig und verschiebt seinen Mordplan vorerst.

Ende Akt eins. Der Tilt ergab:

Großartige Selbstvernichtung und Kollateralschäden.

Noch während Maxwell und Smirnov unterwegs sind, kommen zwei russische Schmuggler mit einem kleinen Flugzeug von ihrem Schiff rüber. Da das Loch im Eis zu ist und sie das Uran nicht holen können, sind sie wütend und verprügeln Martinez.
Als Smirnov und Maxwell zurückkehren, sind Smirnov den übel zugerichteten Martinez zuerst. Sie einigen sich, dass Martinez Maxwell beschäftigt, während Smirnov den Sprengstoff-Schlüssel aus Maxwells Zimmer klaut, damit sie das Eisloch aufsprengen können. Maxwell trinkt auf den Schreck einen mit Martinez und kriegt dabei den Großteil der Wahrheit aus ihm raus - allerdings schiebt Martinez die ganze Schmuggelsache komplett auf Smirnov. Maxwell kriegt Angst, packt sein Zeug und macht sich mit einem der Schneemobile auf und davon. Martinez schläft verkatert im Krankenzimmer ein.
Stunden später wird Martinez von den Russen geweckt, die zurück sind. Verkatert wie er ist, gibt er Widerworte, attackiert einen der Russen mit einem Skalpell und wird daraufhin von ihnen abgeknallt.
Derweil hat Smirnov nicht etwa das Eisloch mit dem Sprengsatz bestückt, sondern ihn in der Forschungsstation gelegt, mit irgendeinem verrückten Plan, alle umzubringen, das ganze nach einem Unfall aussehen zu lassen und einen neuen Deal mit den Russen auszuhandeln. Die Russen finden ihn, und er schafft es, sie zu überzeugen, dass man zu allererst Maxwell einfangen muss, damit er nicht auspacken kann. Einer der Russen folgt mit dem zweiten Schneemobil Maxwells Spur, während der andere mit Smirnov zusammen die umgebung absucht.

Maxwell hat derweil ein schlechtes Gewissen gekriegt - er muss Julio retten, falls die Russen wiederkommen! Er dreht also um, kommt vorerst unbemerkt an der Station an und findet den toten Julio. Entsetzt stößt er auf Ralf, und als die beiden gerade raus aus der Station wollen, sehen sie draußen Smirnov und einen der Russen - und werden gesehen. Alle sind bewaffnet, es kommt zu einem Stand-off, bei dem beide Parteien verzweifelt aufeinander einreden. Schließlich aktiviert der Russe auf Smirnovs Anweisung hin heimlich den Sprengsatz an der Foschungsstation, um Maxwell und Ralf zu töten und alle Beweise zu beseitigen. Kurz, bevor der Sprengsatz hochgeht, erschießt Smirnov noch den Russen (warum auch immer ...), und ruft laut "Oh Gott! Die Russen! sie schießen! Bleibt in der Station, bleibt in Deckung!" Doch Maxwell will seinen Kollegen, der ihn eben noch bedroht hat, retten (immer edel) und rennt heraus, gerade, als alles hochgeht. Ralf ist tot, Maxwell wird von der Druckwelle erwischt und bleibt bewusstlos im Schnee liegen.

Dann kam das Aftermath:

Smirnov dreht Maxwell um, sieht, dass Maxwell noch lebt und eine Waffe in der Hand hat. Maxwell schießt ihm ins Bein.
Die von Maxwell angefunkte Polizei kommt und nimmt Smirnov fest, der im Knast landet.
Maxwells Karriere ist ruiniert, und durch seine Verletzungen bei der Explosion ist er für immer an den Rolstuhl gefesselt.
Julio Martinez ist zwar tot, doch bei der Tetsamentseröffnung in Mexiko stellt sich heraus, dass er seiner Familie und seinem Heimatort einen Riesenhaufen Geld vermacht hat, den er beim Schmuggeln angespart hat. Man hält große Feste zu seinen Ehren ab, baut eine neue Schule, und die ganze Gemeinde ist hm auf ewig dankbar.

War sehr lustig insgesamt, werden wir bald wieder machen!

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: [Fiasco] Uran in der Beringsee
« Antwort #1 am: 19.04.2010 | 22:20 »
Klingt sehr witzig!  :d
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Sashael

  • Gimli des Radsports
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 16.568
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sashael
Re: [Fiasco] Uran in der Beringsee
« Antwort #2 am: 20.04.2010 | 01:30 »
Blöde Frage: Warum ist Maxwells Karriere ruiniert?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Achamanian

  • Gast
Re: [Fiasco] Uran in der Beringsee
« Antwort #3 am: 20.04.2010 | 10:00 »
Blöde Frage: Warum ist Maxwells Karriere ruiniert?

Das haben wir ein bisschen offen gelassen - es schien uns zu passen, dass dieser eigentlich gutartige Mann am Ende noch richtig einen draufkriegt, außerdem war das das Würfelergebnis (am Ende würfelt man mit im Verlauf des Spiels gesammelten Würfeln, um festzustellen, wie gut oder böse es für den eigenen Charakter ausgeht). In etwa haben wir uns gesagt: Wenn einem der Dreck um die Ohren fliegt, bleibt was kleben. Der Mann war irgendwie in eine absurde Mord- und Schmuggelaffäre verwickelt, genau wird sich der Hergang wohl nie ermitteln lassen - er wird freigesprochen, aber für eine angesehene Uni ist er nicht mehr tragbar.