Autor Thema: Mit welcher Begründung bleiben verschiedene Helden in einer Gruppe zusammen?  (Gelesen 19740 mal)

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Offline SeelenJägerTee

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@Pesttanz
Wow ich würde hier der Gruppe mit der du gespielt hast ja mal Hinweis auf Regel 0 geben.

Aber nur weil DU es nicht fertig bringst gruppentaugliche Charaktere zu basteln und die dann auch noch auf schlimmst mögliche Art und Weise ausspielst, wenn man dir nicht vorher eine 889 Seitige Regelung zur "gruppentauglichen Charaktererschaffung" aushändigt, ist das mMn noch lange kein Grund für jede Gruppe vorher eben dieses Reglement anzufertigen.
Wer bei mir so ne Scheiße abzieht kann sich halt gleich wieder nen neuen Char machen oder nach hause gehen.

Online First Orko

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Warum macht man sowas? Welchen Spielspass sollte ein Schwarzmagier in so einer Gruppe bringen und wem? Das liest sich für mich sehr nach dem pubertären "Hihihi jetzt bau ich mir mal nen richtig pösen Charakter - wolln doch mal schaun wie die damit klarkommen".

Auch was danach folgt wäre für mich Fall für Regel 0, sorry.

Warum war dir der Schwarzmagier sympathisch, kanntest du den persönlich?
Gerade als Schwarzmagier hätte ich ein großes Interesse daran, andere (mächtiger) Schwarzmagier zu erledigen, um an deren Bücher zu kommen...

It's repetitive.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Teylen

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Zitat
Welchen Spielspass sollte ein Schwarzmagier in so einer Gruppe bringen und wem?
Naja, wenn man ihn nicht gerade komplett unsozial gestaltet bringt er dem Spieler den Spass das er halt Daemonen beschwoeren kann, vielleicht etwas von dem Hintergrund und der Gruppe ein weiteres Mitglied mit "netten" Faehigkeiten?
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Offline Bathora

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DSA-Schwarzmagier sind komplett unsozial und in einer solchen Gruppe absolut und vollkommen unspielbar.
Sind sie nicht unbedingt. Aber in DIESER Gruppe passen sie ungefähr genau so wie eine Klette in einen Obstsalat.
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Offline Yellow

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Mein Schwarzmagier sollte neu dazu kommen.

Muss meinen Vorrednern zustimmen: klingt nach einem klassischen Fall von "ich mach's mal absichtlich der Gruppe und dem SL schwer (bzw. unmöglich)". Ich würde das von dir beschriebene als destruktive Spielweise deinerseits bezeichnen. Allein die Idee in diese Gruppe einen Schwarzmagier integrieren zu wollen (vor allem einen Dämonologen) halte ich für abwegig. Da hätte, wenn schon der Spieler (sprich: du) nicht von sich aus sieht, dass das eine dämliche IDee ist, zumindest der SL sagen sollen: keine Chance, mach dir nen anderen Charakter. Wenn für eine bestehende Gruppe von Charakteren einen neuen Charakter mache, dann gehört es meiner Meinung nach zum guten Ton, diesen Gruppenkompatibel zu machen - was hier definitiv nicht geschehen ist.

Offline Teylen

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Wobei die Gruppe ja wohl gar das Daemonen beschwoeren akzeptiert haette, waere dann nicht jede Chance genutzt wurde die dunkele Seite der Klasse auszunutzen und entsprechend gegenueber den anderen auszuspielen und moeglichst effektiv gerade so beim Krieger anzuecken?
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Offline Heretic

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Wobei die Gruppe ja wohl gar das Daemonen beschwoeren akzeptiert haette, waere dann nicht jede Chance genutzt wurde die dunkele Seite der Klasse auszunutzen und entsprechend gegenueber den anderen auszuspielen und moeglichst effektiv gerade so beim Krieger anzuecken?
Du hast keine Ahnung von DSA und kannst nicht beurteilen, wie das vorliegende Gruppenprofil in den Kontext zu setzen ist.
Sorry.

Dämonenbeschwörer sind bei DSA Anathema, Pariahs.
Und dann einen Praiospriester in der gleichen Gruppe...
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Offline Teylen

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Du hast keine Ahnung von DSA [..]
Das ist korrekt. Heisst ich habe nur sehr wenig Ahnung von DSA.

Zitat
wie das vorliegende Gruppenprofil in den Kontext zu setzen ist.
Ich bin bei dem Gruppenprofil weniger von den genannten Klassen ausgegangen als von dem beschriebenen Verhalten der Rollenspielgruppe, SL wie Mitspieler, dem Schwarzmagier gegenueber.

Anathema sowie Ausgestossen, hin oder her schienen diese gewillt zu sein beide Augen zu zudruecken und den Schwarzmagier mit laufen zu lassen. Nur das dieser dann ein Verhalten zeigte das selbst mit geschlossenen Augen inakzeptabel ist.
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Offline Merlin Emrys

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Der Praois Priester, der ja nun von meiner Unschuld überzeugt war ging mit mir nach oben und meinte ich sollte hier warten. Ich dachte nicht daran und marschierte zur Garde. Ich gab mich als unser Praios Priester aus(klaute mir vorher ein Gewand aus dem Tempel) und beschuldigte den Krie.ger einen Magier angegriffen zu haben.
Das ist nun allerdings nicht das Verhalten eines Schwarzmagiers, sondern eines Soziopathen bzw. ganz einfach: eines Verbrechers. Sowas macht man nicht - das (mit einer Lüge erkaufte) Vertrauen einer Respektsperson derart zu mißbrauchen, an einem solchen Ort zu stehlen, sich mit fremdem Namen, Gewand und Titel ("Praiospriester") zu schmücken und eine Lüge mithilfe der so zu Unrecht angemaßten Autorität in die Welt zu setzen... Da kann ich Teylen nur beipflichten, man muß von DSA keine besondere Ahnung haben, um sagen zu können, daß das nicht geht.

Offline Orakel

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Ich selbst habe von den beiden folgenden Systemen zu wenig Erfahrung, aber wenn ich nun z.B. an Vampire oder Legend of the Five Rings denke. Ich denke die verschiedenen Clans (in beiden Systemen) besitzen so viel Individualität, dass es doch eine berechtigte Frage ist, warum die Charaktere jetzt zusammen rumlaufen?
Gibt es da einen äußeren Zwang?
Bei Vampire kommt es auf die Umsetzung des Spiels an. Aber technisch gesehen gibt es da tatsächlich eine innere Stringenz für.
Die Philosophie ist einfach "allein unter Raubtieren" und die einzige Chance auf halbwegs gesichertes Überleben, gegenüber den Revierverteidigungen ist "Rottenbildung". Und da bietet es sich nunmal eher an, sich mit ähnlich geschlagenen "Neuankömmlingen" oder "Jungspunden" zusammenzutun, als das man auf teufel komm raus versucht der psychopathischen Ahnherrin des Clans in den Arsch zu kriechen. (Das macht man zwar auch, aber wenn man mal mist baut, hat man immer noch die anderen, auf die man die Schuld schieben kann.)
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Offline Crimson King

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Hm,

ein wenig provokant ausgedrückt klingt das bisher so:
Entweder alle spielen etwas bei einer militärischen Organisation (wo das warum nicht so wichtig ist) oder man muss sich intensiver mit dem Setting beschäftigen, um etwas Brauchbares auf die Beine zu stellen?

Man muss sich intensiver mit den Charakteren beschäftigen, um etwas Brauchbares auf die Beine zu stellen.

Bsp. meine alte 7te See-Runde. Kurze Setting-Erklärung: Mantel & Degen in einer Welt, die an das Europa des 17. Jahrhunderts angelehnt ist. Montaigne = Frankreich. Eisenland = Deutschland, Castillien = Spanien, Vodacce = Venedig.

Die Charaktere bildeten eine durchaus recht bunte Truppe:

(1) eine eisenländische Piratin, die vor ihrem Ehemann davon läuft. Dieser ist montaignischer Offizier. Außerdem hat sie ihre Mutter vor ihm verborgen, damit er ihr nichts antun kann.

(2) ein montaignischer Adliger, dessen Familienbesitz von einem hohen Günstling des Königs vereinnahmt wurde. Der Vater des Adligen wurde vom Günstling in einem Duell getötet.

(3) ein castillischer Adliger, dessen Familienmitglieder getötet oder verschleppt wurden, als die Montaigner sein Land eroberten. An seiner statt regiert nun eine von Montaigne gesteuerte Marionette.

(4) ein montaignischer Adliger, der als Kind auf einem Piratenschiff gelandet ist und seither seine Herkunft vergessen hat. Er hat Informationen, die seinen ehemaligen Kapitän als Teil einer Verschwörung diskreditieren.

(5) ein castillischer Fechter, der die Frau, die er liebt, vor der Zwangsheirat mit einem Familienmitglied der Villanova, der mächtigsten Adelsfamilie aus Vodacce, gerettet hat, bei einem Sturm aber von Bord des Schiffes geschleudert wurde und nun auf der Suche nach ihr ist.

Grundplot: eine Verschwörung gegen wen auch immer, in diesem Fall den König von Montaigne. Beteiligt: der Ehemann der Piratin (1), der als Günstling des Königs inzwischen einen Adelstitel hat. Er ist zufällig die gleiche Person, die (2) den Besitz genommen und den Vater getötet hat. Er ist im Bunde unter anderem mit der Marionette, die (3) Land und Familie genommen hat, und mit dem ehemaligen Kapitän von (4). Die vier Charaktere haben also alle die gleichen Feinde. Nummer 5 habe ich originellerweise als Rückgrat der Kampagne verwendet. Durch all die Wirren des Krieges und politischen Intrigen hindurch sollte er immer auf der Suche nach seiner Geliebten sein. Ihn musste ich etwas künstlich einbiden, indem ich ihm einen Spionageauftrag gab, der ihn zum Landsitz von (3) führt und als Belohnung Unterstützung bei der Suche nach seiner Geliebten versprochen bekam. Leider ist die Kampagne eingeschlafen, weil sich zwei Mitspieler zerstritten haben und ich inzwischen auch nicht mehr dort wohne.

Natürlich muss man für eine solche Spielweise einfordern, dass die Spieler sich Gedanken um die Motivationen ihrer Charaktere machen.

Nach einigen Spielrunden und wenn mal die ersten Motivationen abgearbeitet sind, sollten die Charaktere auch zu einem verschworenen Haufen zusammengewachsen sein. Dazu gehört dann halt auch, dass man geeignete Charaktere spielt und keine Soziopathen. Außerdem schafft sich die durchschnittliche Gruppe neue Motivationen durch neue Freunde, Feinde, Informationen und Plot Hooks mit einer derartigen Geschwindigkeit, dass den alten Motivationen meist langweilig wird.
« Letzte Änderung: 6.05.2010 | 18:36 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Pesttanz

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Als Erklärung: Der Spielleiter rief mich an, und fragte ob ich nicht Lust hätte am WE mit zu spielen. Das einzige was mir gesagt wurde war, dass es sich um ne DSA Runde handelte. Ich kannte die Gruppe vorher nicht! Als ich am Spieltag erfahren habe woraus die Gruppe besteht, wollte ich mir schnell nen neuen machen, aber der SL meinte, das passt schon und wir haben keine Zeit.
Außerdem ist das alles 8 Jahre her. Der Gruppe hat es insgesamt ja Spaß gemacht. Heute würde ich mich anders verhalten und drauf bestehen mir nen anderen Char zu suchen.

PS: Ich sagte nicht, dass ich mein damaliges Rollenspielverhalten toll finde. Ist einfach etwas ausgeufert. ;)
« Letzte Änderung: 6.05.2010 | 18:35 von Pesttanz »
Die Toten kehren wieder mit dem Wind

Wolf Sturmklinge

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Wie seht ihr das.
Könnt ihr mir vielleicht ein paar Systeme nennen, in denen die Charaktere ganz klar zusammen agieren. Und falls das nicht der Fall ist, wie ihr die Problematik löst. Oder es einfach als Kompromiss hinnehmt, den jeder eingehen muss, um zum Spielen zu gelangen.
In der aktuellen Space Gothic Version gibt es eine Seite mit Gruppenprofilen, ich zitiere:

Zu Beginn einer jeden Space Gothic-Runde steht die gemeinsame Entscheidung, welche Art von Gruppe man verkörpern möchte. Coole Agenten? PTI-Schergen? Rebellen? Abgebrühte Schmuggler? Wichtig ist, dass die Gruppe harmonisch aufgebaut ist. Es bringt nichts, wenn ein SEK-Soldat mit einem Piraten in derselben Runde spielt. Daher gibt es Gruppenprofile, die eine flexible,
aber doch passende Zusammenstellung von Rollen enthalten.


So halte ich es ebenfalls.

Offline thestor

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Vorschlag: Wie wäre es mit einem gemeinsamen Feind? In Real Life hat das Josef Stalin und Winston Churchill zusammengebracht! (for a while) ;)
Hätte auch den Vorteil, dass man der Kampagne dann eine personifizierte Metahandlung in Form des Überfeindes geben kann. Da geht es nicht nur darum die böse Räuberbande zu erledigen, sondern möglichst auch rauszukriegen warum sie vom Überfeind bitte schön Waffen/Ausrüstung/McGuffin erhalten haben oder was sie ihm als Gegenleistung dafür gaben.
Der Feind mus natürlich entweder so mächtig sein, dass die eventuell vorhandenen Chefs der Spieler zu einer gemeinsamen Aktion bereit sind, oder die Feindschaft ist auf einer persönlichen Ebene angesiedelt und so extrem dass die Spielercharaktere dazu auch manche unheilige Allianz schließen würden.

Nur mal so eine Idee.

Offline SeelenJägerTee

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Vorschlag: Wie wäre es mit einem gemeinsamen Feind? In Real Life hat das Josef Stalin und Winston Churchill zusammengebracht! (for a while) ;)
Hätte auch den Vorteil, dass man der Kampagne dann eine personifizierte Metahandlung in Form des Überfeindes geben kann. Da geht es nicht nur darum die böse Räuberbande zu erledigen, sondern möglichst auch rauszukriegen warum sie vom Überfeind bitte schön Waffen/Ausrüstung/McGuffin erhalten haben oder was sie ihm als Gegenleistung dafür gaben.
Der Feind mus natürlich entweder so mächtig sein, dass die eventuell vorhandenen Chefs der Spieler zu einer gemeinsamen Aktion bereit sind, oder die Feindschaft ist auf einer persönlichen Ebene angesiedelt und so extrem dass die Spielercharaktere dazu auch manche unheilige Allianz schließen würden.

Nur mal so eine Idee.
Hat mMn den ENORMEN Nachteil, dass die Charaktere keinen Grund haben die anderen Charaktere nicht zu opfern.
Wenn die Charaktere Mitglieder einer Organisation sind, dann mögen sie mit den anderen Charakteren möglicherweise nicht super doll auskommen, aber sie gehören zum eigenen Team und deswegen rettet man sich gegenseitig den Arsch. (FBI Agent Johnson (Mord) hält FBI Agent Smithons (Drogen) für einen Arsch, nichts desto Trotz wird er wohl versuchen ihn am Leben zu halten und ihn nicht veropfern.)

Offline Heretic

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FYI: Das FBI beschäftigt sich grundlegend mit Verbrechen, die die Bundesstaatsgrenzen überschreiten, die Art des Verbrechens ist eher sekundär.
Dein Vergleich wäre besser abgebildet, wenn mans so umformuliert, dass (DEA oder ATF, je nach genauerer Sachlage)-Agent Smithons mit FBI-Agent Johnson zusammen arbeitet und auch, wenn sie sich gegenseitig nicht so mögen, wissen sie, dass sie letztlich beide "G-Men" sind, und so arbeiten sie halt zusammen.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Thot

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Hat mMn den ENORMEN Nachteil, dass die Charaktere keinen Grund haben die anderen Charaktere nicht zu opfern.[...]

Sie könnten den Verbündeten später schmerzlich vermissen, wenn das nächste Problem um die Ecke kommt.

Allgemein denke ich, dass "sich gut leiden können" immer noch am stabilsten funktioniert. Das kann man über simple Nasenfaktoren oder auch Magie herleiten, wenn man unbedingt will, aber solange alle Spieler sich einig sind, dass jeder SC jeden anderen SC einfach mag (und dafür braucht man keinen Grund, das muss einfach so sein!), funktioniert es, komme, was da wolle.


Online Sashael

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... aber solange alle Spieler sich einig sind, dass jeder SC jeden anderen SC einfach mag (und dafür braucht man keinen Grund, das muss einfach so sein!), funktioniert es, komme, was da wolle.
Und genau an dieser Stelle kommt der Spruch "Mein Charakter ist aber so ..." und aller guter Wille ist für´n Boppes.
Ich kann jetzt hier sofort aus dem Stegreif ohne Nachdenken drei Runden nennen, die daran krepiert sind, dass genau diese eine Prämisse eben nicht funktioniert hat. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass eine vorherige Absprache über Charaktere und Konzepte diese Rundentode verhindert hätte.  ::)
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Offline Scylla

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Und genau an dieser Stelle kommt der Spruch "Mein Charakter ist aber so ..." und aller guter Wille ist für´n Boppes.
Ich kann jetzt hier sofort aus dem Stegreif ohne Nachdenken drei Runden nennen, die daran krepiert sind, dass genau diese eine Prämisse eben nicht funktioniert hat. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass eine vorherige Absprache über Charaktere und Konzepte diese Rundentode verhindert hätte.  ::)
Ja, leider, ich weis. Aber dieses "mein Charakter ist aber so" kann auch definitiv weniger krass ausgespielt werden, als einige Kandidaten es tun. Das ist doch auch eine Frage der Einstellung. Und wenn das "mein charakter ist aber so..." so krass ist, dass eine runde daran krepiert, dann muss man sich erntshaft fragen, ob der jeweilige Spieler nicht einfach ein wenig inkompatibel ist, bzw. ganz egoistisch sein persoenliches Charakterbild vor das Wohlbefinden der Gruppe stellt. In dem Fall ist ein "sayonara" eventuell die beste Loesung. Ein bisschen Zurueckhaltung darf man von einem Spieler schon erwarten, und es tut bestimmt keinem weh, wenn man ab und an ein klein wenig zurueckfaehrt mit dem vorgezeichneten verhalten seines Charakteres. "mein Charakter ist aber so" wird von einem spieler, den ich gut kenne (ist nicht hier im Forum) oft benutzt, wenn er als spieler beleidigt oder genervt ist, und dann trotzig sein Konzept durchpruegeln will, um anderen eins reinzuwuergen. Quasi "SC-verhalten umgeschmiedet zur protestaktion". 


Offline Thot

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Und genau an dieser Stelle kommt der Spruch "Mein Charakter ist aber so ..." und aller guter Wille ist für´n Boppes.
[...]

Das ist mE ein Problem, das man auf zwei Wegen lösen kann:

  • "Der Charakter mag so sein, aber dass er die anderen spontan mag, ändert sich dadurch nicht. Spiele das, bei Leuten die man mag, ist man im Allgemeinen auch bei Sachdebatten viel umgänglicher, als Du das gerade darstellst."
  • Der SL baut eine Form der Magie (im weitesten Sinne) ein, die die SC zu ständigen gegenseitigen Sympathiebekundungen verpflichtet. Funktioniert exzellent.

Offline YY

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  • Der SL baut eine Form der Magie (im weitesten Sinne) ein, die die SC zu ständigen gegenseitigen Sympathiebekundungen verpflichtet. Funktioniert exzellent.
wtf?

Das hätte ich dann doch gerne mal etwas näher erläutert.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Thot

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wtf?

Das hätte ich dann doch gerne mal etwas näher erläutert.

Naja, regeltechnisch zum Beispiel ein magisches Bindungsritual. Beispielsweise, weil sie gemeinsam in eimem Tempel ein Opfer dargebracht haben, weil sie die gleichen Naniten oder die gleiche Naquada-Legierung im Blut haben, oder weil sie (VtM) alle das Blut der anderen wohldosiert zu sich nahmen.

Du wärst überrascht, wie sehr eine Diskussion am Spieltisch entspannt wird, wenn jeder zwischendruch "$SC, ich mag Dich ja, aber..." sagt. :)

Unglücklicherweise ist das auf Internetforen nicht anzuwenden.

Offline Ludovico

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Meine 5 cents:
Auch bei einer Themengruppe sind die Charaktere von der Persoenlichkeit nicht zwangslaeufig homogen, sondern es sind unterschiedliche Typen.
Aber sie haben alle etwas gemein, wie etwa, dass sie fuer die gleiche Organisation arbeiten.

Soweit so gut!

Bei der "ueblichen" Runde, bei der die SCs nicht alle fuer die gleiche Orga arbeiten, gibt es insgesamt keinen grossen Unterschied zur Themengruppe. Es faellt lediglich ein gemeinsames Merkmal mit. Also liegt es an der Gruppe und damit meine ich in 99% der Faelle den SL fuer eine Gemeinsamkeit zu sorgen.

Was haben also Dieb, Krieger, Elfe und Magier gemeinsam?
Da gibt es diverse Moeglichkeiten, wie etwa den gemeinsamen Feind.

Nun werden sich auch bei einer Themengruppe nicht immer die SCs alle lieb untereinander haben, sondern es gibt Spannungen, die aber durch den externen Grund (z.B. den Vorgesetzten) nicht eskalieren koennen.
Bei der normalen Runde gibt es diese Spannungen auch immer wieder, aber es gibt keinen Vorgesetzten, sondern den Auftrag, die Gemeinsamkeit. Diese sollte so gestaltet sein, dass sie kurzfristig eine Eskalation verhindert (der gemeinsame Feind ist so stark und gemein, dass die SCs zusammenhalten muessen, ob sie wollen oder nicht).

Durch den Verlauf des durch den externen Grundes gelieferten Abenteuers bestehen die SCs mehrere Probleme und Hindernisse und muessen einander vertrauen. Von daher ist es nur wahrscheinlich, dass sich aus dem Zweckbuendnis Freundschaft entwickelt. Ist erstmal die Freundschaft dar, braucht der SL nicht mehr fuer die Gemeinsamkeit sorgen.

Sind einzelne Spieler allerdings nicht in der Lage, ihr Spiel entsprechend anzupassen und nach diversen Abenden und der Erfuellung des gemeinsamen Auftrages noch immer keine Freundschaft ihres SCs mit den anderen wollen, dann besteht eher kein Grund dafuer, dass dieser Charakter weiter in der Gruppe verweilt. Dann hat aber auch der Spieler kein Anrecht darauf, dass der SL sich ueberlegt, wieso der SC weiter mitlaufen soll.

Zusammengefasst:
Der externe Grund liefert den Spielern die Moeglichkeit, interne Gruende zu entwickeln, weshalb die Charaktere zusammenbleiben sollten. Diese Gruende anzunehmen oder nicht, obliegt allein dem Verantwortungsbereich der Spieler.

Offline Bathora

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Meine Meinung zum Thema:
Grundsätzlich erwarte ich von meinen Spielern, dass sie ein bisschen drauf achten, dass sich ihre Charaktere auch verstehen können. Es muss keine Grundsympathie vorhanden sein, sie können sich auch für Ärsche halten, aber es muss die Bereitschaft da sein, das zu ändern. Sonst macht es keinen Sinn.

Hilfreich habe ich auch immer einen "Gruppenkitter" als Charakter empfunden. Mein aktueller Shadowrun-Charakter ist beispielsweise, bei aller geistesgestörten Psychose, ein echt netter Kerl, der seine Runner-Kollegen auch schonmal zu sich nach Hause einlädt und für sie kocht. Sowas tut dem Gruppenfrieden echt gut, und sorgt dafür, dass auch deutlich unterschiedliche Charaktere Anreize finden, sich vielleicht doch ein bisschen leiden zu können.
Natürlich können Konflikte innerhalb der Gruppe interessant sein, das muss der Spieleiter aber explizit wünschen. Wünscht er es nicht, und die Spieler schaffen es nach einer gewissen Zeit nicht, für Gruppenfrieden zu sorgen, läuft was schief.

Ich gehe auch soweit zu sagen, dass Spieler, die ihr Charakterkonzept über die funktionierende Gruppe stellen, einfach Arschgeigen sind.
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