Autor Thema: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel  (Gelesen 2839 mal)

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Offline Jestocost

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Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« am: 3.09.2010 | 10:50 »
Da gestern abend meine D&D Gruppe ausfiel, haben wir das neue Castle Ravenloft Brettspiel auspbrobiert...

Die Schachtel ist wirklich mit Spielmaterial prall gefüllt: Bodenpläne zum Aneinanderlegen, Miniaturen, viele Karten und Tokens...

Das Spiel ist für 1-5 Spieler ohne Spielleiter gedacht - wir waren zu dritt. Ziel ist es, ein Szenarioziel zu erreichen, während man gegen das Spiel kämpft.

Neben dem Regelheft gibt es noch ein Szenarienheft, in dem wir Szenario 2 und 3 ausprobiert haben (Szenario 1 ist ein Soloabenteuer)..

Charaktere gewählt (zuerst Ranger, Rogue, Wizard, beim zweiten Szenario haben wir statt dem Rogue den Cleric genommen). Jeder Charakter bekommt 4 Powers: 2 Att-Will, eine Utility und eine Daily.

Und dann ging's los: Zuerst bewegt sich eine Figur und greift gegebenfalls an. Steht man dann am Rand eines Bodenplans, kann man die nächste Bodenplatte anlegen, zieht eine Monsterkarte und eventuell eine Encounterkarte. Danach aktiviert sich das Monster und führt ein Aktionsmakro aus. das auf der Karte beschrieben ist:

1. Steht es neben einem Charakter, greift es diesen mit einem Hieb an.
2. Ist es eine Bodenplatte entfernt von einem Charakter, zieht es neben ihn und führt einen Sturmangrifff auf.
3. Sind die Charaktere weiter entfernt, bewegt es sich auf die nächste angrenzende Bodenplatte in Richtung der Charaktere

Und dann ist der nächste dran. Um zu treffen, würfelt man nen W20 und muss mit seinem Angriffsbonus gleich oder höher der RK kommen - und macht dann entsprechend schaden. Unterschiedliche Angriffe haben verschiedene Werte - und Daily Powers oder Utility Powers sind so lange verbraucht, bis man sie durch eine andere Karte wieder zurückbekommt.

Bezwingt man ein Monster, erhält man eine Schatzkarte und legt das Monster auf den XP-Stapel. Jeweils 5 XP kann man verwenden, um bei einer gewürfelten 20 aufzusteigen oder eine gezogenen Encounterkarte zu canceln. Aufgestiegene Helden steigern ihre Werte ein wenig und erhalten eine zusätzliche Daily Power.

Im ersten Szenario mussten wir dann etwas einstecken, aber im zweiten haben wir den Oberbösewicht mit seiner Höllenmaschine fast unbehelligt weggeputzt.

Ich denke, dass die späteren Szenarien noch schwieriger werden, aber lustig war's auf jeden Fall. Ist halt D&D für Zwischendurch. Kommt zwar nicht an Betrayal at House on the Hill an, aber als Einstieg in D&D funktioniert's. Und auch das Teamgefühl kommt gut durch, da man immer schauen muss, was die anderen machen und können, um effektiver zu sein...

Fazit: Gut.

Haut einen nicht total vom Hocker, aber solide und schön gemacht. Und die verschiedenen Charaktertypen spielen sich wirklich so ähnlich wie ihre D&D Konterparts...
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Offline Chobe

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #1 am: 3.09.2010 | 12:49 »
Danke für die Rezension! Das Spiel habe ich schon lange auf der Liste, wollte aber (wie fast immer) bis Essen warten um es antesten zu können.

Also unterm Strich ein schlichter Dungeoncrawler ohne Overlord-Spieler mit pompösen Spielmaterial? Wieviel Taktik steckt denn da drin bzw. ist von Nöten? (im erstem Szenario ja offensichtlich noch nicht viel *g*)

Hm, über "Betrayal At House On The Hill" habe ich öfter schon gelesen, daß es fast ausschließlich glücksgesteuert sein soll, interessant daß es Dir besser gefällt.

Ich habe D&D noch nie gespielt, könnte man Castle Ravenloft von den Mechanismen und dem Anspruch her mit Doom/Descent oder eher mit HeroQuest vergleichen? Hm, beim nochmaligen Durchlesen klingt die Frage irgendwie merkwürdig.. egal, ich lasse sie mal so stehen. :)

Offline Scylla

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #2 am: 3.09.2010 | 14:25 »
Betrayal ist ziemlich geil. Ja, viel Glück gehört dazu, aber wer Betrayal spielt, um zu gewinnen, hat das Ziel verfehlt bzw. das Prinzip nicht verstanden. Hier gehts um Spaß in der Gruppe und um das Entdecken von immer neuen Plots, Szenarien und Endbossen. Für mich ein lockeres Partyspiel ohne Anspruch auf "maximiere deinen Char/Partyum möglichst unbeschadet und effizient durch einen Dungeon zu rocken".

Offline Jestocost

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #3 am: 3.09.2010 | 14:30 »
HeroQuest kenn ich leider nicht so wirklich. Von der Komplexität ist es ein weniger einfacher als Descent, aber halt ohne Spielleiter.

Der Unterschied zu beiden Spielen liegt darin, dass man das Verlies erst im Verlauf des Spiels legt. Ähnlich wie bei Descent kann man für seinen Charakter bestimmte Powers auswählen, so spielt sich jede Charakterklasse etwas unterschiedlich...

Taktik ist schon wichtig, da man ein gesundes Verhältnis von Sicherheit und Aggressität herbekommen muss - schließlich spielt man meist gegen die Zeit, da praktisch jedesmal, wenn einer dran ist, auch was negatives passiert...

Grundsätzlich geht's aber eher in Richtung Fun und "Was für Zwischendurch" als Harcore-Wir-gegen-den-Dungeon... Darum auch der Vergleich mit Betrayal - da ist zwar viel Glück dabei, aber dafür macht's auch immer nen Heidenspaß...

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Offline Scylla

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #4 am: 3.09.2010 | 17:04 »
Es gibt ein paar Questen bei Betrayal, die ich ums verrecken nicht entdecken kann. Ich habe irgendwelche Ufo-Blips in der Schatel, aber weis der Geier, welches Omen das in welchem Zimmer aktiviert  :D

Naja, eigentlich off-topic

Wo hast du das Ravenloft-Spiel gefunden und was hast du dafür gelöhnt, Jestocost?

Offline Jestocost

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #5 am: 6.09.2010 | 14:57 »
Ich hab's bei Magierspiele gefunden - gekostet hat's so 44 Euros.
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Offline Scylla

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #6 am: 6.09.2010 | 19:57 »
Danke  :)

Noir

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #7 am: 21.03.2013 | 11:19 »
Thread-Nekromantie:

Ich habe es gestern auch mal antesten können und war total begeistert. Wir haben das letzte Szenario gespielt (Das, in dem man gegen Graf Strahd antritt) und wir hatten so unglaublichen Spaß. Die Gruppe hat immer neue Taktiken ausgearbeitet, die dann immer und immer wieder durch zufällig gezogene Encounter zurnichte gemacht wurden. Strahd hat uns förmlich auseinander genommen, es war aber eben auch viel Pech dabei. Einzig das sehr eintönige Design der Bodenplatten hat mich etwas enttäuscht. Ansonsten bin ich einfach nur geflasht von dem Spielprinzip. Quasi eine "KI", gegen die man antritt und die funktioniert einfach wunderbar. Wir haben sogar mit 7 Spielern (!) gespielt...2 mehr, als vom Spiel vorgesehen. Und es war trotzdem wunderbar ausbalanciert. Ich werde mir Ravenloft und Ahardalon (?) beizeiten auf jedenfall auch zulegen. Wenn die Dinger nicht so Schweineteuer wären...argh...

Klasse Spiel!

mfg
Tom

Offline JS

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #8 am: 21.03.2013 | 14:09 »
Ravenloft ist das taktisch anspruchsvollste und schwierigste Spiel der Serie; Ashardalon bietet etwas mehr zünftige Herumprügelei mit fein Beutemachen, Drizzt starke Charaktere, aber nicht so spannende Monster. Beide Spiele lohnen sich aber.
Der Kampagnenmodus von Ashardalon hat uns allerdings nicht so gut gefallen, weil die Helden im Spielverlauf zu mächtig wurden.

Übrigens gibt es ein SciFi-Pendant mit dem geklauten Regelmechanismus: Gears of War.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Noir

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #9 am: 27.03.2013 | 01:23 »
Wrath of Ashardalon hab ich jetzt in meinem Besitz. Habe heute 4 mal (!) das Solo-Abenteuer gespielt und wurde 3 mal total auseinander genommen...beim 4. mal hab ich auch verloren...aber knapper ;)

Bis jetzt liegen die Leichen der Zwergenkriegerin, des Dragonborn Wizards, des Human Cleric und des Halforc Rogue in den finsteren Höhlen von Firestorm Peak...mal sehen ob der Elven Paladin es schafft :D

Ok, in meiner ersten Runde (Dwarven Fighter), habe ich einige regeltechnische Fehler gemacht, weshalb das alles wohl schwerer war, als normalerweise. Und ich hatte eine Menge Pech ;) Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich mir fest vorgenommen habe, das Solo-Abenteuer mit nur EINEM Healing Surge zu spielen...mit zweien wäre das vermutlich eine Ecke einfacher. Zumindest in meinem 4. Versuch hätte ich es dann auf jeden Fall geschafft.

Offline D. Athair

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #10 am: 17.04.2013 | 23:02 »
[...] aber als Einstieg in D&D funktioniert's. Und auch das Teamgefühl kommt gut durch, da man immer schauen muss, was die anderen machen und können, um effektiver zu sein [...] Und die verschiedenen Charaktertypen spielen sich wirklich so ähnlich wie ihre D&D Konterparts...
Für mich war Castle Ravenloft der Anlass mich wirklich mal mit D&D 4 zu beschäftigen.
Zuvor hat mich die Systematik des Spiels doch ziemmlich kalt gelassen.

Außerdem schafft es das Spiel Kopfkino von D&D-Helden, die einen Dungeon durchforsten, entstehen zu lassen.
Kurz: Das Thema des Spiels wird in der Imagination lebendig. Das haben bei mir nur ganz wenige Gesellschaftsspiele geschafft.
Spontan fällt mir nur Onirim ein.

[...] da praktisch jedesmal, wenn einer dran ist, auch was negatives passiert...
Das ist etwas, das in meinen Spielrunden tendenziell negativ aufgefallen ist. Ich Vergleich zu Heroquest oder Warhammer Quest spielt sich Castle Revenloft deutlich unruhiger, bzw. hektischer.
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Offline La Cipolla

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #11 am: 28.05.2013 | 13:39 »
Ich find ja Drizzt mit Abstand am besten. :) Die anderen beiden machen zwar auch extrem viel Spaß, aber hier hat man einfach richtig aus alten Fehlern gelernt.

Und lustigerweise haben sie sogar den Hintergrund ganz niedlich eingearbeitet (sage ich als jemand, der sich nicht als großen Drizzt-Fan bezeichnen würde).

Noir

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #12 am: 31.05.2013 | 23:43 »
Drizzt hab ich inzwischen auch spielen können. Ich finde die Helden sind da zu heftig. Vor allem Drizzt mit seinen standardmässigen 2 Angriffen (und ein dritter kommt ja passiv noch mit dem Panther dazu)...

Die Monster gefallen mir allerdings sehr gut. Vor allem der Troll.

Offline JS

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Re: Castle Ravenloft - ein D&D Brettspiel
« Antwort #13 am: 1.06.2013 | 00:22 »
Das sehe ich ähnlich, bei Drizzt spaziert man vielfach unbehelligt durch die Dungeons, sofern es nicht gerade einen Wust an Fallen, Flüchen und Trollen gibt.
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