Autor Thema: Verlagssuche!  (Gelesen 16599 mal)

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Offline Glgnfz

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #75 am: 10.02.2011 | 19:32 »
Tipp: Zur RPC wird ein Abenteuer erscheinen, das ebensolche Überlandreisen völlig frei abwickeln wird (und dem Spielleiter das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg gibt. "Drachen über Larm" - geschrieben von einem, der sich nie "Autor" nennen würde.
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #76 am: 10.02.2011 | 19:33 »
Drei knappe Einwürfe:

(Vorraussetzung ist natürlich dein Text, keine Ahnung wie das fertige Abenteuer aussieht)

- Füllmaterial für die drei Tage anbieten. Kleinigkeiten die passieren, Zufallstabellen, Vorgefertigte Kürzest-Szenen was Sarah zu den Leuten sagen könnte um dem SL etwas an die Hand zu geben.
- Die Vorlesetexte sind imho zu lang, aber das mag Geschmackssache sein
- Das Rausgehen vor die Türe wirkt heutzutage in meinen Augen als unmodern, John Wick hatte dazu mal einen schönen Podcast darüber das es gut ist wenn Spieler die Geheimnisse der Charaktere kennen.

Zur sexuellen Thematik: Das sollte in der Innenseite des Buchs oder im Klappentext angesprochen werden, dann kann jeder  entscheiden ob er sowas spielen mag. Bzw. ein Hinweis für den SL wäre auch noch gut sowas wie "Fragen sie bitte bevor sie das Abenteuer vorbereiten mit den Spielern darüber ob sie ein Abenteuer mit sexuellen Bezügen spielen wollen".

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #77 am: 10.02.2011 | 19:36 »
Und was genau passiert, wenn alle SCs in dem Abenteuer weiblich sind? Soll ja vorkommen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #78 am: 10.02.2011 | 19:43 »
Tipp: Zur RPC wird ein Abenteuer erscheinen, das ebensolche Überlandreisen völlig frei abwickeln wird (und dem Spielleiter das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg gibt. "Drachen über Larm" - geschrieben von einem, der sich nie "Autor" nennen würde.
Hui, da freue ich mich drauf. Ich darf doch annehmen, dass sich da auch einiges an Anregungen für alle möglichen Systeme wird rausziehen lassen? :)
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Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #79 am: 10.02.2011 | 19:43 »
Zitat
Die Kutsche materialisiert sich am dritten Tag - egal wo die Charaktere auf der Reise sind - auf der Straße vor ihnen, in dem Zustand des gerade-überfallen-worden-seins.


Jep, dass ist ein erzählerischer Trick - die Spieler wissen ja nicht was vor ihnen liegt, insofern werden die Geschehnisse in jedem Fall eintreffen, egal wie schnell die Charaktere reisen. Gibst du ihnen die Freiheit den Überfall zu verpassen, weil sie zu schnell gereist sind, dann werden sie das nie erfahren. Für sie passiert dann einfach nur garnichts. Laaaaaaaaangweilig. Und der Spielleiter steht da ziemlich alleine - ohne irgendeine Möglichkeit die Abenteurer von den Tiermenschen Notiz nehmen zu lassen. Du würdest nicht nur die Spieler nicht unterhalten, du würdest auch noch den Spielleiter vor Probleme stellen, vor die man ihn garnicht hätte stellen müssen...

@Bad Horse

Soll schon mal vorgekommen sein, ist bei allen Runden die ich besucht habe, aber noch nie passiert.
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #80 am: 10.02.2011 | 19:46 »
Jep, dass ist ein erzählerischer Trick

 :d

Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #81 am: 10.02.2011 | 19:46 »

@Überlandreisen

Ja, dass mag ja sehr spannend sein, und kann als Zusatz gerne in das Abenteuer eingebaut werden. Aber bitte, wer eine Geschichte beschreibt, der sollte sich NUR AUF DIE WICHTIGEN ERZÄHLKOMPONENTEN konzentrieren, und nicht völlig unnötig ins Detail gehen. Wir haben nur 85 Seiten zur Verfügung - straigth und direkt.

Da kann der Spielleiter ja sich dieses Zusatzbuch kaufen, und die Überlandreisen ausschmücken - wenn er Lust dazu hat.
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Zornhau

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #82 am: 10.02.2011 | 19:48 »
Die Kutsche materialisiert sich am dritten Tag - egal wo die Charaktere auf der Reise sind - auf der Straße vor ihnen, in dem Zustand des gerade-überfallen-worden-seins.
Als Lektor würde ich da den Rotstift ansetzen und in den Seitenrand schreiben: "Bitte genaue Position und Tageszeit des Überfalls angeben."
Was macht die Gruppe, wenn sie schneller reist, weil sie es eilig hat? Dann ist sie an dem Überfall schon vorbei, wenn er passiert. Wenn sie trödelt, dann wird sie die Kutsche in einem noch schlimmeren Zustand vorfinden, weil wilde Tiere sich schon an den Leichen gütlich getan haben. Oder Plünderer da waren.
Mensch, ihm haben doch schon Leute gesagt, dass er total toll schreibt, jetzt mach ihm das doch nicht madig.

Jep, dass ist ein erzählerischer Trick
Brillant! Dass darauf noch nie jemand vorher gekommen ist!
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #83 am: 10.02.2011 | 19:49 »
@Überlandreisen

Ja, dass mag ja sehr spannend sein, und kann als Zusatz gerne in das Abenteuer eingebaut werden. Aber bitte, wer eine Geschichte beschreibt, der sollte sich NUR AUF DIE WICHTIGEN ERZÄHLKOMPONENTEN konzentrieren, und nicht völlig unnötig ins Detail gehen. Wir haben nur 85 Seiten zur Verfügung - straigth und direkt.

Da kann der Spielleiter ja sich dieses Zusatzbuch kaufen, und die Überlandreisen ausschmücken - wenn er Lust dazu hat.

Darum geht es ja eben. Ich kann die komplette Reise auf ein paar Seiten darstellen, ohne groß rumzulabern. Ich stelle die Welt dar und lasse die Spieler ihre Umgebung frei entdecken. In der Variante, auf die Dirk (oder ich) hinweisen WILL man keine Geschichte erzählen. Man will, dass die Welt ihre eigene Geschichte entstehen lässt.
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Offline carthinius

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #84 am: 10.02.2011 | 19:50 »
Darum geht es ja eben. Ich kann die komplette Reise auf ein paar Seiten darstellen, ohne groß rumzulabern. Ich stelle die Welt dar und lasse die Spieler ihre Umgebung frei entdecken. In der Variante, auf die Dirk (oder ich) hinweisen WILL man keine Geschichte erzählen. Man will, dass die Welt ihre eigene Geschichte entstehen lässt.
Dir fehlt halt die lyrische Komponente, das kann so nichts werden.
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Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #85 am: 10.02.2011 | 20:17 »
Zitat
Darum geht es ja eben. Ich kann die komplette Reise auf ein paar Seiten darstellen, ohne groß rumzulabern. Ich stelle die Welt dar und lasse die Spieler ihre Umgebung frei entdecken. In der Variante, auf die Dirk (oder ich) hinweisen WILL man keine Geschichte erzählen. Man will, dass die Welt ihre eigene Geschichte entstehen lässt.

Dann hat das aber nichts mehr mit einer klassischen Erzählstruktur zu tun, mit Möglichkeitsvariablen. Dann ist das ein anderes Bier, und unterliegt eigenen Maßstäben, die nicht die meinen sind.

Bei einer klassischen Erzählstruktur musst du den roten Faden einhalten, dass dramaturgische Moment immer im Blick haben, ohne den Spielleiter vor geschlossene Situationen zu stellen. Einen Mittelweg halt.

Ich verstehe aber was mit diesem "Welt-Selber-Entdecken" angesprochen wird. Das dürfte nur schwierig werden sich damit vor einem Verleger als Autor zu beweisen, dass würde vielleicht eher in die Sparte Supplements gehen, vielleicht noch Quellenbücher, wenn richtige Hintergründe erarbeitet werden.
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Chrischie

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #86 am: 10.02.2011 | 20:26 »
Meine Fresse... Schlangengott ist so ein richtig guter teutscher abenteuerAUTOR...
Ein KaufAB sie zu knechten, sie alle zu finden, ins dunkle zu treiben und ewig zu binden.  :gasmaskerly:  ::)

Offline Dirk Remmecke

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #87 am: 10.02.2011 | 20:28 »
Aber bitte, wer eine Geschichte beschreibt, der sollte sich NUR AUF DIE WICHTIGEN ERZÄHLKOMPONENTEN konzentrieren,

Und das ist das, was Glgnfz mit dem "deutschen Problem" gemeint hat (obwohl wir Deutschen damit gar nicht so allein stehen; die Franzosen und die Japaner können das mindestens ebenso gut!).

Ein Rollenspiel-Abenteuer ist ein Gebrauchstext. Er sollte nicht nach lyrischen oder dramaturgischen Gesichtspunkten gestaltet werden, sondern nach ergonomischen. Rollenspielautoren sollten viel mehr von technischer Redaktion verstehen (das Berufsbild, das für Gebrauchsanweisungen zuständig ist) als von Belletristik. Wenn sie das auch noch können - um so besser.

Aber ich habe fast aufgehört, Abenteuer zu kaufen*, weil die hohe Kunst (oder besser das ehrliche Handwerk) des Abenteuer-Schreibens zunehmend zu den verlorenen Kulturleistungen zählt.

Die Frage, welche Auswirkungen eine rein-weibliche Gruppe hat, ist zum Beispiel eine wichtige Information, die man als SL einer solchen Gruppe nicht im Fließtext suchen möchte. Ebenso die Identitäten der armen Kutschreisenden, woher sie kommen, welche Spuren es rund um die Kutsche zu finden gibt, usw. In deinem Text steht nicht einmal, wie viele Leichen es gibt, nur dass das Blut noch frisch ist.
Und das alles will ich nicht als stimmungsvolle Prosa, sondern als Aufzählung.
Ich habe als Spielleiter keine Zeit, Text"monster" wie diese hier durchzulesen (und ich habe es mal auf eine Zeilenlänge umgebrochen, die in einem Abenteuer oder Zeitschriftenartikel eher entspricht) ...

Zitat
Der Überfall!
Am Morgen des dritten Reisetages werden die Reisenden
im tiefsten Drakenwald eine umgestürzte Kutsche vorfinden.
Das Bild ist chaotisch: Das Kutschhaus wurde quer über
die schlammige Straße gekippt - überall liegen aufgeschlitzte
Reisetaschen herum, deren Inhalt überall verstreut ist. Die
Spuren - Hufabdrücke, Tatzen und nackte Fußsohlen - sind
gut sichtbar und weisen die Räuber als Kreaturen des Chaos
aus. Der Überfall muss wohl erst vor kurzer Zeit stattgefunden
haben, denn all das viele Blut ist noch frisch!
Im nächsten Moment wird eine Horde aus 20 Tiermenschen
(13 Ungors, 7 Gors) von allen Seiten auf die Leibwächter
und ihren Schützling zustürmen! Sobald die Charaktere durch
die Attacken der Übermacht auf 0 LP gebracht werden,
erhalten sie unerwartet Hilfe vom Feind: In sicherer Entfernung
wird der Stiermensch Taurus auf einer Hügelkuppe aus dem
Wald treten und ein gewaltiges Horn blasen. Für einen
Moment werden die Tiermenschen aufschauen, nur um im
nächsten Augenblick einfach weiter zu kämpfen. Darauf
wird der Chaoschampion ein zweites Mal in das Horn
stoßen, was einen Pfeilhagel aus dem Wald zur Folge hat,
der die Angreifer tödlich genau niedermähen wird. Nach
einem verächtlichen Blick auf die überlebende Gruppe
verschwindet der Anführer dann wieder im Wald und
wird die Gruppe zwischen all den Toten ratlos stehen
lassen.
(Spätestens hier muss ich das erste Mal blinzeln, weil in dem stimmungsvollen Kerzenlicht, bei dem wir spielen, die Buchstaben vor meinen Augen zu tanzen beginnen... denn der Verlag hat den Text mit einem schönen, stimmungsvollen Pergamenthintergrund versehen...)
Zitat
Rätseln die Charaktere über die Identität ihrer Retter
und Angreifer und die Gründe für ihr merkwürdiges
Verhalten, dann steht ihnen ein Allgemeinbildung (Kreaturen)
- Wurf oder ein schwerer (-20%) Allgemeinbildung (Imperium)
- Wurf zu. Ein erfolgreicher Wurf in einer der beiden
Fertigkeiten wird den Charakter wissen lassen, um welche
Arten von Tiermenschen es sich handelte - nämlich Gors,
Ungors und einen Stiermenschen - und welche Ränge sie
einnehmen: der gehörnte Chaoschampion trägt natürlich
den höchsten Rang, gefolgt von dem sie angreifenden
Ungoranführer und seinen Untergebenen. Weiterhin wird
deutlich, dass es sich hierbei um einen Machtkampf unter
den Kriegsherden gehandelt haben muss - denn der
Chaoschampion hat allein das Anrecht, darüber zu
bestimmen, wem welche Beute zusteht.
Jedoch der Grund, aus dem der große Anführer die
Charaktere am Leben gelassen hat, lässt sich auch mit
keiner Wissensfertigkeit ermitteln. Hinter den Kulissen
hat Hera bereits die Fäden gezogen und befohlen, dass
diese Gruppe unversehrt bleibt - bringen sie der Fürstin
doch einen kostbaren Schatz: Sarah Jung von Middenheim.
Durchsuchen die Charaktere später noch die Leichen der
Tiermenschen, werden sie drei aufgespießte Köpfe finden,
die sie mit einem erfolgreichen anspruchsvollen (-10%)
Allgemeinbildung (Imperium) - Wurf als die Häupter örtlich
bekannter Adliger identifizieren können.

... und dann bin am Schluss angekommen (hat jemand die Stoppuhr mitlaufen lassen?), um zu erkennen, dass die Information, nach der die Waldläuferin eben gerade gefragt hat, nicht einmal enthalten ist und mir trotz meiner minutenlangen Recherche etwas aus den Fingern saugen muss. (Kein Problem damit, aber das möchte ich doch vorher wissen.)
Wenn mir ein Abenteuerautor einen 51-zeiligen Text zu einem banalen Vorgang wie einem Kutschüberfall (der die Gruppe gar nicht betrifft, weil sie ihn nicht beeinflussen können!) anbietet, dann gehe ich doch als Leser davon aus, dass alle Informationen, die man als SL jemals dazu bräuchte, in dem Text zu finden sind?
Oder nicht?

Wie viel spannender wäre die "Geschichte", wenn die Charaktere tatsächlich einen Tag zu spät kämen, es viel mehr Spuren (u.a. von Plünderern) gibt und man diese zu verfolgen beginnt? Und es wäre nur plausibel, dass diese armen Plünderer nach einigen Kilometern selbst Opfer der Tiermenschen geworden wären. Oder sich vor ihnen verstecken mussten und die Charaktere als willkommene Verstärkung ansehen, um aus diesem gruseligen Wald rauszukommen.
Das birgt alles erzählerisches und dramat(urg)isches Potenzial, an dem ich als Spielleiter viel mehr Vergnügen hätte als an Vorlesetexten und Marionettenfäden.


* Und ich bin Abenteuer-Fan! Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Abenteuermodule für rausgeschmissenes Geld halten, weil "der gute Spielleiter ja sowieso alles selbst macht und auf seine Gruppe zuschneidet". Ich habe weit mehr Abenteuer in meinem Schrank als Regelwerke, und Quellenbücher sind die von mir am meisten verschmähte Produktgruppe.
Leider, leider kann man heute nur noch sehr wenige Abenteuer kaufen, die diese Bezeichnung auch verdienen.

Es ist bezeichnend, dass ich früher in meinem Laden einen Stammkunden hatte, der gar kein Rollenspieler war (dafür leidenschaftlicher Brettspieler), und der jedes einzelne Cthulhu-Produkt von Laurin gekauft hat, weil er es genoss, die "Abenteuer" zu lesen. Und ich denke, dass es einem Großteil aller verkauften modernen Abenteuermodule so geht: Lektüre für Spielleiter, die ja selbst nicht spielen können und so wenigstens beim Lesen etwas nachempfinden können, was seine Spieler so erleben... das ist der Grund, warum Abenteuer von heute so geschrieben sind, wie sie sind.

Offline carthinius

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #88 am: 10.02.2011 | 20:28 »
Dann hat das aber nichts mehr mit einer klassischen Erzählstruktur zu tun,
Eine klassische Erzählstruktur hat aber auch nichts mit einem Abenteuer zu tun.
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #89 am: 10.02.2011 | 20:31 »
Kommt langsam mal wieder runter und lasst ihn einfach machen.

Humpty Dumpty

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #90 am: 10.02.2011 | 20:36 »
Ich glaube ja, dass das ein gut gemachter Hoax ist. Allerdings amüsiere ich mich prächtig. Bitte weitermachen!

Offline Dirk Remmecke

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #91 am: 10.02.2011 | 20:36 »
Und wenn ich schon mal dabei bin, über Abenteuer zu schwadronieren: nicht nur die Textqualität, sondern auch die Darreichungsform sollte sich an ergonomischen Bedingungen orientieren. Und ein Autor sollte seine Texte an diesen Rahmenbedingungen entlang entwickeln.

Making an adventure module more usable

Humpty Dumpty

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #92 am: 10.02.2011 | 20:40 »
"Drachen über Larm" - geschrieben von einem, der sich nie "Autor" nennen würde.
Aber Schlangengotts Unterhaltungswert zum Trotz - das war der beste Joke von allen! Gehst Du nicht in knapp zwei Wochen zum DSA-Autorentreffen, wertester Glinnefitz?

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Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #93 am: 10.02.2011 | 20:43 »
Zitat
... und dann bin am Schluss angekommen (hat jemand die Stoppuhr mitlaufen lassen?), um zu erkennen, dass die Information, nach der die Waldläuferin eben gerade gefragt hat, nicht einmal enthalten ist und mir trotz meiner minutenlangen Recherche etwas aus den Fingern saugen muss. (Kein Problem damit, aber das möchte ich doch vorher wissen.)
Wenn mir ein Abenteuerautor einen 51-zeiligen Text zu einem banalen Vorgang wie einem Kutschüberfall (der die Gruppe gar nicht betrifft, weil sie ihn nicht beeinflussen können!) anbietet, dann gehe ich doch als Leser davon aus, dass alle Informationen, die man als SL jemals dazu bräuchte, in dem Text zu finden sind?
Oder nicht?

Durch den Kutschüberfall wird aber für die Spieler deutlich, dass es bereits Opfer gab, und das die adliger Natur sind. Das ist kein banaler Kutschüberfall, dass ist ein Tatort. Und nur glaubhaft, wenn man versucht der Gruppe deutlich zu machen, dass hier wirklich keiner durch den Besatzungsring der Tiermenschen kommt. Dann sollten doch auch Leichen- und Trümmerteile zu finden sein, oder? Die Gefahr wird hier noch einmal in das Bewusstsein der Spieler gerufen, damit diese Belagerung nicht abstrakt wirkt, und dem Realismus wird damit auch gedient.

Sind die Charaktere auf dem Weg zu irgendeinem freilebenden Raubtier, lassen sich ja auch vorher Knochen und Tote finden. Das ist ein uralter cineastischer Hut, und realistisch noch dazu.
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Zornhau

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #94 am: 10.02.2011 | 20:50 »
Was passiert eigentlich, wenn die übervorsichtigen Charaktere nicht die Straße langlaufen wollen, und am 3. Tag im Unterholz abhängen?
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Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #95 am: 10.02.2011 | 20:51 »
Zitat
Wie viel spannender wäre die "Geschichte", wenn die Charaktere tatsächlich einen Tag zu spät kämen, es viel mehr Spuren (u.a. von Plünderern) gibt und man diese zu verfolgen beginnt? Und es wäre nur plausibel, dass diese armen Plünderer nach einigen Kilometern selbst Opfer der Tiermenschen geworden wären. Oder sich vor ihnen verstecken mussten und die Charaktere als willkommene Verstärkung ansehen, um aus diesem gruseligen Wald rauszukommen.
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Und während deine Charaktere sich schon mal aus dem Wald rauskämpfen, und du sie auf eine Nebenerzählstruktur gesetzt hast, laufen sie weit weg von dem nächsten Erzählpunkt. Nämlich das Dorf zu dem die Leibwächter mit Sarah reisen sollten. Du lässt den Spielleiter dann völlig im Regen stehen. Dort, wo der Überfall noch als dramaturgischer Punkt diente, okkupiert er plötzlich die ganze Geschichte.

Du musst wissen wo du deine Möglichkeitsvariablen einsetzt, ohne die Story zu plätten. Solch ein Punkt mit Variablen, wäre das nächste Dorf - hier ist die Handlung auf einen Schauplatz beschränkt wo Geschichte und Möglichkeiten zusammenfließen.  
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Re: Verlagssuche!
« Antwort #96 am: 10.02.2011 | 20:51 »
Ach Leute, die Diskussion ist doch sinnlos und führt zu nichts. Schlangengott hat recht und ihr nicht... Er hat doch nun schon oft genung klar gemacht das er auch an konstruktiver Kritik keinerlei Interesse hat.

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #97 am: 10.02.2011 | 20:53 »
Mal unabhängig davon, daß ich persönlich vom Stil und Inhalt dieses Abenteuers wenig halte, möchte ich fragen, wieso du eine Veröffentlichung unbedingt anstrebst und dich mit den damit verbundenen Problemen und Mühen herumschlagen willst. Reichlich Geld ist mit Abenteuern nun nicht zu verdienen, und ein gutes, kostenloses Abenteuer zum Herunterladen wird seinem Autor auch eine angemessene Portion Ruhm bescheren...
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #98 am: 10.02.2011 | 20:53 »
@Mentor
Die doofen Spieler sind dann selbst Schuld.
Mann die sollten doch erkennen, dass das ganze ein dramaturgischer Trick ist. Bitte nicht das Abenteuer bespielen.  ::)

~edit~
Böse Grammatik ausgebessert
« Letzte Änderung: 10.02.2011 | 20:54 von Chrischie »

Offline Schlangengott

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Re: Verlagssuche!
« Antwort #99 am: 10.02.2011 | 20:56 »
Zitat
Was passiert eigentlich, wenn die übervorsichtigen Charaktere nicht die Straße langlaufen wollen, und am 3. Tag im Unterholz abhängen?

Na ja, indem die Charaktere einen Auftrag angenommen haben. Die Auftraggeberin ist ja bei ihnen, und wird sie sicherlich versuchen zu überreden - und wenn das nicht funzt - mit dem Ausbleiben der Bezahlung drohen.

Funktioniert selbst das nicht, haben die Charaktere die Erzählstruktur verlassen. Du kannst dann solche Probleme nicht im Abenteuer lösen, denn dort sollten nur storyrelevante Themen angesprochen werden. Aber ich hatte selten solche Spieler die nicht dem Auftrag nachkommen wollen, zu dem sie sich doch zuvor selber entschieden haben...
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