Umfrage

Ein neues Rollenspiel erscheint, was erzürnt Euch am ehesten?

Wenn die Welt nicht viel eigenes hat (z.B. Namen, Darstellung, Strukturen, etc.)
9 (22.5%)
Wenn die Rassen nichts Neues darbieten
1 (2.5%)
Wenn die Regeln nicht neu oder genügend abgeändert sind
2 (5%)
Wenn Kampf & Magie nichts Neues bieten
0 (0%)
Ich urteile nicht so Themenbezogen, sondern mach mir ein Bild vom gesamten System bevor ich urteile...
28 (70%)

Stimmen insgesamt: 20

Autor Thema: [Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'  (Gelesen 2978 mal)

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Pumpelche

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[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« am: 10.07.2003 | 13:48 »
Liebe GroFaFo'ler

Dieser Poll hat jetzt mal nichts mit Mondagor zu tun ... oufff eh? :)

Bitte unterstützt mich hier so stark als möglich, denn ich will eine Untersuchung machen zum Thema "Neue RPGs und deren Laster".

Kreuzt einfach an, was Ihr für Euch als zutreffend findet und wenn möglich - gebt auch noch Feedback dazu!

Danke und Gruss

Offline Bitpicker

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #1 am: 10.07.2003 | 14:25 »
Na, da bin ich ja in guter Gesellschaft :)

Regeln sind mir egal, die fliegen sowieso komplett raus. Die Spielwelt ist alles, was mich interessiert, und diese muss etwas eigenes bieten, aber das muss nicht aufsehenerregend neu sein, wenn es gut gemacht ist. Allerdings ist 'schon wieder Genre X mit SCs Y' eher geeignet, mich abzuschrecken, als 'schon wieder System Z' - eben weil das System sowieso fliegt. Da freue ich mich eher, wenn das System altbekannt ist, weil das Ersetzen der Eigenheiten durch mein eigenes System dann leichter fällt.

Robin
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Online Dash Bannon

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #2 am: 10.07.2003 | 14:39 »
so ich bin jetzt der Erst der sich seiner eigenen Vorurteile bewusst ist und mich nicht für 'erst komplett lesen, dann urteilen' angekreuzt hat, aber egal.
wenn die Welt von vorne bis hinten abgekupfert ist und höchstens mal ein Buchstabe vertauscht wurde, nervt mich das gewaltig
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Snapshot

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #3 am: 10.07.2003 | 15:04 »
(Aargh, MArcel, musst du ausgerechnet den Thread verschieben, während ich poste? ;D )

Ok, nochmal: Ich kann mich eigentlich kaum entscheiden. Prinzipiell braucht weder Welt noch System etwas echt Neues und voll Innovatives, um mir zu gefallen, denn anders und nochniedagewesen heißt noch lange nicht gut.
Andererseits ist es aber auch durchaus nervig, wenn die Welt nur Mittelerde durch den Mixer dreht, die Namen ändert, aber aller Ungereimtheiten aus guter Tradition mitübernimmt. Ebenso schlecht, wenn die Regeln ein DSA-Abklatsch mit Minimalmodifikation sind.

Was die Welt für mich braucht, ist Detailreichtum, Schlüssigkeit und Stimmigkeit; das Setting darf dann insgesamt ruhig unexotisch sein.
Auch die Regeln sollen insgesamt zusammenpassen und kohärent sein; wenn sie dann mehrheitlich "kenn ich doch irgendwoher"-Elemente enthalten, ist das nicht weiter schlimm. (Nur, wenn das ganze Regelwerk eindeutig auf einem bestimmten Vorbild beruht, sollte man das auch nicht als was ganz tolles Eigenes verkaufen wollen.)

Ich glaub fast, ich muss mich der Mehrheit anschließen...

Offline Jestocost

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #4 am: 10.07.2003 | 16:35 »
Eigentlich interessiere ich mich nur für das Setting. Aber jedes Rollenspiel mit vielen Regeln, langenSkill-Listen, typischen Rollenspielattributen hat es schwer bei mir...
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Offline Boba Fett

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #5 am: 10.07.2003 | 16:36 »
Was mich angeht:

(X) wenn die Regeln eines Rollenspiels unhandlich sind.
(X) wenn das Setting eines Rollenspiels mich nicht inspiriert.
(X) wenn das Rollenspiel unausgewogen ist.
« Letzte Änderung: 10.07.2003 | 16:52 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Tybalt

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #6 am: 10.07.2003 | 21:46 »
Mich interessieren weder neue Rassen noch sonstige Innovationen um jeden Preis, weder bei der Welt noch bei den Regeln. Meinetwegen kann alles schon mal da gewesen sein. Viel wichtiger ist mir ein gut rübergebrachtes Setting. Das Rollenspiel muß mich faszinieren. Was ich nicht mag sind Welten, die versuchen, alles neu und anderst zu machen. Ich brauche keine Elfen, bei denen die Seriennummern weggefeilt sind. Je weniger bekannte Elemente ein Rollenspiel hat, desto unzugänglicher wird es, insbesondere für die Spieler, die sich in meinem Fall normalerweise nicht die Regelwerke durchlesen.

Es gibt einige Systeme, die ich deswegen von vornherin abgehakt habe. Mechanical Dream z.B., Children of the Sun oder auch Talislantia. Zu viel neues, zu viel ungewohnets, zu wenig Fixpunkte für die Spieler. Ich will z.B. nicht erst stundenlang erklären, wenn die SC's jemanden treffen.

"Ihr betretet den Laden und seht einen Baggabagga hinter der Ladentheke."
"Baggabagga? Was ist das?"
"Sowas wie ein Zwerg, nur ohne Bart, dafür aber mit 4 Ohren."
"Aha."

Das brauche ich nicht. Der Begriff "Zwerg" ruft bei den Spielern ein Bild hervor, warum sollte ich das nicht ausnutzen? Richtig peinlich wird es meiner Meinung nach, wenn man so wie die Macher von ERPS die Namen von Tieren ändert, obwohl die Tiere gleich bleiben. Aus einem Wildschwein wird ein Hod, ein Elefant wird zu Kamund, und aus der Bergziege wird Tori Amos. Wat is dat lustig.

Was Regeln angeht: Ich habe klare Vorstellung davon, was ich in den Regeln haben möchte und was nicht. Daraus folgt, daß ich nur eine Handvoll Systeme wirklich mag. Ich bin allerdings immer aufgeschlossen für neue Systeme, es könnte ja diesmal mein persönlicher Heiliger Gral der Regelwerke sein... ;-)


Tybalt

Offline Vale waan Takis

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #7 am: 11.07.2003 | 18:11 »
Eigentlich würde ich ja:
"Ich urteile nicht so Themenbezogen, sondern mach mir ein Bild vom gesamten System bevor ich urteile..."

Aber in meinen Umfragen will ich auch immer das hören was "am meisten" ist, in diesem Fall also was am absolut allermeisten stört. Und nicht die Kombination von A B und C mit einem Teil von D und blabla

Am allermeisten würde es mich stören wenn die Welt nichts eigenes bietet.
Bei den Rassen stimme ich Tybald zu. Wenn einem nichts wirklich Neues einfällt soll man doch die alten bewährten lassen. Regelwerke lassen sich auch vertauschen wie es beliebt und wirklich viel tut sich auf diesem Sektor auch nicht mehr und zum Schluss paßt eh jeder es so an wie er es braucht.

Aber die WELT, wenn die keinen Flair hat und nur abkupfert, dann wandert das Regelwerk gleich in den Müll...
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Offline Lord Verminaard

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #8 am: 13.07.2003 | 00:14 »
Nun, zunächst mal muss ein neues Rollenspiel keine "Laster" haben, um für mich uninteressant zu sein. Es gibt schon diverse sehr vielversprechende Rollenspiele, die ich auf meiner "will ich unbedingt noch spielen"-Liste habe. Damit mich also ein neues Rollenspiel reizt, muss es nicht nur gut sein, es muss schon etwas außergewöhnliches bieten, das ich auch eher im Setting und vor allem im Konzept, als in den Regeln suchen würde. Wobei es gelegentlich schon einige sehr interessante Regelinnovationen gegeben hat...

Zu exotische Settings finde ich auch eher abschreckend. Zwei meiner Lieblingswelten sind Krynn und Aventurien, die doch ziemlich konventionell sind. "Besser gut geklaut als schlecht erfunden" ist ohnehin ein weiser Satz. Andererseits braucht man auch mal neue Gedanken. Aber man muss ja nicht gleich alles neu machen. Man kombiniert z.B. Cyberpunk mit Fantasy und nennt es Shadowrun. Das reicht als Innovation. Man kann dann ruhig Magier, Elfen und Orks verwenden und muss sich dafür nicht auch noch was Neues einfallen lassen. (Blöd ist halt nur, wenn man dann so miese Regeln dazupackt...)

Was mich eindeutig abschreckt, sind umfangreiche und komplexe Regeln, vor allem solche, bei denen es für jeden Einzelfall eine Sonderregel gibt. Na ja, ich spiele trotzdem DSA4 (eben wegen des Settings). Aber es nervt mich schon gewaltig.
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Offline Bitpicker

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #9 am: 14.07.2003 | 12:56 »
@Lord V.: was zum Beispiel ist für dich ein zu exotisches Setting?

Robin
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Offline Selganor [n/a]

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #10 am: 14.07.2003 | 13:16 »
Bei mir waere das ganz klar UNNOETIGE Komplexitaet.

Inwzischen bevorzuge ich "simple" Systeme.

Ich war nie der Realismusfanatiker, so dass mich Systeme wie Rolemaster u.ae. nie sonderlich begeistern konnten (meine bisher hoechsten XP in MERS: die "Belohnung" fuer das Nichterklettern der Wetterspitze :( )

Versteht mich jetzt nicht falsch... Ich habe nix gegen komplexe Systeme (sonst wuerde ich das HERO System ja auch nicht moegen), aber es gibt Grenzen.

Wenn ein System fuer vier verschiedene Dinge fuenf verschiedene Mechanismen hat obwohl es auch einer (oder zwei) getan haetten habe ich schon "Probleme" damit...

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Offline Boba Fett

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #11 am: 14.07.2003 | 16:01 »
Sag ich ja... 8)
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Offline Lord Verminaard

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #12 am: 14.07.2003 | 18:52 »
@ Robin:

Zitat
@Lord V.: was zum Beispiel ist für dich ein zu exotisches Setting?

Hm, von den großen klangen ein paar nach erstem hören so, dass ich die Finger davon gelassen habe. Talislanta und Earthdawn, z.B. Hab auch ein paar in Foren gelesen, die ich echt blöd fand. Es gab auch mal diese Romanreihe von Margaret Weis und Tracy Hickman, "Das schwarze Schwert" hieß die glaub ich. Total nervig. Einige Elemente von Magus sind mir auch zu spacig. Und generell solche SC-Rassen wie Insektenwesen, winzige Elflein usw. Es sei denn, die ganze Gruppe besteht daraus, dann könnte es (für einen One-Shot) noch recht interessant sein.
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Offline ragnar

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #13 am: 16.07.2003 | 00:07 »
Ich habe nur einen großen Laster beobachtet: Krampfhafte Innovation.

Das reicht von möglichst Innovativen Spielmechanismen die dann unspielbar werden ("Der Würfelmechanismus ist so noch nie dagewesen!" (Und das war wahrscheinlich gut so)) bis hin zu Welten die so innovativ sind mit das man nichts damit anfangen kann ("Die Spielfiguren sind Intelligenzlose Haushaltsgegenstände auf Alpha Centauri die versuchen müssen möglichst lange zu funktionieren um nicht recycelt zu werden"), man könnte beim letzteren auch sagen das die Welt zu Innovativ/exotisch ist und man sich einfach nicht vorstellen kann was/wie man darin Spielt.

Andere Auswüchse dieser Innovationssuche sind es, Dinge nicht beim Namen zu nennen (Man betont das es auf seiner Welt keine Elfen gibt stellt dann aber eine Rasse dazu die bis auf die Haut den elfischen Klischees entsprechen(Die Cymrilianer bei Talisanta waren mir jedenfalls Elfisch genug, war aber insgesamt zu verschmerzen, da traditionelle Rasse auf dieser untraditionellen Welt wirklich etwas störend sind), oder man geht den ERPS-weg(man bennent alles wild um, ohne etwas zu ändern was aber das reicht dem Leser jegliches Verständniss zu rauben)). Das geht aber nicht nur bei der Weltbeschreibung einige Systeme bekommen das auch bei den Spielmechanismen hin.

Zugegeben soetwas sieht man in letzter Zeit selten in gedruckter Form aber es kam und kommt sicherlich mal wieder vor. Natürlich sind Innovationen selbst alles andere als Negativ, aber irgendwie will man das RPG doch noch verstehen, oder?
« Letzte Änderung: 16.07.2003 | 00:08 von ragnarok »

Online Arkam

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #14 am: 7.08.2003 | 07:53 »
Hallo zusammen,

nachdem meine Sammelwut in den letzten Jahren etwas abgeklungen ist gehen mir nur selten neue Systeme ins Netz.
Am ärgerlichsten ist dann wenn das System nun gar keinen eigenen Hintergrund aufweißt.
Die Regel müssen nicht unbedingt inovativ sein, Nischensysteme brauchen meiner Ansicht nach eher einfache und vollständige Regeln. Aber sie sollten schon vollständig sein also nich wesentliche Teile des Hintergrundes nicht regeltechnisch fassen.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

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SireThomas

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #15 am: 9.08.2003 | 08:24 »
Eigentlich interessiere ich mich nur für das Setting. Aber jedes Rollenspiel mit vielen Regeln, langenSkill-Listen, typischen Rollenspielattributen hat es schwer bei mir...

Dann kommen wir nie zueinander  ;)

Was mich nicht so anficht sind auf Teufel komm raus innovative (Würfel) Systeme ... Ansonsten wäre ein wenig Innovation oder eine stimmungsvolle Welt schon ganz nett. Der Funken springt meist bei der ersten Beschreibung der Welt über und ermöglicht dann tieferes Verständnis.

Gast

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #16 am: 11.08.2003 | 15:40 »
Regeln sind mir fast völlig wurscht. Deshalb steht und fällt ein neues Spiel bei mir grundsätzlich mit dem Setting.
Erstmal muß es ein gutes Grundkonzept haben, ein nachvollziehbares Thema sozusagen: Shadowrun: "Konzerne beherrschen die Welt der Zukunft und man Spielt Outlaws, die im Straßendschungel zurecht kommen müssen" ist ein gutes Beispiel, aber auch sämtliche WoD-Systeme, z.B. Vampire: "Vampire existieren wirklich und beharken sich in Clans untereinander, wobei sie darauf achten müssen, daß das Geheimnis ihrer Existenz nicht offenbar wird." Wenn ein Spiel (wie fast alle Fantasyspiele) kein griffiges Thema hat, das die Grundstimmung prägt, fehlt mir meist die Einstiegsmotivation.

Schrecklich finde ich, wenn man die Klau-Parallelen zu eindeutig herauslesen kann und wenn man immer an den gleichen Quellen klauen geht (was ebenfalls für fast alle Fantasyspiele gilt). Jeder holt sich von irgendwo seine Inspiration, klar. Ich kann's nur nicht ab, wenn man schon beim ersten Hinschauen eindeutig sagen kann: "Aha, hier also die Halblinge von Tolkien übernommen... hier die China-Adaptation der Forgotten Realms... hier einfach nur Rom geklaut..."
Das ist lahm und tausendmal so dagewesen. Ich kaufe mir kein neues Spiel, um auf einmal ein altes Spiel darin zu entdecken.

Und total scheußlich finde ich es, wenn die Welt einfach nicht funktioniert. Logische Lücken und unnachvollziehbare Konstellationen sind das sichere Tobi-Wegjag-Mittel. Das Klima wird von magischen Winden bestimmt (weil sich sonst die unterschiedlichen Wärmezonen kaum unterbringen ließen)? Da kann ich drauf verzichten! Total ddaneben ist es, wenn Länder einfach statisch nebeneinandergesetzt werden, wie beim Sandkuchenbacken, und sie überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Ich brauche fundierte Tiefe in der Welt: Handelszüge und Erzeugnisse, Politische Bündnisse, kultureller Austausch oder religiöse Hegemonie zwischen Nachbarn, gemeinsame Herkunft von Völkerstämmen... Wenn das nicht gegeben ist oder einfach ignoriert wird, wird solch ein Kunstgebilde niemals wirklich leben können, zumindest nicht in meiner Phantasie.

Ferner sind die meisten "neuen Rassen" eher seltsam, irgendwie kann ich mich mit denen nur selten anfreunden (ich mag auch DeepSpace 9 nicht so sehr, da laufen auch lauter krude Aliens umher, die kaum eigenes Profil haben und sich nur durch zwei Charakterzüge und komische Kostüme voneinander unterscheiden).

Generell gilt: Weniger ist mehr. Keine kompletten Welten, aber dafür die spielrelevanten Teile fundiert, logisch und stimmungsvoll zusammengefügt!

Wünschenswert ist es, wenn dieser Hintergrund auch angemessen in den Regeln verankert wird. Insofern bin ich kein Freund von Univedrsalsystemen oder deren Adaptation.

Offline Xiang

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #17 am: 11.08.2003 | 22:52 »
Ich kann mich vielen der hier genannten Punkte nur anschließen. Die für mich wichtigsten sind dabei:

- Ein klar umrissenes Setting (siehe tobi) ist allemal  besser als eine riesige Welt, in der man laut den Autoren unheimlich viel Kampagnen spielen kann, mir aber überhaupt keine neue Idee kommt und ich dann doch lieber eine bekannte Welt für meine nächste Kampagne nehme.

- Es gibt viele Punkte die stören können, aber mich schrecken tausendmal dagewesene Rassen dann doch am meisten ab (weshalb ich das ausgewählt habe). Noch eine Welt mit Tolkienrassen brauche ich wirklich nicht. Noch Schlimmer wird es, wenn unsinnige Echsenwesen dazukommen. Da kann dann mich dann nur noch eine extrem gute Welt vom weglegen retten. Bekannte Rassen in einem neuen Kontaxt sind dann aber wieder interessant (z.B. Shadowrun, oder wie demnächst bei mir: Vampire im Cyberpunk).

- Innovation um jeden Preis ist daneben. Vor allembloßes Umbenennen bringt nun gar nichts, sondern ist nur Spielerunfreundlich.

- Wichtig ist mir eine "dichte" Welt, die also nicht nur als eine Sammlung von Faken daherkommt, sondern auch eine bestimmte Stimmung/Athmosphäre mitbringt.

- In Sachen Regelsystemen gibt es auch einige die mich abschrecken (W% z.B.). Aber da kann man ja immernoch sein bevorzugtes Universalsystem einsetzen. Ich fände es generell besser, wenn sich viele Autoren mehr auf die Welt konzentrieren würden. Den Einbau weltenspezifischer Eigenheiten kann man auch über einen kleinen Satz Zusatzregeln für meintewegen d20, GURPS, Liquid ... hinbekommen, dafür muss man nicht die hundertsten schlechten Kampfregeln neu erfinden.

Offline Bad Horse

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Re:[Erhebung] Neue Systeme und deren 'Laster'
« Antwort #18 am: 19.08.2003 | 19:57 »
Wenn das Setting nichts wirklich neues bietet, muß ich es nicht haben. Warum sollte ich Fantasy in Wuppelland spielen, wenn ich auch Krynn nehmen kann? Ein neues System muß einen neuen Ansatz, einen neuen Blickwinkel bieten. Klar, es geht nicht darum, blaue Zwerge mit komischen Mützen zu haben, die dauernd singen, aber die Standardblubberzwerge (wohnen im Berg, suchen Gold, mögen Bier) finde ich genauso wenig ansprechend...  
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?