Autor Thema: Rollenspiel: Die feinen Unterschiede  (Gelesen 7744 mal)

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Offline Archoangel

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Re: Rollenspiel: Die feinen Unterschiede
« Antwort #50 am: 21.10.2014 | 18:43 »
Mal abgesehen davon, dass ich schon den Eindruck habe, dass viele Rollenspieler hier ein Reflektionsniveau haben, das über "mog i net wei i moi a schlechd erfahrung gmocht hob" hinausgeht. Wo ist das Problem? Ist halt ne Szene-Sache. "Vernünftige" Gespräche, Apologetentum und Kuschelclub gibts doch sonstwo schon genug. Wie ich schon angedeutet habe: Mir sind da Leute lieber, die ne Einstellung haben und nicht bloß eine "fundierte aber persönliche, andere nicht ausschließende Meinung." Kompromiss- und einsichtsfähig ist man dann in Einzelfällen ja immer noch, wenn man nicht gerade Pundit heißt. Ich meine, ich klage doch auch als Metalhead nicht darüber, dass die armen Poser ja so unreflektiert und pauschal behandelt werden. Das merken die selber früh genug.

Insofern ist mir die Intention dieses Threads auch nicht wirklich klar geworden bisher.

Hört hört! Das von dir zu lesen ist echt eine Offenbarung.
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Achamanian

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Re: Rollenspiel: Die feinen Unterschiede
« Antwort #51 am: 21.10.2014 | 19:15 »

Wenn Du also den elitären Diskurs ablehnst, frage ich mich, warum Du allen Ernstes mit diesem Thread selbst einen beginnst  8] so zumindest meine Wahrnehmung. Ich mag mich da irren ... ?
Offensichtlich hat Wellentänzer Deine Eitelkeit in irgendeiner Weise gekränkt, sonst erklärt sich Dein letzter, von mir zitierter Satz nicht.

Ehrlich gesagt war es nicht meine Absicht, einen Elitediskurs anzufangen, und ich weiß ich auch eigentlich nicht, wo ich das im EP tue. Ich schreibe da ja sehr explizit von meinem persönlichen Erleben und davon, zu welchen Reaktionen mich das manchmal veranlasst.
Es sei denn, du meinst, ich stelle mich jetzt damit als der Elite der besonders selbstreflexiven Foristen zugehörig dar ...
Was die gekränkte Eitelkeit angeht: ich glaube, es dürfte schon im Eingangspost deutlich geworden sein, wo für mich das Problem liegt und warum ich noch mal auf Wellentänzers Threadtitel "Heute wissen wir" eingegangen bin, der mich ärgert. Die Kränkung besteht schlicht und einfach darin, dass die Formulierung "Heute wissen wir" jede andere Position (darunter auch meine) explizit als nicht mehr zeitgemäß und für jeden ersichtlich falsch abqualifiziert. Was für mich im Prinzip bedeutet: "Was du dir in den letzten fünfzehn Jahren so an Gedanken zum RSP gemacht hast, ist für den Arsch."
Ich finde, da ist es nicht so abwegig, in seiner Eitelkeit gekränkt zu sein, wenn man für solche Kränkungen anfällig ist ... Ich glaube, hätte Wellentänzer einfach geschrieben: "In meinen Runden spielt das Regelsystem eigentlich überhaupt keine Rolle" und dann die gleichen Erläuterungen drangehängt, dann hätte ich das ohne mich aufzuregen als interessante andere Perspektive aufgenommen.



Erinnerst Du Dich noch an den Thread, wo ich Dir und Korki gewisse Betriebsblindheit und zweifelhaft hohe Ansprüche an Rollenspielschreibwerke unterstellt habe, bzw. diese kritisierte?

Daran erinnere ich mich ehrlich gesagt nicht, also bin ich wohl zumindest nicht nachtragend! ;)

Offline Archoangel

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Re: Rollenspiel: Die feinen Unterschiede
« Antwort #52 am: 21.10.2014 | 19:26 »
@Topic: meine Erfahrung entspricht ... System ist für den SL/GM deutlich wichtiger als für die Spieler.
Political Correctness schreibt mir vor hinzuzufügen:
- für eine große Anzahl der SL/GM, keineswegs jedoch für alle.
- für eine große Zahl Spieler, keineswegs jedoch für alle.
- Spieler als Synonym für Spielerinnen und Personen, die sich weder "männlich" noch "weiblich" definieren (Aufzählung erfolgt nach Alphabet, wohingegen ich auch die hinteren Buchstaben nicht diskriminieren möchte)
- für Gruppen in denen die Bezeichnung SL/GM von Nöten ist, ohne eine Aussage treffen zu wollen welche Spielform die bessere ist
- entsprechend meiner Erfahrung - andere Wesen dürfen andere Erfahrungen gemacht haben; diese möchte ich durch meine Meinung weder verletzen noch dürfen sie sich gedemütigt fühlen (dürfen im Sinne von "bitte nicht" - natürlich möchte ich niemandem vorschreiben was sie/er/es darf oder nicht ["es" ist nicht abwertend gemeint, sondern soll all jenen als Ansprache dienen, die sich weder durch "er" noch durch "sie" angesprochen fühlen; die Aufzählung folgte hier - zum Ausgleich - in umgekehrter alphabetischer Folge])
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Offline Crimson King

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Re: Rollenspiel: Die feinen Unterschiede
« Antwort #53 am: 21.10.2014 | 20:46 »
Als jemand, der sowohl mit Artsy-fartsy Indiekram als auch mit DnD4-Massenmord und Leichenfleddern oder gemütlicher Erzählonkelei was anfangen kann, kann ich nur konstatieren, dass es im Tanelorn keine Verschwörung gegen irgend einen wie auch immer gearteten Spielstil gibt. Es gibt einzelne User, die sich gerne mal etwas elitaristisch präsentieren, und es gibt User, die ihr Lieblingssystem irrational aggressiv bis aufs Blut verteidigen. Wenn sich da die Falschen treffen, kracht es manchmal. Sonst wäre es aber auch bedeutend langweiliger hier.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe