Autor Thema: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????  (Gelesen 1595 mal)

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Offline Grandala

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Ich bin jetzt neu bei Midgard und heute startet endlich die Kampange, bei der ich als Spieler teilnehme. Nach der Lektüre des Regelwerks war und bin ich total begeistert. Allerdings stören mich die starren Boni/Mali mit +2/+4 irgendwie, da ich das Gefühl habe, dass das einfach nicht mehr zeitgemäß ist für ein Rollenspiel und das Tabellengelerne einfach für Einsteiger und Rollenspielneulinge, von denen zwei in der Gruppe sind, eine unnötige Hürde darstellt.

Darüber hinaus muss ich sagen, dass nach exessivem D&D 3.X Gespiele/Geleite mir damals schon die starren Boni/Mali total auf den Zeiger gingen. Die neue D&D Edition mit dem Titel D&D Next macht das an der Stelle eleganter. Sie überprüft, ob ein Charakter einen Vorteil oder Nachteil hat und lässt dann jeweils zwei W20 würfeln und dann das bessere Ergebnis, bei einem Vorteil, oder das schlechtere Ergebnis, bei einem Nachteil, werten. Ich finde diese Lösung um einiges eleganter und meine Frage an euch ist, ob ihr da irgendwelche Probleme seht diese Methode 1 zu 1 auf Midgard zu übertragen.
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Offline MadMaex

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #1 am: 6.03.2016 | 16:25 »
Da gibt es ein paar Dinge zu bedenken:

1. Kritische Erfolge / Patzer. Die Wahrscheinlichkeit verdoppelt sich fast (5% -> 9,75%) für Krit. bei Vorteil resp. für Patzer bei Nachteil. Analog dazu verringert sich die jeweils andere Wahrscheinlichkeit enorm (5% -> 0,25%). Lösung wäre, einen der Würfel im Vorfeld festzulegen, der allein über Krit/Patzer entscheidet, der andere zählt in dem Fall dann nicht.

2. Die Wahrscheinlichkeiten, mit Bester/schlechtester von 2W20 eine gegebene Zahl oder besser zu Würfeln ist schon signifikant anderst, als mit 1W20+2:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Ob Du das willst, musst Du wissen, aber die allgemeine Kompetenz der SC wird sich schon ändern (gerade mittlere Fertigkeitswerte profitieren stark von den 2W20)

Edit: Tippfehler 2W20+2 -> 1W20+2
« Letzte Änderung: 6.03.2016 | 21:01 von MadMaex »
Übersetzung: Fiasko - Im Eis
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Offline Boba Fett

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #2 am: 7.03.2016 | 09:46 »
Ich gehe mal davon aus, dass Du die Glückspunkte und ihre Wirkung meinst.

Mit denen kannst Du einen Wurf wiederholen (oder +2/+4 Bonus einkaufen, abhängig ob vor oder nach dem Wurd ausgegeben).
(M5 Kodex, S. 167)
Das stellt eigentlich ein Advantage dar, denn Du würfelst ja 2x und nutzt die bessere Variante.
Es ist sogar noch netter, denn Du kannst, wenn das Ergebnis eine 18 oder 19 darstellt auch gleich ein +2 und damit einen Erfolg kaufen.
Und Du kannst entscheiden, wann Du das brauchst.

Wir haben die Regelung (pro Sitzung 1-2 GP für jeden SC) etwas verändert (Hausregel) und nutzen die Regelung wie bei SW EotE.
Es kommen so viele Glückspunkte wie beteiligte Mitspieler (SpL inkl.) auf den Tisch, in Form von Pokerchips mit verschiedenen Farbseiten (weiß und schwarz).
Die Hälfte davon wird weiß aufgedeckt, die andere Hälfte schwarz (im ungeraden Fall einen mehr für die Spieler).
Jeder Spieler kann einen weißen Chip umdrehen und die Wirkung wie Regelung (Ausnahme: kein Reroll  bei gewürfelter 1 oder 20, kein Praxispunkt bei Reroll) nutzen.
Der Spielleiter kann die schwarzen Chips umdrehen und die gleichen Wirkungen nutzen (auch einen Reroll bei Spielern erzwingen, Ausnahme: kein Reroll  bei gewürfelter 1 oder 20).
Das gibt wesentlich mehr dynamik im Spiel und man sieht, ob man knapp an GPs ist oder nicht.
Und man kann als SpL das sogar nutzen, wenn man Spannung aufbauen will (dann hört man einfach auf, 'zurückzudrehen').
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Grandala

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #3 am: 7.03.2016 | 15:10 »
Die flip-Variante aller FFG-SW ist ne nette Idee ich glaub das wird in der Gruppe vorgeschlagen! (Oder wenn ich mal leite mach ich das so)

Aber eigentlich meinte ich die Standardboni bei z.B. Angriffen im Rücken ect. ...
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Offline Cierenmuir

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #4 am: 29.03.2016 | 19:43 »
Aber eigentlich meinte ich die Standardboni bei z.B. Angriffen im Rücken ect. ...
Ich verstehe vielleicht nicht das Problem, aber wie soll es denn sonst funktionieren und nicht komplizierter werden?

Wenn ein Angriff von hinten oder gegen einen Wehrlosen nicht immer denselben Bonus geben soll, dann muss der variable Bonus ja von etwas anderem abhängen oder es wird willkürlich.
Ein Angriff von hinten kann nicht mit einer Verteidigungswaffe (oder Stockwaffe) abgewehrt werden, der Vorteil der WM+2 auf den EW:Angriff ist also nicht der einzige Vorteil.

Offline Grandala

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #5 am: 30.03.2016 | 01:37 »
Wenn ein Angriff von hinten oder gegen einen Wehrlosen nicht immer denselben Bonus geben soll, dann muss der variable Bonus ja von etwas anderem abhängen oder es wird willkürlich.
Ein Angriff von hinten kann nicht mit einer Verteidigungswaffe (oder Stockwaffe) abgewehrt werden, der Vorteil der WM+2 auf den EW:Angriff ist also nicht der einzige Vorteil.

Die neue D&D Edition mit dem Titel D&D Next macht das an der Stelle eleganter. Sie überprüft, ob ein Charakter einen Vorteil oder Nachteil hat und lässt dann jeweils zwei W20 würfeln und dann das bessere Ergebnis, bei einem Vorteil, oder das schlechtere Ergebnis, bei einem Nachteil, werten.

Es geht halt um eine einfachere Dynamik. Jedoch verschiebt die D&D Variante halt die Wahrscheinlichkeit hart zu Gunsten des Vorteils daher bin ich jetzt erstmal dabei ohne Houseruling zu spielen/zu planen.
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Offline Eleazar

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Re: Advantage/Disadvantage anstatt starre Boni/Mali????
« Antwort #6 am: 30.03.2016 | 14:13 »
Ich vermute mal, dass ich nicht wirklich verstanden habe, wie du das handhaben möchtest. Insofern kann meine Antwort nur bedingt sinnvoll sein.

Zwei Neuerungen bei M4 und M5 finde ich richtig gut und würde sie ungern wieder aufheben: Bei M4 wurden endlich alle Bereiche (Kampf, Fertigkeiten und Zauber) nach dem gleichen Mechanismus (Angriff gegen Abwehr) abgewickelt. Das ist eine enorme Erleichterung für alle Neulinge. Bei M5 wurden dann vor allem bei den Fertigkeiten faktisch die starr nach Situationen auszurechnenden Boni und Mali abgeschafft. Man muss nicht mehr in die Tabelle gucken, wie steil, glitschig und hoch eine Wand ist, die man erklettern will und dann Boni und Mali miteinander verrechnen, sondern der SL überschlägt, wie viele Erfolge er haben will und welchen Schwierigkeitsgrad er annimmt. Das geht schnell und leicht von der Hand und der Zustand der Wand kann getrost allein als Illustration beschrieben werden.

Ausscheren hierbei tun ein paar Fertigkeiten und der Kampf. Da denke ich, dass es vor allem daran liegt, dass man Midgardkämpfe auch auf einer Battlemap abwickeln können soll. Und dabei sollst du Hindernisse aufbauen und allerlei taktische Spielereien ermöglichen. Außerdem wechseln im Kampf die Situationen laufend und es ist für die Figuren gefährlich. Da möchte ich selbst den Überblick behalten, was es bedeutet, mit 0 AP mit dem Rücken zu einem Oger im Berserkergang zu stehen.

Die Werte, die man dafür kennen muss, sind jedoch überschaubar und für meinen Geschmack leicht zu behalten. Außerdem wird ja in der Regel häufiger gekämpft als gemeuchelt oder geschwommen, so dass man die Werte auch im Gedächtnis behält.

Wie gesagt, ich verstehe nicht ganz, was der Vorteil des von dir vorgeschlagenen Mechanismusses sein soll. Für mich ist es erst mal nur "anders". Ich kann nicht mal sagen, ob es besser oder schlechter ist.

Aber Midgard ist in der Regel ganz gut getestet und durchgerechnet, so dass ich die Grundmechanismen des Systems nicht ohne zwingenden Grund ändern würde.

Vielleicht probiert ihr das erst mal in Ruhe aus und schaut, ob ihr euch für die bislang unvertrauten Regelungen erwärmen könnt. Eventuell löst sich dann das Problem in Wohlgefallen auf.