Autor Thema: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung  (Gelesen 6986 mal)

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Callisto

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Je nun, vllt erinnert sich noch jemand an unsere erste Runde Supernatural auf dem Sommertreffen 2010, für die es diesen Trailer gab.

Ein Jahr später spielten wir nun die nächste Episode Supernatural.
Spielleiterin noch immer Bad Horse, System Unknown Armies.
Charaktere:
Nocturama - Caleb (der abgewrackte Veteran, unser "John Winchester")
Daniel - Ben Baker (der Student und ältere Bruder)
Jiba - Aiden (der ungestüme Chayenne)
Callisto - Jo Baker (kleine Schwester und Möchtegernhunter)

Kurzes Ergebnis der ersten Runde: Wir sprengen einen Staudamm um ein Ritual von lauter Besessenen Dörfler zu verhindern, Plan klappt, Dorf kaputt. Aiden hat aus Versehen einen Dämonenpakt, wird aber von (Totem) Bär nun beschützt, Jo und Aiden küssen sich endlich, Aidens Vater(The Chief) stirbt, Caleb erkennt, das die Mutter von Ben&Jo (Yzabelle) vor vielen Jahren einen Pakt gemacht hat, wegen dem sie mittlerweile tot und in der Hölle ist, aber er dafür immer noch lebt. Ben ist ein kleines bisschen mehr Ok mit dem Jagen.

Drei Monate später.
Jo und Aiden treffen sich noch, kommen aber nich so recht in die Pötte. Ben ist mal wieder an der Uni. Caleb ist wie immer on the road.

Eine Autovermietung ruft bei den Bakers an um sich nach dem Verbleib des Leihwagens zu erkundigen. Welcher Leihwagen? Der von Mitch Baker (dem Vater von Ben und Jo), der eigentlich in Afghanistan mit dem Peace Corps unterwegs sein sollte, aber auch schon seit 4 Wochen sich schon nicht mehr gemeldet hatte. Eine Recherche ergab, das Mitch von einem Angriff zerlegt wurde und eigentlich mehrere Monate in ReHa gemusst hätte, sich aber nach einer Woche selbst aus dem Lazarett entlassen hatte und nach Harlan, seinem Heimatort gefahren ist. Harlan hat er mit 18 verlassen und geschworen, niemals zurückzukehren. Vor anderthalb Wochen hat er sich also für 3 Tage diesen Leihwagen gemietet, aber seitdem ist er, und der Leihwagen verschwunden. Jo ruft natürlich sofort Bruder und danach ihren Freund Aiden an und sie fahren sogleich nach Harlan runter.

Einige Zeit später, Harlan. Jo sieht einen bekannten Dodge Demon vor einen Kentucky Diner stehen, der ihr bekannt vorkommt und die Gruppe kehrt sofort ein um Caleb zu fragen, wie er denn hier runter kommt. (Gleich mal auf Konfrontationskurs. Jo war ein wenig geladen, weil Mitch sich nicht gemeldet hatte. Cal konnte eigentlich gar nichts dafür.) Hier passiert schon mal die erste kleine Katastrophe. Zwei andere betrunkene Gäste hatten was gegen "Mexikaner" was unser Chayenne nich so toll fand. Als der Kampf draussen nicht allzugut lief (Aiden bewusstlos und die Jungs treten auf ihn ein), stürmen alle hinaus. Leider wird einer unglücklich von Caleb umgeboxt, der Laternenpfahl gab nämlich nicht nach und wir hatten schon den ersten Toten. Wir schnell bezahlt und davon gedüst zur Adresse von unserer Tante.

Vorher haben wir Caleb aber noch gefragt, was ihn hierherverschlagen hat. Stellt sich heraus, innerhalb der letzten Woche sind zwei Leute von grünäugigen Raben getötet worden. Clay Walton und Jayd Baker.

Bakers Hollow, neben Harlan, General Store. Als wir angeben, nach unserer Tante zu suchen, stellt sich heraus, dass wir bei Sadie Baker, unserer Großmutter gelandet sind.
Sadie ist von ihren Enkeln Jo und Ben (Jo ist das Mädchen) schwer begeistert, behauptet aber Mitch(Sadies Sohn, nicht zu vergessen) nur kurz gesehen zu haben, bevor er wieder weggefahren wäre. Zwar konfrontiert Ben sie damit, dass er ihre Lüge durchschaut hat, der Wahrheit näher kommen wir dadurch aber auch nicht. Cal (der ewige Rivale von Mitch) wird kurzerhand als alter Freund vorgestellt und Aiden sei Jo's Freund. Sadie schliesst den Store ab, quartiert uns bei sich zuhause ein und lädt die komplette Familie (also 200 der 300 Leute in Bakers Hollow...) ein, um Mitchs Kinder vorzustellen.

Unser Vater war schon immer ein junggebliebener aber unsere Großmutter wirkte für die 70 Jahre, die sie sein müsste doch noch sehr jung und rüstig (ein Pic. Generell gabs viele Bilder von NSC's was sehr geil war.) Als wir auch den Rest der Familie kennenlernten, das Archiv durchschauten und die Fotoalben durchblätterten war schnell klar


Fazit:  :d :d :d :d
« Letzte Änderung: 2.10.2011 | 22:00 von Dämonenfänger »

Offline Bad Horse

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...ich hab auf der Zugfahrt mal Stichpunkte zusammengetragen, damit ich nicht vergesse, was passiert ist.

Würde mich aber trotzdem freuen, wenn du das schöner ausformulierte Diary weiterschreibst, Callisto. Wobei ich ja viiiieeeel lieber den Trailer angucken würde! :D

-   Autovermietung in Cinci: Mitchs Mietwagen ist nicht da, er wollte nach Harlan; Info aus Afghanistan, dass Mitch in die Luft geflogen ist
-   Jo, Ben und Aiden fahren nach Harlan und treffen Cal – Zeitungsartikel über Rabenangriff auf Clay Walton und Joe Baker.
-   Ärger mit zwei Hillbillies in Harlan („Mexikaner“), Cal bringt einen versehentlich um.
-   Ankunft bei Sadie, Frage nach Mitch, sie lügt, Ben sagt es ihr auf den Kopf zu.
-   Begrüßung durch Familie, Angebot einer Unterkunft. Alle sehr fit und jugendlich.
-   Cal findet einen Geisterbeutel, Aiden weiß, dass er indianisch ist, aber sonst nichts.
-   Adam berichtet von dem Toten. Als man ihm bestätigt, dass Cal der Täter war, erklärt er, er bringt das in Ordnung (hat er wohl auch).
-   Nachts: Cal belauscht Sadie, Marlon und zwei andere (Sam Pete und Jayd Walton), die darüber diskutieren, ob Jo oder Ben geopfert werden, oder vielleicht jemand anders. Sie kommen zu keiner Einigung. Cal sieht A.C.
-   Besprechung wegen Gespräch, Raben mit grünen Augen und Geisterbeuteln. Keine genaue Einigung, was hier los ist. Begegnung mit Loretta.
-   Nächster Morgen: Kirchgang mit Predigt, Marlon begrüßt Jo und Ben, hetzt gegen Joe Moore, den Prediger aus Harlan. Sam taucht auf und lässt Reed Geisterbeutel verteilen. Nach Kirche noch ein bißchen Socializing. A.C. taucht kurz auf. 
-   Auf dem Friedhof wenig Gräber.
-   Aiden konfrontiert Reed, erfährt, dass er nicht in den Schuppen von Sam gehen soll.
-   Im Gemeindehaus altes Bild von Sam, Marlon und Jayd  nach Grubenunglück von 1954.
-   Im Schuppen von Sam lagern Uzis. Beim Wegwerfen Entdeckung von Mitchs Mietwagen in einem Tümpel.
-   Raben tauchen auf. Ein Schwarm fliegt los, Aiden hinterher, Aiden rettet Loretta. Raben töten Boyd, den Busfahrer. Aiden baut Verbindung zu Bär auf und sieht, dass die Raben die unnatürlich starke Aura von Boyd wegpicken.
-   Sadie taucht auf und warnt sie, Sam wäre hinter ihnen her, weil sie seine Waffen gestohlen hätten. Verabredung an der alten Mine für den Abend mit ihr.
-   In Harlan Treffen mit Prediger Joe Moore, der Mitch Taufpate war und erzählt, dass Loretta nach einer Krankheit als Kind wahnsinnig wurde.
-   Treffen Cal mit A.C. Erwähnt ein Portal, an dem er ein persönliches Interesse hat. Behauptet, er wäre der einzige, der das Portal schließen könne. Laut anderen Huntern nicht sehr vertrauenserweckend, aber mächtig (hat Dämonen gebannt).
-   Während Sadie und der Gemeinderat an der Mine wartet, Einbruch in den Keller der Kirche. Ritualraum mit seltsamen Symbolen, indianisch und christlich. Bezug zu ungeborenen Seelen. Vermutung, dass die Dörfler die ungeborenen Seelen nutzen, um ihre Gesundheit zu verbessern.
-   Werden beim Verlassen der Kirche gesehen und verfolgt. Können Verfolgern zunächst entkommen, werden aber später wiedergefunden. Jo fährt gegen einen Baum, Schießerei, Cal wird schwer verletzt, Jo auch angeschossen, Aiden und Ben ebenfalls angeschlagen.
-   Krankenhaus in Harlan. Ben wird von Adam abgeholt, Aiden bekommt es mit. Alle hinterher.
-   Cal, Jo und Aiden zur Mine.
-   Sadie erklärt Ben, dass es ihr leid tut, aber er muss geopfert werden – wenn Mitch Liza nicht losgeschnitten hätte, denn wäre das nicht nötig. Sie haben ein Tor zu den ungeborenen Seelen, aber um es offen zu halten, muss jemand aus der Blutlinie vor das Tor gehängt werden – im Moment hängt Mitch dort, was aber nicht optimal ist, weil er Seelen bekommen hat. Ben hat keine und ist daher ein gutes Opfer.
-   Cal, Jo und Aiden lassen Sadie, Marlon, Adam, Jayd Junior, Reed und Sam in die Mine gehen. Dort ist das Portal, vor dem Mitch hängt.
-   Sie folgen heimlich. Cal tritt vor und erklärt, dass Ben nicht Mitchs Sohn ist, sondern seiner. Sam bestätigt.
-   Kampf, unterbrochen von Verhandlungen. Letzten Endes Cal, Aiden, Jo und Ben siegreich, wobei Sam fliehen kann.
-   Um das Tor zu öffnen, muss Mitch sterben. Jo will es tun, aber Cal hält sie ab und tut es selbst. Das Tor öffnet sich, Raben kommen heraus und holen sich alle Seelen wieder – sämtliche Einwohner von Baker’s Hollow sind tot.
-   Danach Gespräche: Aiden erklärt Ben, dass er jetzt in der Jagd drinhängt und nicht wieder herauskommen wird. Cal widerspricht und ermutigt Ben, das College fertig zu machen und seinen eigenen Weg zu gehen. Aiden versucht, Jo dazu zu bringen, dass sie sich ihm öffnet, aber das tut sie nicht. Jo verspricht, zu versuchen, die Jagd aufzugeben. Aiden bittet Cal, wegzugehen, da er nicht gut für Jo sei. Alle fahren in unterschiedliche Richtungen davon.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Callisto

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Ich ... werd mich mal ans Video machen  ;D. Aber ein paar meta-Anmerkungen hab ich:

Styledice waren mal wieder super. (Zur Erklärung der Unknown Armies unbedarften: UA eignet sich insofern für uns super, weil jeder eine Obsession hat, Trigger für Wut, Furcht oder Tugend und man sich Kerben für bestimmte Arten mentaler Schäden eintragen kann. Allerdings hat man bspw. einen Wert auf 40 (Guns bei mir) und muss den Skill nutzen, muss man einen w100 werfen. Für wilde stylische Action sind die Erfolgswahrscheinlichkeiten da nicht immer optimal. Styledice waren nun w6, die man von jedem für passende/coole Aktionen/Sprüche bekommen konnte und die man einsetzen konnte um einen Wurf zu ändern. Das fand ich super.)

Ausserdem: Wann portieren wir die Charaktere auf Fate?

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Ich mach mich die Tage an eine Fate-/Supernatural-UA-Conversion. :)

Ich hab auch schon Ideen.
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Offline Nocturama

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Ha, ich hatte auch schon ein Diary angefangen  :D Sonst drücken sich immer alle davor.

Zwei titelgebende Zitate:

"Stimmt, wir sind tatsächlich mehr weibliche als männliche Spieler."
"Wir spielen ja auch Supernatural!"

(Ben und Aiden im emotionalen Gespräch über Väterprobleme)
Ben: "Vielleicht solltest du nicht so hart über deinen Vater urteilen."
Aiden: "Ja, vielleicht hast du recht. Vielleicht hat mich mein Vater immer geliebt, konnte es mir aber nicht zei..."
(Cal steigt ein) "Schluß mit dem Mädchenkram, wir haben was zu tun!"


EDIT: Ach ja, und: Trailer! Trailer! Trailer!
« Letzte Änderung: 3.10.2011 | 10:18 von Nocturama »
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Callisto

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Trailer braucht noch ein wenig, aber ich hab schon paar Clips dafür besorgt. Hab ja in Kanada auf jeden Raben meine Kamera gerichtet  ;D

Ich hab mal überlegt was Jo jetzt in Bezug auf die anderen Charaktere macht. Sie wollte ja eigentlich nicht so abweisend sein, sie konnte nur nicht anders. Also denke ich, sie wird Ben schon mal anrufen aber über alles andere reden, nur nicht über die Jagd oder Mitch. Von Caleb erwartet sie nichts. Bei Aiden sieht das anders aus. Ich glaube so nach einer Woche ruft sie ihn an, fragt nach nem Treffen, entschuldigt sich vllt sogar, putzt sich etwas heraus und versucht endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Ich weiß nicht, ob wir das beim nächsten Mal ausspielen wollen, im Rollenspiel find ich das immer so ein wenig awkward. Aber das könnte man mMn durchaus im Off beschliessen. Dann sind sie halt in der nächsten Episode endlich zusammen. Was sagst du dazu, Jiba?

Offline Nocturama

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Zitat
Trailer braucht noch ein wenig, aber ich hab schon paar Clips dafür besorgt. Hab ja in Kanada auf jeden Raben meine Kamera gerichtet  Grin

Die Callum Keith Rennie-Serie mit dem dissoziativen Polizisten kennst du bestimmt? Das sind sicher einige Cal-Szenen für einen Trailer drin. Die toughe Persönlichkeit ist schon sehr cal-ig ("Do the right thing... pussy.")

Zitat
ch weiß nicht, ob wir das beim nächsten Mal ausspielen wollen, im Rollenspiel find ich das immer so ein wenig awkward. Aber das könnte man mMn durchaus im Off beschliessen. Dann sind sie halt in der nächsten Episode endlich zusammen.

Ich würde es ja gerne ausgespielt sehen  :) Da kann dann nämlich noch jede Menge schief gehen... Aber ich kann verstehen, dass das nicht für jeden was ist.


So, hier mal meine eigene Diary-Einleitung und ein wenig Fortführung. Die Einleitung ist Cal-centric, immerhin kenne ich die anderen Charaktere nicht so gut. Ich fände so eine für jeden Charakter ganz schön :) Um sich noch mal dran zu erinnern, wo die alle herkommen und wie es ihnen außerhalb des Spiels ging.

Damals…

…war das Leben noch einfacher. Caleb Fisher, Isabelle Baker und Quentin, der Chief, jagen Monster. Obwohl Caleb schon damals die Welt nicht schön oder gut findet, ist alles erträglich. Immerhin hat er Isabelle. Isabelle, die in den adrenalingeschwängerten Nachwirkungen der Jagd mit ihm ins Bett geht und trotzdem nur eine Freundin, eine Kollegin ist.
Vielleicht hoffte er, dass sie mehr in ihm sieht als eine Affäre, aber er befürchtet, dass es nicht so ist.
Und er hat Recht. Isabelle sagt, dass sie von ihm schwanger ist. Sie wird das Kind behalten, aber nicht mit Caleb. Sie wird ihn und den Chief verlassen und es mit einem Niemand, einem Zivilisten, einem gottverdammten Gutmenschen namens Mitch aufziehen.
Cal denkt lieber nicht mehr daran, was er ihr zum Abschied alles gesagt hat. Auch wenn sie nie mehr davon gesprochen hat, stehen seine Worte für den Rest von Isabells Leben zwischen ihnen. Und Cals Lebenssicht macht eine ordentliche Wendung zum Schlechten.
Auch der Rest des Teams zerbricht. Quentin geht mit seiner Frau Hialee zurück ins Reservat und trinkt sich systematisch zu Tode. Hialee bekommt einen Sohn, Aiden, der sich mit Isabelles zweitem Kind Joanne anfreundet.
Caleb kann Isabelle noch immer nicht ganz loslassen. Wenn er es aushält, besucht er Isabelle und überredet sie jedes Mal zu einer letzten Jagd. Den alten Zeiten wegen…
Doch dann sterben Hialee und Isabelle*. Egal was Cal versucht, Mitch rückt nicht davon ab, dass nichts Übernatürliches an Isabelles Tod schuld war.
Was auch immer Cal Isabelle hätte sagen können, nun war es zu spät. Jetzt bleibt ihm nur noch die Jagd.

Dann…

Jo meldet sich bei Caleb und erzählt, dass sie einen Brief ihrer Mutter gefunden hat, in dem angedeutet wird, dass Izabells Tod wohl doch nicht so natürlich ist, wie sie angenommen haben. Sofort lässt Cal alles stehen und liegen und bricht mit Jo, Ben und Aiden nach Crossroads auf.
Die ganze Stadt ist von Dämonen überlaufen, die vier gefallene Engel beschwören wollen. Nur ein heiliger Bär in den Wäldern steht den Dämonen noch im Weg. Und auch wenn sich Caleb nicht erinnern kann, hat er den Bär schon einmal getroffen: Damals haben Quentin und er den indianischern Geist erlegen wollen… und der Geist hat sie erlegt. Isabelle und Hialee haben sich auf einen Handel mit einem Kreuzweg-Dämonen eingelassen, um die beiden Männer zu retten.
Quentin stößt in einer kritischen Situation zu der Gruppe, hilft ihnen, wird aber tödlich verwundet.
Um das Ritual der Dämonen zu verhindern und die gefallenen Engel von der Apokalypse fernzuhalten, sprengt die Gruppe einen Staudamm und ertränkt die ganze Stadt.

Dass Isabelle ihr Leben und ihre Seele für ihn geopfert hat, zerstört Caleb fast. Wenn er ihr so wichtig war… Könnte es sein, dass sie mehr für ihn empfunden hat, als er es für möglich gehalten hat? Dass alles hätte anders sein können, wenn er ihr nur die Wahrheit gesagt hätte?
Nach einem totalen Zusammenbruch schließt Cal seine Emotionen komplett weg. Nichts berührt ihn mehr. Er wartet nur noch auf den Augenblick, an dem er zu langsam oder zu schwach ist…

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Jetzt…

Als kleine Anmerkung möchte ich noch die Szene einwerfen, als Caleb dem Besitzer des Restaurants mit Geldscheinen bezahlt, die dank der Schnittwunde am Arm total blutgetränkt sind. Fun!

Unter den Bakers wird rumgefragt, wer Mitch gesehen hat und ob etwas an ihm auffällig war – Cal vermutet, dass er irgendwie besessen sein könnte, sagt das aber den Kids nicht. Könnte ja Probleme geben…
Verschiedene Leute haben Mitch gesehen, mal vor einer Woche, mal Vorgestern, bis sich nach und nach alle Aussagen ähneln: Mitch war da, ist aber vor einer Woche (?) wieder abgereist.
Adam, der Sheriff, spricht die Gruppe noch auf den „Unfall“ in der Bar an und nach ein paar ungeschickten Lügen („Hier gibt es keine Mexikaner…“) sagt Cal ihm die Wahrheit. Adam will sich drum kümmern (hätte er mal gewusst, dass ihm später der Kopf weggeschossen wird…).
Sadie besteht darauf, dass alle im Haus der Bakers übernachten. Klar, machen wir! Da hat man ja den Überblick. Draußen findet Caleb noch einen indianischen Beutel, der wohl als Schutz dient. Mehr weiß Aiden aber auch nicht.
Die Geschwister bekommen das eine Zimmer verpasst und Cal und Aiden das andere. Wenn ich mich richtig entsinne, hat es dann Cal dabei wieder geschafft, Aiden bis zum Gitarrespielen zu reizen** (:D) und ist dann aus dem Fenster geklettert.
Im Nebenraum sehen sich Jo und Ben Fotos von ihrem Vater und der Familie an. Alle altern verdächtig langsam.
Cal hört von Draußen mit, wie im Wohnzimmer Krisensitzung abgehalten wird:
„Gerade gut, dass Ben und Jo hier vorbeigekommen sind!“
„Ja, einen von beiden müssen wir nehmen… Besser Ben, Jo ist so niedlich.“
„Aber dieser Indianerfreund! Ich meine… Sorry, Sam.“
„*grummel* Schon in Ordnung. Aber wir brauchen auf jeden Fall ein neues Opfer… Denken wir noch einmal drüber nach.“
Während er weg ist, besucht Jo Aiden.
Im Zimmer unterhielten wir uns über unsere Gefühle zu einander. ("Ich hoffe es ist okay, dass ich gesagt habe, wir wären ein Paar? Aber so wie Dad (also Mitch) immer über seine Familie geredet hat, dachte ich, es wäre besser Dich als meinen Freund auszugeben..." ... "Wir sollten es vielleicht langsam angehen lassen" "Ich bin 19. Andere Frauen haben mit 12 ihr erstes Kind.... Nicht das ich Kinder wollte!")
Die beiden kommen sich näher… und werden natürlich von Cal unterbrochen, der wieder durch das Fenster reinklettert.
Mit Ben zusammen halten die Jäger nun eine Krisensitzung. Sie kommen aber zu keinem Ergebnis –erstmal weiter beobachten und außerdem geht keiner mehr alleine weg, vor allem nicht Ben und Jo. Der Indianer aus dem Gespräch wird als „Sam Pete“ identifiziert. Er wird oft mit Marlon Baker, dem Prediger, und Jayd Walton Sr. abgebildet.
Plötzlich platzt eine Frau in das Zimmer – Loretta, Mitchs Schwester. Sie ist ganz offensichtlich geistig verwirrt und greift nach einer Actionfigur. Regression, stellt Ben fest, sie muss durch emotionales Trauma auf eine kindliche Stufe zurückgefallen sein.
Sie weigert sich, Fragen zu beantworten, denn das hätte schon Mitch in Probleme gebracht! Als die Gruppe sie nicht gehen lassen will, bekommt sie einen hysterischen Anfall. Cal hält ihr den Mund zu, bis sie schließlich ruhig wird – in Ohnmacht gefallen.
Weil er sie komplett vollgeblutet hat, trägt er Loretta auf den Gang und ruft um Hilfe. Sadie nimmt ihm ab, dass Loretta umgekippt ist, als sie ihn gesehen hat und ihm nichts Wichtiges erzählt hat. Er nutzt die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sadie und will sich ein bisschen bei ihr einschleimen, indem er Aiden schlecht macht („Man sollte sich ja mit seinen eigenen Leuten zusammentun…“). Der Versuch, Ben als Opfer schlecht zu reden, geht nicht so auf. Wie sollte er auch wissen, dass die Harlander ihre Stadtkasse mit Drogen- und Waffengeschäften aufpolstern und ein guter Junge für sie genau das Falsche war?

Nachts entdecken sie draußen grünäugige Raben und einen seltsamen Typ mit Cowboyhut, der das Haus zu beobachten scheint.

Am nächsten Morgen ist Kirchgang angesagt. Die Kirche ist komplett fensterlos und extrem hässlich. Die Innendekoration ist mit Mosaiken von Heiligen, die grünäugige Raben umhauen, etwas ungewöhnlich.
In der Predigt wird ordentlich auf den Nachbarprediger Joe Moore geschimpft und zum Schluss verteilt Sam Pete mit seinem Gehilfen Reed Medizinbeutel.
Auffällig ist, dass trotz einer halben Stadt voller Bakers niemand krank oder missgebildet aussieht. Noch nicht mal Brille wird getragen.

To be continued...


*Da kann ich mich an die genaue Zeitfolge nicht mehr erinnern.
** Diese tiefsinnigen Gespräche… helft mir, wenn ich sie zeitlich falsch einordne.
« Letzte Änderung: 6.10.2011 | 15:51 von Nocturama »
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Sehr schön, danke! :D

Jetzt wird´s aber Zeit, dass die Jungs sich an der allgemeinen Tagebuch-Euphorie beteiligen...

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Ich schreibe schon weiter  ;D Muss aber gleich noch mal weg, deshalb werde ich heute sicher nicht fertig  ;)
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Jetzt...

Reed und Sam tragen Indianerkleidung, aber die kommt Aiden ziemlich spanisch vor. Jedenfalls nicht authentisch Indianisch.
Nach der Predigt schleicht sich Jo weg und nimmt den Friedhof in Augenschein. Tatsächlich sterben Menschen in Bakers Hollow, aber ungewöhnlich wenig. Im Gemeindehaus kann Jo endlich an ihr geliebtes Internet. Dort hängt ein Bild mit Sam, Marlon und Jayd von 1954. Bei einem großen Minenunglück wurden sie verschüttet, haben aber zehn Tage überlebt und konnten gerettet werden. Alle anderen Arbeiter sind in der Mine gestorben.

Derweil nimmt sich Aiden mal Reed vor. Der Indianer ist schon ziemlich besoffen, was sehr gut zu Aidens Rage Trigger („Säufer“) passt. Aiden kauft ihm trotzdem was zu trinken und unterhält sich mit ihm. Reed erzählt, dass die ganze Indianerchose nur ist, weil die Leute da gerne dran glauben. Er warnt Aiden davor, auf gar keinen Fall in den Schuppen von Sam zu gehen.
Als das Gespräch beendet ist, packt Aiden Reed in einer unbeobachteten Ecke, schüttet seinen Schnaps aus und rammt ihn ordentlich an die Wand. Er fragt ihn auch, warum ein Hopi wie Reed mit einem Navajo wie Sam zusammenarbeiten würde.
Reed scheint aber nicht daran interessiert zu sein, mal grad eben sein Leben umzukrempeln und verzieht sich fluchend.
Aiden ist auch eingefallen, dass Navajo ein starkes Toten/Todes-Tabu haben. Tote dürfen nicht angefasst oder erwähnt werden. Außerdem hassen die Navajo Magier und wer ein Magier ist, wird vom Stamm ausgeschlossen. Hmm…

Derweil sehen Ben und Cal, wie der komische Typ mit dem Cowboyhut vor der Kirche auftaucht. Adam geht auf ihn zu, aber er fährt gleich wieder weg. Cal merkt sich für alle Fälle die Nummer des Mietwagens.
Er telefoniert auch noch etwas rum, um zu erfahren, ob jemand schon mal was von grünäugigen Raben gehört hat. Tatsächlich gab es mal einen Jäger, der den Tod selbst für ein Monster hielt und ihn jagen wollte. Er fand oder öffnete wohl ein Portal ins Totenreich. Er wurde von grünäugigen Raben totgepickt.

Da ein Einbruch in die Kirche erstmal nicht sinnvoll erscheint (der Stadtrat tagt dort), beschließen die Jäger, den geheimnisvollen Schuppen aufzusuchen. Sam ist auch beim Stadtrat, deshalb ist es kein Problem, bei ihm einzubrechen. Und siehe da, er hat nicht nur Indianerkräuter und Haschisch in seinem Schuppen, sondern auch ein dutzend Kisten voller Uzis.
Egal ob ein Anschlag geplant ist oder das zur normalen Ausrüstung der Stadt gehört, die Uzis wollen die Jäger nicht in den Händen der Bakers lassen. Die Kisten werden also heimlich aufgeladen, damit die Uzis erstmal aus Reichweite kommen. Natürlich greift sich Cal vorher ein paar für sein persönliches Arsenal ab (Maschinenpistolen <3).
Die Kisten werden in den Wald gefahren und einen Abhang runtergeworfen, in einem Tümpel. Nur dass aus dem Tümpel auch noch der Kofferraum eines blauen Mitwagens ragt… verdächtig wie der, den Mitch gemietet hatte. Jo und Ben rennen sofort zu dem Wagen. Aiden will ihnen folgen und dabei auch noch elegant den Abhang herunterrutschen, fällt aber voll auf die Fresse.
Der Mietwagen wird mit dem Jeep aus dem Tümpel gezogen. Es ist tatsächlich der von Mitch. Im Kofferraum ist noch ein Koffer mit Mitchs Sachen (haben wir da noch etwas Wichtiges drin gefunden? Ich kann mich nicht mehr so recht erinnern).
Ich glaube, erst an dieser Stelle kam das Gespräch, in dem Aiden Joanne dazu bringen will, dass sie ihren Vater noch nicht aufgibt… aber über was habt ihr dann im Zimmer gesprochen?

Gleichzeitig sammeln sich immer mehr grünäugige Raben um die Jäger herum. Sie scheinen nicht aggressiv zu sein, beobachten aber die Gruppe. Cal ruft zu ihnen herauf: „Wir sind auf der gleichen Seite wie ihr. Wir wollen aufhalten, was hier passiert. Sagt das eurem Chef. Und wenn ihr uns irgendwie helfen könnt, dann tut es.“
Die Raben verzichten auf eine Antwort, fliegen aber los in Richtung Bakers Hollow. Aiden, der diesmal richtig seine indianischen Vorfahren channelt, rennt ihnen flink wie der Wind hinterher. So kann er Loretta gerade noch vor den Raben erreichen und sie in das Haus der Bakers zerren. Er versteckt sie im Keller und kommt dann wieder nach oben.
Schreie im Wohnzimmer. Boyd der Busfahrer wird von den Raben angegriffen. Sie scheinen nicht nach seiner Haut zu picken, sondern nach etwas um seinen Körper herum. Aiden greift die Raben mit seinem Messer an, aber die Klinge geht durch die Tiere hindurch.
Verzweifelt reißt er sich das Hemd auf und öffnet die Narben auf seiner Brust*. Der Bärengeist zeigt ihm Boyds Aura, die sehr viel heller scheint, als sie es sollte. Außerdem hat er kein Interesse daran, die Raben aufzuhalten. Sie sind genau da, wo sie sein sollen, während an Boyd ganz eindeutig etwas falsch ist.
Aiden kann dem Mann also nicht helfen. Boyd stirbt und im Tod öffnen sich auf seinem Körper unzählige Wunden.
Der Rest trifft auch am Haus der Bakers ein. Bevor sie groß etwas unternehmen können, taucht Sadie auf. Sie ist von Boyds Tod nicht sehr betroffen und warnt vor Sam, der ziemlich wütend ist, weil seine Uzis weg sind. Die Gruppe kann sich nicht so leicht aus der Affäre ziehen („Das waren wir nicht. Ehrlich!“) und entschließt sich, erstmal aus Bakers Hollow zu verschwinden. Sadie will sich am Abend mit ihnen an der Mine treffen. Can you spell „Trap“? Besonders, da wir noch von Loretta (?) vor Sadie gewarnt wurden.




* Die von dem Bärengeist aus dem letzten Abenteuer stammen. Aiden hat nämlich in einem mentalen Aussetzer einen Dämonendeal geschlossen und wird vor dessen Konsequenzen nur durch den Bären bewahrt. Der Bär ist also so was wie sein Schutzgeist.
Ach ja, und: Fanservice!
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Callisto

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #10 am: 5.10.2011 | 16:55 »
Vor Sadie (und ihrem Mann) hat uns Joe Moore, der 80jährige (und auch so aussehende) Priester von Harlan selbst gewarnt. Der olle Baker-Priester hat damals die Gemeindekasse geklaut um in Bakers Hollow den Schuppen gegen die neue fensterlose Kirche austauschen zu können.

Im Zimmer unterhielten wir uns über unsere Gefühle zu einander. ("Ich hoffe es ist okay, dass ich gesagt habe, wir wären ein Paar? Aber so wie Dad (also Mitch) immer über seine Familie geredet hat, dachte ich, es wäre besser Dich als meinen Freund auszugeben..." ... "Wir sollten es vielleicht langsam angehen lassen" "Ich bin 19. Andere Frauen haben mit 12 ihr erstes Kind.... Nicht das ich Kinder wollte!")

Hachja, Aiden mit offenem Hemd *seufz*

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #11 am: 5.10.2011 | 17:09 »
Wie war der Spruch noch, der jedesmal kam, wenn Aiden sich sein Hemd ausgezogen hat?

Könnte den Stunt "Sexy" haben... +2 auf Ausstrahlung, wenn er kein Hemd trägt...  :D
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #12 am: 5.10.2011 | 22:32 »
Zitat
Wie war der Spruch noch, der jedesmal kam, wenn Aiden sich sein Hemd ausgezogen hat?

Weiß ich auch nicht mehr, aber Callisto hat immer so schön geseufzt  :D

So, hier ist der Rest des Diarys. Ein paar Sachen sind sicher nicht komplett, besonders die tiefsinnigen Gespräche. Ich kann mich halt am besten daran erinnern, was Cal gesagt hat - kein Wunder, das musste ich mir ja auch selbst ausdenken  ;D Tragt also bitte nach, was ihr wollt, gerne auch ausformuliert. Ich packe es dann an die entsprechenden Stellen.
Außerdem habe ich es nicht noch mal durchgelesen, es dürfte also Fehler galore geben.

Weiß noch einer, wann das Alkohol-Gesprach von Cal und Aiden war? Den Spruch über Aidens Vater will ich noch aufnehmen...

Später trage ich noch nach, was Cal als nächstes vorhat und wie es ihm geht  :)
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Jetzt...


Nicht sonderlich besorgt wegen Sams Rachefeldzug (wer hat hier die Uzis?) widmen sich die Jäger ihren beiden Hinweisen: Dem Prediger Joe Moore und dem seltsamen Typen, den sie vor der Kirche gesehen haben.

Joe Moore ist etwa so alt wie Marlon, Jayd Sr. und Sam, aber er sieht wenigstens aus wie ordentliche 80. Er unterhält sich gerne über Marlon Baker, der früher in seiner Kirche Prediger war. Der Schurke hat sich einfach mit der Gemeindekasse abgesetzt und die hässliche fensterlose Kirche gebaut. Und überhaupt, dieses ganze Pack aus Bakers Hollow ist nichts wert, alle kriminell, handeln mit Psychopharmaka und Waffen! Nur Mitch, das war der einzige, der noch etwas getaugt hat. Wie, ihr seid die Kinder von Mitch? Stimmt, der war ja sogar vor anderthalb Wochen (?) hier und wollte endlich Schluss machen mit den schlimmen Dingen in Bakers Hollow.
Die Gruppe kann den alten Mann gerade noch so davon abhalten, selbst loszuziehen und sich dem Bösen zu stellen.

Als nächstes versuchen sie, den Cowboy ausfindig zu machen. Jos Versuch, über die Autovermietung sein Ziel herauszufinden, scheitert. Stattdessen fahren sie einfach zum nächsten Motel, wo auch tatsächlich der Mietwagen des Cowboys steht. Ein Blick auf das Schlüsselbrett und sie wissen, in welchem Zimmer sie ihn finden.
Die Kinder warten im Auto, während Cal klopft. A.C. (wie „AC/DC“), wie der Mann heißt, ist auch wirklich da. Cal outet sich als Jäger und schlägt ihm vor, ihr Wissen zu teilen. A.C. weiß auch tatsächlich etwas mehr: Die Einwohner in Bakers Hollow haben ein Portal zum Totenreich gefunden und zapfen es an, um sich selbst gesund und jung zu halten. Er weiß nur leider nicht, wo das Portal zu finden ist. In der Mine sei es nicht (hat er da gelogen oder war es nicht in der neuen Mine?). Außerdem behauptet er, das Portal schließen zu können. Sein eigenes Interesse an der ganzen Geschichte? „Persönlich“.
Cal ist sich ziemlich sicher, dass A.C. kein Mensch ist und fragt ihn direkt. Natürlich bekommt er keine Antwort. Ein Hinweis ist, dass er keine Elektrogeräte benutzen kann. Und er ist wahrscheinlich kein Dämon, zumindest kein gewöhnlicher.
Währenddessen halten Aiden und Ben ein Gespräch über ihre Vaterkomplexe (das ich leider nicht wiedergeben kann, weil ich ja mit Bad Horse das Gespräch ausgespielt habe ;)). Das Gespräch wird von Cal mit den Worten „Schluss mit dem Mädchenkram, wir haben was zu tun!“ abgewürgt.
Er telefoniert noch etwas rum, um mehr Informationen über A.C. zu bekommen. Tatsächlich haben ihn schon mehr Jäger getroffen, einmal hat er Interesse am Antichrist gezeigt (aber das war vielleicht nur nach meiner Spekulation über die Bedeutung von A.C.: „Anti-Christ“?) und einmal ein übernatürliches Artefakt abgegriffen. Er hat sogar einen Jäger vor Dämonen gerettet, die er einfach so aus ihren Wirtskörpern bannen konnte. Trotzdem fand der betreffende Jäger ihn wenig vertrauenserweckend.
A.C. hat also mit Sicherheit eine eigene Agenda und die Jäger gehen lieber erstmal alleine vor.

Während Sadie, vor der uns Joe Moore noch mal eingehend gewarnt hat, mit den anderen Bakers vor der Mine wartet, macht sich die Gruppe zur fensterlosen Kirche auf. Aiden bekommt ein ganz mieses Gefühl in der Kirche, dass sich in bis zu einem weit entfernten Punkt erstreckt.
Das Schloss zur Krypta wird kurzerhand aufgeballert (Uzi <3). In der Krypta ist ein Ritualraum, der mit indianischen und mit christlichen Symbolen geschmückt ist. Aiden kann herausfinden, dass hier ungeborene Seelen auf eine andere Person übertragen werden.
Wenn es noch irgendeinen Zweifel gab, dass die Bakers aufgehalten werden müssen, sind die jetzt ausgeräumt. Wer weiß, was es anrichtet, ungeborene Seelen zu stehlen? Werden dann seelenlose Kinder geboren? Oder richtet der Seelendiebstahl Totgeburten an?
Aiden sabotiert für alle Fälle den Ritualkreis.

Als die Jäger die Kirche verlassen, werden sie von Reed entdeckt. Aiden wirft ein Messer nach dem Indianer, der prompt das Feuer eröffnet. Speerfeuer aus Cals Uzi (<3) treibt ihn erstmal zurück und die Gruppe kann ins Auto springen.
Natürlich haben die Schüsse ganz Bakers Hollow auf sie aufmerksam gemacht und sie werden verfolgt. Jo kann ihre Fahrkünste auspacken und hängt die Verfolger erstmal ab.
Am Waldrand wird Lagebesprechung gemacht. Eine richtige Entscheidung, was nun zu tun ist, fällt aber nicht. Dafür wird Jo und Ben langsam klar, dass ihr Vater auch mit Seelen aufgeladen wurde und wenn der Schutz gegen die Raben ausfällt…
Es ist aber keine Zeit, sich auf einen nächsten Schritt zu einigen. Wieder nähert sich ein Auto und diesmal setzt Jo ihren Jeep gegen den nächsten Baum. Die Hillbillys kreisen das Auto ein, aber so schnell wollen sich die Jäger nicht geschlagen geben. Jo setzt das nur noch halb funktionierende Auto zurück. Zwei kann sie überrollen, aber die anderen schießen auf das Auto. Ben bekommt einen Streifschuss ab. Cal hat nicht so viel Glück: Eine Kugel trifft ihn in der Brust – möglicher Lungendurchschuss.
Jo kann das Auto noch überreden, um die Ecke und in den Wald zu fahren, Ben und Aiden kümmern sich um Cal und können ihn für’s Erste stabilisieren. Es ist aber klar, dass er es ohne ein richtiges Krankenhaus nicht mehr lange machen wird.
Die Hillbillys entdecken das Auto im Wald und begnügen sich erstmal mit Drohungen. Jo und Ben dürfen nicht beschädigt werden.
Die Jäger sind nicht so schüchtern und feuern auf die Hillbillys. Eine mehr oder weniger gute Idee: Am Ende sind auch Jo und Aiden verletzt, aber die Verfolger sind geflohen.
Das Auto schleppt sich nach einer fixen Reparatur von Jo (Jo: „Mein Baby!“ Aiden: „Aww…“ Jo: „Nicht du, mein Auto!“) bis zum Krankenhaus in Harlan.
Cal wird in einer Not-OP geflickt, der Rest je nach Schwere der Verletzungen genäht oder nur mit Schmerzmitteln ins Bett geschickt.

Später in der Nacht wacht Aiden auf. Seltsam. Müsste das Bett neben ihm nicht belegt sein? Ben ist verschwunden.
Draußen auf dem Flur informiert ihn die Schwester, dass Ben von seiner Familie abgeholt wurde, genauer gesagt von Adam, dem Sheriff. Jo und Cal bekommen mit, das Aiden sich mit der Schwester rumstreitet.
Cal wird bei der Vorstellung, dass sein Sohn geopfert werden soll, totenbleich und wirft sich eine Hunter-proofed-Mischung aus Schmerzmitteln und Aufputschern ein, damit er einsatzfähig ist.
Vor dem Krankenhaus wird ein Auto geklaut. Etwas außerhalb der Stadt lässt Cal Jo noch mal anhalten und steigt aus. Er ruft nach den Raben: „Wir müssen sie aufhalten. Zeigt uns, wo der Junge ist…“ Die Raben flattern vor dem Auto her und führen die Jäger zur alten Mine.
Sie kommen vor den Entführern an der Mine an und lassen sie den Schacht zuerst betreten.

Zeit für den Showdown…

Drinnen hängt vor einem weiß glühenden Portal Mitch. Er ist straff in einen Rahmen gespannt. Würde man nur eines der Seile lösen, würde er in Stücke gerissen.
Ben wird gefesselt und Sam bereitet gemeinsam mit Marlon das Ritual vor. Ben benutzt die klassische Situation, von den Schurken gefangen zu sein, um Sadie etwas auszufragen. Sie bereut, dass Ben geopfert werden muss, aber, nun ja, es geht halt nicht anders. Nur jemand aus der Baker-Blutlinie kann das Portal aufhalten, doch nur, wenn er keine Seelen in sich aufgenommen hat. Das ist bei Mitch aber der Fall. Mitch hat sich selbst aufgehängt und die Person befreit, die dort vorher hing. Sie ist nicht der Meinung, dass sie etwas Falsches tun – ja, sterben muss man, aber doch nicht an Krankheiten oder Unfällen.
Ben, ganz der Psychologe: „Und wie fühlen sie sich dabei?“

Jo, Aiden und Cal wissen nicht genau, wie sie gegen die Übermacht vorgehen sollen. Cal hält es schließlich nicht mehr aus. Er legt seine Waffe hin und geht mit erhobenen Händen in die Höhle: „Es wird euch gar nichts bringen, Ben zu opfern. Mitch ist nicht sein Vater. Ich bin sein Vater.“
Eigentlich alle halten das für einen Bluff, Jo und Aiden eingeschlossen. Sam schneidet Ben und nimmt ihm etwas Blut ab. Er bestätigt, dass Ben nicht Mitchs Sohn ist.
Natürlich verbessert das die Situation erstmal nicht. Ben ist jetzt für das Ritual nutzlos geworden, aber er ist immer noch eine Geisel.
Jayd soll Cal nach Waffen durchsuchen. Cal packt ihn, nutzt ihn als menschlichen Schutzschild und drückt ihm die Kehle zu. Jayd mag nicht so schnell sterben, ohnmächtig wird er aber schon und Cal nimmt ihm die Waffe ab.
Jo und Aiden sind nicht bereit, so schnell auf Menschen zu schießen. Sie versuchen, mit Jos Familie zu verhandeln, doch das führt zu nichts*.
Zeit, die Waffen sprechen zu lassen**. Ben wirft Marlon um. Cal schießt Sadie ins Knie, was sie aber nur noch wütender macht. Mehrere Schüsse werden gewechselt. Der einzige Verletzte ist Jayd – dem Adam aus Versehen ein Teil des Kopfes wegschießt (kritischer Patzer).
Marlon verschanzt sich hinter Mitch. Adam gibt Reed seine Waffe und befiehlt ihm, doch bitte auf „den da“ zu schießen – es ist unklar, ob er Cal oder Mitch meint. Sam packt sich Ben und hält ihm eine Waffe an den Kopf. Ihm ist ziemlich egal, was aus den anderen wird, wenn er nur entkommen kann. Sam hat einen eigenen Medizinbeutel, um die Raben abzuhalten.
Sam wird erlaubt, mit Ben zu gehen – es bleibt den Jägern ja auch nichts anderes übrig. Cal droht ihm noch an, ihm sein ewiges Leben zur Hölle zu machen, wenn Ben etwas passiert. Im Gang lässt er Ben los und rennt davon.
Aiden schnappt sich den großen Medizinbeutel, der bei den Ritualsachen liegt und bedroht damit die Seelenfresser. Die Raben sitzen nämlich schon draußen bereit… Leider ist der einzige, der Mitch hätte von seinem Gerüst lassen können, gerade weggelaufen.
Sadie, die jetzt jenseits von Gut und Böse ist, wird von Cal erschossen. Das ist eine gute Entscheidungshilfe für Reed, der nun auf Cal feuert. Trotz Sympathien auf Spielerseite für den Underdog Reed wird er von Cal erschossen.
Jetzt sind nur noch Adam und Marlon übrig. Cal folgt Sam nach draußen, aber der entkommt.

Und nun? Es ist klar, dass das Portal geschlossen werden muss. Sobald die Raben nicht mehr durch Schutzbeutel abgehalten werden, stirbt jeder mit Extraseelen, auch Mitch. Er leidet auf dem Gestellt furchtbare Schmerzen. Wenn nicht ein neues Opfer aufgehängt wird, kann er nicht mehr gerettet werden.
Man kann ihm nur den Gnadenstoß geben. Jo nimmt sich ein Messer und geht auf ihren Vater zu. Cal hält sie auch. Er will nicht, dass sie ihren eigenen Vater töten muss.
Cal: „Jo, mach das nicht.“
Jo: „Es ist mein Vater! Es ist meine Verantwortung!“
Cal: „Weißt du, was es mit dir anstellt, deinen eigenen Vater zu töten?“
Jo: „Traust du mir das etwa nicht zu? Ich kann das!“ (Ihr Rage-Trigger war, unterschätzt zu werden)
Cal: „Darum geht es nicht. Einen Menschen zu töten ist leicht. Aber wenn du das jetzt machst, wenn du deinen eigenen Vater tötest, dann stirbt auch ein großes Stück deiner Seele. Lass mich das machen. Für mich ist es sowieso egal.“
Jo: „Nein, aber ich muss…“
Cal: „Meinst du, dein Vater will das?“
Heftiges Kopfschütteln von Mitch erledigt die Diskussion. Marlon versucht noch in einem letzten Aufbäumen Cal aufzuhalten und wird auch noch getötet.
Cal schickt Jo, Aiden, Ben und Adam nach draußen und nimmt das Messer. Er sagt Mitch, dass es ihm Leid tut – auch wenn sich die Beiden immer gehasst haben, wollte er nicht, dass es so endet. Und er bedankt sich, dass Mitch Ben ein guter Vater war.
Dann setzt er das Messer an und rammt es Mitch ins Herz.
Als Mitch stirbt, flackert das Portal auf. Cal glaubt, kurz eine Gestalt zu sehen, die mit einer Handbewegung einen Schwarm von Raben losschickt. Dann kollabiert das Portal.
Nur Mitchs Leiche bleibt zurück. Cal trägt sie nach draußen.
Weinend wirft sich Jo über ihren Vater. Cal sinkt auf die Knie und vergräbt das Gesicht in den Händen. Ben weiß nicht so genau, ob er zu Mitch oder zu Cal hinüber gehen soll. Als Aiden sich zu Cal stellt, trauert er zusammen mit seiner Schwester.
Aiden klopft Cal auf die Schulter und sagt: „Respekt, dass du das für Jo gemacht hast.“ Cal kann nur bitter lachen. Das fasst sein Leben so schön zusammen: Er ist der Typ, der Respekt dafür bekommt, dass er emotional so verkrüppelt ist, dass er einen hilflosen Menschen töten kann.***

Gleichzeitig ziehen die Raben durch Bakers Hollow und töten alle Einwohner.****

Einige Tage später…

Um den kaputten Jeep wieder auf Vordermann zu bringen, findet sich die Gruppe auf einem Schrottplatz ein. Cal ist noch zu angeschlagen, um sich zu verziehen.
Jo hämmert auf dem Jeep herum und Aiden spricht mit Ben: „Verstehst du jetzt, dass du ein Jäger bleiben musst? Damit kann man nicht so einfach aufhören. Man hat eine Verantwortung und früher oder später holt es dich sowieso ein.“
Da ich sowieso schon überlegt habe, wie das unvermeidliche Gespräch von Cal und Ben am besten eingeleitet werden könnte (Cals Fear-Trigger ist „Emotional entblößt werden“), war das die perfekte Einleitung. Aiden gesellt sich erstmal zu Jo und Cal wendet sich an Ben. Er ist genau der gegenteiligen Meinung: Wenn Ben will, kann er natürlich aufhören. Niemand muss dabei bleiben. Wenn er studieren will, soll er das tun. Jagen macht einen auf lange Sicht nur kaputt.
Natürlich kam dann die Frage: „Warum hast du mir nie gesagt, dass du mein Vater bist? Jetzt habe ich das Gefühl, dass alle nur eine Lüge war…“
Cal: „Weil… weil Isabell es nicht wollte. Und schau’ mich doch an: Wärst du wirklich lieber mit mir aufgewachsen als mit Mitch?“
Ben: „Ich weiß es nicht. Aber ich hätte gerne die Wahrheit gewusst.“
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wie das Gespräch weiterging, jedenfalls hat Ben irgendwann Cal umarmt (ieeek!). Und hol mich der Teufel, ich weiß auch nicht mehr, was Ben dann gesagt hat. Cal hat Ben noch versprochen, für ihn da zu sein, egal welche Entscheidung er trifft. Wenn er ein Jäger werden will, kann er zu Cal kommen. Aber auch sonst: „Du weißt, wie du mich erreichen kannst.“
Ben: „Es ist auch für dich noch nicht zu spät. Du kannst genauso aufhören.“
Cal: „Und was soll ich dann machen? Es ist nicht so, als gäbe es noch etwas anderes in meinem Leben.“

Gleichzeitig „hilft“ Aiden Jo, das Auto zu reparieren.***** Jo ist ziemlich geladen, deshalb besteht ihre Reparatur mehr aus wütenden Schlägen mit der Brechzange. Sie ist wütend und hat Angst davor, alleine gelassen zu werden.
Jo: „Erst stirbt meine Mutter, dann mein Vater. Ben geht wieder zur Uni und Cal ist bestimmt schon wieder abgehauen.“
Aiden will erst, dass sie nicht so hart über Cal urteilt. Er hat dem kleinen Aiden mal gesagt, dass der Alkoholkonsum seines Vaters nicht seine Schuld ist. Als Jo sagt, wie sehr sie Cal immer bewundert hat und dass sie eigentlich nur wegen ihm Jägerin geworden ist, ändert er seine Meinung.
Aiden will aber, dass Jo mit der Jagd aufhört.
Jo: „Ich glaube nicht, dass ich das kann. Dann sehe ich wieder einen Zeitungsartikel und schon bin ich wieder unterwegs.“
So richtig zu einer Einigung wegen ihrem Beziehungsstatus kommen sie nicht. Jo ist nicht in der Stimmung um darüber zu reden und Aiden traut sich nicht, zu fragen.

Zuletzt kommt noch Aiden rüber zu Caleb. Er dankt ihm noch mal dafür, dass Cal Mitch umgebracht hat und bekommt dafür nur ein „Halt doch deine Fresse.“
Aiden: „Trotzdem solltest du dich von Jo fernhalten. Ich finde, du bist nicht gut für sie.“
Cal: „Ich bin sicher die letzte Person, die sie jetzt sehen will…“
(Schweigen)
Cal: „Habt ihr’s jetzt auf die Reihe gekriegt?“ (=die Beziehung)
Aiden: „Na ja…“
Cal: „Das beste was ihr machen könnt, ist, mit der Jagd aufzuhören. Es ist nicht einfach, aber so viele Feinde habt ihr euch noch nicht gemacht.“
Aiden: „Wenn wir aufhören sollen, warum machst du das nicht selbst?“
Cal: „Hast du nicht was von Verantwortung gesagt? Es gibt nur zwei Arten von Jägern: welche, die es aus Idealismus machen und welche, die schon so am Ende sind, dass sie weitermachen können. Ich gehöre zu den zweiten. Bei mir kann nicht mehr viel kaputt gehen.“
Aiden: „Und wie viele Jäger sind am Anfang Idealisten?“
Cal: „Alle. Ist unglaublich hart, sich das zu erhalten.“
Aiden: „Du sagst also, dass es hart wird, egal ob ich aufhöre oder nicht?“
Cal: „Ja.“

Cal hält sich an Aidens Worte, steigt in seinen Dodge Demon und fährt weg. Ben ist schon auf dem Weg zurück in die Uni. Aiden hilft Jo noch ein bisschen und macht sich selbst auf den Weg. Zuletzt klappt Jo die Motorhaube zu und der Jeep verschwindet im Staub der Straße…



* Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau an den Dialog. Vielleicht kann da jemand weiterhelfen.
** Wer wann wie auf wen geschossen hat, kriege ich nicht mehr ganz zusammen.
*** Eine meiner Lieblingsszenen :)
**** Auch die ohne Extraseelen, weil sie mit dringesteckt haben?
***** Vielleicht mögen Jiba und Callisto das Gespräch noch mal ausführlicher zusammenfassen :) Ich wollte das jetzt nicht machen, um die Einzelheiten nicht falsch wieder zu geben.
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Callisto

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #13 am: 5.10.2011 | 22:48 »
Mir sind jetzt keine groben Schnitzer aufgefallen. Hach, war das eine tolle Runde. *inErinngerungschwelg* sehr gut beschrieben, Nocturama  :d Danke!

btw, bin grad extrem am Clips zusammensuchen. Wenn ich fertig bin, kann ich viele Videos schneiden  :D

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #14 am: 5.10.2011 | 22:54 »
Ach, toll.  :D

Zwei Anmerkungen: Mitch hat sich nicht selbst in das Portal gehängt. Er hat das Mädel, das vorher dort hing, wohl losgeschnitten, wurde dabei aber erwischt und von seiner freundlichen Mama ins Tor gehängt, bis sie eine bessere Lösung gefunden haben.

Und die Leute ohne Extraseelen haben natürlich überlebt, das sind aber nicht sehr viele - drei Kinder im Alter zwischen 5 und 11. Also habt ihr - mal wieder - nicht das gesamte Dorf ausgelöscht!  ;)
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #15 am: 6.10.2011 | 10:22 »
Ich würde sagen: Jäger: 2, Amerikanische Kleinstädte: 0  ;D

Wenn noch jemand was zum Diary ausführlicher nachtragen mag oder ein paar Sachen noch mal schreiben will, ist das natürlich willkommen  :)

Und jetzt zu Cals Plänen (inklusive Plothook!).

Danach…

Erstaunlich, aber Caleb geht es tatsächlich etwas besser. Dass Ben ihn wider Erwarten nicht hasst, hat ihn zumindest von seinem „Suicide by Monster“-Trip wieder runtergeholt. Vielleicht endet doch nicht alles in einer totalen Katastrophe. Wenn die Kids ein normales Leben führen können, ist das doch auch schon mal was.
Tatsächlich meldet er sich etwa jeden Monat mal bei Ben (wenn der nicht blockiert oder doch lieber Jäger werden will und sowieso mit Cal rumzieht), um zu hören, wie es ihm geht.
Jo hört, ganz nach Aidens Wunsch, nichts mehr von Cal. Cal ist ja selbst der Meinung, dass sein Einfluss eigentlich nicht gut für sie ist und er nur aus egoistischen Gründen mit ihr rumhing. Es tut ihm natürlich trotzdem weh, dass Jo nichts mehr mit ihm zu tun haben will (jedenfalls glaubt er das), aber hey, ist eigentlich nur gut so.

Ansonsten same old, same old.

Ein paar konkrete Sachen macht er noch: Er fährt noch mal nach Bakers Hollow und sprengt den Mineneingang. Keine Ahnung, ob man das Portal noch aufkriegen würde, aber man muss ja nichts riskieren. Außerdem sorgt er – zur Not illegal – dafür, dass Loretta nicht mit dem Rest ihrer Familie beerdigt wird.
Dann gibt er an die Jäger-Gemeinschaft weiter, dass sie nach einem Indianerhexer namens Sam Pete Ausschau halten sollen und gibt ein Foto ins „Fading of the Light“. Über die genauen Hintergründe der Seelensache sagt er nichts- auch wenn man’s bei Jägern nicht hoffen soll, ist ewige Jugend doch ziemlich verführerisch. Er schickt sogar Aiden noch mal eine Nachricht, dass der doch mal in Indianerkreisen nach Sam fragen soll, bzw. den Navajo mitteilen, dass der Hexer aufgetaucht ist und schreckliche Dinge tut. Kann ja nichts schaden.
Natürlich versucht er auch, mehr über A.C. rauszufinden, schon alleine, weil die Kids und er sich möglicherweise einen mächtigen Feind gemacht hat.

Und zuletzt fängt er an, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man eine Seele aus der Hölle in den Himmel bekommen kann. Isabelle ist immer noch da unten und es ist seine Schuld.
Was ich schon mal festlegen würde, ist, dass ein Dämonendeal da nichts bringt. Mit dem kann man vielleicht einen Toten aus der Hölle holen, aber Cal ist nicht dumm. Er weiß genau, dass Isabelle nie so wiederkommen würde, wie sie im Leben war. Sie wieder zu erwecken würde nur seinen Egoismus befriedigen (er ist ja nicht John Constantine  ;D). Nie im Leben würde das gut gehen.
Außerdem respektiert er Isabelles Entscheidung. Sie wollte, dass er weiterlebt, also wird er jetzt nicht sein Leben oder seine Seele opfern, um alles wieder rückgängig zu machen – und ich als Spieler habe keinen Bock auch klischeehaftes „ich verkaufe meine Seele, damit du wiederkommst und du deine Seele verkaufen kannst, damit…“.

Also bleibt nur eins: Die Seele erlösen.

Das halte ich übrigens auch für einen netten Plothook für eine spätere Sitzung (die Uni finde ich aber für nächstes Mal schon gut, weil dann Ben auch ein bisschen mehr Spotlight bekommt) – vielleicht machen in der Richtung auch Jo oder Ben was Doofes. Immerhin ist ihre Mutter sicher in der Hölle und ihr Vater... vielleicht.
Ich will da für Cal gar nicht so eine Harry-Dresden-Besessenheit draus machen. Cal bekommt schon genug Spotlight und irgendwie ist es mir zu abgeschmackt ;) Passt auch besser zu der Jugend, richtig böse Fehler zu machen…
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Callisto

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #16 am: 6.10.2011 | 10:35 »
Ich find das zwischen Cal und Jo so süß. Sie ist ja eigentlich mehr sauer auf sich selbst, weil sie nicht gut genug vorbereitet war um das Tor zu schliessen UND Mitch zu retten, aber das projeziert sie jetzt erst mal auf alle anderen, vor allem auf Cal, der meldet sich halt auch nicht. Sie will ja gar keinen Kontaktabbruch, aber über ihren Schattten springen kann sie da auch noch nicht. ;D

Ich denke, Jo wird versuchen rauszufinden, wo die überlebenden Kids gelandet sind. Und wenn möglich sie in ihre Reichweite holen, sei es bei Verwandten von Isabelle (gab es da noch Kontakt?) oder einfach bei Bekannten (denen sie vllt mal einen Geist vernichtet hat bspw.). Sie traut sich nicht zu, drei traumatisierte Kinder großzuziehen, aber sie wird sich regelmäßig über ihr Leben informieren.

Offline Nocturama

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #17 am: 6.10.2011 | 11:21 »
Ich find das zwischen Cal und Jo so süß. Sie ist ja eigentlich mehr sauer auf sich selbst, weil sie nicht gut genug vorbereitet war um das Tor zu schliessen UND Mitch zu retten, aber das projeziert sie jetzt erst mal auf alle anderen, vor allem auf Cal, der meldet sich halt auch nicht. Sie will ja gar keinen Kontaktabbruch, aber über ihren Schattten springen kann sie da auch noch nicht. ;D

Passt doch gut  ;) Cal geht sowieso davon aus, dass Jo ihm nie verzeihen kann, dass er ihren Vater getötet hat. Er nimmt auch an, dass Aiden ihn nicht nur von sich aus weggeschickt hat, sondern dass das auch Jos Entscheidung war. Das kann er ja auch verstehen, weil er sich selbst - nicht ganz ungerechtfertigt - für einen fürchterlichen Menschen hält. Gepaart mit seinem Märtyrerkomplex lässt er die beiden in Ruhe... das die halt nicht das ruhige Leben angehen, dass er sich für sie wünscht, kann er ja nicht wissen  ;)
Trotzdem wird Cal ziemlich angepisst sein, wenn er merkt, dass Jo gar nichts von Aidens Einwirkung weiß...
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #18 am: 6.10.2011 | 15:29 »
Hach, Drama, schön!  :D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #19 am: 11.10.2011 | 21:58 »
...ich glaube, wir hatten Aidens Neigung, ständig sein Hemd auszuziehen, als "kulturellen Imperativ" bezeichnet.

Was zu der Vermutung Anlass gibt, dass Captain Kirk indianische Vorfahren gehabt haben muss. :D
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #20 am: 15.12.2011 | 01:39 »
Paranormal Hospital 6
Paranormal Hospital 6 hat gerade per Skype stattgefunden. Bad Horse war wieder SL, Nocturama und ich haben in unserem Setting an der Uni von Ben gespielt, aber unsere Charaktere waren andere. Ich spielte Kitty und Nocturama spielte Ally.


Kitty Munroe
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Alison Denning
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Grundsituation war Folgende: Das Ganze findet an der kleinen Uni in Ohio statt, wo Ben studiert (ohne dass Ben daran jetzt beteiligt ist). Vor kurzem ist ein junger schwarzer Student, Waldon Striker, verschwunden, nachdem er irgendetwas über das Bethesda-Krankenhaus herausgefunden hat und dort näher nachforschen wollte. Für die Polizei ist er nur ein schwarzer Student, der wahrscheinlich keine Lust mehr auf sein Studium hatte, aber seine (Ex-Freundin) Kitty und deren Mitbewohnerin Ally glauben, dass mehr dahinter steckt.

Das Bethesda-Krankenhaus besteht aus mehreren bungalowähnlichen Gebäuden, hat eine Notaufnahme, ist aber eigentlich eher für reichere Leute und hat eine größere Neurologieabteilung. Vor 3 Wochen gab es einen Brand in einem Labor, Waldon ist vor einer Woche verschwunden. Er hatte für seine Fotos bei Obdachlosen recherchiert und kam irgendwie auf das Krankenhaus. Wir liefen also tagsüber auf dem Gelände herum, um herauszufinden, wie leicht man in das verbrannte Gebäude hineinkäme. Zweimal wurden wir angesprochen, den Platz um besagtes Gebäude herum zu verlassen, beim zweiten Mal wurde die arme Krankenschwester in Grund und Boden geschwurbelt, bis sie wegging. Als sie mit einem Arzt im Schlepptau zurückkehrte, hatten Kitty und Ally sich schon mit dem Gelände vertraut gemacht und fuhren heim. Dort zeigte Ally ihrer Freundin weitere Teile der Paranormal Hospitalreihe und googelte nach dem Arzt, der uns vertreiben wollte. Er war ebenfalls Neurologe. Das Bethesda-Krankenhaus schien in Ohio DIE Adresse für Neurologen zu sein.
Als es nacht war, und bei Paranormal Hospital 5 nur noch der Abspann lief, besuchten wir wieder das Gelände. Ally sorgte dafür, dass die Bewegungsmelder unseren Weg nicht beleuchteten. Wir schufen uns einen Eingang, indem wir eine Plane über einem Fenster mit etwas Kraft beiseite schoben und stiegen darüber ein.

Irgendetwas fiel auf den Boden, aus der Decke ragte ein Kabel und die Planen in dem Raum wehten im Wind. Es war schon so gruselig, als auch noch das Kabel gegen Ally schwang. Vor Schreck sprang Kitty zur Seite und landete inmitten einer Plane. Während Ally das Kabel zu bändigen suchte, auf dem Strom war und das sich immer wieder aus ihrem Griff befreien konnte, schaffte Kitty es nicht, sich zu befreien. Die Plane würgte ihr die Luft ab, sie rief nach Ally, doch die war auf eine Leiter gestiegen um in das Kabel zumindest einen Knoten zu mache. Um es kurz zu machen: Der Kampf ging unentschieden aus. Ally wäre am liebsten sofort wieder gegangen, doch Waldos Stimme, die Kittys Namen rief, wollte dieser keine Ruhe lassen. Also wurde entschieden sich erst einmal in den Flur zu begeben um sich auf dem Plan mit den Notausgängen drauf zu orientieren.

Während wir also draussen den Plan an der Wand betrachteten erschien ein Wesen. Es hatte vier Arme, Drähte anstatt Haaren und wankte auf uns zu. Kurz bevor es ankam, verschwand es gemeinsam mit dem seltsamen Geruch, dass es mitgebracht hatte. Ally schaute auf das Display ihres Camcorders und sah hinter Kitty, die noch immer mit dem Gebäudeplan beschäftigt war, einen Mann in einem Arztkittel der mit einer Spritze hinter ihr hantierte. Todesmutig sprang sie auf Kitty zu, um sie zu retten. Diese hatte von dem Mann nichts mitbekommen und wunderte sich nur, warum Ally nun neben ihr auf dem Boden lag. Die Spritze hatte Ally erwischt und ihr den Aspekt schwindelig gebracht, sie gab Kitty aber noch zu verstehen, auf das Display zu schauen. Diese erkannte den Arzt, der allerdings gleich wieder verschwand. Während Kitty sich noch um Ally kümmerte, erschien Vierarm wieder und kam näher. Er verschwand wieder nur um kurze Zeit später wieder aufzutauchen. Leider befand er sich zwischen uns und dem nächsten Notausgang. Hinter uns gab es glücklicherweise die Tür zum Treppenhaus, wohin wir uns nun auch begaben. Von dort erklang auch immer wieder Waldons Stimme.

Ally lehnte sich gegen die Tür, nachdem wir sie wieder hinter uns geschlossen hatten, etwas kaltes schubste sie allerdings wieder davon fort. Der Geruch nach Verbrannten lag in der Luft. Während Kitty mit ihrer Taschenlampe mal nach oben, mal nach unten leuchtete, Angst um ihrer beiden Leben hatte, aber Waldon finden wollte, blockierte Ally die Tür mit einem Besen.

Als Kitty eine gekrümmte liegende Gestalt am Fuß der Treppe entdeckte, war der Fluchtgedanke erstmal erledigt und sie sprang leichtfüßig hinunter.

Es war Waldon. Ally suchte noch nach Lebenszeichen, doch Waldon muss schon seit seinem Verschwinden dort gelegen haben. Er war tot. Kitty konnte ihre Gefühle nicht zeigen. Hinter der Tür zum Keller, einem weiteren Laborbereich, rief derweil Waldon weiter nach Kitty und nach ihrer Hilfe.

Ally wollte fliehen, doch der Bruch des Besens im Erdgeschoß, brachte beide dazu, Waldon liegen zu lassen und seiner Stimme zu folgen. Hier gab es massive Wasserschäden durch die Feuerwehr, doch wenn die Mädels mit ihrer Taschenlampe durch die Gegend fuchtelten, konnten sie zumindest in den Augenwinkeln immer wieder sehen, wie das Gebäude vor dem Brand ausgesehen haben muss.

Im Labor selbst entschied sich Ally, wieder auf das Display ihres Camcorders zu sehen. In der Mitte des Raumes war dort Waldon zu sehen, er schrie weiter um Hilfe und nach Kitty, während der Mann im Arztkittel ihn quälte. Während Kitty noch überlebte, ob dies ein Echo von letzter Woche, vor dem Tod gewesen sein könnte, bemerkte der Herr Doktor uns und Kitty bewarf ihn mit einem Mülleimer, damit er Waldon in Ruhe liesse. Das brachte ihn nur auf die Idee, einen (Geister)Glaskolben nach den Frauen zu werfen.

Der Doktor winkte aus einer Nebentür ein weiteres Frankenstein'sches Wesen herbei. Dieser hatte drei Arme, wobei der dritte aus der Mitte seiner Brust herausragte. Langsam und behäbig bewegte er sich auf die Mädels, deren Gehirne fieberhaft überlegten, wie Waldon und Ihnen zu helfen wäre.

Ally informierte Kitty, dass Waldon wohl befreit werden könnte, wenn man seine Leiche verbrennen würde und der Doktor wäre so wohl auch auszuschalten. Derweil fiel Kitty ein, dass Geister wohl mit Eisen oder Metall kurzfristig in Schach zu halten wären. Die beiden schnappten sich ein Krankenhausbett und gingen zum Angriff über. Das heisst, sie schoben das Bett und versuchten damit an Dreiarm vorbei zu kommen, der Ihnen den Weg zum nächsten Notausgang versperrte. Mit etwas Teamwork und dem Einsatz des Aspektes "Behindert vom Bett" schafften es beide, zu entkommen, auch wenn Ally ein Brillenglas dank des Doktors dabei zersprang.

Sie rannten um ihr Leben nach draussen. Was nun? Sie waren entkommen, doch Waldons Geist wurde noch immer gefoltert. Auf Allys Camcorder waren nur digitale Artefakte und Schlieren zu sehen, wo die Geister und Monster gewesen waren. 

Kitty ging zu einem der Münztelefone im Krankenhaus und rief die Polizei an, verstellte dabei leicht ihre Stimme und informierte sie, eine Leiche im geschlossenem weil verbrannten Gebäude des Krankenhauses gefunden zu haben. Ihren Namen verriet sie nicht. Stattdessen sagte sie, eine 15jährige zu sein, die als Teil einer jugendlichen Mutprobe das verbotene Gelände betreten hatte und damit legte sie schliesslich auf.

Eine halbe Stunde später kam ein Polizeiwagen angefahren, nach einem kurzen Gespräch mit der Dame am Empfang betraten die beiden Polizisten das Gebäude. Während sich die Mädels draussen sorgten und gerade Ally sich Sorgen um die beiden machte, hörte man schliesslich von innen Schüsse und einer der Polizisten rannte daraufhin mit der Knarre in der Hand hinaus. Die Dame am Empfang telefonierte wieder und nicht lange danach waren noch mehr Polizisten anwesend. Gemeinsam gingen sie in das Gebäude und brachten den verletzten Polizisten hinaus, der von seinem Partner angeschossen wurde. Dieser wurde sofort in den OP gebracht und die Mädels warteten weiter. Schliesslich wurde auch Waldon geborgen.

Derweil suchte Ally nach der Identität des Doktors und fand heraus, das dieser der Leiter des Labors war, aber zur Zeit des Brandes verschwunden war. Ally postete noch kommentarlos ihr Video und am nächsten Morgen lasen wir in der Zeitung, dass der Polizist im kritischen Zustand ist und Waldon wohl wegen Drogen in dem Gebäude gewesen sei. Kitty bat Ally sie aufs Land zur Farm von Waldons Eltern zu begleiten. Sie sprachen Ihnen ihr Beileid aus und Kitty liess fallen, dass Waldon verbrannt werden wollte. Davon wussten sie zwar nichts, aber weil Kitty doch seine Freundin gewesen war (Fatepunkt ausgegeben), glaubten sie ihr.

Danach beschlossen wir den Rest als Epilog abzuhandeln. Wir hörten uns also noch etwas um und stellten fest, dass der Doktor den Wink mit dem Zaunpfahl bekommen hat, zu kündigen, da er verbotene Experimente mit den Obdachlosen gemacht hatte. Nach dem Brand war er allerdings verschwunden. Wir fanden schliesslich seine Überreste. Er hatte sich während des Brandes versteckt und ist erstickt. Wir erlösten ihn.

Es hat Spaß gemacht! Paranormal Hospital 6 ist die inoffizielle Fortsetzung der Paranormal Hospital Filmreihe (die es hoffentlich nur in unsere Fiktion gibt, oder?) Fate hat sich als einfach und gut brauchbar erwiesen. Das SetUp war gruselig. Die Charaktere total witzig. Alles in Allem:  :d :d :d

Offline Jiba

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #21 am: 15.12.2011 | 07:42 »
Von mir auch mal:  :d :d :d
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Callisto

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #22 am: 15.12.2011 | 09:14 »
Ach, ich hatte vergessen: Der angeschossene Polizist verstarb während der OP, da Bad Horse -1 über sein Schicksal würfelte. Da der Abend ja eh vorbei war und wir noch immer etliche Fatepunkte hatten, spendierten wir ihm einen und er konnte wiederbelebt werden. Yay!

Offline Nocturama

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #23 am: 15.12.2011 | 13:14 »
Ja, war lustig! Wie schön, sich als Genre-Savvy-Horrorfilmfan an alle Klischees zu halten  ;D
Fate hat mir auch gefallen, war ja eigentlich sehr eingängig. Der Januarrunde steht also nichts im Wege!

Ich habe Callistos Diary auch noch mal auf die OP-Seite gepackt und Ally als NSC eingefügt. Hmmm, da hat Ben ja gleich zwei potentielle Love Interests an der Uni  :-*
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Offline Bad Horse

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #24 am: 15.12.2011 | 21:22 »
Hat sehr viel Spaß gemacht, die beiden Mädels waren einfach toll.  :d

Jetzt freu ich mich erst recht aufs Treffen im Januar mit euch. Da bin ich auch ausgeschlafener.  :D
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Offline Nocturama

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #25 am: 24.06.2012 | 19:45 »
Nachdem Obsidian Portal mir momentan den Login verweigert, kommt mein Diary in diesen Thread. Den ersten Teil gibt es hier.

Ich blinzele. Mein eines Auge will nicht richtig aufgehen. Ich schmecke Blut und kann meine Hände nicht richtig bewegen. Es klickt. Handschellen. Langsam wird meine Umgebung wieder schärfer. Ich sitze im Bad eines billigen Motelzimmers auf dem Boden, an die Heizung gefesselt.
„Wann kommt sie endlich?“ sagt jemand.
„Halt deine Klappe und iss noch was. Sie kommt schon, wir haben einen Deal“, antwortet eine bekannte Stimme. Die Titten-Bikerin.
Ein Motelzimmer voller Ghoule. Es riecht nach Schlachtbank und das kommt nicht von mir. An mir ist noch alles dran, Gott verdammt noch mal sei Dank.
Mitten im Raum liegt der Sheriff. Tot. Halb aufgefressen. DeVries haben sie auf einen Stuhl gefesselt und ihm ein Messer zwischen die Rippen gesteckt. Blutbläschen bilden sich regelmäßig vor seinem Mund. Lebt noch, der Arsch.
Es klopft. Die Ghoule schrecken auf. Titten geht an die Tür. Ein Mann kommt rein, ein echtes Wiesel.
Ein Wiesel mit schwarzen Augen.
Scheiße. Aber wenn’s nicht Engel sind, die die Tröte wollen, müssen es wohl Dämonen sein.
„Ich bin hier für die Lieferung“, sagt er.
„Hey“, sagt ein Ghoul mit Ziegenbärtchen und baut sich vor ihm auf. „Mit dir haben wir keinen Deal gemacht. Das war mit der Frau!“
Der Dämon seufzt. „Sie ist verhindert. Ich kann das Päckchen genauso annehmen. Machen wir das nicht ungemütlicher als es sein muss, ja?“
Titten hat plötzlich ihren Dolch in der Hand. „Wir können auch ungemütlich werden.“ Sie zeigt ihm die Zähne.
Der Dämon verengt die Augen und hebt eine Hand.
Ziegenbärtchen geht dazwischen. Schade eigentlich. „Okay, okay. Hauptsache, wir werden bezahlt. In Ordnung?“
Der Dämon und Titten weichen etwas zurück. Der Dämon streicht sich über seinen Anzug und sagt: „Ein Deal ist ein Deal. Gehen wir?“
Und das tun sie.

Ein Ghoul bleibt zurück und spielt auf dem Bett mit seinem Handy. Schon besser. Einen kann man schaffe.
Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass DeVries sich bewegt. Er hat sich das Messer aus der Seite gezogen und schneidet damit an den Seilen. Autsch. Na ja, zu zweit haben wir eine Chance.
Ich spucke Blut auf die weißen Kacheln. Der Ghoul sieht zu mir rüber.
„Hey“, krächze ich.
„Was ist denn?“ sagt er und schaltet den Fernseher an.
„Ich will nicht gefressen werden“, sage ich. „Ist nur natürlich. Vielleicht können wir uns irgendwie einigen?“
„Hmm.“ Er schaltet den Fernseher an. „Klar, ich könnte den anderen essen… aber die religiösen Typen, die schmecken immer so scheiße.“
„Bei meinem Kippen-Verbrauch bin ich sicher auch nicht so lecker.“
Motorengeräusche. Fährt da draußen ein Auto vor?
„Ach so ein bisschen Raucharoma…“ Er leckt sich die Lippen. Toll. „Ich glaube nicht, dass du mir was anbieten kannst.“ Er wechselt das Programm auf ‚Slutty Housewives IV’. „Magst du Porno sehen, bevor wir dich fressen?“
Dass ich das mal gefragt werde…
Ich rüttele an den Handschellen. „Ohne freie Hände ist das irgendwie nichts. Kannst mich ja losmachen.“
„Ist klar. Nene, und helfen tue ich dabei dir auch nicht.“
Genau. Das war schon immer mein geheimer Traum. Und ich hoffe, dass ich vor meinem Ende nicht sehen muss, wie ein Ghoul es sich selbst besorgt.
Draußen knirscht Kies. Da ist wirklich ein Auto. Vielleicht hat Kitty Hilfe geholt. Beim Sheriff… Scheiße.

„Mach mal lauter“, sage ich. „Hat er sein Rohr schon verlegt?“
„Ist grad voll dabei.“ Er dreht wirklich den Ton auf. Lautes Stöhnen erfüllt den den Raum.
DeVries hat endlich die verdammten Seile durchgesägt und steht auf. Der bescheuerte Ghoul ist voll mit den Hausfrauen beschäftigt und merkt nichts.
DeVries kickt das Messer zu mir hinüber und wirft mir einen Blick zu.
Verstehe schon. Du gottverschissener Bastard willst mich hier lassen. Für seine Scheißtröte lässt er jemand anderen von einem Ghoul fressen.
Ich muss echt meine Zähne aufeinander beißen, um ihn nicht sofort zu verpfeifen. Stattdessen warte ich, bis er durch die Tür ist und einen kleinen Vorsprung hat.
„Hey“, sage ich. „Deine Vorspeise macht sich gerade davon.“
Der Ghoul schaut erst den Sheriff an und dann auf DeVries leeren Stuhl. Nicht der Schlauste, was? Immerhin springt er auf und rennt hinter DeVries her.
Ich reiße an der Heizung. Ein, zwei Mal, dann löst sie sich.
„Oooh“, stöhnt die Frau im Fernseher. „Dein Rohr, es ist soooo groß und hart…“
Ich widerspreche ihr nicht, als ich mit dem Heizungsrohr hinter dem Ghoul herschleiche. Ich kann ihn schon durch die Tür sehen, ebenso wie DeVries, der wie ein Idiot in der Gegend herumsteht.

Und dann rauscht was Pelziges zwischen meinen Füßen durch. Ich will mich noch abfangen, aber die verdammten Handschellen sind mir im Weg. Der Boden kommt sehr schnell näher und ich werde sehr deutlich an die Blutergüsse überall an meinem Körper erinnert.
Direkt vor meinem Gesicht taucht eine Hundezunge auf und leckt mich voller Begeisterung ab. Miffy bellt und springt um mich herum.
„Agent White! Agent White! Oh mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert! Ich helfe ihnen!“ Kitty zieht mich auf die Füße und quietscht dabei weiter vor sich hin.
Vor der Tür schlägt sich DeVries mit dem Ghoul. Ich bin echt versucht, ihn einfach alleine zu lassen. Aber natürlich schiebe ich Miffy mit dem Fuß zu Kitty hinüber: „Halt den Hund fest.“
Dann nehme ich mein Rohr und gehe nach draußen.
Der Ghoul ist inzwischen auf dem Boden gelandet und DeVries tritt nach ihm. Eine blonde Frau steht etwas entfernt neben einem teuren Auto und zielt auf den Ghoul.
Ich mache mit und ein paar Schläge und Tritte später ist der Ghoul-Kopf hinüber.

Er hatte die Schlüssel für die Handschellen in der Tasche. Scheiße. Ich reibe meine Handgelenke und sehe DeVries an. Er sieht ziemlich mies aus. Die Wunde an seiner Seite blutet immer noch.
Ich sehe ihm kurz in die Augen, dann schlage ich ihm voll auf die Wunde und er geht mit einem Grunzen in die Knie.
Gewalt kann so heilsam sein.
Kitty steht neben ihrem Auto, den Mund offen, eine Kamera in der Hand.
Genau das, was ich jetzt brauche. Ein Video, wie ich einen Kerl den Schädel zu Klump prügele. Ich reiße ihr die Kamera aus den Händen, schmeiße sie auf den Asphalt und trete noch mal ordentlich drauf.
Kitty explodiert. „Meine Kamera! Die ist von meiner Freundin! Die war echt teuer! Sie können doch nicht… Agent White!“
Ich ziehe das Päckchen Kippen aus meiner Brusttasche und suche mir eine, die weder voller Blut noch abgeknickt ist. Ich inhaliere tief den Rauch und atme langsam wieder aus.
Kitty schimpft immer noch. „Ich habe Ihnen das Leben gerettet, Agent White!“
Das stimmt zwar nicht ganz, aber immer hat sie’s versucht. Ich biete ihr eine Zigarette an.
„Das ist ungesund“ sagt sie und hat dabei diesen verkniffenen Nichtraucher-Ausdruck.
Gut, dann halt was anderes. Ich mache die Tür zu meinem Auto auf, lasse die blöde Töle aus Versehen wieder raus und ziehe meine Reserveflasche „Old Crow Kentucky Whiskey“ unter dem Sitz hervor.
Immerhin nimmt Kitty etwas davon und fängt prompt an, fürchterlich zu husten.
Old Crow ist absolut widerlich, ja.
Während Kitty noch um Atem ringt, klopft mir die Blondine auf die Schulter.
„Irene Hooper-Winslow“, sagt sie in einen britischen Akzent und streckt ihre Hand aus.
Ich überlege eine Sekunde, mich als „Agent White“ vorzustellen, aber ich habe wirklich keine Geduld mehr, eine dünne Coverstory aufrecht zu erhalten.
„Cal“, sage ich.
„Sind Sie ein Freund von… Agent Black?“ fragt sie.
„Partner“, sage ich. Und das ist schon übertrieben.
„Ach“, sagt sie und zieht eine Augenbraue hoch. „Wie lange denn schon?“
„Zu lange.“ Und damit gehe ich mal rüber zu DeVries. Er ist noch nicht tot, also klebe ich seine Wunde provisorisch zu.
Er stöhnt und öffnet die Augen. Seine Lippen bewegen sich.
„Halt die Klappe oder ich mache das noch mal“, sage ich und er macht seinen Mund wieder zu.
„Du da, hilf mir mal, ihn ins Auto zu bringen“, sage ich zu der Blondine. Sie dreht sich zu Kitty um: „Helfen Sie dem Mann.“ Kitty schaut sie nur an und trinkt noch mal aus der Flasche. Die Blondine presst ihre Lippen zusammen und hilft mir.
„James, das Erste-Hilfe-Paket“, sagt sie und sieht sich noch mal DeVries Wunde an. Hinter ihr taucht ein älterer Herr auf, der ihr das Paket in die Hände drückt. Sympathisch. Dass sie DeVries anschaut, als hätte sie mal was mit ihm gehabt, macht es nicht besser.
Statt Desinfektionsmittel kippt sie ihm Weihwasser in die Wunde. Er sagt: „Ich wartete des Guten und es kommt das Böse; ich hoffte aufs Licht, und es kommt Finsternis.“ Dann bespritzt er sie ebenfalls mit Weihwasser.
Keiner fängt an, zu schwelen.
Dann stieren sie sich ein bisschen an.
„Warum bist du nicht tot?“ fragt die Blondine.
„Mein Überleben habe ich nicht dir zu verdanken, Kreatur der Dunkelheit“, sagt DeVries.
Ehe die Beiden sich richtig an die Gurgel gehen können, schicke ich die Blondine weg und fahre DeVries ins Krankenhaus.
Dort wird er erstmal auf die Intensive gekarrt.

„Sagen sie Nein zu einem Tee?“ fragt mich die Blondine.
Ich schaue sie an, als wäre sie verrückt. Tee. Aber gut, wenn wir Nationalklischees leben wollen, nehme ich eben meine Old Crow mit.
Kitty, die sich inzwischen ordentlich was hinter die Binde gekippt hat, kommt auch mit. Die kaputte Kamera breitet sie auf dem Tisch aus und bastelt ein bisschen daran herum.
„Du kennst DeVries?“ frage ich die Blondine. Schluss mit irgendwelchen Lügen.
„Ja, unter dem Namen kenne ich ihn auch“, sagt sie. Kaum ein Jäger spricht freiwillig über seine Vergangenheit, kann ihr also nicht böse sein, dass sie nicht sofort mit ihrem kompletten Leben rausrückt. Und ehrlich, der Gedanke an eine Liebesgeschichte mit DeVries sorgt dafür, dass ich einen neuen Schluck aus meiner Old Crow nehmen muss.
„400 $!“ sagt plötzlich Kitty. Ich schaue sie an. „Die Kamera hat 400 $ gekostet“, sagt sie und zieht einen Flunsch. Ihre Wangen sind ziemlich rot. „Sie kaufen mir eine neue.“
„Nö“, sage ich.
Sie quietscht wieder los und die Blondine sagt: „Miss Munroe, ich kaufe ihnen eine neue Kamera.“
„Woher kennt ihr beide euch eigentlich?“ sage ich.
„Über das Internet“, sagt die Blondine. „Miss Munroe hat eine gut besuchte Website zu übernatürlichen Phänomenen.“
Ich zucke mit den Schultern. Bitte. So lange ich Kitty keine Kamera kaufen muss – nicht, dass ich das könnte.
„Was ist eigentlich mit Ihrer Speicherkarte, Miss Munroe?“ fragt die Blondine.
„Keine Ahnung“, sagt Kitty. „Die muss kaputte gegangen oder rausgefallen sein.“ Und schaut ganz unschuldig.
„Wenn der Film jemals an die Öffentlichkeit kommt, mach ich mit dir das Gleiche wie mit der Kamer“, sage ich zu Kitty. Aber sie ist völlig drohresistent.
„Sie sind doch FBI-Agent? Was soll denn das jetzt? Meinungsfreiheit, schon mal was von gehört? Steht in der Verfassung?“ Sie kreuzt die Arme vor der Brust.
Die Blondine geht rüber zu ihr und lächelt. „Aber Miss Munroe, wir wollen doch hier alle die Wahrheit sagen, nicht?“ Sie legt ihre Hände auf Kittys Schultern.
Plötzlich hüpft Kitty hoch. „Sie haben mir an die Titten gefasst!“
Die Blondine nimmt ihre Hände weg. „Oh, Entschuldigung! Ich wollte nicht…“
Hmm. Auch wenn ich es gerne glauben will, absichtlich hat sie dem Mädchen nicht an die Brust gefasst. Die Lady will noch was anderes, aber was soll man von einem Freund von DeVries auch erwarten?
„Kaufen Sie mir wenigstens die Kamera“, sagt Kitty.
„Schluss mit der Scheißkamera, wir haben echt wichtigere Probleme“, sage ich.
„Ach, welche Probleme haben Sie denn, Agent White?“ fragt die Blondine und lächelt anzüglich.
Ich zögere, weil ich nicht von der Tröte erzählen will. Am Ende sinkt sie in die Arme von DeVries und der Fanatiker hat seine Tröte.
Aber ich habe auch keine Ahnung, wo der Dämon hin ist. DeVries könnte was gesehen haben.
„Da sind immer noch mindestens acht Ghoule“, sage ich. „Und der Sheriff ist einer davon. Aber sehen wir erstmal, ob DeVries noch lebt.“

Er lebt und sieht ungewöhnlich gut dafür aus, dass ihm gerade jemand ein Messer zwischen die Rippen gerammt hat.
„Hast du gesehen, wo der Dämon hin ist?“ frage ich ihn ohne Vorspiel.
„Dämon?“ Kitty schaut uns groß an. „Dämonen gibt es auch?“
„Ja“, sage ich und DeVries fängt an: „Es gibt mehr Dinge zwischen…“
„FRESSE HALTEN“; sage ich. Gottverdammt, muss jeder Volltrottel den Scheiß zitieren?
„Also, wo ist der Dämon hin?“
„Grüner VW mit Flammen an der Seite. Das Nummerschild konnte ich auch sehen und er ist Richtung Stadtausgang gefahren“, sagt DeVries.
Ich schaue auf dem Stadtplan und versuche mir zu überlegen, wo der Dämon und die Ghoule hingefahren sein könnten.
„Ich kenne da jemanden“, meldet sich Kitty. „Mein Onkel, der arbeitet im DMV, da könnte man vielleicht…“
Sie ruft also ihren Onkel an. „Ja, ja, es geht um einen Jungen… Was? Ja, ich bin vorsichtig und werde immer, du weißt schon…“ Sie wird knallrot, was ganz nett aussieht. Nah. Sie ist zu jung und zu naiv. Immer noch mit glühenden Wangen sagt sie uns, dass das Auto zu einer Fabrik für Feuerlöscher gehört.
„Also los“, sage ich.
„Ich muss erst meine Sachen vom Bahnhof holen.“ DeVries schmollt.
„Keine Zeit. Der könnte schon sonst wo sein.“ Ich drehe mich um und gehe zum Auto. Ich will nicht, dass der Fanatiker gut ausgestattet in die Schlacht zieht. Man kennt ja seinen Ruf.
Er darf sich aber eine Pistole aus meiner Sammlung nehmen. Kitty wünscht sich eine Schrotflinte, also gebe ich ihr meine Benelli. Hoffentlich trifft sie auch was.
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Offline Nocturama

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #26 am: 24.06.2012 | 19:46 »
Die Fabrik ist nicht sehr groß. Der grüne VW und die Ghoul-Motorräder stehen vor dem Gebäude. Innen schreit jemand.
Die Blondine bringt ein paar Kabel aus dem Auto mit. „Die Flüssigkeit, aus der Feuerlöscherflüssigkeit hergestellt wird…“ fängt sie an und hält dann einen kurzen Vortrag über die Chemikalien. Blah, Ergebnis: Wenn man weiß, wie man es macht, kann man ein großes Bumm erzeugen.
Und das will sie machen.
Ich nehme Kitty mit zur Feuerleiter an der Seite. Von da oben kann man sicher Feuerschutz geben, während DeVries den Exorzismus durchführt.
Drinnen ist Titten dabei, sich mit dem Dämon zu bekämpfen. Ein anderer Ghoul ist noch übrig geblieben, der Rest liegt in Einzelteilen im Raum verstreut. Kitty quietscht ein bisschen bei all dem Blut. Ich denke noch über den besten Plan noch, da geht die Vordertür auf und Ziegenbärtchen kommt rausgerannt.
Ehe wir die Treppe runter sind, haben DeVries und die Blondine ihn schon beseitigt.
Na gut. Wenn der Dämon von Titten abgelenkt ist, können wir auch vorne rein.

Titten und der Dämon ignorieren uns erstmal. Er packt sie am Arm, dreht sich und hat ihn in der Hand. Ihr anderer Arm fehlt schon, so dass sie ihm jetzt… ins Gesicht spucken muss? Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Ich lege erstmal Feuerschutz mit meiner Kalaschnikow, um den Dämon wenigstens so weit abzulenken, dass er DeVries nicht problemlos angehen kann.
Blondie fängt ebenfalls an, einen Exorzismus zu rezitieren, lauter als DeVries. Der Dämon findet das gar nicht lustig und macht eine Handbewegung in ihre Richtung. Sie fliegt durch die Luft und knallt gegen ein paar Maschinen.
Sie kennt den Deal. Da muss man durch.
Titten stolpert jetzt von dem Dämon weg in Richtung der Tür. Sie stürzt und schiebt sich wie eine verdammte Ghoulschlange weiter.
Plötzlich höre ich Kitty schreien. Der andere Ghoul hat sich auf sie gestürzt und, verdammt noch mal, Scheiße, deshalb nimmt man so jemanden nicht mit in einen Kampf.
DeVries muss selbst mit dem Dämon klarkommen. Er weiß, wie’s läuft: Sie nicht.
Ich feuere eine rasche Salve auf den Kopf des Ghouls, der sich in blutige Stückchen auflöst und Kitty besprüht.
Neben mir fliegt DeVries durch die Luft, aber man muss es ihm lassen: Er hört keine Sekunde auf, seinen Exorzismus aufzusagen, selbst dann nicht, als er auf den Betonboden trifft.
Der Dämon wirft den Kopf in den Nacken. Schwarzer Rauch quillt aus seinem Mund und verschwindet zwischen den Ritzen des Daches.
Sein Wirtskörper fällt zu Boden. Den Kerl hatte es spätestens im Kampf mit Titten erwischt.

Titten hat sich irgendwie wieder auf die Beine gerappelt und rennt nach draußen. Da die anderen sich nur anstarren, verfolge ich eben den Ghoul. Keine Ahnung, wie sie sich das vorstellt – mit den Beinen ihr Motorrad lenken? Ich nehme ich das Problem ab, trete sie von hinten nieder und schieße ihr in den Kopf. Schade. Die Original-Titten war echt ganz ansehnlich.

Als ich wieder in die Halle komme, höre ich gerade, wie die Blondine sagt: „…der Gral ist an einem sicheren Ort. Wo du ihn nie finden wirst.“
„Der Gral ist da, wo er hingehört.“ DeVries Mund zuckt. „Nicht bei dir, Hure von Babylon.“
Die Blondine zuckt mit keiner Wimper.
DeVries macht einen Schritt und plötzlich hat er seine Pistole in der Hand und ich lege automatisch an. Er setzt der Blondine die Mündung auf die Brust. Sie weicht nicht zurück, sondern lehnt sich nach vorne, gegen die Waffe.
„Das Horn nehme ich mit“, sagt er. „Es ist meine letzte Chance.“
„Niemals“, sagt sie.
Und ich: „Zwing mich nicht, dich zu erschießen, DeVries.“
Er schnaubt. „Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland. Er führt meine Hand, weil ich glaube. Nicht so wie du, der Gott verleugnest.“
Ich versuche so etwas wie ein Grinsen. Wird mehr ein Zähnefletschen raus. „Ich glaube schon an Gott. Ich glaube, dass er ein Arschloch ist.“ Wenn ich an Gott denke, sehe ich das Gesicht meines Vaters, sehe ich jemanden, der Leid verursacht, um sich dann einen runter zu holen.
DeVries dreht sich nicht mal zu mir um. „Kein Wunder, dass Gott dich verlassen hat. Du bist seiner Liebe nicht wert.“
Was soll ich dazu noch sagen?
Irgendwo weiter hinten in der Halle räuspert sich Kitty. „Ihr… ihr wollt euch doch nicht wirklich erschießen, oder?“
„Das hängt ganz von Marcus hier ab“, sagt die Blondine.
„Dann nehme ich eben das Horn mit! Das gehört sowieso in ein Museum“, sagt Kitty und macht einen Schritt.
„Miss Munroe“, sagt DeVries. „Bleiben Sie, wo Sie sind. Wenn Sie das Horn an sich nehmen, werde ich Sie bis ans Ende der Welt verfolgen und Sie zur Strecke bringen wie ein elendes Tier. Verstehen wir uns?“
Hol mich der Teufel, etwas macht ihr doch Angst. Sie zögert.
Und ich merke, wie mein Finger sich dem Abzug nähert. Der verdammte Bastard. Die Grenze, Mann. Du hast sie weit überschritten.
Aber dann beißt sich Kitty auf die Lippen und huscht hinter Irene. Sie taucht mit einem Objekt wieder auf, das in ein Tuch geschlagen ist.
Das Horn.
Sie sieht das Ding an und macht einen Schritt in Richtung Ausgang.
„Miss Munroe“, sagt DeVries ruhig. „Bleiben Sie stehen. Sie müssen das Horn in die richtigen Hände geben. Meine.“
Ich lache. „Klar, deine. Der Fanatiker ist genau der Richtige dafür.“

Aber wessen Hände sind die Richtigen? Nicht die von DeVries, der mit dem Ding die Feinde seines Gottes töten könnte – wen auch immer, Schwule, Muslime, Leute die Spaß im Leben haben.
Über die Blondine weiß ich nichts, aber sie hat mit DeVries zusammengearbeitet und schon einen Gral gebunkert (der Heilige Gral? Na klar.). Nein, ihr kann man nicht vertrauen.
Kitty? Würde zwar keine Ungläubigen zerschmettern, aber das wäre, wie einem Kleinkind einen Flammenwerfer zu geben.
Bleibe also ich, der unbestechliche Caleb Fisher, der natürlich nur verhindern will, das jemand das Horn für die falschen Zwecke einsetzt. Der strahlende Held.
Ha. Sicher.
Natürlich bin ich genauso egoistisch wie die anderen und natürlich sind meine Hände auch die Falschen. Ich würde das Ding nehmen und zu A.C. rennen und hoffen, dass er die Rune von meiner Seele nimmt und verschwindet. Scheiß drauf, ob A.C. damit Hunderte tötet, Hauptsache, ich habe was davon.
„Hören Sie nicht auf ihn“, sagt DeVries. „Wissen Sie überhaupt, wer der Mann ist? Wie er gesündigt hat? Er hat einen Mann vor den Augen seiner Familie abgeschlachtet. Trauen Sie ihm nicht.“
Mein ganzer Körper verkrampft sich. Wo, verdammt noch mal, hat er das her? Es war so leicht, das Messer in Mitchells Herz zu drücken. Es musste sein. Es hat mich nichts gekostet. Es macht mir nichts aus. Es ist nichts in mir gestorben, was nicht sowieso schon tot war.

Scheiß drauf. Scheiß auf dem Mist. Ich presse durch meine Zähne hindurch: „Mach das Ding kaputt, Kitty. Mach es einfach kaputt.“
Sie sieht mich an, mit diesem Blick, verurteilt mich. Soll sie doch. Ich kann es aushalten. Dann hebt sie das Horn…
…und setzt es an die Lippen. Wir alle erstarren. Aber kein Ton kommt aus dem verdammten Ding. Schweiß läuft mir über die Stirn.
Sie hebt das Horn noch einmal, diesmal mit beiden Händen über den Kopf.
„Miss Munroe, wollen Sie, dass Irene stirbt?“ sagt DeVries, aber sie hält nicht Inne.
Das Horn fällt, DeVries Finger krümmt sich und ich reagiere, instinktiv. Ein Schuss knallt. Irene sackt zusammen. Dann eine Salve, meine eigene. Blut, Fleisch, Knochensplitter fliegen aus DeVries Schulter. Den Arm wird er vergessen können.
Aber er bleibt stehen, der Bastard, und zielt auf Irene. Aus dem Liegen schlingt sie ihre Beine um seine. Er knallt auf den Boden, aber es löst sich noch ein Schuss.
Ich ziele und schieße und endlich bleibt er liegen. Eine rote Lache breitet sich um seinen Arm herum aus. Er murmelt etwas und verstummt dann. Aber seine Brust hebt und senkt sich noch.
Soll ich das ändern…? Ach, Scheiße, nein.

Erstmal gehe ich hinüber zu Irene und knie mich bei ihr hin. „Alles klar?“ frage ich.
Sie verzieht das Gesicht, aber nur für eine Sekunde. Dann sieht sie wieder völlig ruhig aus. „Ja, war nur ein Streifschuss.“ Sie blutet ein bisschen, muss sich aber weggedreht haben. als er abgedrückt hat.
Also DeVries. Ich klebe ihn so notdürftig zusammen, wie nötig und schleppe ihn ins Auto. Ein Teil von mir hätte nichts dagegen, wenn er einfach auf dem Rücksitz verreckt.
Aber der Bastard verträgt mehr als eine Kakerlake. Ich lasse ihn am Hintereingang des Krankenhauses liegen. Gleich darauf entdeckt ihn ein Sanitäter und er wird rein gebracht.

Als ich zu meinem Auto zurückkomme, ist Irene schon weg. Das Horn fehlt auch. Ich habe keine Kraft mehr, wütend zu sein. Klar, das wäre auch viel zu einfach gewesen. Mich aus dem Deal mit A.C. freikaufen. Nichts für ihn tun müssen… War’s ne gute Show, Gott? Hattest du deinen Spaß?
Aber ich merke sie mir, die blonde Schlampe. Für wenn ich mal mehr Zeit habe.

Kitty ist auch nicht begeistert über den Verlust des Horns.
„Du hast versucht, das Ding zu blasen. Damit bist du die Falsche für so was Gefährliches“, sage ich. Eigentlich sollte ich sie verprügeln, so richtig, ein zwei Finger brechen und sie von diesem übernatürlichen Scheiß abbringen. Auf lange Sicht wäre es… Scheiße nein, es wäre nicht besser. Ich sollte gut genug wissen, wie so was einen Menschen kaputt macht.
Also sage ich: „Hör zu, du hättest hier leicht abkratzen können. Nächstes Mal ist vielleicht keiner da, der dich beschützen kann. Der Ghoul hätte dir den Kopf abgerissen, deine Leiche gefressen und wäre dann mit deinem Aussehen zu deinen Freunden marschiert. Die hätte er auch zerfetzt.“
Ich befürchte, dass nichts davon bei ihr ankommt. So wird sie es nicht lange machen. Vielleicht sollte ich mal Ben auf sie ansetzen, ist ja die gleiche Uni.
Sie will mir meine Schrotflinte wiedergeben. „Schon gut. Behalte sie. Wirst sie noch brauchen“, sage ich.

Ich hinterlasse DeVries eine Karte aus dem Krankenhausladen, einen Teddy mit Tränen in den Augen und gebrochenem Arm: "Lieber Marcus, komm mir noch mal unter die Augen oder in die Nähe von Kitty und ich bringe dich um. Viele Grüße, Cal."

Dann fahre ich los. Nach Hause?
Ich halte auf einer Seitenstraße an und mache die Tür auf. Langsam rauche ich eine Zigarette und sehe mir die Landschaft an, ebenes Land zu allen Seiten. Miffy rollt sich auf meinem Schoß zusammen. Ich denke an den toten Mitchell und den lebenden DeVries. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn nicht zum letzten Mal gesehen habe und dass beim nächsten Mal einer von uns tot sein wird.
Ich denke an das Horn, an eine vertane Chance, mich zu retten. Ich denke an A.C. und an die Rune auf meiner Seele.
Ich muss damit fertig werden. Alleine.
Bald.
„Komm“, sage ich zu Miffy. Sie stellt ihre Ohren auf und sieht mich an. „Fahren wir zu den anderen.“
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #27 am: 24.06.2012 | 19:58 »
Schön! :D
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #28 am: 24.06.2012 | 21:30 »
Sehr cool!
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #29 am: 25.06.2012 | 09:46 »
Falls ich irgendwas verwechselt oder vergessen haben sollte, sagt bescheid.

Ein Mitschrieb für DeVries wäre natürlich auch cool, weil Cal da ja einige Sachen nicht mitbekommen hat.
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #30 am: 25.06.2012 | 09:58 »
Sehr cool!

Im Moment bin ich grade stark unter Arbeitsdruck. Daher wird es sich wohl etwas verzögern. Vielleicht schreibe ich jeden Tag ein bisschen, bis es fertig ist. ;)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #31 am: 25.06.2012 | 10:06 »
Du kannst dich ja auf die Engelsszene im Krankenhaus beschränken, die ist nämlich irgendwie wichtig  ;) Ansonsten lerne mal lieber für deine Prüfung und lass dich nicht ablenken ^.^
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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #32 am: 4.07.2012 | 21:48 »
Der weinende Engel von Colma

„So ne Blonde“, sagt Jamal. Seine Aussprache ist nicht mehr die beste, seit ihm ein Pishacha mal die halbe Wange abgerissen hat. „Kommt rein, wirft einen Blick um sich und rümpft ihr Näschen. Hat dann gefragt, ob einer was über die Sache in Colma gehört hat. Mit der weinenden Figur.“
„Okay“, sage ich und gebe ihm noch eine Runde aus. Colma. Klar habe ich da schon von gehört. Wer nicht? Der größte Friedhof der USA. Gräber ausgelagert aus San Francisco. Bei 1,5 Millionen Toten müssen immer wieder mal Geister auftauchen.

Ich weiß, dass es keine gute Idee ist, Irene zu verfolgen. Ich kann ja jetzt noch nicht mal klar denken. Ist eine verzweifelte Hoffnung, dass ich ihr das Horn abnehmen kann. Aber was soll ich sonst tun? Ich brauche das verdammte Ding.
Meine Hände zittern. Scheiße. Keine Ahnung, was ich mache, wenn ich sie sehe.

Colmar ist nicht groß. Es ist nicht schwer, ihr Hotel zu finden. Sie kommt nach einer Weile raus und ich muss mich beherrschen, ihr nicht einfach hinterher zu laufen, sie auf den Boden zu werfen und ihren Kopf so lange auf den Boden zu hauen, bis sie mir das verfickte Horn gibt.
Stattdessen folge ich ihr bis zur Bibliothek und da ist meine Geduld zu Ende. Sie sitzt drinnen an einem Tisch und schaut alte Zeitungen durch. Ich setze mich ihr gegenüber hin, die Knarre unter dem Tisch.
Klick.
„Machen wir einen Friedhofsspaziergang“, sage ich.
Sie hebt eine Augenbraue. „Mr. Fisher, wie schön, Sie wiederzusehen.“
„Ist nicht beidseitig. Steh auf“, sage ich.
„Ich muss das hier noch kopieren“, sagt sie aufreizend und hebt ein Papier hoch. „Oder wollen Sie mich hier in der Bibliothek erschießen?“
Und sie zieht es durch. Okay. Mach mich nur wütend. Inzwischen hoffe ich, dass sie mir das Horn nicht sofort gibt.
Ich dirigiere sie auf einen abgelegenen Teil des Friedhofs. „Gibst du mir das Horn ist oder müssen wir es ungemütlich machen?“
„Wir müssen es wohl ungemütlich machen“, sagt sie, immer noch dieses entnervende Lächeln auf den Lippen. „Ich gebe es Ihnen nicht.“
Schieße ich ihr ins Knie? Nein. Wenn ich jetzt mit der Knarre anfange, ist gleich einer von uns tot. Ich stecke also meine Knarre weg und hole aus. Nichts von diesem Ohrfeigen, die man angeblich gegen Frauen einsetzen soll. Sie ist eine Diebin, sie ist eine Jägerin, also voll drauf. Sie weicht aus und ich streife nur ihre Schulter.
Und macht damit weiter. Verdammte Scheiße, Frau, so prügelt man sich nicht. Schlag zurück.
Aber sie will nicht. Und ich merke, wie meine Gedanken sich zusammenziehen wie ein Tunnel. Ich denke nicht mehr an mein Ziel, an das Horn, ich will sie nur noch spüren, wie meine Fingerknöchel auf Fleisch treffen, verdammt noch mal.
„Was macht ihr beiden denn da?“ fragt jemand und Irene schaut zur Seite.
Ha. Meine Faust trifft sie in die Magengrube und sie klappt vornüber, ringt nach Atem. Ich greife nach ihren Haaren, als die Stimme sagt: „Hey, ich stehe nicht so drauf, wenn Kerle ihre Frauen verprügeln.“
Darüber müssen wir beide lachen. „Das ist nicht meine Frau.“
Aber damit ist der Moment ist vorbei. Ein Teil der Wut ist weg, aber noch nicht die Verzweiflung. Ich mache einen Schritt zurück. Führt ja doch zu nichts.
Eine Frau hat sich eingemischt, Latina, sieht tough aus. „Habt ihr euch wieder eingekriegt?“ sagt sie.
„Geht dich nen Scheißdreck an“, sage ich. „Das ist eine Privatsache.“
„Du verprügelst gerade eine Frau. Das geht mich schon was an“, sagt sie.
„Sie hat mir was gestohlen“, sage ich und werfe Irene einen eisigen Blick zu.
Irene richtet sich wieder auf. „Gestohlen? Ihnen hat das Ding nicht gehört. Warum sollte ich es nicht mitnehmen dürfen?“
„Du hat es aus meinem Auto gestohlen, Blondie. Und ich vertraue dir nicht. Keine Ahnung, was du und der Spinner mit dem Horn vorhaben“, sage ich.
„Nichts. Was soll ich denn damit machen? Ich werde es bestimmt nicht blasen.“ Sie schafft es irgendwie, von oben auf mich herabzusehen, obwohl ich ihr gerade eine verpasst habe.
„Na ja, scheint ja, als könntet ihr drüber reden“, sagt die Latina. „Kann ich euch noch was fragen?“ Sie zieht ein Foto hervor. „Habt ihr den irgendwo gesehen?“
Fahndungsfoto von so einem dünnen Kerl. Ich schüttele den Kopf.
Irene schnieft. „Ja, den habe ich gesehen. In so einer Kaschemme Richtung L.A., vor… ich weiß nicht genau, ein paar Tagen.“
Die Latina sieht nicht zufrieden aus. „Was willst du von ihm?“ frage ich.
„Kautionsflüchtling. Ich habe den Auftrag, ihn aufzuspüren.“
„Lizenz?“ frage ich. Sie verzieht das Gesicht und zeigt sie mir dann mit dem alten Schnapp-Klapp-Trick. Ich schnaube. Das war keine Kopfgeldjäger-Lizenz, das war eine Karte von irgendeiner Agentur, Telakhon oder so.
Was soll’s. Ich muss ihr ja nicht sagen, wenn ich den Kerl irgendwo finde.
Endlich verzieht sie sich.
Ich bin immer noch wütend genug, um die Sache gleich fortzusetzen. „Noch mal: Wo ist das verdammte Horn?“
„Weit weg, an einem sicheren Ort, wo es erstmal untersucht wird.“ Als sie meinen Gesichtsausdruck sieht, rollt sie mit den Augen. „Schon gut. Wenn alle Untersuchungen durch sind, und ich bekommen habe, was ich will, dann kannst du das Horn von mir aus haben. Ich will es nicht benutzen.“
Sie lügt nicht. Ich starre sie einen Augenblick an. Dann. Irgendwann. Zu spät.
Meine Hände zittern schon wieder.
Wahrscheinlich ist es besser so. Ich sollte das Ding nicht in die Finger bekommen. A.C. sollte es nicht in die Finger bekommen.
Ich zünde mir eine Kippe an, atme langsam durch. „Schon gut. Vergiss es. War ne blöde Idee.“ Ich drehe mich um und gehe. Irgendwo hin. Bloß weg von hier.
„Hey!“ ruft Irene hinter mir her. „Was soll denn das? Sie müssen verhandeln! Drauf bestehen. Weitermachen.“
Ich bleibe stehen. „Weitermachen? Wirklich? Ist jetzt Schluss mit den Tanzschritten und du wirst mal ein bisschen offensiv?“
Sie lächelte breit und kommt auf mich zu. „Hmm. Können Sie denn tanzen?“
Netter Trick. Aber ich mache das schon zu lange, um mich von einem reizenden Augenaufschlag reinlegen zu lassen.
Ich schlage ihr ins Gesicht. Sie sieht ziemlich überrascht aus.
Hm. Hat sie etwa wirklich mit mir geflirtet?
Ehe ich mir darüber mehr Gedanken machen kann, kommen zwei schwarzgekleidete Teenies vorbei. „Ey, das war so cool! Die hat echt Blut geweint! Voll krass!“
Ich versperre ihnen den Weg. „Wer hat Blut geweint?“ Sie beäugen mich kurz. „Die Statue? Von der heiligen Helen? Schon seit Tagen?“ Er wedelt mit der Hand zum anderen Endes des Friedhofs, wo sich eine Menschenmenge angesammelt hat. Stimmt ja, Jamal hatte so was in der Art erwähnt.
Ich seufze. Wenn ich schon mal da bin… Und Irene noch einen auf die Fresse zu dreschen, hat sowieso keinen Sinn. Ich schaue sie an und sage: „Das ist noch nicht geklärt.“ Sie lächelt liebenswürdig.

Die Menschenansammlung besteht aus beschissenen psalmensingenden Christen. Verdammte Scheiße. Die sehen alle aus, als hätten sie extratief an der Bong gezogen, nur ist es das leider nicht. Der ganze Ort hat eine… Aura oder so einen Scheiß. Fühlt sich an, als würde man ein Bad in warmen Kaffee nehmen. Und nicht nur dass, ich kann auch sehen, wie Irenes dicke Wange vor meinen Augen abschwillt. Gut. Kann sie mir immerhin hinterher nicht die Ohren volljammern.
Ihr scheint die Aura übrigens blendend zu gefallen. Mir nicht. So was passiert nicht zufällig und schon gar aus einem guten Grund. So ist die Welt nicht.
Irgendwas stimmt mit der Aura nicht. Ein paar von den Leuten wirken überdreht, kurz vorm Durchknallen. Scheiße. Wenn das mal kein Blutbad gibt.
Ich schlängele mich zum Vorbeter durch, während Irene sich den Priester vornimmt. Der Mann versucht, irgendwie Ordnung zu halten. „Nicht auf die Blumen! Achtung, das Grab!“ ruft er immer wieder, aber die Ecke um Helens Grab herum sieht schon aus wie ein Schlachtfeld.
Der Vorbeter sieht mich mit glasigen Augen und starrem Grinsen an. „Bruder, bete mit uns!“
„Gleich, Bruder“, sage ich. „Sag’ mir erstmal, wem sich dieses Wunder zuerst enthüllt hat.“
„Allen Bruder, allen!“ Er wirft die Hände hoch. Dann lässt er sie wieder sinken. „Ach so, du meinst, das erste Mal? Der gesegneten Mary Hopkins, von Helen Sullivan, der Engelsgleichen gesegnet!“ Er zeigt auf eine alte Dame, die etwas Abseits sitzt und kopfschüttelnd strickt.
Dann erzählt er noch von der engelsgleichen Helen, ihren vielen Wundern und natürlich der weinenden Engelsfigur. Immer wieder weint sie Blut!
Engel. Ich hasse Engel. Und wie kann man eigentlich auf die Idee kommen, dass Bluttränen was Gutes sind? Blut, verdammt noch mal. Wäre es auch ein heiliges Wunder, wenn der Figur ständig Giftschlangen aus der Muschi fallen würden?
„Bete mit uns, Bruder! Bete zu Ehren von Helen!“ kreischt mir der Vorbeter ins Ohr und versucht, meine Hand zu nehmen. Soll er. Ich drücke zu.
„Nicht… so… fest… Bruder“, sagt er und sein Lächeln verschwindet endgültig, als ich ihm mein „Fass mich nicht an“-Gesicht zeige.
Er lässt meine Hand los. Dann schmeißt er sich mit doppelter Energie auf seine Mitbetenden.

Mary Hopkins schüttelt ihren Kopf und sagt zu dem Grabstein vor ihr: „Ach Ralfie, was soll der ganze Trubel? Ts, die machen ja alles kaputt. So ein Ärger.“
Ich setze mich neben sie. „Sie haben das Ding zum ersten Mal weinen gesehen?“
Sie mustert mich über die Ränder ihrer Lesebrille hinweg. „Die Figur? Ja ja, ich dachte noch, das wäre Ketchup oder so und jemand hätte sich einen Scherz erlaubt. Aber nein, es war Blut.“ Sie schnalzt mit der Zunge. „Manchmal denke ich, hätte ich doch bloß nichts gesagt, aber wahrscheinlich hätte man es sowieso gesehen.“
Ich nicke. „Haben Sie noch jemanden in der Nähe gesehen, der das gemacht haben könnte? Oder etwas gespürt? Dass es kalt wurde oder ähnliches?“
Sie saugt ein bisschen an ihrem Gebiss. Ihre Stricknadeln klappern. „Nein, da war niemand. Und gespürt, na, meine Arthritis, die ist fast weg!“ Sie schnaubt empört.
Ich muss grinsen.
„Sagen Sie, junger Mann…“ meint sie von der Seite. „Sind Sie ein Privatdetektiv oder so was?“
„Oder so was“, sage ich.
„Kann ich Ihre Waffe sehen?“ Mrs. Hopkins Augen glitzern.
„Klar.“ Ich zeige ihr meine Beretta.
„Kann ich mal damit schießen?“ fragt sie und zielt schon mal in Richtung der Menschenmenge.
Ich nehme ihr die Pistole lieber wieder aus den Händen. „Zu viele Leute hier. Vielleicht wann anders.“
Sie lässt den Kopf hängen. Dann hebt sie ihn abrupt wieder. „Sagen Sie, junge Mann, wie ist denn ihre Schuhgröße?“
„45“, sage ich und stecke meine Waffe wieder ein.
„Dann kommen Sie später wieder, dann bekommen Sie ein paar schöne Wollsocken. Weiß schon gar nicht mehr, wohin damit!“ Hätte ich früher mal eine knarreschwingende Oma gehabt…

Irene hat von dem Priester erfahren, dass Helen Sullivan zwar sehr gläubig war und sich sehr für ihre Mitmenschen eingesetzt hat, aber auch „undiplomatisch“ gewesen wäre, „so wie eine gewisse andere Person“. Sie ist überfahren worden, als sie ein verwundetes Reh mitten auf der Straße versorgen wollte. Dummheit macht noch nicht heilig, das sollte ich wissen.
Irene ist nicht alleine.
Kitty ist bei ihr.
Verdammt.
Damit ist der ruhige Teil des Abends wohl vorbei.
„Morgen, Agent White! Wie heißen Sie eigentlich wirklich?“ sagt Kitty, bei der die Aura des Ortes irgendwie keinen Unterschied bewirkt.
Netter Versuch. „Nenn mich einfach Cal“, sage ich.
Sie legt schon wieder los, von ihrem tollen Reporterberuf und dieser großartigen Möglichkeit und ob die beiden jungen Frauen wirklich von einem Vampir…
„Vampir?“ frage ich. Scheint so, als wäre die blutende Figur nicht das einzige, was hier schief läuft. Zwei junge Mädchen, Sadie und Dami, wurden ausgeblutet und auf dem Friedhof drapiert.
Kitty schwafelt dann noch was weiter, dass man doch das Blut vergleichen sollte und ob sie so tun soll, als ob sie vom Vatikan käme oder von einem christlichen Blatt oder eine christlichen Uni oder was…
„Frag ihn endlich“, knurre ich sie an und sie zischt ab.
Sie kommt bald mit einem Wattepad mit Blut dran zurück. Der Priester hat ihr aus der Hand gefressen.
„Zum Sheriff und fragen, was mit den Morden ist“, sage ich und wie aus einem Mund meinen Kitty und Irene: „Da können wir doch sicher bei Ihnen mitfahren!“.
Ich hole tief Luft.
Ja. Na klar. Steigt alle ein.
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Offline Nocturama

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Re: Mädchenkram - Supernatural After Dark, eine Nachbereitung
« Antwort #33 am: 4.07.2012 | 21:49 »
Der Chief of Police ist eine ältere Frau, die heilfroh ist, einen Teil der Arbeit an das FBI abgeben zu können und mir bereitwillig alles erzählt. Der Täter hat den Mädchen die Pulsadern aufgeschnitten – richtig, von oben nach unten – und sie dann mit einer Rose auf der Brust auf einen Grabstein gelegt. Keine Ahnung. Könnte auch ein Serienkiller sein. Soll es ja geben. Meistens steckt aber irgendein Monster dahinter.
Die Mädchen waren beide Emos und kannten sich zumindest flüchtig. Sie wurden vor dem lokalen Club gesehen, wie sie mit einem Jungen mit spitzen Schuhen gesprochen haben. Sadie hatte sich nicht gewehrt, aber Dami hatte Blutergüsse an den Armen, die höchstens von einem sehr starken Menschen stammen könnten.
Mehr kommt erstmal nicht raus.

Draußen hat Kitty mein Auto geputzt, es ordentlich mit Pink Flamingo eingesprüht und legt gerade den Lappen an die Engelssiegel. „Können die Bilder weg?“ fragt sie strahlend. Irene fällt ihr gerade so noch in den Arm. Meine FBI-Jacke riecht auch nach Pink Flamingo. Schlimmer als Hundepisse. Viel schlimmer.
„Das Blut ist verschwunden!“ platzt Kitty heraus. „Auf dem Pad! Das Blut ist einfach… weg! Wie kann das denn sein?“ Weiß ich auch nicht. Illusion?
Als ich die Tür aufmache, springt mir Miffy entgegen. Für einen Moment denke ich, sie wäre schon wieder an mein Glas mit Totenmannsblut gegangen, aber es ist… Lippenstift?! Gottverfickt! Lippenstift!
„Sie wollte spielen“, sagt Kitty ganz unschuldig. Ich packe Miffy am Genick und schiebe sie in Kittys Arme. Den lippenstiftverschmierten Mund nach vorne.
„Du hast das angerichtet, du machst das sauber“, sage ich.

Das kann sie machen, während wir die Eltern der beiden Opfer aufsuchen. Damis Eltern können nicht viel mehr erzählen, aber Sadies Mutter erzählt uns von ihrem Exfreund Brian „der sich jetzt Bryan schreibt“. Er hat es nicht leichtgenommen, dass sie sich von ihm getrennt hat und sie mit unerträglichen Liebesgedichten belästigt. Ein paar von denen zeigt uns die Mutter. „In meiner Hose trage ich für dich eine Rose, meine Tränen so weiß, meine Liebe so heiß.“ Gott, ich hoffe, der Kerl ist der Vampir. Für das Geschwafel hat er den Tod verdient.

Also müssen wir wohl den Emo-Club besuchen. „The Dying Rose.“
Kitty geht mir auf die Nerven, dass ich mich doch schwarz anziehen müsste und vielleicht ein bisschen Kajal…? Damit sie ihre Klappe hält, wechsele ich von meiner Cordjacke in Leder. Irene bringt sie mit den Vorschlag, sie könnte sich doch als Promi aufspielen und wir als ihre Bodyguards, endgültig zum schweigen.

Drinnen läuft irgend so ein schnulziger Scheiß, bei dem viel zu oft die Worte „Pain“, „Darkness“ und „Love“ fallen. Bei so was bekomme ich immer Lust, denen mal zu zeigen, was Schmerz wirklich ist.
Brian – sorry, „Bryan“ – treibt sich an der Bar rum und sülzt irgendein Mädel voll.
Wir stellen uns auch an die Bar und Irene spendiert eine Runde. Immerhin. Mit einem netten Whiskeyschleier könnte das hier erträglicher werden.
Kitty macht sich an Brian ran, dem vor Überraschung die Kinnlade in den Knien hängt. Nicht, dass man mehr von seinem Gesicht sehen könnte, der Rest ist von schlecht frisierten Haaren bedeckt.
Nach einem Tänzchen kommt sie mit ihm zurück. Irene „tastet ihn nach Waffen ab“ und macht wahrscheinlich den gleichen Trick wie sie es mal bei Kitty versucht hat. Und bei mir, fällt mir dabei ein.
Irene entschuldigt sich und geht nach draußen. Ich darf mir derweil anhören, wie Brian Kitty von Sadie verschwärmt, seine ewige Liebe, obwohl, vielleicht doch nicht sooo ewig, und er hätte ihr immer Gedichte geschrieben, er habe so viel Talent… Der Kerl ist entweder einfach nur ein Volltrottel oder er ist der beste Lügner, den ich je getroffen habe. Aber nach der Sache mit dem Vampirmädchen traue ich meiner Intuition nicht mehr.
Er schwafelt weiter. Mein Drink ist alle.
Ich habe große Lust, ihn ein paar Mal mit dem Kopf auf den Tisch zu dreschen, da fällt draußen ein Schuss.
Gott sei Dank.
Ich renne nach draußen, wo Irene gerade einen Kerl verfolgt, der exakt wie Brian gekleidet ist. Und wie alle anderen hier.
„Wer ist das?“ rufe ich ihr zu.
„Vampir“, sagt sie.
„Scheiße, Machete im Auto“, sage ich.
Wir folgen ihm auf den Friedhof. Es ist verdammt dunkel da und wir verlieren ihn erstmal.
Hinter uns keucht und schnauft es und dann klettert Kitty über die Mauer. Mit Brian im Schlepptau. Irene und ich tauschen einen Blick. Das kann doch nicht ihr Ernst sein…
„Was war das?“ schnauft sie.
„Ein Vampir“, sagt Irene.
„Dann… gibt es Vampire wirklich? So in echt?“ Sie macht große Augen. „Und Brian ist nicht der Vampir?“
„Nein“, sage ich und dann zu Brian: „Verpiss dich.“ Er braucht mir nur einmal in die Augen zu blicke und rennt wie ein Hase.
Irene sieht sich den Boden an und macht die volle Spurenleser-Sache. Wir folgen die Spuren bis zu einem Parkplatz. Dort steht zwar kein Vampirauto, aber der Wagen der angeblichen Kopfgeldjägerin. Mit ihr drin. Ich klopfe an die Scheibe. Sie greift automatisch unter den Sitz und macht dann das Fenster runter.
„Einen Wagen gesehen, der hier gerade weg ist?“ frage ich.
„Hm, ja. Mietwagen. Ist da lang gefahren“; sie zeigt in die Richtung.
„’kay. Danke.“
„Das war aber nicht mein Kerl, oder? Oder der Vampir?“
„Der Vampir“, sage ich.
„Schade“, sagt sie. „Den hätte ich gerne umgebracht.“
Ich zucke mit den Schultern. „Wenn er wiederkommt, bring ihn um. Ach ja, was hat der Kerl eigentlich gemacht?“
„Der Kautionsflüchtling? Hat eine Reliquie aus einer Kirche gestohlen und ist dann nicht zu seiner Verhandlung erschienen.“ Sie gähnt.
„Reliquie? Gral oder Horn?“ fragt Kitty und bevor sie weitersprechen kann, sage ich „Gute Nacht“ und schleppe Kitty am Kragen weg.
Hat man nicht früher manchmal Leuten die Zunge rausgeschnitten?

An der Kreuzung, die aus der Stadt führt, frage ich mit meiner FBI-Montur in einer Tankstelle nach den Sicherheitsaufnahmen. Der Angestellte haucht begeistert „Oh, Pink Flamingo! Das mag ich auch am liebsten!“ und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir auf den Hintern geschaut hat.
Aber er lässt mich die Sicherheitsaufnahmen ansehen.

Mit Hilfe der Aufnahmen finden wir ein altes Farmhaus etwas außerhalb der Stadt. Der Mietwagen steht davor.
Wenn es da ein Vampirnest gibt, sollten wir am Tag angreifen. Aber falls sie aufgescheucht werden, muss man dableiben. Ich lehne mich schon zurück und bereite mich auf eine weitere ungemütliche Nacht im Auto vor, da kommt der verdammte Vampir aus dem Haus, zwei Koffer und ein Handtäschchen im Schlepptau. Er fängt an, das Ganze ins Auto zu laden.
Wegfahren sollte er nicht. Ich steige also aus und feuere erstmal eine Salve in die Reifen. Der Vampir kreischt und… läuft weg, das Täschchen vor seine Brust gedrückt.
Scheiße. Was ist denn das für eine Memme?
Irene wirft noch ein komisches rundes Ding nach ihm, trifft aber nur einen Baum.
Hinterher. Scheiß auf den dunklen Wald. Der Vampir kann uns sowieso sehen, also schalte ich das Licht auf meinem Sturmgewehr an. Ich kann hören, wo er hingerannt ist und schieße in die Richtung. Irgendwas fällt um.
Ehe ich an ihm dran bin, ist er schon wieder weg.
Da packt mich etwas von hinten. Der Vampir zischt und entblößt die Zähne. Ich treffe ihn, aber die kleine Wunde steckt er leicht weg.
Irene taucht auf und tritt dem Vampir von hinten in die Kniekehlen. Er strauchelt und lässt mich los.
Jetzt stehen wir alle mit Macheten um ihn herum. Er schaut sich um und rennt schon wieder weg.
Scheiße, keinen Bock mehr auf den Dreck. Ich schneide mir mit der Machete in die Hand und hebe den Arm. Sogar ich kann das Blut riechen.
Der Vampir bricht aus dem Unterholz, Blutlust in den Augen und schlägt mir die Machete aus der Hand. Seine Zähne bohren sich in meinen Hals. Scheiße. Ich denke noch daran, dass Wunden an der Stelle rasch mal die Schlagader erwischen, dann verschwimmt alles in einem Schleier aus rotglühendem Schmerz.
Ich muss an den Emo-Song denken und grinse.
Dann lässt plötzlich das Gewicht an meinem Hals nach. Ich blinzele. Der Körper des Vampirs fällt zu Boden. Sein Kopf hängt noch an mir. Ich spanne die Kiefer an und reiße ihn an. Frisches Blut läuft mir auf die Lederjacke. Scheiße. Die kann ich wegwerfen.
Ich drücke mir einen Lappen auf die Wunde.
„Ist ihnen Blut vom Vampir in den Mund gekommen?“ fragt Irene und schwingt schon mal die Machete.
„Nein. Aber wenn ich morgen in der Sonne kokele, bring mich halt um.“
„Dann dürfte es zu spät sein“, sagt sie.
„Versuch’s doch gleich, wenn du willst...“
„Ja, schon gut“, sagt sie und steckt die Machete weg.
„Also, wenn man Blut vom Vampir…“ sagt Kitty.
„Versuchen Sie es bloß nicht, Miss Munroe“, sagt Irene.
Ich schenke ihr meinen finstersten Blick. „Und wenn du das irgendwo schreibst und dann Horden von Teenagermädchen losrennen und sich Vampirblut einflößen und anfangen, Leute umzubringen, dann klebt das ganze Blut an deinen Händen. Das ist dann deine Schuld.“
Das macht sie kleinlaut. „Ich wollte doch nur… dass Vampire gefährlich sind…“ murmelt sie.
Da soll sie ein bisschen drüber nachdenken. Glaube zwar nicht, dass es wirkt, aber der Idiotin muss mal jemand Verstand einprügeln.
In der Handtasche des Vampirs ist neben viel zu viel Haarpflegemittel auch ein Tagebuch. Er ist hergekommen, um sich von den Tränen der Heiligen kurieren zu lassen. Tja. War wohl nichts.
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Hihi, wir haben sooo viele schöne Diarys.  ;D
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