Autor Thema: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig  (Gelesen 7977 mal)

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Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« am: 20.03.2014 | 10:09 »
Unsere experimentelle Werewolf-Runde ist jetzt zweimal zusammengekommen, und hier folgt nun der Spieltest-Bericht!
(Auch nochmal zum Nachlesen für alle Mitmacher vor den kommenden Sessions.)

Die Spielregeln sind nach wie vor vollständig im Planungs-Thread zu begutachten: http://www.tanelorn.net/index.php?topic=88866.0
Da sind auch zwei der drei verwendeten Charaktere zu sehen: Die Schwarze Furie und der Knochenbeißer. (Mehr zu den SCs folgt gleich.) Das alles soll krass schnell, krass einfach, und (im Vergleich zum regulären W:tA) krass abgespeckt sein. Eigentlich ein Experiment im Minimalismus für meine eigenen Verhältnisse. Bisher hat's geklappt. Mal gucken wie sich's entwickelt..

Ich hab' einen Stapel spielfertige Charaktere zur Auswahl angeboten und zwei Abenteuer mit verschiedener Gewichtung: Eins mit einem typischen Werwolf-Einsatz im Kampf gegen Pentex, und eins, in dem es erst einmal ums Erwachen und den Ersten Wandel geht. (Letzteres hatte ich in ähnlicher Form mit zweien meiner Lieblingsspieler ever schon mal durchgespielt, und letztlich daran geschnitzt damit es besser zu W:tA passt.) Zu meiner Freude hat man sich für das Erwachen-Abenteuer entschieden, was zwar (wie ich vorgewarnt hatte) etwas Railroading beinhaltet im Gegensatz zu dem anderen, und die SCs die halbe Zeit eben noch erbärmliche Sterbliche sind, aber sich für das Hineinfinden in neue Charaktere gut eignet.
(Ich hänge das Abenteuer als Text später an, damit man im Bedarfsfall besser mitlesen kann, wenn die Spieler weiter vorangekommen sind.)

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Die SCs sind vorgefertigt gewesen und starten mit ihren aufgedruckten Eigenschaften, aber eben ohne Gestaltwandlerfertigkeiten, Gaben, und Fetische. Alle sind Homids (menschgeborene Garou), die nicht wissen, was auf sie zukommt. (Ich hab es für auf-die-Schnelle nicht so wichtig genommen mit der Idee, dass der Erste Wandel Homids mit um die 16 trifft, und den Spielern kam das entgegen, entsprechend sind 2 von den 3 schon keine Teenies mehr.)

Der Setup musste nur sein, dass die SCs in Las Vegas "stranden", irgendwie von der Stadt angezogen worden sind und nicht so recht noch woanders hin können. Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist das Casino-Resort "Circus Circus", bekannt aus "Fear & Loathing in Las Vegas" etc.. Ihr Erster Wandel steht direkt bevor (oh joy!). Entsprechend kennen sie ihre Vorzeichen und Stammes-Verbindungen selbst noch nicht. Namen und Abstammung war vorgegeben, sonst nix. Das haben die Spieler draus gemacht:

Rosa Loukas (Homid, Ahroun, Schwarze Furien):

Ein resolutes Barmädchen, das von der Ostküste kommt und seit mehreren Monaten in Untergrund-Kneipe in der Nähe vom Flughafen von Vegas arbeitet, und in einer der Hotelbars des "Circus Circus". Anfang bis Mitte 20. Rosa ist hierher geflohen ins Nachtleben von Vegas vor einem Familienkonflikt, der nicht zu kleinen Teilen auf ihrem aufbrausenden Temperament und ihrer Streitlustigkeit gründet. Jetzt jobbt sie sich ziellos durch im Untergrund von Vegas. Hat aufgrund der in ihr schlummernden Lykantrophie (und aufgrund regelmäßiger Trunkenheit) gelegentlich wütende Ausbrüche, für die sie in der Kneipenszene etwas berüchtigt ist.

Aeneas Fuller (Homid, Philodox, Kinder Gaias):
Schmalspur-Musikmanager von der Westküste (L.A.?), mit Ende 20 der Älteste der drei Erwachenden. Wird vom Wolfsblut abgehalten, ein bürgerliches Leben zu führen, aber ist vergleichsweise so sanftmütig dass der Erste Wandel bei ihm möglicherweise weiterhin ausbleibt, sollten nicht externe Ereignisse ihn anschieben. Ist anlässlich einer der berühmten Schnellverfahren-Hochzeiten nach Las Vegas gekommen. Aeneas sollte hier Trauzeuge seines Ex-Freundes sein, der ebenfalls bisexuell ist und hier überstürzt (und rauschend) heiraten wollte - nun ist er von seiner Braut kurz vor dem Altar verlassen worden, und die Gründe sind unklar.

Ronnie Dodson (Homid, Galliard, Knochenbeißer):
Der Jüngste im Bunde (mit 17 oder 18) ist der gesellschaftliche Underdog Ronnie, mit massiven Anpassungsschwierigkeiten, obwohl er ein heller Kopf ist, und wölfischen Neigungen, ungewöhnlichem Bartwuchs und überhaupt einem Gesicht, dass nicht grad eine Fahrkarte in die oberen Gesellschaftsschichten sein kann. Ron ist hierher getrampt auf Flucht vor der Polizei im Osten der USA: Einbrüche, Diebstahl, Vandalismus, nächtliche Ruhestörung. Seine Mittelschicht-Eltern fahnden nach ihm und verstehen nicht, warum seine Instinkte ihn zwingen, ein Leben zu wählen, das größtenteils im Freien stattfindet.

(Ey Edit: Schreibfehler behoben.)
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 15:11 von Schalter »

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #2 am: 20.03.2014 | 12:27 »
"Still Alive In Las Vegas"

Last Stop On The Road
Las Vegas rühmt sich bis weit über die Grenzen des Staates Nevada und der USA hinaus, heutzutage die saubere, glitzernde „City of Entertainment“ zu sein, wo es in früheren Tagen nur als „City of Sin“ gebranntmarkt war. Der Lockruf dieser Unterhaltung reicht weit, in die ganze westliche Welt hinaus, und auch bis nach Europa. Viva Las Vegas, singen geschminkte Showmen in der Endlosschleife sich allabendlich wiederholender Performances in ihre Mikrofone. Der Glamour der Shows und Glücksspiele ist alldieweil natürlich trotzdem ein etwas Zwielichtiger: Es ist nicht der typische Ferienfahrer, der Las Vegas als Reiseziel ansteuert. Unter der modernen Fassade aus Familienprogramm und „sauberem Geschäft“, heilen Miniaturwelten, liegt immer noch halb verborgen der alte, unüberschaubare Bodensatz eines Las Vegas der kurzlebigen und schalen Freuden, der Vergeudung, Prostitution und Gewalt. Es ist an den nachtsüber vom Neonschein unbeleuchteten Orten ein Milieu, angefüllt mit menschlichen und halbmenschlichen Gestalten, die im Zwielicht ihre Untaten begehen, ein Milieu, in dem man bisweilen froh sein kann, nach Begegnungen im Finsteren beim darauffolgenden Morgengrauen überhaupt immer noch am Leben zu sein.

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"Still Alive in Las Vegas", das Lykantrophische Tagebuch :)

Szene 1:
Die Charaktere sind in Vegas angekommen oder haben sich bereits dort etabliert. Alle frequentieren das "Circus Circus"-Hotelcasino (s.o.). Die erste Szene ist nur dazu da, den SCs anfänglich jeweils etwas Spotlight zu geben. Folgendermaßen sah das aus:

Rosa (basiert auf folgender Illustration: )


Aeneas:


Rosa kommt während ihrer Barschicht in der Casino-Bar im Circus Circus mit einer verheulten, jungen Blonden ins Gespräch, Stefany. Schweres Beziehungschaos offenbar, aber nichts Neues für Rosa, die oft solche Stories hört. Kurz nach Stefanys Abmarsch nähert sich Aeneas (ein etwas androgyn aussehender Typ mit violetten Dreads und Undercut, aber sehr gepflegt und sogar im Freizeitanzug, und kommt ebenfalls mit Rosa ins Gespräch, fragt, worüber die beiden sich unterhalten haben, will Details wissen. Rosa verliert schließlich (nicht grade untypisch für sie) die Geduld mit dem Fremden, den sie nun für eine Art Stalker hält wegen seiner neugierigen Fragerei, und schreit ihn schließlich an, woraufhin er kommentarlos geht.

Tatsächlich "beschattet" Aeaneas Stefany, die davongelaufene Braut seines Ex-Freundes, um für ihn irgendwie an Hinweise über den Grund ihrer Flucht vor der Hochzeit zu kommen - mit ihr selbst ist nicht zu reden. Insbesondere interessiert Aeneas und seinen Ex, den versetzten Bräutigam, der andere Typ, mit dem Stefany sich an der Bar getroffen hatte.

Ronnie ist neu in Las Vegas angekommen und hat sich in einem der einschlägigen Penner-Hangouts einquartiert. Hier erkennt er das Kennzeichen eines Privatschnüffler-Autos aus dem Osten wieder - er wird sich mit diesen Verfolgern im Nacken auch hier von den üblichen Sammelorten von Obdachlosen fernhalten müssen. Am Flughafen herumlungernd sieht er jedoch seine Chance, und klaut einem Anzugfuzzi den Koffer. Plötzlich ist er flüssig, und checkt wo ein, wo man seiner Meinung nach nicht nach ihm suchen wird - im schicken Circus Circus.


Szene 2:
Die Erlebnisse der SCs nehmen eine dunklere Note an, und noch mehr deutet für sie darauf hin, dass sie sich in einer Sackgasse befinden und mit der Gesellschaft nicht zurecht kommen. Dann finden sie zusammen, als diejenigen, die eine Leiche im Hinterhof des Hotels entdecken und einer Spur in den Zwinger im Keller folgen...

Am nächsten Nachmittag hat Rosa einen Termin mit ihrem Chef bei ihrem Zweitjob in der Untergrund-Bar am Airport. Dieser gibt ihr zu verstehen, dass sie den Job ab nächsten Monat nicht mehr machen würde; er hat was von ihren Connections zu gewissen zwielichtigen Leuten geflüstert bekommen, die sie in seiner Bar trifft. Und überhaupt ist sie ihm letztlich eine Spur zu aggro gewesen, selbst für seinen Geschmack. Sie versucht, ihn zu beschwichtigen, und es gelingt ihr, einen weiteren Monat rauszuhandeln, Maximum. Den Rest des Abends verbringt Rosa mit zu viel Trinken und Rauchen. Sie hat das nagende Gefühl, die Zeit würde ihr knapp, weiß aber nicht, wofür genau. Betrunken auf die nächtliche Straße tretend überkommt sie ein Gefühl davon, dass die sie umgebenden Hotelfronten hauchdünn und unwirklich sind...

Aeneas erfährt, dass der Typ aus der Hotelbar von gestern Stefany aus dem Osten nachgereist ist, gezielt, um die Hochzeit zu verhindern. Er liebt Stefany (wie sie ihn), aber darüber hinaus scheint er sie auch in der Hand zu haben durch irgendetwas. Aeneas sucht ihn also in seinem Hotel auf und will ihm ins Gewissen reden - und bei diesem Gespräch entsteht ungewollt eine unterschwellig bedrohliche Atmosphäre. Der Typ scheint sich immer unwohler zu fühlen, bis seine Contenance in Stücke geht und er geradezu vom Cafétisch flüchtet. Aeneas, der seiner Meinung nach, völlig sachlich argumentiert hatte, bleibt verwirrt zurück. (Sicherlich hat er die Situation jetzt nicht grade verbessert.) Und tatsächlich: Stefany ruft in dieser Nacht ihren sitzen gelassenen Bräutigam an, und schreit ihn an wie dieser "feige seinen bisexuellen Ex-Freund auf ihren Liebsten hetzen könne, um diesen zu bedrohen". Aeneas beteuert erneut, überhaupt keine Drohungen ausgesprochen zu haben.

Ronnie trifft sich, mal wieder schlaflos, mit den Lieferanten auf dem Hinterhof des Circus Circus, zum Rauchen und deren Arbeitszeit Verquatschen. Dort entdeckt er auch Aeneas, der verwirrt erscheint. Ronnie hält ihn wegen seiner lila Dreads für eine Art Dealer und versucht Gras von ihm zu kaufen. Aeneas erklärt dass er mit Bands arbeitet und sie kommen ins Gespräch. Im Davonschlendern sieht Ronnie die Vermisstenplakate mit seinem Gesicht, welche in Fotokopien hier hängen - seine neuen Kumpels die Lieferanten-Jungs studieren gerade eins davon.

In den frühen Morgenstunden macht Ronnie die Runde und lässt alle wieder verschwinden, er will sein aktuelles Versteck vorerst behalten. Dabei trifft er wiederum auf Rosa, die sich von ihrem Suff erholt hat und irrsinniges Gejaule gehört hat, von irgendwo her. Entnervt sieht sie sich um. Sie sagt leicht übermüdet, "in ihr drin jaule es auch irgendwie". Sie gehen gemeinsam wieder rein und treffen drinnen Aeneas, der die merkwürdigen Geräusche auch gehört hat, aus Richtung Keller. Dort unten liegt der Tierzwinger, meint Rosa, wo die Besucher ihre Haustiere abliefern.. Dabei hört sie allerdings schwere Pfoten auf dem glatten Gang und meint, ein massiges Tier aus dem Augenwinkel auf der Gangkreuzung abbiegen gesehen zu haben. Sie eilen dem Schemen nach, aber von allen ist nur Ronnie schnell genug, um ihm noch auf den Hinterhof zu folgen. Bei den Müllcontainern findet er die Überreste des Sängers Howards, völlig zerfetzt. Er gestikuliert die anderen beiden heran, geradezu gefasst (im Gegensatz zu Rosa, der sich fast der Magen umdreht beim Anblick der Leiche).

Wieder drinnen - sie wollen an der Reception die Polizei rufen - finden sie auf den Gängen eine dünne Blutspur (erneut durch Ronnies "Findigkeit"-Talent), und Rosa entdeckt, dass sie tatsächlich in den Keller der Anlage führt. Sie schleichen sich dort runter. Aeneas und Rosa entdecken Kratzspuren an den Innenseiten der scheinbar aufgebrochenen Kellertüren, die in den Bereich mit dem Haustierzwinger führen. Irgendetwas Schweres ist dort rausgekommen. Die Jungs packen den Mut-Test nicht und sind beide nicht bereit, weiterzugehen. Rosa schnaubt, dann sähe sie sich das eben alleine mal an. Sie findet zwischen den vielen Käfigen den Aufgebrochenen, von wo die Blutspur stammt, und dann den von "Nr. 49", offen, und innen eingerichtet wie eine Gefangenenzelle und nicht wie ein Tierkäfig, sogar mit Chemietoilette.
Die Jungs draußen hören die Geräusche zweier Hoteliers, die ihrerseits aufgescheucht im Keller herumzusuchen scheinen. Als Rosa blassgesichtig zurückkommt, glauben sie ihr ihre Schilderung nicht, vor allem, weil sie vor Stress dabei wie tierhaft zuckt und schnuppert. (Rosa fühlt sich, als sei sie in einen archaischen Fiebertraum gestoplert, und sie spürt, wie ihr Blut in ihr rauscht. Sie geht weiterhin nicht schlafen sondern zurück auf die Piste, um sich erneut zu betrinken, trifft dort einen Ex von ihr, den sie eigentlich sonst nicht mehr leiden konnte, und legt ihn kurzentschlossen flach, nur bei Dämmerung wieder zu fliehen.)

Die Cops hatten in der Nacht die Aussagen der SCs aufgenommen und sie gebeten, am nächsten Tag wieder zur Verfügung zu stehen, was für die Hotelgäste Ron und Aeneas einfach ist weil sie ja hier wohnen, und für Rosa, die hier arbeitet, auch.
Zwei übernächtigte Hotelboys kommen ebenfalls auf die drei zu und bequatschen sie ein bißchen. Aeneas durchschaut deren Lüge mit dem "großen, ausgebüchsten Schäferhund" sofort, sagt aber nichts dazu. Ronnie entdeckt, dass einem der Hotelboys gar ein sprenkeliger Schlüssel mit dem Etikett "Nr. 49" aus der Tasche hängt. Rosa will die zwei verdächtigen Hotelkollegen in einer Bar abpassen und weiter befragen. Aeneas sagt, er würde sie dabei begleiten. Ronnie fühlt Schrecken und Verwirrung bei der ganzen Angelegenheit und glaubt seine Nervosität zu überwinden, indem er sich raushält. (Einer der Lieferanten, die er vom Hinterhof kennt, nimmt ihn an dem Tag beiseite und sagt, er wisse alles über die Vermisstenmeldung, und er könne Ron dezent aus der Stadt bringen, er solle nur seine Sachen packen und im Casino im Circus Circus warten.)
« Letzte Änderung: 14.06.2015 | 18:08 von Schalter »

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Szene 3:
Das im Hotelzwinger eingesperrte Biest ist der stammeslose Ronin Hector. Der Knochenbeißer-Theurge Rourke taucht auf, um dessen Spuk ein Ende zu machen, aber erst einmal muss er den halbwahnsinnigen Hector finden. Seine Witterung bringt ihn auch auf die Spur der SCs. Schließlich gelingt es Rourke, im "Adventure Dome" des Circus Circus Hector zu stellen, und ihr Kampf löst einen Stromausfall aus, bei dem Hector entkommt. Er trifft dabei auf die SCs, welche in klassischer Horrorfilmlogik teilweise von ihm gebissen werden, und dieser Zwischenfall löst ihr eigenes, genetisch vorprogrammiertes Lykantrophen-Erbe aus. Ab dieser Szene beginnen sie Rage-Würfel zu sammeln (auch wenn sie diese noch nicht einsetzen können). So ist es dann passiert..:

Rosa bemerkt kurz vor Beginn ihrer Schicht an diesem Abend Rourke, einen verlotterten, gedrungenen Kerl mit Militärjacke, deren Kapuze tief in sein Gesicht gezogen ist. Er scheint ihr aufmerksam durch die Menschenmenge im Circus Circus zu folgen. Als er checkt, dass sie ihn gesehen hat, zieht er im Gedränge Leine und ist nicht wiederzufinden.
Rosa erzählt Aeneas an der Bar von dem komischen Kerl. Sie reden weiter, und kommen hinter ihr ursprüngliches Missverständnis (Szene 1). Aeneas erzählt von seinem Ex und Stefany und ihrem neuen Typen. Dann erscheint Ronnie an der Bar, mit seinem Gepäck, und verabschiedet sich hastig.

In diesem Moment hören Rosa und Aeneas das irrsinnige Gejaul wieder und erstarren. Diesmal gehen sie alle runter in den Keller, und umschleichen die dort unten herumlaufenden Security-Leute. Rosa führt sie zu "Zwinger Nr. 49" - erneut ist er geöffnet, aber nicht aufgebrochen sondern aufgeschlossen worden? Darin liegen die zerfetzten Reste des einen Hotelboys von Szene 2 (heute früh). Er gurgelt noch, man "müsse es unbedingt aufhalten". Dieser Fund ist zu viel für sie alle und sie fliehen sofort voller Grauen aus dem Keller. Ronnie stammelt, er müsse sofort weg, zu seiner Verabredung im Casino, und dann raus aus der Gegend. Als die drei dort angekommen sind, ereihgnet sich der Stromausfall, das ganze Hotel wird finster.

Dies ist 10 Minuten später der Moment für Hectors Auftritt. Er erscheint vor dem Bullaugenfenster der Casinotür, und sein Gesicht verwandelt sich zu einer Fratze. Er verfällt durch den Angstgeruch von drinnen in Raserei, und verwandelt sich in Crinosform, und fällt über die Menge im Casinosaal her. Die 3 SCs übermannt allesamt hysterische Panik (ALLE drei würfeln 1er!) und sie fliehen vor der wütenden Bestie. Der Leichenfund eben hat ihnen schon +1 Rage eingebracht, und der Schrecken nun ebenfalls.

Hector killt einen Casinobesucher, dann kommt er auf Rosa zu, schnappt nach ihr, sie weicht schreiend aus, Ronnie versteckt sich unter einem Pokertisch, Hector schnappt geifernd erneut nach Rosa, Aeneas will sie wegschubsen, aber sie wird am Handgelenk erwischt und hin und her geschleudert, hat keine Trefferpunkte mehr und ist kampfunfähig.
Hector krallt sofort einen anderen Fliehenden, dann wirbelt er zu Aeneas (der seinen Ini-Würfel eben schon vergeudet hatte und so selbst nicht mehr ausweichen kann) und beißt ihn in die Schulter. Er beißt dann einem dritten Fliehenden die Rübe ab, und dann hebt er Ronnies Tisch hoch und wirft ihn davon. In dem Moment fällt ein Schuss, und Hector wird davon präzise gefällt, stürzt, und fällt auf Ronnie, begräbt ihn unter sich, blutend und geifernd.

Die drei SCs sind an Zachj und Clive geraten, die ebenfalls augenscheinlich Hotelboys sind, aber zu denen gehören, die wissen, was Hector eigentlich ist und warum man ihn im Keller des Hotels unter Verschluss hält. Sie waren diejenigen, die zuletzt den Schlüssel für Zwinger Nr. 49 hatten und Hector freigelassen haben - sie hätten nicht gedacht, dass er einen Amoklauf beginnen würde. Nun wissen sie nichts besseres zu tun als die Überlebenden einzusammeln, um zu überprüfen, woran sie sich erinnern (und warum Hector so zielstrebig auf sie losgegangen ist, etwas scheint er an ihnen gerochen zu haben, das ihn auf sie gezogen hat...).

Rosa und Aeneas sind kampfunfähig, und Ronnie hat nur noch 2 Antrieb-Würfel und muss darum mit seinen paar Reserven sehr vorsichtig haushalten, bis er Neue eingespielt hat; deswegen fällt es Zach und Clive leicht, die drei hastig in ihren Chevvy vor dem Hotel zu verfrachten, und erst einmal kurzentschlossen abzuhauen. Hector lassen sie zurück, obwohl sie wissen, dass der Rückenschuss ihn nur betäubt haben kann, sollen sich doch die anderen Eingeweihten um ihn kümmern (Zach und Clive haben erstmal viel zu viel Schiss, um noch mal nahe an das Monstrum ran zu gehen.)

Die Fahrt führt erst einmal raus aus Vegas und weg vom Tatort...
« Letzte Änderung: 20.03.2014 | 15:29 von Schalter »

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Szene 4:
Die Entführten werden von den Hallodris Zach und Clive raus in die Wüste gebracht, in eine Geisterstadt namens Rhyolite. Anstelle von Erklärungen bekommen sie dort nur weitere Rätsel aufgegeben...

Zu den Klängen von „God Says No“ von Monster Magnet steuern die SCs auf der Rückbank des alten Chevvy auf die Straße raus aus Vegas. Sie wissen immer noch nicht was mit ihnen geschieht und was ihre beiden Entführer, die vermeintlichen Hotelboys Zach und Clive, antreibt (und diese beantworten keine Fragen); sie sind körperlich oder (im Fall von Ron, der nicht gebissen wurde)  zumindest nervlich am Ende.

Rosa wispert Ronnie auf der Rückbank zu, halb weggetreten wie sie ist, er müsse fliehen und wäre der Einzige, der Hilfe holen könne. Ron ringt zitternd und stumm mit seiner Angst (wie gesagt hat er nur noch lausige 2 Antrieb-Würfel übrig), aber an einer roten Ampel auf der breiten Kreuzung versucht er es doch, reißt die Tür auf, springt raus und rennt los.
Die Hotelboys reagieren sofort; Clive bedroht Aeneas und Rosa (welche bei Ronnies Flucht erleichtert auflacht, bevor ihr wieder schwarz vor Augen wird) mit seiner Pistole, während Zach das Jagdgewehr greift, den Fahrersitz verlässt, und wütend Ronnie durch die langen Schlangen der vor der roten Ampel stehenden Autos nachjagt.
Zach’s Einschüchterungsversuch (eine dem Fliehenden nachgeschriene Drohung) kostet Ronnie seinen vorletzten Antrieb-Würfel (hat er null, muss er aufgeben oder verfällt in kopflose Panik). Der Spieler entscheidet, es nicht darauf ankommen zu lassen; gegen eins der haltenden Autos gepresst bleibt er stehen; als Zach ihn am Schlafittchen packen will, versucht er einen frontalen Kopfstoß und trifft; Zach taumelt, zieht Ronnie den Gewehrkolben über, in dem Moment wird die Ampel grün, Zach schleift Ronnie durch das Gehupe der anfahrenden Autos zurück, und der Chevvy flüchtet durch Seitenstraßen.

Wenige Worte fallen auf dem Rest der Fahrt. Clive ist weniger Hardliner als Zach. „Wisst Ihr überhaupt, wo Ihr da reingeraten seid?“, fragt er zwischendrin. Keine Antwort.

Die Reise führt nach Rhyolite, Nevada (ist bei Wikipedia zu sehen), einer umzäunten Geisterstadt aus der Goldgräberzeit. Zach und Clive schaffen die drei Gefangenen auf das Gelände, in den Keller eines der Häuser, offenbar ein Versteck, dass sie gelegentlich nutzen.

Taganbruch. Die Verletzungen von Rosa und Aeneas werden bandagiert und sie bekommen Trefferpunkte zurück. Aeneas versucht, Zach und Clive ins Gewissen zu reden. Zach blockt alles stur ab.

Statt auszupacken, was sie ahnen, führen Zach und Clive lieber einen kleinen Test durch, als der Morgen voranschreitet. Zach fährt ein Huhn kaufen in der nächsten Ortschaft, und sie lassen die drei SCs aus dem Keller, setzen das Huhn frei und schrecken es auf, damit es gackernd umher rennt. Wie erwartet stellt dies einen Stimulus für die erwachenden Jagdinstinkte der SCs dar, und sie müssen Selbsbeherrschung checken. Das Geflatter macht alle drei sichtlich nervös und agitiert, nur Aeneas bekommt sich wieder in den Griff; die anderen beiden jagen dem Huhn nach, Ron fängt es schließlich, Rosa beißt ihn weg von der Beute und frisst zuerst ein Stück davon, Ron wartet unterwürfig und wütend neben ihr kauernd, bis Rosas Besinnung wiederkommt und sie Inne hält. Als sie sich geekelt von dem blutigen Kadaver abwendet, frisst Ron begierig den Rest.
Aeneas und die Hotelboys folgen dem Schauspiel mit offenen Mündern.
Rosa kotzt ab, dreht sich wieder in die Richtung, aus der immer noch Ronnies Schmatzen kommt, spricht ihn entgeistert an, schreit dann seinen Namen, und erst dabei sieht er endlich zu ihr auf und scheint sie wiederzuerkennen, Federn kleben an seinen Mundwinkeln. Rosa flüstert zitterig, „Tu‘ das weg!“, er knurrt sie unwillkürlich an, dann findet er zu sich zurück und steht torkelig ebenfalls auf. Sie sehen zu den drei Beobachtern herüber. „Ich habe es auch kurz gespürt“, sagt Aeneas leise, und reibt seinen Schulterverband. Rosa rauft sich die rote Mähne und ringt um einen klaren Gedanken. Aeneas fragt nüchtern Clive: „Was war es, das uns da erwischt hat?“ Clive schüttelt nur den Kopf. Aeneas wiederholt seine Frage gepresst, und nun ist auch aus seiner Stimme Bedrohung zu hören, Clive tritt unwillkürlich einen Schritt zurück von ihm. Rosa kommt näher: Es habe sie ja gar nicht alle erwischt. Ronnie sei gar nicht gebissen worden (Ron steht immer noch unbewegt vor dem Huhn-Überrest). Rosa erinnert sich, wie zielstrebig das Monster (Hector) auf sie drei zu gekommen war.
Zach sagt „Euch hat es womöglich schon vor langer Zeit erwischt“, und grinst merkwürdig.

Am frühen Vormittag dösen sie im Keller. Ronnie ist komisch, kratzt sich, wiegt sich vor und zurück. Aeneas fragt irgendwann was mit ihm sei und geht vor ihm in die Hocke. Ron schaut verblüfft auf und sieht sein Gegenüber an: „Ich rieche eine sechste Person!“ Ron beschreibt weggetreten das Nahen des Wächters, bevor Rosa diesen durch die losen Holzbretter hindurch in der Ferne erspähen kann. (Rhyolite steht unter Denkmalschutz, und dieser Typ ist von dem Heimatverein angestellt, um Touries herumzuführen.) Rosa springt sofort auf und spurtet vor die Hütte. Zach und Clive waren draußen und fahren zusammen. Aeneas folgt Rosa, Ron bleibt (nach wie vor mit nur einem Antrieb-Würfel) lieber drin hocken.
Zach hebt das Gewehr und zielt auf Rosa, aber beide widerstehen seinem Einschüchterungsversuch, Rosa springt auf ihn zu und nimmt ihm das Gewehr weg, haut Zach den Kolben in den Magen, Clive greift den Gewehrlauf und hält ihn fest, Rosa pariert Zachs Faustschlag von der anderen Seite mit dem noch freien Gewhrkolben, Zach schreit auf, Aeneas verpasst Clive eine, Zach bekommt das Gewehr wieder und Rosa schlägt ihn nieder, er feuert fluchend im Liegen, verfehlt weit. Rosa tritt ihm in die Seite und er wird kampfunfähig. Clive zum Chevvy.

Der Wachposten ist seinerseits geflohen, die SCs joggen zu dritt in seine Richtung, und finden ihn zwischen den sandigen Hügeln, er hat bereits die Cops angefunkt.

„Wo hjast Du gelernt, Dich so zu prügeln?“, fragt Aeneas leise auf der Rückbank des Streifenwagens Rosa, als sie wieder in die Stadt hinein gebracht werden. „Was glaubst Du, was in manchen dieser Bars nachts so los ist“, entgegnet sie kühl.

Szene 5:

Die Cops nehmen die Aussagen der SCs auf wegen des vermeintlichen Amoklaufs in dem Casinosaal und ihrer darauffolgenden Entführung. Die Lykantrophie der SCs beginnt, ihre Schatten vorauszuwerfen, mit neuen Sinneswahrnehmungen und Trieben, während es in den nächsten Tagen auf Vollmond zugeht…

Das LVPD ordnet an, die drei SCs sollten im Circus Circus bleiben für weitere Befragungen. Ronnie lässt sich von den anderen auch überzeugen, das zu tun. Sie haben mittlerweile alle beachtliche Mengen Rage-Würfel angesammelt und sehen in den nächsten paar Tagen Las Vegas mit neuen Augen.

Dick Valmino, der Hotelchef persönlich, lädt sie zu einem kleinen Umtrunk in sein Büro ein und entschuldigt sich für alle Unannehmlichkeiten. Es ist zumindest Aeneas (mit seinem „Menschenkenntnis“-Attribut) klar, dass Valmiono weit mehr weiß als er zugibt, aber aalglatt ist, auch von den vermeintlichen „Hotelboys“ und deren wahrer Agenda und dem im Keller eingesperrten Mann. Aeneas ist clever genug, keine genaueren Fragen zu stellen oder Valmino zu drohen. Vorerst nehmen sie nur das Angebot an, umsonst in ihren Zimmern zu wohnen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

(Ronnie entdeckt an dem Abend außerdem ein paar Hotelgorillas dabei, dass sie weitere der Vermisstenplakate abnehmen, die sein Gesicht zeigen – wie um ihm einen Gefallen zu tun, indem sie ihm Fahnder vom Hals halten!)

Sie beraten sich auf Aeneas‘ Zimmer. Rosa stellt ihrerseits fest, ihr Chef Valmino sei sicher eine große Nummer, und ebenso sicher habe er illegale Machenschaften am Laufen. Ronnie drängt erneut darauf, schnellstmöglich von hier zu flüchten, ohne dass Valmino es mitbekommt, was auch immer er insgeheim mit ihnen im Sinn hat.

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Nach der Session vorgestern folgt nun der Spielbericht dazu. FSK 18 (Aggro-Gewalt, unbekleidete Lykantrophen, und so weiter).
Szene 6:
Die SCs verschwinden erneut aus Las Vegas, diesmal flüchten sie in eigener Regie vor dem Zugriff von Hotelbesitzer Valmino. Bei der Flucht vor dessen Leuten stoßen sie wieder auf den Knochenbeißer-Theurgen Rourke, der schwer suizidal ist, aber nach seinem gescheiterten Versuch, Hector aufzuhalten, nun immerhin noch genug Schneid hat, die Ertwachenden aus der Schusslinie zu dirigieren.

In dieser Nacht erfolgt die Flucht der drei aus dem Hotelcasino. Aeneas verabschiedet sich am Abend bei einem Treffen von seinem Ex Norman, ohne jedoch seine Situation zu erklären, und mietet auf dem Rückweg ein Auto.

Sie fahren mit nur einem Bruchteil ihres Gepäcks raus aus Vegas; sie trauen sich nicht, unter den freundlichen (aber wachsamen) Augen der Hoteliers mit all ihren Taschen durchs Foyer zu gehen, wodurch ihre unangekündigte Abreise offensichtlich würde.
Dennoch folgt ihnen ein dunkler Ford über eine längere Strecke durch die Straßen des "Las Vegas Strip", wie Ronnie durch die Heckscheibe entdeckt..

Erst auf der Landstraße durch die Wüste sind sie sich sicher, ihn abgehängt zu haben. Hier ist es still und einsam. Plötzlich reißt die Wolkendecke auf - ab heute Nacht ist also Vollmond. Erschrocken und gebannt starren sie alle ins silbrige Licht, das auch Sand und Straßenbelag silbrig glitzern und ihre Nervenenden vibrieren lässt, der Wagen rollt aus. Plötzlich schreit Ronnie, "Rückwärtsgang!", als die Scheinwerfer eines Trucks vor ihnen über dem Hügelkamm aufblitzen - sie sind von der rechten Spur abgekommen und stehen halb auf der Fahrbahn. Aeneas kann gerade noch schalten, und das Auto wieder auf die Spur zurück fahren, der Truck donnert mit markerschütterndem Hupen an ihnen vorbei. Der Mond verschwindet wieder hinter den Wolken, Regen zieht auf...

Einiges Hin und Her darüber, was mit ihnen los sein könnte. Alle drei fühlen die Veränderung kommen. Aeneas sagt, sie müssten erstmal raus aus Nevada, er könne die anderen mit nach LA fahren und dort unterbringen. Rosa zischt, auch wenn sie dorthin abhauten, machten sie sich nur weiter verdächtig - vor den Cops UND Valmino.

Dabei tauchen Scheinwerfer auf, hinter ihnen, von vielen Vans. Aeneas gibt Stoff.
Nach stundenlangem Katz- und Maus-Spiel auf den Landstraßen und dem nächtlichen Highway, bei dem sie versucht haben, die Van-Kolonne abzuhängen, stehen sie bei einer kleinen, abgewrackten Tanke auf dem schummerig beleuchteten Parkplatz, und trinken Kaffee und Energy Drinks (beides schmeckt plötzlich für ihre Sinne scheußlich, als sei ihr Geschmackssinn feiner geworden). Sie wissen nicht weiter, Aeneas glaubt nicht, dass sie die Vans wirklich los geworden sind.
(Das Taxi, aus dem ein Penner in Militärjacke mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze aussteigt, bemerken sie zuerst gar nicht.) Dann klopft plötzlich jemand mit der flachen Hand auf ihr Autodach und sie fahren zusammen. (Der Schreck gibt mal wieder je +1 Rage-Würfel; Rosa ist mittlerweile bei 8!) Rosa zischt: Das sei der verlotterte Kerl aus dem Hotel, der ihr neulich nachgeschlichen sei! Aeneas verriegelt hastig die Türen und gibt Gas, bretter herunter vom Parkplatz, zurück in die Dunkelheit der Wüste.

Ein epochaler Platzregen setzt 5 Minuten später ein.
Also weiter nach Westen… sie versuchen, sich wach zu halten. Ron schreckt irgendwann aus seinem Dämmerschlaf auf der Rückbank auf und stammelt laut, "Da! Ausweichen!", er meint, einen großen Hund direkt auf der dunklen Fahrbahn vor ihnen gesehen zu haben, Aeneas reagiert, versiebt jedoch den Fahren-Wurf, und sie donnern in den mit Kies gefüllten Straßengraben. Die Fahrertür wird von außen geöffnet: Im Regen steht der Kapuzen-Typ. "Steigt aus. Wir gehen besser zu Fuß weiter. Sie sind schon ganz nahe.", krächzt er über das Trommeln des Regens.

Sie steigen mit weichen Knien aus. Rosa fragt, wer er ist. "Rourke", erwidert er. (Wie er von der Tanke vorhin ohne eigenes Auto so schnell hierher kommen konnte, will er nicht sagen.) Aeneas will den Abschleppdienst anrufen, aber der Kapuzen-Typ nimmt ihm das Telefon weg und zertritt es, kickt es ins dürre Gras: "Keine Spuren!"

Rourke führt sie in den Nationalpark von Death Valley, nahe dessen Grenze sie mittlerweile angekommen sind. Beim Marsch durch das Unwetter bestätigt er, Valmino wolle ihnen tatsächlich ans Leder.

Im dichten Tannenwald sehen sie Autoscheinwerfer der Van-Kolonne und verbergen sich im matschigen Unterholz. Als die Kolonne vorbei ist, warten sie ängstlich 5 Minuten, dann trauen sie sich wieder raus auf die schlammige Waldstraße. In dem Moment biegt in der Distanz jedoch noch ein Auto um die Kurve: Ein Park Ranger, offensichtlich leicht reizbar und aggro, er steigt aus und schreit sie an.
Aeneas packt den Selbstbeherrschungs-Test bei diesem neuen Stimulus, Ronnie nicht, aber der Spieler setzt 1 Antrieb ein, um unter Kontrolle zu bleiben. Rosa nicht. Sie bildet ungewollt Nachtaugen und Raubtierfänge aus, spurtet instinktgesteuert auf den Ranger zu, der sich tiefer hinter seine geöffnete Fahrertür duckt und auf sie zielt und erneut brüllt, mit überschnappender Stimme. Sie ignoriert die Drohung, erreicht ihn, packt ihn am Kragen, ihr Kopf schnellt durch das heruntergekurbelte Fahrertür-Fenster, beißt ihm in den Hals, er schreit, feuert in die Luft. Sie rammt die Wagentür zu und trifft ihn, er verliert seine Waffe im tiefen Matsch unter dem Ranger-Auto. Aeneas und Ron sprinten ihr nach, als sie den Ranger erneut beißt und ihm die Kehle rausreißt, Blut spritzt dampfend über sie drei und die Wagenseite. Aeneas reißt Rosa weg vom Auto und sie kommt zu sich. Sie sinkt zusammen, öffnet den Mund, betastet vorsichtig ihre Fänge, die anderen beiden schrecken zurück. "Was hab' ich getan", röchelt sie.

Rourke schließt auch zu ihnen auf: "Es ist in Eurem Blut!" Ron wirbelt zu Rourke herum: -"Ein Werwolf. Das Ding, das sie gebissen hat, es war - ein Werwolf!" Rourke: "Ja. Aber es war schon immer in Euch. Es ist Euer großes Vermächtnis. Es ist Vollmond heute nacht: Euer Blut ruft Euch!"

Ronnie kniet sich in den Schlamm und tastet unter dem Wagen nach der Plempe, aber Rourke will dass sie liegen bleibt, hier seien schon mehr als genug Hinweise. "Was geschieht als Nächstes?", wimmert Rosa hinter ihren Fängen zu Rourke gewandt. "Nicht hier. Wir verstecken uns. Wir gehen ins Devil's Hole." Rosa sieht im Mondlicht von unten, wo sie kauert, herauf zu Rourke und sieht sein ganzes Gesicht und erschauert.
Rosas Nachtsicht und Fänge bleiben ihr während dem langen Marsch durch den Wald. Rourke ist deutlich verlangsamt durch schwere Verletzungen, wie vorher schon auffiel. Er hat sie vom Kampf mit Hector, räumt er ein. Aeneas fragt Rourke nach Valminos Zielen. Dieser würde nur ahnen, was sie seien, antwortet Rourke, darum wolle er sie behalten, um vielleicht Hector zu ersetzen. Valmino habe schon zu viel seiner Reputation vor den Normalsterblichen verloren, um aus diesem Spiel jetzt noch aussteigen zu können, ohne doch noch irgendeine Form von Gewinn gemacht zu haben. Und das seien vermutlich die drei SCs. Es gäbe jemanden, auf den Hector bisher gehört habe, und dieser jemand würde womöglich Valmino sehr entgegen kommen, wenn dieser ihm neue Werwölfe liefern könne…

Sie kommen in Sichtweite des Felsens "Devil's Hole", eine weitere Sehenswürdigkeit der Gegend (Wikipedia kennt sie auch). Kurz darauf kesseln die Vans sie ein, von drei Seiten auf einer Wegkreuzung, sie hatten sich ohne Licht genähert. Anzug-Security-Gorillas springen mit gezogenen Pistolen aus den Vans. In dem Moment erscheint der Vollmond erneut hinter den Gewitterwolken. Bei diesen Stimuli (Angriff und Vollmond) müssen alle einen Raserei-Wurf machen und mit 2W6 ihre derzeitig eingespielten Rage-Würfel unterwürfeln. Alle widerstehen der Raserei, Aeneas nur, indem er mal wieder einen Antrieb dafür bezahlt. Auf diese Weise trifft sie ihr Erster Wandel bei vollem Wachbewußtsein.

Rosa nimmt ihre schwarze Crinosform an, was die Sterblichen in unmittelbarer Nähe erstarren lässt (alle, die sie gerade sehen können). Ronnie ist schneller, er geht in Hispo-Form und reißt binnen Sekunden 2 der Anzüge und schnappt nach einem dritten. Aeneas geht in Glabro-Form. 2 der Anzüge, die so zwischen den Vans stehen dass sie Rosa noch nicht gesehen haben, feuern auf Ron in seiner Riesenwolf-Gestalt, aber er weicht zweimal aus. Rosa springt los und schlitzt die Ausgestiegenen auf und pflückt dann 2 weitere Schützen durch die Fenster aus dem Wageninneren, beißt sie und wirft sie weg.
Schon ist es still.
"Schnell. Weg hier. Kommt", krächzt Rourke und sie laufen weg und verschanzen sich in der Felshöhle des Devil's Hole. Hier sehen alle unter die Kapuze, Rourkes Gesicht ist nur halbmenschlich, und und zur Hälfte in behaarter Wolfsform erstarrt.

Rourke gibt in der Höhle einige knappe Erklärungen über die Garou-Nation, den Ronin Hector, und den Ersten Wandel. Währenddessen verwandeln sie sich langsam (und schmerzhaft) zurück, nur Rosas vorhin entwickelte Nachtaugen bleiben noch (die Spielerin findet sie cool).
Rourke ist suizidal (das "Harano"), schwer verwundet, und halb weggetreten, und meint, seinen Dienst an Gaia erfüllt zu haben. Er zieht seine Waffe und richtet sich unangekündigt selbst. Alle springen auf, Ron flieht gar nach draußen. Aeneas holt ihn zurück. Sie verbuddeln Rourke am Fuß des Felsens. Sie dösen etwas in der Höhle, bis am Morgen Stimmen - sicherlich von der Parkaufsicht - sie weg treiben. Von der vollständigen Verwandlung gestern haben Rosa und Ronnie nur noch Lumpen übrig.

Ron will wieder zum Wolf werden, um im Unterholz besser voran zu kommen, aber nun, bei Tag, unter Druck, und mit dem höllischen Muskelkater von gestern, will es nicht gelingen. Als er es weiterhin zwingen will, bildet er nur den vierbeinigen Gang der Wolfsgestalt aus, sonst bleibt er, wie er ist, und alle packt das Grausen (schön ausgespielt übrigens).
Als sie schließlich den Park verlassen und erneut die Landstraße erreichen, sind Rosas und Ronnies Metamorphosen wieder verschwunden.

Alles, was ihnen vorerst bleibt, ist die Connection zu Rourkes Knochenbeißer-Rudel, die ihn als Vorhut geschickt hatten und bald hierher kommen. Sie haben dafür nur einen Hinweis von Rourke, ein Truck-Stop an der Route 66...
« Letzte Änderung: 22.03.2014 | 20:04 von Schalter »

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Szene 7:
Die Erwachten nehmen Kontakt zu Kristina auf, dem Alpha von Rourkes Knochenbeißer-Rudel. Sie schickt sie erneut auf die Fährte von Hector, um die Voraussetzungen zu schaffen, damit das Treiben des Ronin in Las Vegas beendet werden kann. Dieser Auftrag führt die drei ins Lager einer aufständischen Gruppe, die einen Militärbunker umlagern...

Rosa hat nach der vollständigen Verwandlung in Crinosform letzte Nacht nichts mehr anzuziehen außer der Militärjacke von Rourke, die Jungs haben nur zerschlissene Reste ihrer Hosen. Nahe des Highways entdeckt Ronnie glücklicherweise einen kleinen Parkplatz mit mehreren Wohnwagen. Aus einem von denen klaut er eine Auswahl an Klamotten für sie drei.

Per Trampen und Wanderung kommen sie im Verlauf des Tages zu dem genannten Truck Stop an der Route 66. Im altmodisch eingerichteten Inneren treffen sie auf einen Albino-Teenager namens Larry, der hinter dem Tresen steht, und Ronnie und Rosa bemerken „den Fluch“, sie haben gerade mehr Rage- als Antrieb-Würfel und alle Sterblichen scheinen ihnen Angst und Misstrauen entgegen zu bringen. Nur noch Aeneas ist es möglich, normal mit Larry zu reden, und er übernimmt das Gespräch. Larry und die anderen Leute hier scheinen zu glauben, dass Rourke, seine Rudelgefährtin Kristina, und Co. zum organisierten Verbrechen gehören, und ordnen nun auch die SCs dort ein. Larry bringt die 3 in ein Hinterzimmer mit einem Telefontischchen, wo Kristinas Mobilnummer eingeritzt ist, von hier können sie sie anrufen.

Rosa übernimmt das Telefonat. Sie berichtet auf Kristinas Fragen hin knapp von ihrem zurückliegenden Ersten Wandel, davon, dass Hector weiterhin auf freiem Fuß ist, und Rourkes Freitod. Kristina bezeichnet es als Job ihres Rudels, Rourkes Sache zu Ende zu bringen und Hector zu erledigen; sie werden bald in Nevada sein um dies zu tun. Sie will die drei darauf ansetzen, als Nächstes zu einem Ort namens „Bunker 07“ zu gehen und Feuer zu legen oder wasnoch, damit Hector sich nicht wieder dort verstecken kann. Hier wurde er von einem Typen namens Keffler ursprünglich untergebracht, bevor er so viel Identitätsempfinden verloren hatte, dass man ihn unter Valminos Fittiche ins Circus Circus gebracht hatte. Offenbar war Keffler derjenige, dem Valmino zuletzt die drei SCs anbieten wollte als Ersatz für Hector, als er versucht hatte, sie einzufangen.

Keffler hat womöglich eine Blutsverwandtschaft mit den Garou, aber er selber ist keiner und arbeitet auch nicht mit den Überresten der Stämme zusammen. Er recherchiert auf eigene Faust irgendetwas, und die stillgelegte Anlage „Bunker 07“ hängt damit zusammen.

Rosa sagt etwas unterkühlt, sie würden es sich überlegen, ob sie Kefflers Bunker-Camp sabotieren wollten. Kristina ist damit zufrieden und verspricht, dass sie und ihr Rudel die drei später finden würden.

Schließlich entschließen sie sich, auf das Gesuch womöglich einzugehen und sich die von Kristina angegebenen GPS-Koordinaten zumindest mal anzusehen. (Sie sind auch völlig ratlos, wohin sie sonst gehen könnten: Rosa und Ron haben beide kein nennenswertes Zuhause, Vegas ist keine Option mehr, und Aeneas hält es für unvorstellbar, zu sich nach Hause zurückzukehren nach L.A., jetzt wo sie zu Monstern geworden sind.)

Die Koordinaten sind eine felsige Senke in der Wüste, wo sie bei Abenddämmerung eintreffen. Sie überklettern die Reste eines rostigen Maschendrahtzauns, dies scheint ein stillgeleghtes Militär-Areal zu sein. Hier kommt ihnen eine weitere Garou durch die Abenddämmerung entgegen, die Brasilianerin Scare. Der Name ist Programm: Sie hat ihre Arme und Beine zu Läufen verwandelt, die Zähne zu Fängen, und ihre Gesichtsmuskulatur zur wölfischen Visage, und stakst als groteske Erscheinung auf die Eindringlinge zu; alle versieben den Mut-Test und verlieren einen Antrieb-Würfel. Aeneas und Rosa weichen unwillkürlich zurück zum Maschendrahtzaun, Ron wiederum rennt kopflos die Felsen der Senke herab, was Scares Jagdinstinkt auslöst und sie stellt ihm nach. Mit dem vierbeinigen Gang ist sie schneller als er, will ihn tackeln, er schlägt fahrig nach ihr, sie schnappt mit den Fängen mehrmals nach ihm aber verfehlt oder er weicht aus, Geröllstaub wird aufgewirbelt. Ron bildet selber ebenfalls Fänge aus, um zurückzubeißen. Rosa und Aeneas gehen beide in Glabro-Form und rennen den Kämpfenden nach in die Senke. Scare erwischt Ronnie mit den Reißzähnen und er schreit wie am Spieß, schnappt zurück und trifft, Scare weicht zurück, und geht in ihre Crinos-Form.
Sie krallt am sich duckenden Ron vorbei, aber trifft dann Rosa, die zurückbeißt, Scare blockt Rosas Kiefer jedoch mit einem Prankenschlag. Ron verwandelt sich in seine Hispo-Form, Rosa beißt Scare, diese schnappt zurück, Aeneas blockt für Rosa den Angriff ab, Scare versucht ihn zu krallen, und er blockt erneut. Rosa gibt Scare schließlich mit einem Faustschlag den Rest, und diese geht zu Boden und verharrt reglos, die drei SCs beobachten schaudernd, wie sie sich von selbst in ihre zerlumpte, menschliche Gestalt zurückverwandelt.

Sie lassen die Wächterin zurück und schleichen in die Sichtweite des Camps, das um einen stillgelegten Bunker herum aufgebaut ist. (Es sieht aus wie ein Militärcamp, aber die Bewaffneten dort unten sind von ihrem Äußeren zu urteilen sehr wahrscheinlich eher so etwas wie Totalaussteiger.) In Glabroform verbergen die SCs sich zwischen den Felsen und beobachten eine Weile, während ihre Biss- und Klauenwunden in rasantem Tempo heilen. Ron macht sich Sorgen, die Garou-Wächterin von eben könnte ebenso schnell wieder kampfbereit werden, und ihnen in den Rücken fallen oder unten Alarm schlagen; er will schließlich zu den Zelten schleichen und Spanngurte oder Kabelage klauen, um sie zu fesseln. Aeneas will Ron nicht alleine runter zu den Bewaffneten lassen. Etwas angespannte Diskussion. „Dann gehen wir alle“, entscheidet Aeneas schließlich. Rosa schlägt nervös vor, einfach runter zu rennen, Benzin umzukippen, alles anzustecken, und wieder abzuhauen, damit diese Kristina ihren Willen kriegt. Aeneas ist klar dagegen: Wenn Keffler Valminos Interessent gewesen wäre, dem der Casinoboss die Dienste von ihnen drei anbieten wollte (wie Rourke und Kristina gesagt hatten), dann wisse er, womit er es zu tun habe und man würde mit ihm verhandeln können. Die anderen lassen sich überzeugen – vorerst.

Die drei gehen, immer noch in Glabro-Form, runter ins Camp. Die Bewaffneten dort kriegen mächtig Schiss, und ziehen hastig einen Ring um die Neuankömmlinge. Das macht Rosa aggro, und sie geht grimmig in ihre Crinos-Form – das Delirium lässt die Typen erstarren oder in blinder Panik fliehen, nur Keffler, Zach und Clive (nun nicht mehr als Hotelboys verkleidet) und zwei andere Aussteiger scheinen immun gegen das Delirium, wenn auch stark eingeschüchtert. Keffler hat sein SMG mit Laserpointer gezogen und zielt auf Rosas massigen Schädel, als sie sich langsam nähert. Es sei mit Silber geladen, also solle sie bloß zurückbleiben, schreit er, oder er „schicke sie auf direktem Weg in die Urzeit zurück“! (Trotz seiner offensichtlichen Furcht gelingt sein Einschüchtern-Versuch und Rosa muss zwar nicht fliehen oder kleinbeigeben, aber verliert 1 Antrieb-Würfel).
Aeneas verwandelt sich zurück und wird wieder menschlich: Er ruft, sie wüssten von Hector, von Valminos Machenschaften, und jetzt wollten sie reden. „Aber ohne Schießeisen. Ohne Krallen. Einfach wie zivilisierte Menschen. Wir tun einfach so, als wäre alles cool.“ (Er klingt gleichzeitig vermittelnd und bedrohlich.)

Die Aussteiger lassen sich darauf ein. Teile der Mannschaft erholt sich relativ rasch vom Delirium, als Rosa sich zurückverwandelt, auf Kefflers Befehl hin nehmen alle die Waffen runter. Die Situation bleibt jedoch angespannt. Keffler weiß von der Existenz der Stämme, aber er arbeitet nicht direkt mit ihnen zusammen. Er rückt damit raus, dass sein Vater Wissenschaftler war, und für die Regierung gearbeitet hatte, als sein „Erster Wandel“ ihn ereilt hatte, vergleichsweise spät. Der Bunker hier und einige andere Anlagen seien damals eingerichtet worden, um ihn und ein paar andere gefangene Werwölfe zu erforschen. Keffler will in den versiegelten Bunker einbrachen, jetzt wo er ihn endlich lokalisiert hat, und sehen, ob noch Akten oder Daten dieser Forschungen dort drin sind. (Er will wissen, was die Regierung erfahren hat über die Garou, aber vor allem will er wissen, ob der Fluch seines Vaters doch noch auf ihn übergehen könnte, und glaubt, die Erkenntnisse der damaligen Forschungen könnten Einblicke liefern. Er verrät den SCs so wenig davon wie möglich.)

Schließlich braucht Keffler schweres Gerät, um das eigentliche Bunkerschott zu öffnen, oder die unmenschliche Körperkraft mehrerer Garou. Ersteres kann er weder bezahlen noch unauffällig hierher transportieren. Deswegen braucht er seinen alten Kumpanen Hector zurück, weiß aber, dass dieser endgültig übergeschnappt ist und zu gefährlich. Scare allein bekommt das Schott nicht aufgebrochen. Die SCs erklären sich bereit, einzuspringen, wenn Keffler verspricht, Hector keinen Unterschlupf mehr zu gewähren hier (das war, was Kristina erreichen wollte). Sie haben einen Deal.

Scare kehrt wortlos und angeschlagen ebenfalls ins Camp zurück. Sie spricht keinen Brocken Englisch wie es scheint, oder will es zumindest nicht. Die SCs beraten sich in einem der Militärzelte untereinander erneut, und sind einverstanden, für Keffler das Schott aufzustemmen, sie können danach ja abhauen. (Glauben sie!)

Nach Einbruch der Nacht ist alles bereit für das Eindringen in den Bunker…

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Am WE haben die Spieler das Szenario durchgeschafft. Hussa! (Hab' mich nach wie vor über positives Feedback gefreut, was die Mini-Spielregeln betrifft. Ich wollte ganz gern irgendwo eine maßgebliche Schwachstelle finden zum Beheben, aber für meine Leute hat das alles sehr gut funktioniert, aber sie sind auch nicht vom Bastelwahn besessen. Ist sicher mit anderen Runden anders. Weitere Playtests werden es zeigen.) Folgendermaßen ist es ausgegangen:

Szene 8:
Die SCs brechen "Bunker 07" auf, aber bevor sie ihn betreten, bricht die Hölle los auf dem vergessenen Militär-Außenposten, der genau genommen überhaupt nicht wirklich vergessen ist…

Die Anarchisten bauen einen Flutscheinwerfer an einem Lichtmast auf, um optimale Arbeitsbedingungen für die Garou – und hinterher für Kefflers Techniker – zu schaffen. Dann ziehen alle, die nicht immun gegen das Delirium sind, sich zurück. Die SCs gehen alle langsam und schmerzhaft in Crinosform. Zu dritt versuchen die SCs, die versiegelte Stahltür aufzubrechen, aber nur Rosa schafft den Test (2 Erfolge sind jedoch nötig). Sie pausieren nach einer Viertelstunde, Scare wechselt Ronnie aus, und sie versuchen es noch einmal. Diesmal gelingt es (erneut Rosa und Scare sind diejenigen, die je 1 Erfolg würfeln, ein klassischer Fall von Girlpower). Keffler zeigt eine Karte dieses Bunkertyps vor, während sie sich zurückverwandeln. Er will gleich reingehen.

Dabei erscheint eine Silhouette in Crinosform im Flutlicht. Es ist ein altbekannter Schrecken: Hector. Er ist endgültig selbstentfremdet und nur noch ein Untier, und hat instinktiv zu seinem früheren Versteck zurück gefunden – um alle zu killen, die er dort trifft. Keffler kann diesen Auftritt jetzt gar nicht brauchen, und kommandiert Scare los, Hector aufzuhalten, rennt in den Bunker hinein. Es ist an den SCs, zu entscheiden, wem sie helfen.

Hector attackiert in Crinosform, und verwundet Scare, die nicht schnell genug blocken kann, mit seinen Klauen. Rosa verwandelt sich in Crinos-Form, springt neben Scare, um ihr zu helfen, und sie und Hector liefern sich einen Abtausch von Bissen und Schwingern. Die anderen verwandeln sich und schließen auf, Hector ist höllisch schnell, aber mit 4 Garou als Gegner wird auch er nicht fertig, und nimmt Treffer hin, als er nicht mehr blocken kann. Schließlich schlitzt Rosa ihn auf. Dieser kanalisiert seine Rage, und wirft eine 6 – diese Zahl an Trefferpunkten heilt er sofort! Damit ist Hector wieder fast fit, und in Raserei. Aeneas und Ronnie versuchen, ihn zu packen und festzuhalten, aber es ist unmöglich. Aeneas hat jede Menge Sechser als Ini-Resultate, und schnappt in seiner Crinos-Gestalt dreimal in Folge nach Hector, der blockt zwar jedes Mal, aber hat nach Aeneas Ansturm aus Attacken nur noch mickrige 2 Ini-Würfel übrig. Ronnie pest derweil auf allen Vieren los, und bricht den Lichtmast mit dem Flutscheinwerfer aus der Verankerung, und brüllt "weg von ihm!", er will ihn auf Hector fallen lassen. Scare und Aeneas schalten und hechten weg, Rosa aber kann sich nicht lösen, und attackiert Hector erneut (was ihn seinen vorletzten Ini-Würfel zum Blocken kostet), sie ringen, während der eiserne Mast Funken sprühend umstürzt und mit lautem Krachen und Blitzen auf dem Wüstenboden zerschellt, Rosa und Hector weichen beide im letzten Moment instinktgesteuert aus.

Durch das Ausweichen hat Rosa nur noch 1 Ini-Würfel, Hector hat jedoch seinen Letzten dafür verbraucht. Rosa ist damit auch an der Reihe, hechtet geifernd über den brennenden Mast, verbeißt sich in der Kehle des Gegners. Hector spürt keinen Schmerz, er blockt sowohl Aeneas als auch Ron, die herannahen um ihn zu beißen, wirft Rosa in hohem Bogen von sich. Sie rollt sich gekonnt ab und nimmt keine Trefferpunkte dadurch. Ron hat sich bereit gehalten, und springt nun aus der Kauerhaltung, aber verfehlt sein Ziel. Rosa kommt wieder heran gejagt, beißt Hector in den Kopf und ihre Fänge durchschlagen seinen Schädel.

Als sie keuchend von ihm zurück treten, hören sie Helicopter-Rotoren in der Ferne über der Wüste. Sie haben beim Kampf alle drei all ihre übrigen Rage-Würfel verbraucht. Sie rennen nach drinnen durch das offenstehende Bunkerschott, brüllen Keffler nach, er müsse fliehen. Das Licht seiner Taschenlampe ist im Dunkeln nicht mehr zu sehen.

Als die Helicopter über das Gelände donnern, und die hochempfindlichen Crinos-Ohren der Werwölfe überreizen, wird Ronnie erneut von seinem Fluchtinstinkt ergriffen. Aeneas und dann auch (noch kurz zögernd) Rosa folgen ihm raus aus dem Bunker und weg vom Gelände.

Sie sind in den Felsenhügeln, als das Raketenfeuer aufleuchtet und den Bunker kurz taghell macht. Was auch immer die Regierung glaubt, hier über die Garou erfahren zu haben, sie hüten ihre Geheimnisse bis heute, und zwar noch viel aggressiver, als selbst Keffler gedacht hatte… Was aus ihm, Scare, und den anderen wird, erfahren die SCs nicht, sie wägen ab und ziehen es vor, zu fliehen, bevor die Helicopter sie auch entdecken. Nackt wie Gaia sie schuf entkommen sie in die offene Wüste…

An der Stelle mussten wir dann auch enden, aber im Grunde ist das Abenteuer damit geschafft. Aeneas, Ronnie und Rosa haben einiges an Ruhm und Ehre geerntet, indem sie Hector nicht nur den Knochenbeißern ausgeliefert haben, sondern ihn gar selber gekillt haben. Als nächstes werden die SCs auf die Überbleibsel der Garou-Nation stoßen und in ihre jeweiligen Stämme aufgenommen werden.

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Ey wie eingangs versprochen hier das Abenteuer!
Nur für die Augen von Spielleitern. Spieler sollten auch den obigen Spielbericht besser nicht gelesen haben.
Kann man mit wenig Aufwand ummünzen, um es mit den gewohnten W:tA-Regeln zu spielen (einfach entsprechende Spielwerte dazu erfinden, und womöglich mehr Garou und mehr Fantasy-Elemente einbauen, wenn gewünscht).

Ich mega freue mich natürlich über Feedback hier im Thread wenn jemand es gelesen oder selber auch gespielleitert hat!

[gelöscht durch Administrator]

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Re: Werewolf: the Apocalypse, "Still Alive in Las Vegas", Links
« Antwort #10 am: 25.03.2014 | 13:59 »
Hier kurz drei Links für die real-life-Schauplätze des Abenteuers um eventuelles Rumsuchen abzukürzen. (Gugel-Bildsuche hilft bei allen dreien auch weiter.)

Das "Circus Circus"-Hotelcasino:
http://en.wikipedia.org/wiki/Circus_Circus_Las_Vegas

Rhyloite, Nevada:
http://en.wikipedia.org/wiki/Rhyolite,_Nevada

Das "Devil's Hole":
http://en.wikipedia.org/wiki/Devil%27s_Hole

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #11 am: 26.03.2014 | 18:29 »
Also ich habe sehr gerne mitgelesen. So eine Runde würde mich auch mitreißen. :d Werden die SC weiter bespielt?

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #12 am: 27.03.2014 | 08:19 »
 :)
Ja, gute Frage, ob das weiter gespielt wird, und mit welchen SCs. Ich hatte den Leuten das als Spieltest angekündigt, hätte sein können, dass die Spielregeln gar nicht so recht funktionieren oder man noch an was schrauben muss das ich übersehen hatte, also war das Abenteuer als so ne Art One-Shot geplant. Mal gucken ob es weitergeht, am Elan liegt es nicht..

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Wir sind letztlich zusammengekommen um das Schicksal unserer verwahrlosten Garou wieder aufzunehmen. Hurrah, das Underground-Abenteuer/Playtesting geht weiter! Ich hatte immer noch das "typischer-Werwolf-Einsatz"-Abenteuer am Start, aber das hätte einen längeren zeitlichen Schnitt vorausgesetzt, und die Spieler haben sich darauf geeinigt, dass sie lieber kurz nach "Still Alive in Las Vegas" einsetzen wieder wollten, auch wenn das bedeuten würde dass ihre SCs weiterhin keine Gaben, Fetische, und Stammesnamen haben würden. Wir haben vorerst auch noch Zuwachs in der Gruppe bekommen, und der neue SC musste auch erstmal integriert werden.
Ich hab' deswegen zuerst vorgeschlagen, 1-2 Sessions "Freestyle" zu spielen ohne festes Abenteuer, aber dann einen Batzen Zufallstabellen aufgeschrieben, mit denen sich so eine Art Plot von selber ergibt. (Geilo, Playtesting hoch 2.)

Setup:
Die drei überlebenden Garou sind also in Nevada auf Kristina und die Knochenbeißer gestoßen und nach New York gebracht worden. Ihre Erlebnisse um ihr Erwachen sind zu Spielbeginn etwa gut 1 Monat her, und sie sind ein stückweit indoktriniert worden in die Legenden und Lebensweise der Garou-Stämme. So gut das eben ging, die Kontakte sind nämlich eher oberflächlich und die Zeit immer zu knapp, weil in unserer Chronik die Garou-Nation so ausgedünnt ist, viele Werwölfe sind Einzelgänger. (Immerhin ist den SCs überhaupt gelungen, zur Garou-Nation zu finden statt verlorene Lunatics werden zu müssen wie Hector und Scare.) Die SCs wissen also jetzt grob, was sie sind und was ihnen bevorsteht; sie wissen auch dass New York State praktisch alle Stämme beherbergt und damit Chancen bestehen, vereinzelten Repräsentanten aller Werwolf-Völker oder deren Blutsgeschwistern zu begegnen. Das einzige mächtige Caern innerhalb der Stadt gehört alldieweil den Knochenbeißern, die "Septe auf dem Grün". Es ist den drei Neuankömmlingen jedoch bei Höchststrafe verboten, zu versuchen, dorthin zu gelangen, bevor sie nicht ihren Übergangsritus im Kreis ihres jeweiligen Stammes durchlaufen haben. Die Vorbereitungen dafür werden derzeit getroffen. Die zuständigen Ältesten müssen noch passende Riten arrangieren, und in manchen Fällen muss wohl auch noch die ein oder andere Nachforschung angestellt werden beim Zurückverfolgen der Genealogie der drei, und vielleicht gibt es dabei auch Streitereien unter den Ältesten, darum, welcher Stamm Anspruch auf welchen Welpen erheben darf.

Die SCs sind also zum Abwarten verdammt, während sie sich an ihre neuen Sinne und Fähigkeiten gewöhnen. So lange sind sie im Kontakt mit den Knochenbeißern unter der Fuchtel von Mutter Larissa aus dem Central Park, die gelegentlich Kristina oder andere Ältere vorbei schicken um zu sehen, ob sie in Ordnung sind. Russland schickt der Septe auf dem Grün und Mutter Larissa derweil eine weitere Neuerwachte, welche zum Silberfänge-Stamm gehört und bald hier in New York State ihren Übergangsritus durchlaufen soll. Dies ist Sofya Krylowa, kürzlich Erwachter Spross einer hochangesehenen russischen Silberfänge-Familie, unter dem Vollmond geboren, womöglich etwas mehr im Reinen mit ihrer Lykantrophie als die anderen und mit großen Erwartungen an sich und ihr kommendes Leben als Werwolf, aber dafür mächtig eitel (Nerd-Einwurf: Kennt man übrigens als Sofya Softkiller vom alten "Rage"-TCG, habe den Charakterbogen der Karte von damals nachempfunden, aber das braucht die Spielerin nicht zu kümmern, von nun an liegt das Konzept ja ganz bei ihr).

Ey toll, Bilder gucken: Ich hab' mittlerweile eine kleine Gruppenportait-Skizze gemacht. http://undeadmadhatter.deviantart.com/art/Vegas-Werwolves-in-NY-445545494
Links nach rechts: Ronnie Dodson, Aeneas Fuller, Sofya Krylowa, Rosa Loukas.

Szene 1
Also los gehts.
Aeneas holt an dem Tag Sofya vom Flughafen ab. (Die beiden Knochenbeißer-Blutsgeschwister Pittsburg und Chess sollten ihn begleiten, aber es ist was dazwischen gekommen. Jetzt muss Aeneas allein zum Flughafen, obwohl die Blutsgeschwister Werwölfe nur sehr ungern allein herumlaufen lassen in NY.)
Sofya ist fast so arrogant wie schön. Sie verwendet bereits am Gate ihr Schönheit-Attribut, um Aeneas als ihren persönlichen Kofferträger einzuspannen und ihn insgesamt etwas für sich zu vereinnahmen. (Mit dem Attribut ist ihr Erfolg automatisch, außer er kann etwas Passendes dagegen setzen). Dank seiner Menschenkenntnis, mit der er ihre Art durchschaut (und zwar ebenfalls als Attribut, also automatischer Erfolg), und darüber hinaus dem Umstand dass er sowieso bisexuell ist und nicht ganz so leicht um den Finger zu wickeln wie andere Typen, geht er ihr nicht so recht an den Haken. Er ist nur höflich und spielt mit und trägt die Koffer. (Schon gibt's +1 Rage-Würfel für Sofya, die maximaleren Erfolg erwartet hatte.)

Auf dem Weg durch das Airportgebäude werden sie eingeholt von 2 Anzügen, die höflich und verkniffen nochmals Sofyas Ausweis sehen wollen. Sie scheinen sich besser auszukennen als die Schalterbeamte eben. (Leider ist das Ding gefälscht und Sofya weiß nicht ob ein Profi das erkennen kann.) Sie nutzt also erneut ihr Schönheit-Attribut, um die beiden zu verwirren. Sie haben Menschenkennrtnis (entsprechend ihres Berufsstandes) natürlich auch, aber nur als Talent, also müssen sie würfeln, aber einer der zwei hat eine 5 – Erfolg. Sofya erhält noch 1 Rage-Würfel, und dadurch verändert sich der Eindruck den sie erzeugt: Nun hat sie mehr Rage als Antrieb, und "der Fluch" der Lykantrophen beginnt sich zu zeigen, etwas in ihren Augen wirkt furchteinflößend auf Sterbliche. Die sowieso schon misstrauischen Beamten schrecken vor ihrem Blick zurück, und empfinden Sofya jetzt als umso mehr verdächtig.

Aeneas versucht die Situation wieder in den Griff zu kriegen bevor es zu spät ist, mit seinem Überzeugungskunst-Attribut: Er argumentiert, natürlich würden sie beide mitkommen zum Büro der beiden Herren, wie sie wollten, "alles solle schließlich seine Richtigkeit haben", und drückt sich gegenüber Sofya so aus, als "müsse man das den ungehobelten US-Beamten eben nachsehen", obwohl ihre Ersuche Zeitverschwendung wären. Den Bluff fressen sie mit Stumpf und Stiel, und sind etwas peinlich berührt (nervöses Krawattezurechtrücken). Sie checken nur noch einmal kurz Sofyas ID, aber nur mit bloßem Auge, entschuldigen sich und dampfen ab.
"Gar nicht schlecht, Mr. Fuller", sagt Sofya glatt. Aeneas fragt, was die wohl so verdächtig gefunden hätten? Sofya flüstert im Weitergehen, ihre ID sei natürlich gefälscht worden von ihrer Familie, damit sie in die USA einreisen habe können.

Szene 2
Ronnie derweil lungert am Times Square herum und lässt sich treiben vom Menschenstrom. Hier fängt er ungeplant einen bekannten Geruch mit seinen überscharfen Sinnen auf: Den von Zach, den Trucker-Typen-"Hotelboy" aus Kefflers Reihen aus Vegas. Der Geruch führt ihn in einen Hauseingang eines Apartmentgebäudes, wo er sich wieder verliert… Ron bekommt direkt einen Stimulus-Test verpasst, um zu sehen, ob er sich durch den Reizinput ungewollt zu verwandeln beginnt; der Spieler gibt 1 Antrieb-Würfel ab um den Stimulus zu unterdrücken und normal (und unverdächtig) zu bleiben.

Szene 3
Aeneas erscheint mit Sofya nach längerer Taxifahrt im kühlen, abgewrackten Kellerapartment in der Bronx, das ihnen für ihren Zwischenaufenthalt vom Knochenbeißer-Stamm gegeben wurde. (Sofya sieht sich leicht pikiert um, sie ist Besseres gewohnt.) Kurz vorher ist Ronnie eingetroffen mit seinen heißen News. Rosa sitzt rauchend und geradezu lauernd in Jalousien-Nähe und ist ruhelos (wie immer seit sie hier abhängen müssen). Sie begrüßt Sofya nett (und ein klein wenig abwesend). Diese hat ihr perfektes, eisiges Lächeln aufgesetzt. "Wir besprechen uns um 19.00", stellt sie fest.
"Zach ist in der Stadt", wiederholt Ronnie seine Neuigkeiten, jetzt an Aeneas gewandt. Sie beraten sich kurz, und informieren Sofya über ihre Entführung durch Zach & Clive in Nevada. Diese hört aufmerksam zu, und ordnet dann an, dass sie der Fährte nachgingen, so lange sie noch frisch genug wäre, und zwar alle gemeinsam.
"Das ist eins unserer Probleme", knurrt Rosa angespannt. "Ich mache es zum Problem des Rudels", stellt Sofya fest. Rosa: Das 'Rudel', aha. So laufe das bei ihr in Russland? Sofya: "Goldstück, so läuft das überall in der Großen Garou-Nation", sie seien Rudel, einer führe. Rosa will Aeneas Meinung wissen. Dieser zögert, und sagt dann, sie alle seien hier ziemlich angewiesen auf den guten Willen von Kristina Nachtmähne und die Garou von New York, auf ihre Deckung und ihr bisschen Geld. "Wir tun weiterhin, was sie sagen", und wenn das hieße, irgendwelche Hierarchien zu befolgen, sei es drum. Sofya lächelt ihn herrschaftlich an: "Guter Junge. Die Vorfahren werden stolz sein." Aeneas zieht eine Spock-Augenbraue hoch.
"Lasst uns gehen", krächzt Ronnie tonlos.

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Szene 4
Die Videoschirme am Times Square sind besonders flashig und enervierend für die Garou, als sie an der Ampel stehen, alle +1 Rage. (Nun ist auch Rosa über der Grenze und man wird ihr "den Fluch" ansehen.) Ronnie zappelt herum.

Sie treffen im Apartmentblock auf einen altpapierfarbenen Pförtner, nachdem sie entdeckt haben, dass es keine ordentlichen Klingelschilder hier gibt.
Aeneas will einfach zu dem griesgrämig aussehenden Pförtner gehen und 'ne Personenbeschreibung machen, um rauszufinden ob einer wie Zach hier ein- und ausgeht. Für Aeneas wirkt der lykanntrophische Fluch derzeit nicht (er hat eh viel Antrieb und wenig Start-Rage). Die anderen beobachten mit Abstand, wie Aeneas einfach nett und fröhlich zu sein scheint als er mit dem alten Pförtner ins Gespräch kommt. Kurz darauf beschreibt er Zach (Trucker-Schnauzbart, lange, dünne Metal-Haare, vermutlich Pornosonnenbrille, Fingerringe), und der Pförtner nickt bestätigend, sagt Aeneas die Nummer von Zachs Apartment und lässt sie hoch.

Auf dem runtergerockten Flur finden sie die Apartmenttür verschlossen vor und 2 unsympathisch aussehende Herren in hellgrauen Anzügen davor, einer mit Gelfrisur und mächtigem Kiefer, einer mit Aktenkoffer. Ronnie entdeckt (findig wie immer) das Logo "Multiserv" auf den Kugelschreibern beider Anzüge. "Sie kennen Mr. Grey?", fragt einer der beiden nach kurzem, unbequemen Schweigen, und ob sie auch zu ihm wollten. Rosa entgegnet schnippisch, sie kennten ihn gut genug, um zu wissen, dass er nix von Vertretern an der Tür kaufe. "Wir sind keine Vertreter", kommt die leidenschaftslose Antwort. Rosa: Was sie dann wollten? Erneut genervtes, überhebliches Schweigen. Dann murrt der mächtige Kiefer, sie hätten "geschäftlich mit Grey zu tun". "Also am Ende doch vertreter, was..?", lächelt Rosa spitz und provokativ. Aeneas und Ron bemerken, dass sie beginnt, sich fest zu beißen. Aeneas murmelt, sie würden "Zach dann eben später im Club treffen", und legt Rosa eine Hand auf die Schulter. Sie seziert die Anzüge noch kurz mit einem letzten bedrohlichen Blick und wendet sich dann ebenfalls ab.

Im Treppenhaus: Sofya: Was waren das für Kerle? Aeneas: Keine Ahnung, die wären in Vegas nicht da gewesen. Da hatte sich Zach mit ganz anderen Leuten rumgetrieben. Rosa: Sie sollten die beiden Anzüge beschatten. Aeneas: Könne Rosa denn sowas? Sofya: Sie alle könnten derartiges, sie seien Garou – die perfekten Jäger.

Sie warten vor dem Gebäude bis die Anzüge raus kommen, 20 Minuten später. Ron hat seine wölfische Witterung ausgebildet und schnuppert: "Ich rieche… schwer zu sagen, Enttäuschung. Sie sind frustriert." Rosa notiert sich ihr Autokennzeichen. Aeneas: Ob die zu Valmino gehören könnten? Rosa: Sie glaube kaum, dass Valmino und Zach noch einmal zusammenarbeiten würden.
Ronnie erwähnt ihr Firmenlogo, "Multiserv".

Szene 5
Bis zum Abend haben sie den Namen gegoogelt und herausgefunden dass es sich um eine Dienstleistungsfirma handelt, die unter anderem Security Services anbietet. (Die Website sieht ganz unauffällig und mondän aus, absolut nicht schattenhaft.)
Die SCs haben also ihre Kontakte, die beiden Teenager-Kin-Geschwister eingeschaltet, Verwandte der Knochenbeißer aus der Septe auf dem Grün. Vom Netzwerk der 'Beißer erhoffen sie sich, mehr zu erfahren.

Die beiden punkigen Teenies, Pittsburgh und Chess, kehren also zurück mit einem Botengang eines anderen Rudels, das sie im Central Park getroffen haben: Das Auge-Um-Auge Rudel (gedenke, seine Reputation zu vergrößern, indem es sie in einer Herausforderung schlage, und so Schande über ihre Blutlinien bringe". (In Wirklichkeit ist dies eine Scharade, sagt meine Zufalls-Tabelle, aber das kriegen die Spieler noch nicht gesagt!)
Die vier sind etwas vor den Kopf gestoßen wegen dieser Dreistigkeit, immerhin sind sie selber noch nicht einmal in ihre Stämme aufgenommen. Sofya fängt sich sofort wieder: Derartiges sei ja nur eine Frage der Zeit gewesen. Nun, sie könne die infantile Herausforderung abschmettern, aber es gezieme sich nicht. Es müsse also Zeit dafür gefunden werden neben der anderen Sache. (Aeneas bemerkt, dass sie nicht blufft und den beiden Kin gegenüber die Starke markieren will, sondern wirklich sicher ist, erfolgreich daraus hervorzugehen!)

Pittsburgh und Chess sagen, das Auge-Um-Auge-Rudel sei seit einigen Wochen auf Durchreise hier in NY, Schattenherrscher aus Mexiko. (New York State sei ein Schmelztigel, zu dem viele der Pfade führten, auch für die Garou-Nation.) Sie kämen unter in der Septe auf dem Grün – in welche die SCs bis zu ihrem Übergangsritus nicht vorgelassen würden. Die Geschwister sind bereit, eine Antwort zu überbringen in die Nähe der Septe, damit diese die Schattenherrscher erreiche. Sofya setzt in offiziellem Tonfall dazu an, aber Ron grätscht dazwischen und fragt: Hätten diese Schattenherrscher selber eigene Connections in New York? Pittsburgh nickt: So halbwegs, es gäbe einen ihrer Blutsbrüder, der mit ihnen aus Mexiko kam, aber dieser kommt nun vorerst in einer WG unter in Queens. Diese gehört Blutsgeschwistern der Kinder Gaias, welche derzeit auf den Typen Acht gäben. (Aeneas kennt die WG schon, er war ein paarmal kurz dort.) Irgendeine Kacke wäre da am Dampfen gewesen, hat man gehört.

Szene 6
Spät an diesem Abend treffen die SCs dort ein, Aeneas übernimmt die Führung. Die Kin in der WG sind gleichzeitig furchtsam und erfreut, als ihr neuer Bekannter (und womöglich baldiger Stammesbruder) mit seinem Rudel erscheint. Mia die Hippie-WG-Mutti stellt ihnen auf ihr Gesuch hin Fernando aus Mexiko vor: Dieser ist ein gestandener Mann, aber dennoch introvertiert und ängstlich. Er fragt mehrmals vorsichtig nach, ob nicht doch das Auge-Um-Auge-Rudel oder andere Schattenherrscher sie schickten. Aeneas redet beschwichtigend mit ihm und sagt, sie hätten nicht direkt mit seinem Stamm zu tun. Fernando umreißt vorsichtig, dass er mit dem Auge-Um-Auge-Rudel und zwei weiteren Kin aus Mexico City hierher kam, um mit den Knochenbeißern von der Septe auf dem Grün Daten auszutauschen über "den Feind", und um einen Fetisch von ihnen entgegen zu nehmen, den diese den Schattenherrschern seit einiger jüngster Verwicklungen geschuldet hätten. Es sei am Central Park West jedoch zu einem häßlichen nächtlichen Zwischenfall gekommen, bei dem der Ahroun der Schattenherrscher im Vollmondlicht durchgedreht wäre und einen der Knochenbeißer-Kin gekillt hätte. Fernando ist geflohen und von den Knochenbeißern wiedergefunden und bei den Kindern Gaias untergebracht worden. Das Auge-Um-Auge-Rudel hat Buße getan in der Septe auf dem Grün und hat viel Ehre aberkannt bekommen. WG-Chefin Mia meint, nun würden sie wohl Herausforderungen aussprechen, um ihre angekratzte Reputation wieder aufzubessern!

Fernando gibt den SCs einen USB-Stick mit, auf dem noch restliche Daten sind von "seinem" Rudel, früher oder später würden sie diese vielleicht einfordern, und er hat so gar keinen Bock, ihnen noch einmal entgegen treten zu müssen in nächster Zeit. Sie sagen, sie dürften nicht zur Septe, wo die Schattenherrscher unterkämen, und Fernando erwidert, sie könnten auch in die Vorstadt von Staten Island, wo die Schattenherrscher eine kleine Bude am Strand gemietet hätten.

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Szene 7
Dies ist womöglich der perfekte Anlaufpunkt, um dem gegnerischen Rudel vor einem Duell etwas auf den Zahn zu fühlen, finden Rosa und Ronnie. Nach 0 Uhr kommen sie auf Staten Island an, es stürmt und nieselt. Das Ferienhaus ist wie eine kleine Condo und liegt an einem kiesbedeckten, grauen Strand. Ron will dass jemand ranschleicht, und erstmal spioniert, aber niemand von ihnen fühlt sich sonderlich geeignet dafür. Sofya ist eh der Meinung: Wenn sie dort auftrete, würden die Schattenherrscher schon spuren. Rosa grollt, langsam reiche es ihr, Sofya könne nicht immer für sie alle entscheiden! Sofya sieht sie kalt an: Solle das "eine weitere Herausforderung sein, diesmal aus den eigenen Rängen"? –"Kannst Du haben."
Sie starren sich an, aber niemand von ihnen schaut weg oder senkt den Blick. "Ich geh' schonmal vor", sagt Ronnie und wendet sich geduckt ab, "Nein!" sagen beide gleichzeitig und drehen sich ebenso gleichzeitig nach ihm um.

Dabei bemerkt Ron 2 Vans, die zackig vor der Condo vorfahren oben an der Straße. Schwarz gekleidete Typen mit Schirmmützen steigen aus und rücken zu Tür und Fenstern vor!
Die vier wollen die Steintreppe hoch schleichen zur Rückseite des Strandhauses, aber zu viel Kies und Geröll knirscht unter ihren Schuhen, sie ahnen dass sie drinnen gehört wurden. Ronnie geht in Glabroform und schlägt kurzentschlossen die Scheibe ein; sie klettern nacheinander rein und lauschen in die Stille, alle Einbrecher scheinen erstarrt und man hört sie nicht auf ihren Positionen, wo auch immer im dunklen Haus sie nun sind. "Ey hallo wir haben Euch am Arsch! Wir rufen die Polizei!", ruft Rosa unsicher. Die Erwiderung ist MP-Feuer von der Treppe!

Sofya verwandelt sich in ihre schneeweiße Crinos-Form, aus den Kehlen mehrerer Gegner dringt heiseres Schreckensgeschrei, aber sie verfallen nicht ins Delirium! Kugelsalven reißen die Dielen vor Sofya auf, und sie springt weg. Ron in Glabro-Form rennt brüllend auf die Treppe zu, eine Salve geht an ihm vorbei. Rosa verwandelt sich ebenfalls in Crinos-Form.
Sofya macht einen weiten Satz die Treppe hoch, will sich an der Wand festkrallen, und mit einem weiteren Sprung von dort aus die Einbrecher attackieren, die oben am Treppenabsatz stehen, aber sie reißt nur Tapete weg statt Halt im Mauerwerk zu finden und kracht unsanft zwischen die Gegner. Rosa klettert derweil außen am Geländer hoch. Ronnie geht in seine bevorzugte Hispo-Form. Aeneas hat Schwierigkeiten, sich zu verwandeln, er bildet nur Witterung aus, und bei seinem zweiten Versuch nur Klauenhände dazu.
Rosa kommt oben am Treppenabsatz an und Sofya rappelt sich wieder auf die Hinterläufe auf, und sie kassieren jeweils eine Salve aus nächster Nähe. Beide killen sofort (und automatisch) den jeweiligen Schützen. Ron springt vierbeinig ebenfalls zwischen sie. Rosa schmettert einen Dritten von der Treppe, Ron reißt einen Vierten. Ein einzelner Einbrecher steht bisher ungesehen im EG in einem Zimmereingang und schießt auf Aeneas, der immer noch unten am Fuß der Treppe ist, der taumelt, mit seiner vorbereiteten Aktion herumwirbelt und zum Angreifer rennt, und diesen mit seinen Klauen aufschlitzt. Rosa reißt den letzten Feind auf der Treppe in Stücke.

Ronnie, Rosa und Sofya verwandeln sich zurück, und sind praktisch nackt. Die Schusswunden verschwinden, nachdem die Kugeln binnen Sekunden heraus geeitert sind (bäh!). Die auffallend fahlhäutigen Einbrecher haben keinerlei Firmenlogos an sich. Die Reifen der Vans auf der Straße vor dem Haus quietschen: Die Fahrer haben gecheckt was Sache ist und fliehen! "Verstärkung wird vermutlich gleich hier sein!", zischt Sofya aufgeregt. Ronnie: Und das andere Rudel? Aeneas hat noch seine Witterung, und meint, "Es ist niemand hier." Sofya zischt, sie brauchten noch Klamotten, bevor sie wieder raus liefen, und will die Zimmer durchsuchen. Rosa denkt an "Bunker 07", und wie das dort mit der Verstärkung war: Keine Zeit zu verlieren! Raus hier!
Aeneas ordnet an, Rosa und Sofya sollten schon mal raus gehen und schauen, ob auf der Straße die Luft rein sei, er und Ronnie würden schnell nach Klamotten oder Hinweisen schauen. Rosa zögert und wird ärgerlich, aber Sofya zieht sie zurück zu dem eingeschlagenen Fenster, durch das sie alle reinkamen. Ronnie bildet ebenfalls Witterung aus, und will auch noch Nachtaugen, aber packt den 2. Teilverwandlungs-Wurf nicht und geht statt dessen ungewollt in Crinos-Form. Aeneas schreckt zurück, und zischt, keine weiteren Verwandlungskunststücke jetzt, Ronnie solle einfach so bleiben wie er jetzt ist, aber bloß nicht ausflippen. Nicken. Aeneas erschnüffelt die Zimmer des eingemieteten Rudels: Sie sind vier, und er klaut ein paar Klamotten. Ronnie derweil entdeckt ein Notizbuch mit einer Mobilfon-Nummer darauf, die auffällig markiert ist, und liest darüber den Namen – Zachary Grey. Er memoriert die Nummer (automatischer Erfolg dank seinem Attribut).

Rosa und Sofya laufen (nach einem Blick auf die nun leere Straße) die Steintreppe hinter der Condo hinab und kauern sich in den Windschatten der Treppe. (Die Zufallstabelle macht sofort Schwierigkeiten, so wie es ihr Job ist.) Es nähert sich aufgeregtes Hundegebell, der Köter eines Spaziergängers riecht das Blut der getöteten Einbrecher und die Lykantrophie der beiden und dreht durch, der Typ nähert sich misstrauisch, er sieht bei Sturm und Nacht, dass die Mädchen nix anhaben, aber nicht das Blut auf ihren Gesichtern und Unterarmen. Vor Stress, vor allem aber wegen dem hysterischen Bellen des Handtaschenwauwaus, müssen beide einen Check machen, um eine Anwandlung zu vermeiden. Beide versieben ihn so eben grade (3er, und Erfolg hätten sie ab 4ern), und erhalten zufällige Teilverwandlungen, Rosa bildet Wolfsgehör aus und Sofya Fänge. Dann wird gewürfelt (ich hab' für dieses Abenteuer auch für Anwandlungen eine Tabelle): Rosa reagiert auf das Gebell mit lautem, wölfischen Knurren. Sofya würfelt "fortschreitende Verwandlung" und geht in den Vierbeinigen Gang (ohne ihre Gestalt ansonsten zu verwandeln, yay, schön horride)! Das erkennt der Hundehalter dann doch, trotz Dunkelheit, und erstarrt. Sofya will auf ihren Läufen auf ihn zu staksen, aber Rosa hält sie bei den Schultern gepackt und faucht "Nein!", da kommt Sofya zu sich, sinkt zusammen, zittert, und versucht sich zurückzuverwandeln. Da endlich setzt der Fluchtinstinkt des Typen mit dem Hund ein, er dreht sich um und rennt – ein weiterer Stimulus! Diesen Test packen aber beide, und bleiben rational. "Jetzt müssen wir ihn reißen, Rosa!", raunt Sofya über das Heulen des Windes, "Wir heben sonst den Schleier!" Rosa schüttelt den Kopf, und stammelt, "Nein." Sofya nickt, "Doch! Wir haben keine Wahl!" Es sei das Gesetz.
Da erscheinen die beiden anderen wieder: Was ist los, fragt Aeneas. Rosa deutet nur auf die Silhouette des Fliehenden. Sofya setzt ihm mit einigen großen Sprüngen nach. Aeneas schreit, "Halt, warte!", und leiser, damit man ihn auf der Straße nicht doch noch hört, es würde eh jemand in der Nachbarschaft das MP-Feuer gehört haben! Die Cops würden gleich hier sein. "Wenn wir jetzt den hier töten, werden wir noch mehr Augenzeugen kriegen, die wir töten müssen!" Sie verharrt auf ihren merkwürdig zu Läufen verlängerten Armen und Beinen auf dem Kies stehend, und sieht sich nach den anderen um: "..Also schön. Das wird jedoch ein Nachspiel haben, dass wir diesen hier ziehen lassen haben…"

(Die Spielerin könnte gegenwürfeln um Aeneas' automatischen Überzeugungskunst-Erfolg durch sein Attribut mit einem eigenen Erfolg zu kontern, aber ist selber ganz froh, den Fuzzi nicht killen zu müssen.)

(Ey Edit, Schreibfehler weg.)
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 21:39 von Schalter »

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Hier sind die weiteren Szenen, die am WE durchgespielt wurden:

Szene 8
Notdürftig am Strand vom Blut gesäubert, und mit den T-Shirts und Lederkluft-Schnürhosen an, die offenbar die bevorzugte Mode der Schattenherrscher ausmachen (alles schwarz oder dunkelgrau), machen sie sich von Staten Island wieder davon.

In einer Telefonzelle in Manhattan erfolgt ein nächtlicher Anruf bei Chess um diese loszuschicken, die Septe zu warnen, dass es einen Überfall einer unbekannten Firma oder Gruppe auf das Strandhaus der Schattenherrscher gab.

Danach ruft Ronnie Zach an mit der memorierten Nummer aus dem Strandhaus. „Zach Du Mistkäfer!“, begrüßt er ihn, als dieser an sein Mobilfon geht. Wer dran sei?, fragt Zach grummelig. –„Vegas, Zach. Du erinnerst Dich an uns. Hector.“ Die Reaktion ist ein hörbares Schlucken. Dann Zach: „Ihr drei seid in New York, oder?“ Ron knurrt, sie wüssten, dass er, Zach, seinerseits auch hier sei, und sie wüssten von dessen Connection zum Auge-Um-Auge-Rudel. Zachs Stimme wirkt belegt, fast etwas besorgt?, und er will, dass die SCs in eine Bar im Zentrum kommen, um ihn dort zu treffen. Ron sieht sich fragend zu den anderen um, fragt leise, was sie dazu meinten, Rosa schüttelt den Kopf: Erst müssten sie mit den Älteren sprechen, die Chess anschleppen wird. Ron sagt also Zach, sie hätten grade keine Zeit. –„Dann gib‘ mir eben Deine Mobilnummer Du kleiner Hosenscheißer“, kommt die Antwort. Ronnie faucht, „Ich hab‘ kein Telefon! Ich bin ein verdammter Werwolf, Alter! Wir rufen Dich an.“ Damit hängt er ein.

Eine Rostlaube von einem alten Ford-Kombi tuckert bald darauf an den Bordstein wo die Telefonzelle steht. Mehrere finster dreinblickende Farbige in Gangklamotten stoßen von innen die Tür auf und winken die SCs rein: Knochenbeißer aus der Septe.

Szene 9

Auf dem schummerigen Parkplatz eines schrottigen Diner am Rand von Manhatten warten sie längere Zeit im Auto, auf das höher gestellte Knochenbeißer-Rudel von Borrowed-Furcoat und Kristina Nachtmähne, die laut den Gangstertypen grade aus der Septe im Central Park kämen und wüssten, was Mutter Larissa zu tun gedenke wegen dem Überfall, den die SCs gemeldet hätten. Endlich trifft deren Karre ein und ein arrogant und brutal aussehender, hagerer Penner in einem schmuddeligen Pelzmantel steigt aus und kommt an das Beifahrerfenster, Borrowed-Furcoat. Er gibt den Wartenden nur zu verstehen, dass heute Nacht „keiner mehr groß irgendwo rumzuschnüffeln habe“ und die Rudel der Septe auf dem Grün vorsichtig und nur nach und nach dorthin zurückkehren sollten. „Zu viele Augen überall“, Mutter Larissa habe den Kriegszustand wieder ausgerufen.
„Diese Typen – sind das die von Multiserv gewesen?“, fragt Aeneas von der Rückbank, aber der Pelzmantel mustert ihn nur durchdringend durch das Fenster des Ford, antwortet nicht.

Zwei Polizeifahrzeuge jagen dabei in unmittelbarer Nähe auf der Straße vorbei, und wegen des Sirenenlärms müssen alle einen Rage-Wurf machen und nur Ron packt ihn, alle 3 anderen legen zähneknirschend einen Antrieb-Würfel ab um nicht in Raserei zu verfallen, das können sie gerade gar nicht brauchen. Rosa steigt jedoch geladen aus dem Ford aus (ihre Rage-Würfel nähern sich mittlerweile dem Maximum). Just in dem Moment tritt eine abgehetzt wirkende Gestalt in schwarzer Lederkluft und mit schwarzem Mantel aus dem Hintergrund neben sie und packt sie am Schopf, versucht sie zur Begrüßung mit der Stirn gegen das Autodach zu schlagen, aber Rosa windet sich aus dem Griff heraus und packt ihrerseits den Angreifer am Kragen, sieht knurrend in sein blasses, aristokratisches Gesicht mit dünnem schwarzen Bart. „Wenn man dem Geruch folgt, den Eure Kleider ausströmen, ist es, als würde man sich selbst durch die Stadt folgen“ zischt er, mit zu einem zynisch-bösen Lächeln verzogenem Mund. (Die SCs haben ja immer noch die auf Staten Island mitgenommenen Kleider an, und so konnten die Schattenherrscher ihrem Geruch folgen!)

Die anderen Garou steigen hastig auch aus dem Ford aus, einige der Farbigen greifen unter ihre Jacken. „Es wird ja auch Euer Typ verlangt, Conrad Eisenzunge“, schnarrt Borrowed-Furcoat wütend, „..aber nicht hier, Schattenherrscher!“
Conrad lässt Rosa zögerlich los. (Sie behält ihn ihrerseits weiterhin am Schlafittchen gepackt.) „Erlaubt mir, zu widersprechen, Knochenbeißer“, eröffnet er, und meint, die vier Welpen seien in ihr Versteck eingedrungen und hätten sie bestohlen. Rosa fällt ihm ins Wort: „Halt‘ doch den Rand, ich beiße Dir noch den Kopf ab!“ Conrad führt seinen Satz unbeirrt fort, „..und sie stehen in losem Kontakt zu dem Blutsbruder, der unser Rudel verraten hat, und sie sind derzeit flüchtig vor unserer Herausforderung!“
Borrowed-Furcoat fletscht zurück, dass man ihr Rudel offenbar mit einem kleinen First Team hatte ausschalten wollen und es diese Welpen waren, die das Versteck verteidigt hätten, und dies hätte „mehr Gewicht heute Nacht“ als alle Anschuldigungen; und die vier Schattenherrscher „täten verreckt nochmal gut daran“, sich mehr darum zu scheren. „Ihr wollt Mutter Larissa schließlich nicht endgültig angepisst machen.“

Conrad macht sich von Rosas Griff los und hebt gespielt defensiv die Hände: „Natürlich.“ Zu den SCs meint er: Sie sollen ihm ihre Klamotten zurückgeben, dann sähe er über ihren Diebstahl hinweg.
Sofya entgegnet: „Kein Diebstahl, nur eine Leihgabe von Euch an uns, das sei versichert.“ Sie erhielten alles zurück zum Zeitpunkt ihres geforderten Duells.
Conrad schüttelt den Kopf, man habe ihn wohl schlecht verstanden, er fordere den Besitz seines Rudels ein, per sofort. „Lasst die Hosen runter und hockt Euch ins Auto, dort könnt Ihr warten, Welpen.“ Rosa widersteht dem sich nähernden Wutanfall erneut (ihre Willens-Reserven gehen langsam zur Neige, aber ihre Rage ist jetzt volle 10!). Die SCs haben gecheckt dass Conrad Eisenzunge ein Spielchen inszeniert um sie hier vor den anderen Garou vorzuführen, aber es so gedreht hat, dass sie aus diesem nicht recht aussteigen können.
Zwei weitere der vier Werwölfe vom Auge-Um-Auge-Rudel schälen sich langsam aus den Schatten und treten hinter Conrad ins matte Licht des Diner-Parkplatzes. Conrad sagt gefasst, man hätte vorerst eh abzuwarten. Wenn die Welpen es so wollten, fände ihr Duell statt, während Mutter Larissa sich mit den anderen Ältesten im Central Park berate.
Darauf, dass sie das wollten, schnappt Rosa, unüberlegterweise, könne Conrad sich verlassen. Damit ist es ausgemacht.
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 17:19 von Schalter »

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Szene 10
Schauplatz: Ein vernageltes Wohnhaus auf einem abgesperrten, unbeleuchteten Grundstück, die dreckige Terrasse mit dem Pool, in dem Regenwasser steht. Die Knochenbeißer und Schattenherrscher postieren sich stumm nach und nach im Kreis, mittendrin die SCs. Der riesige, bärtige Mexikaner mit der öligen Haarmähne und schwarzer Lederkluft, Miguel Ehre-den-Gefallenen, verlangt den Namen seines Duellgegners genannt zu bekommen.
Rosa und Sofya (die Ahrouns) wollen beide diejenige sein die das Duell übernimmt, und zwar unbedingt. Es gibt ein kurzes Hin und Her zwischen ihnen. Aeneas will vermitteln, aber Sofya zischt, er würde das Rudel womöglich im Freiden anführen, aber nun sei Krieg. Sofya und Rosa starren sich an: Sofya zwingt Rosa schließlich, den Blick zu senken mit ihrem eisigen Starren. Rosas Kehle entringt sich ein wimmerndes Knurren, ein Laut purer Frustration, sie wendet sich ab.

Sofya nimmt den kruden, gebogenen Metalldolch entgegen, den Borrowed-Furcoat ihr reicht, und er sagt leise zu ihr, sie solle auch Nachtaugen ausbilden, um sich in dieser Dunkelheit nicht zu benachteiligen. Das versucht sie, aber packt den Wurf nicht, und muss deswegen eine zufällige Verwandlung vom Stapel abheben: Crinos-Form. Miguel zuckt die Schultern, und tut es ihr nach (er will sich ganz bestimmt auch nicht benachteiligen, wie’s aussieht).

Conrad Eisenzunge hebt die Stimme: Bei Miguel’s Sieg würden die Welpen die Unterlegenheit ihrer Blutlinien gegenüber der des Auge-Um-Auge-Rudels eingestehen und nebenher alle Besitztümer der Schattenherrscher wieder herausgeben (und die Lederkluft ersetzen, welche Sofya eben mit ihrer ungewollten Verwandlung zerstört habe), einschließlich allem, was sie von Fernando dem abtrünnigen Blutsbruder haben könnten. (Aeneas sagt leise zu Ron, woher wüssten wohl die Schattenherrscher überhaupt von ihrem Treffen mit Fernando? Kristina hört das und knurrt, auch das hätten die Schattenherrscher womöglich einfach gewittert, vielleicht haben die SCs noch etwas von Fernandos Geruch an sich. Aber die Wahrheit sieht etwas anders aus, und Aeneas hat Conrad bereits insgeheim durchschaut, nicht zuletzt dank seinem Menschenkenntnis-Attribut.)

Sofya und Miguel in ihren Crinosgestalten umkreisen sich lauernd. Dann springen sie los: Beide boosten ihre normale Initiative bis zum Limit von 5 Aktionen mit Rage-Würfeln. Miguel hat stattliche 4 5er, aber Sofya ist noch schneller mit 2 6ern! Sie greift an, und die Dolche der beiden kreuzen sich, Miguel startet seine Serie von Attacken, Sofya pariert alle bis auf eine, dann eine 2. Serie in der zweiten Kamprunde, Stahl klingt auf Stahl im Sekundentakt.

„Sie sind gleich gut, es entscheidet nur noch, wer mehr Zorn in sich hat“, raunt Kristina zu den 3 andern zuschauenden SCs. In der 3. Runde hat Sofya immer noch 5 Ini-Würfel, Miguel hat nur noch 3. Sie kassiert absichtlich einen zweiten Treffer um eine Aktion mehr zu haben und einmal mehr unpariert Schaden machen zu können, bei dem Treffer schleudert Miguel sie jedoch im hohen Bogen in den neben ihnen gelegenen Pool. Japsend taucht sie aus dem Regenwasser auf zum Hohngelächter der Schattenherrscher, aber statt wie erwartet erst wieder an Land zu klettern, bevor sie weiter kämpft, rammt sie im Auftauchen Miguel den Dolch ins Bein, und zieht ihn dann zu sich runter ins Wasser. Sie fechten dort weiter; dabei will Sofya einem Streich ausweichen durch einen Sprung zurück an Land, und Miguel trifft sie dabei mit dem Dolch in den Unterarm, und sie schlägt unabgefangen auf den Steinplatten auf. Damit sind ihre Trefferpunkte alle, benommen verwandelt sie sich zurück in ihre Menschengestalt. Miguel klettert verletzt und etwas unbeholfen hinterher.

Conrad fordert bei Aeneas die Beute ein: Auf das verlangte „Eingeständnis“ sei verzichtet, sie seien ja noch Welpen und wüssten kaum was sie täten. Das „Diebesgut“ will er aber wieder. Aeneas und Ronnie geben wortlos das meiste ihrer Klamotten raus, Rosa ist störrisch und denkt ja gar nicht dran, aber die Schattenherrscher lassen sie gewähren. Aeneas übergibt auch den USB-Stick.

„Willkommen in New York“, lächelt Conrad und wendet sich ab.

Ron und die anderen Knochenbeißer sammeln die benommene, verwundete Sofya auf und wickeln sie in eine Armeedecke.
„Egowichser“, zischt Rosa den abziehenden Schattenherrschern nach, so dass nur ihr Rudel es hören kann, und fragt, ob das wohl eine künftige Feindschaft bedeuten würde?
„Nein, glaube ich nicht“, flüstert Aeneas, „es ging ihnen keine Sekunde um uns, nur um die Daten auf dem Stick, die ganze Zeit schon. Sie konnten sie von Fernando nicht wiederkriegen, also brauchten sie uns. Es war nur ein Trick.“
« Letzte Änderung: 7.04.2014 | 14:16 von Schalter »

Offline Glühbirne

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #18 am: 7.04.2014 | 13:49 »
Ziemlich cool  :d

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #19 am: 7.04.2014 | 14:01 »
Ziemlich cool  :d

Hey danke, freut mich! Uns hats insgesamt auch gefallen. Diese Schattenherrscher aber auch, intrigantes Pack.. Ich hatte zwischendurch ein bißchen Angst, die Spieler fänden es blöde, genasführt zu werden, aber sie meinten nach der Session, das wäre völlig okay, ihre Charaktere kennen die Regeln der Garou-Nation ja noch kaum.. Ich glaube der verlorene Zweikampf kam nicht so gut an, aber das war tatsächlich Würfelpech und nicht im Voraus so eingefädelt. Kann halt nicht immer alles klappen, wa? :/

Weitere Schandtaten folgen..

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #20 am: 7.04.2014 | 14:07 »
So sachen wie den Zweikampf kenn ich auch. Da kann man als SL aber auch wenig machen. Wenn man manipuliert hat man ebenso entäuschte Spieler, wie wenn man den Würfeln und Spieler Entscheidungen ihren lauf lässt. Zumindest ich hab noch gar keine Medizin dagegen.
Danach sollte man aber irgendwie "Zucker" verteilen und hoffen, das die Spieler das nächste mal mit dem reoccuring Villian den Boden wischen.

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Re: Werewolf: the Apocalypse, schnell & dreckig
« Antwort #21 am: 7.04.2014 | 14:14 »
So sachen wie den Zweikampf kenn ich auch. Da kann man als SL aber auch wenig machen. Wenn man manipuliert hat man ebenso entäuschte Spieler, wie wenn man den Würfeln und Spieler Entscheidungen ihren lauf lässt. Zumindest ich hab noch gar keine Medizin dagegen.
Danach sollte man aber irgendwie "Zucker" verteilen und hoffen, das die Spieler das nächste mal mit dem reoccuring Villian den Boden wischen.

Ja, ich kann sowieso nicht so richtig schummeln weil ich entgegen meiner Art hier keinen Sichtschirm hab und alles offen würfle. Da kann das schon mal häßlich werden.. Viele Spieler finden das ja so aber auch spannender..
Ey mit dem Auge-Um-Auge-Rudel darf und soll noch der Boden gemoppt werden, das sei an dieser Stelle schon mal versprochen..! Sie betteln gradezu drum! :)

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Szene 11
Die Knochenbeißer fahren die SCs zurück in ihre Butze in der Bronx. Aeneas versucht auf der Fahrt Sofyas Verfassung zu ergründen, sie wirkt introvertiert, fast etwas verzweifelt, aber spricht kein Wort. Rosa derweil ist geladen (sie hatte ja auch kein Outlet für ihre Rage-Würfel): Sie müssten rauskriegen, was Zach – und mit ihm Keffler also auch – mit den Schattenherrschern zu schaffen hätten, immerhin hätten sie ja Telefonnummern ausgetauscht. Diese Firma Multiserv wisse es ja womöglich schon. Sie will direkt weiter forschen.
Aeneas ordnet etwas erschöpft an, dies sei für morgen, die Knochenbeißer der Septe hätten sich ja unmissverständlich ausgedrückt was weitere Aktivitäten in den nächsten Stunden anginge – und nun sei die Nacht eh fast um. Sie bräuchten alle Schlaf. (Das Rudel ist längst nachtaktiv geworden und pennt entsprechend tagsüber.)

Szene 12

Abends beraten sie beim Essen (Aeneas hat gekocht) über ihr weiteres Vorgehen. Dabei erscheint Kristina Nachtmähne, sie hat einen Schlüssel für die Bude und kommt einfach ungefragt rein. Sie eröffnet den vieren, dass Mutter Larissa und die anderen Älteren ihnen viel Ruhm und Ehre zugesprochen hätten wegen dem gestrigen Sieg über das First Team auf Staten Island; gleichzeitig aber würde ihnen etwas Weisheit aberkannt werden wegen dem Schleierschaden, den sie angerichtet hätten bei dem Spaziergänger am Strand. Die Knochenbeißer müssten nun ein Auge auf diese Nachbarschaft haben wegen ihnen. Man wisse nicht, ob der Typ versuchen würde, damit an die Presse zu gehen, verdächtige Blogeinträge verfassen, oder wasnoch. Man würde ihn in dem Fall womöglich einfach für verrückt erklären, also wäre der Schleier im Weiteren wahrscheinlich nicht sehr gefährdet. „Ihr habt aber vielleicht sein Leben ruiniert“, schließt Kristina.

Die Zeitungen von heute haben übrigens nicht von dem Einbruch in das Strandhaus berichtet, meint Kristina: Sicher deckeln gewisse Konzerne die Sache, vielleicht haben sie sogar die Cops vom Ermitteln abgebracht. Ein Strafritus würde fällig für die SCs wegen des Schleierschadens, aber erst nach ihrem durchlaufenen Übergangsritus. Bis dahin sollten sie sich versteckt halten.
Sofya, vorher still, haut plötzlich auf den Tisch und ruft, dies würde nicht gehen, nachdem die Schattenherrscher ihre Ehre verletzt hätten. Sie fordere Genugtuung! Kristina antwortet, das Auge-Um-Auge-Rudel seien Aasgeier, Opportunisten – warum sonst sollten sie sich für etwas spärlichen Ruhm mit Welpen anlegen. Aeneas sagt erneut, es wäre sicher nur um den Stick gegangen. Kristina horcht auf: Das wäre denkbar, immerhin ließen die Blutsgeschwister der Kinder Gaias fast niemanden zu Fernando vor, und das Auge-Um-Auge-Rudel sicher nicht.
Bei der Septe im Central Park gäbe es alldieweil Entwarnung, schließt sie, die Konzerne hätten keinen weiteren Überfall versucht letzte Nacht.

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Re: Werewolf: the Apocalypse, "Vegas Werewolves in NY", Szene 13
« Antwort #23 am: 10.04.2014 | 10:42 »
Szene 13
Sie telefonieren sich mit Zach zusammen, und treffen ihn also nach Dämmerungseinbruch in der von ihm vorgeschlagenen Bar, dem „Bluest Hour“. Er begrüßt sie mit Handschlag, geradezu aufgeschlossen.

Was habe Keffler nun vor, und wie hängen diese Firmen-Fuzzis da mit drin?, eröffnet Ronnie sofort. Und was habe Zach mit diesem anderen Rudel zu schaffen?, setzt Rosa einen drauf. Zach wird defensiv. Was mit Keffler sei, wisse er nicht genau, er habe ihn seit dem Heli-Angriff in der Wüste nicht mehr selber gesehen.

Rosa schüchtert ihn ein (sie würfelt eine 6, außerdem hat sie ja 10 Rage): „Zach Baby, vielleicht hast Du’s noch nicht gecheckt, aber wir werden Dich umbringen, wenn Du uns nicht alles sagst was wir wissen wollen, auf die gleiche Art wie Derrick von Hector umgebracht worden ist nachdem Du, Zach, ihn rausgelassen hattest!“ Das zieht. Zach stammelt, ja, er sei ja hier um mit ihnen zu reden… Dinge… zu erklären, sonst hätte er ja wohl kaum dieses Treffen vorgeschlagen. Es täte ihm leid was er und Clive nach Hectors Amoklauf getan hatten, sie hätten überreagiert aber gewusst die SCs seien Kin wie er auch oder sogar selbst Lykantrophen, und sie hatten einen Beweis dafür finden müssen. Sie hätten schließlich Keffler und Valmino im Nacken gehabt.

Aeneas: Was sei jetzt mit den Schattenherrschern hier in NY? Zach: Er habe den Kontakt von Keffler, der kannte das Auge-Um-Auge-Rudel aus dem Okkulten Untergrund, aber hatte sie selber für Irre gehalten und deswegen nicht eng mit ihnen zusammengearbeitet (so wie Keffler alle Garou für Irre gehalten habe, die den  Stämmen angehören). Grade jetzt waren die Schattenherrscher Zachs bester Anknüpfpunkt für seine Sache. Er sagt, er habe nach dem Bunker-Zwischenfall rausgefunden dass.. bestimmte Kräfte im Militär eine Verfolgung der Angelegenheit an eine Gruppe von Konzern-Managern übergeben zu haben scheinen. „Die stecken da schon seit damals mit drin, als diese Untersuchungs-Bunker gebaut wurden in Nevada.“ Beraterfirmen oder so. Eine Privatarmee. Zach ist also jetzt in New York um rauszukriegen ob der Chef dieser Firma tatsächlich seine Residenz hier hat, ein Jeffrey Chaplain. Der  ist zwar nur eine verhältnismäßig kleine Nummer insgesamt in dieser Firmenarmee, aber trotzdem scheint er die Befehle zu geben für die Leute, die in Nevada Keffler nachstellen. Wenn man ihn erpressen könne, kann man Keffler vielleicht Zeit kaufen, meint Zach. Es gebe wahrscheinlich einen Batzen Stammes-Garou, denen das auch schmecken würde, aber Zach hat fast keine Connections zu ihnen.
Das Auge-Um-Auge-Rudel hätte sich bereit erklärt, vielleicht zu helfen, wollten aber noch mehr Infos und eine konkrete Belohnung von Zach angeboten bekommen.

Ron: Und was wolle Zach jetzt von ihnen vier? Zach: Nichts, eigentlich nur sicher gehen dass sie nach der Bunker-Nummer noch lebten. „Wenn man das Leben nennen kann bei Viechern wie Euch.“ –„Du hast ja keine Ahnung was Leben alles bedeuten kann“, stellt Sofya fest. Zach lässt das Thema fallen und schließt, wenn sie wollten, „liefere er ihnen Jeffrey Chaplain auf einem verfackten Silbertablett“. Sie müssten nur zusehen, dass dann seine Privatarmee die Finger von Nevada lässt.

Dabei bemerken Ronnie und Sofya, dass 9 Schränke in hellgrauen Anzügen sich ihnen zielstrebig nähern durch die Bar, einer davon ist der Typ mit Gelfrisur und dem mächtigen Unterkiefer von gestern Abend. „Hey hey hey, die Multiserv-Pappnasen!“, raunt Ronnie warnend. Zach flucht. „Die arbeiten für Chaplain glaube ich!“ Offensichtlich beschatten sie ihn.

Sie stehen auf und folgen hastig Zach zum Hinterausgang. Zach hat gehofft die Lieferanten-Tür der Bar ist offen, aber nun ist sie abgeschlossen. „Rosa..?“, fragt Aeneas. „Lasst mal das Mädchen fürs Grobe ran“, sagt Rosa, nimmt einen letzten Zug von ihrer Zigarette und wirft sie weg, verwandelt ihren rechten Arm in Glabro-Form und versucht die Tür aufzubrechen, es knarrt, aber geht nicht auf; Ron versucht schieben zu helfen, aber beide würfeln 1er. Die Anzüge biegen um die Ecke und einer ruft freundlich, „Mr. Grey…“. Rosa und Ron versuchen es erneut – wieder würfeln alle beide 1er! („Wie in einem Albtraum der nicht vorbei geht!“) Entsprechend dieser Situation müssen alle einen Rage-Wurf machen. Passenderweise sind Rosa und Ronnie diejenigen, die es nicht packen, und gehen beide automatisch in Crinos-Form. Ronnie springt los, treibt die entsetzten Anzüge zurück in den schmalen Gang, einer trifft ihn mit seiner schallgedämpften Pistole frontal, Ron schnappt mehrmals erneut nach dem Anzug und killt ihn schließlich. Dann ist Rosa neben ihm, beißt einen tot, schnappt nach einem anderen, dann rücken sie nach und reißen jeder 2 weitere. Nur 1 Kampfrunde und meine Konzernfuzzis sind so gut wie alle, verdammt!
Somit sind alle sichtbaren Ziele am Boden, und beide Spieler geben 1 Antrieb-Würfel ab, um die Raserei nun zu beenden und den letzten 3 Anzügen nicht zurück in den Club folgen zu müssen!

Rosa schüttelt sich in ihrer massigen Gestalt, stapft zurück zur Hintertür und wirft sie auf. (Jetzt problemlos.) Sofya und Aeneas (noch in Homid-Form) werfen einen vorsichtigen Blick: Alles leer auf dem Innenhof. Sie rennen alle fünf raus.

Rosa und Ron sind blutverschmiert und haben nur noch Kleiderreste, so können sie nicht auf die Straße raus! Zach krächzt aufgeregt, er habe sein Auto um die Ecke geparkt. Aeneas und Sofya wechseln einen Blick und Sofya sagt, sie ginge mit, und der Rest solle hier warten, Aeneas nickt. Rosa und Ron verwandeln sich taumelig und zitterig zurück.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 11:41 von Schalter »

Offline Schalter

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Szene 14
Jetzt sei Jeff Chaplain spätestens im Bilde woran er ist, sagt Zach am Steuer, das hieße, er müsse jetzt aus der Schusslinie. Er sagt zu Sofya auf dem Beifahrersitz, wenn sie Chaplain hops nehmen wolle – am besten gleich – fahre er sie hin.

Ron auf dem Rücksitz: Er erinnere sich nicht woher all das Blut käme. „Oh mein Gott, wir sind Monster!“, wimmert er. „Das ist doch jetzt nicht Dein Ernst dass Du Dir diesen Moment ausguckst um den Existenzialistischen zu kriegen kleiner Hosenscheißer!“, flucht Zach. „Hast Du ‚ne Ahnung Du Idiot! Wir haben die grade gefressen! ..Ich kann schmecken was sie zuletzt getrunken haben!“, ruft Ron. Zach setzt an: „Easy! Ihr habt die nicht gefressen! Nur gerissen..“ Aeneas legt Ron die Hand auf die Schläfe und sagt, „Ganz ruhig Ronnie, Du bist wieder Du selbst, Du..“ Ronnie faucht, klar sei er jetzt er selbst! „Aber EBEN nicht! DAS ist doch das Problem!“

„Ronnie, still jetzt. Ihr habt genau richtig gehandelt dort drin“, sagt Sofya, indem sie sich vom Beifahrersitz umdreht, und ihre Präsenz ist dabei so eindringlich dass Ronnie prompt verstummt und sich etwas beruhigt (sie hat einen 6er gewürfelt).

„Wie geht’s Dir..?“ fragt Aeneas gedämpft die schweigende Rosa. „Ich kann mich auch nicht an einen Kampf erinnern… was den Geschmack betrifft, der ist eigentlich sehr gut…“, erwidert sie etwas erschöpft. Aeneas und Sofya erschaudern, und Zach erst. Stille im fahrenden Auto..

Szene 15
Sie halten an einem kleinen, verglasten (etwas schmuddeligen) Büroturm am Rand der City, Zach parkt außerhalb des Straßenlaternenlichts; er meint hinten im Kofferraum sei sein Ledermantel, und Aeneas holt ihn vor und breitet ihn über Rosa und Ron, damit sie weniger verdächtig aussehen falls doch noch ein Passant durch die Scheibe sehen sollte. Sie beobachten, wie in dem kleinen Bürogebäude binnen der nächsten 15 Minuten die letzten Lichter in den unteren Etagen ausgehen, nur ganz oben nicht. Ronnie will seinen wölfischen Geruchssinn wieder ausbilden, aber der Spieler würfelt daneben – eine Zufallskarte muss gezogen werden (wie so oft)! Jetzt nicht Crinos-Form das wäre hier im Auto sehr schlecht, sage ich. Mische sorgfältig. Abheben: …Crinos-Form! Rons schwellende Muskelmasse und sprießendes Fell füllen die Rückbank und bringen die Federung der alten Karre zum Ächzen, Aeneas und Rosa schreien erschrocken auf. Ich bestimme (weichherzig und gegen die Regeln) der Spieler könne ausnahmsweise die Verwandlung abbrechen, mit 1 Antrieb-Würfel. Er zahlt, und dann gleich noch einen, um einen Erfolg zu kaufen und die Witterung zu haben (hätte er das mal gleich getan!).

Dadurch bemerkt Ronnie kurz darauf als alle sich raunend beraten ob man reingehen und spionieren solle, den Geruch von Miguel und Conrad vom Auge-Um-Auge-Rudel! Sie sind auch hier! Ron teilt das mit und Zach sagt überrascht, ja, die Adresse hätten sie schon von ihm gekriegt. Warum sie aber jetzt genau hier seien wisse er auch nicht.Alle spähen ins Dunkel der Straße; dort laufen die Schattenherrscher jedenfalls nicht rum. Rosa meint, sie könne vor Hunger kaum klar denken, Zach solle Burger kaufen gehen während sie sich berieten. Macht er. Jetzt sind sie unter sich.

Aeneas ist dagegen, in Eigenregie zu handeln, ohne dass die Septe davon weiß; er fürchtet um den Schleier. Es ist aber klar dass Jeff Chaplain nach dem Überfall im „Bluest Hour“ vielleicht Lunte gerochen hat und jederzeit in den nächsten Jet hüpfen kann und auf die Bahamas fliegen oder was, wo er sicher vor den Garou ist und von dort weiter seine Truppen instruieren kann. Sofya ist so von sich selber überzeugt, und die anderen beiden so auf Krawall aus, dass sie alle dafür sind: Sie gehen rein, sie müssen ja nur spionieren und können jederzeit flüchten.

(Die Umbra als Abkürzung ist kurz im Gespräch aber die SCs waren bisher nur in Begleitung Älterer dort und es ist für sie mehr eine spirituelle Grenzerfahrung als ein Werkzeug zu diesem Zeitpunkt, plus, sie wissen dass die urbane Umbra brandgefährlich ist und man zwischen den Welten hängen bleiben kann, also ist dies keine Möglichkeit.)