Autor Thema: [DSA4.0/Charbau] Empfehlung für defensiven Nahkampf-Stil für Fernkämpfer  (Gelesen 1634 mal)

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Offline Nahemoth

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Huhu,
wie der Titel sagt, suche ich eine Empfehlung für einen defensiven Nahkampf-Stil für einen (eigentlichen) Fernkämpfer (DSA 4.0 Regeln). Kenne die Regeln eher nur in Grundzügen (weiß in etwa was es gibt, aber keine Ahnung wie realistisch gewisse Sachen sind)
Charakter ist ein Halbelfischer Jäger mit Viertelzauberer der Großteils auf Bogen gehen soll. An relevanten Zaubern habe ich den Axxeleratus, bin aber am überlegen evtl den Amatrutz mit aufzunehmen.
Rest der Gruppe besteht aus 2 Kämpferprofessionen und 3 Handwerken (einer davon Zwerg). Bisher habe ich den Eindruck, dass sich die Handwerker recht dosig entwickeln werden (Hiebwaffe + hohe LE (Vorteil, bzw. im Falle des Zwerges gegeben) -> später dicke Rüstung). Im Vergleich zum Rest habe ich jetzt/später sehr undurchschnittliche LE und Rüstung. Da der Rest eher nur auf Nahkampf geht, sehe ich die Gefahr, dass Gegner, die die restliche Gruppe eher fordern mich in kürzester Zeit zerlegen werden, wenn sie denn mal mit mir in den Nahkampf laden. Da ich jetzt nicht auf die Gnade der SL hoffen will, dass so was nicht passiert, suche ich einen defensiven Nahkampf-Stil.
Weiterer Ausgangspunkt:
Denke ich werde Zeit haben, da die Handwerker sich auch erstmal ausbauen müssen. Im Vergleich zu diesen kann ich mich aber nicht nur auf den Nahkampf konzentrieren, da ich den Fernkampf als Hauptbetätigungsfeld sehe.

Mögliche Ideen:

Raufen + Versteckte Klinge: billig, werde Raufen vermutlich eh steigern, da ich Hexenkrallen als Fluffzauber genommen habe. Nachteil: kann vermutlich nicht alles parieren, und keine Ahnung wie schlimm es mit den Distanzklassen wird (ich H, Gegner vermutlich meist eher N)

Ausweichen: sieht recht teuer aus und SL meinte, dass es da irgendwas gab was ihn störte (-> klang als wäre es nicht so effektiv)

Dolch oder Säbel + Parierwaffe: denke Linkhand + PW1 geht vom Preis noch, PW2 wird vermutlich definitiv zu teuer
Schild statt Parierwaffe wäre auch eine Option, finde einen Schild jedoch optisch nicht so schön für das Charakterkonzept

Speer + Gegenhalten: zunächst ist mein Mut evtl zu niedrig, wird also eher teur. Sah vom Gesamtpacket (Meisterparade + Gegenhalten) ähnlich teuer aus, wie die obige Parierwaffen-Kombi. Hätte den Vorteil habe mehr Distanz. Habe aber auch gehört, dass sich eine dicke Rüstung empfihelt, da man doch ständig kleine Schadensmengen bekommt. Dicke Rüstung geht bei mir nicht und wie gesagt eher unterdurchschnittliche LE. Evtl nur Speer ohne Gegenhalten und normale Parade? Nachteil: Wenn ich den Bogen gezogen habe und es kommt plötzlich jemand an mich dran, kann man den Speer nicht so schnell ziehen wie einen Dolch/Säbel/etc

Da ich mit einem Jagdmesser + Kurzbogen starte, fokussiere ich mich erstmal auf die (+bißchen Raufen). Speer bzw. Säbel würde später kommen...

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Empfehlungen, andere Ideen? Kann mich bisher nicht wirklich entscheiden, da alles irgendwie nach 'naja' bzw. 'teuer' klingt  wtf?. Insgesamt geht es auch nicht darum einen guten Nahkämpfer zu bauen, sondern einfach nur Nahkämpfe überleben zu können (ok, klingt bißchen pessimitisch).
Also her mit den Ratschlägen
« Letzte Änderung: 18.02.2013 | 18:05 von Nahemoth »
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Offline Blutschrei

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Ich würde definitiv auf Ausweichen gehen, bietet eine Menge Vorteile:

-Du kannst deine Fernkampfwaffe in der Hand behalten
-Du kannst unparierbaren Angriffen ausweichen (vor allem von Tieren und großen Bestien)
-Du kannst dich damit aus dem Kontrollradius des Gegners bringen

Der von deinem SL erwähnte "Nachteil" ist vermutlich, dass:
-Ausweichen per "freier Aktion" um 4 Punkte erschwert ist und dich Initiative verlieren lässt.
Es gibt aber auch das "Gezielte/meisterliche" Ausweichen. Das beansprucht zwar deine Reaktion, verringert deine Ini jedoch nicht.
Je nach Distanzklasse ist dies jedoch erschwert! Also gegen einen Dolchkämpfer wirst du es damit sehr schwer haben! Aber sind wir mal ehrlich... wirklich Angst hat man doch erstmal vor den 2W+X Distanzklasse-S Waffen. Und auch auf Distanzklasse N hast du je nach Ausweichenwert noch ganz gute Chancen.

Was sich da steigerungs/generierungs-technisch anbietet:
-Akrobatik steigern (pro 3 Punkte über 9 ein Punkt Ausweichen (kostenintensiv, aber Akrobatik kann man immer gebrauchen)
-Sonderfertigkeiten Ausweichen I/II/III, sind relativ kosteneffizient.
-Flink! Zwar theoretisch nur als Vorteil erwerbbar, aber für Ausweich-Fernkämpfer eine super Sache! Erstens bist du damit schneller, sprich du kannst dich vom Gegner lösen und weglaufen, ohne eingeholt zu werden! Sobald der Gegner die Verfolgung aufgibt wird wieder mit dem Bogen draufgehalten, Hit&Run eben :D Dazu bringt dir der Vorteil einen Punkt auf Ausweichen (lässt man Finten, TaW über 20 etc außer Acht, sind das immerhin 5%)

Was sich dazu noch anbietet ist Gewandtheit 16, meines Wissens nach erhöht sich da nochmal die Geschwindigkeit um 1, was den Hit&Run Effekt weiterhin verstärkt.

Die letzten Punkte lassen sich dann über einen hohen Initiative-Wert und die erleichterte Reaktion ausschlachten.
Falls du zu oft Probleme mit kurzen Distanzklassen bekommst, lohnt sich vielleicht schnellziehen und ein einhändiger Speer, somit kannst du immer auf S Ausweichen (sofern nicht unterlaufen)
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Offline Dr. Shoggoth

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Edit: Genau was Blutschrei sagt.
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Offline Nahemoth

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Ok, danke schonmal. Werde mich dann mal in Ausweichen einlesen.
Flink kann ich leider nicht mehr aufnehmen, mit haben schon alle GP ausgegeben. Hatte zwar über Flink nach gedacht, aber nach Dämmersicht + dem Viertelzauberer-Rund-um-Sorglos-Paket hatte ich nicht mehr wirklich viel Spielraum. Vorallem da GS scheinbar mehr mit Handwedeln geregelt wird bringt dann ein Punkt in GS nicht soviel.

Kleine Anmerkungsfrage:
Habe die Tabellen jetzt nicht hier, schätze Ausweichen I-III aber auf so etwa 600-900AP. Dafür müßte man doch auch Säbel recht weit hochsteigern können und dann Parade lastig verteilen. Klingt erstmal billiger. Gibt irgendeinen Haken an der Idee? (Drei Sachen wären die von Blutschrei erwähnten Vorteile von Ausweichen).

Wie gesagt, Designziel ist es mit 50% der AP eines Kämpfer (will noch Fernkampf hochziehen) so lange gegen einen typischen Gegner (für diese AP-Zahl) zu überleben, bis mir meine befreundeten Dosen helfen können.
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Offline Dr. Shoggoth

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Du kannst mit Säbeln nicht gegen große Gegner parieren und vor allem musst du deinen Bogen weglegen, den Säbel ziehen und den Kampfstil wechseln.
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Offline Darius der Duellant

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Wenn es einfach nur möglichst viel nutzen bei möglichst geringen kosten bringen soll bleib bei Raufen+versteckte Klinge mit einem (vielleicht personalisierten) Kurzschwert.

Raufen klingt in der theorie zwar nett, ist in der Praxis aber ohne unterstützenden Axxeleratus nur in notfällen brauchbar.

Gehen wir mal von einem erfahreneren Helden mit Paradebasis 9, Ausweichen 2 und Akrobatik 15 aus.
Damit kommst du auf einen Ausweichen-Wert von 17.

Gezieltes Ausweichen in DK N ist eine Probe +4, BE senkt den Ausweichen-Wert um den vollen Betrag.
Selbst bei einer 08/15 attacke würfelst du also maximal auf die 12 (weniger als 1 BE ist unwahrscheinlich).
Flink ist teuer für wenig effekt und GE 16 ist ebenfalls ziemlich teuer (okay, für elfen nicht ganz so sehr).
Für diesen geringen Wert sind 600+ AP aber eindeutig zu viel.

Für Leute die gerne Hammerschläge einsetzen ist freies Ausweichen ein guter Notnagel, als Hauptverteidigung lohnt er sich aber nicht, ausser ihr kämpft so selten dass du wirklich in jedem Kampf den Axxeleratus anschmeissen kannst, um 4-5 Bonuspunkte rauszuschlagen.
Als Viertelzauberer mit ca 14 AsP ist das aber eher unwahrscheinlich.

Das über raufen geführte Kurzschwert kostet deutlich weniger AP und erlaubt es einem, weitaus höhere effektive Paradwerte zu erreichen (bei einer 9er Basis und 15er TaW sowie Mercenario und passiver Verteilung immerhin ein effektiver Paradwert von 17 da es ein waffenloses Manöver im bewaffneten Kampf ist (9+10+1-2-1).
Dürfte auch deutlich weniger AP kosten und du hast immerhin die Möglichkeit auch noch im Nahkampf ein wenig Schaden anzurichten und stehst nicht auf vollkommen verlorenem Posten wenn mal ein Gegner auf H herankommt (gezieltes Ausweichen schon um 6 erschwert).
Einzig gegen große Gegner und Tiere hat Ausweichen einen Vorteil, die sind aber ausserhalb der Borbaradkampagne idR eher selten.


Speer + Gegenhalten ist zwar effektiv, aber damit gehst du den Weg in Richtung Profi-Nahkämpfer (es verlangt zwingend einen vernünftigen Attackewert, mindestens RG I und Kampfreflexe sowie eine halbwegs ordentliche Rüstung.
Würde ich nur machen wenn du den Charakter nicht nur 2-3 Abenteuer lang spielen willst, ist dann aber eine vernünftige Alternative zu den zwei obigen.
Aufgrund der Eigenschafts- und SF-Voraussetzungen wirst du dabei allerdings spührbare Abstriche in der Entwicklung deiner Fernkampffähigkeiten hinnehmen müssen.
Eine Alternative (die sich mit dem Mangel an guten Rüstungen für Zauberwirker kombinieren lässt) wäre noch die Parierwaffenschiene.
Elfische Fechtwaffe/Säbel/Schwert + später Parierwaffen I+II ergeben schön hohe Paradewerte und extrem gute Synergien mit dem Axxeleratus.
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Offline Nahemoth

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Habe auch mal im DSA4-Forum nachgefragt.
Versteckte Klinge scheint doch nicht so optimal zu sein, da je nach Leseart unter Umständen Versteckte Klinge nur in der DK H einsetzbar ist. Wenn der Gegner weiter weg wäre wurde ich als unbewaffnet gelten.
Läuft vermutlich auf einfach erstmal eine Nahkampfwaffe paradelastig steigern raus.
Option Speer oder Säbel (oder ähnliches): Muss halt abwägen, mit Speer wäre es erstmal etwas defensiver, ist aber leider nicht so transportabel. Werde mir mal die Parierwaffenschiene anschauen wie teuer das wird...
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Offline Darius der Duellant

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Ich halte diese Lesart für ziemlichen Schwachsinn.
Möchtest du ihr trotzdem folgen, kann es dir egal sein, solange du nur parieren willst.
In der Parade gibt es bei DSA nunmal kein "zu kurz".
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