Autor Thema: Die Reisen des Barden Alessio Honigzunge  (Gelesen 921 mal)

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Die Reisen des Barden Alessio Honigzunge
« am: 4.09.2014 | 09:47 »
Wir spielen D&D 3.5 und ich einen Barden.
Ich hatte Lust auf ein Diary und habe dieses in elegischen Distichen verfasst (Link zum Distichon)


Honigzunges erster Gesang (Vom Beginn bis hinein in die Katakomben des Nekromanten)

Singe mir, Muse, o Göttliche nun von den tapferen Helden,
deren Schicksal sie führt, aus allen Ecken der Welt.

Fernberg, die finstere Stadt in Maalthirs ruchlosen Klauen
Rotfedern halten dort Wacht, leiden nur ungern den Gast.

Niemand willkommnet die Wand’rer, den Elf und den Ork und den Kampfmönch.
Garstig schür’n Pöbler die Wut, schreitet denn niemand zu Hilf?

Garrus der Halbork ist stark und ein furchtloser Kämpfer mit Streitaxt.
Avoran liebt Zauberei, wilde Magie wohnt im Elf.

Traril der Kampfmönch ist nackend und bar jeder Klinge und Keule.
Waffen aus stählernem Fleisch führt er allein in die Schlacht.

Sûne, du herrliche Göttin, du Spend’rin von Freude und Schönheit,
sandtest Alessio hinzu; Liebreiz und Anmut ihm gabst.

Himmlische Klänge der Laute ertönen, besänft’gen Gemüter.
Frieden und Ruhe kehr’n ein, Bande der Freundschaft entsteh’n.

Plötzlich erspäh‘ ich Tamara, die Streun’rin vom Wandernden Volke.
Feuer umlodert mein Herz, scheu sehn wir beide uns an.

Ihr werd ich folgen, auf Pfaden ins Jenseits, zum Abgrund, ins Dunkel.
Abenteuer ruft laut. Wo schickt ihr Götter uns hin?

Fort hebt der Schleier der Nacht sich und sendet uns Paladin Ansgar.
Götter würfelten gut, da sie den Greifas gebaut.

Einlass nach Fernberg begehr’n wir, zu treffen die  mächtige Thurlock.
Wächter Umberto sagt nein, standhaft trotzt er uns’rem Will’n.

Götter sei Dank ist Alessio dabei, bescheidenster Diener.
Honigzunge genannt, stimmt er Umberto bald um.

Thurlock die Weise, die Hexe, sie kündet Vergang’nes und Zukunft.
Unendlich tief wie das Meer ruhet auf uns weiser Blick.

Stein, Fleisch und Erde durchdringt ihre Sehkraft, drum kennt sie den Gegner.
Achaton wird er genannt, haust 20 Jahr schon im Wald.

Sein ist ein Kästchen, ein schwarzes kleines; geheim ist sein Inhalt.
„Bringt die Schatulle zu mir – reichlich belohnt sollt ihr sein!“

Auf einen Wink ihres Fingers entschwindet um uns die Raumzeit.
Teleportiert uns hinaus, auf brechen wir in den Wald.

Am uns gewiesenen Wegpunkt befind’t im Gestrüpp sich die Falltür,
die uns hinunter nun führt, Wendel des Todes hinab.

Süßlich und faulig umwabert dort unten Gestank uns von Leichen.
Hunderter, tausender Tod kriechet durch Mark uns und Bein.

Zehn Fuß kräftigen Holzes steh‘n zwischen uns und den Bösen.
Mit der Stange voran läutet Tamara den Gong.

Gleich einer Glocke der Toten hallt dumpfes Geläut durch die Gänge.
Untod folget dem Ruf, Knochenmann greifet uns an.

Garrus sogleich zückt die Streitaxt und spaltet mit wuchtigem Hiebe
Knochenmännlein entzwei. Tiefer ins Düster hinein…

Mit uns reist Rico der Rabe, weisestes aller Getiere.
kundschaftet krächzend für uns, Stimme verlieh ihm ein Gott.

In einer Halle, gigantisch im Ausmaß, erwarten uns Feinde.
Zahllose Krieger so bleich, rütteln die Knochen zum Gruß.

„Sûne erfüll mich mit Segen“, so fleh‘ ich, beginne zu singen.
Lied des Mutes erklingt, füllt uns’re Herzen mit Kraft.

Das Lied des Mutes:

Mit diesem Lied wird euch Mut gemacht,
Verderben über euren Feind gebracht.
Führt eure Waffe beschwingt, wenn euch der Barde besingt,
mit jedem Schlag zeigt ihr eure Macht.

Mensch, Ork und auch Elf,
Sowahr die Kraft meines Liedes uns helf.
Wenn Speer splitternd brist und Schild berstend bricht
||: zerstampft die Bösen ihr machtvoll zu Staub. :||


Avoran, Garrus, auch Traril, Tamara und Ansgar,
Honigzunge voran, stürzen wir sechs ins Gewühl.

Klingen und Fäuste, sie tanzen, es regnet splitternde Knochen.
Hell flammt magisches Licht, Unleben brennt es hinfort.

Endlich verstummet der Kampflärm, Stille und Dunkel umfängt uns.
Wo führt nur hin unser Weg? Tiefer ins Düster hinein…

Bald schon erwarten uns neuerlich Monster der Tiefe, oh Graus.
unheilig grunzt’s aus der Wand – untotes Schwein springt heraus.

Grausiges Borstentier, groß wie ein Graubär, nur Hass in den Augen.
Ruhe in Frieden, oh Seel‘, heilige Ruhe sei dir.

Trostlos und leer sind die Gänge und Räume und schrecklich verwirrend.
Finden wir je unser Ziel? Oder gar wieder hinaus?

Wenn es euch gefällt - ich arbeite grade am zweiten Gesang, da der finstere Nekromant besiegt wird.
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Offline Timberwere

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Re: Die Reisen des Barden Alessio Honigzunge
« Antwort #1 am: 10.09.2014 | 17:43 »
Sehr schön. Ungewöhnlich für ein Diary, aber normal für einen Barden - und irgendwie sehr toll. ☺
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!