Autor Thema: [Surrogates]  (Gelesen 900 mal)

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Offline LuMi

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[Surrogates]
« am: 14.05.2010 | 14:10 »
Gibt es eigentlich schon ein Rollenspiel, dass in die Richtung von Surrogates (dem eher mittelmäßigen Film) geht?
Also, dass Menschen von einem Terminal zu Hause, Maschinenmenschen steuern und so den Alltag bewältigen.
So kann man der Gefahr entgehen krank zu werden oder zu verunfallen. Außerdem kann man so die Person darstellen, die man gerne sein möchte.

Statt Levelaufstiege könnte man so etw neue Surrogates dazu bekommen.
Also hat jeder Spieler auf eine gewisse Art und Weise mehrere Charaktere.

Ich stelle mir das ganz spannend vor! Was denkt ihr?

Offline Funktionalist

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Re: [Surrogates]
« Antwort #1 am: 14.05.2010 | 14:21 »
Wäre eine nette Idee für eine THS-Variante, aber nur, wenn die Grenze irgendwann durchbrochen wird. ansonsten fehlt es da an Spannung.

(je weiter weg, desto mehr lag?)

Offline Markus

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Re: [Surrogates]
« Antwort #2 am: 14.05.2010 | 14:41 »
- Mir wäre keins bekannt, ich wüsste aber auch nicht, wozu man eins brauchen würde.
- Grundsätzlich sollte sich das mit jedem Rollenspiel für ein modernes Setting umsetzen lassen, im Grunde ändert sich ja nur die körperliche Leistungsfähigkeit und die Surrogat-Nutzer können nicht sterben.
- Zweitens haben der (bessere) Comic und der Film das Problem, dass die Welt drumherum eher schlecht ausgearbeitet ist. Die Welt ist "near Future + Surrogates" und das war's schon, die Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft sind in beiden Fällen nur angerissen. Sowohl mit der für Surrogat notwendigen Robotertechnologie als auch mit der notwendigen Mensch-Maschine Schnittstelle ließen sich aber noch ganz andere Sachen anfangen. Dementsprechend halte ich das Setting so wie es ist für nicht bespielbar, weil man sich entweder sehr eng an die Vorlage hält oder alle naslang über "Ja müsste dann nicht eigentlich ... " stolpert. *
- Drittens ist Rollenspiel an sich Surrogat-Spiel. Wir laufen mit einem fremden Körper durch irgendwelche Welten und wenn der SC stirbt passiert uns nichts. Das könnte auf der Meta-Ebene vielleicht interessant sein, aber auch diesen Bereich müsste man dann ausarbeiten. Aktuell ist nicht einzusehen, warum ein Surrogat in einer banalen Alltagswelt interessanter sein sollte, als sein eigenes Surrogat in eine abenteuerliche Fantasywelt zu schicken. Für ein Spiel um Gefühle und Beziehungen hat das Grundkonzept zu wenig Punch, es bietet eine Holzhammer-Vorlage für eine Entfremdungsthematik, aber das war's dann IMO schon.
- Beim Stichwort mehrere SCs fällt mir spontan Paranoia ein, da sind's Klone (Ars Magica ist eine ganz andere Baustelle). Und natürlich Sachen aus dem Mecha-Bereich, die man entsprechend anpassen könnte. Im Surrogates-Setting ist es aber so, dass kaum aufregende Dinge passieren und für ein auf die SC-Persönlichkeit zentriertes Spiel die Persönlichkeit ja immer gleich bleibt, man also durch verschiedene Surrogates nichts gewinnt.

- Am ehesten könnte ich mir das Setting von außen vorstellen, also Surrogat-Verweigerer als SCs.

* Ein mir subjektiv weit gravierender erscheinendes Problem ist die Identitätsfeststellung. Entweder es ist möglich jederzeit herauszufinden mit wem man es wirklich zu tun hat, dann gibt es aber eine Art Totalüberwachung. Oder es ist eben nicht möglich, dann würde regelmäßig ein ziemlicher Aufwand betrieben, bevor vertrauliche Informationen weitergegeben werden: Der neue Kollege könnte in Wirklichkeit der Boss, undercover, sein.


Offline Irilar

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Re: [Surrogates]
« Antwort #3 am: 14.05.2010 | 16:58 »
Ich empfehle die Lektüre des Buches "Kiln People" dazu.

(Ich habe den Film "Surrogates" leider verpasst...)

Das Buch geht den Weg, das Menschen ihre Persönlichkeit in Roboter kopieren, was je nach der Persönlichkeit unterschiedlich gut klappt, und die Menschen Erinnerungen aus den Robotern wieder runterladen können. In der Zeit dazwischen operiert der Roboter eigenständig, und es gibt verschiedene Modelle für verschiedene Aufgaben.

Einige Personen in der Welt haben lustige Nachteile, die ihre Fähigkeit zur Übertragung einschränken oder boosten, das Buch arbeitet mit Verschiedenen Plotsträngen, z.T. mit Androiden der selben Charaktere.
Es ist kurzweilig zu lesen und gibt dazu exzellente Ideen.

Was die Welt der "kiln People" interessanter macht, ist die Tatsache, das die Leute auch noch persönlich unterwegs sind, während ihr Brain-modell zuhause die Büroarbeit macht, das Heavy-lifter-modell in Gefahrensituationen geschickt wird, und ein Billigmodell auf Botengänge geschickt wird.
Obwohl es eine schwere Herausforderung für die SL wäre, ist es dennoch lesenswert.

Das Problem das ich allerdings sehe, ist dasselbe wie bei den Riggern in SR, und Magic Items in manchen Systemen. Ich habe da immer das Gefühl, das der mit den meisten Spielsachen gewinnt, und die eigentlichen Fertigkeiten des Charakters entwertet werden.