Autor Thema: [Beyond the Wall] Charakterbücher  (Gelesen 1334 mal)

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Offline Skasi

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[Beyond the Wall] Charakterbücher
« am: 4.09.2016 | 15:51 »
Ich bereite gerade einen kleinen Oneshot vor und will den Spielern die Charakterbücher in die Hände drücken.
Nun sind mir da folgende Punkte untergekommen, bei denen ihr hoffentlich für Erhellung sorgen könnt:
  • Der Dorfheld startet möglicherweise mit einer meisterhaften Waffe. Da ich zu Waffenqualitäten leider nichts gefunden habe, stellt sich mir nun die Frage, was genau die Auswirkungen von meisterhaft sind. Aus dem Bauch heraus würde ich einfach +1 sagen, aber ist das evtl. schon zuviel in Bezug auf magische Waffen?
  • Der Magiedilletant startet mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit zwei Ritualen, statt nur einem. Bei Vertrauten binden wird davon ausgegangen, daß die dreimonatige Wartezeit bereits abgeleistet und der Vertraute gebunden ist. Wie verhält es sich bei Ross des Hexers - hat der Charakter das benötigte unbenutzte, schwarze Zaumzeug + Sattel? Sowas dürfte in einem kleinen Dorf ja schon sehr wertvoll sein.
  • Der unerprobte Dieb hat möglicherweise einen sehr, sehr scharfen Dolch oder ein gutes Dietrichset. Hier stellt sich also wieder die Frage nach dem Bonus durch Qualität.
  • Kann ein Charakter der ersten Stufe tatsächlich nur einen einzigen Zauberspruch pro Tag sprechen und muß sich ansonsten mit den schwachen Zaubertricks und langwierigen Ritualen behelfen? Das scheint mir zu wenig zu sein im Hinblick auf einen Kampf.
Danke schonmal!

Luxferre

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #1 am: 4.09.2016 | 18:44 »
Meisterhafte Waffen würde ich an D&D 3x orientieren. +1 auf Treffen und fertig.

Beim Magiedillettanten würde ich davon ausgehen, dass er das Zaumzeug und Co. auch besitzt. Warum auch nicht. Seine Sonderstellung in der Gemeinschaft sollte sich schon recht deutlich zeigen. Warum im Gegenzug nicht auch Neid und Missgunst ausspielen? Oder Misstrauen?

Die Gegenstände des unerprobten Diebes würde ich wie folgt behandeln: Dietrich +1 auf die Proben, allerdings nur Schlösser, keine Fallen! Der scharfe Dolch könnte einfach +1 Schaden machen oder die Bedrohungschance für einen Crit um 1 verbessern.

ErikErikson

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #2 am: 4.09.2016 | 18:48 »
Tja wenn der Magiedilletant für das "Ross des Hexers" in einem Oneshot  erstmal das Zaumzeug suchen darf, das es in seinem Dorf wohl nicht gibt/für sein Startgeld zu teuer ist ,dann kannst du ihm den Spruch auch gleich streichen. Sonst provozierst du, das es in dem Abenteuer um Zaumzeug geht, ist auch ok.

Offline Skasi

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #3 am: 4.09.2016 | 19:27 »
Es ging mir nicht darum, daß der Charakter das olle Zaumzeug ("makelloses, nie benutztes (!?! Für jede Ausführung des Rituals ein neues Set? Wohl kaum.) Zaumzeug und ein Sattel aus schwarzem Leder") nicht haben darf.
Zumal die möglichen Goodies für die SC meines Erachtens schon sehr stark auseinanderlaufen - da ist von einer Standarte in Dorffarben und Glücksbringer über glänzende Helme und große Rubine bis hin zu eigenen Häusern/ Farmen und weiteren Ritualen (sprich größerer Auswahl) eigentlich alles mehr oder weniger Brauchbare dabei.
Ich hatte tatsächlich überlegt, das Ritual gegen ein anderes auszutauschen. Aber jetzt tendiere ich dazu, daß der Spieler mir ggf. einfach glaubhaft erklärt, wie sich der SC das Zeug beschafft hat :)

Und danke für die anderen Hinweise. Meine D&D-Erfahrung ist sehr begrenzt und zudem lange her. Insofern sind solche Tipps ganz hilfreich.

Bleibt vorerst nur die Frage nach der Zauberanzahl.
Hat hier schon jemand BtW mit Stufe-1-SC gespielt? Wie schlägt sich so ein Magier mit nur einer Zauberanwendung pro Tag (zzgl. schwachen Tricks und langwierigen Ritualen)? Ich möchte vermeiden, daß ein oder zwei Spieler nach der ersten Kampfrunde dasitzen und dicke Backen machen.
Gerade weil es ein Oneshot wird, sollte der mitgenomme Eindruck ja nicht sein: Stufe-1-Magier sind untauglich.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 19:30 von Skasi »

Offline Huhn

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #4 am: 4.09.2016 | 23:49 »
Die meisten Zaubertricks können im Kampf, fantasievoll angewandt, durchaus nützlich sein - auch wenn sie nicht direkt Schaden verursachen oder heilen. Ansonsten gehen die Kämpfe ja auch relativ schnell - da haben dann halt mal andere Charaktere ihr Spotlight und der magische SC scheint in ner anderen Szene wieder. Unser Magier hat sich in Kämpfen nicht gelangweilt. Wir hatten auch nur relativ kurze Kämpfe. Durch das schmale Regelwerk gehen die Runden flott von der Hand und inhaltlich geht einfach auch mehr, als sich ständig nur von Bodenplan zu Bodenplan zu kloppen, so dass Kämpfe bei uns immer nur nen kleinen Teil des Abends einnahmen.

Gefühlt sind übrigens alle SC zu Beginn nicht so besonders kampfstark (unser Dorfheld war z.B. nur solange toll, wie er selbst keinen Schlag einstecken musste, danach hats den sofort von den Füßen geholt). Ne einfache Gruppe Räuber hat uns auf Stufe 1 schon ganz schön geschnetzelt. Es geht ja auch genau darum, dass die SC quasi noch " in Ausbildung" sind. Statt sich einfach stumpf durch alles durchzuprügeln, ist dann eben klügeres und vorsichtigeres Vorgehen gefragt. Für mich ist der Kampf auch gar nicht unbedingt Spielschwerpunkt. Es gibt ja so viel zu lernen - zentral ist für mich vor allem die Faszination des Unbekannten und dieses Gefühl des "Über-sich-Hinauswachsens".

D&D nehm ich mir für Beyond the Wall auch nur sehr bedingt zum Vorbild. Das macht alles irgendwie so schematisch. Muss ja nicht alles in schnöden Werten enden. "Meisterhaft" könnte auch heißen, dass im entscheidenden Moment die Klinge scharf genug ist, das magische Band, mit dem ein Opfer gefesselt ist, zu durchschneiden. Oder dass Fremde, die etwas vom Kampf verstehen, dem SC mit großem Respekt oder Interesse entgegentreten. Ähnliche Lösungen ließen sich sicher auch für den Dolch und das Dietrichset finden: Mit einem sehr, sehr scharfen Dolch will umzugehen gelernt sein - und wenn ein NSC versucht, den zu stehlen, wird er sich vermutlich nen Finger abschneiden, nur um mal ein Beispiel zu nennen. Ich genieße das sehr, dass mir Beyond the Wall nicht einfach Boni vor den Latz knallt, sondern mit Interpretationsfreiheit lässt, was ich aus den Attributen der Gegenstände machen möchte. Das schließt aber Boni natürlich auch nicht aus.

Das Ritual mit dem Sattel hab ich grad nicht zum Nachlesen da. Eventuell ließe sich da "neu" aber durch" neuwertig" austauschen und dann muss das Sattelzeug halt nicht brandneu sein, der SC muss aber Zeit investieren, es so richtig gut in Schuss zu halten?

Offline Skasi

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #5 am: 5.09.2016 | 07:22 »
Absolut richtig: Die offenen Formulierungen ermöglichen viele verschiedene Herangehensweisen. Und das finde ich auch gut.
Allerdings braucht man manchmal - gerade bei Ausrüstung, Waffen oder Rüstungen - eben auch Werte. In diesem Fall ging es mir darum, die offensichtlich besseren Gegenstände vom schnöden Normalo-Kram abzuheben, ohne magische Gegenstände zu entwerten.

Zu den Materialkomponenten bei Ross des Hexers habe ich mir gedacht, daß es Gegenstände sein müssen, die niemals normalsterblichen Pferden angelegt wurden. Für die Pferde aus dem Ritual können wie aber wiederverwendet werden (solange sie gepflegt und nicht zerschlissen sind).
Also im Prinzip so ähnlich wie dein Ansatz.

Luxferre

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #6 am: 7.09.2016 | 11:23 »
Die meisten Zaubertricks können im Kampf, fantasievoll angewandt, durchaus nützlich sein - auch wenn sie nicht direkt Schaden verursachen oder heilen. Ansonsten gehen
D&D nehm ich mir für Beyond the Wall auch nur sehr bedingt zum Vorbild. Das macht alles irgendwie so schematisch. Muss ja nicht alles in schnöden Werten enden. "Meisterhaft" könnte auch heißen, dass im entscheidenden Moment die Klinge scharf genug ist, das magische Band, mit dem ein Opfer gefesselt ist, zu durchschneiden. Oder dass Fremde, die etwas vom Kampf verstehen, dem SC mit großem Respekt oder Interesse entgegentreten. Ähnliche Lösungen ließen sich sicher auch für den Dolch und das Dietrichset finden: Mit einem sehr, sehr scharfen Dolch will umzugehen gelernt sein - und wenn ein NSC versucht, den zu stehlen, wird er sich vermutlich nen Finger abschneiden, nur um mal ein Beispiel zu nennen. Ich genieße das sehr, dass mir Beyond the Wall nicht einfach Boni vor den Latz knallt, sondern mit Interpretationsfreiheit lässt, was ich aus den Attributen der Gegenstände machen möchte. Das schließt aber Boni natürlich auch nicht aus.

Mhhh, ich weiß gerade noch nicht, was ich davon halten soll.
Den Widerspruch mit der Mächtigkeit der ausgewürfelten Gegenstände, Titel oder Ländereien haben wir ja schon festgehalten.
Wenn der Dolch die komplette Abenteurerlaufbahn hindurch aber nur scharf ohne besonderen Einsatz ist, dann ist er halt doch nur ein stinknormaler Dolch und bringt zu wenig. Ohne Regelebene würde mir da -glaube ich- etwas fehlen.
Die besonders guten Dietriche könnten auch die einzigen sein, die ein besonders gutes Schloss aufbekommen. Sozusagen einen neuen Schwierigkeitsgrad freischalten.

Was mir regelseitig etwas fehlt, sind Abzüge. Das werde ich die Tage mal ausführlicher in Worte fassen.

Offline Huhn

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Re: [Beyond the Wall] Charakterbücher
« Antwort #7 am: 7.09.2016 | 23:05 »
Ist halt irgendwie doch alles ne Geschmacksfrage. Mir gefällts sehr, dass Beyond the Wall da so flexibel ist und von Haus aus viele Herangehensweisen unterstützt. :)