Can - Tago MagoDas Album habe ich vor ca. 10 Jahren günstig erstanden, damals aber überhaupt keinen Zugang zur Musik bekommen, weshalb es irgendwann auf dem Stapel aussortierter CDs gelandet ist. Glücklicherweise habe ich die fast alle noch, bis auf einige wenige, die ich verschenkt habe. Beim Umzg im Sommer bin ich wieder über das Album gestolpert und habe beschlossen, ihm mit meinen in den letzten 10 Jahren durch weitaus schrägeres Zeug abgehärteten Ohren noch eine Chance zu geben. Gut so!
Grundlage von Tago Mago sind recht einfache und repetitive Rhythmen, über die bis zu 18 1/2 Minuten lange, größtenteils improvisierte Klangfetzen aus Gitarre, Gesang, Keyboards gelegt werden, wobei die Gitarre zumindest gelegentlich einen rockigen Aspekt in die Musik einbringt. Melodien im klassischen Sinn sucht man hier vergebens. Im Fokus steht ganz klar der Groove des Rhythmusfundaments und die diesen begleitenden Klangexperimente. Sowas muss das wohl klingen, wenn Stockhausen-Schüler mit einem Freejazz-Drummer, einem Rockgitarristen und einem singenden Performance-Künstler zusammenkommen.