Autor Thema: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT  (Gelesen 24986 mal)

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Offline First Orko

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #200 am: 30.12.2015 | 11:42 »
Es geht meiner Meinung sowas von gar nicht das die Szene (...) hinreichend Druck ausgeübt hat das die Entscheidung so ausfällt das es das Szenario nicht gibt. Das das Hobby in der Präsentation um den Punkt beschnitten wird. Mit einer Argumentation bei der mir doch im Großteil eher anders wird.

Weil ein paar Leute in einem Forum auf die Frage "Wie seht ihr das?" _ehrlich_ geantwortet habem findest du die Szene scheiße? Krass.
Überlege doch mal anders herum: Sollen wir deiner Meinung nach bei jedem X-beliebigen Produkt, von dem hier im Forum jemand unsere Meinungen hören will, wahlweise die Schnauze halten oder fröhliche Zustimmung heucheln, wenn wir es doch nunmal für eine nicht so gute Idee halten?

Und wer hat hier Druck ausgeübt, mal abgesehen von den in Foren üblichen Verteidungsposts zum eigenen Standpunkt?

Kleine Hilfestellung: Jemand, der sagt "Wenn ihr nicht meiner Meinung seid, dann tue ich X", der übt Druck aus.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #201 am: 30.12.2015 | 11:45 »
Ich (Gen "fast 50") finde die Entscheidung das Szenario NICHT in eine "offizielle" (oder auf viele so wirkende) Publikation zum GRT einfliessen zu lassen richtig. Beim GRT geht es darum in kurzen Runden einen Überblick über das Grundkonzept "Rollenspiel" zu geben und ggf. mal neue Spieler an das Hobby heran zu führen. Dazu sind kontroverse(1) Themen mit aktuellem Tagesbezug (Egal ob jetzt das Flüchtlingsthema oder die Sau des Monats März 2016) meiner Meinung nach Kontraproduktiv.

Sie führen schnell zu OT Diskussionen die wertvolle Zeit fressen und Leute ggf. vertreiben ("Nicht diese SCH... Diskussion schon wieder, die hatte ich erst gestern mit Lehrer/Verwandschaft/Whatever"). Das gleiche gilt für mich auch für alle anderen Zeitfresser wie extrem komplexe Regeln, Charaktergenerierung der 1+h / Charakter Klasse etc.

Deswegen muss ich mich noch lange nicht auf Fantasy beschränken, ich kann ohne Probleme auch diverses an SciFi, Horror oder sogar NearFuture/Cyberpunk leiten OHNE Bezug zu aktuellen und kontroversen Themen rein zu bringen. Aktuelle Bezüge haben mich schon bei einem gewissen SciFi Remake so genervt das ich es boykottiert habe (Und nicht der einzige war) Da kann ich bei einer Werbe-Veranstaltung für Rollenspiele erst recht gut darauf verzichten (2)

(1) Nicht jeder ist mit der Politik der Bundesraute und ihrem "Wir schaffen das" Geblubbere einverstanden / finden MultiKulti / K-Chorweiler für alle toll

(2) Und auf die 1.5 "aber RPG sollte auch die reale Welt wiederspiegeln" Rufer gleich mit
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Sashael

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #202 am: 30.12.2015 | 11:49 »
Teylen, du wirfst hier diverse Sachen so lustig durcheiander, dass zum Schluß echt nur noch Quark mit Soße rauskommt.

Niemand, wirklich NIEMAND hat etwas dagegen, Szenarien abseits von Fantasy und SciFi anzubieten, um die volle Bandbreite unseres Hobbys zu demonstrieren. Im Gegenteil, dies wird von wirklich ALLEN Beteiligten befürwortet.

Nur DU unterstellst hier eine Anti-Realwelteinstellung, die nirgendwo auftaucht. Edit: Auch mattenwilly dürfte wohl nichts per se gegen Realweltszenarien haben. ;)

Was hier kritisiert wurde, ist dieses eine Szenario, das nach Meinung von einem nicht gerade kleinen Teil der Leute zuviel Zündstoff enthält, um es zum jetzigen Zeitpunkt in einem unplanbaren Umfeld anzubieten.

Wenn du da den Unterschied nicht sehen kannst, tut es mir echt leid.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Ucalegon

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #203 am: 30.12.2015 | 11:50 »
Und wer hat hier Druck ausgeübt, mal abgesehen von den in Foren üblichen Verteidungsposts zum eigenen Standpunkt?

Yup. Ich finde es absolut nachvollziehbar, enttäuscht und verärgert zu sein über das, was hier teilweise geäußert wurde, Teylen. Das ändert aber nichts daran, dass Mentor als erwachsener und verantwortungsbewusster Mensch eine freie Entscheidung getroffen hat.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #204 am: 30.12.2015 | 11:59 »
@Teylen

Zeige mal auf wo hier jemand Druck ausgeübt hat und was dich von demjenigen unterscheidet!
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #205 am: 30.12.2015 | 12:20 »
Teylen, du wirfst hier diverse Sachen so lustig durcheiander, dass zum Schluß echt nur noch Quark mit Soße rauskommt.

Niemand, wirklich NIEMAND hat etwas dagegen, Szenarien abseits von Fantasy und SciFi anzubieten, um die volle Bandbreite unseres Hobbys zu demonstrieren. Im Gegenteil, dies wird von wirklich ALLEN Beteiligten befürwortet.

Nur DU unterstellst hier eine Anti-Realwelteinstellung, die nirgendwo auftaucht. Edit: Auch mattenwilly dürfte wohl nichts per se gegen Realweltszenarien haben. ;)

Was hier kritisiert wurde, ist dieses eine Szenario, das nach Meinung von einem nicht gerade kleinen Teil der Leute zuviel Zündstoff enthält, um es zum jetzigen Zeitpunkt in einem unplanbaren Umfeld anzubieten.

Wenn du da den Unterschied nicht sehen kannst, tut es mir echt leid.

Pauschal nicht, an Tagen wie dem GRT oder anderen "Show and Tell" Veranstaltungen aber halt wegen des engen Zeitrahmens und der oft unbekannten Spieler (und damit Reizthemen) schon. Wobei ich halt mit "potentiellen heissen Kartoffeln" (Realwelt, Religion etc) generell vorsichtig bin wenn ich die Spieler nicht kenne / mir nicht aussuchen kann. Daher würde ich auch auf Cons solche Themen nicht anbieten, da habe ich (GURPS YEARTH) schon ein paar böse Überraschungen auf dt. Cons gehabt (Spieler wie SL).

In privaten Gruppen ist es dann die Frage "will die Gruppe das". Die Gruppen in denen ich derzeit spiele / leite wollen das nicht (Deswegen spiele/leite ich da). Daher spielen wir kein "Jetztzeit mit Realitätsbezug". Reales Leben haben wir halt in unserer Altersklasse (Alle > 35) genug da brauchen wir das nicht mehr in der Freizeit. Da ist Rollenspiel (genau wie LARP, MA-Märkte etc) purer Escapismus und das ist (zumindest für uns) auch gut so.

Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Chruschtschow

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #206 am: 30.12.2015 | 12:30 »
Ich sehe immer noch einen gewissen Konflikt zwischen "Übersicht über das Hobby" und "bloß keine ernsten Themen". Ziehe ich letzteres durch, trifft ersteres nicht  mehr zu.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline seanchui

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #207 am: 30.12.2015 | 13:04 »
Ich sehe immer noch einen gewissen Konflikt zwischen "Übersicht über das Hobby" und "bloß keine ernsten Themen". Ziehe ich letzteres durch, trifft ersteres nicht  mehr zu.

...ich habe das ehrlich gesagt anders verstanden.

Es geht ja nicht um "bloß keine ernsten Themen" sondern halt eher um "Muß ich zum jetzigen Zeitpunkt das Thema - für manche Leute auch Reizthema - "Flüchtlinge" in einer RPG-Vorstellung implementieren?". Insbesondere, wenn ich den Tag mit Wildfremden verbringe?

Wenn ich neuen Leuten Rollenspiel vorstellen möchte, dann möchte ich sie begeistern. In meinen Augen funktioniert das besser, wenn sie etwas Tolles, Aufregendes, Ungewöhnliches erleben - die Prinzessin befreien und den Drachen erledigen, den Konzern ausgespitzeln, die Alien-Invasion zurückdrängen. Die Flucht aus einem Krisengebiet überleben kann eine intensive Erfahrung sein und vielleicht sogar dabei helfen, Perspektiven zu ändern. Aber als Einstieg empfinde ich das als schwierig.

Wenn ich die Neulinge am Haken habe, dann kann ich auch noch mehr auf die Bandbreite eingehen. Meine persönliche Meinung.
« Letzte Änderung: 30.12.2015 | 13:06 von seanchui »

Offline carthinius

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #208 am: 30.12.2015 | 13:20 »
Ich sehe immer noch einen gewissen Konflikt zwischen "Übersicht über das Hobby" und "bloß keine ernsten Themen". Ziehe ich letzteres durch, trifft ersteres nicht  mehr zu.
Abgesehen davon, dass dieser Dualismus hier ja gar nicht so aufgetan wurde, wie du ihn gerade darstellst, kannst du aber auch bei dieser Ansicht auf mehreren Ebenen ansetzen und das wurde hier auch schon so kommuniziert. Setzen ernste Themen irgendwelche Settinganforderungen? Muss ein ernstes Thema in der realen Welt verankert sein? Andersherum: Müssen in der Realwelt nur ernste und realistische Dinge vorkommen?
Meiner Meinung nach ist auf jede dieser Fragen die Antwort "Nein".

Das soll dich nicht hindern, ernste Themen einzubringen. Aber das Thema Flüchtlinge kann aktuell ebenso nach hinten losgehen wie die zeitlosen Klassiker Religion, Kindesmissbrauch, Terrorismus, Drogenmissbrauch, soziale Probleme, Sexismus ... Kann man alles thematisieren. Muss man nur nicht immer und überall. Genauso wie ich mit mir nicht gut bekannten Personen nicht gleich im Smalltalk auf die oben genannten zeitlosen Klassiker zu sprechen komme. Der GRT soll eine Möglichkeit sein, das Feld der Rollenspiele positiv kennenzulernen. Ich werde dabei den Gästen gern wie die letzten Male auch sagen, dass man auch Rollenspiel mit moralischen Konflikten spielen kann und dass unser Hobby dadurch auch sehr intensiv sein kann. In einem Raum mit mehreren Tischen innerhalb von 2-Stunden-Slots will ich sowas aber nicht spielen, weil man da dem Thema nicht gerecht wird. Würde ich auch auf einem Con nicht machen.
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Offline Uisge beatha

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #209 am: 30.12.2015 | 13:23 »
... "bloß keine ernsten Themen"...
Das hat doch aber hier auch keiner gesagt, oder?

Hier wurde nur dieses spezielle, ernste, streitbare und tagesaktuelle Thema in diesem speziellen Bezug (in der Öffentlichkeit und mit fremden/unbekannten Spielern) von einigen (u.a. mir)abgelehnt.
O thou, my muse! Guid auld Scotch drink!
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Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #210 am: 30.12.2015 | 13:50 »
Ich sehe immer noch einen gewissen Konflikt zwischen "Übersicht über das Hobby" und "bloß keine ernsten Themen". Ziehe ich letzteres durch, trifft ersteres nicht  mehr zu.

Ich habe 2-3 Stunden um:

Grundkonzept des Rollenspiels
Grundlagen des Regel-System
Charakterbogen / Werte

zu erklären und kurz was anzuspielen. Mit unbekannten Leuten die ggf. so was noch nie gemacht haben und wo diverse Fragen ggf. auch drei mal kommen. ALLES was da Zeit frisst / fressen kann fliegt raus. ALLES was da weiteren Stress machen kann fliegt raus. An solchen Tagen habe ich stark vereinfachte Charakterbögen mit Erklärungen zu jeder vergebenen Fertigkeit, einfach-gradlinige Szenarien, einfache Charaktere und ggf. auch nur einfache Systeme.

Bsp: (Nicht GRT aber vergleichbar):

D&D5e mit handgefertigtem dt. Bogen, KEINE Chars mit endlos langen Sprüchelisten, NUR gradlinige Zauber, keine Paladine, keine Druiden, keine Beastmaster. Ne Gruppe die sich bereits kannte und nen festen Auftraggeber hatte (KEIN Flöhe einsammeln!). Bischen "Stadtszenario" (KEIN! Einkaufen), etwas Reise, 1-2 Begegnungen. Interessierten habe ich durchaus das PHB auf den Tisch gelegt und hingewiesen "gibt noch mehr aber hier mal ne einfache / schnelle Einführung". Selbst da waren die 3h die wir gesetzt hatten noch knapp. Und ich bin es gewohnt den "Erklärbär" zu geben / habe Schulungserfahrung im IT Bereich.
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Offline Chruschtschow

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #211 am: 30.12.2015 | 14:14 »
Das basiert auf der Hypothese, dass jeder Besucher bzw. Interessent spielt. Zumindest für unsere GRTs - also alle seit Beginn der Veranstaltung - ist die falsch.
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Offline Chiarina

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #212 am: 30.12.2015 | 14:42 »
Das verstehe ich jetzt nicht mehr so ganz. Selbst wenn die Interessenten nur zuschauen ist es doch von Vorteil, wenn sie einen positiven Eindruck von einer Spielrunde bekommen, oder?
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #213 am: 30.12.2015 | 14:47 »
Das basiert auf der Hypothese, dass jeder Besucher bzw. Interessent spielt. Zumindest für unsere GRTs - also alle seit Beginn der Veranstaltung - ist die falsch.

Nein, das basiert auf der Annahme: Die Mehrheit der Leute kommt zum GRT / an den Tisch bei der GRT ähnlichen Verabstaltung um zu spielen bzw. beim ZUSCHAUEN/HÖREN eine Idee von RPG zu bekommen. Selbst wenn die Zuschauen ist ein schnelles, kompaktes und neutrales Szenario als Werbung idR. immer noch besser als eines bei dem die Spieler sich über <whatever> zerfleddern bzw. das Spiel in tagespolitische Diskussionen abdriftet.

Und DIE Annahme war bisher bei den GRTs und vergleichbaren Sachen an denen ich teilgenommen habe immer der richtige Ansatz. Und es ist halt der mit dem man im Zweifel die WENIGSTEN Leute vor den Kopf stösst und die MEISTEN Interessierten da behält. Und das ist meiner Meinung nach das Ziel dieser Veranstaltungen.

Sonst endet das wie der Foto-Kurs den ich letztes Jahr besucht habe. Der Dozent war ein Jünger der Kirche der Festgebrannten und Ritter des Manuellen Ordens. Nach dem ersten Abend sind 60+ Prozent nicht wieder hingegangen weil seine Oberlehrerhafte Einstellung nervte. Mitte des zweiten Abends sind dann in der Pause die meisten anderen auch gegangen. Die Minderheit bedienen und die Masse verprellen ist NICHT die richtige Verkaufsstrategie (und wir haben unser Geld zurück bekommen / der Dozi ist NICHT mehr im Programm)
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #214 am: 30.12.2015 | 14:49 »
Der Dozent war ein Jünger der Kirche der Festgebrannten und Ritter des Manuellen Ordens.
Was für ein Haustier?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #215 am: 30.12.2015 | 14:53 »
Was für ein Haustier?

Bei Systemkameras gibt es Zoom-Objektive und Objektive mit fester Brennweite, sog. Festbrennweiten. Die letzteren haben ihre Einsatzgebiete aber einige Fans dieser Objektivsorte halten sie für die "einzig RICHTIGE ART der Fotografie" und legen da einen fast religiösen Fanatismus an den Tag (so vergleichbar einigen Linux-Fans). Dito kann man bei den Kameras alle Werte manuell einstellen oder eben der Kamera sagen "ich geb dir einen/zwei vor du wählst den Rest". Auch da gibt es Fanatiker (hohe Überschneidung mit Festgebrannten) die das als "DIE WAHRHEIT" verkünden. Stösst Leuten sauer auf, speziell wenn in der Kursbeschreibung kein Hinweis darauf steht das alle die keine WAHREN GLÄUBIGEN sind aus dem Kurs nichts praktisches mitnehmen werden.
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Offline Chruschtschow

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #216 am: 30.12.2015 | 15:30 »
@Mattenwilly:
Wie ich ganz weit vorne in diesem Thread mal geschrieben habe, ist das zum Spielen wahrscheinlich auch nicht das Szenario meiner Wahl. Allerdings gibt es recht viele Besucher, die nur mal reinschauen, sich ein bisschen informieren. Schlicht auch einfach nur zufällig vorbeischauen (Samstagsmorgen in einer Buchladenkette in der Fußgängerzone). Ja, da sind so einige dabei, die Fantasy und SciFi erst ein Mal abtun. Dann beim "Das ist Rollenspiel"-Dialog auch noch ein Produkt dieser Qualität in der Hand zu haben, das eben auch mal Randbereiche weiter ausreizt, hielte ich für einen echten Gewinn bzw. das Fehlen des Szenarios für einen Verlust.

Und nicht zuletzt schüttele ich immer noch den Kopf ob einiger Argumente hier, die nicht so weit von "Lügenpresse! Lügenpresse!" entfernt sind.

Und Festbrennweiten? Ist das nicht was für Makrofotos und im Dunkeln (Ende der erschöpfenden Aufzählung)? ;)
« Letzte Änderung: 30.12.2015 | 15:35 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Kashi

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #217 am: 30.12.2015 | 15:39 »
Meine Meinung: Ja, kannst du nehmen. Weise deine Spieler vorab drauf hin, um welches Thema es geht, damit sich hinterher keiner beschwert, dass er von nichts wusste. Es gibt leider Menschen, die auf religiöse oder politische Themen sehr empfindlich reagieren, daher lieber vorher drauf hinweisen. Ich hab mal privat eine Wild West Runde geleitet und habe mit den Spielern vorher abgesprochen, ob es für sie in Ordnung ist, wenn darin überschäumender Rassismus vorkommt (im Wilden Westen waren die Schwarzen einfach nichts anderes als Sklaven und hatten keine Rechte). Wenn man also vorher mit der Spielerschaft abklärt, welches Thema bespielt wird, kann man das meiner Meinung nach auch auf dem GRT anbieten. Nur pack zur Sicherheit eine Runde als Plan B ein, falls du (worst case) niemanden findest, der dieses politische Thema bespielen will.
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Offline carthinius

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #218 am: 30.12.2015 | 15:39 »
Und nicht zuletzt schüttele ich immer noch den Kopf ob einiger Argumente hier, die nicht so weit von "Lügenpresse! Lügenpresse!" entfernt sind.
Die da wären? (ohne damit jetzt das Speaker's-Corner-Fass aufmachen zu wollen, ich wüsste nur wirklich gern, an welchen Stellen du sowas hier siehst)
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Offline Teylen

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #219 am: 30.12.2015 | 15:44 »
Ich habe einen Beitrag vor meinen Letzten ausgeführt aufgrund welcher Punkte ich das Verhalten der Community in dem Fall als  nicht gut bewerte.
Ich werde sicherlich nicht auf die Forderung eingehen und dies erneut wiederholen. Allein schon aufgrund der Gefahr einer Schlammschlacht und daraus resultierend eine Verwarnung oder gar Eskalationsstufe kassieren.

Allgemein kann man nicht starke Ablehnung äußeren, mitunter mit Nachdruck, und wenn dies Erfolg in der Form hat das den eigenen Forderungen entsprochen wird jegliche Beteiligung von sich weisen und so tun als habe man damit so rein gar nichts zu tun. Meiner Meinung nach.
Ich sehe immer noch einen gewissen Konflikt zwischen "Übersicht über das Hobby" und "bloß keine ernsten Themen". Ziehe ich letzteres durch, trifft ersteres nicht  mehr zu.
Das trifft es sehr gut.

Daran ändert auch nichts wenn die, für mich nicht nachvollziehbare, These aufgestellt wird das ernste Themen nicht vermögen gegenüber nicht Rollenspiel-affinen Personen einen positiven Eindruck vom Hobby zu vermitteln.
Es wirkt meines Erachtens auch eher unehrlich wenn in Abwesenheit anderer Themen so getan wird als würde es mit anderen ernsten Rollenspielen oder Settings - solche die realistisch mit einem Bezug zur aktuellen Weltlage gestaltet sind - anders aussehen.
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Eulenspiegel

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #220 am: 30.12.2015 | 15:53 »
Die These wirkt wahrscheinlich deswegen nicht nachvollziehbar, weil sie niemand aufgestellt hat. Natürlich vermögen ernste Themen gegenüber nicht Rollenspiel-affinen Personen einen positiven Eindruck vom Hobby zu vermitteln. Ich habe im gesamten Thread nicht ein Argument gelesen, das dem widerspricht.

Aber tagesaktuelle, kontroverse Themen können sehr leicht einen negativen Eindruck vermitteln. Und hierfür wurden auch Argumente vorgebracht. (Unabhängig davon, ob du diese Argumente nun für richtig oder falsch hältst.)

Offline mattenwilly

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #221 am: 30.12.2015 | 16:23 »
Hier kommen mehrere Sachen zusammen

a) Ich muss nicht der selben Meinung sein wie andere UND ich darf das auch verkünden. Meine Meinung ist:

ICH finde die Thematik persönlich uninteressant dito für JEDE Verknüpfung "Tagespolitik" mit "Hobby" (Rollenspiel, Fernseh/Film, Modelbau etc).

ICH finde die Thematik für eine  Massen- und Laufkundschaftstaugliche Werbeveranstaltung ungeeignet und zu Konfliktgeladen dito für diverse andere Themen (reale Religionen etwa)

ICH habe die Erfahrung aus gut 30 Jahren Rollenspiel das die meisten Menschen KEIN Interesse an "realen Problemen im Rollenspiel" haben sondern Escapismus suchen. Wie auch in den meisten anderen Freizeit-Bereichen. Dito für "Rollenspielerrische Herausforderungen" oder "Weiterentwicklung der Persönlichkeit"

ICH weiss das ich in dieser speziellen Thematik mit gewissen Teilen unserer Bevölkerung NICHT konform gehe, den Streit hatte ich schon in der Familie.  Das Konfliktpotential spare ich mir, das hat bei Werbeveranstaltungen keinen Platz.  Dito für einige andere Themen (Ein Römisch-Histerischer etwa und meine Version seiner geliebten Kirche würden auch für deftigen Streit sorgen)



b) Der Veranstalter/Hauptorganisator des GRT muss sich Fragen "Wie werbe ich am besten"

Und da geht es im Zweifel um "passt für die Masse" und nicht "passt für einen kleine Minderheit die x toll findet. Also lässt man potentielle Konfliktthemen aus einem Werbeprospekt am besten raus. WENN dann der Promoter vor Ort einen aus der Minderheit hat die das interessant findet UND der Promoter es interessant findet kann er darauf eingehen. Individuell, mit der Minderheit NICHT auf Kosten der daran nicht interessierten Masse.

Konfliktthemen aus Werbebroschüren raus zu halten senkt die Gefahr das einer aus dem Publikum darauf sehr heftig reagiert (Bonus: Während die lokale Presse da ist). Ohne das für die Masse der Leute irgend etwas fehlen wird.
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Offline Sashael

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #222 am: 30.12.2015 | 16:34 »
Daran ändert auch nichts wenn die, für mich nicht nachvollziehbare, These aufgestellt wird das ernste Themen nicht vermögen gegenüber nicht Rollenspiel-affinen Personen einen positiven Eindruck vom Hobby zu vermitteln.
Bitte zitiere doch mal den oder die Beiträge, in denen diese These aufgestellt wurde.  wtf?
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ErikErikson

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #223 am: 30.12.2015 | 16:42 »
Ich denke aber, dass der Gratisrollenspieltag dazu einladen soll, Neues ausprobieren und das Hobby zu bewerben soll. Daher sollten sich die Spiele von der besten Seite präsentieren und leichte Unterhaltung bieten. Den Gratisrollenspieltag halte ich für den falschen Anlass, um "Stellung" zu beziehen.

Hier z.B.

Offline carthinius

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #224 am: 30.12.2015 | 16:55 »
Hier z.B.
Nö, "Stellung" beziehen ist etwas anderes als "ernste Themen einbringen".
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel