Autor Thema: Old School - was ist das überhaupt?  (Gelesen 26298 mal)

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Offline Deep One

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #50 am: 13.05.2012 | 19:49 »
Ich suche ja noch ein wenig nach diesen vielbeschworenen "Sandboxen", die wohl ein definierendes Element von Old School sein sollen. Welche (A)D&D-Sandboxen von 1980 oder früher kennt ihr denn? Bin da momentan etwas überfragt, hab aber auch meine Modulsammlung nicht in der Hand.

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Offline Glgnfz

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #51 am: 13.05.2012 | 20:02 »
Oder Teile von "Bewährung für die Kriegsherren", welches ich zufälligerweise gerade bei eBay eingestellt habe... ;-)

http://www.ebay.de/itm/360458238058?ssPageName=STRK:MESELX:IT&_trksid=p3984.m1558.l2649

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Aber "Die Insel der Schrecken" hatte ich auch auf der Uthuria-Redaktionskonferenz als Beispiel dabei. Das ist eine tolle eingegrenzte Sandbox.
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Offline JPS

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #52 am: 13.05.2012 | 20:24 »
Nach diesem Thread bekomme ich den Eindruck, dass Old-School immer entweder das ist, was der jeweilige User hasst oder liebt, unbeachtet ob das früher die Spieltisch-Realität war oder nicht, da es eben schon immer verschiedene Stile gab. Interessanterweise werden ja auch grosse Regelwerke oft als nicht zeitgemäß bezeichnet, obwohl sie in heutigen System deutlich umfangreicher sind, als in alten und auch die Rollenspielszene viel stärker eine Nische ist, welche man deshalb auch mit HardCore-Produkten bedient, da es sich eben um HardCore-Spieler handelt.

Offline Greifenklaue

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #53 am: 13.05.2012 | 20:27 »
Exakt! Und deswegen würde ich z. B. sagen das Gruppen bei denen das nicht so ist schonmal KEIN old-school spielen.
Und zwar egal ob die morsche Brücke aus einer Zufallstabelle kam oder von einem empowerten Player gesetzt wurde.  8]
Das ist doch auch Quatsch! 99% aller Spielgruppen werden in der Lage sein, morsche Brücken ohne Tote zu überwinden ... Insbesondere 99% der Oldschoolgruppen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #54 am: 13.05.2012 | 20:29 »
Nach diesem Thread bekomme ich den Eindruck, dass Old-School immer entweder das ist, was der jeweilige User hasst oder liebt, unbeachtet ob das früher die Spieltisch-Realität war oder nicht, da es eben schon immer verschiedene Stile gab.
Wie 1of3 schon richtig analysiert, geht es ja NICHT um die frühere Spieltischrealität, sondern um die heutige Oldschoolbewegung und ihre Konventionen.
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Offline Steff

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #55 am: 13.05.2012 | 20:34 »
 Sagt "Old School" nicht auch aus, das ganz bewußt auf Hintergrund und Motivation der SCs verzichtet wird?

 Sprich der SL muß sich nicht erst überlegen, wie er SCs und deren Spieler motivieren kann, die Tochter des Wirtes zu retten, die von Orks entführt und in deren Höhle verschleppt wurde.
 Wird Old School gespielt, schreiten die SCs zur Tat, weil das eben der Aufhänger zum Betreten des Dungeons ist.
 Wird "fortgerschritten/new school" gespielt, möchte der Spieler des Ritters erst, daß der Ritter an seine Ritterehre erinnert wird, die Spielerin der Hexe möchte erst auf die Verbindung durch ihren "Emanzen"hintergrund hinweisen, und dem Schurke muß klar gemacht werden, daß dabei beeeeeestimmt eine Belohnung heraus springt.

Offline 1of3

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #56 am: 13.05.2012 | 20:38 »
Die Motivation für Charaktere in typischen OSR-Spielen ist immer die gleiche: Geld. Daran hängt ggf. auch die XP-Vergütung. Wozu die Spieler Geld brauchen, können sie sich dann ausdenken.

Andere Spiele sind nicht fortgeschrittener. New-school gibts immer noch nicht. Und OSR lehnt unausweichliche Abenteuer ab.

Pyromancer

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #57 am: 13.05.2012 | 20:44 »
Sagt "Old School" nicht auch aus, das ganz bewußt auf Hintergrund und Motivation der SCs verzichtet wird?

 Sprich der SL muß sich nicht erst überlegen, wie er SCs und deren Spieler motivieren kann, die Tochter des Wirtes zu retten, die von Orks entführt und in deren Höhle verschleppt wurde.
 Wird Old School gespielt, schreiten die SCs zur Tat, weil das eben der Aufhänger zum Betreten des Dungeons ist.
 Wird "fortgerschritten/new school" gespielt, möchte der Spieler des Ritters erst, daß der Ritter an seine Ritterehre erinnert wird, die Spielerin der Hexe möchte erst auf die Verbindung durch ihren "Emanzen"hintergrund hinweisen, und dem Schurke muß klar gemacht werden, daß dabei beeeeeestimmt eine Belohnung heraus springt.

Wenn die Spieler/SCs keinen Bock haben, die Tochter des Wirtes zu retten, dann machen sie in der Old-School-Kampagne eben etwas anderes. Sie werden aber sicher nicht vom SL mit sanfter Gewalt in den Dungeon genötigt.

Offline Glgnfz

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #58 am: 13.05.2012 | 20:44 »
Sagt "Old School" nicht auch aus, das ganz bewußt auf Hintergrund und Motivation der SCs verzichtet wird?

Nein.
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Offline Greifenklaue

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #59 am: 13.05.2012 | 20:48 »
Sagt "Old School" nicht auch aus, das ganz bewußt auf Hintergrund und Motivation der SCs verzichtet wird?
  :'(
Zitat
Sprich der SL muß sich nicht erst überlegen, wie er SCs und deren Spieler motivieren kann, die Tochter des Wirtes zu retten, die von Orks entführt und in deren Höhle verschleppt wurde.
Das scheint mir eher die Beschreibung einer funktionalen Gruppe, die kein Sandboxing betreibt ...  ;)
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Offline migepatschen

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #60 am: 13.05.2012 | 21:40 »
Das ist doch auch Quatsch! 99% aller Spielgruppen werden in der Lage sein, morsche Brücken ohne Tote zu überwinden ... Insbesondere 99% der Oldschoolgruppen.
Dann ersetze die morsche Brücke durch eine Horde Orks, einen Drachen oder was auch immer.
In einem Abenteuer das einem Plot folgt - und sich gerade im Mittelteil befindet - werden eher keine Helden sterben. Fast egal wie sie sich anstellen, weil der SL ja noch Plot übrig hat der abgespielt werden muss.
Das würde bei Old-School nicht so sein. Richtig?

Offline Greifenklaue

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #61 am: 13.05.2012 | 21:52 »
Dann ersetze die morsche Brücke durch eine Horde Orks, einen Drachen oder was auch immer.
In einem Abenteuer das einem Plot folgt - und sich gerade im Mittelteil befindet - werden eher keine Helden sterben. Fast egal wie sie sich anstellen, weil der SL ja noch Plot übrig hat der abgespielt werden muss.
Das würde bei Old-School nicht so sein. Richtig?
Ja, in Oldschool können die Helden da sterben. Wie übrigens auch in einem Abenteuer, dass einem Plot folgt. Das kommt halt drauf an, ob man Würfel dreht oder nicht*, aber nicht, ob es Oldschool ist.

Daraus, dass sie sterben können, folgt meist jedoch, dass auch die Spieler entsprechend mit der Situation umgehen und ihre SC nicht sterben lassen. Das gelingt allerdings nicht immer.


*Edit.: Um es nicht darauf zu reduzieren, evtl. haben sie sich auch vorher darauf explizit geeinigt. Oder sie nutzen ein System, welches irgendwelche Gummipunkte featured, um sowas regelkonform abzuwenden.
« Letzte Änderung: 13.05.2012 | 22:32 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #62 am: 13.05.2012 | 22:26 »
Insel des Schreckens, wenn Dir 1981 noch genehm ist.

Ist es nicht. Das System hinter IdS ist eines, das bereits die Herausforderung vom Spieler auf den SC legt (Stichwort Diebesfähigkeiten). Genau das ist aber nach der Mehrheitsmeinung hier im Strang eben nicht Old-School. Von den Companion-Modules, lieber Moritz, reden wir schon gar nicht. Sandboxing hat mit OS nix zu tun. Sandbox ist ein Zwischenschritt zwischen OS und Dragonlance.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Naldantis

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #63 am: 13.05.2012 | 22:31 »
Die Old School Renaissance ist eine Strömung, die insbesondere als Reaktoin auf D&D4 Fahrt aufgenommen hat. Folgende Merkmale werden häufig propagiert:

In den allermeisten Punkte entspricht meine erwartung an diesen Term den von Dir genannten Punkten, nur

Zitat
- Charaktere können leicht sterben
- Schnelle Charaktererschaffung wird bevorzug. Methoden, die Optimierung erlauben, sind verpönt.
- Balancing als Ideal wird häufig abgelehnt.

Diese drei kenne ich so nicht in dem Kontext.

Ich würde folgende Korrekturen vorschlagen:
- Charaktere können als logische Folge ihrer Handlungen oder Nicht-Handlungen sterben; völlig unabhängig davon, ab die Szene dramatisch oder plotrelevant ist.
- keine Korrektur, halte ich einfach für nicht korrelliert.
- Balancing im Laufe des Spiels durch den SL zugunsten dösiger Spieler oder als Korrektur von Pech beim Würfeln wird abgelehnt; Fairness oder Balancing beim Erstellen der Regeln und Aufbau des Hindergrundes hingegen sind sogar erforderlich.

Offline Naldantis

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #64 am: 13.05.2012 | 22:44 »
Heisst das, dass es keinen festen oder vorgefertigten Plot gibt?

Nicht von Spielerseite, aber es kann und muß durchaus aktive NPCs geben, Zeitleisten und Aktivitäten.

Offline Deep One

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #65 am: 13.05.2012 | 22:47 »
Ist es nicht. Das System hinter IdS ist eines, das bereits die Herausforderung vom Spieler auf den SC legt (Stichwort Diebesfähigkeiten). Genau das ist aber nach der Mehrheitsmeinung hier im Strang eben nicht Old-School. Von den Companion-Modules, lieber Moritz, reden wir schon gar nicht. Sandboxing hat mit OS nix zu tun. Sandbox ist ein Zwischenschritt zwischen OS und Dragonlance.



Wenn das Dein tolles Argument sein soll, warum konkretisierst Du Deine Anfrage dann nicht auf Module, die in der Vor-Diebesfertigkeiten-Zeit erschienen sind? - Also vor 1975?


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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #66 am: 13.05.2012 | 22:51 »
Sandbox ist ein Werkzeug, OldSchool ist ein Spielstil. Beides korreliert häufig, muss aber nicht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Naldantis

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #67 am: 13.05.2012 | 22:57 »
Ist es nicht. Das System hinter IdS ist eines, das bereits die Herausforderung vom Spieler auf den SC legt (Stichwort Diebesfähigkeiten). Genau das ist aber nach der Mehrheitsmeinung hier im Strang eben nicht Old-School.

Finde ich jetzt korinthenkackerisch:
Ob ich den Schwertstreich würfle oder den Lockpick ist nun Hose wie Jacke; beides läßt sich nicht sinnvoll auf den Spieler abwälzen.

Offline Greifenklaue

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #68 am: 13.05.2012 | 23:03 »
Zumal es ja auch vorher schon Attributsproben u.a. gab. Oldschool heißt nicht, dass sich JEDE Herausforderung an den Spieler richtet bzw. das kann ich mir kaum vorstellen.

Lasse mich gern von Oldschoolern korrigieren.
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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #69 am: 14.05.2012 | 01:18 »
a) sind Definitionen immer "korinthenkackerisch" und nach einer solchen ist hier wohl gefragt.
b) nach welchen Kriterien entscheiden wir, was geprobt wird, und was als Herausforderung für den Spieler gilt. Die einzige Anforderung, die mir einfällt ist: "Geprobt wird, was sich am Tisch nicht interaktiv lösen läßt." Bin für begründete und herleitbare Alternativen natürlich offen.

Zitat
Sandbox ist ein Werkzeug, OldSchool ist ein Spielstil.

Das sowieso. Wenn wir aber definieren, d.h. reine Lehre aufstellen, dann ist die Sandbox ein Werkzeug, das nicht zur OS paßt. Zur OSR vielleicht, aber nicht zur OS.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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Offline 1of3

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #70 am: 14.05.2012 | 07:00 »
Sandbox ist ein Werkzeug, OldSchool ist ein Spielstil. Beides korreliert häufig, muss aber nicht.

Ganz wichtig. Danke für die Klarstellung.


In den allermeisten Punkte entspricht meine erwartung an diesen Term den von Dir genannten Punkten, nur

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- keine Korrektur, halte ich einfach für nicht korrelliert.
- Balancing im Laufe des Spiels durch den SL zugunsten dösiger Spieler oder als Korrektur von Pech beim Würfeln wird abgelehnt; Fairness oder Balancing beim Erstellen der Regeln und Aufbau des Hindergrundes hingegen sind sogar erforderlich.

Zum Sterben hatte ich nach Kritik schon einmal nachgebessert, den Beitrag aber nicht editiert.

Bei den anderen kann ich gerne mal nach Quellen suchen.

Offline Glgnfz

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #71 am: 14.05.2012 | 07:42 »
@Herausforderung für Spieler vs. Charaktere: Wenn du das in Reinform betrachten willst, dann ist natürlich seit etwa 1975 nicht mehr in der "reinen Lehre" (TM) existent. Ich beziehe mich auch hier nicht auf eine absolute an/aus-Beziehung, sondern auf die Grundidee wie Abenteuer oder Herausforderungen erstellt werden.

@ErikErichhausen und KoDT - wenn du daraus deien Weisheiten zum Old School Spiel beziehst, dann gute Nacht. ;-)
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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #72 am: 14.05.2012 | 07:57 »
Die Knights spielen zwischenzeitlich auch mal den Herrn der Ringe nach, wenn ich mich richtig erinnere. Aber so oder so, sie sind nur eine Parodie, wenn auch nett.

Aus Eigenerfahrung: Die meisten OSR Module sprechen eine deutliche Sprache, was man unter OSR verstehen soll. Vielleicht einfach mal ein paar davon anschauen. Ich empfehle irgendein Raggi Modul. Ansonsten auch ein paar der Fanzines, leider gibt es weder Fight On noch Oubliette Ausgaben aktuell gratis :( Wer die 2 - 3 Dollar aber mal investieren will, kriegt so den groben Konsens, was  "OSR" beinhaltet. Und wenn man jetzt noch ein paar alte D&D Module zum Vergleich ranzieht, ist der Überblick eigentlich komplett und man ist sowieso längst infiziert und will das dann leiten, spielen und überhaupt  ~;D
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #73 am: 14.05.2012 | 08:31 »
Nein. Es sagt: Weg mit allen Verirrungen der letzen 30 Jahre, wie der Hauptaugenmerk auf spektakulären (aber auswirkungslosen) Kampf, die zu Railroads führende dramatische Planung, sinnlosen Tavernengesprächen und Pseudo-Entscheidungsmöglichkeiten. Stattdessen Wert auf Konsequenzen, Planung, Taktik - und natürlich die Fähigkeit der Spieler, zu entscheiden, wo man kämpfen muss, wo sich das Kämpfen lohnt und wo man einzig mit Diplomatie weiterkommt. Weg von Charakteren, die bereits vor dem Spiel "fertig" sind, hin zu Charakteren, die erst im Spiel wachsen. Vor allem aber Rollenspiel in erster Linie als Spiel, nicht als Improvisationstheater.

Ob das Old School ist oder nicht, ist mir egal. So will ich spielen  ;D

Die Old School Renaissance ist eine Strömung, die insbesondere als Reaktoin auf D&D4 Fahrt aufgenommen hat. Folgende Merkmale werden häufig propagiert:

D&D4 hat dem vielleicht nochmal einen Extraschub gegeben, aber los gings doch schon bei 3E, oder?

- Balancing als Ideal wird häufig abgelehnt.

Und das ist einer meiner Gründe, bei allem Respekt vor der Bewegung kein Old Schooler sein zu wollen.  :(

Hach, ich möchte Teil einer Jugendbewegung Rollenspielerbewegung sein, aber es klappt nie...
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Re: Old School - was ist das überhaupt?
« Antwort #74 am: 14.05.2012 | 08:44 »
Finde ich jetzt korinthenkackerisch:
Ob ich den Schwertstreich würfle oder den Lockpick ist nun Hose wie Jacke; beides läßt sich nicht sinnvoll auf den Spieler abwälzen.
In einem Würfelwurf liegt aber nun mal keine Herausforderung...
Die Herausforderung liegt in der Entscheidung, den Kampf zu wählen oder eineandere Methode als zielführend zu bewerten.

Es geht darum, dass dem Spieler die Entscheidung obliegt, welchen Weg der Charakter wählt und dies nicht auf irgendwelche Metadaten (zB Charaktergerecht) abzuwälzen.
Wenn ein Carakter eine Möglichkeit besitzt etwas zum Fortschritt in der Bewältigung des Abenteuers zu unternehmen, dann sollte er das machen und sich nicht hinter irgendwelchen fadenscheinigen Erklärungen zu verstecken, warum er das jetzt wegen 'gutem Rollenspiel' nicht machen konnte. Das ist oldschool...

Deswegen ist Balancing auch irrelevant, denn der Spieler, der seinem Charakter irgendwelche Fähigkeiten ersteigern kann, die die 'Abenteuerbewältigung' erleichtern sollte die nehmen und sich nicht hinter 'dann powergamer ich ja, nee, das ist dann zu imba' verstecken.

Oldschool heisst (imho), dass das Hauptaugenmerk in der vom Spielleiter gestellten, zu bewältigenden Aufgabe liegt und alle ihr bestes tun, dies zu erreichen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!