Autor Thema: Ist es heute verkehrt, "90er-mäßig" (bzw. gewaltarm) zu spielen?  (Gelesen 27884 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Ist es heute verkehrt, "90er-mäßig" zu spielen?
« Antwort #100 am: 6.05.2013 | 20:30 »
Conan ist vieles(z.b. der wohl mit Abstand tiefschichtigste Char der Fantasyliteratur) aber gewiss kein dumber Haudraufundschluss

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« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 20:34 von Hróðvitnir (Carcharoths Ausbilder) »
I'm not nice. I'm on medication.

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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

alexandro

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Re: Ist es heute verkehrt, "90er-mäßig" zu spielen?
« Antwort #101 am: 6.05.2013 | 20:45 »
Ich persönlich denke, die "90er" - Spiele (Storytelling, die schlimmsten Auswüchse von DSA, Fading Suns, AD&D II) hatten den Effekt, dass sie die Verantwortung für das, was am Spieltisch geschieht, von den Spielern weg zum SL transportierten.

Das haben die Hardcore-Sim-Spiele der 80er doch bereits gemacht: der SL ist alleinverantwortlich für die Darstellung der Spielwelt und wenn im Quellenbuch X, S.278, Zeile 35 steht (oder der Schreiberling des ABs sich das so ausgedacht hat), dass der Eisgolem nicht gegen Feuer empfindlich ist, dann haben die Spieler das zu schlucken, gefälligst nicht auf Logik und Nachvollziehbarkeit zu pochen und brav dem Diktat des allmächtigen SL zu folgen.

Letztendlich führte das zu FEIGEN Spielleitern, welche keine Verantwortung für die eigene SCHÖPFUNG übernehmen konnten/wollten und sich hinter hohlen Phrasen alá "Die Welt ist halt so!" versteckten. Versager. Die Storytelling-Bewegung war prinzipiell eine gute Idee (der SL wurde angeregt sich mit Fragen wie "Warum ist die Welt so? Welche Wirkung hat das auf das Spiel?" usw. zu beschäftigen), leider war es nicht wirklich konsequent und am Ende hieß es in vielen Runden dann doch wieder "Die WoD ist halt so!".

Offline Bad Horse

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Ich bitte darum, die Diskussion über Conan ins "Lesen"-Board zu verlagern. Hier stört sie ein bisschen.

Den Spruch "Der SL hat immer recht" kenne ich allerdings schon aus den 80ern.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Auribiel

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Den Spruch "Der SL hat immer recht" kenne ich allerdings schon aus den 80ern.  :)

Ich allerdings auch, allerdings nur von DSA? Oder woher kam das ursprünglich?
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Offline Bad Horse

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Ich allerdings auch, allerdings nur von DSA? Oder woher kam das ursprünglich?

Ich hab nie DSA gespielt, also wohl eher nicht - zumal ich es als "Der SL hat immer recht" und nicht als "Der Meister hat immer recht" kennengelernt habe.
Wir haben damals viel D&D gespielt...
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Offline Grey

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Den Spruch "Der SL hat immer recht" kenne ich allerdings schon aus den 80ern.  :)
Ich auch, unter MidgarD. (Und unserem damaligen Haupt-SL hätte ich sowieso nie widersprochen... :pray:)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Offline WeepingElf

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Es ist nie verkehrt, so zu spielen, wie es einem am meisten Spaß macht. Und wenn einem gerade "gewaltarmes" Spiel Spaß macht, dann ist das genauso rechtens (das man dafür überhaupt solche Begriffe braucht), wie es rechtens ist, Bock auf einen Hack'n'Slay-Dungeon-Crawl zu haben.

Nur sollte man nicht versuchen, jemandem einen Spielstill "aufzuerklären" wollen, den dieser nicht mag.

Ganz genau.  Ich spiele eben lieber gewaltarm, mit tiefen, lebensechten Charakteren, in einer stimmungsvollen, plausiblen, komplexen Welt, und finde Hack&Slay doof. Andere verkloppen lieber Orks in einer Sandbox.  Das ist beides legitim; Probleme gibt es nur, wenn beide zusammen in derselben Runde spielen.

Zitat
Vielleicht hatten ja einige Spieler zuviel "90er-mäßiges" Spiel in den letzten 20 Jahren und wollen jetzt einfach mal wieder was anderes, also Back to the Roots. Anderere hatten vielleicht noch gar kein 90er-mäßiges Spiel und es jetzt erst für sich entdeckt.
Als jemand, der 15 Jahre fast nur DSA gespielt hat, ist Sandboxing fast so etwas wie der heilige Gral (fast, und nur vor allem zur Erholung), für andere mag es der Leibhaftige sein... aber wie es einem gefällt, ist doch jedem selbst überlassen. ^^

Zweifellos.  Ich will keine Sandbox, also spiele ich das nicht.  Ich kann mir natürlich vorstellen, dass jemand nach soundsovielen Jahren sagt, "Ach, wie wärs, wenn wir mal wieder so spielen wie damals in den frühen 80ern, als wir mit der roten D&D-Box/mit DSA1 angefangen haben!".  Nostalgie halt.  Das kann man gut verstehen.

Auch ich habe mal mit der roten D&D-Box angefangen und Dungeons und kaum ausgearbeitete Welten bespielt, mit Charakteren, die so platt waren wie ein Fahrradreifen nach einer Fahrt durch 100.000 Reißnägel.  Aber im Gegensatz zu den Oldschoolern will ich nicht in den Sandkasten zurück; meine Ansprüche an das Rollenspiel sind mit mir gewachsen.

Ich denke man muss auch zwischen besserem und spaßigerem Rollenspiel unterscheiden. Das sieht man sehr schön wenn man mal von Spielstilen wegkommt und Spielaufwände betrachtet. Ich kann mich Wochenlang hinsetzen, eine Story schreiben und eine Spielwelt ausformulieren, Handouts vorbereiten und auf meine Spieler und ihre Charaktere eingehen um eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen.

Und das Ergebniss wird auch "besser" sein als wenn ich all dies nicht tue.

Aber es ist eben auch viel Aufwand, und genausogut können alle bei einer spontanen Runde Spaß haben. Sie ist nicht genauso "gut" und würde ich an beide Runden mit der gleichen Erwartungshaltung herangehen so wäre sie weniger spaßig. Weil ich das aber nicht tue funktionieren beide Ansätze.

Ähnlich ist dies bei Hack & Slay vs. Rollenspiel mit Tiefgang.

Natürlich ist es "besser" wenn die Charaktere und die Spielwelt differenziert und vielschichtig sind, wenn die Story packend ist und mehrere Möglichkeiten bestehen ans Ziel zu kommen.

Aber ob es genausoviel Spass macht wie einen Haufen zusammengewürfelter Monster zu verhauen hängt von der Erwartungshaltung an beide Spiele ab.

Ja.  Manche Leute verhauen eben lieber zusammengewürfelte Monster.  Das ist vielleicht kein "gutes" Rollenspiel, aber wenn es ihnen mehr Spaß macht als "gutes" Rollenspiel, sollen sie es tun!
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Offline Boba Fett

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Ich finde Pauschalisierungen immer dumm.
"Der Spielleiter hat immer Recht!" ist natürlich blödsinn, aber meistens hat der Spielleiter gute Gründe für eine Entscheidung (Manchmal auch nicht).
Gewalt ist ein primitiver Spielinhalt mag stimmen, wenn man das nur als inhaltsloses Trefferpunkte runterwürfeln kennengelernt hat. Dann hat man aber auch Aspekte, wie taktische Herausforderungen, und dergleichen nie wahrgenommen.
Die Verfilmung von Bram Stokers Dracula ist ganz bestimmt kein hirnloses Vampir-Metzel-aCtion-Gesplatter... Trotzdem geht es inhaltlich darum, wass eine Gruppe Menschenauf ein Monster treffen, es jagen und am Ende töten. Schön, wenn man das in die gleiche Schublade steckt.

Ich halte Differenzierung für notwendig!
Und mit einem  eingeschränkten Horizont (spielsysteme und spielmethoden) sind pauschale Beurteilungen ohnehin nur schwer möglich.
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Offline Kearin

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Warum sich jetzt eine Sandbox unbedingt auf Orks bekloppen beschränken muss, erkläre mir jetzt mal einer.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ganz genau.  Ich spiele eben lieber gewaltarm, mit tiefen, lebensechten Charakteren, in einer stimmungsvollen, plausiblen, komplexen Welt,

Ja.  Manche Leute verhauen eben lieber zusammengewürfelte Monster.  Das ist vielleicht kein "gutes" Rollenspiel, aber wenn es ihnen mehr Spaß macht als "gutes" Rollenspiel, sollen sie es tun!

darf ich das mal übersetzen
sarcasm
Du ziehst lieber Wiener Schnarchklischeeklone in einem vorgelesenen pseudostimmungsvollen  Märchen an, als in einer plausiblen , glaubwürdigen Setting zu versuchen , einen Charakter zu spielen der Entscheidungen treffen muss.
sarcasm off
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Bad Horse

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Gewalt ist ein primitiver Spielinhalt mag stimmen, wenn man das nur als inhaltsloses Trefferpunkte runterwürfeln kennengelernt hat. Dann hat man aber auch Aspekte, wie taktische Herausforderungen, und dergleichen nie wahrgenommen.

Ich finde ja nicht, dass Gewalt ein primitiver Spielinhalt sein muss. Klar, reine Action-Gewalt ist eben genau das: Action-Gewalt zum Spaß und zur Freude - eine einfache, simple, endgültige Art und Weise, ein Problem zu beenden, ohne tiefgründige Charakteranalyse oder ähnliches.

Aber man kann das Thema auch anders angehen und sich dafür interessieren, welche Auswirkungen Gewalt und Gewaltausübung auf die Psyche eines Menschen hat. Das finde ich dann nicht mehr primitiv.

@Schwerttänzer: Bitte unterlass solche Sticheleien. Weder muss "Sandbox = Orksschnetzeln" noch "gewaltarm = Kaffeehaus" sein.  >:(
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline WeepingElf

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Warum sich jetzt eine Sandbox unbedingt auf Orks bekloppen beschränken muss, erkläre mir jetzt mal einer.

Eine Sandbox muss sich nicht auf das Orkskloppen beschränken.  Das meinte ich so nicht; ich habe es nur als Beispiel für etwas genannt, was ich nicht spielen möchte.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Bitte unterlass solche Sticheleien.
War nicht als solche gedacht sondern als Hinweis wie sich das liest.

btw hatte ich gar nicht Gewalt=Sandbox vs Gewaltlos = Kaffeehaus gesetzt.
Man könnte auch versuchen das Sandbox Monster Problem Gewaltlos mittels Diplomatie, Gewaltlosem Widerstand zu lösen

http://www.youtube.com/watch?v=RkNsEH1GD7Q
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 22:07 von Schwerttänzer »
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Zitat
Aber man kann das Thema auch anders angehen und sich dafür interessieren, welche Auswirkungen Gewalt und Gewaltausübung auf die Psyche eines Menschen hat. Das finde ich dann nicht mehr primitiv.
Ja, mit diesem Thema kann sich aber weiter besser mit entsprechender Literatur beschäftigt, also mit einer Runde stümperhafter Möchtegernschauspielern, von denen 95% noch nie Gewalt eingesetzt haben.

Offline Bad Horse

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Ja, mit diesem Thema kann sich aber weiter besser mit entsprechender Literatur beschäftigt, also mit einer Runde stümperhafter Möchtegernschauspielern, von denen 95% noch nie Gewalt eingesetzt haben.

Ich finde den Ansatz "Du darfst nur das darstellen, was du selbst erlebt hast, sonst wirds kümmerlich" grundsätzlich nicht sehr zielführend - sonst würden ja nur Kriegsveteranen solche Bücher schreiben und solche Filme drehen dürfen.

Außerdem dürfte man sich dann kein anspruchsvolles Thema mehr für eine Rollenspielrunde vornehmen. Zumal weder ich noch meine Mitspieler Schauspieler sein möchten.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Kearin

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Also ich kann zumindest aus meiner Erfahrung sagen, dass Runde, die sich solche Ansprüche auf die Fahne schreiben, meist ganz, ganz schlimm sind. So auf Sat1-Niveau.

Offline Boba Fett

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... als mit einer Runde stümperhafter Möchtegernschauspielern, von denen 95% noch nie Gewalt eingesetzt haben...
Na, was haben wir den gefrühstückt?
Da Du meine Runde nicht kennst und ich Deine nicht, mag ich Dir nicht widersprechen... 8)
Daher verlassen wir doch besser beide den dünnen Eisfilm des Polemik-Sees...
Nachher echauffiert sich noch jemand in der watchlist...
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 22:12 von Boba Fett (away) »
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Offline Bad Horse

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Also ich kann zumindest aus meiner Erfahrung sagen, dass Runde, die sich solche Ansprüche auf die Fahne schreiben, meist ganz, ganz schlimm sind. So auf Sat1-Niveau.

Zum Zuschauen vielleicht schon. Aber Konsumieren ist auch nicht das Ziel einer Rollenspielrunde, sondern Partizipieren. Insofern lege ich da ganz andere Maßstäbe an.

Aber ich glaube, wir schweifen ab.  :)
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Offline Kearin

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@Boba
Keine Ahnung, mein Frühstück ist schon was her. Ich glaube ein Brot mit Kaffeeschokocreme. ;)

@Leonie
Ich bin einfach der Meinung, dass Gewalt eine so essentielle, rohe Erfahrung ist, dass man sie nicht am Kaffeetisch diskutieren kann, wenn man damit keine Erfahrungen gesammelt hat.
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 22:12 von Star Cmd D. Hawkson »

Offline Auribiel

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Also ich kann zumindest aus meiner Erfahrung sagen, dass Runde, die sich solche Ansprüche auf die Fahne schreiben, meist ganz, ganz schlimm sind. So auf Sat1-Niveau.

Na wenn du das sagst, dann muss das wohl so sein und ich entdecke gerade massiv meine Liebe zu "Hartz4-TV".

Kinder spielen auch Cowboy und Indianer und haben einen Mordsspaß und das, obwohl kaum einer je in Amerika war geschweige denn irgendeine Ahnung abseits von Karl May und Western von CuI hat. Und die spielen sogar OHNE Regelwerk. Boah ey, das kann ja nix g'scheites sein!  8]
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Offline Kearin

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Wir reden hier doch von dem tiefschürfenden Diskurs des allgemeinen Weltschmerzes, welcher uns nur durch anspruchsvolles Rollenspiel offenbart wird und nicht von so einer Kiddie-Action-Kacke wie in den 80ern.

Offline Boba Fett

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Boah ey, das kann ja nix g'scheites sein!  8]
Nee, wie denn auch... Draussen gehen doch immer die Würfel verloren. :)
Komm zum Treffen und spiel eine Runde Nerfgun mit,
das ist erfrischend Gewaltverherrlichend und dazu noch an der frischen Luft,
macht Spaß und erweitert die Lungenkapazität.

Was wollte ich eigentlich sagen?
Ach ja: nix... ;D
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Offline Bad Horse

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Ich bin einfach der Meinung, dass Gewalt eine so essentielle, rohe Erfahrung ist, dass man sie nicht am Kaffeetisch diskutieren kann, wenn man damit keine Erfahrungen gesammelt hat.

Da kommen wir dann wohl nicht zusammen. Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich mich Gewalt nur am Kaffeetisch nähern muss / kann. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Art der Näherung der realen Erfahrung kaum gerecht wird - aber das wird die Lektüre eines Buchs, und sei es auch noch so erschreckend, vermutlich auch nicht.

Wir reden hier doch von dem tiefschürfenden Diskurs des allgemeinen Weltschmerzes, welcher uns nur durch anspruchsvolles Rollenspiel offenbart wird und nicht von so einer Kiddie-Action-Kacke wie in den 80ern.
Blödsinn.  ;) Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Gewalt als Rollenspielinhalt nicht notwendigerweise primitiv sein muss.
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Offline Oberkampf

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Was die Gewaltfrage angeht, so bin ich da persönlich der Meinung, dass es genreangemessene Gewalt sein muss. Mal als Beispiel: Wenn ich Hard Boiled/Noir Krimi spielen will, dann ist Gewalt genreangemessen - aber nicht jede Art von Gewalt. Wenn ich einen Agatha Christie Krimi spielen will, findet Gewalt fast nur hinter den Kulissen statt.

Eine ganz andere Sache ist die Frage, ob ich Würfel einsetzen will oder nicht. Der Satz "Wenn gewürfelt wird, ist irgendwas schiefgelaufen" deckt sich so garnicht mit meiner Erinnerung an die 80er/Prä-Storytelling-Zeiten. Damals haben wir auch für Verhandlungen (Verhandlungsergebnisse) und erst recht für Schleichaktionen und Tricks/Listen gewürfelt. Die Ergebnisermittlung war bloß lang nicht so ausgefeilt wie bei einem Kampf (und darum oft sehr chaotisch).

Natürlich kann man ohne Würfel spielen (wem es Spaß macht), aber ohne Kämpfe heißt nicht notwendigerweise ohne Würfel.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
Il est temps de changer... na nana na

Offline Lichtschwerttänzer

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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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