Autor Thema: Erzählt mir von Runequest (6)  (Gelesen 3596 mal)

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Offline aikar

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Erzählt mir von Runequest (6)
« am: 5.05.2015 | 07:39 »
Hallo allerseits

Ich hatte bisher noch überhaupt nichts mit Runequest zu tun, habe mir jetzt aber Mythic Britain zugelegt und bin neugierig geworden auf das System das dahinter steckt.

Könntet ihr mir als kompletten Runequest-Noob einen Überblick geben?

Vor allem würde mich die grundlegende Spielmechanik interessieren, welchen Spielstiel es am ehesten fördert und wo es ungefähr von der Komplexität her liegt, am besten mit welchem der folgenden Systeme (mit denen ich Erfahrung habe) man es am ehesten vergleichen kann (Wenn überhaupt):
Fate, Cypher, Barbarians of Lemuria, Der eine Ring, Savage Worlds, Finsterland, Ubiquity, 7te See, D&D5, Lied von Eis und Feuer, Shadowrun 4/5, Gurps, DSA4

Danke im Voraus
« Letzte Änderung: 5.05.2015 | 07:43 von aikar »
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Offline Weltengeist

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #1 am: 5.05.2015 | 08:45 »
Ich habe zwar das Gefühl, dass es dazu bereits einen bis mehrere Threads gibt, bin aber gerade zu faul zum Suchen...

Runequest ist ein eher traditionelles Rollenspiel (kein Wunder, ist es doch eines der ältesten). Klare Trennung zwischen Spieler und Spielleiter, detaillierte Charakterbögen, eher simulierende Spielmechanik. So gesehen deutlich näher an DSA als an Fate.

Allerdings macht Runequest vieles richtig, was DSA falsch macht. Das Erschaffungssystem ist sehr flexibel. Das Kampfsystem (für mich das Sahnestück) spielt sich flüssig und erlaubt trotzdem taktisches Spiel und sehr genaue Ergebnisse (welche Zustände oder Verletzungen sind eingetreten?). Fertigkeiten-, Kampf- und Magiesystem basieren alle auf der gleichen Würfelmechanik. Und das Magiesystem besteht in Wirklichkeit aus mehreren verschiedenen Magiesystemen, die sehr flexibel an die jeweilige Spielwelt angepasst werden können.

Runequest fühlt sich relativ "realistisch" an, die Charaktere sind echte Menschen und keine Superhelden à la D&D Level 15. Gerade für magisch aufgehübschte historische Hintergründe (wie eben Mythic Britain) passt es daher vom Feeling her sehr gut. Es bildet ja nicht umsonst auch den Regelkern von Cthulhu.

Bliebe noch zu erwähnen, dass es von Runequest verschiedene Ableger gibt (Basic Roleplaying, Legend, Renaissance), die sich alle recht ähnlich sind und teilweise sogar miteinander kompatibel. So sind alle Legend-Quellenbücher auch mit Runequest 6 spielbar.
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Offline D. Athair

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #2 am: 5.05.2015 | 09:12 »
Ich hab da was.
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Offline aikar

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #3 am: 5.05.2015 | 09:15 »
Ich habe zwar das Gefühl, dass es dazu bereits einen bis mehrere Threads gibt, bin aber gerade zu faul zum Suchen...
Ich habe gesucht, aber was ich gefunden habe war entweder von älteren Versionen oder voller Diskussionen von Profis zu verschiedenen Details. Ich wollte eben eine knappe Anfänger-Erklärung

Allerdings macht Runequest vieles richtig, was DSA falsch macht. Das Erschaffungssystem ist sehr flexibel. Das Kampfsystem (für mich das Sahnestück) spielt sich flüssig und erlaubt trotzdem taktisches Spiel und sehr genaue Ergebnisse (welche Zustände oder Verletzungen sind eingetreten?). Fertigkeiten-, Kampf- und Magiesystem basieren alle auf der gleichen Würfelmechanik. Und das Magiesystem besteht in Wirklichkeit aus mehreren verschiedenen Magiesystemen, die sehr flexibel an die jeweilige Spielwelt angepasst werden können.
Das klingt schonmal nicht so schlecht. Danke dafür.

Bliebe noch zu erwähnen, dass es von Runequest verschiedene Ableger gibt (Basic Roleplaying, Legend, Renaissance), die sich alle recht ähnlich sind und teilweise sogar miteinander kompatibel. So sind alle Legend-Quellenbücher auch mit Runequest 6 spielbar.
Das RQ und BRP den selben Ursprung hatten wusste ich z.B. schonmal nicht. Legend hab ich sogar von irgend einem DriveThru-Abverkauf zu Hause. Werd ich mal zum Reinschnuppern nutzen, danke für den Tipp.

@Strohmann-Hipster: Danke! Vor allem OpenQuest scheint auf jeden Fall mal einen Blick Wert zu sein.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #4 am: 5.05.2015 | 09:17 »
Ich kann mich da Weltengeist nur anschließen - durch RQ habe ich damals nach D&D, DSA und MERS auf einmal gesehen, was ein konsequent durchdachtes freies klassenloses Rollenspiel so draufhaben kann, und aller umständlicher Kram, den das system abgeschafft hat (Klassen, feste Aufstiegsparameter etc.) vermisse ich bis heute nicht.

Würde ich auch immer noch spielen, wenn es angeboten wird, von mir aus auch in der Urfassung, die ist nämlich würdevoll gealtert und funktioniert immer noch sehr gut.

Aber auch die letzte Mongooseversion (Legend) besitzt all diese Eigenschaften. Insgesamt würde ich jeden Runequestableger (die unterschieden sich nicht so radikal voneinander) empfehlen, wenn man anständige Fantasy bespielen will.
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Offline munchkin

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #5 am: 5.05.2015 | 09:38 »
Lade dir die RuneQuest Essentials runter und schaue es dir mal an.

RuneQuest ist sozusagen das Mutterschiff der BRP / Prozentsysteme und die 6. Ed ist die konsequente Weiterentwicklung eines Systems das wirklich viele Bereiche in seiner langen Geschichte abgedeckt hat.

RuneQuest 1 = hatte schon ein funktionierendes Skill-System
RuneQuest 2 = hatte schon eine gute Geistermagie und ein ausgekügeltes Kampfsystem (mit Trefferzonen)
RuneQuest 3 = hatte eine gute Göttermagie
RuneQuest 4 = habe ich übersprungen, daher weiß ich nichts darüber
RuneQuest 5 / Legend = hatte eine  gute Schamanenmagie und schon Kampfmanöver
RuneQuest 6 = hat eine gute Zauberei, Mystizismus (neue Magie) und ein sehr taktisch, realistisches Kampfsystem

Eigentlich hätte es RuneQuest 5 nicht geben brauchen, das war damals eine Entscheidung des Verlages und nicht der Autoren (es wäre zu Umfangreich gewesen). Nachdem die Autoren sich vom Verlag getrennt hatten, wurde es nochmal geschrieben, diesmal richtig. Daher ist es zu 90% kompatibel.

Dazu kommen die ganzen Ableger aus denen RuneQuest gelernt hat: Stormbringer / Elric, Cthulhu, Elfquest, Hawkmoon, BRP, OpenQuest, D101 etc pp...

Das beste an RuneQuest 6 ist, dass es komplett ist. Gut man kann Feuerwaffenregeln runterladen und es gibt noch ein kleines Buch für Seefahrt und Schlachten, aber das Regelbuch an sich ist komplett, inkl ca 60 Monster und jede Menge spielbarer Charakterrassen.

Und es ist generisch.

Offline D. Athair

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #6 am: 5.05.2015 | 09:40 »
RQ6 habe ich selbst nicht. Zur Komplexität lässt sich trotzdem was sagen:
Das Spiel gehört sicherlich in obere Drittel der BRP-Abkömmlinge, was die Komplexität angeht. RQ6 bietet, nach dem, was ich darüber gelesen und gehört habe, eine ganze Reihe Optionen und auch detailiertere Regelungen an.

Wobei du dir auch einfach mal Runequest6 Essentials und OpenQuest Basic holen kannst.
Das gibt es jeweils bei Drivethru für lau, bzw. pay-what-you-want.
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Offline Magister Ludi

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #7 am: 5.05.2015 | 11:11 »
Ergänzen möchte ich noch, dass auch "Call of Cthulhu" auf dem RuneQuest-System beruht sowie weitere, nicht so bekannte Spiele wie "Superworld", "ElfQuest", "Ringworld", "Stormbringer", "Hawkmoon" und "Elric".

RuneQuest 6 liegt seit Dezember als deutsche Übersetzung vor und kann bei Design Mechanism (http://www.thedesignmechanism.com/products.php#!/RuneQuest/c/2826223/offset=0&sort=normal)
oder DriveThru als pdf-Datei bezogen werden. Die RuneQuest-Gesellschaft plant gerade ein Crowdfunding für eine Druckausgabe, die zur Spielemesse in Essen erscheinen soll. Weitere deutschsprachige Veröffentlichungen, insbesondere Übersetzungen der Quellen- und Abenteuerbände zur Welt Thennla (Korantia, Taskania), sind in Vorbereitung.

Achamanian

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Re: Erzählt mir von Runequest (6)
« Antwort #8 am: 5.05.2015 | 11:19 »
Weitere deutschsprachige Veröffentlichungen, insbesondere Übersetzungen der Quellen- und Abenteuerbände zur Welt Thennla (Korantia, Taskania), sind in Vorbereitung.

Cool, die klingen nämlich echt ganz reizvoll, finde ich!