Autor Thema: [Schwarzer Kreuzzug] wie es sich gehört auch mit dem dazu passenden System...  (Gelesen 4683 mal)

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Wir haben vor kurzer Zeit eine Runde Schwarzer Kreuzzug gestartet, die uns bislang alle recht gut unterhält. Da es zu diesem Spiel im deutschsprachigen Spektrum noch nicht all zu viel gibt, habe ich mir gedacht es könnte für den einen oder anderen interessant sein, wenn wir unsere Erlebnisse und Ergebnisse hier zur Verfügung stellen.

Die Ausgangslage:

- 4 Spieler (inklusive Leiter), von denen 3 das W40K-System bislang nur in wenigen kurzen Sitzungen angespielt hatten
- Nach kurzem Einigkeit darüber, dass man mehr Lust hat verdorbene Menschen zu spielen statt schwer gerüsteter verdorbener Übermenschen
- Ein Spielleiter, der Lust hat viel eigentlich für anderes gedachte zu verwursten, aber keine Lust darauf hat nur auf vorgetrampelten Pfaden zu wandeln
- Große Motivation, größtenteils bedingt durch Frustration über andere gängige Systeme

Die Charaktere:

- Ein Apostat (Tzeentch) als Gesellschaftscharakter und Intrigenspinner
- Ein Renegat (Nurgle) als widerstandsfähiger Fernkämpfer
- Ein Psioniker (ungeteiltes Chaos) weil es geil ist und jede Gruppe ihren "Mage" braucht  8]
- Und ein vom SL mitgeschickter Heretek (Khorne, ja ernsthaft!), da der technische Bereich kein unbedeutender ist und ein Nahkämpfer fehlte

Der Auftakt:

Da es eigentlich geplant war mit dem im Regelwerk mitgelieferten Kurzabenteuer den Anfang zu wagen und die Gruppe zusammenzubringen, wurde den Spielern vorab die Information gegeben, dass sie sich aufgrund der Einladung des "Verlogenen Orakels" auf dem Weg zu einem Planeten namens "Kymerus" befänden. Sie sollten sich auf einen Zwischenstop auf einer Raumstation außerhalb des imperialen Raums gefasst machen, da es ihnen an Möglichkeiten fehle direkt überzusetzen.

Da der Wandler der Wege von größter Unergründlichkeit ist wenn er das Schicksal junger Ketzer webt, fiel leider am ersten Spielabend bereits der Tzeentch-geneigte Apostat aus. Schlimm diese Menschen, die neben dem Rollenspiel noch ein Leben haben  :P

Es wurde also kurzerhand umdispuniert und das System auf seine Tauglichkeit im Bezug auf Dungeoncrawls getestet, indem die Gruppe erst einmal zu dritt zusammengeführt wurde um dann einen Auftrag zu bekommen, der in einem eben solchen Dungeoncrawl enden sollte.

Diesen werde ich hoffentlich noch heute in einem weiteren Post niedergeschrieben haben...

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1. Spielabend:

Grot(z) in den Luftschächten!

Die Idee zu dem Dungeon gab das nette Kästchen mit Abenteuerideen aus "Anathema : Kreaturen" im Orc-Kapitel.

Die Ketzer verbrachten einige Zeit zur relativen Untätigkeit verdammt auf der Raumstation. Sie stellten fest, dass sich ihr Ziel und ihre Gründe dafür herumsprachen und allerlei Gesindel begann sich für sie zu interessieren und sie zum allgemeinen "Stadtgespräch" wurden. Das half ihnen jedoch nicht eine Transportmöglichkeit zu organisieren. Jedenfalls nicht, bis es an der Tür ihrer schäbigen Unterkunft anklopfte und sie einem Freihändler samt Liebwache öffneten. Dieser erbat ein Gespräch und bot ihnen an, sie nach Kymerus überzusetzen, wenn sie bereit wären ihm ein verlorengegangenes Artefakt wiederzubeschaffen, ohne dass seine Mannschaft davon Wind bekäme. In Ermangelung sinnvoller Alternativen willigten die Ketzer ein.

Angeblich war der Freihändler während seines Aufenthaltes im Schlaf von einem Grot bestohlen worden. Die Grünhaut sei dafür bekannt ihre geringe Größe auszunutzen um durch die Lüftungsschächte zu kriechen und Schlafende um Schmuckstücke und teils wertvollen Krimskrams zu erleichtern. Im Falle des Freihändlers erwischten sie ein Eldarartefakt, das unter der Mannschaft dafür bekannt sei dem Freihändler zu ermöglichen Gedanken zu lesen und in die Zukunft zu blicken. Dadurch sei er vor jedwedem ungehorsam geschweigedenn Meuterei gefeit.

Obwohl der Freihändler bereits dafür gesorgt hatte, dass die Ketzer Zutritt zu einem eigentlich abgeschotteten Bereich der Station bekommen konnten und um das zeitige Aufbrechen bat, beschlossen die Ketzer zuerst einmal Erkundigungen über den Freihändler einzuholen. Was sie herausfinden konnten war jedoch recht mager, er sei dafür bekannt so ziemlich alles besorgen zu können, was man sich wünsche und bezahlen könne, seine Spezialität seien exotische Tiere und Bestien. Außerdem sei er ein ziemlich harter Hund und führe sein Schiff und die Mannschaft mit strenger Hand und eiserner Faust.

Da sich der Psioniker auch danach umhörte, ob noch andere Personen etwas an die kleine Grünhaut verloren hätte, dessen Wiederbeschaffung ihnen etwas wert sein könne, tat sich noch ein Auftrag bei einem Händler auf, der eine geringe Belohnung aussetzte falls man in der Lage sei ihm sein gestohlenes Monokel zurückzubeschaffen.

Die Ketzer organisierten sich noch Leuchtkörper udn Gasmasken und machten sich dann auf den Weg um durch ein großes bewachtes Schott gelassen zu werden. Aus einem kurzen verbalen Geplänkel mit den Wachleuten entstand das Losungswort "Bockmist" für den Rückweg...
Man stand nun also zu dritt in der Finsternis, schmiss die Lampen an und begann in deren Lichtkegeln die Umgebung zu erforschen, die größtenteils aus teilweise eingestürzten Gängen und verlassenen Räumen bestand. Da man sich bei der Durchsuchung Zeit ließ und planmäßig vorging, konnten neben kleinen Mengen Throngeld einige Gegenstände gelootet werden, die von viel Glück bei den Würfen auf der Zufallstabelle zeugten, neben einigem wertlosen Krempel eine Infernopistole und eine Techspinne mit erschöpfter Energiequelle.

Die erste Begegnung fand in einem stinkenden Raum mit teilweise zerstörtem Bodenbelag und herumliegendem Gerümpel statt. Aus dem Boden brach ein kleiner Schlundwurm hervor und erwischte den Renegaten mit den giftigen Mandibeln an der Waffenhand. Der Diener Nurgles war jedoch in der Lage der Giftwirkung zu widerstehen. Nachdem der Wurm besiegt wurde, ertönte hinter der Tür zu einem weiteren Raum der wütende Schrei einer Männerstimme, die offensichtlich wütend über den Tod des Untiers war.

Die Ketzer fanden im nächsten Raum einen verwirrt wirkenden extrem heruntergekommenen Mann vor, der den Verlust seines Wurms beklagte. Während der Psioniker ihn in ein Gespräch verwickelte (er hatte dank seines Psigespürs bereits festgestellt, dass in der Umgebung des Mannes Warpkräfte wirkten), nahm sich der Renegat Zeit um auf ihn zu zielen. Als er zu der Überzeugung gelangte, dass man aus dem verwirrten Mann wohl nichts Sinnvolles herausbekommen würde, richtete er ihn mit einigen Schüssen förmlich hin. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Ketzer in Erfahrung bringen können, dass der Mann allerlei Ungeziefer um sich geschart hatte und eine angeblich in einem weiteren Raum eingeschlossene dämonische Wesenheit angebetet hatte, die ihn nach der Abschottung des von ihm bewohnten Bereichs der Station am Leben erhalten habe. Der Schlüssel zu dem Raum sei ihm jedoch von einem kleinen grünen Schlitzohr gestohlen worden. Den Weg zu dessen Versteck kannte der Ungezieferflüsterer jedoch nicht. Der Psioniker bediente sich an allerlei Schriftstücken des Irren und man verließ seine Räumlichkeiten wieder.

Die Ketzer mussten sich also weiter auf die Suche machen und das taten sie auch. Nach einigem Herumgesuche entdeckten sie schließlich eine Bodenluke und gelangten in auf eine andere Ebene. Dort schlidderten sie direkt in zwei bewaffnete Boyz (verpatzte Aufmerksamkeitsproben vom Feinsten!) und nur die Geistesgegenwart des Renegaten verhinderte einen ausgeglichenen Kampf. Er schrie den Orcs entgegen er habe ihrem kleinen Boss ein Geschäft anzubieten und lockte den Grot, der sich sonst hätte verbarrikadieren können samt Squigg aus seinem Kabuff. Dann eröffnete der Renegat das Feuer, der Psioniker entfesselte unter dämonischem Kreischen den Warp aus seinen Fäusten und der Heretek ließ seine Energieaxt auf den Squigg niederfahren, so dass mit ein wenig Würfelglück die Gegnergruppe in nur zwei Kampfrunden ausgeschaltet werden konnte.

Man nahm das sprichwörtliche Schlitzohr des kleinen Grotz an sich, ebenso die Waffen der Orcs, das Artefakt des Freihändlers und auch den Schlüssel des Ungezieferflüsterers. Letzteres voll Weisheit ungenutzt lassend machte man sich auf den Rückweg. Dort wurde den Ketzern noch von einer schattenhaften Kreatur aufgelauert, der es gelang den Renegaten schwer zu verwunden, bevor sie ausgeschaltet werden konnte. Die Ketzer wussten nun was die Geräusche verursacht hatte, denen sie kurz nach Betreten des „Dungeons“ nachgegangen waren.

Die Ketzer klopften an das große Schot, „Bockmist“ war das richtige Zauberwort und es wurde ihnen geöffnet. An dieser Stelle wurde der erste Spielabend beendet und man ging gut gelaunt auseinander…

Fortsetzung folgt

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Dito. Klingt lustig! Und schön geschrieben.

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I don't know what it is. I don't think it knows what it is and that's why it's so angry.

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Ebendfalls Abo!!! Wenn sich Spielberichte anhören wie gute Kurzgeschichten, dann ist das genau mein Ding!

Eine Frage: Lässt Du viele Proben würfeln, also außerhalb des Kampfes? Zum Beispiel als der Renegat die Orcs "überredet" hat, er hätte ein Geschäft vorzuschlagen? Oder wie läuft das bei euch am Tisch?

LG

Offline ausstechform

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Oha, mit so viel positiver Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet. Um so schöner  :)

Ich lasse recht wenig würfeln, so lange das Spiel ohne Würfeln gut vorangeht. Ich lasse höchstens relativ oft auf Wahrnehmung bzw. falls vorhanden und aktuell auf Psigespür werfen, damit es nicht zu willkürlich wird, was die Charaktere mitbekommen und was ihnen entgeht. Es sei denn es wird bewusst auf etwas geachtet oder gezielt und gründlich danach gesucht.
In der konkreten Situation habe ich wahrscheinlich nicht würfeln lassen, da ich grundsätzlich immer sage, dass wenn es gelingt den Spielleiter zu überraschen auch die NSC etwas vor sich haben, womit sie nicht gerechnet haben. Ich hatte aber auch wirklich kaum mein "... und ihr rennt direkt in zwei streitende Orc-Boyz hinein..." herausgebracht da kam schon wie aus der Pistole geschossen: "Halt, lasst die Waffen sinken! Wir wollen mit eurem Boss handeln udn haben Zähne dabei!" Als der Grot dazu kam wurde einmal stark modifiziert (zu Gunsten der Ketzer!) auf Vorgaukeln geworfen, da das Gesinde schon überzeugt schien und man dem Gegenüber sagte, was er/es hören will (klappt auch im echten Leben  8]).

Wir hatten jüngst diese Woche einen Spielabend an dem in 5 Stunden nur zweimal gewürfelt wurde. Da achte ich aber immer drauf ob die Spieler gerade Lust haben "ihre Geschichte zu erzählen" und die Handlung durch Charakterspiel und kreative Ideen mitzugestalten, oder ob sie schon mit den Würfeln in der Hand klimpernd am Tisch sitzen wenn ich reinkomme  ;D

Ich empfinde da "Schwarzer Kreuzzug" übrigens unter den 40K-Systemen als das am besten "storytelling-geeignete" weil es mehr um Gestaltung und Planung geht als um Missionserfüllung und Befehlsbefolgung.



Dann schreite ich jetzt mal mit großer Motivation daran die nächste Sitzung zu beschreiben  :d
« Letzte Änderung: 21.03.2013 | 18:07 von ausstechform »

Offline ausstechform

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Letztes mal vergessen:

- Das Monokel konnte natürlich auch im „Hort“ des Grotz gefunden werden
- Die Hintergrundmusik anzugeben! Asche auf mein Haupt! Die gesamte Zeit und natürlich erstrecht im Dungeon liefen meine bevorzugten Hintergrundgeräusche für alles was sich in geschlossenen Metallkörpern im All abspielt, nämlich der Titel „static motion“ gratis herunterzuladen unter
http://incompetech.com/music/royalty-free/
- NICHT die EP-Vergabe, denn die fand gar noch nicht statt…

Und diesmal vergessen zwischenzuspeichern, als ich das ganze schrieb. Auch wenn man nur Word laufen hat kann so ein Notebook heiß laufen und sich abschalten. Macht ja soooooo viel Spaß über die Hälfte zweimal zu schreiben!

2. Spielabend (Teil 1):

Der Tempel der Lügen

Die zweite Sitzung bestand aus dem Abschluss der Gruppenzusammenführung und dem im Regelwerk mitgelieferten Kurzabenteuer, das ich für sehr geeignet halte eine Gruppe schnell zusammenzuschweißen. Der Erfolg gibt mir bisher (noch?) Recht.

Die Ketzer erreichten also wieder den offiziell in Betrieb befindlichen Teil der Station, teils verletzt und „vollbepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen“. Direkt hinter dem Schott wurden sie auch schon von Schergen des Freihändlers begrüßt, die ihnen nahelegten ihren Lordkapitän zeitnah aufzusuchen, damit dieser mit ihnen möglichst bald nach Kymerus aufbrechen könne.
 
Zuvor machte man sich aber auf um das gefundene Monokel zurückzugeben und zu schauen, was sich dafür herausschlagen ließe. Der Händler war schnell wiedergefunden und zeigte sich erfreut seinen verlorenen Besitz wieder in den Händen und den Übeltäter tot zu wissen. So gab er den Ketzern den guten Rat auf einer Chaoswelt wie Kymerus besser Mitgebrachtes zu verzehren und einige Vorräte mit auf den Weg, was die SC dankend annahmen. An den Renegaten trat noch eine stinkende überfreundliche Person heran, die ihn bat für einen ominösen Meister etwas von Kymerus zu besorgen. Im Garten des Tempels seien tote einer ehemaligen Schiffsbesatzung ausgestellt. Von diesen wünsche sich „der Meister“ eine Hautprobe. Man willigte ein, diese zu besorgen, auch wenn man sich einig war, dass das Unternehmen ziemlich sinnlos und auch wenig lohnenswert sein dürfte. Aber wenn man schon mal da ist.

Inzwischen hatte auch der Apostat durch einen Besucher Wind davon bekommen, dass es noch drei andere Gestalten auf der Station gab, die ebenfalls Kymerus als Ziel und bislang mehr Erfolg hatten eine Transportmöglichkeit aufzutun. Der Besucher bat ihn zu einer unbestimmten Gegenleistung aus dem Tempel der Lügen ein Buch für ihn zu stehlen und riet ihm sich zu beeilen die drei Ketzer noch einzuholen, um gemeinsam mit ihnen und dem Freihändler nach Kymerus gelangen zu können. Der Apostat nahm die Beine in die Hand und stürmte den Auftrag annehmend mit wehender Kutte in Richtung der Andockbereiche der Station.

Die drei wackeren Grotjäger wurden in einer Anlandebucht vom Freihändler persönlich freudig in Empfang genommen. Nach kurzem entdeckten sie jedoch in dessen Gesicht panisches Entsetzen, denn über ihre Schultern sah er einen vermeintlichen Konfessor hurtigen Schenkels auf ihn zumarschieren, während er mit offensichtlichen Anbetern des Chaos ins Gespräch vertieft war. So wies er seine Leute an die Ketzer unsanft und lautstark von der Anlegebucht wegzuscheuchen, bis der vermeintlich heilige Mann sich erkundigte warum man sein angebliches Gesinde fortscheuche mit dem er nach Kymerus überzusetzen gedenke. In allgemeiner Verwirrtheit wurde die nun vollzählige Gruppe zu dem leichten Kreuzer des Freihändlers geflogen, mit dem es dann nach Kymerus weitergehen sollte.

Während man dem „Konfessor“ eine noble Unterkunft im Bugbereich des Schiffs zuwies wurden die offensichtlicheren Ketzer in einem durch Pritschen aufgewerteten Lagerraum einquartiert. Die an Deutlichkeit eigentlich nicht mangelnde Warnung des Freihändlers auf seinem Schiff keinen Ärger anzuzetteln ignorierend machten sich die drei Ketzer auf den Weg den Kirchenmann auszuschalten, denn die Spieler waren sich einig, dass ihre Charaktere die Posse des Apostaten nicht durchschaut hatten. Spieler sind schon ein putziger Menschenschlag…  ~;D

Der Apostat gab sich zum Glück rechtzeitig zu erkennen. An dieser Stelle ein Zitat des Renegaten, der gerade pünktlich zum Outing des Vierten im Bunde dessen Sanitäre Anlagen verließ: „Ach und ich hab ihm grade so schön neben…“

Glücklich vereint verbrachte man die wenigen Reisetage damit sich ein wenig besser kennenzulernen und auf dem Schiff herumzustreunen. Dabei stellte der Renegat fest, dass es Bereiche des Schiffes gab aus denen man die Gruppe indirekt fernzuhalten versuchte. Nicht selten hörte man in diesem Bereich übertrieben schwere Stiefel. Das Geheimnis dahinter blieb jedoch bis dahin unentdeckt. Man gab auch dem erleichterten Freihändler sein angebliches Eldarartefakt zurück. Dieses stellte sich nicht wie angekündigt als Seelenstein eines mächtigen verstorbenen Runenpropheten heraus, sondern als völlig nutzloser kunstvoller Harzbrocken heraus. Der Freihändler hatte sich da wohl eine geschickte List einfallen lassen seine Mannschaft an der Nase herumzuführen.

Für die Wiederbeschaffung und das Töten des allgemein bekannten wie verhassten Grot ließ ich 200 Ep und 1 IF springen.

Für das Anlanden auf Kymerus in der Siedlung mit dem bezeichnenden Namen „Leichenhafen“ verabredete man sinnvollerweise noch eine Rücktransportmöglichkeit. Da der Freihändler angab in gelegentlichen Schüben sozialen Engagements mit Leichenhafen Handel zu treiben um die armen Menschen dort nicht ganz versauern zu lassen, war dies kein Problem. Man würde sich einfach vom Unterhändler vor Ort wieder zurückfliegen lassen wenn man den Tempel besucht und das ganze auch noch überlebt habe.

In Leichenhafen angekommen wurde man direkt von allerlei Gesindel bedrängt, das einen davon überzeugen wollte eine Übernachtung zu buchen oder in einer zweifelhaften Gaststätte kühle Getränke einzunehmen. LEIDER sei der Transport zum Tempel derzeit nicht möglich, da das Vehikel des ehrenwerten Fahrers des Tempels beschädigt sei. Die bisherigen Warnungen noch im Hinterkopf machten sich die Ketzer direkt auf den Fahrer Orick zu suchen. Dieser werkelte unweit der Gaststätte tatsächlich an einem Kettenfahrzeug herum. Der Heretek ging ihm zur Hand und reparierte mit ihm das Fahrzeug, das offensichtlich zum Opfer einer Sabotageaktion geworden war. Währenddessen wurde Leichenhafen von einem stadtbekannten Übel heimgesucht. Der Champion des Khorne Crox, ein mit einer zweihändig geführten Kettenaxt bewaffneter und in eine blutige Rüstung gehüllter Krieger aus der Ödnis hatte das Anlanden der Gruppe beobachtet und verkündete so stumpfsinnig wie vergeblich seine Herausforderung. Bis er es übertrieb und dem Heretek bei seiner Arbeit zu sehr auf die Nerven ging und dieser sich endlich erbarmte, ihm mit seiner Energieaxt erst ein Bein und dann den Kopf von den Schultern zu schlagen, um sich dann wieder seinem Werk zuzuwenden. Dem Herrn der Schädel war es wie immer gleich wessen Blut vergossen wurde, Hauptsache es ergoss sich reichlich auf den trockenen Boden von Kymerus und er lächelte zufrieden auf seinen Diener herab. Durch die Reparatur des Fahrzeuges konnte die Gruppe noch vor Einbruch der Nacht zum Tempel aufbrechen, der sich schon von weitem als in ein abgestürztes imperiales Schiffswrack herausstellte.

Mit Orick, der munter aus dem Nähkästchen plauderte, dass er seine Auftraggeber im Tempel ob ihrer Grausamkeit verachte und eigentlich nur zu gerne den Planeten verlassen würde, fuhr man durch den großzügigen Garten des Tempels, bestehend aus Schiffstrümmerteilen, zu abstrakten Kunstwerken verbogenen Metallbauten, verkümmerten Pflanzen, herumstreunenden Kreischern und den bereits erwähnten in Stasiskammern ausgestellten toten Besatzungsmitgliedern unter einem von Kometenschauern durchzogenen purpurnen Himmel auf das Haupttor des Tempels zu.

Mit diesem vom Wandler der Wege pervertierten Schachtel(ab)satz beende ich die Beschreibung des ersten Teils der Sitzung, da ich eine Zeichenbegrenzung der Postings hier befürchte und mir der Punkt sinnvoll erscheint.

Fortsetzung folgt
« Letzte Änderung: 21.03.2013 | 20:35 von ausstechform »

Offline Korig

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Sehr schön, freue mich auf weitere Berichte.

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2. Spielabend (Teil 2)

Tempel der Lügen (jetzt so richtig  ;))

Orick stoppte das Fahrzeug vor dem großen Tor, das in die Außenhaut des Schiffes gearbeitet wurde. Die Ketzer erblickten mit angemessen respektvollem Bammel, dass sich große Männer in blutroten Servorüstungen auf das Fahrzeug zubewegten und ihren Fahrer beleidigten. Die Kriegsbande bestehend aus vier Verräterlegionären der Word Bearers (inklusive eines ihrer „Ordenspriester“) beschimpften Orick, dass er bereits neue Gäste des Orakels herbeikarre, man ihnen aber immer noch keinen Zutritt zum Tempel gewähren wolle. Die Ketzer verließen ängstlich das Fahrzeug und wurden von den pöbelnden Word Bearers zum Tempeltor eskortiert, wo die Marines von einer gebückten Kreatur unter einer Kutte erneut spöttisch abgewiesen wurden, während man unseren Ketzern ein Quartier im Tempel anbot. Sie wurden geheißen „eine heilige Anzahl an Tagen“ zu warten, bevor das Orakel zu ihnen sprechen wolle. Sie könnten sich ruhig umschauen und auch die Bibliothek nutzen, sollten sich aber dazu bitte eines Führers bedienen und nicht zu weit in die oberen Stockwerke des Tempels vordringen.

Man befand sich nun in einem extrem hohen Raum, in dem die Ketzer wie Erstsemester in Hogwarts überfordert vor sich ständig bewegenden und verändernden Treppen standen die teils vor sich ebenfalls in Bewegung befindenden Türen und Durchgängen, teilweise aber auch sinnlos vor Wänden verloren.
Die Gruppe bezog Quartier und beschloss erst einmal einen Tag abzuwarten und das Geschehen zu beobachten und sich zu überlegen wie man das zu stehlende Buch auffinden und an die zu beschaffende Hautprobe gelangen könnte. Nach dem Buch wurde einfach direkt gefragt. Leider sei jedoch ausgerechnet der gesuchte dritte Teil der Reihe nicht verfügbar. Die Lektüre von Band 1,2 und 4 erwies sich angesichts des wirren Inhaltes als blanke Zeitverschwendung.

Um an eine Hautprobe zu gelangen war schnell ein Plan gefasst. Der Apostat wurde ausgesandt die immer noch vor dem Tempel frustriert herumlungernden Word Bearers aufzustacheln und zu einem unbewussten Ablenkungsmanöver zu verleiten. Es gelang ihm den glorreichen Hass der Marines zu schüren und sie dazu zu bewegen wutentbrannt nicht nur im Garten des Tempels zu randalieren und einige angreifende Kreischer zu erschlagen sondern auch einen Wachmann des Tempels zu massakrieren und an das Tempeltor zu „nageln“. Das verschaffte dem Rest der Gruppe genug Zeit eines der Kraftfelder einer Stasiskapsel kurz zu deaktivieren und eine Hautprobe zu entnehmen. Während der gelungenen Ablenkung spürte der Psioniker (dem nun endlich mal ein Psigespürwurf gelang…), dass eine zuvor auf ihm ruhende psionische Aufmerksamkeit von ihm gewichen war und sich auf die Geschehnisse vor dem Tempel zu konzentrieren begann.

Während die Word Bearers zur allgemeinen Überraschung von demselben Tempelpriester einmal mehr spöttisch abgewiesen wurden (ein totes Orakel könne nichts prophezeien, dementsprechend sei man nicht beeindruckt oder verängstigt), kehrten die Ketzer unbehelligt in ihr Quartier zurück.

Am nächsten Tag versuchte die Gruppe früher als geplant zum Orakel vorgelassen zu werden, da ihnen der Ort unangenehm war und sie begannen sich zu langweilen. Aus der Langeweile wurde dann die Idee geboren noch ein wenig mit den Chaos Marines „zu spielen“. Der Apostat suchte sie erneut auf und riet ihnen an sich diesmal an etwas zu vergreifen, das den Tempelpriestern mehr wert sein dürfte als ihre Garteneinrichtung und ihre Wachleute, nämlich an ihren Büchern. Der Kopf der Kriegsbande sprang begeistert auf, hob den Apostat in die Luft und drückte ihn so fest, dass seine Rippen ächzten. Dann klopfte er ihm freundschaftlich auf die Schulter und trieb sein begeistertes Gefolge in den Kampf. Das Tempeltor wurde gestürmt und die unterste Etage der Bibliothek verwüstet, was den Marines im Weg stand wurde niedergemäht. Im Tempel brach diesmal eine gewisse Panik aus. Schreiende Menschen wurden in Nebenräume gezerrt und in Beschwörungskreisen mit Dolchen abgeschlachtet und ausgeblutet, Psioniker schossen den Marines flammende Geschosse entgegen und wurden von Boltgeschossen und Kettenwaffen zerfetzt. Schließlich zerriss an zahlreichen Stellen des Tempels die Realität und Horrors und Feuerdämonen des Tzeentch erschienen um sich gegen die wütenden Word Bearers zu werfen und ebenfalls ohne nennenswerten Schaden zu verursachen niedergemetzelt und in den Warb zurückgeworfen zu werden. Da die Ketzer sich das Schauspiel aus der Nähe ansehen wollten hagelte es so auch die ersten Verdammnispunkte für die Gruppe. Das sprichwörtliche Chaos fand ein Ende, als die Dämonen und Tempeldiener plötzlich verstummten, da sich das verlogene Orakel höchst persönlich gezeigt hatte. Der heruntergekommene Mann, den eine mächtige Aura umgab, verwies die Word Bearers abermals des Tempels und versprach ihnen, sich ihrer in Kürze anzunehmen. Die Ketzer hieß er ihn zu begleiten. Er würde das was er vorbereitet habe nun vorzeitig hinter sich bringen, bevor sie für noch mehr Unruhe und Ärger sorgen würden.


PS: Sobald die Ketzer den Tempel erreichten wurde die Geräuschkulisse durch den Track „conrolled chaos“ bereichert, ebenfalls gratis herunterzuladen von oben bereits irgendwo genannter Adresse.


Fortsetzung folgt

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Wie präsentierst und kontrollierst du die Musik?

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Ich hoffe die Frage richtig verstanden zu haben und jetzt nicht völlig am Thema vorbei zu antworten  :o

Um ehrlich zu sein gebe ich mir bei der Musik nicht so besonders viel Mühe. Ich habe ein Notebook in Griffweite stehen und schmeiße das Gedudel einfach an, wenn wir anfangen zu spielen. Mit Übergängen mache ich mir keine Arbeit. Neue Musik als klarer Schnitt kann ja auch einen Szenenwechsel auf einer anderen Ebene unterstreichen.

Wichtig ist nur, dass die Musik wirklich passend ausgewählt ist und man die Lautstärke so regelt, dass sie zwar wirkt aber nicht zu präsent ist. Dass heißt, dass sie gerade so laut sein sollte die Stimmung zu unterstützen aber nicht so laut, dass man sie beim Spielen immer bewusst raushört. Genau richtig ist sie wenn sie auch bei  der "Raubtierfütterung" nach dem Klingeln des Pizzaboten weiterlaufen kann, ohne dass es jemand merkt aber sich irgendwas komscih anfühlt  >;D

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Liest sich auf jeden Fall gut. Ich hatte das mitgelieferte Abenteuer bisher nur überflogen und so wie es aussieht hast du da mehr draus gemacht als ich gedacht hätte was drinsteckt.
Bin gespannt was folgt.  >;D
Er ist tot, Jim!

Tuco: "Gott ist mit uns! Er haßt die Nordstaatler genauso wie wir!"
Blonder: "Gott ist nicht mit uns. Er haßt Idioten wie dich!"

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Um ehrlich zu sein gebe ich mir bei der Musik nicht so besonders viel Mühe. Ich habe ein Notebook in Griffweite stehen und schmeiße das Gedudel einfach an, wenn wir anfangen zu spielen. Mit Übergängen mache ich mir keine Arbeit. Neue Musik als klarer Schnitt kann ja auch einen Szenenwechsel auf einer anderen Ebene unterstreichen.

Okay, Danke. Du spielst das einfach vom Laptop-Lautsprecher mit einem normalen Player. Das wollte ich wissen.

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@ mccoy:

So viel hab ich eigentlich gar nicht gemacht. Ich glaube es macht viel aus, dass wir mit Menschen und nicht mit Marines spielen. Dann muss man gezwungenermaßen mit seiner Umgebung arbeiten. Erstrecht wenn der Meister einem Langeweile aufhalst  >;D. Man hätte die Jungs ja auch gleich zum Orakel bringen können. Aber so konnten die Sidequests ohne Hektik angegangen werden, man konnte mit den bösen jungs spielen und man hat das Gefühl was dafür getan zu haben das zu kriegen, was man sonst eben ein par Tage später auch so gekriegt hätte  ;D

@ black:

Standardplayer auf Dauerschleife eingestellt und dann eben einfach direkt die Dateien raus. Also zumindest bei so Hintergrundmusik. Würden wir aber in nem anderen System spielen wo die SC beispielsweise eine Disco besuchen um dort jemanden zu treffen, dann würde ich mir tatsächlich die Mühe geben ne ordentliche Playlist zu machen und das eventuell sogar abzumischen. Aber einfach weils mir Spaß macht, da könnte man sonst auch theoretisch einfach was nicht agr zu auffälliges aber auch nicht gar zu monotones im Hintergrund laufen lassen.

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2. Spielabend (Teil 3)

Der Tempel der Lügen (Hals über Kopf)

Die Ketzer folgten dem verlogenen Orakel, das sie immer tiefer und tiefer in das Wrack des Raumschiffes führte, in dem der Tempel errichtet worden war. Es ging durch lange Gänge bis man schließlich vor einem riesigen Auge stand, das aus Gewebeartigen Wucherungen hervorstarrte, die sich vom Boden bis an die hohe Decke zogen und die Ketzer intensiv musterte. Der Psioniker hatte nun die Quelle gefunden, von der die Macht ausging, die versucht hatte ihren Geist abzutasten, bis man das Ablenkungsmanöver vor dem Tempel entfesselt hatte. Das Orakel betrat mit den Ketzern einen großen Raum, der noch einige andere Ausgänge aufwies und an den Wänden bis weit in den Raum hinein mit Reihen von Buchregalen verstellt war. An einem großen Tisch in der Mitte des Raumes begann das Orakel in einem großen Buch herumzublättern und ohne Rücksicht auf die Tatsache, dass sich die Gruppe erst einmal umsah einfach zu reden. Während es verkündete, dass es bedauere, dass die Ketzer nur zu viert eingetroffen seien und dass er sich dann um den fünften Gast eben später kümmern müsse, konnte der Apostat das von ihm gesuchte Buch entdecken und der Renegat bemerkte, dass sich in den Gängen hinter den anderen Zugängen zum Raum Menschen verbargen, dort also entweder irgendjemand lauerte oder Wachen aufgestellt waren. Das Orakel verkündete, dass das Schicksal der Ketzer mit dem seinen eng verwoben sei und dass es daher niemals stattfinden dürfe. Er sei sich sicher, dass die Ketzer auf ihrem Weg eher früher als später das Ende des Orakels bedeuten würde. Sie müssten daher ausgelöscht werden, bevor sie ihre Bestimmung erreichen könnten. Das Orakel zog mit dem Finger eine Linie, überschritt sie hastig und war verschwunden, während die Glasdecke, die einen Blick auf den schaurigen Himmel von Kymerus preisgab in tausend Scherben barst und man von oben das höllische Jaulen und Brüllen von herumfliegenden Kreischern vernehmen konnte.

Aus den Gängen bemerkte der Renegat das Getrappel von Stiefeln. Er positionierte sich an einem Raumende und legte bereits mit seiner Boltpistole auf einen der Durchgänge an. Der Psioniker verbarg sich feige hinter ihm, sich darauf vorzubereiten die Realität zu zerreißen um einzuäschern was auch immer da kommen möge. Ebenfalls feige versuchte der Apostat sich hinter den Regalen zu verstecken, wobei er allerdings recht langsam und ungeschickt vorging. Der Heretek ließ seinen Kampfschrei „Blut für den Blutgott!“ ertönen und positionierte sich mit seiner Energieaxt in den Händen genau in der Mitte des Raumes. Tempelwächter bewaffnet mit großen zweihändigen Gleven und Laserpistolen am Halfter stürmten mit fast 20 Mann den Raum. Während sich die meisten dem wie auf dem Präsentierteller stehenden Heretek und dem direkt das Feuer eröffnenden Renegaten zuwandten bemerkte einer von ihnen den fliehenden Apostaten und jagte ihm zwischen die Regale nach.

In der Mitte des Raumes mähten die drei Ketzer ihre Angreifer nieder während ihnen jedoch blutige Wunden geschlagen wurden. Boltgeschosse zerfetzten die Tempeldiener, Gliedmaßen wurden abgehackt und Schädel für den Thron des bronzenen Gottes geerntet, das dämonische Kreischen, dass die Hasserfüllten Psistrahlen aus den Fäusten des Psionikers begleitende dämonische Gebrüll übertönte noch das Schreien der Kreischer und der Tempelboden wurde im Blut aller Beteiligten gebadet. Währenddessen patzte der Tempeldiener der dem Apostaten nachsetzte bei einem Angriff mit seiner Gleve und schlug sie in ein Bücherregal, wo sie steckenblieb. Der Apostat stellte sich bei seinem Gegenangriff ähnlich talentfrei an und stolperte zu Boden. Als der Tempelwächter seine Waffe wieder aus dem Holz gezogen hatte schob sich von ihm unbemerkt eineBoltpistole, geführt von einem schwer und schwarz gepanzerten Arm, langsam zwischen den Büchern hervor an seinen Kopf. Ein Klicken, ein lauter Knall, dann regneten Blut und Knochensplitter auf den lachend am Boden liegenden Apostaten nieder. Der Apostat rappelte sich auf, ging um das Regal herum und blickte zu seiner Überraschung  auf eine nicht vom Chaos pervertierte Servorüstung und einem leichenblassen schwarzhaarigen Mann ins Gesicht. Die beiden grüßten sich still und grinsend, dann hieß ihn der Marine, der das Ordenssymbol der Ravenguard trug, mit seinen Verbündeten zu fliehen, er würde die nächste Welle von Angreifern aufhalten und ihnen den Rückzug decken. Der Apostat eilte zu den drei anderen zurück in den Raum, ohne ihnen von seiner Begegnung zu berichten. Erneut waren hastige Stiefelschritte in den Gängen zu hören und die Ketzer beschlossen durch die Tür den Raum zu verlassen, durch die sie bereits gekommen waren, da sich von dort beim ersten Mal keine Gegner genähert hatten.

Die Gruppe eilte verletzt und reichlich blutverschmiert durch die langen Gänge zurück, sammelte ihre sieben Sachen und machte sich dann weiterhin unbehelligt zum Tempeltor auf. Dort fand man das Orakel ins Gespräch mit den Word Bearers wieder. Es verkündete der Kriegsbande selbstzufrieden, dass die von allen erwartete Gruppe, deren Schicksalsverkündung allerorten für derart viel Wirbel gesorgt habe, leider nicht eintreffen würde. Die Ketzer, die ihm eben vorstellig geworden wären seien schwach und tot und könnten demzufolge kein wichtiges Schicksal haben. Wütend fragte, wer denn dann bitte die Gestalten hinter ihm am Tempeltor seien und trieb seine Truppe an, das Orakel, das er als Verräter beschimpfte zu beseitigen, da man für sein Lügenmaul keine Verwendung mehr habe. Das entweihte Crozius Arcanum des dunklen Apostels ging auf das Orakel nieder, Boltgeschosse und Kettenwaffen trafen ihn, aber ein psionischer Schutzschild hielt den schlimmsten Schaden ab. Den Ketzern konnte es nun jedoch gelingen das Orakel zu töten, noch bevor der Heretek es überhaupt im Nahkampf erreichte und vor allem bevor es seine mächtigen Psikräfte entfesseln konnte.

Im Tempel machte sich entsetzte Panik breit, es wurde geschrien, Wachen wurden am Tor zusammengetrieben, erneut begann man Menschen zu opfern und Dämonen den Zutritt zum Realraum zu ermöglichen. Die ihres Orakels beraubten brannten auf Rache und sammelten ihre Kräfte. Die Word Bearers stellten sich vor, sie seien die „Propheten des verbotenen Pfades“ und würden sich freuen noch von den Ketzern zu hören und eventuell einmal an ihrer Seite zu kämpfen. Dann verabschiedeten sie sich und gingen betont gelassen in die Ödnis von Kymerus davon. Die Ketzer begannen nun sich zu sputen um dem Zorn des Tempels zu entgehen. Sie entdeckten den Fahrer Orick, der Bereits am Steuer des Fahrzeuges saß mit dme er sie zum Tempel gebracht hatte. Der Renegat rannte auf ihn zu und befahl ihm schnell dne Motor anzuschmeißen und sie nach Leichenhafen zu bringen, bemerkte dann aber, dass Orick mit einem großen Messer an offenliegenden Kabeln des Fahrzeugs dasaß und nun mit den ketzern verhandeln wollte. Er bot ihnen an sie davonzufahren wenn sie ihm versprechen würden ihn von Kymerus mit zu nehmen. Statt darauf einzugehen erschoss ihn der Renegat und schmiss seine Leiche aus dem Fahrzeug auf den Boden, stellte dann jedoch fest, dass kein Zündschlüssel steckte. Während es um den Tempel herum zu knistern begann und immer wieder blitze aus dem Tor hervorzuckten und über dem Tempel Kreischer, die Teils Streitwagen hinter sich her zogen, wie in einem großen Mahlstrom über dem Tempel kreisten, durchsuchte der Psioniker die Leiche des Fahrers hastig nach dem Schlüssel, vielleicht etwas zu hastig, denn er wurde nicht fündig.

Nun war ich mehr als froh der Gruppe einen Heretek mitgegeben zu haben, der sich sogleich daran machte das Fahrzeug kurzzuschließen, was ihm auch gelang. Da sich niemand weiter umsehen wollte und man den Heretek antrieb möglichst schnell loszufahren blieb unbemerkt, dass Orick sich noch weiter abgesichert hatte. Er hatte eine Stange am Heck des Fahrzeugs an eines der Metallgebilde im Tempelgarten gekettet. Es kam wie es kommen musste, es krachte, das Fahrzeug hielt schlagartig an und der Psioniker und der Apostat wurden aus dem Fahrzeug geschleudert, wodurch sie sich weitere Blessuren zuzogen. Der Heretek stieg aus, trennte die Kette mit seiner Energieaxt durch und musste sich nun erneut daran machen das Fahrzeug kurzzuschließen. Spielern wie Charakteren stand nun endgültig der Angstschweiß auf der Stirn als die zusammengezogene Truppe der Tempelwache in den Kampf getrieben wurde und sich ein riesiger kreischender vogelartiger Kopf aus dem Tempeltor schob und das Fahrzeug endlich durch den Tempelgarten davonheizte.
Es gelang Leichenhafen zu erreichen und man preschte einfach durch den kleinen Ort auf die Landungsbuchten an den Klippen zu. Der Heretek wurde angewiesen möglichst nicht anzuhalten sondern falls möglich direkt in das von weitem schon zu sehende Landungsbot zu fahren. Zum Glück der Ketzer wurden gerade die letzten Waren verladen, die der Freihändler mit Leichenhafen zu handeln gedachte und so konnte der Heretek unter dem Opfer eines Bewohners von Leichenhafen und einer Gemüsepalette  das Fahrzeug tatsächlich direkt in den Laderaum des Landungsbootes „einparken“. Angesichts dessen, was sich weit hin gut sichtbar vom Tempel her entfesselte, waren die Abgesandten des Freihändlers alles andere als schwer davon zu überzeugen den Planeten fluchtartig zu verlassen. Und so schloss sich hinter den Ketzern die Ladeluke und für uns der zweite recht lange Spielabend.

Fortsetzung folgt