Autor Thema: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?  (Gelesen 11010 mal)

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Offline BobMorane

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #50 am: 19.02.2014 | 14:08 »
@gunware:

Luxferres "C" kann man ganz leicht unter "Gib mir einen Grund ein Held zu sein, den ich auch akzeptiere" zusammenfassen.
Also ganz platt gesagt: Die Tofu Option.

Oder aber so:
Wir sind Helden lass uns Abenteuer erleben für Geld, Ruhm und Titel, oder weil es geht, oder warum auch immer.
S1 Was? Der Anführer der Räuber ist meine alte Nemesis von der Magierakademie, der immer meine Tränke sabotiert hat. na warte.
S2 Hey das ist doch der Dieb den ich vor einiger zeit habe laufen lassen. Ich der ist jetzt Anführer einen Bande und hilft mit.
S1+S2 Ein Schurke der uns entkommen ist will sich rächen und hat die unseren Mentor entführt.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #51 am: 19.02.2014 | 14:11 »
@Feuersänger,

nein, ich finde nicht, dass Charakterzentrieres Spiel zu Egotouren verkommt.

Dazu verkommt es nur, wenn sich die Spieler nicht vorher absprechend, dass man gemeinsam spielt, und dieses gemeinsam spielen auch für wichtig erachten. Wer das nicht kann oder will, ist fürs charakterzentrierte Spiel meist nicht geeignet.

Offline Praion

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #52 am: 19.02.2014 | 14:21 »
Oder aber so:
Wir sind Helden lass uns Abenteuer erleben für Geld, Ruhm und Titel, oder weil es geht, oder warum auch immer.

Warum gehen wir überhaupt davon aus, dass es um "Helden" und "Abenteuer" geht?
Bzw. ist Abenteuer (Das was man vorbereitet hat) immer gleich ein Abenteuer (Adventure) ?
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Jason Corley

Goldjunge

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #53 am: 19.02.2014 | 14:26 »
Variante A halte ich für eine gute Möglichkeit, wenn man mit wechselnder Besetzung spielt, oder die Gruppenzusammensetzung noch recht frisch ist. Man hat einfach eher die Möglichkeit, einen Charakter auszutauschen.
Außerdem haben alle Spieler / Spielercharaktere ungefähr die gleiche Ausgangsposition zum Abenteuer.

Variante B funktioniert bei uns besonders gut, wenn die Charaktere schon eine Weile gemeinsam unterwegs sind und sich vertrauen. Bei einer eingeschweißten Truppe reißen Konflikte, die sich aus dem Hintergrund eines einzelnen Charakters ergeben dann auch die ganze Gruppe mit.

Ab und zu beobachte ich auch, dass einzelne Spieler in Variante A das Abenteuer so sehr zur Herzensangelegenheit ihres Charakters machen und sich entsprechend einbringen, dass es kaum noch sinnvoll möglich ist, sie aus der Handlung herauszunehmen.

Wie so häufig, hatten wir auch in dieser Sache langfristig den meisten Spaß mit einer gesunden Mischung, möchte ich meinen.

Mamenchi

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #54 am: 19.02.2014 | 14:26 »
Was ich von meinen Spielern erwarte:

Sie wollen zusammenspielen, auch wenn jeder Char eigene Ziele verfolgt.
Zitat
Gamemastering
By Brian Jamison
beschreibts ganz gut: ein Hey das würde mein Char nicht machen, bringt der Session nichts. soeiner kann auch zuhause mit sich alleine Spielen. OK paar Mal ist das OK, aber nicht zig mal pro Session

Sollten also die Spieler zusammenspielen wollen, dann stehen sie bei mir zu 100% im Mittelpunkt, da werden sie in kein Abenteuer reingeschmissen und sie müssen sich anpassen, sondern die Welt passt sich an meine Spieler an, d.h. ich gebe Plotideen und die können die Spieler aufgreifen oder ignorieren (geht natürlich im Hintergrund trotzdem weiter und ändert die Welt)

Aber eine Gruppe aus Sozialen und Tüftlern ohne Kämpfer werden keinen Kampf sehen, außer sie Provozieren es, wäre ja auch Blödsinn

nichts hasse ich mehr: hey das Abenteuer oder das Setting schreiben soviel Kampf vor, da müsst ihr durch, hab euch ja gleich gesagt ihr sollte mehr kampflastigere Chars erstellen :/

Rollenspiel soll Spaß machen. Manche mögen Helden Spielen, manche lieben es so dreckig und tödlich wie möglich

Solange der SL das bietet, was seine Gruppe möchte, ist es für mich OK

Ich als SL mag es heldig, meine Spieler sind besser als der Durchschnittsbürger und werden nicht von Ratten totgebissen
Im RL bin ich schon zerbrechlich und unheldig, da will ich nicht auch noch sowas in meiner Freizeit spielen ^^

Somit als SL oder Spieler: ich will im Zentrum stehen und nicht ein Plot/Metaevent/was weiss ich, das mir der SL dann aufzwingt

Offline gunware

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #55 am: 19.02.2014 | 14:29 »
Warum gehen wir überhaupt davon aus, dass es um "Helden" und "Abenteuer" geht?
"Held" und "Abenteuer" sind nur Etiketten. Ob ich dort "Shadowruner" und "Runs" oder "Protagonisten" und "Geschichten" oder "Helden" und "Abenteuer" stehen habe ist doch vollkommen egal.

Es geht darum, ob das eine oder das andere im Zentrum liegt - und ob es überhaupt geht, dass man das eine wegen dem anderen vernachlässigen kann.
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Offline Teylen

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #56 am: 19.02.2014 | 14:33 »
Wenn die Spielercharaktere im Zentrum des Spiels liegen und deren Hintergründe das Abenteuer machen, während vielleicht eine Rahmenhandlung um sie herum passiert?
Unabhängig ob als Spieler oder als Spielleiter würde ich souverän zu B greifen.
Das heißt als Spieler habe ich persönlich kein Interesse an Handlungen oder Beziehungsgeflechten die keine Verbindung zu meinem Charakter besitzen.
Wenn ein Spielleiter einen Dungeon entwirft den mein Charakter nicht sieht oder eine Intrige beschreibt die keine Auswirkung auf meinen Charakter hat, ist das für mich als würde in China ein Sack Reis umkippen. Wenn der Spielleiter meinen Charakter umbringt weil eine Handlungsmachine läuft auf die der Charakter keinen Einfluss hat oder ohne weitere Interaktion eine Intrige umsetzt an dem mein Charakter als Opfer dasteht ist das als würde unter meiner Spüle ein Sack Reis umkippen und anfangen zu faulen. Eine Belastung für weitere Versuche gemeinsam in der Küche zu kochen.

Als Spielleiter orientiere ich die Gestaltung eines Abenteuer bzw. Spielabend daran welche Figuren vorhanden sind und wie diese Figuren beschrieben wurden.
Das heißt bei vorgefertigten Abenteuern überlege ich mir wie die Spielfiguren innerhalb des Abenteuer sinnvoll motiviert und agieren können. Ebenso wie ich Sachen in Bezug auf die Kompatibilität hin anpassen oder ergänzen würde.
Bei Charakteren welche Spieler gemacht haben würde ich mich an den Werten sowie Beschreibungen orientieren. Auch Charaktere die für die Spieler vorgefertigt wurden würden derart gestaltet oder überorprüft das das Abenteuer auf ihre Fähigkeiten, Hintergründe und Aspekte zugeschnitten ist.

Ich persönlich finde das das Spiel damit nicht mehr zur Bühne wird als bei der Methode das Abenteuer in das Zentrum des Spiels zu stellen. Mehr ist es nach meinen Eindruck so das man in dem einen Fall ein festes Set hat und in dem anderen Fall sich das Set nach Handlung der Charaktere, entsprechend der Charaktere, aufklappt und gestaltet. Was nicht heißt das alles was aufklappt auch positiv sein muss.
Als Spielleiter finde ich ein fertiges Set irgendwo einfach langweilig. Respektive interessieren mich die Aspekte außerhalb der Charaktere so wenig wie als Spieler.

Als Spieler wiederum habe ich kein Problem mit vorgefertigten Charakteren.
Das heißt sowohl im Rahmen kleiner, als auch im Rahmen größerer Runden.
Die Charaktere müßen mich lediglich etwas ansprechen und sie müssen wie gewohnt den Handlungsfokus haben.

Übertragen auf andere Settings.
Würden bei Game of Thrones nicht Protagonisten im Norden herum laufen, würden mich die White Walker nicht interessieren.
Zitat
(hier sei FATE als Beispiel angegeben, was diese Art des Spiels durchaus fördern kann)
Ich würde FATE eher als Spielerzentriert als Charakterzentriert bezeichnen.
Weshalb ich persönlich FATE nicht unbedingt viel abgewinnen kann.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #57 am: 19.02.2014 | 14:35 »
Ich mag beide Varianten. Bei A bin ich mir drüber klar, dass die SCs austauschbar sind, deswegen mache ich mir vielleicht etwas weniger Gedanken um ihre Hintergründe (die oft eh teilweise vorgegeben sind). Bei B erwarte ich ein etwas wenig tödliches Setting, bzw Möglichkeiten zur Wiederbelebung, damit man nicht alle Nase lang neu Anfangen muss. Sonst ist da irgendwie der Sinn weg.
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Offline gunware

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #58 am: 19.02.2014 | 14:40 »
Bei B erwarte ich ein etwas wenig tödliches Setting,...
 Sonst ist da irgendwie der Sinn weg.
Aber warum? Wenn man es wie BobMorane als Fernsehserie sieht, dann ist die Frage, ob das Setting tödlich ist oder nicht, nicht so relevant. In den Serien tauchen doch auch immer neue Leute auf und andere verschwinden. Das macht das doch noch nicht sinnlos.
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Offline D. Athair

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #59 am: 19.02.2014 | 15:01 »
In Anlehung an Goldjunge:

Kommt auch auf's System drauf an.

Auftragsstruktur:
Bei Prince Valiant bietet sich Spiel mit wechselnden SC/Spielern und Auftragsstruktur an (Tafelrunde als Auftraggeber).
Grundsätzlich geht auch Dark Heresy/Schattenjäger (Inquisitor als Auftraggeber) in die Richtung.

Charakterzentriert:
Spiele wie Fate, wegen der Aspekte.
TSoY/Solar System ... weil der circle of reward an die Persönlichkeit gebunden ist.
Sagas of the icelanders ... weil es um DEINE Rolle innerhalb der Community geht.

Hybriden:
Do: Pilgrims of the Flying temple => Auftragsstrukur (Brief an den "Flying temple"), aber die SC, bzw. deren Persönlichkeit prägen den Verlauf sehr stark.
Ghostbusters => Aufträge an das Hauptquartier. Die Persönlichkeiten spielen regelseitig eine große Rolle (weil es fate-artige Proto-Aspekte auf Seiten der SC gibt).
Einsamer Wolf Mehrspielerbuch => Du bist, wie deine Gefährten, ein Kai-Lord. Als Mitglieder des Kai-Ordens ist es euere Aufgabe, ... Andererseits besteht der Unterschied der SC gerade -  beinahe aussschließlich - in der Persönlichkeit der SC. (Zumindest, wenn man das Spiel nicht mit "Heroes of Magnamund" verwässert.)

Ortsbasiert/Umgebungsbasiert
Tendenziell L5R, weil die SC einerseits eigene Interessen haben, andererseits von Verpflichtungen bestimmt werden. Sie müssen häufig auf die Umgebung, auf Dinge, die vor sich gehen, reagieren und mit ihnen interagieren. Da können Sie so oder so tun. Für die Geschehnisse selbst ist es nicht unbedingt relevant, ob der SC so oder so tickt. Wichtig ist, ob er sich z.B. als Asako Inquisitor oder Asahina Shugenja auf die Sache einlässt.
Hârnmaster, WFRP 1st + 2nd sowie old school Hexcrawl-Spiele und die nWoD legen (zwar nicht unbedingt regelseitig) aber in der Präsentation der Spielwelt einen Schwerpunkt auf die "lebendige, sich verändernde Bühne".


... bei vielen klassischen [Fantasy] RSP (A/D&D 2+, DSA, Arcane Codex, Earthdawn, ...) gibt es keine Anhaltspunkte, was zentrales Element im Spiel sein soll.
« Letzte Änderung: 19.02.2014 | 15:04 von Dr. Helga Itaa »
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Offline BobMorane

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #60 am: 19.02.2014 | 15:02 »
na ich meine schon GUTE Serien, keine Daily Soaps, wo die Charaktere bleiben und lediglich die Schauspieler ausgetauscht werden.

Castle würde ohne Castle und Becket nicht funktionieren. Von daher sind Helden halt nicht beliebig austauschbar, da es für sie Handlungselemente gibt die dann halt weg fallen würden.

Offline BobMorane

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #61 am: 19.02.2014 | 15:04 »
@Praion
Helden und Abenteuer aus dem Grund weil meine Spielrunden nun mal nicht aus Zuckerbäckern und Schustern bestehen. ;)

Offline kalgani

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #62 am: 19.02.2014 | 15:07 »
zur ausgangsfrage:

eine mischung aus A und B.
ich fange mit dem abenteuer als zentrales merkmal an und baue dann die char immer weiter ein, damit das abenteuer eine persönliche note für jeden spieler bekommt wobei der kern des abenteuers (also das worum es eigentlich geht) als zentrales merkmal bestehen bleibt.

Offline gunware

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #63 am: 19.02.2014 | 15:23 »
Castle würde ohne Castle und Becket nicht funktionieren. Von daher sind Helden halt nicht beliebig austauschbar
Ich weiß, Du sprichst nur von GUTEN Serien, aber bleiben wir auf dem Teppich. Bei Charmed (ich hoffe, mein altersschwaches Gedächtnis lässt mich jetzt nicht im Stich - das war doch die Serie bei der es um die 3 Mächtigen Schwester-Hexen ging, oder?) wurde die eine Schwester auch "plötzlich" durch eine "Stiefschwester" ersetzt. Ich glaube nicht, dass man auf die RPG Runden größere Erwartungen legen sollte. Deswegen sehe ich die "Austauschbarkeit" auf einem ähnlichen Niveau. Wenn wir Buffy nehmen und es wäre RPG Runde und Buffy würde getötet. Dann würde halt Faith weiter spielen - es wäre zwar nicht mehr Buffy, die Vampirjägerin sein, sondern einfach nur "Die Vampirjägerin". Im Großen und Ganzen würde das auch gehen. Oder noch ein Beispiel: Two and Half Men. Der Tod des einen Bruders hat auch geklappt und es ging weiter.
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Offline 1of3

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #64 am: 19.02.2014 | 15:26 »
Auftragsstruktur:
Bei Prince Valiant bietet sich Spiel mit wechselnden SC/Spielern und Auftragsstruktur an (Tafelrunde als Auftraggeber).
Grundsätzlich geht auch Dark Heresy/Schattenjäger (Inquisitor als Auftraggeber) in die Richtung.

Eine "Auftragsvergabestelle" in der Fiktion sagt ja erst einmal noch nichts aus. Die könnte ja - aus innerfiktionaler Sicht unwissentlich - anordnen, den Mord an SC1's Bruder durch SCS2's Mutter zu bearbeiten.

Auch Troupe Style - wenn also alle Spieler*innen mehrere Charaktere haben und immer einen davon rekrutieren - ist noch kein abschließendes Indiz. Es kann durchaus allen Beteiligten klar sein, dass die scheinbare Adäquatheit eines Charakters für das fiktiv vorliegende Problem gerade deshalb gegeben es, weil es auf einer nicht kausal verbundenen, anderen Ebene seins ist.

Offline Praion

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #65 am: 19.02.2014 | 15:38 »
@Praion
Helden und Abenteuer aus dem Grund weil meine Spielrunden nun mal nicht aus Zuckerbäckern und Schustern bestehen. ;)

könnten aber auch abgefuckte Sorcerer oder frieden stiftende Hengay sein. Beides nicht Heldenrollenspiel im typischen Sinne.
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Offline D. Athair

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #66 am: 19.02.2014 | 15:41 »
@1of3:

Jein. Bzw. du argumentierst auf anderer Ebene.
PV bietet von sich aus eine Auftragsstruktur an. Ob man die dann ins Zentrum rückt oder - auf die von dir beschriebene Weise - eben nicht, liegt an der konkreten Spielrunde. Ein Shift weg vom Default-Angebot eines Spiels ist nicht schwer und meist werden ein paar Werkzeuge dafür gleich mitgeliefert.
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Offline gunware

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #67 am: 19.02.2014 | 15:58 »
Noch eine Anmerkung zu den Serien:
gerade bei Buffy ist es doch gut zu sehen:
wenn Oz ein Chara wäre und der Spieler wegziehen würde, dann ist ja klar, dass er später nicht mehr auftaucht
wenn ein neuer Spieler zu der Gruppe stößt und fängt Dawn zu spielen an
wenn Tara von jemanden gespielt wird, der nur für begrenzte Zeit in der Gruppe spielt - bevor er weggeht, wird Tara aus dem Spiel genommen
usw.
Hier kann man doch ganz gut sehen, dass die RPG-Runde durchaus als Fernsehserie lauffähig ist.
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Luxferre

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #68 am: 19.02.2014 | 16:18 »
zur ausgangsfrage:

eine mischung aus A und B.
ich fange mit dem abenteuer als zentrales merkmal an und baue dann die char immer weiter ein, damit das abenteuer eine persönliche note für jeden spieler bekommt wobei der kern des abenteuers (also das worum es eigentlich geht) als zentrales merkmal bestehen bleibt.

Also bleibt es eigentlich A.) ;)

Denn das Abenteuer ist die Basis auf derer Du alles Weitere aufbaust. Nicht die Charaktere, deren Beziehung untereinander und deren Hintergrundgeschichten bestimmen das Abenteuer. Vielnmehr ist es so, dass Du diese Dinge peu-a-peu in ein fertiges Abenteuer integrierst.
Der Übergang wäre, wenn die Hintergründe oder Beziehungen später zum Abenteuer würden.
Das meinte ich mit dem etwas schwierigen Hybriden.

Offline gunware

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #69 am: 19.02.2014 | 16:32 »
Das meinte ich mit dem etwas schwierigen Hybriden.
Ich finde eher, dass alles andere schwieriger ist, als die Hybriden. Mindestens wenn man von One-Shots absieht. Wenn ich unsere Runs bei Shadowrun betrachte, dann kann man eigentlich gar nichts anderes als Hybriden (oder wie hier auch gesagt wurde: die "Tofu-Version") sehen. Viele Kaufabenteuer, die ein unentwirrbares Ganzes mit den speziell für bestimmte Charas angelegten Runs vermischt. Ich muss zugeben, ich hätte wahrscheinlich gar nicht gewusst, wie ich A) oder B) da vorziehen sollte. Das würde gar nicht gehen.
OK, es kann auch damit zusammenhängen, dass so etwas die lange Zeitspanne mit sich bringt. Die ersten Runs fanden bei der Änderung SR1 auf SR2 statt; wenn es nur eine kurzfristige Angelegenheit wäre, könnte man es vielleicht besser fokussieren, aber trotzdem scheint mir so eine Fokussierung ziemlich schwierig zu sein.
« Letzte Änderung: 19.02.2014 | 16:35 von gunware »
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Offline kalgani

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #70 am: 19.02.2014 | 16:48 »
Also bleibt es eigentlich A.) ;)

Denn das Abenteuer ist die Basis auf derer Du alles Weitere aufbaust. Nicht die Charaktere, deren Beziehung untereinander und deren Hintergrundgeschichten bestimmen das Abenteuer. Vielnmehr ist es so, dass Du diese Dinge peu-a-peu in ein fertiges Abenteuer integrierst.
Der Übergang wäre, wenn die Hintergründe oder Beziehungen später zum Abenteuer würden.
Das meinte ich mit dem etwas schwierigen Hybriden.

nein es wird ein hybrid, denn die beziehungen der chars und deren hintergrund wird in die kampagne mit eingeflochten so das der kern eine symbiose mit den chars eingeht. z.B. war die ermordung des vaters eines char der grund warum XY den bösewicht Z überhaupt erst jagen möchte, dieser aber auch eines der wichtigen rädchen zum kernproblem der kampagne darstellt. kernproblem war aber zuerst da. dann erst der vater. am ende konnte der char seinen vater rächen und somit seine persönliche queste beenden.
« Letzte Änderung: 19.02.2014 | 16:50 von kalgani »

Offline Evil Batwolf

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #71 am: 19.02.2014 | 16:52 »
Ich bevorzuge - sowohl als SL wie auch als Spieler (da noch mehr  >;D) - das charakterzentrierte Spiel.

Komplett mit gemeinsamer Char-Erschaffung (wobei die Mitspieler durchaus auch Anregungen geben, wie Deine Spielfigur noch cooler wird, und am Ende alle Mitspieler an allen Char's irgendwie beteiligt waren), Anknüpfung der Plotlinien an die entwickelten Backgrounds der Spielfiguren, Abstimmung des SL mit den jeweiligen Spielern, wie 'ne Plotlinie, die den eigenen Char betrifft, wohl weitergehen könnte usw. usf..

Klar, der SL kann und sollte auch 'ne eigene Plotlinie haben, die sich nicht an den Char's orientiert (damit er ebenfalls seinen Spaß hat), aber seine Hauptaufgabe ist das sinnvolle Bündeln von divergierenden Einzelplots.

Funzt bei uns hervorragend, ist aber - wie alles im Hobby - natürlich Geschmacksache.

Offline Auribiel

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #72 am: 19.02.2014 | 16:59 »
@Auribel
Du hast immer Spieler die sich für das Spiel mehr Arbeit machen als andere. Sei es durch schreiben von Hintergründen, oder aktivem gestalten des Spiels. Wer sich mehr im Spiel involviert kriegt halt Zückerchen, in diesem Fall Ein Abenteuer mit seinem Namen drauf.

Die Spieler, die sich mehr Arbeit mit dem Spiel machen, sind aber nicht zwingend auch die Spieler, die es so mit Pünktlichkeit und Verlässlichkeit haben. Wenn sich das deckt, dann bin ich gerne bereit für ein "Abenteuer mit Name drauf", aber wenn sich das nicht denkt, dann müssen sie in den sauren Apfel beißen. ;)
« Letzte Änderung: 19.02.2014 | 18:33 von Auribiel »
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Offline Archoangel

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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #73 am: 19.02.2014 | 17:00 »
Wie ich berits las: C fehlt tasächlich; denn die Orts-/Weltbezogene Kampagne ist gar nicht so selten. Irgenwie ist doch alles mehr oder weniger eine Mischung aus Charakterfokus, Abenteuerfokus und Spielweltfokus, wobei man hier durchaus eben noch Subgruppen bilden könnte.
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Re: Spielercharaktere oder das Abenteuer ins Zentrum rücken?
« Antwort #74 am: 19.02.2014 | 18:09 »
... ich frage mich, ob sich das nutzen lässt, z.B. für Abenteuerdesign.
Das wäre dann allerdings eine andere Diskussion. Für die Theorieecke.
Interesse das weiterzuverfolgen?
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