Thema: Neues Vampire: Die Maskerade Spiel

[Teylen]

Justin Achilli hat über Facebook verkündet das er von CCP die Rechte erhalten hat die Spielidee für V:tM die er entwickelt und weitestgehend schon geschrieben hat umzusetzten.

Das Spiel wird in der Art von Party-Spielen wie "Mafia" oder "The Resistance" gestaltet werden, ein Spielprinzip das in Deutschland wohl am prominentesten mit "Werewölfe vom Düsterwald" vertreten ist.
Die Regeln sind dementsprechend weniger umfangreich als bei einem normalen Rollenspiel, es werden keine Würfel benötigt, es hat eine Spielzeit von etwa 1 Stunde für eine Runde und konzentriert sich auf das politische Spiel, also Intrigen und Allianzen.

Es sollte einerseits für sich stehen können, andererseits ist es als eine Art Türöffner für neue V:tM Spieler dienen, letztlich als kleines Warm-Up für P&P Runden dienen können.

Derzeit läuft wohl noch der Playtest. Ich bin gespannt

Link zu dem Facebook Status-Update von Justin Achilli

[Altansar]

Die sollten lieber die cwod mit vernünftigen regeln ausstatten, das würde es mehr gebrauchen als ein werwölfe im düsterwald doubel

[Teylen]

Naja, das Party Spiel wird immerhin keine klassischen Fans vergraulen. ^^

[Slayn]

Ah, endlich bekommt Vampire die Regeln die es verdient!

Ich sehe es schon vor mir: Lauter Kuschelgrufts die labernd durch den Raum eiern....
Wo ist der Unterschied zur oWoD? Tja, keine Würfel.

[Bad Horse]

Ich finde die Idee zumindest vage interessant; grade "eine Stunde Spielzeit mit Fokus auf Intrigen" - könnte was werden. Ich hatte ja schon länger mal die Idee, VtM als Fiasko-Playset zu machen. 

Kannst du sagen, für wie viele Spieler das ungefähr gedacht ist? (Ich will grad nicht auf Facebook klicken)

[Teylen]

Bisher hat er noch keine bestimmte Anzahl Spieler genannt.
Allerdings soll es neben dem Party Spiel auch als Aufwärm-Spiel für das Rollenspiel geeignet sein. Insofern hätte ich die Hoffnung das man es vielleicht bereits mit 4 Leuten spielen kann.

Eine normale Gruppe wird wie ich annehme 5-12 Spieler umfassen wie es bei den Spielen ist die er als Referenz angab.
Das heißt einmal Mafia - das wohl im englisch sprachigen Raum den Durchbruch für das "Werwölfe von Düsterwald" Konzept brachte - bei dem man mit mindestens 6 Spielern spielt, sowie das andere mal The Resistance das sich an Gruppen von 5-10 Spielern richtet.


Hinsichtlich der Spielweise habe ich nicht den Eindruck das man bei dem Konzept im Grunde sinnbefreit labert.
Das heißt die beiden Runde Werwölf von Düsterwald die auf einer Geburtstagsfeier gespielt wurden waren recht straff organisiert und von der Spielmechanik (auch ohne Würfel) fest.
Es scheint dabei so zu sein das man eine Karte erhält mit einer Rolle während einer als Schiedsrichter agiert.
Es gibt dann eine Phase in der alle die Augen schließen und dann z.B. alle Werwölfe die Augen öffnen.
Die Wölfe suchen sich nonverbal ein Opfer aus das die Nacht nicht überlebt.
Dann öffnen alle die Augen wieder und es wird jemand gesucht der unter Wolfs verdacht gelyncht wird.
Wobei die Spieler der Städter einen Wolf dran kriegen wollen und die Wölfe einen Städter.
Bei Werwölfe von Düsterwald gibt es dann um das ganze noch aufzupeppen weitere Karten (Rollen) mit besonderen funktionen.

In dem Punkt stehen die Spiele irgendwo zwischen Rollenspiel (LARP) und Gesellschaftsspiel. Mit deutlichem Drall hin zu mehr Gesellschaftsspiel als Rollenspiel.
Wobei zuviel Rollenspiel wohl das Konzept ähnlich kippen kann als wenn man beim Krimidinner die Rollen effektiv ausspielt anstelle sich auf das Konzept einzulassen und zB als Mörder einfach stiften geht weil es ja doof vom Char wäre mit der Familie zu essen. ^^;

[Anastylos]

Werwolf ist doch mehr oder weniger stupides rumlynchen bis die Werwölfe tot sind, Taktik ist da nicht dabei. Wenn das Vampires Spiel das besser macht ist es ne Überlegung wert.

[Sashael]

Werwolf ist doch mehr oder weniger lustiges rumlynchen bis die Werwölfe tot sind, Taktik ist da nicht dabei.

Fixed it for you.

[Bad Horse]

Warum ist hier "Laberspiel" so negativ besetzt? Rollenspiel an sich ist doch in weiten Teilen ein Laberspiel... so im Vergleich zu Fußball auf jeden Fall.

Bei einem Spiel, in dem es um Intrigen geht, irgendwas anderes zu erwarten als ein Spiel, in dem in weiten Teile miteinander gesprochen wird, kommt mir etwas seltsam vor. Wobei es natürlich schön wäre, wenn man ein bisschen taktieren könnte (durch Allianzen etc.).

[Chiarina]

"Stupides Laberspiel, bei dem der dominanteste gewinnt"

Also, ich weiß nicht... das stimmt doch eigentlich nie!

Wer bei Werwolf sehr dominant ist, der zieht schnell die Aufmerksamkeit seiner Mitspieler auf sich. Damit steht er früher oder später auf der Abschussliste.

In den Runden, die ich gespielt habe, gewann der, der am subtilsten seine Mitspieler instrumentalisieren konnte und dabei gleichzeitig unauffällig blieb.

Chiarina.

[Slayn]

Warum ist hier "Laberspiel" so negativ besetzt? Rollenspiel an sich ist doch in weiten Teilen ein Laberspiel...

Nein, ist es eigentlich nicht. je nachdem aus welcher RSP-Tradition man kommt, gibt es teils wirklich strikte Spielregeln, an die man sich zu halten hat und das ganze hat sehr wenig bis gar nichts mit einem Laberspiel gemeinsam.

[6]

Um mal vom vermaledeiten Werwolf wegzukommen: Es gibt da noch ein anderes Spiel in der Art, das vielleicht besser zeigt, in welche Richtung das Maskerade Spiel gehen könnte:
Illegal: Das habe ich selber noch nicht gespielt, aber die Besonderheit bei dem Spiel ist, dass jeder Spieler ein eigenes Ziel verfolgt.
Sowas könnte ich mir sehr gut als Maskeradenspiel vorstellen.

[Brainworm]

Warum ist hier "Laberspiel" so negativ besetzt? Rollenspiel an sich ist doch in weiten Teilen ein Laberspiel... so im Vergleich zu Fußball auf jeden Fall.

+1

In den Runden, die ich gespielt habe, gewann der, der am subtilsten seine Mitspieler instrumentalisieren konnte und dabei gleichzeitig unauffällig blieb.

Ja, das ist auch meine Erfahrung, am Ende waren die schüchternen Mädchen, die die ganze Zeit in der Ecke saßen und nix gesagt haben immer die erfolgreichsten Werwölfe...
Zum Thema: Klingt auf jeden Fall super interessant und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass man über Spiele in der Art von Werwölfe von Düsterwald gut neue Spieler ans Rollenspielen bringen kann.

[Chiarina]

[...] strikte Spielregeln, an die man sich zu halten hat und das ganze hat sehr wenig bis gar nichts mit einem Laberspiel gemeinsam.

Genau! Skip-the-flavor-text-and-get-on-with-the-adventure! 

Chiarina

[Teylen]

Ich verstehe "Laberspiel" als ein Spiel das im Grunde durch zermürbende Gespräche und Diskussionen zersetzt wird und wo das eigentliche Spiel nicht mehr statt findet.
Das heißt ein wenig so als würde man bei Monopoly in die Phase kommen wo man einander die Häuser verkauft und taucht und ewig und dreitage Reden anstelle mal zu einen Punkt zu kommen.

Bei der Werwolf Runde in der ich spielte war das nicht der Fall.
Das heißt die Zeit in der diskutiert wurde wer das nächste Opfer ist war jeweils recht kurz ohne das man sich da in Schwätzereien so halb abseits des Spiels erging.

Ich bin durchaus der Ansicht das man dort auch taktisch vorgehen kann.
Schließlich hat man bspw. als Werwolf ein Interesse daran das ein Bürger stirbt und kein Werwolf Kollege oder gar man selbst.
Wohingegen man als Bürger halt vor der Abwägung steht wer denn nun doch kein Bürger sondern ein Werwolf ist.
Wobei es gerade als Bürger mitunter schwierig, wenn auch nicht ganz unmöglich, ist entsprechende kleine Allianzen zu bilden.
In der Gruppe in der ich zwei Runden spielte gab es jetzt auch nicht die dominante Person die es an sich gerissen hätte.

(Das Beispiel brachte ich hauptsächlich weil Werwolf bisher das einzige dieser Art Spiele war das ich ausprobierte)


Ansonsten hat Justin neben dem Playtest auch angekündigt das er es in einem Open Development Blog entwickeln mag, wenn ich das richtig verstand.
Da erhält man dann auch schon etwas mehr Einblick

[Slayn]

Genau! Skip-the-flavor-text-and-get-on-with-the-adventure! 

Das ist, gelinde gesagt, Bullshit. Spiele/Systeme mit "harten Regeln" versuchen Außeneinflüsse und individuelles Spielerkönnen dadurch zu nivellieren, das die regeln als Filter genutzt werden, der die Handlungen dann relativ neutral in die Spielwelt/SIS überträgt. Spiele/Systeme mit "weichen Regeln" lassen die genannten Einflüsse zu und tolerieren sie (Laberspiele).
Knapp gesagt sollen somit Dinge wie der "Nasenfaktor" abgestellt werden, etwa indem man, um bei Werwölfe zu bleiben, einfach die unbeliebteste Person im Raum zum Lynchen nominiert.

@6:

"Love Letters" von AEG oder dieses eine Gerichts-Spiel, bei dem jeder mehrere Karten mit Persona, Wissen und Motivation zieht (dessen Name mir gerade nicht einfällt) scheinen auch gute Kandidaten zu sein.

[Chiarina]

Sag mal, Slayn, dein Ironiedetektor ist aber auch manchmal defekt, oder? Kennst du eigentlich "Knights of the dinner table?" Dort geht es bei diesem Spruch um Laberspiele, da kannst du sagen, was du willst!

Jetzt musst du mir nur noch erklären, was der Nasenfaktor mit Laberspielen zu tun hat. Für mich passen die Begriffe nicht zusammen.

Chiarina.

[Slayn]

Sag mal, Slayn, dein Ironiedetektor ist aber auch manchmal defekt, oder?

Dr begeht im WoD-Umfeld meist präventiven Selbstmord.

[D. Athair]

Das klingt erstmal nicht völlig unspannend. Aber ich weiß nicht ...

Es gab nur eine WoD-Umsetzung, die mich wirklich packen konnte: Das war das PC-Spiel Bloodlines. Insofern war (obwohl ich einen wirklich guten V:tM-SL hatte) das Pen- & Paper für mich immer eine Enttäuschung. Warum kann ich gar nicht so genau sagen. Intuitiv würde ich sagen: Für ein Tischrollenspiel hat die Vampire für mich irgendwo schiefe Regeln, die am Spieltisch miteinander in Konflikt geraten. Aber ganz grundsätzlich mag ich die Idee hinter Vampire (sowohl oWoD als auch nWoD).   
Für dieses neue Spiel heißt das: Es könnten durchaus ein paar coole Sachen drin sein. Insbesondere, da das Spiel wohl weniger (in der Praxis) inkompatible Mechanismen mitbringen dürfte. Auf der Seite: Ein verhaltenes Pro.

Andererseits: Mit dem Düsterwald habe ich bereits eine Erwachsenen-Variante des Kinderspiels "Mord im Dunkeln" und bisher hat mir keiner erklärt, warum ich weitere Varianten bräuchte.

...

[Belv]

Verflixt,

ich dachte bei der Überschrift tatsächlich an ein neues Setting.

Narf, finde diese ganzen Dupletten irgendwie unbefriedigend.

Werwölfe von Düsterbruch ist doch letztlich auch nur eine Erweiterung für "Nacht in Palermo" So hieß das zumindest vor ....arghs 20 Jahren... noch auf irgendwelchen Jugendgruppenfahrten.
Wenn es da quasi ein Upgrade gibt, warum nicht. Wobei ich bei einem VtM-Setting jetzt eher eine Verschmelzung von"Die Werwölfe von Düsterbruch" und "Ja, Herr und Meister" erwarten würde, aber das kann man ja mal abwarten.

[6]

Andererseits: Mit dem Düsterwald habe ich bereits eine Erwachsenen-Variante des Kinderspiels "Mord im Dunkeln" und bisher hat mir keiner erklärt, warum ich weitere Varianten bräuchte.

Weil einige andere Spiele im Genre komplett anders laufen als die Werwölfe. Genau deswegen habe ich ein Beispiel eines Spieles gebracht, das eben nicht Werwölfe im Düsterwald (oder Mafia oder wie auch immer die Variante heisst) ist.

[Silent]

Man kann solche Spieler auch immer gut On-The-Fly erfinden. Es gibt eine Anzahl "böse" und die Mehrheit sind die "guten". Dann überträgt man die Sonderrollen und gut ist. Wir hatten auch schon vulkanische Spione bei den Romulanern, Mädchen im Boys-Only-Club und Ermittler bei den anonymen Serienmördern. Letzteres könnte auch Vampire sein ^^

[Teylen]

Es gibt ein mehr an Infos zu dem Spiel. Es wird ein wohl eher klassisches Spiel der Werwölfe-Machart. ^^;
Einmal von Justin Achillis Blog zitiert:

What is the Prince’s Gambit?
23 January 2015 / jachilli

You are a vampire; you own the night. And you’re not alone. There are others of you out there, the Kindred as you call yourselves, and your world is one of secret sects and hidden agendas. Some of you belong to the Camarilla, the aristocracy of the undead, holding yourselves above the mortal world in an ivory tower. Others of you belong to the Sabbat, a medieval death cult that believes the living are little more than animal to be fed from.

But who can you trust? You’re all blood-drinking monsters, after all. Your loyalty to your sect is a secret, and those who make a grand show of fidelity may be hiding ambitions of their own.



Vampire: Prince’s Gambit is a social deduction game in which a number of players seek to bolster the Prince’s claim to praxis, the right to rule her domain. That’s no mean task, though, as traitors lurk among these Kindred. The city’s Camarilla has been infiltrated by the Sabbat, who aim to topple the Prince and claim the city for their own.

Inspired by games like the Prisoner’s Dilemma, Diplomacy, Mafia, and the Resistance, Vampire: Prince’s Gambit hides a number of betrayers among a number of vampires loyal to the Prince’s cause. The hitch is that the traitors know who each other are while the loyal Kindred must trust their wits and instinct in order to discern who’s acting in their same interest and who’s trying to subvert the Prince’s will.

In Vampire: Prince’s Gambit, you might encounter situations like these:

Draft one is done and playable, which I’m going to make available via Open Development after a few loose ends are tied up. Development commentary will be collected at the Onyx Path website, as well, so keep an eye on that if you don’t already.

The game is built for 5-10 players, and while it’s not a “roleplaying” game per se, I think it’ll provide great opportunties to indulge in as much or as little characterization as individual players prefer. If you like, go all the way: Speak in character, wear a costume, and really dig into the role. Or you can simply play to your hidden loyalty and let your actions in-game speak for you.

Vampire: Prince’s Gambit is designed for sessions of 30 minutes to an hour, and to offer just a taste of the high politics and low treachery of the world of the Kindred. It’s a great game to play before a traditional RPG session starts, or at a convention or party with new or old friends.

[Nin]

Die Youtube Schnippsel auf http://theonyxpath.com/what-is-the-princes-gambit/ mit der Einführung...

In Vampire: Prince’s Gambit, you might encounter situations like these:

... machen mich jetzt doch neugierig.

https://www.youtube.com/v/p3Uos2fzIJ0
https://www.youtube.com/v/S0qjK3TWZE8

[Teylen]

Das ganze kennt man wohl in der Spieltheorie als Gefangenendilemma