Autor Thema: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?  (Gelesen 14896 mal)

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Offline kalgani

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #25 am: 31.10.2013 | 16:39 »
Unter OGL kann man so ziemlich alles veröffentlichen, viele tun das auch. Problem ist hier wieder dass du als normaler SL nicht die Resourcen hast um das alles auch optisch ansprechend zu gestalten. Und normale Textdateien oder auch PDFs will heute kaum einer, da kauft man leiber gut aufgemachten 08/15.

daran scheitert es mit sicherheit. jeder sl hat bestimmt schon gedacht: "ach das war ein gelungenes abenteuer!" kaum einer wird aber weiter drüber nachgedacht haben dieses wirklich zu veröffentlichen. außerdem glaube ich spielen die leute die sich abenteuer selbst ausdenken  eh meist in ihrem eigenen homebrew setting. wo es dann wieder dinge gibt die sich schwer in in ein anderes setting portieren lassen, denn sonst bräuchte man kein homebrew...

Offline Slayn

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #26 am: 31.10.2013 | 16:42 »
Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber Regeln machen doch Realität.

zB Zauberspruchlisten in Fantasy RPGs:
Das sind im Grunde sehr konkrete Handlungen , die sehr konkret auch die Darstellung einer Hintergrundwelt einfassen.

Vergleiche das doch mal mit Indie-Spielen, wie sie Taschenschieber erwähnt hat, bei denen nicht einzelne Handlungen kodifiziert werden sondern das ganze Spiel. Siehe etwa Fiasko.

Gute Kaufabenteuer haben einen relativ hohen Erzeugungsaufwand und einen relativ geringen Wiederverwendungswert.
Man kann ein Abenteuer in einer Runde eben nur einmal spielen, der Aufwand ist aber mindestens ebenso intensiv wie der eines Quellenbuches.
Ein Kaufabenteuer darf nicht so viel kosten, wie ein Quellenbuch.

Insofern rentiert es sich vielleicht für viele auch gar nicht gute Kaufabenteuer zu verlegen.

Schau mal rüber zu Pathfinder/Paizo. Die schaffen den Spagat da ganz gut in den APs. Es sind Abenteuer, mit angehängtem Roman, Quellenmaterial für die Welt und Bestiary.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #27 am: 31.10.2013 | 16:44 »
Zitat
Denn fast alle Systeme, die ich gerade genannt habe, sind bei Licht betrachtet Nischensyteme.
Das Betrifft aber nicht nur Nischen Systeme, für die verschiedenen World of Darkness Settings und Shadowrun (die ich schon als relativ Erfolgreich ansehen würde) gibt es auch erstaunlich wenig Fertige Abenteuer.

Und ein guter Teil davon stammt meist aus der Frühzeit dieser Systeme.
« Letzte Änderung: 31.10.2013 | 16:55 von Ein Dämon auf Abwegen »
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Evil Batwolf

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #28 am: 31.10.2013 | 16:44 »

...Das bedeutet nichts anderes, als dass ich einfach nicht mehr die Zeit habe, mir selbst Woche für Woche was Eigenes einfallen zu lassen. Stattdessen kaufe ich fertige Abenteuer und passe sie den Bedürfnissen meiner Gruppen an. Soweit, so einfach.
...

Ich mäkel' einfach mal ein wenig an der Prämisse rum :): Ist das Vorbereiten von Kaufabenteuern wirklich zeitaufwändiger als das "selbst erfinden"?

Du hast an anderer Stelle erzählt, das Du Dir Jamiesons Gamemastering gekauft hast. Vielleicht ändert sich da demnächst was  ;).

El God

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #29 am: 31.10.2013 | 17:29 »
Ich denke, was hier zugrunde liegt, ist das Spannungsfeld Weltenbau <-> Rollenspieldesign. Eine Weltbeschreibung, in der Rollenspiele interessant gestaltet werden können, muss völlig anderen Ansprüchen genügen als eine Welt, die aus sich heraus spannend, exotisch oder fremdartig und sich dabei trotzdem plastisch-realistisch anfühlt, wie es es im Weltenbau angestrebtes Ideal ist. Dazu kommt noch, dass oft genug die Abenteuer von den Leuten verfasst werden, die auch die reinen Weltbeschreibungen formuliert haben und die dann extrem gut in der Materie stecken und natürlich auch den Anspruch haben im Abenteuer ihr Werk ansprechend zu präsentieren.

Offline Heinzelgaenger

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #30 am: 31.10.2013 | 17:36 »
Vergleiche das doch mal mit Indie-Spielen, wie sie Taschenschieber erwähnt hat, bei denen nicht einzelne Handlungen kodifiziert werden sondern das ganze Spiel. Siehe etwa Fiasko.
Und?

Man nehme SUPER D&D ULTRA, alle Regeln folgen:
-bei jeglicher Form von Konflikt, Interesse, Abwägungssituation, Test etc - würfele 1W20, auf einer "19" gibts Erfolg/Erzählrecht etc.
-ausserdem muss in jedem Satz, der Handlungen beschreibt, das Wort "Wonzling" vorkommen.

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Offline Weltengeist

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #31 am: 31.10.2013 | 18:14 »
Ich mäkel' einfach mal ein wenig an der Prämisse rum :): Ist das Vorbereiten von Kaufabenteuern wirklich zeitaufwändiger als das "selbst erfinden"?

Du hast an anderer Stelle erzählt, das Du Dir Jamiesons Gamemastering gekauft hast. Vielleicht ändert sich da demnächst was  ;).

Vergiss es - an meiner grundsätzlichen Art, zu leiten, wird das nichts ändern, auch wenn ich immer offen für Ideen, Techniken und Tricks bin. Aber nach so vielen Jahren und so vielen Experimenten im Rollenspielzirkus rechne ich nicht damit, dass der jetzt meinen Spielleiterstil grundsätzlich umkrempelt. Und ja, für mich ist es DEUTLICH leichter, ein Kaufabenteuer anzupassen, als selbst eins zu schreiben.

Diese Präferenz soll hier aber auch gar nicht zur Diskussion stehen. Nehmen wir einfach die Tatsache (und es ist eine), dass es sehr viele Spielleiter gibt, die aus welchen Gründen auch immer fertige Abenteuer gegenüber selbstgeschriebenen bevorzugen. Und erschreckend wenige Systeme abseits der Top-10, die solche Abenteuer in ausreichender Stückzahl liefern.
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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #32 am: 31.10.2013 | 18:19 »
Ich denke, was hier zugrunde liegt, ist das Spannungsfeld Weltenbau <-> Rollenspieldesign. Eine Weltbeschreibung, in der Rollenspiele interessant gestaltet werden können, muss völlig anderen Ansprüchen genügen als eine Welt, die aus sich heraus spannend, exotisch oder fremdartig und sich dabei trotzdem plastisch-realistisch anfühlt

Warum?
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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #33 am: 31.10.2013 | 18:30 »
Eine Rollenspielwelt sollte zum einen möglichst viele offene Konflikte liefern, Ansatzpunkte für Hebel, mit denen die SC die Welt beeinflussen können, dann muss sie offen genug gestaltet sein, um diese Veränderungen auch abbilden zu können. Die meisten Weltenbastler haben aber einen Status quo, den sie gewaltsam aufbrechen müssen, um eine Geschichte zu erzählen - da ist in der Regel kein laufender Konflikt oder keine laufende Geschichte vorhanden, in der man mitspielen kann, sondern ein Diorama gemalt, das man besichtigen soll.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #34 am: 31.10.2013 | 18:44 »
Das wär mir neu. Die meisten Welten die ich bespielt habe, und da waren einige inoffizielle bei, waren sehr offen.
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alexandro

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #35 am: 31.10.2013 | 18:46 »
Ich denke man kann unterscheiden zwischen Rollenspielwelten, welche als "leere Leinwand" agieren und aus ihrer Struktur kaum Abenteueraufhänger liefern (Golarion, Drittes Imperium etc.) und solchen, welche die wesentlichen Konflikte und Tendenzen in die Settingbeschreibung packen. Bei ersteren ist viel Platz, um ein beliebiges Abenteuer zu generieren und in die Welt zu packen: die Auswirkungen des Abenteuers sind nicht wirklich relevant, weil es nicht soviel zum Verändern gibt. Im letzteren Fall hat man mehr Vorgaben und Ideen, was gespielt werden kann, aber irgendwann stößt man halt auf Wiederholungen, weil man einfach "alles aus dem Setting herausgeholt" hat. Ich denke das ist das Problem vieler Entwickler, welches das Setting ausgiebig gespielt haben, bevor sie es veröffentlichen: jedes Abenteuer kann halt nur auf eine endliche Anzahl von Arten gespielt werden (jeder FS-Spieler hat schon einmal eine Alienjagd, die Suche nach verlorener Technologie, einen Romatikplot oder eine politische Intrige gespielt) - damit diese größeres Gewicht bekommen, müssen sie irgendwie einen Bezug zu dem Spielerinput bekommen und das geht bei Kaufabenteuern halt nur sehr schwer.

Offline Weltengeist

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #36 am: 31.10.2013 | 18:49 »
Eine Rollenspielwelt sollte zum einen möglichst viele offene Konflikte liefern, Ansatzpunkte für Hebel, mit denen die SC die Welt beeinflussen können, dann muss sie offen genug gestaltet sein, um diese Veränderungen auch abbilden zu können. Die meisten Weltenbastler haben aber einen Status quo, den sie gewaltsam aufbrechen müssen, um eine Geschichte zu erzählen - da ist in der Regel kein laufender Konflikt oder keine laufende Geschichte vorhanden, in der man mitspielen kann, sondern ein Diorama gemalt, das man besichtigen soll.

Das ist zugegeben ein schwieriger Spagath. Eine unveränderliche Welt ist natürlich auch nicht offen für Spielerinput. Andererseits neigen die veränderlichen Welten zu Metaplots (lies: Entwicklung durch die Autoren statt durch die Spieler) und werden so schnell zu "beweglichen Zielen", wo ein Quellenband nicht zum anderen passt und am Ende natürlich von offizieller Seite doch nicht auf die Errungenschaften der Spieler eingegangen werden kann. Ist aber vielleicht ein anderes Thema.
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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #37 am: 31.10.2013 | 18:53 »
Dazu kommt noch, dass es *wirklich* nicht so einfach ist, ein gutes Abenteuer zu schreiben. Das ist eine außerordentlich schwierige Übung, die mE nur ein Bruchteil der Autoren wirklich bewältigt. Ich selbst bilde mir zwar ein, einigermaßen schreiben zu können (so insgesamt), aber Abenteuer kann ich auch nicht, da mache ich mir keine Illusionen.

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #38 am: 31.10.2013 | 19:06 »
Dazu kommt noch, dass es *wirklich* nicht so einfach ist, ein gutes Abenteuer zu schreiben. Das ist eine außerordentlich schwierige Übung, die mE nur ein Bruchteil der Autoren wirklich bewältigt. Ich selbst bilde mir zwar ein, einigermaßen schreiben zu können (so insgesamt), aber Abenteuer kann ich auch nicht, da mache ich mir keine Illusionen.

Ich denke aber, dass hier auch viel dem Perfektionismus geschuldet ist, der in den letzten Jahren aufgekommen ist. Ich meine - schaut euch mal die Abenteuer an, die wir früher hatten (ich bereite gerade "Das Schiff der verlorenen Seelen" auf, ich weiß, wovon ich rede). Und es ging trotzdem. Heute aber muss alles perfekt sein - die Bilder, der Text, das Lektorat, die Einpassung in die Spielwelt, die Anpassung an alle denkbaren Spielstile und Spielerentscheidungen...

Wenn ein Spielleiter sagt: "Vorbereiten finde ich aufwändig", dann kommt sofort jemand und sagt: "Sei nicht so perfektionistisch, dann dauert's auch nicht so lange". Wenn aber jemand ein Abenteuer veröffentlicht (muss ja nicht für Geld sein), dann ist Perfektionismus plötzlich oberste Prämisse.

Klar hätte ich auch lieber Superkampagnen, die ich vom Blatt weg spielen kann. Aber wenn die Alternative "gar keine Kampagne" ist, dann lebe ich vielleicht auch mit B-Ware...
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Offline Heinzelgaenger

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #39 am: 31.10.2013 | 19:10 »
Dazu kommt noch, dass es *wirklich* nicht so einfach ist, ein gutes Abenteuer zu schreiben. Das ist eine außerordentlich schwierige Übung, die mE nur ein Bruchteil der Autoren wirklich bewältigt. Ich selbst bilde mir zwar ein, einigermaßen schreiben zu können (so insgesamt), aber Abenteuer kann ich auch nicht, da mache ich mir keine Illusionen.
Was würde denn ein "gutes Abenteuer" beinhalten und woran würdest du deine mangelnden Fähigkeiten festmachen? (reine Neugierde, ich denke einfach, dass die meisten langjährigen Tanelornis etwas Gutes hinbekämen, genügend Zeit vorausgesetzt)

Was sind überhaupt allgemein die Erwartungen an ein gutes Abenteuer?


Etwa eine Mischung aus
-einem Satz toller Ideen/Plots, spannend umrissen, griffig in der Handhabung?
-Zugänglichkeit und Flexibilität? Anfänger können leicht einen tollen Abend haben, Profis mühelos Kampagnen daraus spinnen?
-Literaturnobelpreisträchtige Prosa in beschreibenden Texten und Hintergrundblabla?
-Menagerie aus interessanten NSCs? Monstern? Gefahren?
-hohen Production Values, das Ganze schön illustriert, mit Feelies und Goodies, eg farbige Karten und Runen-Pappmünzen?
-offener Struktur? epischer Schiene? Kombination?

Offline Talim

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #40 am: 31.10.2013 | 19:14 »
Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
Nein. Siehe Planescape (Harbinger House, Tales from the Celestial Staircase, Modron March, Dead Gods)
Es sollte aber klar sein das setting-spezifische Abenteuer sich schlechter verkaufen als Generische, wenn das Setting eher unbekannt ist.

Die Fülle an generischen Abenteuern ist aber auch ein Vorteil. Wenn Du eh die Abenteuer anpasst, kannst Du das Abenteuer gleich an das Setting anpassen. In Iron Kingdoms wird ein Mage zum Gun Mage, ein bischen die Umgebung anders beschreiben und der Handlung einen setting spezifischen Twist verleihen (keine Prinzessin retten, sondern einen bekannten Erfinder, der für eine böse Organisation Waffen bauen soll).

Offline Eismann

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #41 am: 31.10.2013 | 19:31 »
Gerade für Nischensysteme dürfte es relativ wenige Kaufabenteuer geben, weil sie sich einfach schlechter verkaufen. Und bei Miniauflagen heißt "schlechter" meist "nur mit Verlust".
Außerdem ist es glaube ich tatsächlich schwieriger ein funktionierendes Fertigabenteuer zusammen zu schrauben als mal eben ne nette Orts-, Item-  oder Personenbeschreibung zusammen zu frickeln.

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #42 am: 31.10.2013 | 19:36 »
Wenn ich Orts-, Items- und Personenbeschreibungen habe, wozu brauch ich dann noch ein Abenteuer?

Offline Heinzelgaenger

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #43 am: 31.10.2013 | 19:39 »
Für den Einen ist es eine Ansammlung aus Orts-, Items- und Personenbeschreibungen, der Andere nennt es halt Abenteuer.

Ich folgere hieraus dreist, dass für dich diese drei Aspekte ein "gutes Abenteuer" ausmachen?

Offline Slayn

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #44 am: 31.10.2013 | 20:15 »
Gerade für Nischensysteme dürfte es relativ wenige Kaufabenteuer geben, weil sie sich einfach schlechter verkaufen. Und bei Miniauflagen heißt "schlechter" meist "nur mit Verlust".
Außerdem ist es glaube ich tatsächlich schwieriger ein funktionierendes Fertigabenteuer zusammen zu schrauben als mal eben ne nette Orts-, Item-  oder Personenbeschreibung zusammen zu frickeln.

Mal ganz doof gefragt: Bei dem ganzen Kickstarter Herumgehure, wo kann da der Verlust sein, außer man schafft es nicht die Manpower oder Kreativität aufzubringen?

Hast du, Eismann, man versucht einen Kickstarter für einen dt. SR-AP (aka Missions Reihe) zu starten? Warum nicht?

Für den Einen ist es eine Ansammlung aus Orts-, Items- und Personenbeschreibungen, der Andere nennt es halt Abenteuer.

Ich folgere hieraus dreist, dass für dich diese drei Aspekte ein "gutes Abenteuer" ausmachen?

Schön polemisch formuliert, trifft es dennoch nicht. Was braucht man für ein erfolgreiches AB? Viele Elemente, die man verwenden kann. Je mehr Vorarbeit einem selbst dabei abgenommen wird, umso besser.
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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #45 am: 31.10.2013 | 20:32 »
Wenn ich Orts-, Items- und Personenbeschreibungen habe, wozu brauch ich dann noch ein Abenteuer?
Ich sehe das inzwischen auch so, aber der TE definiert Abenteuer offensichtlich anders. Hier soll es, wenn ich das richtig verstehe, um Abenteuer gehen, die auch einen Plot beinhalten/vorgeben.

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #46 am: 31.10.2013 | 20:41 »
Hast du, Eismann, man versucht einen Kickstarter für einen dt. SR-AP (aka Missions Reihe) zu starten? Warum nicht?

Da dürften CGL, Topps und Pegasus noch 3-5 Wörtchen mitreden.  ::)
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Taschenschieber

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #47 am: 31.10.2013 | 20:42 »
Ich habe übrigens nicht gesagt, dass man für umfangreiche Settings keine guten Abenteuer schreiben kann - nur, dass gute Abenteuer mit der Designphilosophie, die das Setting als Teil des Spiels sieht, aber das Abenteuer nur als schmückendes Beiwerk, halt öfters mal unter den Tisch fallen.

Offline kalgani

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #48 am: 31.10.2013 | 20:49 »
mal etwas was paizo richtig macht: setting und abenteuer beeinflussen sich nicht, denn die abenteuer spielen immer in der zeit nach den settingbeschreibungen. sehr nice. das hab ich für mich auch übernommen. die idee und geschichten aus den abenteuern welche dann historisch sein sollen erfüllen dann nach und anch immer mehr mein setting.

wenn ich das richtig verstanden habe leitet unser TE nicht gern improvisiert, sonst bräuchte er kaum vorgaben.
die meisten abenteuer die ich bisher gelesen haben (und das waren recht wenige) konnte ich ziemlich 1:1 in jede beliebige genrebezogene welt umsetzen. von daher kann ich nur schlecht nachvollziehen wo das problem mit dem z.B. PF Abenteuer in irgendeiner anderen high-fantasy welt ist.

Offline Slayn

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Re: [Rant] Schließen sich gute Settings und gute Abenteuer aus?
« Antwort #49 am: 31.10.2013 | 21:16 »
Da dürften CGL, Topps und Pegasus noch 3-5 Wörtchen mitreden.  ::)

Ich musste nur dran denken, das in den wirklich wenigen fällen, indenen ABs per Kickstarter angeboten wurden, obszöne Geldmengen geflossen sind. Siehe Dwimmermount.

[Nachtrag] Ich verkrafte die Aussage "Mit ABs/Kampagnen kann man kein Geld verdiedenen Mimimi" irgendwie nicht mehr in Hinsicht auf Paizo, die mit APs ihren sehr soliden Grundstein für ein kleines Imperium gelegt haben oder der dritten Neuauflage von Rappan Athuk, die knapp eine Viertel Million eingespielt hat.
« Letzte Änderung: 31.10.2013 | 21:21 von Slayn »
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