Autor Thema: Waffenbesitz der Helden  (Gelesen 3725 mal)

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Spawn

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Waffenbesitz der Helden
« am: 2.10.2003 | 14:42 »
Jeder kennt dieses Problem: Die Helden schleppen ihr persönliches Waffenarsenal mit sich herum. Und kommen aber ohne Probleme in jede Stadt hinein.
Wie handhabt ihr das mit dem Tragen von Waffen, z. B. Schwerter/Zweihänder, wenn der Held nicht das Recht (Brief) dazu hat????
Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob ein Otto-Normal-Aventurier eine Armbrust überhaupt besitzen darf.

HILFE!!!!
« Letzte Änderung: 2.10.2003 | 14:43 von Washingbaer »

Offline Chaosdada

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #1 am: 2.10.2003 | 17:14 »
Normalerweise dürfen in den meisten Städten Aventuriens freie Bürger Waffen tragen, allerdings gibt es oft Größenbeschränkungen. Viele andere Waffen (zumindest früher z.B. Zweihhänder) sind nur von priveligierten zu tragen (z.B. Kriegern). Trägt ein anderer eine solche Waffe wird er schwer bestraft und die Waffe natürlich konfisziert.

Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #2 am: 2.10.2003 | 17:47 »
Ein bischen "Realismus" hilft hier:

Fernkampfwaffen wie Bögen oder Armbrust können nicht ständig Schußbereit transportiert werden.
Rüstungen & Schilde und bestimmte Waffe werden üblicherweise nur getragen wenn man einen Kampf erwartet.

Bestimmte Waffen sind natürlich auch ziemlich auffällig.
Wer mit Kettenhemd, Helm, Arm & Beinschienen, Schwert an der Seite, Zweihänder und Schild durch die Stadt geht fällt auf:
-Die Stadtgarde wird darauf achten, weil der Typ anscheinend mit Ärger rechnet.
-Bettler und Kinder werden dem reichen Kriegsmann nachrennen, in Hoffnung auf Milde Gaben oder eine Heldengeschichte.
-Taschendiebe wissen, wer solche Ausrüstung trägt hat viel Geld, kann aber nicht schnell rennen

Ganz schlimm wird nachts.

Wer nachts schwer bewaffnet der Stadtgarde in die Arme läuft sollte eine sehr gute Erklärung dafür haben.
Wenn er Pech hat, wird die Waffe eingezogen bis er sie gegen Geld auslöst, manchmal sogar nur wenn er die Stadt wieder verlässt.
Ein Kriegerbrief kann hier helfen, immerhin ist es das verbriefte Recht Waffen zu tragen, ein Adelstitel hilft auch.
Wobei es natürlich auf die Waffen & die Ausrede ankommt.

Ein Rapier zum Schutz vor Räubern ist glaubwürdig, eine Ochsenherde oder ein Zweihänder oder gar eine Armbrust zur Selbstverteidigung eine offensichtliche Ausrede.

Im Normalfall sind die Stadtgarde bzw die Garnision die einzigen die schwere Waffen & Rüstungen in der Stadt tragen, alle anderen sind verdächtig.

Als verdächtig würde ich alle sichbare Panzerung bezeichen, alle Fernkampfwaffen, ganz besonders Schußbereite, alle Waffen ausser einhändigen Schwerter & Säbel, Fechtwaffen & Dolche.
Äxte & Streitkolben mögen zwar bei den Zwergen & Thorwalern typische Waffen sein, aber in der Stadt werden die Dinger nur getragen wenn ein Feind vor den Mauern steht.
Selbst in Thorwal trägt der ehrenwerte Mann eher ein Breitschwert als eine Orknase wenn er nachts durch die Straßen geht.

Ansonsten sollte man nach den Aussehen der Helden und ihrem SO gehen.
In einer Hafenstadt wird man einem Helden mit Thorwalschen Aussehen mit Mistrauen begegnen, ganz besonders wenn er ein Axt trägt.
Ein Held mit SO 7 kann sein Rapier problemlos tragen, ein Söldner mit SO 5 sollte seinen Andergaster lieber irgendwo zur Verwarung geben wenn er keine Aufmerksamkeit erregen will.

Auch kommt es auf die Gegend der Stadt an. In der Nähe der Tore, ganz besonders bei den Ausfall- und Durchgangsstraßen erregt Bewaffnung wenig aufsehen, im Markt oder Handwerksviertel schon eher.

Stichpunkt Tore:
Hier sollte es Kontrollen und Zoll geben !
Wer teuer Waffen hat hat auch Geld, und muß mehr zahlen !
Dabei kommt es darauf an wie offensichtlich das ganze ist, ein Söldner der seinen Andergaster über der Schulter trägt und arrogant Auftritt muß sich nicht wundern wenn er nur gegen einen hohe Zoll eingelassen wird.
Je nach Stadt mag es verschiedene Arten geben mit den Waffen umzugehen.

Der Sinn der Tore ist es ja das nicht jeder in die Stadt kommt, und "Rumtreiber mit Waffen" stehen ganz weit oben auf der Liste der unerwünschten Personen.
Wer kann garantieren das diese Leute nicht in der Nacht die Torwachen Überfallen und die Tore für irgendwelche Feinde öffnen ?
Mögliche Lösungen:
-Waffenabgabe bis zum Verlassen der Stadt:
Die Waffen werden abgegeben und erst beim verlassender Stadt wieder ausgehändigt.

-Bürgen
Jemand bürgt für den Waffenträger, z.B. der Händler / Adlige der die Söldlinge als Begleitschutz angeworben hat

-Pfand / Kaution
Die Träger müssen Kaution /Pfand entrichten, die sie beim Verlassen der Stadt zurückerhalten.
Das Geld und die Waffe werden einbehalten wenn die Träger ihr Privileg misbrauchen.

Adelsprivileg und Kriegerbrief:
Adlige und Krieger dürfen Waffen tragen, und müssen natürlich kein Pfand, keine Kaution o.ä. zahlen und können auch als Bürge dienen.
Ob der Lehnsherr oder die Akademie natürlich begeistert ist, wenn jemand dieses Privileg misbraucht, steht auf einem anderen Blatt...
Und auch ein Kriegerbrief macht das mit sich führen einer Ochsenherde nachts in Gareth nicht weniger unverdächtig, und wenn man den Herrn Krieger auch daraus keinen Strick drehen kann, so kann man ihn als Stadtgarde durchaus verstärkt im Auge behalten.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #3 am: 2.10.2003 | 19:48 »
Ganz einfach, du bist weder Geweihter, Mitglied eines kämpfenden Kirchenordens, du gibst alles* ab.
Du bist von Adel, üblicherweise darfst du eine Handwaffe(üblicherweise Schwert/Fechtwaffe/Säbel o.ä.) mitnehmen.
Elfen dürfen ihren Bogen(Keine Pfeile mitnehmen) Auch darf die sehne nicht eingelegt sein.
*alles beinhaltet definitiv auch Rüstungen.

Wenn du in offizieler Funktion, als soldat im Dienst, Leibwächter eines angesehenen(und wohlhabenden) BÜrger bist, ändert sich ide Sache, dann darfst u angemessenes Handwerkzeug mitführen(Das beinhaltet beim Leibwächter auch eine angemessene Rüstung)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #4 am: 2.10.2003 | 23:14 »
Alles dürfen heist aber nicht das die Leute darauf normal reagieren.

Wenn heutzutage die GSG 9 maskiert und mit MPs vor einer Bank aufmarschiert darf sie das zwar, aber die Leute schauen schon komisch.

Ähnlich sieht es mit einem DSA Krieger aus der in Vollrüstung mit Zweihänder über den Markt marschiert.
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Offline Brian

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #5 am: 3.10.2003 | 00:03 »
Ist die Zweililie nicht aus der Not der Garethier Bürger entstanden, kein Schwert tragen zu dürfen?
« Letzte Änderung: 3.10.2003 | 00:09 von Brian »
Warte, lass mich dir helfen. *schubs*

Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #6 am: 3.10.2003 | 17:42 »
Hm, angeblich ist die Zweililie entstanden weil es den Grangorer Bürgern nach einem Aufstand gegen das Mittelreich verboten war Waffen mit einer Klinge zu tragen ( für nicht DSA Spieler: Zweililie = Kampfstab mit Klingen an jedem Ende, also Zwei ;) )

Aber ob das die Warheit ist oder Legende ist egal.
Fakt ist das die Stadtgarde von Grangor die Dinger trägt, und jeder der Standartmäßig am Kampfstab ausgebildet ist ( Gladiatoren, Kampfmagier, Stadtbüttel ) gegen so ein Ding nichts einzuwenden hat.

Natürlich hat diese Waffen nicht dem Hauptvorteil des Kampfstabes.
Eine Zweililie ist eine genauso auffällige Waffe wie ein Zweihänder, ein stabiler Wanderstab dagegen recht unauffällig...
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Offline Le Rat

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #7 am: 3.10.2003 | 17:57 »
Das mit dem Krieger in Vollrüstung auf dem Marktplatz ist für mich D&D und kein DSA.
Ich habe meinen Spielern eigentlich immer klargemacht, dass so ein Verhalten doch ein wenig seltsam wirkt und empfinde es auch nicht umbedingt als ein Zeichen von Charaktertiefe, wenn dieser als einziges Kleidungsstück ein Kettenhemd hat.
  Auf der anderen Seite ist dies ein Rollenspiel und somit nicht umbedingt an den Realismus gebunden. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass es den Spielspass senken kann, wenn ich mal die Verbreitung der Waffen und Rüstungsläden auf ein anständiges Maß senke. In welcher mittelalterlichen Statt konnte man denn auch Waffen offen kaufen?


Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #8 am: 3.10.2003 | 18:07 »
Na der Waffenhändler der an jeden Verkauft und ein großes Lager hat gehöhrt eher ins Reich der Computerrollenspiele ( gut, die basieren fast alle auf D&D ) ;)

Wenn es einen Waffenhändler geben sollte, dann wird es etwas dauern eine passende Waffe zu finden.
Nicht jedes Schwert hat AT/PA -0 und BF 1 , manche sind schlechter.
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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #9 am: 5.10.2003 | 21:36 »
Ich glaube nicht, dass es in Aventurien so aussergewöhnlich ist einen Krieger mit Kettenhemd und Zweihänder in einer Stadt zu sehen. Deshalb bezweifle ich, dass sich sofort eine Menschentraube um die Krieger bilden wird.
Das hat mehrere Gründe:
1. In manchen Städten gehören Bewaffnete einfach zum Stadtbild. So zum Beispiel in Perrikum und Arrivor die Geweihtenschaft der Rondra und sicherlich viele Pilgernde Krieger, in jeder Stadt mit einer Kriegerakasdemie vor allem Wehrheim, dann noch in Al´Anfa der Berufsstand der Beschützer, Kopfgeldjäger, Söldener...

2. Im kompletten Mittelreich und auch im Norden Aventuriens herrscht zur Zeit eine Art Kriegszustend, denn die Schwarzen Landen sind eine permanente Bedrohung. So findet man in diesen Regionen sicher mehr Bewaffnete und diese sind dann dort nicht ungewöhnliches.

Zum Thema Zweihänder muss ich leider sagen, dass diese Waffe zwar immernoch per Gesetz nur den Geweihten und den Kriegern mir Brief zusteht, doch geduldet wird, dass sogenante Doppelsöldner diese Waffe tragen.

Thema Waffenabgabe: so weit ich weiss ist jedem freien Bürger des Mittelreiches erlaubt eine leicht Waffe zu führen. Deshalb bezweifle ich,  dass solche Waffen von der Stadtgarde abgenommen werden. Oft ist es auch so, dass die Grenzen zwischen Waffen und Werkzeuge fliesend sind ( z.B. Holzfälleraxt oder Schmiedehammer). Ähnliches gilt auch im Horasreich und Bornland.

Als letztes muss ich noch sagen, dass die Wahl der Waffen auch vom Charakter abhängt. So ist ein Dieb mit einem Dolch oder einem Säbel viel glaubhafter als einer mit einer Ochsenherde und einer Partisane. Und wenn ein Charakter einigermassen typisch bewaffnet ist, dann gibt normalerweise keine grösseren Probleme am Stadttor ( so ist es zumindest bei uns).  

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Re:Waffenbesitz der Helden
« Antwort #10 am: 25.11.2003 | 19:34 »
Kommt ganz auf die Stadt drauf an, und wo sie liegt. In Gratenfels hatten wir erhebliche Probleme, mitsamt unseren verbrieften Rechten, als offiziell angeworbene Söldner usw. Die Stadt ist arm, aber gut befestigt. Aber, glaube ich insgesamt ist es wirklich so, dass du mit ungewöhnlicher Bewaffnung für deinen Stand Aufsehen erregen wirst, der berühmte Bidenhänder sei hier wieder angesprochen. Und wenn du fremd bist, sowieso, selbst wenn du einen Kriegerbrief der Akademie X hast, wirst du in der weiter entfernten Stadt Y Probleme bekommen. Denn jeder Gardist kann nicht lesen, und ihm ein Schriftstück unter der Nase kann recht provozierend auf den guten Mann wirken...
Wobei ich dazu sagen muss, ein kleines Bakschisch löst üblicherweise jedes Problem. ;)
Noch ein Wort zu Adeligen: Ein Mittelreichscher Adeliger hat im Bornland genau nix zu melden, und im Lieblichen Feld wird er gegebenenfalls sogar als Spion recht misstrauisch behandelt.
So in etwa wird das bei uns gehandhabt.
Hoffe, geholfen zu haben.

Grüsse
Ondi