Autor Thema: Mongoose Traveller - meine Meinung  (Gelesen 2383 mal)

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Offline mattenwilly

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Mongoose Traveller - meine Meinung
« am: 12.05.2011 | 17:38 »
Eins Vorweg: Für micht ist Traveller das Official Traveller Universum (OTU) nicht das Regelsystem. Ich weiss das nicht alle diese Meinung teilen. Jedem steht es frei eine "Review" basierend auf Seiner Meinung zu schreiben. Diese basiert auf meiner.


Nachdem Mongoose (MgT) nun alle Basisbände und einige neue Supplements draussen hat hier meine Meinung zu der Sache auch im Vergleich zu den ebenfalls erhältlichen Regelwerken Classic Traveller (CT), MegaTraveller (Mega) und Traveller:The New Era (TNE) die es ja alle für knapp50€ als CDs von FarFutureEnterprises (FFE) gibt. Basis sind "Rules as Written" mit allen offiziellen Errata.

Regelwerk/Chargen (4 von 6)

  • Besser als CT oder Mega da sie mehr Karrieren haben die alle gleichwertig sind.
  • Die Kombination aus "Karriere" und "Spezialisierung" (etwa Scout->Kurierpilot) gefällt mir
  • Lifepath ist ein nettes Zusatzelement und die Kontakte sowie Gruppenpakete sind ebenfalls positiv
  • Schlechter als TNE da das MgT System weitgehend zufallsbasierend ist und man nicht definitiv bestimmen kann welche Karriere man spielt.
  • Nachteil gegen Mega da Mega zumindest "Brownie Points" hatte mit denen man Würfelergebnisse etwas beeinflussen konnte. Auch die "Nimm Malus auf Wurf a, bekomme Bonus auf Wurf b" Regel von Mega war praktisch um den Charakter in die gewünschte Richtung zu "drehen" (Etwa -2 auf Überlebenswurf, +2 auf Beförderung oder Orden)
  • Das "Point buy" ist nur für "one shots" und NPCs zu gebrauchen.
  • Die Kombination aus "Level 0" (Medizin 0 - Hab mal Emergency Room gesehen) Fertigkeiten und einer Spezialisierung für Fertigkeiten > 1 ist elegant um "Kann alles" Monster zu verhindern (Mega, TNE: Mechanik = Alles von Taschenuhr bis Kampfpanzer)

Meine Lösung: TNE Charaktergenerierung (dabei die Punkte/Periode von TNE mit 1.5 multiplizieren). Lifepath und Gruppenpaket aus MgT.

Regelwerk/Skills und Würfelsystem (6 von 6)

2W6 + Fertigkeit + Attributsboni + Schwierigkeitsmodi > 8. Einfaches, robustes System mit klaren Modifikatoren. Charakterbogen ist so aufgebaut das es klar ist, welche Boni man hat. Die Zuordnung Attribut zu Fertigkeit ist nicht fix sonder wird "passend" festgelegt. Gut, so verhindert man die "Bigger hammer theorie of clock repair" aus TNE (Mechanik und Stärke waren gekoppelt). Fertigkeiten ausreichend detailiert und mit Spezialisierungen

Kampfsystem und Schaden (3 von 6)

Würde ich nur den Kampf zwischen Personen betrachten dann 5 von 6. Aber da auch Fahrzeuge und Schiffe dazu kommen gibt es Abzüge wegen dem "Damage Scaling" das eingebaut ist und zu massiven Diskussionen in den Foren führt. Andere Systeme haben das nicht. Auch das uneinheitliche Panzerungskonzept gibt Abzüge. Mega und TNE haben ein einheitlichens Schadens- und Kampfsystem das keine Skalierung braucht. Die Schadenswerte sind "pro Charakter" verschoben wie man es z.B. auch bei Shadowrun kennt. Diskussionspunkt aber für mich akzeptabel. Mega und speziell TNE haben die gleiche Gewichtung

Empfehlung: Mega's Kampfsystem verwenden, auch wegen der Konstruktionsregeln. Die Schwierigkeitsstufen sind identisch, die Fertigkeiten sind es weitgehend auch

Konstruktionsregeln(2 von 6)

Und da bin ich freundlich. Es gibt inzwischen 5 nur bedingt kompatible Systeme (Schiffe < 100dt, Schiffe 100-2000dt, Schiffe > 2000dt, Bodenfahrzeuge, Roboter) von denen zwei auch noch massive Probleme haben (Fahrzeuge, Roboter). Dazu kommt das die Systeme sehr wenig Details liefern (Keine Energieverbrauchsregeln, sehr große Komponente wie "Brücke") das System aber auch nicht einfacher ist als das detailliertere System von Mega.

Das Bausystem ist auf 4 Regelbücher (Base, HighGuard, Vehicles, Robots) verteilt und weitere Einbau-Komponenten sind in anderen Büchern zu finden (Etwa Luxuskabinen in Dilettant). Die Auswahl in den Basisbüchern ist primär "Militärisch" (Fahrzeuge teilt sich in zwei Bücher, ein Konstruktionssystem)

Mega wie TNE hatten integrierte Systeme die "alles" bauen konnten. Bei TNE als eigenes Supplement (Fire, Fusion, Steam) bei Mega das System in einem der drei Basisbücher (IIRC Encyclopedia). Beide hatten Sonderregeln in einem (TNE - Roboter in Vampire Fleets, die Regeln für die "Gehirne") bzw. zwei (Mega - Detailierte Flugzeuge in COAAC, detailierte Low-Tech Raketen in HardTimes, Basisbau ging aber schon mit den Grundregeln)

Empfehlung: Mega Konstruktionssystem verwenden. Die Techologiebeschreibung ist identisch, die Schiffe sind ähnlich genug und das System liefert nette Details die das Leben der Charakterklasse "Ingenieur" dramatisch bereichern

Zusatzkarrieren (5 von 6)

Die Supplements bringen z.T. neue Karrieren. Diese sind "ausgewogen" d.h. es ist nicht so das die Karrieren in "Scout" einen besseren/stärkeren Charakter liefern als die Basiskarriere. Etwas Abzug da einige der Lifepath-Varianten zu tötlich sind im Vergleich zum Basissatz

Supplements (Keine Gesamtwertung)

Die Supplements streuen von "Oh mein Gott" (Mercenary) über "Besser aber nicht gut" (Merchant Prince) bis zu "genial" (Sector Fleet, Reft Sector, Spinward Marches). Einige sind "WTF" (wie in WTF hat das mit Rollenspiel zu tun) wie "Hammers Slammers". Ein genialer "Almanach des HS-Universums" aber als Material für Rollenspiel in diesem Universum nur geeignet wenn man die Söldner von "Hammers Slammers" spielen will und genau ihre Schlachten nachspielen möchte.

Einige Supplements sind "gut aber schlecht" wie Central Supply Catalog. Gut weil er Fehler aus Mercenary beseitigt, jede Menge neues Spielzeug liefert. Schlecht weil 80 Prozent "Kanonen" sind und die zivilen Sachen als Anhang laufen.

Einige Supplements sind "recycled". Central Supply Catalog ist "Guns, Gadgets, Gears" mit einem Zusatzkapitel "Powered Armor/Battledress", Sector Fleet ist "Grand Fleet" mit Zusatzmaterial. Da die beiden alten Supplements iirc nicht mehr zu haben sind akzeptabel aber bei Sector Fleet fällt auf wo das Lektorat geschlampt hat

Produktqualität(3 von 6)

Die Grundqualität der Bücher ist gut. Sie sind stabil gebunden, sauber gedruckt, verlieren keine Seiten etc.

Das Lektorat ist oft lausig. Das reicht von Schreibfehlern und Layoutfehlerndiejedersofortsehensollte bis hin zu falschen Inhaltsverzeichnissen, falsch dimensionierten Decksplänen und fehlenden Referenzen zwischen Bildern und Texteinträgen. Sector Fleet hat Kapitel die nicht an die Beschreibungen von Sprungantrieben, Wartung etc. aus Mongoose Traveller angepasst wurden (Es war für GT gedacht dann "systemfrei" als Approved for Traveller herausgegeben)

Qualität der Grafik schwankt. Leider auch zwischen Auflagen der Regelwerke da MgT die Bilder schon mal austauscht. Gut für den der eine spätere Edition hat aber wer früh kauft fühlt sich verarscht den billig sind die Werke nicht

Customer Service (5 von 6)

Eigentlich recht solide, z.T. mit sehr guten Angeboten (HighGuard Umtauschaktion - Kompliment). Abzüge für:

  • Unzuverlässiges Product Schedule. Werke werden nicht nur später geliefert sondern verschwinden schon mal ganz
  • Wenig Vorschau zu den aktuellen Produkten. Ein Problem wenn man sich die Frage stellt "ist es OTU"
  • Teilweise lange Lieferzeiten/kleine Auflagen

Ist es Traveller/kann man damit Traveller spielen(4 von 6)

Ja, man kann. Es ist aber schwieriger als bei diversen anderen Regelsätzen für dieses Universum. Die Verschmischung zwischen OTU und "generisch" macht es zum Teil nicht einfach (Psion etwa mit den Schiffs- und Temporal-Psi Skills). Es währe für Mongoose einfach gewesen ein Symbol zu verwenden das sagt "Dies ist OTU" (bzw. "Dies ist neu")

Die Traveller-spezifischen Supplements (Spinward Marches, Reft Sector, Sector Fleet, Traders/Gunboats, Fighting Ships) sind sehr solide Werke. Mir fehlt bei den Schiffen zwar einiges an Daten für "meinen" Spielstil aber die Deckspläne kann ich gut gebrauchen und einige Ideen in den Büchern sind genial (Salvager auf T/G, einige der Frachter, Assault Ship etc) und schnell mit Mega nachgebaut (gibt Software)

Für mich fehlen diverse Details bzw. sind die Regeln/Detaillevel zu grob und die Mehrteilung der Technik stört. Insgesammt nimmt mir das Möglichkeiten/Schränkt es Charakterklassen ein. Etwas ähnlichs hat GT produziert wo die Techbasis ja auch stark beschränkt war

Würde ich es empfehlen

Jein.

  • Wer partou was "gedrucktes" kaufen will (also auch gegen selbstdrucken und binden ist)
  • Wer was deutsches haben will

für den würde ich MgT/13Mann empfehlen. Es ist ein passables Traveller, insgesammt etwa auf der Stufe von Mega (Vorteile hier, Nachteile da) und damit besser als CT, T20, T4 und nicht so gut wie TNE (GT ist "nur für spezielle Szenarien, da aber No1) Mit Hausregeln aus anderen Editionen wird es sogar ein gutes Traveller (Chargen)

Wen PDFs und Englisch nicht stören ist Mega oder TNE (bzw. die Kombi aus beiden) meiner Meinung nach besser und auch deutlich billiger (< 80€ für beide zusammen). Ggf. dann angereichert um Werke wie Reft Sector, Deneb (WENN es erscheint) oder Sector Fleet.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline sandwurm1

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #1 am: 21.05.2011 | 11:10 »
Also ich habe das zwar bereits im NOVA Beitrag erwähnt, aber du hast das auch angesprochen. Der Detailgrad der Beschreibungen von Alltagstechnik ist bei Traveller so finde ich wenig vorhanden und wenn doch sehr einseitig (Waffen...) oder teilweise viel zu grob und ungenau beschrieben Z.B.: Wie kann ich mir denn jetzt einen Coputer auf TL 13 vorstellen, wie wird er bedient, um nur ein Beispiel zu nennen.

Ganz abgesehen davon sind die Illustrationen meistens nicht gerade das, womit man eine Spielerrunde für das Rollenspiel begeistern kann.

Ich will das Spiel übrigens auf keinen Fall schlecht reden, aber für einen Einsteiger, der zuvor noch nieSciFi rollenspiel geleitet hat, finde ich es persönlich relativ aufwendig, sich darauf einzulassen, wenn man nicht Vieles selbst erfinden will bzw. kann. Wie gesagt, detailiertere Beschreibungen von Gegenständen, Orten, Städten...unterschiedlicher Technoogielevel würden mir wirklich helfen.

Offline mattenwilly

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #2 am: 27.05.2011 | 18:41 »
Das kann ich jetzt so pauschal nicht unterschreiben. MONGOOSE TRAVELLER hat zum Teil ein Detailierungsproblem. Die Grafiken, wenn vorhanden, sind oft relativ einfach und z.T. "grauer Blob auf dunkelgrauer Sosse". Wo sie solide Arbeit abliefern sind die Deckpläne.

TRAVELLER als solches hat die von dir gewünschten Details. Halt eben in anderen Versionen. MegaTraveller etwa gibt dir gute Ideen wie ein Computer auf TL-13 aussieht: "Kleine graue Schachtel am Gürtel die über winzige ComDots mit Head Up Display, Eingabeeinheiten und Kommunikation verbunden ist" (Ja, Traveller hatte BlueTooth / Personal Area Networks knapp ne Decade bevor sie im realen Leben ankamen). Und diverse Supplements liefern Ideen wie ein Schiff von innen aussieht etc. Auch TNE hat gute Technik-Bilder und Beschreibungen. Auch detailiertere Ideen was ein Planet auf TL4 oder TL15 ist findet man dort. Die TNE und MegaTraveller CDs von FFE sind ihr Geld wert!

Und deine Schiffskontrollen im TL-15 Typ-A sind Holographisch, voll konfigurierbar und der Bordcomputer hat auf Wunsch eine sehr gute Persöhnlichkeits-Simulation (Er ist idR. KEINE KI, aber auch das gibt es, siehe Kinunir)

Das fehlen solider Beschreibungen/Grafiken ist eines der Probleme die ich mit Mongoose Traveller habe.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline sandwurm1

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #3 am: 29.05.2011 | 09:46 »
Also. das habe ich schon ein paar Mal in einem Forum gelesen, dass es in anderen Versionen mehr Details gibt. Irgendwie weiß ich aber nicht weshalb es dann eine neue Version gibt, wenn andere Versionen so einen Mehrwert liefern. Für mich war es klar, dass ich die aktuelle, deutsche Fassung kaufe. Ich könnte mit vorstellen, dass es viele wie mich gibt, die einem Spiel wie Traveller schneller etwas abgewinnen könnten, wenn es mehr konkretere Beschreibungen gäbe, die man in Abenteuer einsetzten kann und einem damit auch Zeit sparen würde beim Vorbereiten - auch in der aktuellen Version. Anscheinend rechnet aber Mongoose sowieso damit, dass die meisen Spieler alte Hasen sind und Zugriff auf alte Sachen haben. Schade irgendwie.


Pyromancer

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #4 am: 29.05.2011 | 11:33 »
Also. das habe ich schon ein paar Mal in einem Forum gelesen, dass es in anderen Versionen mehr Details gibt. Irgendwie weiß ich aber nicht weshalb es dann eine neue Version gibt, wenn andere Versionen so einen Mehrwert liefern.
Der Punkt ist, dass das 3. Imperium aus 11.000 Welten besteht und man zwei Jahre braucht, um von einem Ende ans andere zu reisen (wenn man sich extrem beeilt). Und das Imperium ist nicht homogen. Jede Welt kocht ihr eigenes Süppchen. Dazu kommen die ganz tief liegenden ideologischen, kulturellen und biologischen Unterschiede, die es auch gibt. Und deswegen sehen auch Gegenstände in meinem Traveller-Universum nicht überall gleich aus. Wichtig ist, dass man weiß, was die Dinge können. Und während der eine seinen Computer am Unterarm trägt und mit einem Touchscreen bedient (das ist in meinem Traveller-Universum z.B. die Version, die quasi jeder Weltraumreisende in den Spinwärts Marken trägt) hat der Nächste eben die Schachtel am Gürtel und der Übernächste in seine komplette Kleidung eingewoben und mit einem Display in der Brille. Da kann man als SL seine Kreativität austoben.

Zitat
Für mich war es klar, dass ich die aktuelle, deutsche Fassung kaufe. Ich könnte mit vorstellen, dass es viele wie mich gibt, die einem Spiel wie Traveller schneller etwas abgewinnen könnten, wenn es mehr konkretere Beschreibungen gäbe, die man in Abenteuer einsetzten kann und einem damit auch Zeit sparen würde beim Vorbereiten - auch in der aktuellen Version. Anscheinend rechnet aber Mongoose sowieso damit, dass die meisen Spieler alte Hasen sind und Zugriff auf alte Sachen haben. Schade irgendwie.

Hm, ich hab vor dem 13Mann-Traveller nur mal kurz Classic Traveller geleitet, das mit Beschreibungen ja noch mehr geizt, und ich hatte da keinerlei Probleme. Aber es stimmt schon, wenn man ganz konkrete Dinge wirklich wissen will, dann hilft einem Traveller nicht wirklich. Für Alltagstechnik brauch ich das nicht, aber gerade bei Raumschiffen wäre ich froh, wenn es so etwas gäbe, das die ganzen Abläufe detailliert beschreibt. Für irgend eine Version gab es da das "Starship Operator's Manual", so etwas würde ich mir für die neue Version auch wünschen.

Allerdings muss man auch sehen: Das neue Traveller gibt es jetzt gerade mal drei Jahre. Das jetzt mit den 30 Jahren Editionsgeschichte davor zu vergleichen und sich zu beklagen, was es alles nicht gibt, das ist auch nicht gerade fair. ;)

Offline mattenwilly

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #5 am: 30.05.2011 | 15:40 »
Also. das habe ich schon ein paar Mal in einem Forum gelesen, dass es in anderen Versionen mehr Details gibt. Irgendwie weiß ich aber nicht weshalb es dann eine neue Version gibt, wenn andere Versionen so einen Mehrwert liefern. Für mich war es klar, dass ich die aktuelle, deutsche Fassung kaufe. Ich könnte mit vorstellen, dass es viele wie mich gibt, die einem Spiel wie Traveller schneller etwas abgewinnen könnten, wenn es mehr konkretere Beschreibungen gäbe, die man in Abenteuer einsetzten kann und einem damit auch Zeit sparen würde beim Vorbereiten - auch in der aktuellen Version. Anscheinend rechnet aber Mongoose sowieso damit, dass die meisen Spieler alte Hasen sind und Zugriff auf alte Sachen haben. Schade irgendwie.



Wie bereits gesagt:

  • Die älteren Versionen sind LEGAL verfügbar, Siehe hier
  • Teuer sind sie auch nicht
  • Gegenüber der alten dt. Version (Fanpro/Classic Traveller) ist die aktuelle (13Mann/Mongoose Traveller) besser
  • Neu muss nicht besser sein.
  • Ob Mongoose besser oder schlechter als andere Versionen ist, ist auch Geschmackssache. Daher ja auch der Hinweis "MEINE MEINUNG" am Anfang. Andere haben eine gegenteilige Meinung, siehe Foren(1)
  • Ich leite einen Hybriden aus Mega und TNE. Wenn ich EINE Version leiten müsste ohne Hausregeln sähe meine Meinung etwas anders aus

(1) Meine KO-Kriterien waren

  • Zufallsgesteuerte Charaktergenerierung. Ich will festlegen, was ich spiele! Und nicht dem Diktat von Plastikklumpen folgen
  • Multiple Konstruktionssysteme mit geringer Detailtiefe. Ich bin ein "Gearhead" und liebe die Charklasse "Ingenieur". Beides kommt IMHO bei Mongoose "zu kurz"
  • Damage Scaling. HASS!

Andere Leute haben die Probleme nicht.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline mattenwilly

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Re: Mongoose Traveller - meine Meinung
« Antwort #6 am: 30.05.2011 | 15:48 »
Der Punkt ist, dass das 3. Imperium aus 11.000 Welten besteht und man zwei Jahre braucht, um von einem Ende ans andere zu reisen (wenn man sich extrem beeilt). Und das Imperium ist nicht homogen. Jede Welt kocht ihr eigenes Süppchen. Dazu kommen die ganz tief liegenden ideologischen, kulturellen und biologischen Unterschiede, die es auch gibt. Und deswegen sehen auch Gegenstände in meinem Traveller-Universum nicht überall gleich aus. Wichtig ist, dass man weiß, was die Dinge können. Und während der eine seinen Computer am Unterarm trägt und mit einem Touchscreen bedient (das ist in meinem Traveller-Universum z.B. die Version, die quasi jeder Weltraumreisende in den Spinwärts Marken trägt) hat der Nächste eben die Schachtel am Gürtel und der Übernächste in seine komplette Kleidung eingewoben und mit einem Display in der Brille. Da kann man als SL seine Kreativität austoben.

Hm, ich hab vor dem 13Mann-Traveller nur mal kurz Classic Traveller geleitet, das mit Beschreibungen ja noch mehr geizt, und ich hatte da keinerlei Probleme. Aber es stimmt schon, wenn man ganz konkrete Dinge wirklich wissen will, dann hilft einem Traveller nicht wirklich. Für Alltagstechnik brauch ich das nicht, aber gerade bei Raumschiffen wäre ich froh, wenn es so etwas gäbe, das die ganzen Abläufe detailliert beschreibt. Für irgend eine Version gab es da das "Starship Operator's Manual", so etwas würde ich mir für die neue Version auch wünschen.

Allerdings muss man auch sehen: Das neue Traveller gibt es jetzt gerade mal drei Jahre. Das jetzt mit den 30 Jahren Editionsgeschichte davor zu vergleichen und sich zu beklagen, was es alles nicht gibt, das ist auch nicht gerade fair. ;)

Starship Operators Manual war für MegaTraveller. Gibt es heute nur noch mit Gold aufgewogen oder vom Esel gefallen. Ist aber genial! Allgemein haben Mega und TNE recht gute Beschreibungen, die "(Mega)Travellers Digest" Hefte helfen da auch gewaltig weiter. Und/oder die CHALLENGE, das war das GDW Hausmagazin.

Das Mongoose-Werk das dem am nächsten kommt ist "Sector Fleet", da werden die meisten Abläufe beschrieben. Ggf. noch GT:Free Trader ansehen, das hat auch etwas.

Die Entschuldigung "erst 3 Jahre" kann ich nicht gelten lassen. Mongoose hat ja nicht bei 0 anfangen müssen, die wussten was Spieler interessiert. Und die Reihenfolge der Bücher ist ja auch ihre Wahl. Scouts etc. sind "nett" aber zum spielen nicht nötig (Anders als bei Classic von 1977), da hätte man auch Setting-Beschreibungen einschieben können. Das Problem ist hier das Mongoose das OTU nicht mag/mochte und hoffte mit dem Namen/System und alternativen Settings Geld zu machen. Da die Settings aber nicht so einschlagen (Strontium Dogs), Nischen sind (Judge Dreed) bzw. lausige Kritiken kriegen (Hammers  Slammers) kommt Mongoose jetzt langsam "back to the OTU"
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen