Autor Thema: Rollenspielerische Grenzen  (Gelesen 6627 mal)

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Offline Scylla

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Rollenspielerische Grenzen
« am: 25.06.2010 | 11:25 »
Ich denke, beinahe jeder (abgesehen von SUpermegaspielern) Rollenspieler, egal in welchem System er sich zu Hause fühlt, hat irgendwo rollenspielerische Grenzen. Damit meine ich, dass es für jeden gewisse Rollen (und ich meine keine Gruppenrollen/Klassen) gibt, die er nicht darstellen kann, bzw. die ihm einfach unangenehm sind. Mich würde interessieren, was das bei euch so ist. Um das zu verdeutlichen, mache ich mal den Anfang.

 :-[ Ich kann keine fiesen und bösen Charaktere spielen. Irgendwie geht mir das total gegen die Natur. Ich habe es versucht, aber letztendlich musste ich mir eingestehen: lass es sein, es macht dir keine Freude.

 :-[ Extrem depressive Heulcharaktere kann ich auch nicht. So ewgig leidende Opfer sind nicht mein Ding. Ich habe auch keinen großen Spaß an ausschweifenden Trauerszenen, in der von den SCs (scheinbar) erwartet wird, dass sie möglichst vor Tränen zerfließen. Gar nicht mein Ding. In solchen Fällen muss ich leider zu mir selber sagen: Rollenspielerische Leistung: Sechs setzen.

Wie siehst bei euch aus? Oder seid ihr am Ende perfekte Schauspieler, die einfach alles spielen können/wollen?

ErikErikson

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #1 am: 25.06.2010 | 12:33 »
Als SL ist man ja genötigt, fast alles zu spielen. Daher hab ich in der Beziehung wenig Probleme. Als Spieler bevorzuge ich zwar bestimmte Typen, aber theoretisch könnte ich alles spielen.

Ganz essentiell ist aber, das der Charakter zum Spielstil der Gruppe passt. Da bin ich extrem empfindlich. Wenn das nicht stimmt, werd ich ganz schnell depressiv.

Ne Frohnatur in ner Gruppe von Heulsußen zu spielen würd mich bsp. binnen Stunden an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen.
« Letzte Änderung: 25.06.2010 | 12:35 von Erik Erikson »

Offline Trollfurz

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #2 am: 25.06.2010 | 12:38 »
Paradoxerweise spiel ich meistens Krieger (Paladine mit großem Hammer der viel Aua macht) oder Assassinen...soviel zum Thema gegensätze ziehen sich an.
Irgendwie werden beide Parts immer von meinen Mitspielern gehasst...der eine weil er ein Holy Avenger ist und den anderen weil er für Geld alles macht auch seine Mitspieler beklauen  >;D

Offline Lichtbringer

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #3 am: 25.06.2010 | 12:39 »
Dazu meine Theorie: Wer gewisse Rollen gut kann, wird auch mit dem extremen Gegenpol wenig Probleme haben. Der Übergang ist eher das Problem.

Offline Joerg.D

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #4 am: 25.06.2010 | 12:47 »
Ich habe über lange Zeiträume nie Frauen als SC gespielt, weil ich Angst hatte in Klischees abzugleiten. Irgendwann ist mir aber klar geworden, dass ich an den Rollen arbeiten muss, wenn ich ein besserer SL werden will.

Also probiere ich es einfach und hoffe auf Verbesserungen.

Trotzdem spiele ich lieber bestimmte Typen und diese kommen entsprechend häufig als Charakter zum Einsatz.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Ein

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #5 am: 25.06.2010 | 12:52 »
Mache ich mir keinen Kopf drum. Wenn meine Spieler eine bühnenreife Vorstellung wollen, sollen sie sich einen Schauspieler mieten. Die sind nicht teuer.

oliof

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #6 am: 25.06.2010 | 13:19 »
Was Ein sagt.

Offline Heretic

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #7 am: 25.06.2010 | 19:01 »
Paradoxerweise spiel ich meistens Krieger (Paladine mit großem Hammer der viel Aua macht) oder Assassinen...soviel zum Thema gegensätze ziehen sich an.
Irgendwie werden beide Parts immer von meinen Mitspielern gehasst...der eine weil er ein Holy Avenger ist und den anderen weil er für Geld alles macht auch seine Mitspieler beklauen  >;D

Ein Paladin ist kein bloßer Krieger.


@Topic: Was Ein sagt.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

ErikErikson

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #8 am: 25.06.2010 | 19:13 »
Laut D&D 2. Edition ist ein Paladin ein Kämpfer, aber kein Krieger.  ;)

Offline Korig

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #9 am: 25.06.2010 | 19:16 »
Böse Charaktere als Spieler, fallen mir sehr sehr schwer. Als SC kann ich mich damit abfinden, dass es sein muss.

Offline avakar

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #10 am: 25.06.2010 | 19:31 »
Elfen gehen gar nicht.

Offline Skele-Surtur

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #11 am: 25.06.2010 | 19:33 »
Der Unterschied ist, dass man als SL doch wesentlich weniger Immersion erlebt als als Spieler. Behaupte ich jetzt einfach mal. Darum kann ich als SL auch andere Sachen spielen denn als Spieler.

Ich kann keine "trauernden" Charaktere spielen. In der Richtung sind meine Charaktere immer etwas abgestumpft - entweder werden sie in solchen Szenen eiskalt oder kompensieren ihre Trauer über Wut. Heulsusen funktionieren bei mir ganz schwer.

Was ich auch nicht gerne mache sind Kinder. Kinder werden generell schlecht gespielt und darum möchte ich es selbst auch nicht tun.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Heretic

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #12 am: 25.06.2010 | 19:34 »
Elfen gehen gar nicht.
Warum nicht?
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
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Offline Erdgeist

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #13 am: 25.06.2010 | 19:50 »
Als häufiger Spielleiter muss ich mehr oder minder zwangsläufig die unterschiedlichsten Persönlichkeitstypen und Emotionen darstellen. Eine Zeit lang habe ich auch als Spieler versucht, bewusst unterschiedliche Charaktere zu spielen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir - allein als Spieler - so richtig fies garstige Charaktere nicht liegen oder auch allgemein arg einzelgängerische Persönlichkeiten (manch andere Spieler brillieren hierbei und können nichts anderes, leider).

Auf schauspielerische Glanzleistung kommt es mir dabei aber auch nicht an. Käme mir manchmal auch einfach übertrieben vor, wenn man sich sehr in eine Rolle hineinsteigert.

Offline Edwin

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #14 am: 25.06.2010 | 19:59 »
Ich hasse es mich selbst spielen zu müssen.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline avakar

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #15 am: 25.06.2010 | 20:33 »
Warum nicht?

Vor den Herr der Ringe-Filmen war es immer die lange oder gar unendlich lange Lebensdauer, die die Elfen in den mir bekannten Settings hatten. Ich finde, da ist der Kontrast zu den kurzlebigen Wesen einfach zu hoch. Woraus soll ein ewig Lebender denn Motivation ziehen und warum entwickelt er sich (nach dem System) dennoch genauso schnell weiter wie die "menschliche Eintagsfliege"? Und darüber hinaus waren Elfen meist "über" beschrieben als überlege, tiefsinnige Philisophen und Alleskönner. So glatt und ohne Ecken.

Seit den Herr der Ringe-Filmen sind es die mir ins Hirn gebrannten Bilder von Klischees, Blödeleien und Leuten die sich für Elfen halten, die mir Elfen als absolut lächerlich erscheinen lässt.

Offline Bad Horse

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #16 am: 25.06.2010 | 20:59 »
Ich hasse es mich selbst spielen zu müssen.

Jepp. Da schließe ich mich an.

Meine Charakter neigen dazu, willenstark und mutig zu sein. Der eine, der mal anders war (ein feiger Pazifist) ist mittlerweise ein hartgesottener Killer. Naja, "ich laufe davon und schreie" finde ich im Rollenspiel auch nicht arg lang lustig.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline D. Athair

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #17 am: 26.06.2010 | 04:34 »
Tendenziell: Zornigel & den unaufhaltsamen unermüdlichen Kraftprotz (Krieger/Barbar).
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Leodem666

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #18 am: 26.06.2010 | 07:23 »
Was ich gar nicht spielen kann sind auch die Heulsußen. Kinder gehen auch nicht.

Was mir derzeit auch schwer fällt ist es ein "Face" zu spielen. Bei mir läuft es in kritischen Verhandlungen immer auf ein Massensterben raus ( meistens sind es die anderen die sterben ).

Ich spiele eigentlich ganz gern mal böse oder fiese Charaktere, was aber leider meist zu einigem Stress in der Gruppe führt.
« Letzte Änderung: 26.06.2010 | 07:39 von Leodem666 »

Offline PinkFate

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #19 am: 26.06.2010 | 08:07 »
Was ist spielen kann? Keine Ahnung. Ich bin ein toller schusseliger Magier - schusselig muss ich nicht spielen  ~;D

Eigentlich würde ich alles mal ausprobieren (und probiere auch viel) - na zumindest alles was ich mir vorstellen kann. Ich kann mir z. B. nicht vorstellen eine Torte zu spielen - aber sonst...
Das Schicksal ist Pink!

Offline Barbara

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #20 am: 26.06.2010 | 11:42 »
Ich kann keine stillen, zurückhaltenden oder durchgehend planvoll und logisch handelnden Charaktere spielen. Da kommen mir meine Neugierde und meine Chaotische Natur in die quere. Deswegen haben alle meine Chars eine Tendenz zu beidem.
After all, what is wisdom but truth in the eyes of the simplest of strangers? And a hat full of ice cream! (An wise man in YAFGC)
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Offline Oberkampf

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #21 am: 26.06.2010 | 11:57 »
Ich kann alles spielen, was sich irgendwo auch als ein starrsinniger, zwergischer Kleriker mit Hang zur Selbstüberschätzung und Rechthaberei verstehen und darstellen lässt.

Was ich möglichst vermeide sind: Heimlichkeitscharaktere, Verführer, stille/schüchterne Charaktere.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

El God

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #22 am: 26.06.2010 | 12:06 »
Was mir wirklich schwerfällt, ist besonders intelligente oder weise Charaktere zu spielen, da reicht einfach meine persönliche Erfahrung nicht aus.

Offline Gaukelmeister

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #23 am: 26.06.2010 | 12:16 »
Hier gibt es ja zwei Sachen, die beredet werden. Das eine ist die Frage, ob die eigene schauspielerische Qualität bei bestimmten Rollen zusammenbricht. Da habe ich bei mir den Eindruck, dass die fast überall gleichermaßen durchwachsen ist. Aber wie Ein schon geschrieben hat: kann mir auch gleich sein. Die andere Frage, die hier zumindest teilweise anklingt, lautet, ob man sich unwohl mit bestimmten Rollen fühlt. Bei mir gibt's das durchaus bei Nazicharakteren, Folterknechten und den Opfern selbiger. Die kann ich zwar nicht schlechter darstellen, aber die will ich auf Dauer nicht darstellen.
Who is Who  Enthüllungen, Halbwahrheiten und Eitelkeiten - der Mensch hinter der Maske

killedcat

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Re: Rollenspielerische Grenzen
« Antwort #24 am: 26.06.2010 | 12:36 »
Was ich als Spieler nicht spielen möchte:
Frauen, Kinder, Heulsusen, Homosexuelle, Halblinge, Totalversager und alle Kombinationen daraus.