Autor Thema: Soll die Charakterentwicklung durch den SL kontrolliert/gelenkt werden?  (Gelesen 25511 mal)

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Callisto

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Wie? Das waere doch wie Chars zulassen die schon von den Punkten her nicht passen.
Das war der extrem Fall, es ist auch in Abstufungen bereits erreichbar.
Das man sein Abenteuer erst mal in die Tonne treten kann, ist ja schon durch unvorhergesehene Aktionen der SC's möglich und völlig unabhängig von den Fähigkeiten
Zitat
@Callisto
Das er Deutungshoheit hat heisst doch nicht das er beim Steigern den Charakter des Spielers einmal auf links dreht, sondern sowas sagt wie: Das passt nicht. Das ist zu stark. Und sowas. Also nicht mehr was auch in der Charakter Erschaffung gemacht wird.

Da geht man ja auch nicht zu dem SL hin, und setzt nach einer allgemeinen Absprache diesem ein Charblatt vor das er gefaelligst zu schlucken hat.

Nu und das Problem ist doch unter Umstaenden gerade das der Spieler sich nicht als Power Gamer sieht, aber die Steigerung unbeabsichtigt darauf hinaus laeuft. Der Spieler wollte ja auch bei deinem V:tM Beispiel nicht Geschwindigkeit weil das etwas dermassen ueberpowertes ist, sondern weil es ihm stimmig erschien. Nur waere sein Charakter dann ueberpowert.
Als praktisches Beispiel wollte meinereiner in einer V:tM Runde auch den Vorteil "Ruhe" fuer den Char nicht haben um ein imba niedriges MK Monster zu sein, hat der SL mir dennoch erklaeren koennen das es bei nem MK3(oder 2?) Char net passt (was mir ein paar Wochen spaeter aufging, so halbwegs).

Erstens: Solange der SL mit mir redet, hab ich ja auch kein Problem damit. Zweitens: SL's neigen eher dazu mich beim Steigern darum zu bitten, meinen Chara stärker zu machen, weil ich auch mal Sachen steiger, die gut zum SC passen, aber kaum gebraucht werden. Automechaniker zum Beispiel. Braucht man nie bis selten, aber wenn mein SC das von Anfang an kann, möchte ich ev. dass er das am Ende perfekt kann. Weil es zum Chara passt, auch wenn es nie gebraucht wird. Also Powergaming kann man mir glaube ich wirklich nicht vorwerfen. Aber man merkt deinen Vampirehintergrund. Denn bei Vampire gibt es sehr viele Dinge, die die Gruppe vollkommen aus der Balance werfen können. Das ist aber nicht üblich in anderen Systemen.

ErikErikson

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Ein Spieler, der so nen Artefakt hatte, lebendiges, das Magie hasst, der wollte magische Pfeile verwenden. Da hab ich ihm gesagt,das geht nicht.

In solchen Fällen sollte der SL eingreifen.

Callisto

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Ein Spieler, der so nen Artefakt hatte, lebendiges, das Magie hasst, der wollte magische Pfeile verwenden. Da hab ich ihm gesagt,das geht nicht.

In solchen Fällen sollte der SL eingreifen.

Wieso, er kann sie ja haben. Aufgrund des Artefakts funktionieren sie halt nicht. Aber das hat ja eher wenig mit Charakterentwicklung zu tun, dass sind ja nur Gegenstände, keine Fähigkeiten.

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Ein Spieler, der so nen Artefakt hatte, lebendiges, das Magie hasst, der wollte magische Pfeile verwenden. Da hab ich ihm gesagt,das geht nicht.
Wieso, er kann sie ja haben. Aufgrund des Artefakts funktionieren sie halt nicht.
Oder sie funktionieren und der Spieler hat ein lebendiges Artefakt, das Magie hasst und stinkig ist, dass der SC magische Pfeile verwendet.  ;)
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ErikErikson

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Hätt er machen können, aber schlau wär das nit gewesen. Dummheiten verbiet ich nie, damit würd ich mir ja ins eigene Fleisch schneiden.

Offline dunklerschatten

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Elfenbeinturmdiskussion...

Zitat
Sind die anderen Spieler und der SL nur beratend einbezogen oder auch weisungsbefugt?

Zitat
Dagegen sacht ja keiner was. Nur, wenn Spieler und SL sich über eine Sache uneinig sind, wer gewinnt das Stechen bei dir? SL oder Spieler?

Pretty simple ...Weisungsbefugt bzw. Gewinner des Stechens ist der gesunde Menschenverstand !
Um das ganze zu verdeutlichen in kleines Bsp.:

Die Gruppe spielt ein Abenteuer in dessen Kontext, gekämpft, sozial interagiert und gekocht wird.
Ergo kann jeder Charakter nach dem AB Skills steigern die einen Bezug zum Kampf, Sozialdigens und kochen haben.

Kommt jetzt aber ein Spieler auf die Idee das sein Charakter nun nach dem Abenteuer "Kernreaktoren bauen" auf x steigern will, dann muss er sich da wohl erst einmal Fragen der Gruppe und des SL gefallen lassen wie er das begründen will.
Und wird dann wohl dran erinnert werden, das Skills nur gesteigert werden können wenn man sie ingame irgendwie nutzt/angewendet etc.



« Letzte Änderung: 9.06.2010 | 16:42 von dunklerschatten »
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Quellcrist Falconer

Offline Teylen

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@Callisto
Abenteuer die durch unvorhergesehene Aktionen der Spieler in die Tonne geraten hatten meiner Meinung nach schwere Design Fehler. Wobei es vielleicht leichter faellt es zu behaupten wo es mir noch nicht passiert ist ^^;

Zuden Punkten, also ich setze da schon vorraus das der SL ordentlich mit seinem Gegenueber darueber redet um eben Probleme zu vermeiden und einfach weil es der Anstand einem doch gebietet.
Nun und es gehoert fuer mich auch dazu das man unter Umstaenden Anregungen erhaelt so zu steigern damit der Charakter des Spielers entsprechend handlungs faehig ist. Also das man kommuniziert das es zwar vielleicht total passend waere aber das der Spieler seinen Charakter damit eher in den naechsten Runden in's Aus manoevriert.
Das es an dem Vampirehintergrund liegt sehe ich durchaus ein, gerade wegen der Eigenheiten des Systems. Das es in anderen Systemen so gar nicht gegeben sein soll faellt mir da ohne die Erfahrung schwer zu glauben. Nur habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen wie in einer Vampire Runde die Spieler alle fuer sich die Charaktere steigern und das ganze nicht aus der Balance geraet. Was meiner Meinung nach nichts mit Authoritaetshoerigkeit zu schaffen hat. Eher das, wenn man schon ein Spiel spielt das die Balance eines Jenga-Turms in der Endphase hat, es sinnvoll ist bei Fragen die die Stabilitaet betreffen nicht allein anzufangen zu frickeln.

Wobei mir gerade so auffaellt das wir uns in unserer Runde nicht zwingend an den SL wenden, weil die ja dauernd wechselt und der Spieler der gerade SL ist dann Probleme haette. [Der Spieler wendet sich dann an die SL vorihm oder seine Fav. SL]


Ich glaube das was Erik meint ist das die Artefakte bei ihm das sind was bei Vampire so etwas wie die Diziplin Geschwindigkeit ist? Kaufen sich die Spieler die Artefakte zwischen den Spielrunden? [So mit AP/EP/Whatever]
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Mensch, dunklerschatten, mal ehrlich, hast du den Thread überhaupt gelesen? Das, was du da anführst ist doch schon längst diskutiert worden, so dass du auf Callistos Frage eigentlich überhaupt keine Antwort gibst!

Nochmal:
Mit meinen Steigerungen bilde ich nicht immer nur aktuelle Charakterentwicklungen ab, sondern forme den Charakter auch in die Richtung, wie ich mir den Charakter insgesamt vorstelle und in Richtung eines Punktes, den ich mit dem Charakter mal erreichen will. Zum Teil handelt es sich dabei sogar um Korrekturen, weil die Startpunkte es mir nicht erlaubt haben, den Charakter so zu erstellen, wie er meiner Meinung nach schon Spielbeginn hätte sein sollen, aber nicht war, weil mir da Punkte bei der Erschaffung gefehlt haben oder mir ein System da Grenzen gesetzt hat, die meinem Charakterkonzept entgegenstehen.
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Zum Teil handelt es sich dabei sogar um Korrekturen, weil die Startpunkte es mir nicht erlaubt haben, den Charakter so zu erstellen, wie er meiner Meinung nach schon Spielbeginn hätte sein sollen, aber nicht war, weil mir da Punkte bei der Erschaffung gefehlt haben oder mir ein System da Grenzen gesetzt hat, die meinem Charakterkonzept entgegenstehen.
In solchen Fällen ist es völlig unerheblich, was im Abenteuer vorkam und was nicht!
Da stimme ich dir mal absolut zu.
Handhaben wir auch bei der V:tM Runde nicht anders ^^;

[Wurde aber dennoch mit dem SL abgesprochen und auch von diesem angeregt]
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Callisto

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@DunklerSchatten: Das was Darkling schrieb, plus: Erklärungen lassen sich finden, es gibt Outtime, Lehrmeister, Trainingskurse.

@Teylen: Klar gibt es das perfekt balancierte System nicht. Aber Vampire ist da besonders schlimm. Diese Angst vor Powergaming und seinen Plot nicht durchkriegen gibt es ja nicht umsonst in den meisten Systemen.

Was das schlecht designte Abenteuer angeht: Wenn man auf Railroading verzichtet, geht es gar nicht anders, als ständig als SL seinen Ideen in die Tonne zu kloppen und neu auf die Aktionen der SC's zu reagieren. Und vielleicht konnten deine SL's ja auch so gut improvisieren, dass du gar nicht mitgekriegt hast, was sie alles in die Tonne gekloppt haben.

Dann:
Zitat
Nur habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen wie in einer Vampire Runde die Spieler alle fuer sich die Charaktere steigern und das ganze nicht aus der Balance geraet. Was meiner Meinung nach nichts mit Authoritaetshoerigkeit zu schaffen hat. Eher das, wenn man schon ein Spiel spielt das die Balance eines Jenga-Turms in der Endphase hat, es sinnvoll ist bei Fragen die die Stabilitaet betreffen nicht allein anzufangen zu frickeln.
Niemand sagte ja was von allein frickeln. Darkling und auch ich predigen ja geradezu miteinander zu reden. Und ihr scheint das ja auch nicht unähnlich zu handhaben. Denn warum wendet man sich an seinen Fav-SL, wenn der zur Zeit "nur" Mitspieler ist? Weil der ja sagt, wenns machbar ist.

Wogegen ich was habe, ist wenn der SL meinem Chara eine Richtung aufzwingen will. Das meine ich mit: Letzte Entscheidungsgewalt über meine SC möchte ich haben. Ich hab mich auch schon mal nem SL gebeugt, der mir was nicht gewähren wollte. In einer festen Runde, würde ich mich aber entschieden mehr wehren.

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Wenn man auf Railroading verzichtet, geht es gar nicht anders, als ständig als SL seinen Ideen in die Tonne zu kloppen und neu auf die Aktionen der SC's zu reagieren. Und vielleicht konnten deine SL's ja auch so gut improvisieren, dass du gar nicht mitgekriegt hast, was sie alles in die Tonne gekloppt haben.
Uhm, nein, ich ging eher von mir als SL aus. Bisher musste ich noch bei meinem Plots (bisher der einzige :D) das Abenteuer irgendwie umgestalten, was dran lag das es eher wage skizziert / flexibel gestaltet ist.
Bei anderen hatte ich das was du beschreibst es schon erlebt.

Zitat
Dann: Niemand sagte ja was von allein frickeln. Darkling und auch ich predigen ja geradezu miteinander zu reden. Und ihr scheint das ja auch nicht unähnlich zu handhaben. Denn warum wendet man sich an seinen Fav-SL, wenn der zur Zeit "nur" Mitspieler ist? Weil der ja sagt, wenns machbar ist.
Nu, oder aber auch mal "nein" sagt, wenn es nicht passt.

Ist denke ich letzten Endes auch eine Geschmack Frage. So wirklich richtige Probleme das ich aus einer Runde raus waere hatte ich bisher damit noch nicht ^^; Nun und auch nicht erlebt das der SL da eine Richtung aufzwingen wollte.
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Also in meinem privaten RPG-Umfeld bin ich letztlich auch auf die Frage gestoßen, als ein Erzählmeister sich darüber aufgeregt hat, dass ihm (dem Storyteller) ein Spieler unverschämterweise einen Plan vorgelegt hat, was er (der Spieler) mit den nächsten 180 Erfahrungspunkten für seinen Charakter kaufen will. Das wurde natürlich nicht geduldet.

Hat mal wieder stark meine Vorurteile gegen V:tM-geprägte Spielleiter Erzähler bestärkt.

Bei mir persönlich kommt es stark auf System und Kampagne an. Grundsätzlich gilt, so wenig wie möglich in die Spielerhoheit über ihre Charaktere einzugreifen. Schließlich verfolgt der Spieler mit seinem Charakter ja ein Konzept, dass er ausspielen möchte. Aber teilweise relativiert sich das, und teilweise gibt es Ausnahmen.

Z.B.:

Systembedingte Einschränkungen: Midgard (lange Zeit mein Standardsystem) sieht für Steigerungen verbindlich eine gewisse Lernzeit vor - manchmal schränke ich als SL die den Spielern zur verfügung stehende Lernzeit ein ("Ihr habt zwei Monate, wo nichts von meiner Seite aus passieren wird, weil die NSCs eure letzten Aktionen erst verdauen müssen. Lernt in der Zeit was ihr wollt und bezahlen könnt, oder nutzt die Zeit für kleine private Angelegenheiten.") Genauso gibt es bei Midgard Lehrmeister, die eben je nach Abenteuerschauplatz leichter oder schwerer Aufzufinden sind (und den Lernprozess gewaltig erleichtern, verbilligen und beschleunigen).

Balancebedingte Ausnahmen: Ich tue es zwar immer ungern, weil ich finde, das jeder Spieler seinen Charakter so effektiv und effizient wie möglich bauen darf, aber manchmal gibt es einfach Talente oder Powers aus neuen Sourcebooks, die so vom Powercreep getroffen sind, dass ein Charakter dadurch zum Munchkin wird. Dann lege ich manchmal nach eingehender Prüfung ein Veto gegen den Erwerb einer Power ein - aber das kommt selten vor.

Kampagnenbedingte Relativierung: Meistens versuche ich, "in game" klarzumachen, welche Fähigkeiten/Zauber sich in naher Zukunft sehr sehr wahrscheinlich als nützlich herausstellen werden. Aber um sicher zu gehen sage ich das auch manchmal out of game an ("euch ist schon klar, dass ihr die nächsten fünf oder sechs Treffen zwischen Inseln segelt? Da könnten Schwimmen und Schiffahrt helfen...).
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Also in meinem privaten RPG-Umfeld bin ich letztlich auch auf die Frage gestoßen, als ein Erzählmeister sich darüber aufgeregt hat, dass ihm (dem Storyteller) ein Spieler unverschämterweise einen Plan vorgelegt hat, was er (der Spieler) mit den nächsten 180 Erfahrungspunkten für seinen Charakter kaufen will. Das wurde natürlich nicht geduldet.
Oh, ich haette ja eher erwartet das er dann zufrieden ist und vorschlaege macht. Zumal es doch bessere Planungsmoeglichkeiten gibt?
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Oh, ich haette ja eher erwartet das er dann zufrieden ist und vorschlaege macht. Zumal es doch bessere Planungsmoeglichkeiten gibt?

Neenee, es geht ja darum, dass seine (Spielleiter-)Story durchgedrückt wird. Also muss man verhindern, dass ein SC irgendwas kann, was eigentlich ein NSC machen soll. Oder noch schlimmer, irgendwas kann, was einen NSC daran hindert, das zu tun, was das Script vorsieht. Oder noch schlimmer, irgedwas tun, was nicht in der Story steht. Oder am Allerschlimmsten, überhaupt irgendwas Spielrelevantes tun.

Natürlich hat man als guter Storyteller auch subtle Methoden wie Würfeldrehen, Würfelignorieren, Alibiwürfeln, Nichtwürfeln und "Klappt nicht!"-Sagen, aber man muss heutzutage damit schon aufpassen, denn manchen Spielern fallen solche Täuschungen mitlerweile auf. Darum besser vorbeugen und den Spielern vorschreiben, was ihre Charaktere zu tun und (nicht) zu können haben. Nennt sich dann "storyangepasste Charakterentwicklung".   
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Offline D. M_Athair

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Also in meinem privaten RPG-Umfeld bin ich letztlich auch auf die Frage gestoßen, als ein Erzählmeister sich darüber aufgeregt hat, dass ihm (dem Storyteller) ein Spieler unverschämterweise einen Plan vorgelegt hat, was er (der Spieler) mit den nächsten 180 Erfahrungspunkten für seinen Charakter kaufen will. Das wurde natürlich nicht geduldet.
Zu dulden wäre es schon.

Einen Charakter unabhängig davon, wie sich die Kampagne und die Gruppenbedürfnisse entwickeln, zu steigern finde ich jedoch ausgesprochen dumm.
Das hätte ich dem Spieler auch so gesagt.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Oberkampf

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Zu dulden wäre es schon.

Einen Charakter unabhängig davon, wie sich die Kampagne und die Gruppenbedürfnisse entwickeln, zu steigern finde ich jedoch ausgesprochen dumm.
Das hätte ich dem Spieler auch so gesagt.

Von den Gruppenbedürfnissen her bestand da kein Problem, der Charakter hätte eine bestimmte Nische (Schleicher/Kundschafter/Assassinne) besetzt, die von sonst niemandem ausgefüllt wurde (keine Konkurrenz, kein Rampenlichtstehlen), die aber eine sinnvolle Ergänzung gewesen wäre (aber in der Kampagne bisher bedeutungslos blieb, was nicht an mangelnden versuchen der Spielers lag, die Fertigkeiten seines Charakters anzuwenden).

Was die Kampagne angeht - naja, von meinem Eindruck her entwickelt sich die Kampagne ohnehin unabhängig von den Fähigkeiten, Interessen und Handlungen der Spieler bzw. Spielercharaktere. Insofern war es ehrlich, dem Spieler auch das Steigern seines Charakters wegzunehmen  ;D

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Offline SeelenJägerTee

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Andererseits sagen wir es mal so:
Wenn man eine cthuluide Grußelrunde spielt und ein Spieler jetzt meint er müsse für seinen Charakter Fearless, Jaded, Willpower (20 of 20), resist Insanity und mental Fortress kaufen dann würde ich ihm schon mal sagen, dass ich das für die Runde für sehr sinnbefreit halte.

Bzw. ich würde mich mal mit allen Spielern darüber unterhalten ob man nicht vlt. das Setting wechseln will.

Aber was ich damit sagen will ist folgendes.
Es mag Situationen geben die nicht ganz so Extrem sind wie mein obiges Beispiel und in denen die Akkumulation gewisser Fähigkeiten und Talente (die jedes für sich harmlos wären) das Prinzip der Kampagne untergraben.
Je nach Grad der Akkumulation muss das auch nicht so sein, dass es relativ offensichtlich wird dass die Kampagne verfehlt wird. Und hier kann ich es nachvollziehen wenn der SL sagt: "Für die Kampagne die wir spielen finde ich, dass du maßlos übertreibst."

Wenn nämlich sich die Runde geeinigt hat: "Im Spiel soll es um den Kampf gegen X gehen (in meinem obigen Bsp. wäre das der Kampf gegen den schleichenden Wahnsinn)" und jetzt ein Spieler seinen Charakter völlig gegen X immunisiert, dann KANN das den Spielspaß von Mitgliedern der Runde zerstören. Und wenn es nur einen stört, dann ist es mMn Aufgabe des SL dies zu unterbinden - sollte hier ein Gespräch nicht helfen notfalls mit einem Machtwort ("Nein das steigerst du nicht!" "Das war's Leute ich sehe keinen Sinn mehr für die Kampagne, wir fangen nächstes WE mit was neuem an!").

Aber optimaler weise sollte das natürlich nicht nötig werden.

Kynos

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Als Spielleiter isses mir übrigens eigentlich total egal, wie die Leute ihre Charaktere steigern. Wer meint, gegen mich (oder andere Spieler) spielen zu müssen, wird in meinen Runden eh nicht glücklich. Und wer mit uns anderen spielt, hat es nicht nötig, fehlende physische oder psychische Potenz durch Spielwerte auszugleichen.

Offline Voronesh

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In den meisten Systemen wünsche ich mir als Spieler und als SL, dass der Spieler seinen Char möglichst selbst steigern will.

Zeigt mir das als SL ja an, dass er seinen Char mag, die für ihn relevanten Regeln kennt, und sich gedanken über seine Zukunft macht.


Wenn ich als Spieler einen SL hätte, der mir dies wegnehmen würde, dann wäre es ja nicht mehr mein Char und dementsprechend würde es mich auch nicht mehr arg interessieren in die Entwicklung des Chars weiter Energie zu stecken => soll der SL doch das übernehmen, wenn er meint es besser zu wissen, bzw. zu seinem Spaß dazugehört.

Auf der anderen Seite man spielt ja ein RPG zusammen, und da bespricht man sich. Also sollte jedem klar sein, wer welche Nische innerhalb der Gruppe innehat, und wildert nicht entsprechend herum.

Als SL gebe ich gerne vor in werlche Richtung die Abenteuer gehen, dann steigern an sich alle die relevanten Werte schon. Spieler wollen ja glänzen. Wenn einer jetzt Schwertkampf 100 nimmt, in einem Intrigenspiel ohne jeglichen Kampf, naja dann wird der Spieler schon wissen warum er das tut.
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

ErikErikson

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Stimmt alles, aber ich würde als SL nicht immer gleich von den Werte nauf die Spielweise schließen. Der Typ mit der Psychoimmunisierung will vielleicht nur dann den Wahnsinn ausspielen, wenn er es für passend hält. Und nicht, wenn der SL es für passend hält.

Ich komm halt etwa aus der Ecke: "Werte sind Werte (dafür da, Zufallselemente reinzubringen), und Spiel ist Spiel." Anders gesagt: Wenn jemand nen Barbaren mit Blutrausch spielt, und auch entsprechende Werte hat, und sich dann doch entscheidet, den wie Benjamin Blümchen zu spielen, dann soll er halt. Solange er gut spielt.

So Annahmen wie das der Char sich genauso verhalten muss, wie seine Werte nahelegen, ist mir relativ fremd, und damit auch die ganze Kontroverse.

Kynos

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Auf der anderen Seite man spielt ja ein RPG zusammen, und da bespricht man sich. Also sollte jedem klar sein, wer welche Nische innerhalb der Gruppe innehat, und wildert nicht entsprechend herum.
Und genau das scheint mir (je mehr ich die Foren verfolge und Gespräche mit anderen Spielleitern führe) eben nicht selbstverständlich zu sein. Ich denke, daß das auch der Hauptgrund ist, warum wir uns hier darüber unterhalten.

Offline Markus

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@ Teylen
Das war nicht ausfallend, das war die höfliche Darstellung meiner Sicht der Dinge. Du hast meiner Meinung nach - AFAICT bedingt durch begrenzte Erfahrung - gewisse Grundüberzeugungen, von denen du temporär und punktuell abweichst, wenn sie sich im Verlauf der Debatte als unhaltbar erweisen. Beim nächsten, etwas anders gelagerten Fall kommen sie wieder zum Vorschein.
Konkret: Die beiden hier von mir zitierten Aussagen sind Aussagen, die allgemein Gültigkeit beanspruchen. Sie sind _beide_ eben nicht als "finde ich/wir besser" formuliert (worüber man problemlos unterschiedlicher Ansicht sein kann) sondern als absolute Aussagen: "man braucht ... sonst klappt es nicht"
Und sie sind, sorry, Blödsinn. Der in der Praxis _laufend_ widerlegt wird. Man braucht eben nicht und es klappt sehr gut auch ohne dass jemand Basta-Gewalt hat. Es klappt empirisch nachprüfbar sogar ganz ohne SL.
Und, das alles weißt du. Es wurde und wird hier im Board laufend diskutiert.

Der Punkt, an dem ich mich ins Spekulative begebe ist der, wo ich mutmaße, warum du also sowas wieder besseren Wissens schreibst. An der Stelle hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen, dass mich die beiden Zitate sehr stark an den klassischen Ruf nach dem "starken Mann" bzw. der "starken Frau" erinnern, ohne die es angeblich nicht funktionieren _kann_. Die Zitate implizieren außerdem ein fundamentales Mißtrauen gegenüber der Fähigkeit, mündiger und selbstbestimmter Individuuen/Spieler, ihre Dinge/Steigerungen ohne Aufsicht zum Wohle der Gemeinschaft zu regeln. Daher meine Spekulation mit der Authoritätsgläubigkeit.

Offline sir_paul

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Andererseits sagen wir es mal so:
Wenn man eine cthuluide Grußelrunde spielt und ein Spieler jetzt meint er müsse für seinen Charakter Fearless, Jaded, Willpower (20 of 20), resist Insanity und mental Fortress kaufen dann würde ich ihm schon mal sagen, dass ich das für die Runde für sehr sinnbefreit halte.

Wenn ich eine cthuluide Grußelrunde spiele, in der es um den Kampf gegen den Wahnsinn geht, nutze ich einfach das passende System (z.B. ohne Möglichkeigt sich vor Wahnsinn 100%ig zu schützen) oder passe mein Liblingssystem an meine Bedürfnisse an bevor ich die Kampagne starte (stichwort Setting Convertion).

Dann kann ich mit meine Idee und das (angepassten) System meinen Mitspielern zeigen und fragen ob sie da Bock drauf haben. Wenn ja ist alles gut und ich kann den Spielern jegliche Freiheit bei der Charakterentwicklung innerhalb des gesetzten Rahmens lassen. Wenn nein spielen wir halt was anderes.

Einige werden sich jetzt Fragen wo nun der Unterschied dazu ist einfach während der Kampagne zu sagen das eine bestimmte Fertigkeit nicht passt. Meine Antwort ist, dadurch wird die Erwartungshaltung des Spielers gestört. Wenn eine Fertigkeit in den (Haus)Regeln vorgesehen ist kann ich sie doch bestimmt auch anwenden. Das geht dann eventuell in eine Charakterplanung ein, viele Spieler planen ihren Charakter ja schon mal im Vorraus.

Im besten Fall findet der Spieler diese spontane Einschränkung passend und gut, im einem schlechteren Fall torpediere ich seine Charakteridee und nehmen ihm den Spass am spielen und im schlimmsten Fall wird auch sein Vertrauen in mich als SL gestört.

Deshalb, bitte klare Verhältnisse schaffen bevor man eine Kampagne startet.

Offline Whisper666

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Zitat
Deshalb, bitte klare Verhältnisse schaffen bevor man eine Kampagne startet.

Das triffts zu 100% finde ich. Man klärt vorher ab, was man spielen möchte und hält sich im Spiel dann an diese Vorgaben. Dann muss man als SL auch nicht in die Charakterentwicklung der Spieler eingreifen.