Autor Thema: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts  (Gelesen 1211 mal)

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Offline Ikarus

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Hallo zusammen,

ich möchte euch hier mein Konzept für ein Dark Fantasy Setting präsentieren und würde mich über euer Feedback freuen. Dinge, die mich besonders interessieren:

- Könnt ihr euch vorstellen das Setting zu bespielen? Warum ja oder warum nicht?
- Was gefällt euch besonders an dem Setting/Was gefällt euch nicht?
- Was sollte ich noch ergänzen oder ändern?

So nun genug gequasselt und auf zum Setting…

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #1 am: 7.04.2012 | 11:54 »
Blut und Staub

Genre: Dark Fantasy, vielleicht inspiriert von Earth Dawn (habe ich aber nie gespielt oder mich näher mit dem Setting beschäftigt)

System: z. B. Savage Worlds

Kurzbeschreibung:
Blut und Staub spielt in einer durch eine globale Katastrophe zerstörten Welt. Durch Risse im Weltgefüge dringen ständige Energien aus einer anderen Sphäre in die Spielwelt, die diese verändert, zerstört und neu erschafft.
« Letzte Änderung: 7.04.2012 | 11:58 von Ikarus »

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #2 am: 7.04.2012 | 11:55 »
Die Geschichte

Darh war einst eine Welt, die unserer Erde nicht unähnlich war. Weite Wälder durchzogen von Flüssen und Wiesen bestimmten das Bild der Landschaft. Die Menschen lebten in einer mittelalterlichen Kultur. Es gab große Städte, Fürsten und Reiche.

Eines Tage jedoch kam es zu einer Katastrophe. Niemand weiß genau warum es geschah und ob es vermeidbar gewesen wäre. Darh kollidierte mit einer anderen Welt, einer anderen Sphäre, einem Reich des Chaos.

Innerhalb weniger Stunden öffneten sich Risse im Himmel und in der Erde. Gewaltige Energien peitschten über das Land und vernichteten Millionen Leben innerhalb von Sekunden. Wesenheiten von gigantischer Größe betraten Darh durch die Risse und richteten Zerstörungen ungeahnten Ausmaßes an, nur um Minuten später zu Staub zu zerfallen.

Nach der Katastrophe war die einst fruchtbare Welt nicht mehr dieselbe. Die wenigen Menschen, die überlebt hatten, zogen sich in Höhlen und andere Verstecke zurück, sammelten Nahrung aus den vernichteten Städten oder ernährten sich von den Kadavern toter Tiere. Das Land glich einer staubigen Wüste, nur wenig Vegetation hatte überlebt. Der Himmel hatte eine gelbliche Färbung angenommen und die Sonne, welche auf die Erde strahlt verbreitet seitdem ein kränkliches, fahles Licht.

Über die Jahrhunderte gelang es den Menschen sich an die lebensfeindlichen Bedingungen anzupassen. Sie bauten neue Städte, Festungen, die sie vor den Gefahren der neuen Welt bewahren sollen. Meist liegen diese Städte an den wenigen, halbwegs fruchtbaren Orten von Darh. Dennoch hätte die Menschheit die Katastrophe wohl nicht überlebt, wenn nicht ein glücklicher Zufall ihre Ernährung gesichert hätte. Die Mograk Wurzel ein Kraut, welches vor der Katastrophe nicht existierte, gedeiht selbst auf den staubigen Böden von Darh. Der bittere Brei, der aus der Wurzel gewonnen werden kann, speist die Menschen seither und sichert ihr Überleben.
« Letzte Änderung: 7.04.2012 | 11:58 von Ikarus »

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #3 am: 7.04.2012 | 11:56 »
Blutsteine und Weltenrisse

Der Großteil, der bei der Weltenkollision entstanden Risse hat sich nach der Katastrophe wieder geschlossen. Dennoch, die Welt von Darh ist nicht stabil. Immer wieder öffnen sich neue Risse. Manche schließen sich wieder nach Sekunden andere existieren schon seit Anbeginn der neuen Welt. Durch jeden dieser Risse dringt die Energie des Chaos nach Darh. Oasen entstehen inmitten unwirtlichster Wüsten, Orte von unglaublicher Schönheit. In einem anderen Fall ändern sich die Gesetze der Physik: Felsen schweben inmitten einer schweigsamen Landschaft, Flüsse fließen bergauf oder ändern ihre Farbe. In den meisten Fällen jedoch sind die Orte in der Nähe von Rissen Orte der Gefahr. Sie sind Tore in eine andere Welt, die unserer nicht unähnlicher seien könnte. Manchmal kommen Wesen durch diese Tore nach Darh, alptraumhafte Dämonen, voller Gewalt und Lust auf Zerstörung. Ein andermal verändert sich das Gebiet um die Risse in eine lebende Hölle. Lavaflüsse fließen durch tiefe Schluchten. Aus schwarzen Schloten dringen schwefelhaltige Rußwolken und Blitze zucken im Sekundentakt über den rötlich schimmernden Himmel.

Genau an solchen Orten, an denen sich die Welten berühren, kommt es auch vor, dass ein geringer Teil, der aus dem Chaosreich dringenden Energie kristallisiert. Kleine, auf den ersten Blick meist unscheinbare, rötliche Steine entstehen. Die Blutsteine, wie sie auch genannt werden, besitzen unglaubliche Macht, denn sie können das Weltgefüge beeinflussen. Durch sie treiben die Händler der Blutsee ihre gewaltigen Schiffe, die Leviathane, an und die Gelehrten Galagins erschaffen mächtige, magische Artefakte. Das goldene Volk huldigt ihrer Göttin, indem sie ihr die Steine opfern und selbst der ärmste Betteljunge in den Straßen von Talan kann durch einen glücklichen Fund Übernacht reich werden. Verzweiflung sowie Gier nach Macht und Reichtum bewirken, dass sich Menschen aufmachen um die Steine zu finden. Für manche erfüllt sich ihr Wunsch, viele jedoch bezahlen die Suche mit ihrem Leben.
« Letzte Änderung: 7.04.2012 | 11:58 von Ikarus »

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #4 am: 7.04.2012 | 11:57 »
Die Völker von Darh

Die Gelehrten von Galagin

Weithin sichtbar ragt aus der Ebene von Rush ein einzelner schwarzer Berg empor. Wie riesiger Monolith ragt er in den Himmel meist umhüllt von großen dunklen Wolken. An diesem Ort befindet sich die Stadt Galagin. Verwinkelt, immer den Strukturen der Felsen folgend, duckt sich die Stadt tief in einen der Steilhänge des Berges. Mittels waghalsigen Konstruktionen aus Holz und Stein wurden Terrassen geschaffen, Platz für Händler, Handwerker und Wohnhäuser. In den älteren Teilen der Stadt finden sich die Wachhäuser der Garde und schließlich die Ordensgebäude der Scriptoren. Dort in den kathedralenartigen Bibliotheken erforschen die Scriptoren die Natur des Chaos, versuchen sie zu verstehen und zu beherrschen, immer getrieben von dem Wunsch die Katastrophe rückgängig zu machen und die Welt in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuführen.

Die Dryaden
Dryden sind eine Rasse, die aus Menschen und Pflanzen hervorgegangen ist. Ihre Haut gleicht der von Bäumen. Ihre langen Haare sind durchwachsen von Ranken, Blumen und Moosen. Auf den ersten Blick hätte man sie als anmutig, ja geradezu attraktiv beschreiben können, wären da nicht das kräftige Raubtiergebiss mit den markanten Reißzähnen und die glutroten, wilden Augen, die die wahre Natur dieser Wesen wiederspiegeln.
Dryden sind geschickte, gnadenlose Jäger, geübt im Umgang mit allerlei Waffen. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus rohem und oft noch blutigem Fleisch. Pflanzen zu essen oder ihnen anderweitig zu schaden, stellt für sie hingegen ein Tabu dar. Lediglich die als unrein geltende Mograk-Wurzel darf gegessen werden. Den Geschmack dieser für die Menschen so wichtigen Wurzel empfinden Dryaden jedoch als widerlich und nahezu ungenießbar.
Auch die Waffen und Ausrüstung der Dryaden bestehen nicht aus Holz und Pflanzen. Die Geistspinner nutzen stattdessen Blutsteine um den flechtenartig, wachsenden Uru Pilz zu härten und zu formen.

Das goldene Volk von Lasra
Inmitten der großen Aschach Wüste, umgeben von einem Meer aus Sand liegt die Stadt Lasra. Prächtige Gartenanlagen zieren die wunderschöne Stadt. In ihnen gedeihen, trotz der Trockenheit der nahen Wüste Blumen und tropische Früchte. Die Fülle an Nahrung ermöglicht es, dass niemand in Lasra Hunger leiden muss und selbst auf die Mograk-Wurzel kann das goldene Volk vollständig verzichten. Die Person, welche für dieses Paradies in der Wüste verantwortlich ist, ist Nali. Sie ist die Herrscherin von Lasra und von ihrem Volk wird sie als lebendige Göttin verehrt. Menschen, welche sie gesehen haben, beschreiben sie als wunderschöne junge Frau, der man nachsagt nie zu altern. Für die Dienste an ihrem Volk fordert Nali neben bedingungsloser Loyalität jedoch zwei Dinge: Blutsteine und Menschenopfer.

Die Händler der Blutsee
Ein tiefrotes, dunkles Meer spannt sich auf zwischen den nördlichen Weiten und dem im Süden liegenden Talan. Die Blutsee, wie dieses Meer auch genannt wird, wird nur von den besten und waghalsigsten Seeleuten befahren. Zu ihnen gehören die Händler der Blutsee. Lose organisiert in Verbänden handeln sie mit den Städten und versorgen diese mit Waren aus der Ferne. Die größten Schiffe auf der Blutsee sind die Leviathane, gewaltige Konstrukte aus Holz, Leinen und Stahl, angetrieben von der Macht der Blutsteine. Oft bestehen die Mannschaften aus hunderten, wenn nicht tausenden Seeleuten. Sie gleichen somit mehr schwimmenden Städten als einfachen Schiffen. Die Kapitäne dieser gewaltigen Kolosse sind wichtige Persönlichkeiten. Sie herrschen mit absoluter Gewalt auf ihren Schiffen und gleichen daher eher Königen als Seeleuten.

Die Fürsten der Grube
Die Gruben sind riesige Minenanlagen, die inmitten einer von Kälte und Permafrost geprägten Gebirgslandschaft in den Fels getrieben wurden. Tausende von Sklaven schuften hier unterirdisch unter den unmenschlichsten Bedingungen. Das vulkanische Gestein der Gruben ist brüchig und einsturzgefährdet. Nicht selten treten giftige Schwefeldämpfe aus und kochendes Wasser dringt durch die Risse im Gestein. Doch die Gruben sind reich an Metallen und Blutsteinen und so treiben die Sklaventreiber die Arbeiter unerbittlich an weiter zu machen, weiter zu graben und immer tiefere, riskantere Regionen der Grube zu erschließen. Während die Heere an Arbeitern jeden Tag ihr Leben riskieren, leben die Fürsten der Grube in Wohlstand und Dekadenz. Sie wohnen in gewaltigen unterirdischen Palästen umgeben von schönen Frauen, guten Speisen und stets gekleidet in den edelsten Stoffen. Zu ihrem Ergötzen finden regelmäßig Gladiatorenspiele statt in denen sich ausgewählte Sklaven bis auf den Tod bekämpfen.

Offline 1of3

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #5 am: 7.04.2012 | 12:10 »
Klingt gut. Erinnert mich etwas an Dark Sun mit der Königin.

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #6 am: 7.04.2012 | 13:26 »
Hi 1of3,

Danke schon mal für das positive Feedback. Dark Sun kenne ich leider nicht. Ist das ein Setting oder auch ein System?

Kannst du mir vielleicht noch sagen, was ich weiter verbessern könnte oder was dir fehlt?

Mir fehlt selbst noch irgendwie ein großer Antagonist. Also praktisch ein Motiv warum sich die Helden in Gefahr begeben sollten. Geld und Reichtum mag am Anfang ein starkes Motiv sein, sind die Helden aber fortgeschritten und besitzen schon außreichend Geld, dann ist Geld als Anreiz wohl nicht mehr außreichend.

Gruß

Ikarus

Offline 1of3

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #7 am: 8.04.2012 | 00:07 »
Dark Sun ist ein D&D-Setting. Wüstenwelt mit von Gottkönigen beherrschten Stadtstaaten und einem Drachen, der die Region regelmäßig heimsucht.

Delagur

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #8 am: 8.04.2012 | 07:32 »
Jop klingt fuer mich nach Dark fantasy. Und klingt auch ganz nett fuer dark fantasy. Der Titel ist nice.

Gleich die Antworten auf deine Fragen vorneweg:
1. Nope - siehe weiter unten
2. Mir gefaellt die Vorstellung mit der gelblichen Sonne und der kraenklichen Oberflaeche.
Die Dryaden klingen auch interessant.
Was mir nich gefaellt sind: Katastrophe, das Chaos, erdaehnliche Mittelalterfantasy voraus, Dryaden etc. pp ziemlich viel.
3. Moegliche Ergaenzungen:

Ich mag prinzipiell den Gedanken nicht, erst war alles quasi normal, man konnte halbwegs leben, life is a bitch, aber es ging prinzipill und dann kam eine Katastrophe und nun ist die welt mehr bitch als life und eben weniger lebensbejahend. Den Wandel in der Geschichte.

Die Risse sind interessant, aber musste es denn eine Welt des Chaos sein mit welcher diese andere kollidierte, kann doch auch eine Wuestenwelt mit fiesen Vulkanen, Schwefel und aehnlichem gewesen sein. Vielleicht steinaehnliche golemkreaturen die diese Welt bevoelkerten. Und keine Damonen. Was nicht ausschliesst, dass es Daemonen gibt.

Die Mograk Wurzel finde ich, spielt vielleicht eine grosse Rolle, ist aber letztlich auch nur eine Pflanze. Zur Settingbeschreibung ist sie wohl nicht ganz so wichtig. Gehst ja auch nicht weiter drauf ein.

Das mit den Blutsteinen funktionier wohl nur mit der Chaoswelt, aber warum heissen die Dinger Blutsteine. Ich mein, dass erste was ich mit Daemonen und Chaos und aehnlichem assoziiere ist u.a. Blut, da liegt die Bezeichnung auch nicht weit weg. Aber warum ist das Chaos nicht einfach knallbunt, wuerde auch besser zum Begriff passen.

Gedanken:

Ein paar Gedanken hab ich ja schon geaeussert. Mir fehlt ein wenig die Innovation oder auch die Tiefe, vermutlich beides. Obwohl ich mir bei der Tiefe kein Urteil machenkann, da dies fuer mich nur eine grobe Uebersicht ist.
Namensvergabe: Dryaden
Dryaden, woher kommt der Name? Damit verbinde ich voellig andere Kreaturen, das irritiert mich. Sie koennten sich selbst, kA, Mecuru'en nennen, was in ihrer Sprache Mec - Ich; uru - geformte Kraft(der Pilz eben) 'en - bin.
Andere Voellker koennen sie auch einfach Barbaren/Fleischfresser und aehnlich nennen, da sie keine wirklichen Namen verdienen, weil sie so "zurueckgeblieben" sind meinetwegen.
Dasselbe gilt uebrigens fuer Scriptor, Leviathan, Kathedrahle und Daemon.
Allgemein kann ich nur empfehlen, die Namen zu ueberdenken und zu ueberlegen woher diese kommen, ob die Namen zur Sprache der Region passen, haben sie Hintergrund Bedeutung etc.

Warum wird die Welt Darh genannt?

Also um nicht alles herunterzumachen: Ich finde, deine Beschreibung des Settings haut mit dem Genre gut hin. Ich bin eben wie man merkt auch nicht der groesste Fan von Fantasy, Darkfantasy, Highfantasy etc.
Was ich mit dem Ganzen sagen moechte: Ich wuerde mir persoenlich mehr Innovation wuenschen. Natuerlich muss nicht alles total abgespacet (wie schreibt man abgespace+t...) sein, aber die einzelnen Regionen koennten etwas mehr Tiefe und mehr Authenzitaet vertragen. Leben und nicht nur ein wenig sehr gute Ideen ein paar weniger gute Ideen und dann noch Mittelalterfantasy+Endzeit. Das wirkt nicht so standhaft.

Wolkenschimmel
Dela

PS: Bitte nich uebel nehmen, wenns ein wenig chaotisch geworden ist..

Belchion

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #9 am: 8.04.2012 | 08:13 »
Mir fehlt selbst noch irgendwie ein großer Antagonist. Also praktisch ein Motiv warum sich die Helden in Gefahr begeben sollten. Geld und Reichtum mag am Anfang ein starkes Motiv sein,
Wenn du ihnen Möglichkeiten gibst, das Geld sinnvoll im Spiel einzusetzen, dann bleiben Geld und Reichtum ein starkes Motiv. Ansonsten hast du eine Welt, die vom Chaos bedroht wird, da kann man doch bestimmt ein paar Kultisten einbauen, die die Verbindung der beiden Welten stärken wollen - und vielleicht auch Möglichkeiten, die Verbindung zwischen beiden Welten zu schwächen?

Ansonsten solltest du den Helden Möglichkeiten bieten, aktiv zu werden - ehemalige wichtige Städte, die man zuerst plündern, später aber vielleicht neu besiedeln kann. In den Wüsten neue Reiche und Oasen erschaffen.

Namensvergabe: Dryaden
Dryaden, woher kommt der Name? Damit verbinde ich voellig andere Kreaturen, das irritiert mich. Sie koennten sich selbst, kA, Mecuru'en nennen, was in ihrer Sprache Mec - Ich; uru - geformte Kraft(der Pilz eben) 'en - bin.
Nein, bloß nicht! Mecuru'en ist so ein typischer "ich will anders klingen"-Fantasy-Name, der überhaupt keine Assoziationen auslöst. Da ist Dryade noch wesentlich besser, auch wenn die Dryaden ja eigentlich den typischen Platz der Ork besetzen.

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #10 am: 8.04.2012 | 11:50 »
@ Delagur,

Hallo Delagur und danke schon mal für dein Feedback. Super auch, dass du dir die Zeit genommen hast, etwas ausführlicher deine Meinung zu schildern.

Ich werde einfach mal im Folgenden auf die Dinge eingehen, die du angesprochen hast (bitte korrigieren, falls ich etwas falsch auffasse).

Prinzipiell gefällt dir der geschichtliche Hintergrund nicht (Mittelalterwelt + Katastrophe): Im Wesentlichen spielt die Welt vor der Katastrophe für mich eigentlich keine große Rolle und deshalb habe ich ihr auch bisher kaum Beachtung geschenkt. Schließlich ist sie ja nicht die Spielwelt, sondern lediglich ein Ausgangspunkt für die Entwicklung. Die Katastrophe, vielleicht fällt mir auch noch ein besserer Begriff ein, ist der notwendige Übergang zur jetzigen Spielwelt. Ich bin mir nicht sicher, ob du das so meinst, aber fändest du es besser, wenn die Welt einfach von Anfang an mit Rissen existieren würde ohne dass dieser Welt eine andere vorausgegangen ist? Wenn ja so muss ich mir hierzu noch mal ein paar Gedanken machen, wie ich das finde. Ruinenstätte oder darin gefundene Artefakte haben durch die Katastrophe und die vorhergehende Gesellschaft halt automatisch eine Bedeutung. Außerdem lässt sich eine große Zahl an solchen Geisterstädten leichter durch die Katastrophe rechtfertigen.

Du hättest statt dem Chaos lieber eine andere Welt z.B. Wüstenwelt mit Golems verwenden sollen: Hmm, hat auch was… Allerdings habe ich mich aus verschiedenen Gründen für das Chaos als Parallelwelt entschieden: i) Das Chaos ist eine wunderbare Toolbox für den Spielleiter. Der Meister möchte einen Eispalast in der Wüste… bums hier hat er ihn, er möchte eine schwebende Stadt oder ein Meer mit der Farbe von Blut ( ;) )voila auch das ist möglich. Im Grunde kann der Spielleiter frei entscheiden, welche bizarren Effekte das Chaos annimmt, ohne die Spielwelt dadurch inkonsistent erscheinen zu lassen oder den Spielern ellenlang erklären zu müssen, wie es zu jenem oder diesem Effekt kommen kann. Eigentlich wäre es super, wenn der Spielleiter gerade diese Freiheit nutzt um wirklich kreative Spielideen und Landschaften umzusetzen. ii) Ich fand bisher das Chaos interessanter als eine Welt, die wir doch irgendwie fassen und erklären können. Das Chaos strahlt aufgrund seiner Unberechenbarkeit auch einfach Gefahr aus, was gut zu einem Dark Fantasy Setting passt. iii) Durch das Chaos lässt sich einfach gut erklären, wieso Darh so ein gefährlicher Lebensraum geworden ist.

Die Mograk-Wurzel hat einen zu hohen Stellungswert: Für die kurze Beschreibung hast du wahrscheinlich recht. Allerdings war es mein Wunsch zu erklären, woher die Menschen ihre Nahrung aus der lebensfeindlichen Welt beziehen. Irgendwie brauchen sie ja auch zu essen. Im Grunde wollte ich die Welt dadurch ein wenig mit Leben füllen, was du dir doch auch verstärkt gewünscht hast.

Die Namenvergabe (Dryaden, Leviathan, Darh): Generell möchte ich gerne griffige, leicht aussprechbare Namen verwenden. Deshalb werde ich von Bezeichnungen wie Mecuru'en eher absehen. Zu Darh: Darüber kann man sicherlich diskutieren, wie eigentlich über alles. Ich fand einfach den Klang ganz schön. Irgendwie erinnert er mich auch an Dörr oder Dürr, was in meinen Augen ganz gut zu der kargen Spielwelt passt. Bei den Dryaden handelt es sich ja um mythische Waldgeister. Die Menschen von Darh haben nach dem Erscheinen der Pflanzenwesen die alten Legenden aufgegriffen und die Rasse vielleicht sogar leicht ironisch so bezeichnet. Beim Leviathan verhält es sich ähnlich: was ist passender für ein riesiges schwimmendes Schiff als der Name eines gigantischen Meeresungetüms.

Zu den Innovationen: Gut, daran muss ich noch ein bisschen arbeiten. Generell ist die obige Beschreibung ein erstes Konzept, quasi eine Diskussionsgrundlage. Deshalb danke ich dir für deine Ausführungen. Auch wenn es im Vorfeld so geklungen hat, als möchte ich sowieso keinen deiner Punkte zustimmen und mich nur rechtfertigen, so geht es mir eher darum zu erklären, warum ich mich für dieses oder jenes entschieden. Ich werde auf jeden Fall über die von dir angesprochenen Punkte nachdenken und überlegen wie sie umzusetzen sind.

Ikarus

Offline Ikarus

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #11 am: 8.04.2012 | 11:55 »
@Belchion

Auch dir Danke für deinen Input. Darf ich fragen, wie du dir vorstellst, dass die Helden ihr Geld sinnvoll einsetzen könnten. Die ich-kaufe-mir-gute-Ausrüstung-Geschichte erschöpft sich in meinen Augen sehr schnell. Andererseits finde ich es unpassend, wenn die hartgesottenen bad-as-Helden Ländereien und Paläste kaufen. Ich finde, dass würde das Post-Apokalyptische-Setting ein wenig ad absurdum führen.

Bezüglich der Antagonisten: Um ehrlich zu sein mein erster Gedanke waren auch Kultisten. Ich denke aber, Kultisten werden nur dann (global) gefährlich, also auch für bad-as-Helden interessant, wenn sie in ihrer Sache übernatürliche/dämonische Unterstützung haben oder komplette Gesellschaften korrumpieren können (siehe Warhammer). Da in Blut und Staub das Chaos aber eher chaotisch als unsagbar böse und organisiert ist, bin ich mir nicht so sicher, ob Kultisten daraus ihre Macht ziehen könnten. Eine neue Idee für Antagonisten sind vielleicht Wesen, die erst bei der Katastrophe entstanden sind. Diese sind jedoch nicht wie Dryaden, sehr menschlich sondern stehen komplett zwischen den Welten (sind vielleicht sogar eine Gefahr für Darh und das Chaos). Mein erster Gedanke sind eine Art Schattenwesen, die entweder in andere Körper schlüpfen können oder sich selbst in eine feste Form materialisieren können… du siehst das ist noch ein wenig unausgegoren und ich bin auch noch nicht ganz zufrieden damit. Wie denkst du/ihr denn darüber?

Gruß

Ikarus

Belchion

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #12 am: 8.04.2012 | 13:05 »
Nun ja, deine hartgesottenen Helden haben eine gigantische, größtenteils unerforschte Wüstenwelt um sich herum, in der es kaum Paläste und Ländereien zu kaufen gibt. So etwas muss man sich erst erarbeiten. Und um ein bisher ödes Stück Land in fruchtbares Land zu verwandeln sind gigantische Ressourcen erforderlich - um Leute dahin zu locken, zu transportieren, zu verpflegen, bis sie sich selbst versorgen können, um ihren Schutz zu gewährleisten. Um das Wissen zu bewahren, braucht man Gebäude und Mitarbeiter, die diese Aufgabe übernehmen - auch das kostet Geld.

Im Grunde lässt du die Helden also die Infrastruktur erschaffen (und bezahlen), die sie brauchen, um ihrer Aufgabe nachzukommen. Also um das zu bewerkstelligen, was in normalen Fantasywelten die Klöster, Geheimgesellschaften, Könige, Magierorden usw. tun, die es in der post-apokalyptischen Welt nicht mehr gibt.

Zu den Kultisten: Das Chaos verändert die Welt, aus menschlicher Sicht zum Schlechteren. Für einzelne bietet es dadurch aber Vorteile - indem sie sich des Chaos bedienen, können sie Macht erlangen. Dazu muss das Chaos an sich keinen Willen haben, es reicht, wenn Menschen es nutzen, um eigennützige Ziele in großem Maßstab zu erreichen. Und natürlich kann das Chaos die Menschen unabsichtlich verändern oder in den Wahnsinn treiben.

Delagur

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Re: [Blut und Staub] Vorstellung eines Settingkonzepts
« Antwort #13 am: 9.04.2012 | 04:36 »
Hey

Das mit der Namensvergabe ist so mein Stil. Lieber neue Namen auf der Grundlage von fiktiver Sprache, Kultur, Rassen sogar Phonetik basteln als vorhandene moeglicherweise exakt passende Namen zu waehlen. Dabei geht dann aber der Bezug floeten, das ist wahr.. (mir aber meist egal, da der Bezug, wenn man eine Weile spielt, wiederkommt :))

Geschichte:
Der Gedanke, dass die Welt schon immer so von Rissen durchzogen ist find ich interessant. Vieleicht gibt es so eine Art Wellen. Es gibt Zeiten in denen die Risse sehr spaerlich vertreten sind und schwach, und dann gibt es Zeiten in denen es mehr Risse gibt. Und dann gibt es noch Wellen und Taeler. In Zeiten einer Welle spielen die Risse voellig verrueckt und werden sehr gross und alles wird sehr chaotisch. Und in Zeiten von Taelern nehmen die Risse fast vollstaendig ab und scheinen zu verschwinden. Taeler, Wellen, deren Dauer und Abstaende, die Risse und deren Ausmasse sind voellig chaotisch aufgrund der Verbindung zur Chaoswelt. Die letzte Welle koennte zig Jahre her sein, war aber von unglaublichem Ausmass, seitdem kommen in kuerzeren Abstaenden kleinere Wellen und Taeler gleichermassen.
Zum Beispiel.

Chaoswelt:
Im Oberen hab ich mal versucht die Chaoswelt fuer mich selbst schmackhafter zu machen.
Wenn Chaos so bunt unberechenbar und eben voellig chaotisch sein soll, dann find ich das gut. Anhand deiner Schilderung habe ich die Chaoswelt aber eher als den Warp von WH oder Hoellen etc. (miss-)verstanden.

Bzgl meines Feedbacks:
Die Hauptsache ist in meinen Augen, dass es dir Spass macht daran zu arbeiten und du eine gute Vorstellung von dem hast, was da geschrieben steht. Wenn du meinen Punkten nicht zustimmst, dann liegt das auch daran, dass, wie ich schon schrieb, nicht DER Fan von vielen verschiedenen Fantasyversionen, die fuer mich auf den ersten Blick doch irgendwie immer aehnlich sind, bin.

Horsebackrafting
Dela