Autor Thema: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.  (Gelesen 6156 mal)

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Offline Quaint

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #25 am: 11.02.2015 | 23:21 »
Bin ich das Problem, oder sind es die Systeme? Gibt es eins, dem ich nochmal eine Chance geben sollte, oder soll ich aktiv meine Ansprüche zurückfahren? Bin ich falsch im Hobby? Wie macht ihr das, wie könnt ihr euch für ein System begeistern, obwohl es dermaßen nervige Macken hat?

Ich bin nun jemand, der auch mit wohl 90% der Regelsysteme nicht so sonderlich gut klarkommt respektive einverstanden ist. Wobei ich da auch mit der Zeit immer wählerischer geworden bin.
Mein Mittel der Wahl ist es da, Anpassungen vorzunehmen um die gefühlten oder tatsächlichen Macken auszubügeln oder gleich ein eigenes System zu basteln. Letzteres habe ich auch schon getan, aber da tat sich dann auch nicht gleich ein Hort der Glückseligkeit auf. Einerseits will das Basteln von Rollenspielen auch erstmal erlernt werden und andererseits hat jedes System einen unterschiedlichen Stil und so habe ich neben einer Reihe von angepassten bekannten Systemen auch eine Reihe von selbstgeschriebenen Systemen, die jeweils ihren Nutzen haben. Wobei kein System bei mir statisch ist, da kommen immer mal Anpassungen hinzu oder werden überarbeitet.
Wenn du aber erstmal alle Systeme doof findest, solltest du vielleicht auch deine Ansprüche überdenken, du müsstest halt einstweilen ein System finden, was dir grundsätzlich zusagt und wo man dann an die Bereinigung der Macken gehen könnte.

Edit: Deine offenbar häufigste und schwerwiegenste Kritik ist offenbar das statische Kampfgeschehen. Meine Erfahrung ist aber, dass Statik oder Dynamik eines Kampfes auch wesentlich an der Spielleitung hängen und nur teilweise an den Regeln. Da macht es schon einen gewaltigen Unterschied, ob man das schön inszeniert mit ein paar Events und unerwarteten Wendungen. Oder ob dann halt, allgemein uninspiriert, halt die Gegner weggekloppt werden. Natürlich spielen auch die Regeln eine gewisse Rolle, da sie etwa durch zügige Ergebnisse und Optionen etwas Dynamik hineinbringen können.
Du solltest also eventuell überdenken, wie ein dynamischer Kampf deiner Meinung nach auszusehen hat, ob du überhaupt ein System kennst, dass dir den Unterbau dafür liefert oder wie so etwas ggf aussehen könnte.
« Letzte Änderung: 11.02.2015 | 23:30 von Quaint »
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Turning Wheel

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #26 am: 12.02.2015 | 08:41 »
Blutschrei, das Problem scheint mir folgendes: Du hättest gerne eine direkte Demokratie für Regeln, der Markt bietet dir aber nur ein Parteiensystem für Regeln.
Die Lösung ist prinzipiell ganz einfach:
Gründe deine eigene Partei. Nimm dir die ganzen Regeln aus allen Spielen die dir gefallen haben und mach dir daraus dein eigenes Spiel.
Ich gehe mal davon aus, dass dann genau die Regeln da sind, die du gut findest. ;)

Allerdings scheint mir das angesichts deiner doch sehr begrenzten Kenntnis von Regelsystemen in der Praxis dann doch schwierig.
Du musst mal noch ein paar Spiele ausprobieren und dich weiter umsehen.
Auf die Art findest du vielleicht doch noch ein Spiel, das dir besser passt oder mehr Regeln die gut sind.

In deiner Liste sind wenig assoziative erzähllastige Spiele aufgeführt wie Engel mit Arkanasystem oder Idee! Aber das ist vermutlich nicht die Lösung für dich.
Du magst Poolsysteme: Probier mal D6 (z.B. Star Wars von WestEndGames) oder ein WhiteWolf Storytelling-System (z.B. Vampire).

Ansonsten wurde ja auch schon erwähnt, dass es einfach daran gelegen haben könnte, WIE du die aufgelisteten Spiele gespielt hast.
Hast du alle jeweils als SL und Spieler ausprobiert? Ich hab gemerkt, dass mir vieles als SL und einiges als Spieler besser gefällt.
« Letzte Änderung: 12.02.2015 | 08:52 von blind cat »

Offline GustavGuns

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #27 am: 12.02.2015 | 09:54 »
Wenn ich deinen Eingangspost richtig lese, hättest Du gern ein System das viele Würfeltypen benutzt, hohe Komplexität hat, einsteigerfreundlich und intuitiv ist, kompetetives Spiel fördert, wenig MinMaxing beinhaltet...kurz gesagt, ja: Du bist das Problem, Du willst alles und sein Gegenteil, da ist Enttäuschung wohl vorprogrammiert.
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Offline Archoangel

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #28 am: 12.02.2015 | 09:58 »
Nimm Angeli - das passt.
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Offline Blutschrei

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #29 am: 13.02.2015 | 01:06 »
So, der Faden ist wieder offen, ich kann mir nicht erklären, warum er plötzlich als geschlossen gemarkt war. Sorry dafür!
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Offline Bad Horse

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #30 am: 13.02.2015 | 01:22 »
@Geschlossen: Das ist irgendein Bug, der ab und an Threads zu macht, ohne dass das jemand verursacht hat. Kam schon öfter vor. :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Online Arkam

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #31 am: 13.02.2015 | 16:27 »
Hallo zusammen,

Wie macht ihr das, wie könnt ihr euch für ein System begeistern, obwohl es dermaßen nervige Macken hat?

als Spieler kann ich mich für ein System mit Macken begeistern wenn ich einen Charakter spiele der mich begeistert. Ist mir bei Palladium (Robotech), Frostzone und bei 7th Sea so gegangen.
Als Spielleiter können mich Systeme begeistern die einfach genug sind um sie anpassen zu können. Mein bisheriger Favorit was das angeht ist Warhammer 1. Edition und das D6 System.
Generell interessiert mich erst Mal die Basis. Wenn ich grundlegend mit einem system auskomme kann ich Macken auf Nebenkriegsschauplätzen verzeihen.
Der Hintergrund kann dafür sorgen das ich auch schlechte Regeln akzeptiere oder eine Menge arbeit in das Erschaffen besserer Regeln investiere. Das war bei mir bei Cyberpunk 2020 der Fall.

Gruß Jochen
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Offline Anastylos

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #32 am: 13.02.2015 | 19:08 »
Wozu überhaupt ein Regelwerk? Wenn es dich scheinbar eh behindert.

Offline Rentin

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #33 am: 13.02.2015 | 23:45 »
Bin ich das Problem, oder sind es die Systeme? Gibt es eins, dem ich nochmal eine Chance geben sollte, oder soll ich aktiv meine Ansprüche zurückfahren? Bin ich falsch im Hobby? Wie macht ihr das, wie könnt ihr euch für ein System begeistern, obwohl es dermaßen nervige Macken hat?
In meinen Augen bist Du das Problem, geschweige denn Deine mangelnde Flexibilität. Nimm ein einfacheres System, wie zum Beispiel Savage Worlds und setzt Dich damit auseinander. Damit erschaffst Du eine Grundlage für Dein eigenes System.
Und das bastelst Du Dir dann so hin, das es Dir gefällt und stellst es hier vor. Aber wundere Dich nicht wenn es auch dafür Kritik gibt, denn:
Man kann es nicht jedem Recht machen.

Und wenn Dir gar kein Rollenspiel gefällt: Spiels nicht.
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eldaen

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #34 am: 13.02.2015 | 23:59 »
Mir stellen sich da zwei Fragen:

1) Wie viele Systeme kennst du/hast du gespielt?
2) Was ist für dich der Grund, warum du RPGs machst?

(soll jetzt nicht wie "lass es doch einfach" rüberkommen - die Punkte wüsste ich einfach gerne, um besser weiter zu diskutieren. :))

Offline Edvard Elch

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #35 am: 14.02.2015 | 00:02 »
Mir stellen sich da zwei Fragen:

1) Wie viele Systeme kennst du/hast du gespielt?

Diesen Post hast du gelesen?  ;)
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

Drømte mig - mein Rollenspielblog.

eldaen

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #36 am: 14.02.2015 | 00:04 »
Diesen Post hast du gelesen?  ;)

Sorry, den hatte ich gerade übersehen. Ist wohl schon zu spät für nen alten Mann. Gute Nacht! :)

Offline scrandy

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #37 am: 14.02.2015 | 00:30 »
Ich glaube nicht das du das Problem bist. Ich habe auch mich extrem lange so gefühlt und letztlich mein eigenes Spiel gemacht. Mitlerweile spiele ich das primär und nutze für Spezialszenarien Fate und Indies. Mal kurz analysiert:

So wie ich das sehe suchst du ja ein relativ klassisches System mit denen du aber erzähllastig und immersiv spielen kannst und nach Möglichkeit gut skalieren kannst. Sprich mal wird etwas grob geregelt wenn es nicht so wichtig ist im anderen Moment soll aber jede Aktion im Detail geregelt werden können. Sowas wie Fate ist dir zu Meta, du magst Freeform hättest aber trotzdem gerne den Halt der Regeln.

Warum spielst du dann nicht Mystix?

Das Spiel ist klar erzählorientiert enthält aber kaum Metagaming und ist sehr immersiv. Du kannst durch eigene Ideen und die Beschreibungen als Spieler sehr viel gestalten und das Regelwerk ist nur da um Halt zu geben. Klassische Spieler können dennoch sehr klassisch spielen, viel Charakter tunen und rumwürfeln. Wenn man allerdings mag ist Mystix auch sehr narrativ. Es nutzt Konzepte aus Fate (sowas wie Szenenaspekte), Wushu (Bonuserfolge) und läßt dich trotzdem taktisch kämpfen (wenn gewünscht mit detaillierten Manövern in jedem Zug). In jedem Fall hast du aber immer die narrative Kontrolle als SL wie auch als Spieler Dinge detaillierter am Spieltisch zu thematisieren oder nicht weil die einfache Grundmechanik alles abdeckt und dich darum gestalten läßt.

Das Spiel kann kostenlos auf mystix-rpg.de runtergeladen werden und kommt mit nem Steampunk Setting, dass den meisten Spielern sogar noch besser gefällt als das System. Jedoch bekomme ich seit 2009 (seitdem wird es getestet) regelmäßig auf den Treffen positives Feedback. Es ist sicherlich nicht die Lösung für alle Probleme könnte aber bei deiner erzählerischen Nische passen. Außerdem kann man es extrem leicht auf andere Settings konvertieren.
Der Waldfürst gibt, der Waldfürst nimmt.

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Offline ArneBab

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Re: Alle Regelsysteme sind doof. Alle. Ausnahmslos. Ganz sicher.
« Antwort #38 am: 19.02.2015 | 12:34 »
Ich denke nicht, dass du das Problem bist.

Nach ~10 Jahren eigenem Arbeiten an Regelsystemen würde ich viel mehr sagen, dass es erstens verdammt schwer ist, ein Regelsystem so zu gestalten, dass alles (was man will) glatt ineinandergreift und dass zweitens die Anforderungen an ein Regelwerk massiv variieren.

Als für mich krassestes Beispiel (aus der bisher unschönsten Runde, die ich hatte - deswegen blieb sie in Erinnerung):

Spieler 1: „Das geht mir zu weit, ich schlag zu.“
SL: „Würfelt Nahkampf.“
Spieler 2 (neuer Spieler): „Wie, keine Initiative???“

Wir sind schnelles Spiel gewohnt, in dem es keinen Übergang zwischen ungeregelter Interaktion und geregelter Interaktion (wie Kämpfen) gibt. Spieler 2 war es gewohnt, dass ein Kampf mit Initiativewürfen anfängt („Wir wechseln jetzt in den Kampfmodus“), selbst wenn beide Charaktere durch vorherige ungeregelte Interaktion schon auf Ringen-Reichweite sind.

Für taktische Spieler ist letzteres praktisch: Sie wissen, wann sie auf jede Kleinigkeit achten müssen und wann nicht.
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