Thema: [JdT] Verbrauchte Würfel (NIP'AJIN)

[Mentor]

Dies ist ein Jahr der Techniken (JdT) Faden.

Technik: Es gibt verbrauchte und unverbrauchte, unterschiedlich "gute" Würfel. Nur mit unverbrauchten wird eine Probe gemacht, danach gilt der Würfel als verbraucht. (detailierte Beschreibung des Mechanismus hier)

Ziel: Gleichmäßig verteiltes Spotlight in der erbrachten Charakterleistung. Ein Charakter kann eine Szene nicht bzw. weniger dominieren, auch wenn der Spieler (!) die aktivste/eloquenteste Person unter den Spielern ist. Auch dann nicht, wenn er sich immer auf eine, die "maximierte" Fertigkeit beruft.

Systeme:
NIP'AJIN: http://tanelorn.net/index.php/topic,62413.0.html

Ähnliche Konzepte:
Castle Falkenstein: Recourcenveraltung von via Spielkarten
Panty Explosion: Pool an Würfeln, die pro Konflikt aufgebraucht werden.

Diaries, Beispiele:
Konfliktbeispiel

Diskussion zu dieser Technik bitte in diesen Faden. Diskussion zum formalen Format dieses Fadens/OP bitte im Jahr der Techniken (JdT) Faden.

[Don Juan]

• Was passiert wenn man keine Würfel mehr hat? Kriegt man dann den "Standardwürfel"? Oder ist man erstmal raus?
• Wie laden sich die verbrauchten Würfel wieder auf?

Dieses Ressourcenmanagement halte ich insofern schonmal für schön, da damit eine strategische Komponente ins Spiel kommt, die meines Erachtens nach eher selten zu finden ist. (Dies mag bei D&D jedoch der Fall sein, da kann ich leider nichts zu sagen.)
Sonderfertigkeiten die dieses System beeinflussen sollten mit Bedacht gestaltet werden: Lieber eine Verschiebung des gesamten Würfelpools als Verschiebungen innerhalb des Pools, da sonst Entscheidungen wegfallen. (Wer nur Würfel einer Stufe hat muss nicht zwischen Würfeln entscheiden.)

[Mentor]

Was passiert wenn man keine Würfel mehr hat? Kriegt man dann den "Standardwürfel"? Oder ist man erstmal raus?

In Stresssituationen (Kampf, Konflikt) muss man eine Runde aussetzen/durchatmen. In Nicht-Stresssituationen kann man sich die paar Sekunden schenken.

Wie laden sich die verbrauchten Würfel wieder auf?

Durch dieses aussetzen/durchatmen erhält man alle wieder (ab der nächste Runde) retour.

[Don Kamillo]

So wie ich das verstanden habe, siehts das so aus, das, wenn alle Würfel verbraucht sind, wieder alle würfel in den Pool kommen und das Spiel wieder von vorne losgeht.

Was mich evtl. nur etwas stört, könnte sein, das Spieler hier und da vielleicht versuchen, auch mal zu würfeln, wo es keine oder kaum Auswirkungen hat, um einen niedrigen Würfel rauszukegeln. Schon mal diese Erfahrung gemacht?

[Funktionalist]

Welches Ziel versuchst Du zu erreichen?
(Was soll mit den Spotlights geschehen? Ziel ist, soweit ich es verstanden habe nicht, der SPaß am optimieren einer weiteren knappen resoource, oder?)

[Barbara]

Eine sehr ähnliche Technik: Das System erinnert mich sehr stark an die Recourcenveraltung von Castle Falkenstein. Dort nimmt man statt Würfel Spielkarten. Davon hat man vier immer auf der Hand und kann sich damit Boni erkaufen. Durch Nachziehen wird der Stapel leer. Dann wird er automatisch neu gemischt und die Karten stehen wieder zur Verfügung.

Wirkung: Es entsteht ein Zufallsprinzip, das begrenzt (4 Karten) Platz lässt für tektische Planung.

[Don Juan]

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

In Stresssituationen (Kampf, Konflikt) muss man eine Runde aussetzen/durchatmen. In Nicht-Stresssituationen kann man sich die paar Sekunden schenken.
Durch dieses aussetzen/durchatmen erhält man alle wieder (ab der nächste Runde) retour.

Also stellt das System meines Erachtens eher etwas wie Ausdauer (DSA) dar, also eher kurzfristige "Puste".

Hat sich das in der Praxis bewährt?
Ich hätte das eher längerfristig angesetzt, sonst kann man in Nicht-Stresssituationen immer den besten Würfel nehmen, das ist in meinen Augen verschenktes Potential. Allerdings wirft dies natürlich das von Kamillo angesprochene Problem auf:

Was mich evtl. nur etwas stört, könnte sein, das Spieler hier und da vielleicht versuchen, auch mal zu würfeln, wo es keine oder kaum Auswirkungen hat, um einen niedrigen Würfel rauszukegeln. Schon mal diese Erfahrung gemacht?

Nachtrag:
Ok, hab grad mal in das System reingeguckt. Ich zitiere:

"Erst wenn alle Würfel verbraucht sind - und nur dann! - kann ein Spieler seinen Charakter durchatmen lassen"

Damit ist das ganze also langfristig; das Problem der unnützen Proben besteht möglicherweise jedoch immernoch, ich bin auf einen Praxisbericht gespannt.

Kleine Idee am Rande: In deinem System ist ja einer der Würfel der Lebenswürfel. Man könnte es (vielleicht als Sonderfertigkeit) erlauben diesen Würfel auszutauschen wenn man verschnauft. Dabei würde die Lebensenergie natürlich nicht verändert werden dürfen.

[Mentor]

Welches Ziel versuchst Du zu erreichen?

Ich hab versucht, die Zielbeschreibung in der Einleitung etwas zu konkretisieren. Frage: konkret genug? Einen langen Monolog möchte ich vermeiden, wenn das möglich ist. Wenn es immer noch zu allgemein ist, muss ich wohl trotzdem ausholen.

Also stellt das System meines Erachtens eher etwas wie Ausdauer (DSA) dar, also eher kurzfristige "Puste".

Nein, weil es von der Zahl der Würfe und nicht der Zeit in der Spielwelt abhängt. Wenn z.b. in der Spielwelt irgendwas passiert, und jede Stunde wird eine Probe nötig, dann geht die Puste nach der 4. Stunde weil 4. Wurf aus.

Hat sich das in der Praxis bewährt?

Wie schon erwähnt folgen ja noch Diaries. Kurz gesagt: ja. Eben weil z.B. dem sozialen Charakter genauso die Würfel ausgehen, und der durchatmet (indem er z.B. in einer Taverne mal einen heben geht, nachdem z.B. sein letzter w4-Wurf nicht klappte) Dann können andere Spieler "inzwischen mach ich..." rufen, vor allem wenn sie noch gute/hohe Würfel haben, und damit trotz sozialem Defizit einen Kontaktmann auftreiben könnten.

Was mich evtl. nur etwas stört, könnte sein, das Spieler hier und da vielleicht versuchen, auch mal zu würfeln, wo es keine oder kaum Auswirkungen hat, um einen niedrigen Würfel rauszukegeln. Schon mal diese Erfahrung gemacht?

Ja, aber als SL hab ich die Erfahrung gemacht, dass jedesmal wenn sowas passiert, ich als SL einen Fehler gemacht habe: nämlich für etwas würfeln zu lassen, was keine Wurf nötig hätte. Wenn nur handlungsrelevante Aktionen gewürfelt werden (die auch Konsequenzen beim Nichtgelingen haben), dann darf gerne mal jemand seine Schäche ausspielen und den schwachen Würfel nutzen - mit etwas Glück gelingts. Spieler nehmen manchmal sogar absichtlich einen z.b. w6, obwohl sie noch einen w10 haben, weil sie damit andeuten wollen, etwas nicht so gut zu können.

[Mentor]

@Haukrinn: ich vermute deine Inbox ist voll. Daher hier: DANKE!

[Mentor]

Eine sehr ähnliche Technik: Das System erinnert mich sehr stark an die Recourcenveraltung von Castle Falkenstein. Dort nimmt man statt Würfel Spielkarten. Davon hat man vier immer auf der Hand und kann sich damit Boni erkaufen. Durch Nachziehen wird der Stapel leer. Dann wird er automatisch neu gemischt und die Karten stehen wieder zur Verfügung.

Nicht wertend Nachgefragt: Ich kann dann bei Castle Falkenstein wenn ich Pech habe die 4 niedrigsten Karten ziehen, und ein anderer Spieler hat 4 bessere und stellt mich dann bei jedem Wurf in den Schatten? Kann mir das, wenn ich Superpech habe, den ganzen Spielabend lang passieren, dass ich immer die miesen Karten abbekomme, und die anderen Spieler laufend besser da stehen?

[Mentor]

"Ähnliche Konzepte:" im OP ergänzt.

[Jiba]

"Ähnliche Konzepte:" im OP ergänzt.

Die Spiele Panty Explosion und Classroom Deathmatch, beide von Atarashi Games benutzen eine ähnliche Mechanik, denke ich... man hat bestimmte Würfelvorräte in den Attributen und diese reduzieren sich nach und nach, wenn man Aktionen unternimmt. Sind die Würfel in einem Attribut verbraucht, darf es nicht mehr verwendet werden. Zumindest war das beim alten Panty Explosion so... wie es beim neuen ist, weiß ich nicht.

[Beral]

Technik: Es gibt verbrauchte und unverbrauchte, unterschiedlich "gute" Würfel. Nur mit unverbrauchten wird eine Probe gemacht, danach gilt der Würfel als verbraucht. (detailierte Beschreibung des Mechanismus hier)

Technik ist klar.
Es handelt sich um eine Technik, die von der Spielerebene in die Spielwelt hineinwirkt. Beliebt, bevorzugt und sinnvoll in Erzählspielen, bei denen die Simulation der Spielwelt zweitrangig oder gänzlich unwichtig ist.

Ziel: Gleichmäßig verteiltes Spotlight in der erbrachten Charakterleistung. Ein Charakter kann eine Szene nicht bzw. weniger dominieren, auch wenn der Spieler (!) die aktivste/eloquenteste Person unter den Spielern ist. Auch dann nicht, wenn er sich immer auf eine, die "maximierte" Fertigkeit beruft.

Ziel ist klar.
Die Technik passt theoretisch zur Zielsetzung. Das ist schon mal fein.

Das einzige, was noch fehlt, sind die Erfahrungsberichte. Ich finde, das müssen keine ausdiskutierten Diarys sein. Schreib einfach hier rein, ob die Technik im Sinne der Zielsetzung funktioniert hat. Hat es in vollem Umfang geklappt? Wenn es mal nicht geklappt hat, woran könnte das gelegen haben (was war in diesen Situationen anders als in denen, wo es geklappt hat)? Hat die Technik Nebeneffekte verursacht, die nicht geplant und nicht voraussehbar waren? (Ein voraussehbarer Effekt wäre, dass Simulationisten schlecht mitmachen, die Technik nicht gut finden und kein zweites mal damit spielen möchten. Mit sowas müssen wir uns nicht aufhalten.)

Im besten Falle hat die Technik im großen und ganzen genau so funktioniert, wie du dir das vorgestellt hast. Das heißt, sie hat ihr Ziel erfüllt und deine Spieler hatten alle (etwa) gleiche Anteile am Voranbringen der Story (obwohl das mit anderen Systemen ganz anders aussieht und manche die Lokomotive machen, während andere mehr durch Passivität glänzen). Dann schreib hin: "Hat im Sinne der Zielsetzung geklappt". Fertig. Diskutieren müssen wir eigentlich erst dann, wenn deine Technik irgendwo nicht funktioniert hat. Dann begeben wir uns in der Diskussion auf Spurensuche. Ist die Technik an sich schlecht? Passt sie nicht zur Zielsetzung? Gibt es Drittvariablen, die eingewirkt haben? Und so weiter.

[Mentor]

Ich bin am überlegen, wie ich am sinnvollsten ein "Diary" erstellen kann, dass diesem Thread hilft. Die Handlung von einer Session zusammenfassen wäre leicht, doch das hilft hier nix (außerdem führe ich inhaltliche Zusammenfassungen wo anders und nicht hier im Forum).

Das für diese Technik relevante - welcher Spieler wann genau welchen Würfel benutzt und verbraucht hat - hab ich mir a) natürlich nicht gemerkt und b) würde ich auch bei einer künftigen Session nicht mitschreiben, da ich mit den Leuten spielen möchte und nicht Protokoll führen.

Was also möglich ist, um den Spielfluss zu illustrieren, ist, einfach einen Konflikt zu skizzieren, wie ein Szenario ihn vorgesehen hat und wie er in etwa gelaufen ist, aber mit "erfundenen" Würfeln. Gut genug?

[Beral]

Was also möglich ist, um den Spielfluss zu illustrieren, ist, einfach einen Konflikt zu skizzieren, wie ein Szenario ihn vorgesehen hat und wie er in etwa gelaufen ist, aber mit "erfundenen" Würfeln. Gut genug?

Ja. Schreib es einfach in diesen Thread hier. Wir brauchen keine Romane, halt dich ruhig kurz. Wir wollen ohnehin nichts wissen, was nicht mit der Technik zu tun hat, um die es hier geht.

[Mentor]

Ich hab ein Beispiel beim Vorstellungsthread hinzugefügt, weil der dort evtl. auch Nicht-Theoretikern was hilft.

Konfliktbeispiel

Im OP ist das jetzt auch verlinkt.

[Mentor]

Panty Explosion als ähnliche Technik im OP ergänzt.