Autor Thema: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London  (Gelesen 1662 mal)

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Offline Timberwere

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Aaronovitch: Foxglove Summer...jetzt heisst es wieder warten auf den nächsten.

Den Namen "Ben Aaronovich" habe ich jetzt schon ein paarmal gehört. SciFi Now hat den neuesten Band glaub auch grad rezensiert und für gut befunden, wenn ich mich recht entsinne.

Urban Fantasy vermute ich mal, wenn ich den Titel "Rivers of London" so höre. Taugt es? Was sind seine Stärken, was sind seine Schwächen? Kann Herr Aaronovich mit Sprache umgehen? Ist es "Young Adult" oder "für Erwachsene" (als ob das heutzutage noch so einen Unterschied machen würde. :P)
Hat es neuartige Ideen oder setzt es Altbekanntes auf spannende Weise um?
Könnt ihr es uneingeschränkt empfehlen? Wie dick sind die Bände so?

Erzählt doch mal ein bisschen was darüber! :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Bad Horse

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #1 am: 1.12.2014 | 21:24 »
Ich finde die Serie gut. Solide Urban Fantasy mit einem sympathischen Helden, Geheimnissen und Magie. Definitiv für Erwachsene, aber die Wurzeln liegen eher in Kriminalromanen als in Noir-Geschichten (wie bei Harry Dresden). Es ist auch nicht so plakativ düster wie die Serie von Benedikt Jacka (deren Titel ich vergessen habe, sorry).

Die Sprache ist mir zumindest nicht negativ aufgefallen, und die Mythologie ist ganz hübsch gemacht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Zarkov

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #2 am: 1.12.2014 | 23:22 »
Vom Untergenre her eher police procedural als detective fiction, würde ich sagen – der Beruf des Protagonisten färbt das Ganze stark ein. Auf jeden Fall einer der weniger schlechten Urban-crime-fantasy-mystery-Dingens-auf-den-Zug-Aufspringern. (Der aktuelle Band zumindest ist, wie ich finde, qualitativ ganz deutlich eine Klasse über Jacka.¹) Besonders angenehm: Nicht hektisch, nicht albern, nicht bunt, kein Disneydurcheinander, keine Erlöserfigur, kein Mary-Sue-Syndrom. Ach ja, nicht für den YA-Markt ausgelegt. Kann man lesen, steigert sich zum aktuellen Band hin. Plus für London-Fans, natürlich.

¹ King of the literarischer Qualitäts-Hill zur Zeit: Paul Cornell mit „London Falling“ plus Nachfolgeband.
« Letzte Änderung: 1.12.2014 | 23:27 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Bad Horse

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #3 am: 1.12.2014 | 23:27 »
Ich finde es recht schön an der Serie, dass Dinge Konsequenzen haben, die nicht im nächsten Buch (oder in den nächsten drei Büchern) wieder auf den Status Quo zurückgedreht werden.

Ich erinnere mich gerade an das Ende des letzten Buchs. Richtig. Böse. Konsequenzen.

@Zarkov: Und den Paul Cornell hab ich jetzt auch gekauft. Wehe, der taugt nix.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Zarkov

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #4 am: 1.12.2014 | 23:55 »
@ Bad Horse: Wenn dir der Cornell nicht gefällt, erwarte ich beim nächsten Kampfwandern eine ausführliche Rechtfertigung dieses unentsch… ich meine,  kauf ich ihn dir ab und stell ihn mir selbst ins Regal.

»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Online Don Kamillo

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #5 am: 1.12.2014 | 23:59 »
Ich mag die Bücher sehr ( habe die aber auf dt. gelesen, wobei ich die Übersetzung gelungen finde ) und der Typ kennt London gut, weil er dort Buchhändler ist. Die Geschichten wirken nicht wie einfach zusammengeschustert, nach bekannten Strickmustern, da sind schon Besonderheiten und das ganze magische Spektrum hat was und wird konsequent durchexerziert.
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Offline Harry

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #6 am: 2.12.2014 | 08:21 »
Mich hat ja das erste Buch total angeödet und ich habe aus reiner Verzweiflung in den zweiten Band reingelesen, weil ich zu der Zeit nichts anderes in die Finger bekommen habe. Steigert sich dann tatsächlich, in meinen Augen sprunghaft. Die Hauptfigur wird wesentlich symphatischer und auch vielschichtiger. Das zweite und dritte Buch habe ich dann je in einem Rutsch durchgelesen. Und noch mal als Hörbuch gehört  ::) .

Die Übersetzung ist gut, soweit ich das beurteilen kann.

Und jetzt muss ich auch den Cornell kaufen! Verdammt! Ich wollte doch sparen!
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Offline Iona

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #7 am: 2.12.2014 | 09:45 »
Tja, immer diese Frage des Geschmacks ;)
Mir persönlich hat "Rivers of London" nicht gefallen. Ich finde den Sprachgebrauch zu plump und an vielen, vielen Stellen dachte ich auch inhaltlich "tut das jetzt Not"? Vielleicht ist es mir auch einfach zu schwarzhumorig-britisch. Gut möglich.

Daher muss ich mich Harry anschließen, dass es mich auch an zu vielen Stellen angeödet hat.

Leider wurde das bei mir aber auch beim zweiten Buch nicht besser. Das habe ich glaube ich zwar noch zu Ende gelesen (interessant, normalerweise erinnere ich mich an sowas - schlechtes Zeichen :D ), aber die Reihe weiter nicht mehr angerührt.
Immerhin sind die Bände nicht sehr dick und lesen sich schnell - das war ja auch eine deiner Fragen :) Aber "uneingeschränkt" empfehlen kann ich es nicht.

Da gibt es in meinen Augen besseres auf dem Markt (z.B. die "Agent of Hel"-Trilogie von Jacqueline Carey. Die Frau kann mit Sprache umgehen, ist in meinen Augen innovativer als "just another noir-style-supernatural detective" und trifft meinen Humor besser als Aaronovitch ;) ).
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Offline Benjamin

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #8 am: 2.12.2014 | 10:08 »
Ich hab meine Meinung zu den ersten vier erschienenen Bänden geblogt: “Kurzrezension: Peter Grant-Romane”

Mein Fazit: Die Bücher sind meiner Meinung nach keine bahnbrechenden oder das Genre erweiternden Werke, aber durchaus gut und lesenswert, schon wegen der vielen Anspielungen auf andere kulturelle Meisterwerke. (...) Wer also gerade nach lesbaren Büchern sucht und mit humoristischer Gegenwarts-Fantasy etwas anfangen kann, ist mit diesen Büchern gut beraten.

Offline Timberwere

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #9 am: 2.12.2014 | 12:44 »
Dankeschön für die Stimmen schon mal! Danke auch für die Rezension auf deinem Blog, Benjamin. Ich denke, den ersten Teil werde ich mir gönnen und dann mal sehen, wie es mir gefällt, ehe ich ggf weitermache. Und dieser Cornell klingt auch spannend, und die Frau Carey werde ich mir ggf auch mal ansehen (wobei ich bei den weiblichen Vertretern der Urban-Fantasy-Zunft bisher seltsamerweise irgendwie ein wenig zurückhaltend war). Danke für die Tips!
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Offline Blechpirat

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #10 am: 3.12.2014 | 16:08 »
Ich mag sie übrigens auch.

Offline Blechpirat

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Re: [erzählt mir von]Ben Aaronovich - Rivers of London
« Antwort #11 am: 18.07.2018 | 20:59 »
Wer die Serie mag, kann mir gerne hier helfen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107434.0.html