Autor Thema: Ist bei Euch schonmal ein System "Implodiert"? (War: Midgard Smalltalk)  (Gelesen 5783 mal)

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Offline Holycleric5

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Im Midgard Smalltalk-Thread fand ich gerade folgende Aussage (Zitat von mir etwas gekürzt)

(...)Ich war etwa 20 Jahre lang größtenteils absoluter Midgard-Fanboy. Habe Cons organisiert, den einen oder anderen Beitrag geschrieben und auch sonstwie ein wenig in der Redaktion mitgewirkt. Dann ist das Spiel für mich plötzlich völlig implodiert. Fast von einem Tag auf dem anderen habe ich gemerkt, dass mich die (M4-)Regeln fast nur behindern und mir jeglichen Spaß aussaugen. (...)

Das System implodiert. Vom einen auf den anderen Tag bringen die Regeln keinen Spaß, sondern eher Frust. Man stößt den Sockel um, auf den man das System gesetzt hat.

Auch bei mir sind Systeme implodiert. Am stärksten habe ich es bei Pathfinder und Rolemaster gemerkt.

Pathfinder:
Pathfinder habe ich im Vergleich zu meinen anderen Pen& Paper Systemen sehr lange gespielt. Mit der Zeit habe ich mich schon vor der Implosion an einigen Ecken und Kanten des Systems gestoßen (meistens zu wenige Skillpunkte, man sollte seinen Charakter lieber stets komplett am Reißbrett entwerfen), doch endgültig brach das System zusammen, als ich eine neue Kampagne entwerfen wollte.
Besonders die Abhängigkeit von magischen Gegenständen und die Verteilung von Beute haben mir den Spaß ausgesaugt.

Rolemaster:
Auch Rolemaster habe ich lange gespielt, wenn auch kürzer als Pathfinder. Doch letzten Endes haben mich dort der langsame Levelaufstieg, die doch ziemlich lange Charaktergenerierung - verbunden mit dem sehr tödlichen Kampfsystem und der doch ziemlichen "Machtlosigkeit" in den ersten Stufen (sofern man sich nicht völlig auf wenige Fertigkeiten spezialisiert) vertrieben
Bis sich spürbar etwas entwickelt, benötigt man mindestens zwei Levelaufstiege.

Somit habe ich mich auch von Rolemaster abgewandt, das sehr langsame Machtwachstum war nur einer der Gründe, die mir den Spaß ausgesaugt haben.

Welche Systeme sind bei Euch implodiert und warum?

Freue mich über Antworten

Holycleric5
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Offline Grandala

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Das erste System, das für mich komplett durch war, war D&D 3.X. Vom einen Tag auf den anderen war bei mir einfach die Luft raus und es hat keinen Spaß mehr gemacht. Die aufgeblasenen Chars, die riesige Spellist, die Magie komplett entzaubert hat, die tiefer, härter, schneller Mentalität von mir und meinen Mitspielern, die sich nicht mehr rauskriegen ließ... Erst habe ich es geliebt und dann (2008) nur noch gehasst.

Als nächstes war Mage the Awakening dran. Nachdem ich eine (mega geile, im Nachhinein) M: the Ascension Kampange geleitet und abgeschlossen hatte, wollten wir mal die nWoD ausprobieren und das neue Mage mit einem "besseren und ausgefeilteren" Magiesystem. Nach drei Abenden des Leitens war für mich klar, nie wieder ein Buch, dass zu einem drittel aus Zaubersprüchen besteht.... Das alte Mage war cool, weil es frei war, das neue Mage Schrott weil es am Ende mehr wie D&D war.

Dann war da noch Engel.... Ich war vom Arkanasystem total begeistert und feiere die Welt bis heute als eine der stilvollsten deutschen Produktionen ever (ich hasse DSA) doch in meinem Umfeld habe ich ums verrecken keine Spieler gefunden die auch nur gewillt waren das Erzählspiel einmal auszuprobieren. Ich rannte mit meinem Inthusiasmus voll gegen eine Wand und dann lag es bei mir lange nur rum. Bespielt wurde die Welt dann nur mit Storyteller-System und seit dem letzten Jahr ein paar Mal mit Fate. Die Kampange steht noch aus aber in meinem Leben werde ich wohl kein Arkana-System mehr spielen... Schade (ob ich es wirklich noch möchte weiß ich inzwischen gar nicht mehr, da meine Sicht auf das Rollenspiel an sich um 180 Grad gewandelt hat)
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Offline Der Nârr

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Nein, dass ich ein System von einem auf den anderen Tag nicht mehr spielen wollte hatte ich noch nie. Bei mir was das immer im voraus abzusehen. Es gab natürlich Momente, die dann das Fass zum Überlaufen brachten und die mich zu meiner Entscheidung bewegten, aber die alleine hätten nie gereicht. Bisher ging mir das so mit Midgard (M4), DSA4, und D&D 3.5, das waren alles Systeme, die ich relativ lange gespielt habe und zumindest bei DSA und D&D auch eine ganze Weile sehr gerne. Inzwischen bin ich aufmerksamer und lasse es eigentlich gar nicht mehr erst so weit kommen.
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Offline Sethomancer

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DSA ist bei mir rausgefallen, als ich bemerkt habe, dass es noch andere Systeme gab. Habe einfach was anderes ausprobiert und plötzlich keinen Bock mehr auf DSA gehabt.
Später dann hatte ich das Erlebniss, dass ich in einer Runde (O)WoD saß und mich fragte, was ich da mache. Daß war die letzte WoD-Runde die ich gespielt habe, danach wurde der Kram verkauft.
Ansonsten bin ich meinen systemen doch treu und spiele die immer mal wieder.
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Friedrich Nietzsche

Offline chad vader

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Bei mir gab es eigentlich auch immer Frühzeichen vorm Kollaps. Völlig überraschend kam es bei mir höchstens bei EPOS.

Offline Chruschtschow

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Von jetzt auf gleich? Nein. Aber DSA geht bei mir in die Richtung. Ich habe ewig DSA 2 und 3 gespielt, vor allem als SL. Gelegentlich waren da auch andere Sachen mal dazwischen. Traveller, Cyberpunk 2020, Star Wars d6, Shadowrun 3 und noch ein paar. Und dann habe ich mal wieder DSA probiert. Und Himmel, war das System klobig. Nicht einfach nur unhandlich. Das war so elegant wie ein Elefant auf Rollschuhen. Mal abgesehen davon, dass ich den Hintergrund als überbordend und regelrecht erstickend wahrgenommen habe.

DSA ist ganz klar meine größte Systemimplosion. Und dann hat Fate vor vier Jahren noch einen guten Teil der anderen Systeme erwischt. ;)
« Letzte Änderung: 26.04.2016 | 00:15 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Arldwulf

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Als SL D&D 3.5, ich würde es darum heute nicht mehr leiten wollen. Irgendwann stand das System nur noch im Weg. Und der Großteil der Vorbereitung ging für Sachen drauf die das System mir eigentlich abnehmen sollte, und die die Story nicht weiterbrachten. Als Spieler würde ich es wohl immer noch nutzen, und hab dies auch noch lange nach meiner letzten SL Session.

Offline LushWoods

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Offline The_Nathan_Grey

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Also bei mir erging es D&D 4E so, ich fand das System einfach super und dann kam ein Finalkampf der ganze zwei (jeweils 4-5 stündige) Sitzungen gebraucht hat und weder besonders spektakulär oder spannend war. Vorher gab es noch einen Kampf mit einem Drachen, der totaler Mist war und dann war es vorbei mit der Begeisterung, jetzt spiele ich noch ein Abenteuer fertig und danach wird gewechselt.
"Ne Ansichtskarte aus Solingen" - Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle

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Offline Thallion

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DSA ist bei mir rausgefallen, als ich bemerkt habe, dass es noch andere Systeme gab. Habe einfach was anderes ausprobiert und plötzlich keinen Bock mehr auf DSA gehabt.
Bei mir ebenso. Savage Worlds war der Auslöser.

Offline Chiarina

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Ich habe Midgard-BurnOut. Ich kann´s nicht mehr sehen, geschweige denn spielen.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Luxferre

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Ich habe Midgard-BurnOut. Ich kann´s nicht mehr sehen, geschweige denn spielen.

Freue Dich auf den Tag, an dem Du nostalgisch zurückblickst und Dich auf die neueste Fassung Madgards freust  :d

Offline Der Nârr

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System-Implosionen kenne ich gar nicht. Bei mir hat sich das Verlassen eines Systems immer schon lange vorher abgezeichnet. Natürlich gab es dann irgendwann den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, aber da kann man ja nicht all das Wasser ignorieren, das schon vorher ins Fass gelaufen war.

Ich blicke auf solche Systeme auch nicht nostalgisch zurück. Im Gegenteil, wenn ich Sachen davon wieder in die Hand nehme - zum Beispiel DSA4, Midgard 4, D&D 3.5 - bin ich einfach froh, mir das nicht mehr antun zu müssen.
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Achamanian

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Eine plötzliche Implosion habe ich auch nicht erlebt. Die Systeme, die ich wirklich ausgiebig gespielt habe - DSA und Cthulhu - sind mir aber über Jahre hinweg schal geworden, und DSA4 habe ich (sieben oder acht Jahre lang) tatsächlich nur einer Gruppe zuliebe gespielt, die für nichts anderes zu haben war. Seit wir unsere Kampagne mit der Gruppe durchhaben, möchte ich DSA - und leider auch Aventurien, das mir immer am Herzen lag - eigentlich nicht mehr mit der Kneifzange anfassen, egal, in welcher Edition. Einzige Möglichkeit: DSA als ironische Selbstreferenz gespielt.

Numenera spiele ich gerade in einer schon etwas längeren Kampagne und merke langsam, dass die für mich inzwischen vor allem durch die Mitspieler toll ist, während die Regeln mich langsam etwas zu langweilen anfangen. Anfangs war ich begeistert davon, wie einfach alles für mich als SL ist, jetzt hätte ich langsam wieder Lust auf etwas mehr Crunch und Regel-Verbindlichkeit. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass meine nächste größere Kampagne ein anderes System verwenden wird. Auch da also keine Implosion.

Mein typischer Spannungsbogen bei Systemen scheint eher zu sein:

Erste Versuche - holperig, ich bin enttäuscht, weil das System nicht zu halten scheint, was die Regellektüre versprochen hat.
Falls ich mich davon nicht abschrecken lasse: Ich entdecke bei weiteren Anläufen die Qualitäten des Systems, und wenn was hinreichend Überraschendes und Funktionales dabei ist, bin ich richtig begeistert.
Falls ich es dann wirklich mal länger spiele: Ich stoße auch auf die Stolpersteine und Lücken, sortiere das System etwas gelassener für mich ein und weiß in Zukunft, zu welchen Stimmungslagen/Erwartungshaltungen es passt und zu welchen nicht so.

Offline Talwyn

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Burning Wheel. Ich liebe das System - auf dem Papier. Beim Spielen ging mir dann zunehmend das Licht auf, dass man dieses wunderschöne System nicht spielen kann. Leider. Dabei liebe ich es so sehr  :'(
Playing: D&D 5E
Hosting: Old School Essentials, Dungeon World
Reading: So tief die Schwere See, Mothership

Luxferre

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"Implodiert" nicht, nein. Aber so ähnlich ...

Pathfinder (ja, ich war lange Fanboi und bin Jünger der ersten Stunde, Alpha, Beta Phase, alles mitgemacht, viel Kontakt zu den Machern damals; es war ja noch eine recht überschaubare Community und eine tolle Aufbruchstimmung)

Ich bringe das System also an den Tisch und ich leite eine große Kampagne mit zwei Spielern (Zwerg Waldläufer/Horizon Walker und Elf Schurke/Magier/Arkaner Betrüger), um den Spielern Welt und System zu zeigen. Also ein groß angelegte Schnitzeljagd quer durch Golarion von Stufe 1 bis Stufe 15. Es waren bestimmt 1,5 Jahre, fast wöchentliches Spielen.
Kämpfe langsam gesteigert, mehr Batllemaps und -mats, anspruchsvollere Gegner, mehr Regeln, neue Länder, Kulturen, Besonderheiten.

Und dann kam dieser Endkampf gegen einen weißen Drachen und Frostriesen/Magier.
Es ging um die Rettung einer Kinderseele und zwar der Kinderseele des Zwergen. Es wurde also alles gebufft, getrunken und angezogen, was ging. Man hat gerechnet und gesucht, besprochen und kombiniert. Dann der erste Angriff von dem Zwerg gegen seinen favorisierten Gegener (Erzfeind) in einem favorisierten Gebiet (Geländebonus Horizon Walker), dazugerechnet Feindschaftsboni und Waffenmodifikatoren, die Buffs und Co ... 15min später kam dann der erste Würfelwurf. Von 6. Nach dem dritten Treffer war der Gegner eigentlich schon tot. Aber man will den Spielern ja ihre Freude lassen ... dann wurde nochmal nachgerechnet, weil irgendetwas vergessen wurde.
Dann noch dreimal gewürfelt.
Der Gegner schon bei -93TP.
Ich habe den Spieler gewähren lassen, ich dachte, er hätte Spaß daran.
Minute 23 ...
Dann noch diesen "rend", wenn man mit den Waffen triffe, macht man Zusatzschaden.
Nochmal würfeln und ...
Minute 25.

... ich habe innerlich resigniert. Aufgegeben. Ich war fix-und-fertig. Flasche leer.

Nach diesem Kampf habe ich das System an den Nagel hängen wollen.
Aber wohin mit dieser >900€ Investition aller Bücher, Bände und Hefte?
Also noch eine Chance.
Und noch eine.

Stop! Ich habe es aufgegeben. Ich leite jetzt noch eine Anfängerrunde. Danach verschwindet PF auf dem Dachboden.


Implosion? Nein. Eher ein Burnout. Ein lautes, hässliches Burnout.



edit: Listir, ich will wieder Midgard spielen  >;D :d
« Letzte Änderung: 26.04.2016 | 09:44 von Luxferre »

Offline Kowalski

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AD&D 2nd und Midgard waren nach dem ersten guten generischen RPG System bei mir ziemlich abgemeldet. Das war so 1990.

Endlich mal mit kompetenten Charakteren anfangen.
Endlich mal einen Charakter so bauen wie man ihn will.
Endlich für Charakterspiel auch mal eine Regelgrundlage und ein Belohnungssystem.
Endlich kein runterkloppen von HPs/APs.
Endlich mal ein System wo die Kämpfer auch mal regelmäßig treffen.

Ja, richtig, GURPS to the rescue.

Inzwischen spiele ich auch gerne den schnelleren Bruder, SW.
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Offline Sadric

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Ich würde es nicht als Implosion bezeichnen, aber mir ging es mit GURPS (3ed) so. Ich war ein GURPS Fanboy, wußte wie ich den Schaden eines spitzen Bleistiftes der durchs Auge ins Hirn gestoßen wurde  ausrechne, habe Traveller und Mage und Hig Fantasy mit GURPS gespielt. GURPS hatte Regeln für alles. Irgendwann hab ich Savage Worlds entdeckt, Unviversal wie GURPS, aber viel leichter. Heute kann ich ein GUPRS Regelwerk kaum durchblättern. Es war eher schleichend, keine Implosion. Ich glaube ich würde GURPS immer noch mögen, aber ich würde es heute ganz anders angehen. :-)

Offline Boba Fett

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Wirklich implodiert sind vielleicht "Savage Worlds" und früher mal "DSA" -
SW, als wir erkannten, dass es für uns (!) nicht wirklich kampagnentauglich ist, haben wir schnell die Kampagne beendet und es dann archiviert.
DSA war RPG First Contact bei uns und war in der Sekunde tot, als wir auf Traveller stießen.

Die meisten Systeme wecken Unzufriedenheiten und schlafen dann ein.

Eventuell könnte ich noch "Star Wars - Edge of the Empire" nennen, weil der Spielleiter da nach einiger Zeit sehr plötzlich sehr unzufrieden war und wir das Spiel mit diesem System dann im gemeinsamen Konsens sein gelassen haben. Die Implosion war da also nur miterlebt.

Was ich nicht einrechne sind "System-ADS" Enden, wo das System wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurde, weil plötzlich "the next big thing" um die Ecke der Veröffentlichung bog und ich völlig angefixt war und das alte nur noch lahm empfand und mir plötzlich eingeredet habe, dass all die Unzulänglichkeiten, auf die wir stießen völlig inakzeptabel waren.
Das würde Bände füllen und wäre eher was für einen eigenen Thread.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline nobody@home

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Direkte "Implosionen" weniger. Mein designiertes Lieblingssystem hat mehrfach gewechselt -- meist, indem ich auf etwas "noch Besseres" gestoßen bin --, und einige meiner Ex-Favoriten würde ich heute eher nicht mehr spielen wollen, weil sich mein Geschmack im Lauf der Zeit dann doch geändert hat, aber das war alles in allem eine eher natürliche Entwicklung.

Am nächsten käme wohl noch D&D3. Nicht, weil das System an sich jemals einer meiner absoluten Topfavoriten gewesen wäre oder von einem Tag zum anderen mein Interesse verloren hätte; das war auch ein längerer Prozeß. Aber für mich war damals 3E in erster Linie verknüpft mit "Living Adri" und der Möglichkeit, bei Conbesuchen recht zuverlässig einen Platz zu finden und denselben Charakter dort weiterspielen zu können, also kam der eigentliche "Absturz" erst, als diese Kampagne offiziell zu Ende war -- und an dem Punkt war ich dann auch mit dem System fertig genug, daß mich auch Verwandte wie z.B. Pathfinder bis heute nicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Offline Kowalski

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Ich zähle die Rollenspiele die ich auch gespielt, nicht nur gelesen habe:
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Offline Vasant

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So richtig schnell ist das bei mir in einem Ubiquity-Oneshot passiert, den ich geleitet habe.
Wir spielen ein fertiges Abenteuer mit Pregens, damit auch nichts schiefgeht - immerhin war das das erste Mal, dass ich mit dem System leite. Alles funktioniert gut (auch wenn einige Spieler manche Eigenheiten des Systems nicht mochten), und dann kommt eine Stelle im Abenteuer, in dem die SC bemerken sollen, dass jemand lügt. Recht einfache Probe auf Empathy.
"Empathy" hat aber keiner.
Also, "Perception" ist schon extra kein Skill, den man nehmen kann, sondern ein von den Attributen abgeleiteter Wert, damit man nicht mit "ach keiner hat auf Wahrnehmung geskillt? Ist ja doof!" auf die Nase fällt. Empathy nicht. Hm.
Ungeübte Würfe kann man ja mit Attribut -2 machen, auch bei Empathy. Allerdings ist die Art des Wurfs hart schwerer als wenn man den Skill nur auf 0 hätte, weshalb es anscheinend auch oft gehausregelt wird. Ich fang aber in nem Oneshot ja nicht gleich mit Hausregeln an. Jeder würfelt mal, aber alle failen (natürlich). Doof.
Kann man denn das nicht einfach mit Perception ersetzen? Nein, dann ergäbe die Fertigkeit "Empathy" überhaupt keinen Sinn.
Ist das nicht ein freier "Zero-Level Skill" von einer der Logen? Nein.
Haben wir nur die falschen Pregens genommen und einer von denen hatte Empathy (wir hatten übrigens eine Reporterin und einen Detektiv dabei)? Nein, keiner der Pregens hat Empathy.
Ploff.
Seitdem mag niemand aus der Runde das System wieder anfassen - auch welche, die das schon mal in nem anderen Oneshot gespielt und eigentlich ganz witzig fanden.

Offline ManuFS

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Shadowrun. Nach über 15 Jahren habe ich gemerkt, dass ich mich eigentlich nur noch aus Nostalgie daran festhalte, es mit eigentlichen Regeln zu spielen. Zu viele Optionen, zu viel Power Creep, zu viel Mist der selbst mit Fan-Goggles die s.o.d. sprengt... mit der Erkenntnis war schlagartig die Luft raus.
Dann der Umstieg auf ein anderes System für das Shadowrun Setting und alles war gut. :D
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Samael

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Offline Bad Horse

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3.x hat immer irgendwann aufgehört, so richtig zu funktionieren. "Implosion" war es wohl, als ich mir überlegen musste, was denn eine durchschnittliche Stadtwache so für eine Stufe hat und zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen bin. :P

Nobilis ist auch explodiert. Das hat einfach gar nicht funktioniert - wir hatten Charaktere, wir waren zusammen, es gab einen Plot, und nach zehn Minuten haben wir gemerkt, dass wir alle gar nicht wissen, was unsere Charaktere denn jetzt sinnvollerweise machen könnten. Wir haben die Runde dann abgebrochen und was anderes gemacht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?