Autor Thema: [Space 1889] Suche nach Ideen (Skasi und Rest der Harburger Runde raus)  (Gelesen 1593 mal)

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Offline Ludovico

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Ich hab nun mittlerweile eine Runde Space 1889 am Laufen und bin auch sehr zufrieden mit den Spielern. Ich denke, es wird etwas schön langfristiges werden, zumal ich auch eine Kampagne im Kopf habe.

Bloß bei der Umsetzung habe ich Probleme, zumal Actionszenen eher mau sind. Ich hab keinen actionorientierten Charakter in der Runde, sondern bloß einen Arzt, einen Forscher, einen Mechaniker, einen Journalisten und einen Hochstapler.

Ich muss gestehen, dass ich eine solche Situation noch gar nicht hatte und nun halt Actionszenen zur Auflockerung fast ganz rausnehmen muss, aber das erste Abenteuer verlief recht gut trotz dessen.

Nun bin ich beim zweiten Abenteuer und da komme ich über den Anfang nicht hinaus:

Die Gruppe hat in Frankreich einen anarchistischen Terroristen Dingfest gemacht, der die Weltausstellung empfindlich störte und dabei einen neuartigen Sprengstoff mitgehen ließ, der 20mal so stark wie TNT war.
Die Sache war im Endeffekt bloß ein Plot des Oberbösewichts, um die Formel für den Sprengstoff zu stehlen.
Dieser Oberbösewicht ist ein junger britischer Lord Drake, der sich nach außen hin als Sympathisant für gemäßigte Arbeiterbewegungen, Frauenrechtsbewegungen, etc. gibt und gelassen von seinem reichen Erbe und einem dicken Aktienpaket lebt.
Allerdings ist das bloß Fassade. Er unterstützt diese Bewegungen zwar nach außen hin, hat aber via falschen Namen Kontakte zu Militärs und Politikern geknüpft, die ihm Landrechte an massiven Flächen im Oenotrischen Imperium verschafften.
Sein Problem ist nun, dass er an diese Flächen nicht rankommt und die Arbeiterbewegungen (insbesondere die Kommunisten und Sozialisten) stören seine Fabriken. Wenn Bewegungen noch mehr Zulauf erhalten, dass Marsianer mehr Rechte erhalten, würde das die Ausplünderung auch nicht mehr so attraktiv machen.
Außerdem gibt es besonders in London genügend Elemente, die keinen Krieg mit dem Oenotrischen Imperium wünschen, so dass er diese Gebiete nicht nutzen kann.

Er will also nun das Oenotrische Imperium und einen großen Teil der Erdstreitkräfte in einen Krieg zwingen und kam auf folgende Idee:
Es gab mal die Idee, mittels einer Marskanone zum Mars zu reisen. Allerdings scheiterte diese Idee an der Qualität des Sprengstoffes und dann kam die Äthertheorie.
Er erwirbt nun diese Pläne und läßt eine auf dem Mars bauen. Da er die Pläne für diesen neuartigen Sprengstoff hat (dessen Hauptzutat von der Venus stammt), ist ein Problem gelöst und die Kanone könnte ein Geschoss zur Erde befördern.
Er benötigt lediglich noch eine neuartige Kalkulationsmaschine zur Zielberechnung und einen Ingenieur, der die Kanone verstärkt, um der Explosion standzuhalten.
Sämtliche Spuren sollen auf eine Verschwörung von Kommunisten, Marsianern und Frauenrechtlern hindeuten.
Die Kanone ist für radikale Elemente unter den Marsianern, die London gerne einäschern möchten.
Natürlich ist es nicht in Drakes Interesse als britischer Patriot die Königsfamilie zu töten und ebenso die Entscheider des Empire.
Also wird die Kalkulationsmaschine manipuliert und das Geschoss stattdessen Glasgow treffen und vernichten (sind sowieso bloß blöde Schotten).
Das Empire muss reagieren und auch die anderen Erdregierungen werden es nicht zulassen können, dass der Mars über Waffen verfügt, die die Erde direkt bedrohen.

Gleichzeitig wird es Säuberungsaktionen gegen Kommunisten etc. geben, denn die haben die Marsianer ja unterstützt.

Drake wird sich dann ganz offen gegen die Arbeiterbewegung stellen und dieses Verbrechen verdammen.

Nach dem Krieg hätte er Zugang zu den Landflächen auf dem Mars und die Sozialisten, Kommunisten etc. wären aus dem Spiel.

In Paris bekam er die Formel für den Sprengstoff und schürte Spannungen, da der Terrorist Unterlagen hatte, die die radikalen Elemente schwer belasteten (in Wirklichkeit arbeitete er aber für die französische Exilregierung).

Nun weiß ich nicht ganz genau weiter.
Drake muss noch mehr Spannungen schüren, benötigt die Kalkulationsmaschine und einen fähigen Ingenieur.
Allerdings wollte ich ihn erstmal als Gönner der Charaktere vorstellen.

Im Moment ist meine Idee, dass die Charaktere bei einem Empfang in Paris sind, wo sie als Helden gefeiert werden. Die französischen Herrschaften geben halt gerne mit der Bekanntschaft an. Drake, den die Charaktere zuvor kurz kennenlernten, wird auch anwesend sein. Draußen ist die Stimmung aufgeheizt, da es Proteste gibt (wie zuvor erwähnt, gibt es ordentlich Spannungen aufgrund der jüngsten Ereignisse und die Charaktere werden auf der einen Seite gefeiert und auf der anderen Seite als Volksverhetzer und ausländische Agenten gehasst).

Soweit dachte ich mir, dass Drake von einem Feind vergiftet wird (es wirkt aber langsam), denn immerhin sympathisiert er mit Elementen, die anderen ein Dorn im Auge sind. Er kann also evakuiert werden und wird zu dessen Luftschiff gebracht. Die Charaktere werden von seinem Butler um Hilfe gebeten, womit der Arzt brillieren kann.

Aber ab hier bin ich noch unschlüssig und könnte etwas Inspiration gebrauchen.
Welche Ideen habt ihr?
« Letzte Änderung: 26.03.2015 | 10:07 von Ludovico »

Offline bobibob bobsen

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Wenn ich dich recht verstehe dann muß Drake zum Mars um sich Zugang zu der Rechenmaschiene zu verschaffen.
Da würde es sich natürlich anbieten das das Gift ebenfalls vom Mars stammt und es auf der Erde kein Gegenmittel gibt. Ich würde es so ufziehen das das Gift sebst auf dem mars sehr selten ist und ein Gegenmittel noch viel seltener. Man muss also erst einmal einen arzt finden der es besitzt und da eigentlich alle Marsianer die Erdbewohner verabscheut müßte man diesen auch noch davon überzeugen Drake das Gegengift zu geben.
Der Forscher und der Arzt könnten auf dem Mars sehr nützlich sein. Ein Mechaniker während des Fluges die Maschienen warten.
Ein Reporter könnte auf dem Mars Informationen bei seinen marsianischen Kollegen einholen.
Der Hochstapler würde sich dann an die Tochter des marsianischen Arztes ran machen um diesen davon zu überzeugen den SC das Gegengift zu geben.
Ich würde auf alle Fälle ein paar hinweise einbauen das Drake mehr als nur seine Heilung plant als er zum Mars aufbricht.

Naja und Spannungen gibt es ja laut Orginalsetting genügend auf dem Mars. Der bau einer marskanone würde also genau ins Bild passen.

Offline Ludovico

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Da verstehst Du mich leider falsch.

Drake will die Kanone auf dem Mars errichten und diese dann radikalen Marsianern in die Hand geben, die London vernichten wollen. Zur Zielerfassung benötigt die Kanone eine Rechenmaschine. Diese kommt von der Erde, da dort die Technologie weiter ist. Die Kernzutat für den Sprengstoff kommt von der Venus.

Ich hätte außerdem noch etwas spezifizieren sollen:
Im kommenden Abenteuer wollte ich die Charaktere noch auf der Erde halten. Der Plot mit dem Mars zeichnet sich noch nicht ab.

Allerdings hast Du mir einige gute Ideen gegeben. Danke!
Ich könnte statt des Mars auch den Kongo nehmen.

Offline Waldviech

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Klingt nach einem interessanten Plot - eines gäbe es allerdings zu bedenken: Das Empire ist bereits mit den Oenotriern im Krieg! (Es sei denn, in eurem Space-Kontinuum ist die politische Situation etwas anders, in dem Fall wär das natürlich wurscht). Falls die Original-Konstellation vorherrschen soll, müssten die Ländereien also nicht direkt im Oenotrischen Imperium liegen, sondern nur in der Nähe. Z.b. südlich von Avenel - das wäre quasi mitten im umkämpften Gebiet. Mit den Ländereien könnte Drake also auch nix anfangen.
Die Kombination Marskanone-Oenotrier könnte aber trotzdem viel Sinn machen (ich hoffe mal, ich quatsch jetzt nicht zu viel aus dem Marsband-under-Construction aus):
Die Oenotrier werden von einem verdammt traditionalistischen System regiert - sie sind sogar so traditionalistisch, dass sie zum Gesellschaftssystem der ollen Kanalbauer zurück wollen (eine straff durchgeplante Technokratie). Das Ergebnis ist momentan sowas wie eine von Kriegerpriestern regierte "römische Republik", aber ein paar der Grundideen der alten Kanalbauer könnte aber auch für irdische Kommunisten sehr, sehr faszinierend klingen. Daher die Mars-Kommunisten-Connection. Da wär dann allerdings zu beachten, dass die Kommis, die sich da versuchsweise verbrüdern wollen, nun nicht nur zu einer unerwünschten politischen Gruppe gehören, sondern das Empire auch noch direkt an den Feind verraten.
Die Oenotrier haben nun im gegenwärtigen Krieg aber einen Sack Probleme: Das Empire ist größer und technologisch weiter entwickelt. Was sie momentan noch davor rettet, von den Briten überrannt zu werden, ist die vergleichsweise geringe Transportkapazität der Briten. Daher (und aufgrund ihrer "rückwärtsgewandten" Ideologie) sind die Oenotrier massiv bestrebt, antike Marstechnologie zu horten und wieder in Gang zu setzen. Dann und wann versuchen sie auch, Erdlingen Technologie zu klauen. Zugriff auf eine Kanone, mit der sie London direkt treffen könnten, wäre da ziemlich reizvoll.
In diesem Falle könnte der Bau der Kanone vom britischen Militär gesponsort werden. Man hofft, mit der Waffe die Oenotrischen Städte direkt bombardieren zu können.
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Offline Ludovico

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@Waldviech
Danke für die Informationen!

Ich orientiere mich bei der Mars-Kanone am alten Ultima Martian Dreams. Da war sie als Transportmethode vorgesehen.
Mir kam nun die Idee, dass es bei Space 1889 bereits Versuche gab, aber diese aus diversen Gründen scheiterte (ein Grund ist der Sprengstoff und der andere ist der, dass alle Insassen im Transportmodul bei der Landung getötet worden wären).
Die Pläne verstauben in einem Patentamt und Drake will sie gerade bekommen.

Danke auch für den Hinweis mit dem Krieg!
Da werde ich in meinem Plot eine kleine Änderung vornehmen. Drakes Ziel soll es sein, sämtliche Stimmen innerhalb des British Empire zum Verstummen zu bringen, die von Frieden sprechen und zusätzlich will er auch noch den Rest des Erdmilitärs gegen den Mars aufbringen.
Die Vorstellung, dass die Marsianer eine Waffe besitzen, mit der sie ganze Städte auf der Erde in Schutt und Asche legen können, würde für reichlich Aufregung in St. Petersburg, Washington, Rom, Berlin und Paris sorgen.

Gibt es bei den Oenotriern auch Fanatisten und Radikale, die die Waffe nicht nur zur Abschreckung nutzen, sondern direkt anwenden würden?

Zur Klärung mit den Kommis:
Diese unterstützen die Marsianer nicht wirklich. Es gibt lediglich einige kleinere Gruppierungen, die Marsianern gleiche Rechte wie Weißen zusprechen wollen. Diese befinden sich vor allem im Umfeld von Freidenkern und so erhalt man die Verbindung zu Kommunisten und Sozialisten.

Drake wird eine Verbindung lediglich vortäuschen durch eine hausgemachte Verschwörung, gefälschten Papieren,... so dass es für die Erdregierungen nachher aussieht, dass eine radikale Gruppe Kommunisten und Mars-Rechtlern sich mit Marsianern verbündetet und die Erde verraten haben.

Offline Waldviech

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Zitat
Gibt es bei den Oenotriern auch Fanatisten und Radikale, die die Waffe nicht nur zur Abschreckung nutzen, sondern direkt anwenden würden?
Definitiv gibt´s die! Allerdings wäre dazu noch anzumerken, dass die Oenotrier intern uneins sind, was sie von der Menschheit insgesamt halten sollen. Momentan gibt die Staatspropaganda vor, dass die Menschheit DER FEIND ist, konkret vorgehen tut man aber nur gegen die Briten, da man sich die Möglichkeit offen halten will, gegebenenfalls mit anderen Erdnationen zu paktieren um die eigene Position gegen die Briten zu stärken. Aber das wär Geheimdiplomatie.
Zitat
Die Vorstellung, dass die Marsianer eine Waffe besitzen, mit der sie ganze Städte auf der Erde in Schutt und Asche legen können, würde für reichlich Aufregung in St. Petersburg, Washington, Rom, Berlin und Paris sorgen.
Auch das definitiv - in Bezug auf Kanalmarsianer gibt es in xenophonischen Kreisen ohnehin schon ein Äquivalent zum "Yellow Peril". Da man weiß, dass die Marsianer einst technologisch sehr viel weiter entwickelt waren als die Menschheit heute, gibt es bei ängstlichen Gemütern die Befürchtung, dass die Kanalmarsianer sich wieder ihres Hightech-Erbes besinnen und irgend etwas ausbuddeln könnten, mit dem sie die Menschheit unterwerfen. Diese Leute wären natürlich die ersten, die im Falle der Weltraumkanonen-Affäre "Ich hab es ja immer gesagt!" schreien würden - und in der konkreten Situation dann auch eine Menge Anhänger sammeln.
« Letzte Änderung: 26.03.2015 | 11:29 von Waldviech »
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Offline Ludovico

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Sehr schön!

Dann kann ich auch noch oenotrische Geheimagenten einbauen, die diesen Fanatisten Einhalt gebieten wollen.

Offline bobibob bobsen

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Zitat
Ich muss gestehen, dass ich eine solche Situation noch gar nicht hatte und nun halt Actionszenen zur Auflockerung fast ganz rausnehmen muss, aber das erste Abenteuer verlief recht gut trotz dessen.

Das wundert mich eigentlich, da bei Space die Art zu kämpfen stark von den Feats beeinflußt wird.

Offline Ludovico

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Das wundert mich eigentlich, da bei Space die Art zu kämpfen stark von den Feats beeinflußt wird.

Nun, die Spieler nahmen für ihre Charaktere halt Talente, die zum jeweiligen Konzept passten.