Autor Thema: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd  (Gelesen 2288 mal)

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Offline D. Athair

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Konnte das letzte Woche in Coburg spielen. An und für sich gefällt mir das Spiel recht gut.
Vielleicht liste ich einfach, was ich weiß und was mir gefallen hat, bzw. wo ich Probleme sehe.

(+)
  • W10-Poolsystem (folgt dem Prinzip von Prince Valiant Storytelling oder der WoD); Schön fand ich dass man (fast?) immer auf das reine Attribut ausweichen kann, wenn man eine Fertigkeit nicht hat.
  • Die Talente/Powers sind keine "Feats" sondern echte Spezialfähigkeiten. Anders als Feats/Edges ermöglichen sie wirklich besondere Aktionen oder verteilen Boni. Sie beschränken aber nicht, weil ungewöhnliche Aktionen wie "Entwaffnen", "eine Menge beeinflussen" eher nicht davon abhängig ist, dass man ein bestimmtes Feat gewählt hat.
  • Die pseudohistorische Welt des 17.Jh.
  • Die sozialen Komponenten (verschiedene Organisationen/Orden, Nationalitäten, Konfessionen, Flaws, Virtue - Vice).

(-)
  • Ich fürchte, dass es am Spieltisch leicht in ein simples Monsterjäger-RPG kippen kann.
  • Die Rüstungsregeln scheinen broken. (Man ist deutlich! leichter zu treffen mit Rüstung und reduziert im Gegenzug nur potentielle Schadenspunkte, nicht die tatsächlich anfallenden.)
  • Momentan sehe ich keine Nische für WH 2nd bei mir. Weil: WFRP2nd, Clockwork & Chivalry 2nd und SWo Solomon Kane (... Rippers steht auch noch ohne Spielinteresse im Regal). Kurz: Ich habe ein Dark Fantasy Rollenspiel. Ich habe ein Hexenjäger-Pulp-Spiel. Und eines das sich um Fraktionen und Religion dreht. Alle drei decken zusammen die Kernthemen von WH2 ab.

Was mich nun interessieren würde:
Gibt es längerfristige Erfahrungen mit den Regeln?
Erzählt mir mehr vom Hintergrund. Lohnt es sich trotz WFRP2nd, Cl&Ch und SWoSK?
Welche Themen von Witch Hunter decken die drei Spiele nicht ab?
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Offline Hotzenplot

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #1 am: 10.06.2015 | 15:02 »
Gibt es längerfristige Erfahrungen mit den Regeln?
Erzählt mir mehr vom Hintergrund. Lohnt es sich trotz WFRP2nd, Cl&Ch und SWoSK?
Welche Themen von Witch Hunter decken die drei Spiele nicht ab?

Ich habe es einige Sitzungen lang geleitet mit 3 verschiedenen Gruppen (insgesamt ca. 7-8 Sitzungen). Über richtig langfristige Abenteuer/Kampagnen kann ich also nichts sagen. Settings waren Amerika oder Europa (Prag).
Ich habe die 1st Edition zu Hause als GRW und einige Erweiterungsbände.

Am Setting gefällt mir besonders das Düstere (was auch schon im Layout/Design rüber kommt). Der Hintergrund mit dem Teufel fließt ja auch zum Teil in die Regeln ein, was ich top finde und was eigentlich für mich das Alleinstellungsmerkmal z. b. gegenüber der WoD gibt. Ich finde die Beschreibungen der Orden, der teuflischen Mächte, der Magie und der Historie, wie sie sich um König Salomon und den Teufel halt entwickelt hat, gut eingebracht.
Es ist halt gegenüber WFRPG2nd (das ich nur vom Lesen kenne) speziell für eine Art von Hintergrund/Spiel ausgelegt (nämlich Witchhunter zu spielen). Bei mir ist es schon ziemlich actionlastig gewesen, was das System eben auch hergibt. Es ist mehr Hexen verkloppen als vor ihnen weglaufen, der Horroraspekt findet eben in der Action statt und nicht als Suspense.
Solomon Kane kenne ich auch nur vom Lesen, habe es unbespielt im Schrank stehen. Aus dem Bauch heraus (ist lange her ;)) würde ich sagen, es ist etwas lockerer dargestellt und geht nicht so ins Detail, dafür ist SW natürlich vom System her möglicherweise besser spielbar.

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Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #2 am: 18.06.2015 | 00:36 »
Danke soweit. Mal schauen.
Positiv ist auf jedenfall die kosenlose Kampagne, die der Verlag - Paradigm Concepts - gegen Anmeldung zur Verfügung stellt. So einen Service haben wenige Spiele.
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Fluke Wavedancer

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #3 am: 14.01.2016 | 11:16 »
Ha, wie cool, danke für den Hinweis!

Habe mich da direkt eingeloggt, unsere Runde eingetragen ("Von und Zu Dingenskirchen" in Neustadt, falls man das irgendwie suchen kann) und die Dokumente runtergeladen. Die restlichen Materialien habe ich mir gerade in einem Anfall von Wahnwitz bestellt. Bin gespannt. Ich würde das Zeug für 7th Sea nutzen, so es denn taugt.

Offline Hotzenplot

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #4 am: 14.01.2016 | 11:26 »
Ich würde das Zeug für 7th Sea nutzen, so es denn taugt.
Das System zu ersetzen, ist tatsächlich eine nicht verkehrte Wahl (habe ich auch schon gemacht bzw. bei einem Crossover auf dem :T: Treffen eben was anderes verwendet).

Allerdings sollte man dabei bedenken, den zentralen Mechanismus um Sin/Virtue bzw. True Faith/Damnation mit einzubauen. Sollte aber mit PDQ# ganz gut klappen.
« Letzte Änderung: 14.01.2016 | 11:29 von Hansoloplotz »
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Fluke Wavedancer

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #5 am: 14.01.2016 | 11:28 »
??? Mit den System von 7th Sea kommen wir einigermaßen klar. Ich versprach mir von Witch Hunter rein inhaltliche Inspiration fürs Swashbuckling mit Fantasyeinschlag. Da sieht es bei Rollenspielen trotz einer Vielzahl bekannter und obskurer Systeme nämlich sehr mau aus. Flashing Blades, All For One etc. pp. Alles nicht sooo geil, finde ich. We will see.

Offline Hotzenplot

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #6 am: 14.01.2016 | 11:31 »
Ok, ich hatte dich so verstanden, dass ihr Witchhunter (das Setting) mit einem anderen System (7th See) spielen wollt. :)
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Fluke Wavedancer

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #7 am: 14.01.2016 | 11:44 »
Ah, jetzt hab ich Dich. Ne, wir spielen 7th Sea in Freiburg, lassen aber den Quatsch mit Thea, Eisen und so weg. Historisch-fantasygeschwurbeltes, "echtes" Europa. Nur interessante Plothooks und Ideen gibts leider nicht viele in den mir bekannten Swashbucklingsystemen. Da hoffe ich bei Witch Hunter einfach auf ein paar Impulse.

Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #8 am: 27.04.2016 | 07:58 »
Weiß denn jemand wo man die 2nd Ed zu einem vernünftigen Preis als Buch herbekommen könnte?
Und nebenbei: 25$ für das PDf find ich auch ganz schön herb.

Offline Blizzard

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #9 am: 14.05.2016 | 00:21 »
*Threadnekromantie*

Ich bin ja vor geraumer Zeit in den Besitz der 2nd Edition von Witch Hunter gekommen. Leider noch nicht zum Lesen , aber ich hätte da trotzdem vorab eine Frage:
Es ist halt gegenüber WFRPG2nd (das ich nur vom Lesen kenne) speziell für eine Art von Hintergrund/Spiel ausgelegt (nämlich Witchhunter zu spielen). Bei mir ist es schon ziemlich actionlastig gewesen, was das System eben auch hergibt. Es ist mehr Hexen verkloppen als vor ihnen weglaufen, der Horroraspekt findet eben in der Action statt und nicht als Suspense.
Heißt das, ich muss mir das Spielgefühl und das Spielgeschehen wie in "Van Hellsing" vorstellen (also: coole, lässige Charaktere mit dicken Wummen und allerlei netten Gerätschaften und Hexen und anderes Kroppzeug werden Hack n'Slay mäßig weggeschnetzelt?) Oder ist es doch eher hard n' gritty?
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Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #10 am: 14.05.2016 | 21:12 »
Mein Eindruck (vom Spielen & Reiblättern und nachträglichen Rezi-Lesen) war: Beides.
Ich würde es als "Van Helsing meets CoCthulhu" beschreiben. Keines von beidem lässt sich ohne Weiteres "rausregeln".

Das ist mit ein Grund, weshalb ich bei WH2 unschlüssig bin.
Einerseits finde ich gerade die Mischung cool. Andererseits ist die fehlende Einstellbarkeit etwas, das am Spieltisch Probleme machen kann.
(Nämlich dann, wenn die Spieler(innen) nicht beides gleichzeitig mögen.)


... aber das sind nur meine flüchtigen Eindrücke.
Vielleicht kann wer mit mehr Erfahrung noch was dazu schreiben.
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Offline Blizzard

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #11 am: 16.05.2016 | 17:23 »
Spielt man denn da "nur" Hexenjäger à la Van Hellsing? Bzw. geht das in eine ähnliche, wenn nicht gar in die selbe Richtung wie SW: Solomon Kane oder SW: Necessary Evil?
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Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] witch hunter: the invisible world 2nd
« Antwort #12 am: 16.05.2016 | 20:36 »
... du meinst SW: Necessary Evil Rippers.

Grundsätzlich schon.
Allerdings ist Rippers: Hammer-Film Monster-Slasher + Mystery + Weird Science vor pseudo-viktorianischem Hintergrund.
Solomon Kane: Sword & Sorcery vor einem anachronistischen Hintergrund des späten 16./ frühen 17. Jahrhunderts.

WitchHunter spielt im späten 17.Jh. und arbeitet stark mit realweltlicher Mythologie (Salomos Siegel verbannte einst dämonische Mächte aus der Welt, die WitchHunter-Organisationen gehen größtenteils auf Salomo zurück und sind dadurch multinationaler Herkunft nicht selten mit religiösen Bezügen ausgestattet1 - äthiopisch orthodox, englisch-puritanisch, muslimisch, ...). Entsprechend setzt das Spiel - ganz im Gegensatz zu den beiden SW-Settings - stark auf "dark history".
Das System fühlt sich an wie eine Mischung aus Storyteller (Vampire), Runequest und D&D - und erzeugt ein sehr anderes Spielgefühl als Savage Worlds. (Hier finden sich auch die Sachen, die stören können: St => Kohärenzdefizit in den Regeln, RQ => Starke Einbindung der SC in die Welt, D&D => Feats.)


1 Was ja auch insofern Sinn macht, als dass "das Böse" Gegenstand von Religion und Philosophie ist.
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