Freestyle Fellowship war in meinen Augen einer der ganz wichtigen HipHop-Acts der 90er... "To Whom it may concern..." war ein tolles Debut-Album, "Innercity Griots" (von 1993) ein ganz zentrales Album des Jahrzehnts (auch genreübergreifend). Gestern hab ich letzteres mal wieder gehört und war beeindruckt, wie es sich von Track zu Track immer mehr steigert... die gegen Ende platzierten Stücke sind für meine Ohren immer noch State of the Art.
Mir hat´s besonders die als Liebeslied verpackte Marijuana-Hymne "Mary" angetan. Was für eine Nummer! Die Jungs hatten nicht einfach nur Flow, sondern auch noch ein damit einhergehendes irrsinnig präzises Rhythmusgefühl. Hier labert dir nicht irgendjemand einfach nur ein Ohr ab und bekommt das irgendwie so mehr oder weniger über einen Groove, sondern es jagt eine Synkope die nächste und jede hat ihren ganz genau fixierten Platz im Takt. Das Verrückte ist, dass diese verschobenen Betonungen im Jazz, den die Jungs ausgiebig samplen, sehr, sehr ähnlich betrieben wird. Der Song ist für mich daher eine ganz besonders gelungene Crossover-Demonstration von HipHop und Jazz. Hörenswert ist übrigens auch, wie gegen Ende der Song auseinanderfließt und soundtechnisch nachahmt, wie Cannabis den Konsumenten
breit macht.
Freestyle Fellowship: MaryBei Bedarf auch noch
Hot Potato und
Park Bench People hören: ebenfalls tolle, jazzinfizierte HipHop-Nummern! Und
Pure Thought ist ein großartiger Rausschmeißer.