Autor Thema: Fate und Anfängergruppen  (Gelesen 2681 mal)

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Offline La Cipolla

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Fate und Anfängergruppen
« am: 27.08.2013 | 20:46 »
Zuerst: Die Fragen bitte GENAU lesen. ;D

Ich habe keinen Zweifel daran, dass Fate, gerade in den simplen Varianten, ziemlich cool ist, um Leute zum Rollenspiel zu bringen. Aber wie sieht es mit Leuten aus, die nicht zum Rollenspiel gebracht werden, sondern selbst dorthin finden, so als Freundeskreis? Haben die weniger Probleme mit den abstrakt-narrativen Regeln (im Gegensatz zum "üblichen" Kram) als alte Hasen, genau so viele oder sogar mehr? Wie sieht es mit Leuten aus, die schon eine Vorstellung von klassischen Rollenspielen, aber noch nie gespielt haben? Reichen die Erwartungen da schon aus, um Probleme zu erzeugen?

Wie gut gehen Core und FAE auf diese verschiedenen Gruppen ein?

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Offline La Cipolla

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #1 am: 27.08.2013 | 20:47 »
Ich finde in dem Zusammenhang btw. allein schon die Frage interessant, was eigentlich intuitiver ist: Klassischer Simulationskram wie "Aktion -> Fertigkeitsprobe", narrative Metaregel a la Fiasko oder das Mittelding, das Fate darstellt? Ich weiß es echt nicht.

Offline Xetolosch

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #2 am: 27.08.2013 | 21:15 »
Fate ist zwar ein super Regelsystem, aber trotzdem ist das eine gute Frage...

Bei uns hatten die Spieler zuvor Erfahrung mit DSA4 und zum Teil auch DSA3. Auf unserem Weg zu neuen Regeln sind wir über Savage Worlds zu freeFate und schließlich zu Fate-to-Go gekommen.

Zwar hat uns Fate gleich gefallen, jedoch tut man sich am Anfang mit dem Freiraum (Fakten schaffen, Aspekte reizen) schwer oder bei der Charaktererschaffung erstmal wirklich gute Aspekte zu finden, ist gar nicht so einfach. Hier hatten besonders die unerfahrenen (nur wenige Spielabende zuvor mit DSA4) ihre Probleme.
Für den ersten Rollenspielkontakt könnte es also etwas schwierig sein... Hängt aber natürlich auch von den Spielern und deren Interesse am Rollenspiel und Eigeninitiative ab.

Offline Blechpirat

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #3 am: 27.08.2013 | 22:13 »
Ich habe mehrfach mit totalen Neueinsteigern Fate gespielt. Das hat extrem gut geklappt. Als Neueinsteiger "wissen" die noch nicht, dass sie nicht einfach alles erzählen dürfen (Der Gegensatz dazu ist der klassisch geprägte Spieler, der vollständige Beschreibung der Spielwelt durch den SL erwartet). Die fühlen sich dann ulkigerweise durch die paar Mechanismen eingeengt, die Fate zum Faktenschaffen kennt - der klassisch geprägte Spieler erreicht diese Grenzen spät oder nie. Alles in allem habe ich extrem gute Erfahrungen mit Neueinsteigern gemacht. Die haben ordentlich gerockt. Allerdings ist keiner von denen Dauerspieler geworden, aber einer hat sich FreeFATE gekauft.

Offline La Cipolla

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #4 am: 27.08.2013 | 22:24 »

Danke für das Erfahrungsbild.

Zitat
mit totalen Neueinsteigern Fate gespielt

Wobei das halt natürlich wieder ein anderer Fall ist. Mir ging es ja auch speziell um Gruppen, die keine Hilfe durch erfahrene Rollenspieler haben, sondern komplett auf sich allein gestellt sind.

Offline Scimi

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #5 am: 27.08.2013 | 23:43 »
Ich denke, dass FATE immer noch ein eher obskures Spiel ist, was sich nicht dadurch bessert, dass bisher kaum deutsches Material verfügbar ist. Damit rollenspielerisch völlig unbeleckte Personen da dran kommen würden, müssten sie bei einem der wenigen Händler, die FATE-Spiele herumstehen haben an allen anderen Spielen vorbeilaufen und gezielt zu FATE greifen.

Ich würde einen Kasten Bier wetten, dass es in ganz Deutschland niemanden gibt, oder geben wird, der auf diese Weise in FATE hineinstolpern wird. Weil die Frage aber durchaus interessant ist, sollte man vielleicht überlegen, eine Aktion zu gründen, um FAE in Massen zu kaufen und in öffentlichen Bibliotheken, Jugendzentren und Spielekneipen zu hinterlegen.

Offline Horatio

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #6 am: 28.08.2013 | 01:45 »
Ich hatte noch nie wirkliche Probleme Spielern FATE näher zu bringen; und wenn dann weil jemand sehr klassisch geprägt war und irgendeine Situation nicht ausreichend durch einen Aspekt geregelt sah. Die einzige „Kritik“ die ich öfter gehört habe ist, dass das Aufstiegssystem zu wenig Raum nach oben lässt und damit nicht für langes Kampangenspiel geeignet ist. Gut kann ich nachvollziehen (wobei wir bei DFRPG das Verändern der Umgebung, also der Stadt als Setting, durch Spiel sehr belohnend fanden), interessiert mich wenig, da ich selbst kein Freund von langen Kampagnen bin und für mich als Spieler und SL das Spiel am Tisch zählt.

FATE unterstützt ein eher freies Spiel, dass ist richtig; aber das ist teilweise wirklich mehr eine Herangehensweise / Geisteshaltung als etwas was rein mechanisch läuft (da tut auch das ausgezeichnete SL Kapitel viel für). Mechanisch ist kaum ein Spiel so klar wie FATE Core / FAE. Du hast vier Aktionen; die machen mechanisch ganz bestimmte Sachen; was sie im Spiel in der Situation repräsentieren, legen wir dann fest; wenn du willst du, wenn du dir unsicher bist oder das so möchtest eben ich als SL. Erfahrungsgemäß werden die Spieler da meist schnell mutiger und erzählen von sich aus.

Declarations scheinen auf bei mir eine geringere Stellung einzunehmen als bei vielen anderen FATE-Spielern / SL. Dank der Mechanik scheint mir, dass gerade klassischer geprägte Spieler nachfragen ob sie etwas dabei haben / etwas können / jemanden kennen / ein nützliches Detail in der Situation vorliegt und in 70-90% der Fälle sagen ich „klar“ und nehme nicht mal den FATEpunkt. Bald ist dann klar, "was man eh darf" und man fragt gar nicht mehr ;).

Allerdings lasse ich sie keine Eckpunkte des Szenarios selbst definieren, was für einige FATE-Anwender anscheinend sehr wichtig ist. Meine NSCs und ihre Motivationen stehen und ich hab im Kopf, welche Kicker und Bangs ich gut einbringen kann und wie. Wie sie die lösen oder ob sie den ein oder anderen „Konflikt“ umspielen ist dabei ihre Sache und ich sehe zu, dass ich was von hnen kommt aufgreife und auch von meinen vorher im Kopf gedachten Vorstellungen abweiche, solange dadurch keiner der Eckpfeiler meines Szenarios weichen muss.

Mir von meinen Spielern jedoch den Plot zusammendefinieren zu lassen und quasi mit leeren Händen zum Spiel zu kommen mach ich aber nicht (zumindest nicht wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle :P), das ist einfach unhöflich. Als SL hab ich einfach mehr Möglichkeiten Konflikte und Personen von Außen einzubringen und mir im Vorfeld Gedanken zu machen, was in der nächsten Sitzung läuft und was im Hintergrund schon passiert ist.

Klar hat der Spieler genau so eine große Verantwortung wie der SL dass die Runde läuft, aber für ihn ist das eine Spontanentscheidung die er nicht gänzlich durchdenken kann während ich da zwischen den Sitzungen mehr Zeit für habe. Natürlich greife ich dafür Aspekte und Hintergrund der Charas auf und eine City Creation bei DFRP oder Game Creation bei Core ist eine gemeinsamer Prozess, aus dem ich mich natürlich bediene; so ist es vorgesehen und ich wäre dumm wenn ich es nicht täte :); da hat der SL schon einen Tick mehr Verantwortung aufgrund seiner besonderen Stellung :). Wer mehr will, der sollte andere Spiele spielen, da macht es FATE einem nicht leichter als andere, klassischere Spiele und wenn das funktioniert, dann eben wegen der kompetenten Spieler die Konzepte aus SL-losen (SL-vollen :P) Storygames verwenden, nicht weil es FATE innewohnt.

.. und was mir gerade in meinen Oneshots wichtig ist ist, dass die Spieler zu jeder Zeit wenigstens eine klare Handlungsmöglichkeit haben wo sie wissen dass etwas passiert oder ihnen klar ist, dass sie etwas angehen müssen. Es steht also immer etwas im Raum, was die Handlung nach vorne bewegt.

.. und ich vermeide Pseudoentscheidungen, wo klar ist, dass das Szenario nur funktioniert wenn sie einen bestimmten Weg gehen; heißt wenn der Overlord, der sich als Vater herausstellt anbietet die Seiten zu wechseln, muss das auch eine denkbare Option sein.

Beides btw. Dinge, die auch in den FATE SL Kapiteln angesprochen werden :P. Declarations sind tatsächlich nur ein kleiner Teil; FATE ist auch FATEig ohne sie. Wenn sie euch verwirren, lasst sie erstmal weg. FATE ist einfach nur "modernes" Rollenspiel, dass je nach Herangehensweise "vanilla Narrativism" oder "charactercentric Simulationism" ausgezeichnet unterstützt.

Mag sein, dass ich da etwas ab vom Schuss bin, einfach weil ich sehr viel Indiekram gespielt habe und zu meinen Lieblingen eher moderne Systeme zählen, allerdings glaube ich eher, dass für viele Leute FATE ein "Extrempunkt" darstellt, einfach weill sie sie andere Seite (Indies / Storygames) gar nicht so richtig kennen :P (wobei zugebe, dass auch einige der Aussagen die ich relativiert habe von Indiekennern kommen, insofern klärt mich bitte auf^^)
« Letzte Änderung: 28.08.2013 | 02:07 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Sagadi

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #7 am: 28.08.2013 | 02:02 »
Damit rollenspielerisch völlig unbeleckte Personen da dran kommen würden, müssten sie bei einem der wenigen Händler, die FATE-Spiele herumstehen haben an allen anderen Spielen vorbeilaufen und gezielt zu FATE greifen.

Ich würde einen Kasten Bier wetten, dass es in ganz Deutschland niemanden gibt, oder geben wird, der auf diese Weise in FATE hineinstolpern wird. Weil die Frage aber durchaus interessant ist, sollte man vielleicht überlegen, eine Aktion zu gründen, um FAE in Massen zu kaufen und in öffentlichen Bibliotheken, Jugendzentren und Spielekneipen zu hinterlegen.

Genauso bin ich an Fate gekommen. Es war Free-RPG-Day, und wir waren eine halbe Stunde nach Beginn bei unserem RPG-Dealer. Die Massen von Egoisten ließen einen kaum zum Tisch mit den Waren, also schnappten mein Freund und ich uns nach einband ausgewählt 3 Bücher, auf die es gerade keiner abgesehen hatte. Eines davon war eben Legends of Anglerre, mit eben dem abgewandelten Fate-System.

Aber noch ist dir dein  Bierkasten sicher- denn ich bin nicht in Deutschland, sondern Österreich  >;D

Mein Freund und ich sich stark DSA 3 geprägt. Wir versuchen gerade im Spiel Fate zu lernen, und es ist oft schon sehr schwer. Einerseits die Umstellung darauf, dass es "schwammig" geregelt ist (oberflächlich betrachtet), andererseits dadurch dass man nicht alles vom Spielleiter abhängt.
Mit zunehmender Stunde nehmen meine Beistriche überproportional zu.
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Offline D. Athair

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #8 am: 28.08.2013 | 02:16 »
Ohne das Thema entführen zu wollen, möchte ich doch von meinen Erfahrungen bzgl. Spiel(stil)erwartungen berichten:
Reichen die Erwartungen da schon aus, um Probleme zu erzeugen?
Tun sie. In einer Runde LabLord sind damals regelmäßige D&D-4-Spieler gar nicht auf die Regeln klar gekommen.

Andererseits: Ein Freund von mir hatte (andere Runde), obwohl wir nach der SC-Generierung nicht mehr zum Spielen gekommen sind, sich LabLord gekauft und eine eigene Runde aufgemacht. Da war ich schon recht überrascht, als ich das mitbekommen habe. Probleme gab's wohl keine - obwohl old-school ja von "klassischem RSP" (DSA, Cthulhu, Midgard, ...) doch eine ganze Ecke entfernt liegt.

Was Blechpirat beschreibt kenne ich von TSoY (nur, dass ich nicht SL war). Da hatten auch die klassisch geprägten Spieler die größeren Schwierigkeiten. V.a. mit dem Verhandeln von Konsequenzen und Conflict Resolution.


Ich finde in dem Zusammenhang btw. allein schon die Frage interessant, was eigentlich intuitiver ist: Klassischer Simulationskram wie "Aktion -> Fertigkeitsprobe", narrative Metaregel a la Fiasko oder das Mittelding, das Fate darstellt? Ich weiß es echt nicht.
Hängt von den Erwartungen ab, würde ich sagen.
Als Gegenfrage: welches der folgenden Strategiespiele ist am intuitivsten: Risiko, Pax Britannica oder Smallworld?


... was FATE bzgl. der Produkte angeht: Da fehlt (v.a. auf Deutsch) ein spannendes und mainstreamfähiges Komplettspiel (Regel + Setting) in maximal 256 Seiten. Oder was Savage Worlds mäßiges: Eher knappes Basisregelbuch + Settingband/-bände. Für den Anfang würden auch Setting + Abenteuerskizzen für FreeFate reichen.
« Letzte Änderung: 28.08.2013 | 02:19 von Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Scimi

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #9 am: 28.08.2013 | 08:12 »
Genauso bin ich an Fate gekommen. Es war Free-RPG-Day, und wir waren eine halbe Stunde nach Beginn bei unserem RPG-Dealer.

Das klingt jetzt aber nicht so, als hättet ihr vorher noch nie von Rollenspielen gehört oder zumindest niemals praktische Erfahrung damit gemacht...  ;)

Offline Slayn

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #10 am: 28.08.2013 | 08:24 »
... was FATE bzgl. der Produkte angeht: Da fehlt (v.a. auf Deutsch) ein spannendes und mainstreamfähiges Komplettspiel (Regel + Setting) in maximal 256 Seiten. Oder was Savage Worlds mäßiges: Eher knappes Basisregelbuch + Settingband/-bände. Für den Anfang würden auch Setting + Abenteuerskizzen für FreeFate reichen.

Bei meiner ersten Fate Session brachte der Sl einen netten Vergleich "Ok, du hast sicher mal beim Rollenspiel gehört dass es um eine gemeinsam erlebte Geschichte geht, ja? Gut, bei Fate handelt es sich nicht um eine schnöde Geschichte sondern um ein gemeinsam entwickeltes Skript für eine Serienfolge."

Deswegen: Alarm für Cobra 11 Fate als perfektes Einsteigerprodukt.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline migepatschen

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #11 am: 28.08.2013 | 12:02 »
Deswegen: Alarm für Cobra 11 Fate als perfektes Einsteigerprodukt.
Ist Fantasy nicht mehr die klassische Einstiegsdroge?

Aber wie sieht es mit Leuten aus, die nicht zum Rollenspiel gebracht werden, sondern selbst dorthin finden, so als Freundeskreis?
Wer aus der Dir beschriebenen Zielgruppe findet denn den Weg ins :T: um dann hier die qualifizierte Antwort zu geben? ;)

Haben die weniger Probleme mit den abstrakt-narrativen Regeln (im Gegensatz zum "üblichen" Kram) als alte Hasen, genau so viele oder sogar mehr?
Ich hatte das Glück eine gemischte FAE-Gruppe zu leiten. Zwei Spieler waren neu und unbeleckt, Drei alte (und klassisch sozialisierte) Hasen.
Der narrative Spielraum wurde tatsächlich am Anfang von den Anfängern mehr genutzt, aber nach zwei Sessions haben sich die "alten Hasen" anstecken lassen.
Die Regeln und ihre Möglichkeiten und Auslegungen haben aber am Ende doch mehr die Rollenspieler interessiert, während die gemeisame Setting-Sitzung die Neuen mehr begeisterte.
Die Anfänger fanden die - sehr kurzen - Diskussionen mit welcher Mechanik man welche Idee jetzt am besten umsetzt eher weniger spannend, während die Veteranen einen nicht unbeträchtlichen Teil des Spielspaßes auch aus diesem Segment zogen.

Offline Slayn

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #12 am: 28.08.2013 | 12:37 »
Ist Fantasy nicht mehr die klassische Einstiegsdroge?

Ich glaube, heutzutage nicht mehr so. Außerdem lässt sich, gefühlt, die Spielmethode von Fate an anderen Settings besser erklären.
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Offline La Cipolla

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #13 am: 28.08.2013 | 12:55 »
Glaub ich fast nicht (also vor allem ersteres). Vielleicht unter erfahrenen Rollenspielern, die andere anstecken wollen, aber allgemein? Nee.

Zitat
Wer aus der Dir beschriebenen Zielgruppe findet denn den Weg ins FavIcon um dann hier die qualifizierte Antwort zu geben? Wink

Ist natürlich ein guter Kommentar, aber wenn nicht hier, wo dann? Die Hoffnung ist, dass besagte Gruppen später zu langjährigeren Spielern kommen (sei es über Läden, das Internet oder Freunde) und ihre Erfahrungen teilen. Aber vielleicht ist Fate dafür noch nicht lang genug im Mainstream. Vielleicht sollte ich die Frage in zwei Jahren noch mal stellen. ^^

Offline Dragon

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #14 am: 28.08.2013 | 13:19 »
Zitat
Wobei das halt natürlich wieder ein anderer Fall ist. Mir ging es ja auch speziell um Gruppen, die keine Hilfe durch erfahrene Rollenspieler haben, sondern komplett auf sich allein gestellt sind.
Lustige Frage, denn wer dir hier antwortet spiel ja höchstwahrscheinlich bereits Rollenspiel und ist irgendwie vorbelastet ;)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Anfänger mit der Freiheit von Fate keine Probleme haben, wohl aber damit Aspekte zu finden die gut reizbar sind. Das Prinzip sich selbst in die Scheiße zu reiten fällt allen gleich schwer :D

Offline migepatschen

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #15 am: 28.08.2013 | 14:28 »
wohl aber damit Aspekte zu finden die gut reizbar sind. Das Prinzip sich selbst in die Scheiße zu reiten fällt allen gleich schwer :D
Das sind beides Punkte die jedem Fate-Anfänger schwer fallen, denke ich. Teilweise auch später noch ;)

Ist Fantasy nicht mehr die klassische Einstiegsdroge?
Ich glaube, heutzutage nicht mehr so. Außerdem lässt sich, gefühlt, die Spielmethode von Fate an anderen Settings besser erklären.
Glaub ich fast nicht (also vor allem ersteres). Vielleicht unter erfahrenen Rollenspielern, die andere anstecken wollen, aber allgemein? Nee.
Das wäre ja glatt mal etwas was im allgemeinen Faden diskutiert werden könnte.
Oder speziell für Einsteiger/Anfix-Settings für Fate hier im Unterforum.

Offline Sagadi

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #16 am: 28.08.2013 | 14:29 »
Das klingt jetzt aber nicht so, als hättet ihr vorher noch nie von Rollenspielen gehört oder zumindest niemals praktische Erfahrung damit gemacht...  ;)
Verdammt, das habe ich ja glatt überlesen^^ aber unmöglich wäre es nicht- ich wollte dieses Jahr auch einen kompletten Neuling mitnehmen, der hätte rein theoretisch auch zu Fate greifen können.
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Offline DasTaschentuch

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #17 am: 28.08.2013 | 14:46 »
Ich würd auch gerne mal bei einer Runde zuschaun die aus lauter Anfängern besteht hab aber keinen Schimmer wie man zu sowas kommt. In meinem Bekanntenkreis sind halt schon Rollenspieler und wenn jemand noch Jungfrau ist dann sitzt der dann mit alten Hasen zusammen und wird eingeführt.
Da P&P Rollenspiel allerdings ein absolutes Nieschenhobby ist kann ich mirs auch schwer vorstellen, daß sich Leute spontan zusammenfinden um Fate zu spielen (zumal Fate selbst unter Rollenspielern noch rel. unbekannt ist).

Offline Slayn

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Re: Fate und Anfängergruppen
« Antwort #18 am: 28.08.2013 | 15:03 »
Ich würd auch gerne mal bei einer Runde zuschaun die aus lauter Anfängern besteht hab aber keinen Schimmer wie man zu sowas kommt. In meinem Bekanntenkreis sind halt schon Rollenspieler und wenn jemand noch Jungfrau ist dann sitzt der dann mit alten Hasen zusammen und wird eingeführt.
Da P&P Rollenspiel allerdings ein absolutes Nieschenhobby ist kann ich mirs auch schwer vorstellen, daß sich Leute spontan zusammenfinden um Fate zu spielen (zumal Fate selbst unter Rollenspielern noch rel. unbekannt ist).

Ich hatte schon Gruppen, die bis auf meine Wenigkeit nur aus Anfängern bestanden. Es war ganz spannend zu sehen, wie viele Dinge aus anderen Medien dann als Assoziation herangezogen werden, besonders auf CRPGs, MMOs und Brettspiele. Die grundlegenden Spielmechaniken gingen immer recht schnell, bei bestimmten Hürden, die unser Hobby nun mal aber so mit sich bringt und die den eigentlichen Lernaufwand darstellen, kam auch schon manchmal Frust auf (gefühlt). Gerade so Hürden, wie Aktionen die durch das System nicht abgedeckt sind oder Dinge, die einfach so nicht gehen, führten schneller zu Nachfragen als es bei einem eingespielten Spieler der Fall ist.

Deswegen meine ich ja, Fate macht ja Spaß und all das, die Leute müssten nur eine Vorlage im Kopf haben, die mit den Konzepten und Methoden einhergeht.
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