Autor Thema: Essay für die Uni  (Gelesen 2126 mal)

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Krouns94

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Essay für die Uni
« am: 9.05.2014 | 11:02 »
Guten Tag.
Für die Uni soll ich einen Essay über die Geschichte von DSA schreiben, speziell wie es andere Spiele beeinflusst hat und von anderen Spielen beeinflusst wurde, aber auch wie es sich selbst entwickelt hat. Dabei geht es speziell um die Zeit bis 1990. Falls auf diesem Gebiet jemand firm ist würde ich mich über Meinungen sehr freuen.

Was glaubt ihr, wieso sich DSA gegenüber DnD, Midgard und anderen Spielen durchgesetzt hat?
Was findet ihr bei DSA besser und was schlechter als bei Midgard, DnD, Tunnels & Trolls oder anderen Systemen?
Wie unterscheidet sich DSA jetzt vom damaligen DSA?
Wo seht ihr Parallelen und Unterschiede zwischen dem damaligen DSA und anderen Spielen?
Wo seht ihr gegenseitige Beeinflussung zwischen DSA und anderen Spielen?

Das waren nur Beispielfragen. Falls ihr sonst noch etwas zu sagen habt, immer her damit. Gerne auch per E-mail an milan-matthes@t-online.de.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #1 am: 9.05.2014 | 11:10 »
Zu vielen der Fragen steht was im Gutachten zum Streit zwischen Nackter Stahl und Prometheus Games, vielleicht danach einmal suchen.

Ansonsten: http://www.rpgstudies.net/

Offline Slayn

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #2 am: 9.05.2014 | 11:27 »
Was glaubt ihr, wieso sich DSA gegenüber DnD, Midgard und anderen Spielen durchgesetzt hat?
Was findet ihr bei DSA besser und was schlechter als bei Midgard, DnD, Tunnels & Trolls oder anderen Systemen?
Wie unterscheidet sich DSA jetzt vom damaligen DSA?
Wo seht ihr Parallelen und Unterschiede zwischen dem damaligen DSA und anderen Spielen?
Wo seht ihr gegenseitige Beeinflussung zwischen DSA und anderen Spielen?

Nur so, wirf mal einen ausgiebigen Blick hier ins Theorie-Forum.

Grob gesagt: Die meisten amerikanischen Spiele dieser Zeit haben immer noch ganz klare Wurzeln im Wargaming und CoSims, dazu haben sie, wenn man sie nach dem Trifold Model betrachtet, zwei bestimmte Ausrichtungen (G, S).
DSA wurde zwar als Kopie erschaffen, wurde aber schnell auf ein Publikum ausgerichtet das eben diese Wurzeln nicht kennt und somit auch mit den Ausrichtungen nicht klar kommt, hat also bei sehr ähnlichen Regeln eine komplett andere Ausrichtung bekommen (N, S).

Ein klarer Unterschied besteht also in der Zielgruppe an und für sich und ob diese nun bedient wird oder nicht.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline asri

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #3 am: 9.05.2014 | 11:31 »
Für die Uni soll ich einen Essay über die Geschichte von DSA schreiben, speziell wie es andere Spiele beeinflusst hat und von anderen Spielen beeinflusst wurde, aber auch wie es sich selbst entwickelt hat. Dabei geht es speziell um die Zeit bis 1990.

Hallo, nur aus Neugier: In welchem Rahmen (Seminar? zu welchem Thema?) schreibst du diesen Essay? Und hast du dir das Thema selbst ausgesucht?
Ergänzend zu dem Link, den ChaosAmSpieltisch genannt hat, findest du auch hier im Forum eine Liste zu wissenschaftlicher Literatur über Rollenspiel. Dort könnte es ein paar nützliche Titel geben. Gibt es nicht auch irgendwelche Jubiläums-Texte zu DSA, die sich mit der Geschichte des Spiels befassen?


Offline Tele-Chinese

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #4 am: 9.05.2014 | 11:35 »
Erstmal wäre es gut zu wissen, welchen Umfang dein Essay haben soll. Dann solltest du dich auf eine klare Frage- oder Problemstellung fokussieren. Denn du reißt da sehr viele Fragen in deinem Post an, was meines erachtens nach zu groß für einen Essay wird.

Ansonsten hast du ja schon Literaturtipps bekommen.
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?

Krouns94

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #5 am: 9.05.2014 | 12:01 »
Der Umfang liegt bei 3000-4000 Wörtern, Vorgegebenes Thema war ein Spiel mit Historischer Relevanz in den Jahren 1980-1990. Dass ich viele Fragen gestellt habe ist beabsichtigt, es geht nämlich nicht darum eine Konkrete frage zu beantworten, sondern generelle Infos zu geben. Vielen Dank schon mal für die Lieraturliste.

Offline Weltengeist

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #6 am: 9.05.2014 | 12:18 »
Es gab da seinerzeit auf alveran.org (möge es in Frieden ruhen) einen tollen Artikel zur Geschichte von DSA. Vielleicht hat den jemand aufgehoben und kann ihm dem TE zukommen lassen?

Das Buch "Drachenväter" könnte hier auch interessante Hinweise enthalten.

Konkrete Antworten auf deine Fragen dagegen wären ja eher persönliche Meinungen; inwieweit die für ein geisteswissenschaftliches Essay an einer Uni (!) wirklich relevant sein können, weiß ich nicht.
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Offline asri

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #7 am: 9.05.2014 | 12:51 »
Es gab da seinerzeit auf alveran.org (möge es in Frieden ruhen) einen tollen Artikel zur Geschichte von DSA. Vielleicht hat den jemand aufgehoben und kann ihm dem TE zukommen lassen?

Mit etwas Suchen und Umweg über Wikipedia und Webcitation:
Mark Wachholz: Die Geschichte des Schwarzen Auges. Ein historischer Überblick zum bekanntesten deutschen Rollenspiel. 2003, alveran.org.
Archiviert: https://web.archive.org/web/20071024220306/http://www.alveran.org/index.php?id=194

Dieser Artikel ist eventuell die Basis für das entsprechende Kapitel in Magische Zeiten (Rezension).

Vielversprechend klingt außerdem dieser Titel, der im Wikipedia-Artikel genannt wird:
Christiane Mühlenhoff-Simon: Das Schwarze Auge. Geschichte und Interpretation eines Fantasy-Rollenspiels, EDFC, Passau 1995 (Reihe Fantasia, Bd. 95/96).

Offline Selganor [n/a]

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #8 am: 9.05.2014 | 13:58 »
Ich hab's mal ins Allgemeine verschoben, da sind hier mehr Leute die das sehen koennten.
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Offline asri

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #9 am: 9.05.2014 | 14:50 »
Entschuldigt bitte, dass ich hier so stückele.

Was glaubt ihr, wieso sich DSA gegenüber DnD, Midgard und anderen Spielen durchgesetzt hat?

Zu dieser Frage hat Dirk Remmecke mal in einem engl. Forum etwas geschrieben. (Zum ganzen Thread kommt man über den Link in der Ecke rechts oben.)

Krouns94

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #10 am: 9.05.2014 | 16:16 »
Dass ihr mir so eifrig Quellen und Artikel anratet finde ich sehr lieb von euch, aber mir geht es tatsächlich um eure eigene Meinung, damit ich soetwas sagen kann wie "Spieler des Spiels sehen die Stärken von DSA bei..." Dass ist mir eigentlich derzeit wichtiger als Literaturquellen, denn da habe ich schon selbst recherchiert.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #11 am: 9.05.2014 | 16:30 »


Was glaubt ihr, wieso sich DSA gegenüber DnD, Midgard und anderen Spielen durchgesetzt hat?
Weil es von Schmidt Spiele in die Kaufhäuser verbracht wurde und weil Ulrich Kiesow so überzeugend Propsaganda für sein "stimmungsvolles Rollenspiel" machte!
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Weltengeist

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #12 am: 9.05.2014 | 16:48 »
Dass ihr mir so eifrig Quellen und Artikel anratet finde ich sehr lieb von euch, aber mir geht es tatsächlich um eure eigene Meinung, damit ich soetwas sagen kann wie "Spieler des Spiels sehen die Stärken von DSA bei..."

Und das fragst du ausgerechnet im DSA-Nörgler-Forum Nummer 1 in Deutschland? ~;D
Trotzdem finde ich dieses Vorgehen etwas, wie soll ich sagen, unwissenschaftlich. Aber du musst ja wissen, was dein Prof von dir will.
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Re: Essay für die Uni
« Antwort #13 am: 9.05.2014 | 17:07 »
Und das fragst du ausgerechnet im DSA-Nörgler-Forum Nummer 1 in Deutschland? ~;D
Trotzdem finde ich dieses Vorgehen etwas, wie soll ich sagen, unwissenschaftlich. Aber du musst ja wissen, was dein Prof von dir will.

Ich glaube, das zählt dann als "qualitative Befragung"  ;) Da sollte man aber vielleicht dazu sagen, dass dieses Forum alles andere als einen repräsentativen Querschnitt bildet …
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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Wellentänzer

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #14 am: 9.05.2014 | 17:08 »
Antworten auf die Fragen 1 und 2:

Die Stärke von DSA und dessen eindrucksvoll marktbeherrschende Stellung verdankt das Spiel vor allem seinem umfangreichen, die Welt perfekt simulierenden Regelwerk. Auch das enorm detailliert ausgearbeitete Setting ist sicherlich ein großer Pluspunkt.

Insbesondere hat sich DSA so nachhaltig durchgesetzt, weil es erstens die intellektuelle Beschäftigung mit der Spielwelt in höherem Maße fördert und somit die durchschnittlich hoch gebildeten Spieler über einen längeren Zeitraum fordert. Zweitens wird bei DSA immer schon großer Wert auf die schauspielerische Umsetzung gelegt. Das kommt bei anderen Spielen wie beispielsweise Midgard ebenso viel zu kurz wie eine moralische Fundierung der Abenteuerinhalte. Hinzu kommt, dass sich D&D ebenso wie Tunnels & Trolls viel stärker an kindliche Spielernaturen richtet. Da die Spieler diesen Spielen jedoch irgendwann zwangsläufig entwachsen, verbleibt DSA als einzige, ernstzunehmende Alternative.

Mehr hab ich eigentlich nicht dazu zu sagen.

Offline rillenmanni

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #15 am: 9.05.2014 | 17:15 »
Welli, die Fragen beziehen sich ja auf das DSA "bis 1990", und in diesem Sinne treffen Deine Antworten mE nicht zu.

Meines Erachtens war Anfang der 80er die Zeit für Rollenspiele im Allgemeinen damals einfach reif, und DSA hatte das Glück zu genau dieser Zeit das deutschsprachige Rollospiel zu sein, das mit Marktmacht an die Kunden gebracht werden konnte. Dieser Startvorteil ließ sich kaum noch verspielen, selbst nicht durch die doch eher maue Publikationspolitik unter Schmidt Spiele.
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Offline Weltengeist

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Re: Essay für die Uni
« Antwort #16 am: 9.05.2014 | 17:51 »
Ich denke auch, dass sich Frage 1 noch am ehesten halbwegs objektiv beantworten lässt: DSA hat sich damals durchgesetzt, weil es mit der Marktmacht des damals größten Spieleherstellers in den Markt gedrückt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Es lag halt (im Gegensatz zu Midgard & Co) in jeder Spielwarenabteilung der Republik. Um "Inhalte" ging es dabei eher weniger - es war einfach das einzige Rollenspiel, das der Laden um die Ecke im Sortiment hatte. Der einzige Konkurrent, den man manchmal im regulären Handel finden konnte, war damals D&D, aber auch die hatten nicht die gleiche Verbreitung wie DSA.
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