Autor Thema: Hilfe bei ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten (hier auf der Erde)  (Gelesen 8023 mal)

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Offline Skeeve

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Hi allerseits,

um meiner Fantasy-Welt (und den Tavernen und Kneipen und ihren Speisekarten) etwas Farbe zu verleihen, da dachte ich, ich müsste mir obskure Essgewohnheiten ausdenken.

Nun hatte ich letzten beim rumzappen im TV eine Vorschau auf eine Galilieo-Folge gesehen: anscheinend gibt es in einer chinesichen Provinz als Delikatesse Hühnereier die in Urin gekocht werden... die sammeln da mit Kanistern an Schulen das Urin von den Schulkindern und kochen dann die Eier im Urin.

(Ich bin noch nicht sicher ob ich das glauben soll, andererseits traue ich den Asianten in Sachen Ernährungs alles zu   :o  )

Also das ist für mich schon zu obskur um sich das auszudenken. Anscheinend gibt es hier auf der Erde schon einiges ungewöhnliches...  Da gibt es doch sicherlich noch mehr?
Habt ihr Erfahrungen, Links, usw...
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Offline Scimi

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Milbenkäse/Casu Marzu, Hákarl, Balut, Tausendjährige Eier, frittierte Snickers, Blutsuppe, Surströmming/Rakfisk, Hrútspungur, Blutwurst, Fugu, Prairie Oysters, Gravad Lax, Foie gras, Smalahove, Labskaus, Kobefleisch, peruanischer pürierter Frosch, Ampo, indonesische Kobra-Burger, Tong zi dan, Kopi Luwak, Massai-Blutmilch, Spinnengerichte aus Skun, Sauerbraten vom Pferd, Ikizukuri...

Offline Yerho

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Manche Kulturen graben Fleisch ein, bis darin Maden unterwegs sind: Das Fleisch wird dadurch mürbe und die Maden machen es saftiger und proteinreicher.

Dann gibt es da noch so ein kulinarischen Unikum aus Island, gut abgehangener, luftgetrockneter Eishai. Experten streiten sich noch, ob der Eishai oder der Gammelrochen (fermentierter Fisch) der größere, ähem, Leckerbissen sind.
Das mit dem fermentierten Fisch hatten und haben aber auch andere Kulturen drauf. Manches davon ist sogar für Angehörige anderer Kulturen mit etwas Gewöhnung durchaus essbar, wenn auch nur im Ausnahmefall genießbar. Als Soße zur sparsamen Würzung geht's, mehr habe ich mich noch nicht getraut auszuprobieren.

Vergorene Stutenmilch (Airag, auch als Kumis bekannt) ist frisch eigentlich für jedermann verträglich. Man kann daraus auch Stärkeres destillieren, dann ist es für alle verträglich, die Schnaps vertragen. Frische Stutenmilch ist übrigens gar nicht so wild, liegt meines Erachtens geschmacklich irgendwo auf halbem Wege zwischen Kuh- und milder Ziegenmilch und ist heutzutage vermutlich in jedem Reformhaus zu kriegen.

Eingelegte Ameiseneier. Sauer eingelegt finde ich persönlich sie nicht so toll, in Öl sind sie zu weißem Brot (am besten Maisbrot) und leicht gesalzen recht lecker.

Tja, und dann gibt es noch Dinge wie diverse Larven, Heuschrecken, Schwalbennester, Insektenkokons, exotischere Meeresfrüchte und die eine oder andere Käsesorte, die es (teilweise sicher zu Recht) nicht ins Sortiment deutscher Lebensmittelmärkte geschafft hat.

Für Stories und Szenarien kann man sich eigentlich als Faustregel merken, dass im Prinzip alles essbar ist, was das Tier- und Pflanzenreich hergibt. Selbst die giftigste Pflanze wird essbar, wenn man sie nur lange genug kocht oder die pflanze lange genug liegen lässt. Jedes Tier ist essbar, so lange man die Innereien entfernen kann, ohne diese zu beschädigen und/oder man das Fleisch vor dem Verzehr nur lange genug ruhen lässt. Vorsicht ist nur in Science-Fiction-Szenarien geboten, denn bei Flora und Fauna auf anderer chemischer Basis gilt die Faustregel nicht mehr. ;)
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Offline aingeasil

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Man muss teilweise gar net so weit weggehen:

Die klassischen deutschen Schlachtprodukte - von Wellfleisch bis Blutsuppe - sind für die meisten Leute heutzutage äußerst exotisch und teilweise sogar ekelig. Oder dass eben nicht nur das Standardfleisch vom Schinken bis zum Rippchen, sondern auch der Kopf inklusive Augen oder - sehr verrufen - das Gehirn der Schlachttiere gegessen wird. Und sobald es sich um was anderes als Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Geflügel oder Wild handelt, finden viele die Gerichte auch seltsam .. und das geht meist schon beim Hasen/Kaninchen oder dem Pferd los, weil die als Haustiere angesehen werden.

An deiner Stelle würde ich mir einfach ne reale Region aussuchen, in der deine Taverne angesiedelt sein könnte, und mir dort mal die "regionalen Späzialitäten" raussuchen. Es hat nen Grund, warum manche Spezialitäten regional geblieben sind.

Offline DonJohnny

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Hier im Süden wurde Marmelade früher mit Salz statt mit Zucker gemacht.
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Offline Skeeve

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Für Stories und Szenarien kann man sich eigentlich als Faustregel merken, dass im Prinzip alles essbar ist, was das Tier- und Pflanzenreich hergibt.

Ja und damit haben wir schonmal merkwürdige Zutaten. Es bleiben noch ungewöhnliche Zubereitungssarten offen:
* in Urin kochen
* in der Erde eingraben bis die Maden kommen (die Tausendjährigen Eier werden, glaube ich, auch vergraben, aber ohne das auf Maden gewartet wird)
* ???

Der luftgetrocknete Eishai klingt für mich im Vergleich zum fermentierten Fisch erstmal geruchlich angenehmer. Der fermentierte Fisch ist doch sowas, was es in Schweden oder Norwegen in Dosen gibt? Und dort mal für Probleme bei einer Gerichtsverhandlung gesorgt hatte, weil irgendwer im Gerichtssaal solch eine Dose öffnete und der Saal dann gleich geräumt wurde?

Bei dem "eingraben" fällt mir auch noch ein, das in der Nähe von Vulkanen oder sonstwie geothermisch interressanten Gebieten gerne auch der gefüllte Kochtopf kurzerhand eingegraben wird und das Essen dann durch die Erdwärme gekocht wird.
 
« Letzte Änderung: 28.07.2013 | 17:20 von Skeeve »
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Offline Zarkov

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Der luftgetrocknete Eishai klingt für mich im Vergleich zum fermentierten Fisch erstmal geruchlich angenehmer.

Der wird erst fermentiert (im eigenen ausgequetschten Saft), und dann luftgetrocknet. Und riecht hinterher immer noch nach Urin, hab ich mir sagen lassen. :gasmaskerly:

[P.S.: Hákarl nennt sich das: http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A1karl]
« Letzte Änderung: 28.07.2013 | 17:33 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Skeeve

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Der wird erst fermentiert (im eigenen ausgequetschten Saft), und dann luftgetrocknet. Und riecht hinterher immer noch nach Urin, hab ich mir sagen lassen. :gasmaskerly:

[P.S.: Hákarl nennt sich das: http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A1karl]

Ah, na dann auch der...  :gasmaskerly:

Ich bin jetzt erstmal nur dem Hákarl-Link gefolgt, die Links unter "Siehe auch" habe ich mir nicht angeschaut. Ich wollte mein Essen noch bei mir behalten...  :D Schön das ich auf meiner Landkarte im Westen einen großen Ozean habe. An den Küsten dort kann ich noch viel Fisch und Fischer ansiedeln. Vielleicht treffen die Abenteuerer ja irgendwann mal auch auf eine Karawane die "Leckerbissen" von der Küste ins Landesinnere transportiert.. . ... und dann geht eines der Transportfässer kaputt  :gasmaskerly:  ~;D
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Offline Bad Horse

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Wir haben unseren Milchreis früher immer in einen Topf mit heißer Milch getan, das ganze in Zeitungspapier gewickelt und dann im Bett in die Bettdecke eingeschlagen. Ich weiß nicht, warum das besser war, als ihn einfach zu kochen, aber es war immer ein Riesenfest, den aus dem gemütlich warmen Bett auszupacken und dann zu verspeisen.  :)
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Offline Dragon

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die tausendjährigen Eier werden in Lehm (nicht ganz sicher) vergraben, es ist also nicht egal, wo und wie man die vergräbt und dann handelt es sich dabei ebenfalls um fermentieren - deswegen kein Ungeziefer (und mal ehrlich, wer geht schon freiwillig an "schlechte" Eier, bei dem Geruch :D )

Austersauce ist aus fermentierten Fischresten.
Allerdings ist fermentierter Kohl hier ja durchaus sehr beliebt und den findet keiner ekelig (na gut, ich hab erst sehr sehr spät angefangen Sauerkraut zu essen).

Es gibt, hab vergessen wo in Deutschland, als regionale Spezialität eine Süßspeise(!) aus gedicktem Blut und Schweineschmalz mit Zucker... leider weiß ich nicht mehr wie es heißt, noch wo das war... aber es ist dort bis heute eine (mittlerweile seltene) Metzgertradition.

ungewöhnlich lange Lagerung, fast bis zur "wegwerf"-Grenze
fermentieren (gerne auch im Magen von noch lebenden Tieren, wie dieser Kaffee aus der Katze)
auf andere Weise lebende Tiere in den Fertigungsprozess mit einbeziehen (schon mal gegessen, schon mal bewohnt...)
salzen oder zuckern und zwar jeweils das andere als man vermuten würde (ihr wisst schon was ich meine)
ungewöhnliche Kombinationen
ungewöhnliche Teile von etwas (Geschlechtsorgane, Innereien, Augen...)
Tiere lebend verspeisen (ist ein Qualitätsmerkmal von einem bestimmten Fisch in Japan, der lebend filetiert wird und am Tisch noch mit den Kiemen wackelt... *schüttel*) oder erst am Tisch töten (frittieren?)

keine Zubereitung, aber manche Sachen die man essen kann (vor allem Früchte) stinken von ganz alleine schon so, dass sich einem der Magen umdreht

El God

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die tausendjährigen Eier werden in Lehm (nicht ganz sicher) vergraben, es ist also nicht egal, wo und wie man die vergräbt und dann handelt es sich dabei ebenfalls um fermentieren - deswegen kein Ungeziefer (und mal ehrlich, wer geht schon freiwillig an "schlechte" Eier, bei dem Geruch :D )

Nicht Lehm, sondern Gewürze, Branntkalk und Asche, also eine sehr alkalische Umgebung. Aus diesem Grunde findet auch keine Fäulnis statt, sondern hauptsächlich physikalisch-chemische Umwandlungsprozesse der Proteine. Das tückische: Es riecht zwar ordentlich nach Ammoniak, aber nicht nach vergammeltem Ei sondern eher nach zu lange gekochtem Ei und man beißt hinein (habe ich selbst tatsächlich schon gemacht) und zuerst schmeckt es tatsächlich wie gekochtes Ei und man entspannt sich ein wenig. Dummerweise trifft einen in diesem Augenblick diese unglaubliche Woge des Gammels und Moders, rollt über einen hinweg, hüllt einen ein. Ich hatte den Geschmack drei Tage im Mund und bin ihn erst durch Ausspülen mit Essiglösung losgeworden. Eine sehr spezielle Erfahrung...

Interessant im Sinne des Threads sind sicher auch Kombinationen von Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen, die für uns nicht üblich sind, z.B. Lachs in Schokoladensoße oder Milchreis mit Bratwurst.

Offline Dragon

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Zitat
Mit dem Brei werden die frischen Eier, bevorzugt Enteneier, dick umschmiert, dann in einen Tonkrug gestapelt und in einem kühlen Keller, einer Höhle oder einem Erdloch gelagert.
ok... falsche Erinnerung, nicht Lehm - Tonkrug :D ist ja fast das gleiche^^

Zitat
nteressant im Sinne des Threads sind sicher auch Kombinationen von Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen, die für uns nicht üblich sind, z.B. Lachs in Schokoladensoße oder Milchreis mit Bratwurst.
Ja eben wie Marmelade mit Salz oder Blut/Fett mit Zucker.

Offline Skeeve

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zuerst schmeckt es tatsächlich wie gekochtes Ei und man entspannt sich ein wenig. Dummerweise trifft einen in diesem Augenblick diese unglaubliche Woge des Gammels und Moders, rollt über einen hinweg, hüllt einen ein. Ich hatte den Geschmack drei Tage im Mund und bin ihn erst durch Ausspülen mit Essiglösung losgeworden. Eine sehr spezielle Erfahrung...

Darf ich das in eine Abenteuerbeschreibung übernehmen?  Schön beschrieben....  ;D  und mein nachträgliches Beileid.
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killedcat

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Nicht vergessen: auch die Art der Darreichung kann Farbe bringen. Suppe in der Brot-Terrine ist lecker und für Manchen durchaus noch eine Überraschung. Lebend-Verzehr ist mancherorts üblich. Tintenfische werden in Japan teilweise so frisch verzehrt, dass die Saugnäpfe sich noch an der Zunge festmachen möchten. Muss man mögen, ich mag sowas nicht. Mahlzeiten werden in Blättern oder auf Baumrinde dargeboten. In Asien ist eine dekadente wenn auch sexistische Darreichungsform die auf einem nackten Frauenkörper.

Von den diversen kranken, tier- und lebenverachtenden Zubereitungs- oder Darbietungsmethoden insbesondere in China fange ich jetzt hier nicht an, da werde ich zornig, wenn ich nur daran denke. Richtig zornig. Aber für Color in Rollenspielen ist ja alles erlaubt.

Offline Dragon

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Zitat
Von den diversen kranken, tier- und lebenverachtenden Zubereitungs- oder Darbietungsmethoden insbesondere in China fange ich jetzt hier nicht an, da werde ich zornig, wenn ich nur daran denke. Richtig zornig. Aber für Color in Rollenspielen ist ja alles erlaubt.
nach meiner Meinung, wie ich dies oder jenes finde war ja nicht gefragt... auch Deutschland ist in Sachen Tierschutz z.B. meiner Meinung nach immer noch extrem rückständig (wie die Denke der meisten Leute), bei anderen Ländern mag ich da lieber gar nicht erst drüber nachdenken.

Offline Barbara

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Interessant ist sicher auch er Effekt der Wunderbeere, die den Geschmackssinn manipuliert.

Und gefärbte Lebensmittel schmecken anders.
After all, what is wisdom but truth in the eyes of the simplest of strangers? And a hat full of ice cream! (An wise man in YAFGC)
If a thing is worth doing, it is worth doing badly. (G. K. Chesterton)
Menschen haben zu 50% dieselbe DNA wie Bananen. (Dr. Mitch Morgan)
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Offline Bad Horse

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Tierschutzdebatten bitte in die Speaker's Corner, ja?

Interessant ist es auch, Lebensmittel in anderen Lebensmittel zu verstecken. Von den klassischen Vögeln, die lebendig aus irgendwelchem Gebäck herausflattern, bis zum Turducken (ein Hühnchen in einer Ente in einem Truthahn) geht da viel, vor allem, wenn du ein paar ungewöhnlichere Sachen kombinierst.

Auch schick sind irgendwelche nicht-Lebensmittel, die eingebacken werden - früher war z.B. in Sylvestergebäck immer ein Glücksschwein eingebacken, und derjenige, der sich daran den Zahn ausgebissen hat, hatte das neue Jahr über Glück.
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Offline Yerho

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Hm, und dann noch so Leckereien wie Hundeleber, von besonders Mutigen/Dummen auch gerne mal roh verzehrt.

Mal ein anderer Gedanke: Ungewöhnlich ist ja auch, was man daraus macht, also welche Perspektive man für das Setting ansetzt. Beispielsweise wird über zwei Dritteln der Weltbevölkerung beim Gedanken an reifen Käse ebenso mulmig wie uns bei einigen der lukullischen Superlative, die wir bisher gesprochen haben. In einer frugalen Kultur wird selbst so etwas für uns Banales wie der Verzehr eines Schnitzels zu einem besonderen, eventuell besonders widerlichen Akt.

Es käme also darauf an, wie die Fantasy-Welt konkret aussieht, was es für Kulturen dort gibt, wo die spezifische Taverne steht und woher die Gäste jeweils stammen.
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Offline Nocturama

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Pidan/Tausendjährige Eier fand ich eher unspektakulär. Die sehen seltsam aus, aber ich habe noch keins gegessen, das wirklich nach Moder geschmeckt hätte. Größtenteils nicht anders als normale gekochte Eier.

An Stinky Tofu dagegen habe ich mich nicht rangetraut. Das ist Tofu, der fermentiert und dann gebraten wird. Den Geruch nimmt man noch einen Häuserblock entfernt wahr und je mehr die Augen tränen, desto näher kommt man. Soll allerdings weniger schlimm schmecken, als es riecht (wie bei Kimchi).

Spektakulärer fand ich ihn China die parasitären Pilze, die aus Raupen herauswachsen (Cordyceps, wie mich Wikipedia informiert). Werden allerdings eher medizinisch eingesetzt.
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El God

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Cordyceps sinensis, ja. Allerdings werden die wohl zu Pulver oder Pillen verarbeitet und nicht roh gekaut. Die dürften auch keinen großen Eigengeschmack haben.

Wo wir bei Pilzen sind: Die Vorstellung, Hexeneier (also junge Stinkmorcheln) zu essen, finde ich auch ziemlich abartig.

Offline Zarkov

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Hmm … ich kenne nur Wurstebrot. (Der Wiki-Artikel wäre übrigens um ein Haar damals, nach dem Einstellen, wieder einem Löschantrag zum Opfer gefallen, weil das erst keiner glauben mochte …)

Ach ja, noch zwei relevante Artikel im Sinne dieses Threads: http://de.wikipedia.org/wiki/Blutente und http://de.wikipedia.org/wiki/Entenpresse

(Jetzt hab ich irgendwie Appetit auf ein schönes Brot mit Blutwurst und Senf.)
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Offline Boba Fett

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Im Katzendarm verdaute Kaffeebohnen,
Durch Menschenspeichel vergohrener Alkohol,
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Im schafsdarm gekochtes Fleisch
Stierhoden
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

killedcat

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In China sind auch parasitäre Würmer, die Schnecken befallen (wenn ich mich recht erinnere) eine Delikatesse.

Offline Lord Verminaard

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Ich hab mal gehört, in Deutschland essen sie rohes Schweinehackfleisch, die Wahnsinnigen. Sie nennen es Mett. Nirgendwo sonst auf der Welt isst jemand rohes Schweinehackfleisch. ;D
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Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Offline Pasquill

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Die Vorstellung von Bienen ausgekotzte Läusekacke zu essen finde ich eigentlich auch abartig.
Als ich mir heute Morgen den Waldhonig auf das Brötchen geschüttet habe, fand ich das allerdings seeehr lecker!

Wenn der Mais anfängt Kölbchen auszubilden, beginnt wieder die Zeit des parasitären Maispilzes, der in dicken Knollen eben jene Kölbchen verunstaltet. Bevor die Pilze dunkel werden, kann man sie ernten und z.B. in Hühnersuppe kochen. Oder klassisch mit Speck und Zwiebel. Ebenfalls sehr lecker. Nur schauen die Landwirte immer so komisch, wenn ich sage, ich ernte Pilze in ihren Maisfeldern.

Grenzen sind dazu da, dass man sie überschreitet. Überrennt.
Überlebt.
Überliebt.