Autor Thema: Mental Damage und die Laws of Magic  (Gelesen 2287 mal)

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Offline Bad Horse

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Mental Damage und die Laws of Magic
« am: 10.06.2011 | 20:04 »
Wir hatten in der letzten Sitzung den Fall, dass unser Magier zwei Goons mit seiner Magie einschlafen lassen wollte. Nach einer kurzen Diskussion, dass das keine Manöver, das den Aspekt "Schläfrig" verleiht, werden soll, meinte der Magier, er wolle bei jedem Goon 3 Punkte Mental Stress machen.

Damit wären sie Taken Out gewesen, weil Hilfsschläger bei uns keine Konsequenzen bekommen.

Ich fand jetzt allerdings, dass das nach einem Verstoß gegen die Laws of Magic klingt, weil es ja schließlich geistigen Schaden verursacht, und zwar immerhin schlimm genug, dass die Goons umfallen. Bluerps (der den Magier gespielt hat) fand, dass das ja wohl nicht so schlimm wäre, ein anderer Spieler stimmte mir zu und letzten Endes einigten wir uns darauf, das er etwas anderes zaubert und wir hier im Forum mal fragen, wie ihr das seht.

(Sein Magier ist bei -9 Refresh und wir wollen beide nicht, dass er sich mit einem Lawbreaker Stunt aus dem Spiel kegelt.)

Ich habe jetzt noch mal das Regelwerk gelesen: Das Dritte Gesetz sagt, dass man keine Gedanken lesen darf, und das Vierte Gesetz sagt, dass man andere nicht versklaven (sprich: dem eigenen Willen unterwerfen) darf.
Ich hätte jetzt gesagt, dass Mentaler Schaden, der Konsequenzen verursacht oder Gegner ausschaltet, durchaus einen Verstoß gegen Gesetz Nr. Vier darstellt, weil man die Gegner ja damit dem eigenen Willen unterwirft.

Oder sehe ich das zu eng?
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Offline Azzu

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #1 am: 10.06.2011 | 20:21 »
Ich hätte die Müdigkeit als physischen Stress gehandhabt, weil sie zur körperlichen Ausschaltung führt. Mentaler Stress steht für den Weg in den Wahnsinn oder den psychischen Zusammenbruch, das passt nicht auf einen simplen Schlafzauber. Mit der Begründung "Schlafzauber" hätte ich gar keinen mentalen Angriff zugelassen - Einschlafen ist ja auch gar keine bewusste Entscheidung oder emotionale Reaktion, sondern eine Folge - körperlicher - Ermüdung.

Soll nicht heißen, dass ein Wizard nicht mit guter Begründung den Mental Stress Track attackieren könnte, ohne nach deren Wortlaut die der Gesetze der Magie zu brechen - durch totale Reizüberflutung mit Illusionsmagie zu Beispiel.
« Letzte Änderung: 10.06.2011 | 20:29 von Azzurayelos »

Offline Odium

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #2 am: 10.06.2011 | 20:22 »
Auch jemanden Einschlafen lassen ist beherrschung und der weg zur dunklen Seite der Macht zum Warlock.

mMn siehst du das nicht zu eng
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Offline Bad Horse

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #3 am: 10.06.2011 | 20:57 »
Azzu: Ja, das war auch meine erste Idee. Bluerps wollte nur nicht den physischen Stress Track angreifen, weil er befürchtete, dass die da 3 Stress aushalten würden - er wollte sie mental erschöpfen, sodass sie einschlafen (so wollte er den Taken Out definieren).

Das mit der Reizüberflutung ist aber nett. Das würde ebenfalls über Spirit gehen, und zu einem Summer Knight auch gut passen. (Er kann Evocation und Summer Magic, nur um das klar zu stellen.)
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Offline Azzu

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #4 am: 10.06.2011 | 21:33 »
Die Geister, die ich rief, muss ich gleich wieder einfangen: Evocation-Angriffe gegen den Mental Stress Track werfen fast jeden Gegner mit einem einzigen Angriff aus dem Konflikt, nicht nur Goons. Nachdem die Laws of Magic vor allem verhindern sollen, dass Wizards den Plot oder den Spielspaß töten, wäre die Formel Mentaler Angriff = Lawbreaker Stunt gar nicht so verkehrt.

Begründung: Wenn der Zauberer WILL, dass seine Magie eine Geistesstörung verursacht, auch wenn er das mit Illusionen bewerkstelligt, statt mit Telepathie, dann ist er schon auf der dunklen Seite angekommen.
« Letzte Änderung: 10.06.2011 | 21:36 von Azzurayelos »

Offline Bluerps

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #5 am: 10.06.2011 | 23:46 »
Ne, mittlerweile seh ich das auch so. Als Magierspieler verbinde ich mit mentalem Stress nicht sofort diese Geistesstörungs-Schiene, weil ich mir für jeden Zauber da einen Punkt Stress markieren muss und die Bücher keine starke Verbindung zwischen Zauberei => Wahnsinn hergeben. Harry ist zwar nach Szenen mit vielen, oder starken Zaubern gerne mal erschöpft, aber er macht nicht den Eindruck als würde das ernsthaft seinen Geist angreifen. Es werden auch nie (zumindest bis zum Anfang von Dead Beat) Zauberer erwähnt die speziell durch ihre Magie wahnsinnig geworden wären.
Im Rest des DFRPG-Regelwerks impliziert mentaler Stress aber immer irgendeine Form von geistigem Schaden, deswegen würde ich den auch nicht anders interpretieren, Magie hin oder her.


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Offline Azzu

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #6 am: 11.06.2011 | 07:54 »
Harry ist zwar nach Szenen mit vielen, oder starken Zaubern gerne mal erschöpft, aber er macht nicht den Eindruck als würde das ernsthaft seinen Geist angreifen.

Das stimmt. Die Bücher unterscheiden gar nicht zwischen irgendwelchen Stress Tracks (und Jim Butcher hat in einem Interview erklärt, das DFRPG selbst nicht zu spielen, weil ihm das Leiten zu sehr wie seine Arbeit vorkäme, und er als Spieler der Alptraum jedes SL wäre). Harry Dresden scheint mir auch der Typ zu sein, der nach Möglichkeit alles, vor allem magischen Backlash, auf seinen körperlichen Stress Track nimmt (was auch Sinn macht, Wizard's Constitution gilt nämlich nicht für mentale Konsequenzen).

Gefühlte Erschöpfung ohne jede körperliche Beanspruchung geht aber auch, wie jeder weiß, der einen stressigen (!) Bürojob hat. Davon schläft man aber nicht ein (Schlaf hilft auch nicht dagegen), sondern man brennt irgendwann aus und verfällt schließlich in Depression, wenn man nichts zum Ausgleich unternimmt.

Tatsächlich meine ich aber auch, dass die Verursachung von mentalem Stress durch Magie, so, wie mentale Konflikte im DFRPG definiert sind, die Erschöpfung durch Magie in den Büchern nicht optimal abbildet.
« Letzte Änderung: 11.06.2011 | 07:58 von Azzurayelos »

Offline Abd al Rahman

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #7 am: 11.06.2011 | 12:37 »
Man muss sich davon lösen im Spiel alles wie in den Büchern abgebildet zu sehen. Dazu hat ein Autor viel zu viel künstlerische Freiheit. Mit Gewalt alles Möglich in den Büchern (vor allen diejenigen, die nach den Regeln geschrieben wurden) hilft nicht wirklich weiter. Ignorieren der Unstimmigkeiten funktioniert am Besten.

Offline 8t88

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #8 am: 11.06.2011 | 14:00 »
Harry lässt Murphy einschlafen (Grave Peril), und die Frau die (in Turn Coat) vom Whitecourt beherrscht wird (Die in dem Büro).
Das war kein Verstoß gegen die Gesetze der Magie.
Ich schätze also das Schlafzauber nichts mit dem Mentaltrack zu tun haben "müssen"...
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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #9 am: 11.06.2011 | 14:46 »
Nö, müssen sie nicht. Bluerps hat einen der Goons ja auch mit physical damage einschlafen lassen.

Ihm ging es nur darum, zwei Goons zu erwischen, und er vermutete, dass der Mental Stress Track der Jungs kürzer ist als der Physical Stress Track.
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Offline Blechpirat

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #10 am: 11.06.2011 | 16:02 »
Ich hätte das SL wie folgt abgebildet: Zauber um den Aspekt "schläfrig" auf die Goons zu kriegen (+2 Diff, weil alle in einer Zone).

Dann hätte man den Aspekt entweder umsonst nutzen können, um vorbeizuschleichen oder den Goons einen Chip geben können, damit sie aussetzen müssen, weil sie schlafen.

Als Angriff hätte ich es schon deshalb nicht abgehandelt, weil es Bluerps ja gerade darum ging, keinen Schaden zu hinterlassen. Und das kann er sonst nicht sicher verhindern.

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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #11 am: 11.06.2011 | 16:41 »
Auch das wollte er ja nicht. ^^

Und es ging ihm nicht darum, keinen Schaden zu hinterlassen...  :)
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Re: Mental Damage und die Laws of Magic
« Antwort #12 am: 11.06.2011 | 20:26 »
Und es ging ihm nicht darum, keinen Schaden zu hinterlassen...  :)

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