Autor Thema: Settings zum Ernstnehmen  (Gelesen 7161 mal)

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Offline tartex

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #25 am: 11.07.2010 | 18:47 »
Ich denke, was knarzbot meinte, war dass der Hintergrund seine "Suspension of disbelieve" wegknallt. Ich kann das zwar nicht für die von ihn dargestellten Beispiele nachvollziehen. Dass es Magie gibt ist für mich in sich schlüssig. Sonst würde ja Shadowrun auch nicht klappen und das ist ja vollkommen mainstreamkompatibel.

Ich persönlich habe nur bezüglich Klimaeinfluß und verhinderter Sonneneinstrahlung gestutzt. :D

Aber suspension of disbelieve ist halt unglaublich subjektiv,  denn wenn die Stimmung passt, kann man fast alles rationalisieren.
« Letzte Änderung: 11.07.2010 | 19:34 von tartex »
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alexandro

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #26 am: 11.07.2010 | 18:52 »
Die SoD wird normalerweise nur durch die Spielrunde weggeknallt, wenn der SL der Meinung ist "ist ja eh alles egal und albern, also kann ich willkürlich ein paar komische Sachen passieren lassen, ohne Sinn und Plan". Ein Rollenspielbuch so zu schreiben, dass es de SoD zerstört, ist schon ziemlich schwer.

Offline tartex

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #27 am: 11.07.2010 | 19:50 »
Ein Rollenspielbuch so zu schreiben, dass es de SoD zerstört, ist schon ziemlich schwer.

Für manche Leute gehen halt manche Sachen nicht. Gutes Beispiel: wenn man in irgendeinem Bereich Fachmann ist (man hat es z.B. studiert) kann ein Setting das in einem ähnlichen Bereich spielt und von einem Gamedesigner ohne das entsprechende Wissen geschrieben wurde, einfach nicht mehr ernst genommen werden, egal wie gut es designt ist, weil die Grundannahmen halt nicht der Realität entsprechen. Egal ob man jetzt Realismus im Rollenspiel ideologisch ablehnt oder nicht. Das ist wie CSI oder sowas schauen. :D
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Offline Visionär

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #28 am: 11.07.2010 | 19:52 »
Wie wäre es für den Anfang mit "respektieren, nicht destruieren"?
MEinst du damit, dass ich jetzt destruktiv war, weil ich gefragt habe, wie es zu verstehen ist?

Das man ein Werk respektiert, wenn man es kritisiert, ist doch die Grundlage für jedes vernünftige Auseinandernehmen. *eg*

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Offline knörzbot

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #29 am: 11.07.2010 | 20:16 »
Ich denke, was knarzbot meinte, war dass der Hintergrund seine "Suspension of disbelieve" wegknallt.
Jein. Wenn ein Setting so geschrieben ist wie DaR, also etwas locker und "flapsig", dann neige ich dazu beim Spielen dann ebenfalls etwas "flapsig" zu sein und lockere, hoffentlich witzige Sprüche loszulassen. Das habe ich auch schon bei anderen Spielern beobachtet. Die Folge ist dann häufiges Gelächter in der Runde. Ist dann nicht einfach für einen SL da noch eine "ernsthafte" Stimmung zu halten. Bei Slipstream für SW ist das momentan genau so.
Der Ton macht bei mir die Musik...

Offline Merlin Emrys

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #30 am: 11.07.2010 | 21:22 »
MEinst du damit, dass ich jetzt destruktiv war, weil ich gefragt habe, wie es zu verstehen ist?
Nein. Ich meine die tatsächliche Einstellung dazu, wie man mit einem Werk, z.B. einem Rollenspiel, umgeht - die sich allerdings nicht in allen Fällen mit der behaupteten deckt.

Offline tartex

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #31 am: 11.07.2010 | 23:33 »
Wenn ein Setting so geschrieben ist wie DaR, also etwas locker und "flapsig", dann neige ich dazu beim Spielen dann ebenfalls etwas "flapsig" zu sein und lockere, hoffentlich witzige Sprüche loszulassen.

Ich muss es nochmals durchlesen. Habe den Ton gar nicht so in Erinnerung, aber dann hat es mich auch an den super gritty Roman Morbus Kitahara erinnert und ich hatte die entsprechenden Assoziationen. Aber ist eben eine sehr subjektive Sache, die ich wohl mit den seltensten Lesern teile.

Der flapsige Indiana-Jones-Stil bereitet mir auch bei den Filmen keine Sorgen. Außer die Wasserfälle in Teil 4, da war meine Suspension of Disbelieve tatsächlich sofort im Eimer - und zwar für den Rest des Films. Konnte das dann nicht mehr Ernst nehmen und so ist wohl geklärt, was mit dem Begriff gemeint ist.

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LöwenHerz

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #32 am: 11.07.2010 | 23:45 »
Ich schätze, Dir bleibt nur, ein eigenes Setting auf Deine werte Spielerschaft ausgelegtes Setting zu entwickeln.

Und lustig werden die sich schätzungsweise über alles. Das ist Einstellungssache und nicht settingspezifisch.

Offline Teylen

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #33 am: 13.07.2010 | 16:07 »
Gegenüber dieser offensichtlichen Abgrenzung finde ich "ernst" als Einschätzung für Anspruch viel interessanter. Wie viele Settings versuchen bewusst anspruchsvoll (ernst) zu sein?
Bei der alten Welt der Dunkelheit Vampire die Maskerade.
Thematisiert neben dem allgemeinen gesellschaftlichen Verfall im Kontext zur jetzigen Zeit.
Die Moral der Menschen, im Kontext zu der Frage was den Menschen ausmacht sowie dem Kampf der niederen Triebe gegen ein angestrebtes Ideal im Kontext zu der eigenen Macht und der darauf erwachsenen Versuchungen.

[Die neue Welt der Dunkelheit kenne ich noch nicht gut genug, vermute aber mal das sie das Thema nicht abschafften]
« Letzte Änderung: 13.07.2010 | 16:09 von Teylen »
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Offline Lord Verminaard

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #34 am: 13.07.2010 | 16:51 »
Ich würde wie folgt differenzieren:

1) Die Ernsthaftigkeit der Spielenden während des Spiels. Es gab ja mal (und gibt wohl teilweise noch) diesen Irrglauben, dass man so total ernst und andächtig sein muss, wenn man was ernstes spielt. Das halte ich für totalen Mumpitz. Natürlich gibt es so was wie den falschen Moment für einen Flachwitz. Aber das ändert nichts daran, dass ich beim Spielen gerne lache - auch und vielleicht sogar gerade, wenn ich intensiv und über ernste Themen spiele.

2) Die Ernsthaftigkeit des Gespielten. Bei längeren Kampagnen ist es bei uns eigentlich immer auch zu gewissen inhaltlichen Albernheiten gekommen, selbst in an sich ernsten Settings. Umgekehrt kann es auch in einem humoristischen Setting (z.B. Harry Potter) ernste Momente geben, d.h. Momente, in denen man die Protagonisten und ihr Innenleben, ihre Situation durchaus ernst nimmt, in denen man die Handlung und die inneren Konflikte nicht veralbert, sondern sich damit identifiziert und diese als authentisch empfindet.

3) Die (eigentlich gefragte) Ernsthaftigkeit des Settings. Ich denke schon, dass man aus dem eingangs zitierten Satz eine gewisse Selbstironie herauslesen kann, die ich durchaus als sympathisch empfinde - aber auch nicht immer haben will. Und manchmal will ich auch den ganzen Pathos, den klassische Fantasy zu bieten hat, und dann nehme ich das auch ernst, weil es mir Spaß macht. Selbst wenn mir klar ist, wie leicht es wäre, sich darüber lustig zu machen, und das macht ja auch Spaß und kann fließend ineinander übergehen bzw. sich ungezwungen miteinander abwechseln.
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MadMalik

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #35 am: 14.07.2010 | 10:44 »
Bei mir gibt es zwischen ernst nehmen und mockieren halt noch eine zwischenstufe. Wo ich mich nicht drüber lustig mache, aber es halt auch nicht ernst nehme. Wenn ich etwas ernst nehme, dann setze ich mich ernsthaft damit auseinander, analysiere es und bereite es auf, versuche es zu verstehen. Da bieten die meisten RPG Settings nunmal nichts für mich. Es sind Spielwiesen für mich, aber nach der Definition des 'nicht drüber lustig machens' kann ich Settings auch ernst nehmen.

Offline WeepingElf

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Re: Settings zum Ernstnehmen
« Antwort #36 am: 14.07.2010 | 16:10 »
Ich nehm kein RPG Setting ernst, es bleibt für mich immer Spiel und Spiel ist nie ernst. Gibt aber wohl Rollen'schau'spieler die das anders sehen.

Ja, ein Rollenspiel ist immer ein Spiel und dazu da, dass man dabei Spaß hat.  Dabei gehen natürlich die Geschmäcker auseinander, was den Spaß ausmacht.  Dem einen kann die Welt nicht absurd genug sein, während der andere es sehr reizvoll findet, wenn das Setting sehr plausibel ist.  Zu ernst sollte man das Spiel aber nie nehmen.
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