Autor Thema: Schreiben als Durchmarsch  (Gelesen 4133 mal)

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El God

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Schreiben als Durchmarsch
« am: 12.03.2015 | 13:56 »
Es ist erstaunlich: Ich bin so produktiv wie noch nie zuvor. Zuerst war mein Anspruch an mich selbst, jeden Tag mindestens einen Satz zu schreiben, aber schnell hat sich das auf ein Ziel von mindestens 1000 Wörtern hochgeschraubt. Als ich gemerkt habe, wie lässig ich das täglich überbiete, habe ich auf 2000 erhöht und erlebe das nun als herausforderndes Tempo, dass sich aber gut in meinem Alltag unterbringen lässt. Für jemand, der noch einer geregelten Arbeit nachgehen muss, ist das vermutlich schlechter zu bewältigen, aber da ich im Moment alle Zeit der Welt habe, wollte ich mal schauen, wie gut ich das durchhalte.

Gestern habe ich zum ersten Mal ganz bewusst einen Pausentag eingelegt, nur um heute mit noch größerer Geschwindigkeit anzuschließen, als vor der Pause. Hat schon jemand Erfahrungen mit diesem Brachialansatz? Grundsätzlich dürfte das ja ziemlich nahe am Anspruch des NaNoWriMo sein.

Offline Grey

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #1 am: 12.03.2015 | 14:02 »
Oh ja, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht... Willkommen im Club, Dolge! :) Herzlichen Glückwunsch zu einem Anfall echter Inspiration! Die meisten Autoren erleben so was ihr ganzes Leben lang nicht.

Um genau zu sein, hatte ich einen solchen Berserkerschreibwahn während des "Falkenflug". Bei Band 1 habe ich ungelogen 356 Normseiten in nur 59 Tagen runtergeschrieben -- und ich mußte hinterher nichts überarbeiten, das Ergebnis war so, wie es mir aus den Fingern geflossen war, vollendet! Es war der helle Wahnsinn. ... und zu der Zeit war ich noch dazu berufstätig.

Aber es ist eine gute Idee, Dolge, daß du zwischendurch ganz bewußt Pausentage einlegst. Nachdem ich die ganze Trilogie in dem Stil geschrieben habe, war ich Toast.
~;P
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Offline Conan der Barbier

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #2 am: 12.03.2015 | 14:16 »
So eine Phase hatte ich auch einmal, als ich mehrere Monate Zwangsurlaub hatte (es geht doch nichts über eine "sichere" Stelle im öffentlichen Dienst...). Zu diesem Zeitpunkt habe ich selten vor 1:00 nachts mit dem Schreiben aufgehört, das war wie ein Rausch. Nach geschätzten 1.000 Seiten Rohmanuskript (und endlich wieder mit einer regulären Beschäftigung :D) hatte ich dann allerdings erst einmal genug und habe eine lange Auszeit genommen. Aber der Drang zum Schreiben lässt sich bei mir nur schwer unterdrücken. Ich habe mich mit Forenspielen wieder angefixt und nehme mir gerade die alten Texte wieder zur Brust.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #3 am: 12.03.2015 | 14:20 »
Ich kenne das von verschiedenen Arten des Kreativseins - beim Schreiben, beim Zeichnen oder auch beim Basteln. In allen habe ich schon berserkerhafte Ranklotzphasen erlebt, die aber auch wieder abflauen.
Am besten nicht drüber wundern, sondern ausnutzen, so lange es vorhält - und auch nicht ärgern, wenn irgendwann der Produktivitätslevel wieder nachlässt.  ;)
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Offline Grey

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #4 am: 12.03.2015 | 14:23 »
und auch nicht ärgern, wenn irgendwann der Produktivitätslevel wieder nachlässt.  ;)
Das ist der Part, mit dem ich mich momentan noch schwertu... ::)

(Wobei ich den Verdacht habe, meine aktuelle Schreibbblockade hat diverse andere Ursachen. Aber das gehört dann wohl nicht hierher, sondern in einen Schreibblockaden-Therapie-Thread.)
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Offline Bad Horse

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #5 am: 17.03.2015 | 21:11 »
2.000 Worte am Tag war ungefähr mein Pensum beim NaNoWriMo. Die letzte Woche war das etwas härter, weil ich da tatsächlich dann einen Vollzeitjob hatte, aber da war ich schon fast im Showdown und quasi fertig.  ;)
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El God

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #6 am: 18.03.2015 | 17:15 »
Ja, am NaNoWriMo habe ich noch nie teilgenommen, aber ich nehme an, das Schreibgefühl, dass ich derzeit habe - also runterprügeln ohne Korrekturlesen und dann erst überarbeiten - wird sicherlich dem entsprechen, was dort verlangt wird.

Offline Silent

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #7 am: 18.03.2015 | 23:03 »
Ich persönlich würde aufpassen und das tägliche Wortpensum nicht immer weiter hochschrauben. Damit stößt man irgendwann immer an seine Grenze und es kommt dazu, dass man irgendwann mal sein Pensum nicht schaffen kann. Man arbeitet also auf das eigene Versagen hin und dass kann manch einen extrem aus der Bahn werfen.

Ich empfehle lieber ein kleines Pensum was man locker schaffen kann und wenn man danach noch mehr schreiben will ist das super! Wenn nicht, dann hat man dennoch sein tägliches Erfolgserlebnis ;)
Ob das jetzt 1 Satz, 500 Wörter oder 15 Minuten Schreiben ist, sei dem persönlichen Geschmack überlassen!
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Offline Bad Horse

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #8 am: 18.03.2015 | 23:10 »
Ja, am NaNoWriMo habe ich noch nie teilgenommen, aber ich nehme an, das Schreibgefühl, dass ich derzeit habe - also runterprügeln ohne Korrekturlesen und dann erst überarbeiten - wird sicherlich dem entsprechen, was dort verlangt wird.

Denke ich auch. Mit viel Korrekturlesen und über-den-Plot-Nachgrübeln ist da nix. Letzteres kannst du aber auch unter der Dusche machen.

Ich hatte dazu allerdings auch noch das feste Ziel, nach 50.000 Worten (plus ein paar hundert oder so) auch tatsächlich mit dem Ding fertig zu sein. Das hat durch die Zeiten, wo ich nicht so viel Lust hatte, geholfen - ich wollte ja nur wissen, ob ich wirklich ein Buch fertig schreiben kann, wenn's drauf ankommt. ;)
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Offline Turning Wheel

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #9 am: 18.03.2015 | 23:18 »
Ich hab nicht viel Ahnung vom Schreiben und bin mehr zufällig in dieses Thema gestolpert.
Dabei hat sich mir aber eine Frage aufgedrängt: Gibt es auch die willentliche Verbesserung der Qualität oder
geht das von selbst und es dreht sich beim Schreiben immer alles um die Maximierung der Quantität?

Offline Silent

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #10 am: 19.03.2015 | 01:01 »
Man sollte später seine Texte auch noch einmal lesen ;)

Sobald man nicht mehr die rosa Brille des "Ich schreib den geilsten Scheiß!" auf hat kann man recht nüchtern noch einmal seinen Text durchlesen. Man sieht dann an längeren Texten meistens schon ganz gut wie sehr man sich entwickelt. Am Anfang vielleicht noch etwas wirr und noch nicht ganz klar, aber irgendwann findet jeder irgendwie seine Linie für ein Projekt und an dieser kann man dann feilen.
Habe ich eine sehr geile Idee für einen fiesen Bösewicht, aber er taucht erst in den letzten 5% der Geschichte auf? Schlechter Stil, aber als Autor ist man ja im Besitz einer Zeitmaschine! Ich schreibe ihn einfach an einigen Stellen frühzeitig in die Geschichte ein und schon wirkt es nicht mehr wie ein Hammerschlag für den Leser.
Ein besonderes Merkmal (Der Mörder ist Linkshänder!) wurde dir erst mittem in der Geschichte klar, soll aber der entscheidene Hinweis sein? Baue kleinere Stellen durch die ganze Geschichte ein um diesen "Aha!"-Effekt aufzubauen und zu unterstützen!

Dieses Arbeiten mit dem eigenen Text kann man natürlich nur machen, wenn man etwas geschrieben hat ;)
Daher würde ich nicht von der Maximierung der Quantität sprechen, sondern eher davon, dass Schreiben ein Handwerk ist, welches geübt werden will. Tanzen lernt man auch nicht nur durch Bücher lesen (also die meisten wenigstens... Ich kann mir bestimmt vorstellen, dass es auch da Inselbegabungen gibt...) und Zeichner werden auch nicht mit ihrem Talent geboren, sondern üben meistens Jahrelang bevor sie geiles Zeug malen können. So kann dir ein guter Zeichner einen Papagei in 5 Minuten zeichnen, aber hat vielleicht Monate lang Posen, Gefieder und Schnäbel geübt.

So ist es für mich auch beim Schreiben.
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El God

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #11 am: 19.03.2015 | 17:50 »
Ich mache gerade die Erfahrung, dass der Umfang von 50.000 Wörtern auch eine Art Schallgrenze darstellt, bei der man zurückblickt und sich über Probleme zu ärgern beginnt, die sich während des Schreibens angehäuft haben. Ich habe zum Beispiel mittlerweile den Eindruck, dass ich die Persönlichkeit meiner Protagonisten noch nicht genug ausdifferenziert habe und habe jetzt, nachdem ich sie ein bisschen besser kennen gelernt habe, eine Liste mit Fragen abgearbeitet, um sie besser zu strukturieren und schärfer voneinander zu unterscheiden. Die Charakteristiken, die ich dabei ausgearbeitet habe, will ich nun in den bisherigen Text einflechten... das wird nochmal ziemlich viel Detailarbeit. Aber zumindest bis *hierhin* hat sich der Durchmarsch sehr gut angefühlt und war natürlich, was die Quantität angeht, enorm produktiv.

Offline Silent

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #12 am: 19.03.2015 | 23:57 »
Ich bin mir schon im Klaren, dass Schreiben geübt werden muss. Mein Kommentar zielte aber darauf ab, dass hier alle ganz glücklich sind, wenn sie mehr Text in kürzerer Zeit verfassen können. Beim Zeichnen (da kenne ich mich etwas aus) ist es aber gerade andersherum. Je besser man wird, desto mehr Zeit investiert man normalerweise in Bilder. Jedenfalls gibt es in Zeichnerforen keine Diskussion über Stunden pro Quadratmeter. Der Zugewinn liegt nicht in der Zeitersparnis sondern in der Qualität der Zeichnung. Ich hätte gedacht, dass das beim Schreiben ähnlich sein sollte, kann mich aber täuschen. Vielleicht werden gute Texte nicht wirklich honoriert und es kommt vor allem darauf an, dass man so schnell wie möglich 300 Seiten abliefert.

Ich glaube der "Fehler" liegt darin, dass man versucht die Qualität eines Textes daran festzumachen wie lange es gebraucht hat diesen zu verfassen.

[Edit]
Keine Ahnung wie du es geschafft hast deinen Post unter meinen zu schieben, aber das war eine Antwort darauf ;)
« Letzte Änderung: 20.03.2015 | 00:02 von Silent »
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Offline Turning Wheel

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #13 am: 19.03.2015 | 23:59 »
Daher würde ich nicht von der Maximierung der Quantität sprechen, sondern eher davon, dass Schreiben ein Handwerk ist, welches geübt werden will. Tanzen lernt man auch nicht nur durch Bücher lesen (also die meisten wenigstens... Ich kann mir bestimmt vorstellen, dass es auch da Inselbegabungen gibt...) und Zeichner werden auch nicht mit ihrem Talent geboren, sondern üben meistens Jahrelang bevor sie geiles Zeug malen können. So kann dir ein guter Zeichner einen Papagei in 5 Minuten zeichnen, aber hat vielleicht Monate lang Posen, Gefieder und Schnäbel geübt.

Ich bin mir schon im Klaren, dass Schreiben geübt werden muss. Mein Kommentar zielte aber darauf ab, dass hier alle ganz glücklich sind, wenn sie mehr Text in kürzerer Zeit verfassen können. Beim Zeichnen (da kenne ich mich etwas aus) ist es aber gerade andersherum. Je besser man wird, desto mehr Zeit investiert man normalerweise in Bilder. Jedenfalls gibt es in Zeichnerforen keine Diskussion über Stunden pro Quadratmeter. Der Zugewinn liegt nicht in der Zeitersparnis sondern in der Qualität der Zeichnung. Ich hätte gedacht, dass das beim Schreiben ähnlich sein sollte, kann mich aber täuschen. Vielleicht werden gute Texte nicht wirklich honoriert und es kommt vor allem darauf an, dass man so schnell wie möglich 300 Seiten abliefert.

edit: Sorry, hab mein Posting versehentlich gelöscht, während du die Antwort geschickt hast und es nochmal gepostet.
« Letzte Änderung: 20.03.2015 | 00:09 von dead cat »

Offline Turning Wheel

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #14 am: 20.03.2015 | 00:14 »
Ich glaube der "Fehler" liegt darin, dass man versucht die Qualität eines Textes daran festzumachen wie lange es gebraucht hat diesen zu verfassen.

Interessanterweise werden Illustratoren ja auch nach Größe der Illu bezahlt, aber trotzdem wird unter Illustratoren nie über Zeit pro Fläche geredet.
Im Prinzip ist allen Illustratoren klar, dass eine schnellere Arbeit tendenziell eine schlechtere Arbeit ist. Man geht damit nicht hausieren.
Bei den Autoren scheint das aber niemand zu stören. Ganz im Gegenteil. Vielleicht sind diese Dinge doch nicht wirklich miteinander vergleichbar.

El God

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #15 am: 20.03.2015 | 00:14 »
Gerade als Anfänger hast du das Problem, dass sich die Stilistik deiner Texte ändert. Noch während du an ihnen schreibst. Und je mehr Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Satz vergeht, desto stärker wirkt sich dieser Effekt aus. Außerdem hast du als Maler/Zeichner stets das gesamte Werk vor Augen, als Autor musst du, wenn du länger nicht dran warst, unheimlich viel auffrischen, ehe du wieder sauber anknüpfen kannst. Du musst ja, während du schreibst, möglichst den gesamten Rest des Werkes auch im Kopf verfügbar haben.

Offline Turning Wheel

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #16 am: 20.03.2015 | 00:29 »
Die stilistische Änderung ist auch beim Zeichnen ein Problem. Z.B. wenn man für ein Rollenspiel 50 Waffenzeichnungen abliefern soll.

Was den zweiten Punkt angeht, habe ich von Profi-Autoren gehört, dass man zuerst ein Konzept mit den relevanten Inhalten schreibt und dieses
dann kapitelweise ausformuliert. Tatsächlich glaube ich aber sofort, dass das besser ist, wenn man es zügig macht. Den Effekt gibt es beim
Zeichnen definitiv nicht.
Theoretisch könnte man nach langer Zeit an einer unfertigen Zeichnung weiter arbeiten. Praktisch habe ich das aber noch nie gemacht und auch
nicht davon gehört, dass das jemand macht (mit Ausnahme von Verbesserung beschädigter Stellen o.ä.).

Offline Silent

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #17 am: 20.03.2015 | 01:20 »
Oh, schnelles Schreiben kann für manchen Autor auch sehr fatal sein. Manch ein Autor mag es lieber mehre Fassungen einer Szene zu schreiben bevor weitergeschrieben wird. Daran ist ja nichts schlimmes. Wenn man nach Ortner geht gibt es 10 verschiedene Möglichkeiten einen Text zu schreiben und es kann wirklich sehr interessant sein einfach mal alle 10 auszuprobieren!

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Offline Conan der Barbier

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #18 am: 20.03.2015 | 13:20 »
Würde ich ähnlich sehen. Wie wir ja schon hier gesehen haben, entwickelt jede/r eigene Strategien beim Schreiben - und ich bin mir sicher, dass für verschiedene "Autorentypen" selten dieselben Strategien funktionieren.
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Offline Nocturama

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #19 am: 20.03.2015 | 22:11 »
@dead cat: Natürlich ist es wichtig, auch die Qualität zu verbessern und natürlich geht das auch willentlich. Im Unterschied zu einzelnen Illustrationen braucht ein Roman allerdings wahnsinnig viel Zeit. Da ist es gerade für Berufstätige mit diversen Hobbys nicht leicht, schlicht und einfach durchzuhalten und fertig zu werden. Man verbringt eine kurze Zeit in der "yeah, ich fange was Neues an"-Phase und sehr, sehr viel Zeit im Mittelteil und beim Überarbeiten. Dort muss man oft einfach die Zähne zusammenbeißen und weitermachen, auch wenn sich alles wie Kaugummi zieht und man total unzufrieden ist.

Und darum geht es hier auch. Wie bleibe ich in einem vernünftigen Tempo dran, wie lasse ich mich nicht von anderen Ideen ablenken? Denn viel zu schnell ist die Luft raus und man steckt das Projekt in die Schublade. Stell dir vor, du arbeitest 24 Monate an einem einer einzigen Illustration, da kann einem schon mal die Lust vergehen - vor allem, wenn man noch genug Ideen für hundert andere Illustrationen hat  ;)

Man sollte auch bedenken, dass du nach dem NaNo nicht mehr als eine Roh-Roh-Fassung hast, selbst wenn du mit Vorplanung an die Sache herangehst. Das Überarbeiten und Umschreiben dauert ziemlich lange (und man ärgert sich dauernd, was man für Blödsinn verzapft hat). Auch bei Romanen, bei denen man sich mehr Zeit lässt, bleibt die erste Fassung ganz selten so erhalten.

Mir ist bisher immer die Puste ausgegangen. Ich will endlich mal ein Projekt fertig kriegen, herrje. Deshalb mache ich auch diesmal beim Camp NaNo mit, allerdings mit niedrigerer Wortzahl. Einfach, um die Motivation zu haben, jeden Tag zu schreiben.
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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El God

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #20 am: 20.03.2015 | 23:14 »
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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #21 am: 20.03.2015 | 23:15 »
Kurzgeschichtenwettbewerb?  8]

Au ja!  :D
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Conan der Barbier

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #22 am: 21.03.2015 | 10:58 »
Kurzgeschichtenwettbewerb?  8]

Klingt interessant, schreit aber dann nach einem neuen Thread :)
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Offline Niniane

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #23 am: 21.03.2015 | 13:05 »
Klingt interessant, schreit aber dann nach einem neuen Thread :)

Done
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Offline Conan der Barbier

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #24 am: 21.03.2015 | 13:21 »
Stellvertretend für alle: Merci Bocuse!
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Offline Grey

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #25 am: 21.03.2015 | 15:45 »
Stellvertretend für alle: Merci Bocuse!
Du meinst sicher: "Merci beaucoup"?
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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #26 am: 21.03.2015 | 16:44 »
Paul Bocuse ist ein französischer Sternekoch. Vermutlich handelt es sich um eine Verballhornung und nicht um einen Fehler. :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Grey

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #27 am: 21.03.2015 | 17:41 »
Ah. :) Muchas Gracias por elucidarme.
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Offline Conan der Barbier

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Re: Schreiben als Durchmarsch
« Antwort #28 am: 21.03.2015 | 19:15 »
Aber woher wird ein ehrenwerter Barbier denn arme, wehrlose Redewendungen verballhornen..? ;D
Furztrocken!

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