Autor Thema: Letzter Versuch: Prämisse???  (Gelesen 13460 mal)

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Offline Bad Horse

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Re:Letzter Versuch: Prämisse???
« Antwort #50 am: 19.11.2003 | 18:53 »
Die Prämisse von "Queen Mary" mußt du mir nicht erklären - ich hab´s gespielt. Allerdings hatte ich als Spieler von Anfang an keine große Ahnung, was die Prämisse war. Damit konnte ich auch keine vorgefertigte Antwort geben - die hat sich halt im Spiel so ergeben. Wenn ich die GNS á la Fredi richtig verstanden hätte, hätten wir aber alle die Prämisse kennen müssen, um wirklich narrativistisch zu spielen...  ;)

War aber so auch wirklich schön. Zumal immerhin klar war, in welche Richtung die Prämisse läuft. Aber ich ziehe es weiterhin vor, solche Dinge nicht von vorneherein zu wissen (und schon gar nicht die Antwort von vorneherein festzulegen) - jedenfalls wenn ich spiele.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re:Letzter Versuch: Prämisse???
« Antwort #51 am: 20.11.2003 | 16:08 »
@Leonie:Du hast vollkommen recht. Deshalb schrieb ich ja, dass es ein Beispiel sein kann.
Aber Prämissen vorsagen gibt es bei mir als SL nicht. Damit würde ich den Spielern den Überraschungseffekt nehmen...
Deswegen bin ich wohl kein Narra-SL. ;)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re:Letzter Versuch: Prämisse???
« Antwort #52 am: 20.11.2003 | 20:17 »
@ Fredi (noch mal im Nachtreten ;) ):

Zitat
Nein! Es ist erstmal retrospektiv. also muss man identifizieren, wann welche "instances" vorkamen und wer an welchen mitgearbeitet und auf welche hingewirkt hat. Und wer woran Spaß hatte und woran nicht. Da brauche ich erstmal kein Label und keinen Stil für.

Schreibt der Elch und gibt kurz darauf zu, diese Passage gar nicht gelesen zu haben. Woher weiß er es dann? Tatsächlich geht es in der zitierten Passage um die Dinge, über die man sich in einer Spielrunde vor Spielbeginn einig werden sollte...

@ Prämisse:

Ich wollte noch einmal betonen, was die Literaturwissenschaftler hierzu sagen: Jede (spannende) Geschichte habe eine Prämisse. Die Frage sei nur, welche. Wenn man schon mit der Prämisse argumentiert, dann muss man sich wohl auch diese Aussage zurechnen lassen. Der Gedankengang ist: Spannung resultiert aus einem Konflikt, der in einer dynamischen Entwicklung einer Lösung zugeführt wird. Und das Ergebnis ist die Prämisse.

Wie gesagt, ich finde das mit der Prämisse nicht so zwingend. Nicht jeder Konflikt, nicht jede Entwicklung muss m.E. eine Prämisse haben. Diese Problematik macht eben auch den Verweis auf die Prämisse im Rahmen der Narrativismus-Definition so wenig hilfreich. Denn wenn ich Recht habe und nicht jeder Konflikt, nicht jede Geschichte eine Prämisse hat, Narrativismus sich aber ausdrücklich allein über die Prämisse und eben nicht über die Geschichte definiert, dann würde ja die Geschichte ohne Prämisse aus der GNS herausfallen. Wie soll das gehen? Eine solche Beschränkung erschiene doch sehr mutwillig. Schon deshalb muss sich, wer immer auf die Prämisse als Voraussetzung des Narrativismus verweist, wohl auch auf das obige Zitat einlassen. Oder soll das dann plötzlich wieder Simulationism sein? Ich simuliere eine Geschichte ohne Prämisse? Also bitte.

Und wenn mir jetzt wieder jemand erzählt, ich sei nur so störrisch, weil ich GNS immer noch nicht verstanden hätte, dann gebe ich hiermit offiziell auf.
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Re:Letzter Versuch: Prämisse???
« Antwort #53 am: 20.11.2003 | 21:14 »
Zitat
Narrativism is about setting up a specific kind of choice for the characters to face. Call them urgent choices. For one reason or another, an urgent choice can't just be waved away or ignored. Because of the situation or the character or *something* in the context of the shared reality, the choice must be resolved one way or another. It won't just go away. The characters can't just laugh it off.

*This* is what addressing premise is really about! To imagine situation in such a way that the urgent choice is presented. To imagine character in such a way that the decision must be made.

Ein kleines Zitat aus einem relative neuen Beitrag im "Forge"-Forum. Also Prämisse beim Narrativismus etwas anders erklärt: Den Charakteren wird eine bestimmte Art von Entscheidungsnotwendigkeit vorgesetzt.
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