Autor Thema: Neulinge und geweihte Charaktere; war: Was braucht ein DSA-SL an Material  (Gelesen 7317 mal)

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Offline Mr. Ohnesorge

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Offline Mimöschen

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Und damit haben sie die Autorität und Fähigkeiten eines Priesters?
Die Autorität sicherlich. Warum auch nicht? Ein Priester bleibt immer noch ein Priester, egal ob weltlicher oder wunderwirkender Priester.
Im (realen) Mittelalter hatten Priester schließlich auch eine gewisse Autorität, ohne dass sie tagtäglich mit Wundern um sich geworfen hätten.

Wenn man ihnen jedoch unbedingt göttliche/übernatürliche Fähigkeiten zugestehen möchte, dann könnte man das bspw über die Viertelzauber-Mechanik regeln - was unter Umständen eventuell sogar eleganter als die Alternative aus WdG wäre.
Benenne "Viertelzauberer" um in "Wunderwirker" o.ä., gib ihm ein paar "Übernatürliche Fähigkeiten", und schon hast du deinen voll ausgestatteten, wunderwirkenden Priester.

Zitat von: Schwerttänzer
 
unter Vertrautem verstehe ich kein Haustier
Die Vertrautenfähigkeiten könnte man aber rein über den Fluff abwickeln. Regeln sind dafür nicht unbedingt erforderlich.

Die Wege-Bände haben sicherlich umfangreichere Regeln, was bei 4 (in Worten: vier) Büchern im Gegensatz zu einem Basis-GRW auch kaum verwunderlich sein dürfte. Mit etwas Flexibilität seitens der Spieler und des SL ist jedoch allein mit dem GRW so gut wie alles abdeckbar was zum vollständigen Spiel benötigt wird.
Und wenn man ehrlich ist, dann ist das Basis-GRW vollständiger als alle 4 Wege-Bände zusammen.
Denn um mit den Wege-Bänden zu spielen, braucht man immer noch zwingend das LC (und ggf das ZBA).

Zitat
Zitat
außerdem mit  auch noch eine Charakterklasse aus Dungeons & Dragons nach Aventurien importiert sehen will.
Welche?
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Die Autorität sicherlich. Warum auch nicht? Ein Priester bleibt immer noch ein Priester, egal ob weltlicher oder wunderwirkender Priester. Im (realen) Mittelalter hatten Priester schließlich auch eine gewisse Autorität, ohne dass sie tagtäglich mit Wundern um sich geworfen hätten.

Im "realen MA" (wie auch heute noch) war der geweihte Priester ein "Wunderwirker". Seine Taufe erst bewahrte die Seele eines Säuglings vor der Hölle, seine Absolution hatte die Macht anstelle Gottes zu vergeben, und er bewirkte das Wunder der Eucharistie (Der Kannibal / beim Abendmahl / der frißt den Herrn / und säuft ihn gern).

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Mimöschen

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Natürlich glaubten sie das.
Hatten die Rituale eine reale/übernatürliche Auswirkung? Nein.

Analog dazu kann man die Bewohner Aventuriens sehen.
Sie zollen dem Priester aufgrund ihres Glaubens Respekt. Egal ob er nun reale Wundertaten vollbringt oder nicht.

Offline korknadel

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Natürlich glaubten sie das.
Hatten die Rituale eine reale/übernatürliche Auswirkung? Nein.

a) Für die Menschen hatte das über ihren Glauben und somit über ihre seelische Großwetterlage eine ganz reale Auswirkung auf ihr Sein. (Aber das ist eine interessante Debatte, die den Rahmen hier sprengt.)
b) War diese "Wunderfertigkeit" des Priesters eine der Säulen des Respekts, der ihm entgegengebracht wurde. Transferiere ich das jetzt in ein Setting, in dem ein großer Teil der Priester reale Wunder wirken kann und der andere eben nicht (Laienpriester), stellt sich da schon die Respektfrage innerhalb der Setting-Logik.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Mimöschen

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a) Für die Menschen hatte das über ihren Glauben und somit über ihre seelische Großwetterlage eine ganz reale Auswirkung auf ihr Sein. (Aber das ist eine interessante Debatte, die den Rahmen hier sprengt.)
b) War diese "Wunderfertigkeit" des Priesters eine der Säulen des Respekts, der ihm entgegengebracht wurde. Transferiere ich das jetzt in ein Setting, in dem ein großer Teil der Priester reale Wunder wirken kann und der andere eben nicht (Laienpriester), stellt sich da schon die Respektfrage innerhalb der Setting-Logik.

a) Wie ein Placebo.
b) Nicht alle Priester in Aventurien sind Wunderwirker und ein Laienpriester verteilt halt Placebos an die nichtsahnende Bevölkerung.
Für diese ist ein Wunder nämlich nicht immer als das zu erkennen, da viele der Wunder doch eher subtilerer Natur sind.
Es gibt auch genügend Beispiele für Priester, die ohne Wundertaten den Respekt ihrer Schäfchen erhalten. Ein spontanes Beispiel wären unter anderem die Brazoragh- oder Levthanpriester.

EDIT: nicht eingefügt; mea culpa
« Letzte Änderung: 25.11.2011 | 19:23 von Mimöschen »

Offline Lichtschwerttänzer

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Die Autorität sicherlich. Warum auch nicht?
und damit ist ein Krieger, Streuner... Priester geweiht nach dem Gesetz des Melchiseddech


Zitat
Wenn man ihnen jedoch unbedingt göttliche/übernatürliche Fähigkeiten zugestehen möchte,
Ich bezog mich auf Theologie, Seelsorge, Opfer, Kanonisches Recht, und nebenbei die Rechte, Privilegien, Vorzüge, Nachteile und Pflichten der Priesterschaft wie oben schon angedeutet wurde.
Das Manna ´Zaubern interessierte mich eher wenig.



Zitat
dann könnte man das bspw über die Viertelzauber-Mechanik regeln
In Metallrüstung zaubern, wäre das nicht PG?


Zitat
Die Vertrautenfähigkeiten
nur wenn der Meister ne Fairnesserklärung unterschreibt.

Zitat
. Mit etwas Flexibilität seitens der Spieler und des SL ist jedoch allein mit dem GRW so gut wie alles abdeckbar was zum vollständigen Spiel benötigt wird.
Ja mit etwas Flexibilität und allem ändern ist DSA spielbar.
 
 
Zitat
Kleriker.
Wie meinen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Klerus

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Mimöschen

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Zitat
Ja mit etwas Flexibilität und allem ändern ist DSA spielbar.
Ja was denn nun? Geht es dir um DSA allgemein oder um die Spielbarkeit des Basis-GRW?

Zitat
In Metallrüstung zaubern, wäre das nicht PG?
In Metallrüstung Wunder wirken, wäre das nicht PG?

Offline Yvain ui Connar

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Ist PG nicht ein ebenso legitimer Spielstil wie Method Acting? Zumal die Grundprämisse des Spiels ja immer noch lautet: "Erlebe Abenteuer - erringe Belohnungen und Abenteuerpunkte - verbessere deine Fähigkeiten und deine Ausrüstung".

DSA ist meiner zugegebenermaßen eingeschränkten Erfahrung nach das einzige Rollenspiel, das ich kenne, in dessen Regelwerk Powergaming von Beginn an verteufelt wurde, während Method Acting, Handwedelei und Railroading zum einzig wahren Spielstil erhoben wurden.

Nur deswegen ist das Regelwerk auch so aufgebläht. Man hat so viele Regeln erfunden, die nur dazu dienen, Powergamer in ihren Möglichkeiten einzuschränken, dass man darüber vollkommen die Spielbarkeit und den Spielspaß vergessen hat. Seit wir allerdings nur noch mit den Basisregeln spielen, IST das Spiel wieder spielbar und es MACHT wieder Spaß.

Neature - es ist eine Mischung aus "Nahema" und "Feature"!

Offline Benjamin

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Wenn die Leute die Erfahrung nicht selber machen (können/wollen), kannst Du Dir die Finger wund tippen.

Offline Mimöschen

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Ist PG nicht ein ebenso legitimer Spielstil wie Method Acting?
Natürlich.

Zitat
Man hat so viele Regeln erfunden, die nur dazu dienen, Powergamer in ihren Möglichkeiten einzuschränken, dass man darüber vollkommen die Spielbarkeit und den Spielspaß vergessen hat. Seit wir allerdings nur noch mit den Basisregeln spielen, IST das Spiel wieder spielbar und es MACHT wieder Spaß.
Ganz so weit würde ich nicht gehen, da ich denke dass mit den Wege-Bänden durchaus ein "vernünftiges" spielen möglich ist.
Und vom Powergamerstandpunkt aus hat man mit diesen sogar noch viel mehr Möglichkeiten seinen Charakter zu optimieren.
Selbst wenn die Texte dem widersprechen, aber DSA 4.1 ist eigentlich das ElDorado eines jeden Powergamers.

Eulenspiegel

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a) Für die Menschen hatte das über ihren Glauben und somit über ihre seelische Großwetterlage eine ganz reale Auswirkung auf ihr Sein. (Aber das ist eine interessante Debatte, die den Rahmen hier sprengt.)
b) War diese "Wunderfertigkeit" des Priesters eine der Säulen des Respekts, der ihm entgegengebracht wurde. Transferiere ich das jetzt in ein Setting, in dem ein großer Teil der Priester reale Wunder wirken kann und der andere eben nicht (Laienpriester), stellt sich da schon die Respektfrage innerhalb der Setting-Logik.
Auch im realen Mittelalter gab es einen Unterschied zwischen richtigen Priester und Laienpriester.

Und für die Auswirkungen auf die seelische Großwetterlage brauche ich keine Regeln. Das kann vollständig dem Fluff überlassen werden.
Wir hatten mal Cthulhu 1000 A.D. im Mittelalter gespielt und einer war ein Priester. Natürlich konnte er taufen, segnen etc. Aber dafür gab es keine Regeln. Er tat es einfach und die Leute waren zufrieden. - Fertig!

Just_Flo

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Wenn man es dabei belässt oder damit glücklich ist, dass diese Sachen keine Auswirkungen haben und ein Getaufter sowie ein Ungetaufter gleichstark von den Wesenheiten des Mythos verdorben werden kann, dann ist das ja auch okay.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Zitat
Wir hatten mal Cthulhu 1000 A.D. im Mittelalter gespielt und einer war ein Priester. Natürlich konnte er taufen, segnen etc. Aber dafür gab es keine Regeln. Er tat es einfach und die Leute waren zufrieden. - Fertig!
Gibt es außer DSA eigentlich noch irgendein Rollenspiel bei dem ein Geweihter/Kleriker/Priester/... für Taufe, Ehen, Begräbnisse u.ä. Zauber wirken muss (oder wo es solche Zauber auch überhaupt nur gibt)?
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Just_Flo

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Ich gehe mal davon aus, dass dies in allen Systemen in denen solche Dinge auch regeltschnische Auswirkenen haben der Fall ist.