Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 50631 mal)

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Offline Greifenklause

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Ich denke, ich würde Aktionen wie Instant- Tot  ohne Vorwarnung auch entweder abblasen,
oder so abschwächen, dass die Figuren eine Chance haben.
Über heimliches Würfeldrehen?
Ganz offen? ("Ignorier die 6! Das soll eine 2 sein!")
Streichung des Ergebnisses offen/nicht offen?
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Issi

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Und wie genau?
Das ist pauschal sowieso nicht zu beantworten
Es käme ganz auf die Situation, die Gruppe und das Problem an.
Da bräuchtes je nach Problem  jede Menge Empathie und Fingerspitzengefühl.

Offline Issi

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Über heimliches Würfeldrehen?
Ganz offen? ("Ignorier die 6! Das soll eine 2 sein!")
Streichung des Ergebnisses offen/nicht offen?
Ohne Gewähr.
Wenn ich noch nicht gewürfelt hätte, würde ich die Sache abblasen.
Wenn ich schon gewürfelt hätte, und das Ergebnis wäre verheerend oder tödlich.
Dann würde ich das mitteilen, und dann darüber diskutieren.

Wurf streichen würde ich dann, wenn ich versehentlich gewürfelt hätte.

Würfel drehen eher nicht.

Offline KhornedBeef

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Das ist pauschal sowieso nicht zu beantworten
Es käme ganz auf die Situation, die Gruppe und das Problem an.
Da bräuchtes je nach Problem  jede Menge Empathie und Fingerspitzengefühl.
Hm, wie nennt man das nochmal, wenn man einen Sachverhalt nicht pauschal beantworten will, sondern stattdessen eine spezifische hypothetische Sachlage anführt, die aber geeignet ist, das Grundkonzept des zu Erklärenden zu verdeutlichen....
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

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Offline Issi

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Hm, wie nennt man das nochmal, wenn einen Sachverhalt nicht pauschal beantworten will, sondern stattdessen eine spezifische hypothetische Sachlage anführt, die aber geeignet ist, das Grundkonzept des zu Erklärenden zu verdeutlichen....
Keine Ahnung, ist mir auch egal. ;)
Ich möchte gerne ehrlich antworten,
deshalb sage ich dir ehrlicherweise, dass ich für
mich solche Dinge nicht pauschal beantworten kann.
Alles andere wäre gelogen.

Offline KhornedBeef

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Keine Ahnung, ist mir auch egal. ;)
Ich möchte gerne ehrlich antworten,
deshalb sage ich dir ehrlicherweise, dass ich für
mich solche Dinge nicht pauschal beantworten kann.
Alles andere wäre gelogen.
Ey, ich pieks dich und du bleibst einfach stoisch. Ich gebe mich geschlagen.
Was ich hätte sagen sollen: Versuch doch einfach mal ein Beispiel. ALso, erlebtes oder erdachtes. Damit beleuchtest du zwar nicht die Gesamtheit des "Rollenspielmodells" dass du wie jeder hier in deinem Kopf stecken hast, aber es ist ein erster Schritt.
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Offline Greifenklause

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Wenn ihr Lust habt:
Es könnte ja einer eine Szene vorstellen,
und wir schreiben dann, wie wir sie jeweils mit Regelbrüchen (gerne nach eigener Definition) wie zB Würfel drehen oder auch anderen Methoden lösen würden.

Vielleicht hat ja jemand eine Szene, die er selbst versaubeutelt hat.
Die wären am Besten.
Alternativ natürlich schlechte Erfahrungen mit einem Spielleiter oder einem Abenteuer
Zur Not fiktiv!

EDIT: Und bitte ohne ein "Deine Lösung ist Mist!"

@ Khorned Beef: Du darfst auch anfangen, wenn du willst.
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Offline Boba Fett

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So, da wir ja wieder auf Kuschelkurs sind, kann ich ja gleich mal etwas Benzin ins Feuer gießen. ;)
Scherz beiseite...

Ich glaube, das Problem, das viele (u.a. ich) mit Deinen aussagen haben, sind unterschwellige implizite Statements.

Es hat finde ich auch etwas mit Erfahrung zu tun, wie gut der SL die Regeln kennt, und im Vorfeld dadurch Regelprobleme sogar vermeiden kann. Bei einem Frischling, der vielleicht zum ersten Mal leitet, erwarte ich das noch nicht.

Das impliziert ein wenig, dass wir das erwarten...
Und das tun wir natürlich nicht. Unerfahrenheit ist doch kein unverzeihlicher Makel. Und auch kein Ding, das nur Rollenspielanfänger betrifft.
Wir spielen seit einem Jahr Midgard, und damit ist das System recht neu für unsere gesamt Runde.
Klar kommt es da zu unsicherheiten und unklarheiten. Da wird dann das Regelwerk konsultiert oder auch mal eine Regel "um des weiterspielens Willen" schnell improvisiert - aber im Konsens.
Wir diskutieren darüber. Oder der Spielleiter schlägt eine Regel vor und der Rest stimmt zu (oder nicht).
Es gibt da eigentlich keine lange Debatte.

Und natürlich: Neulinge genießen "Welpenschutz". Denen soll das Leiten ja Spaß machen und nicht durch skeptische alte Säcke der Spaß am Rollenspiel verdorben werden.
Welpenschutz ist ein bescheuerter Begriff. Mir fällt grad kein besserer ein...

[quoteWogegen ich mich jedoch wehre, und was hier immer wieder gerne untergejubelt wird, ist die SL- Willkür, und Missbrauch durch den Spielleiter und Begriffe wie entmündigen. Wenn ich einem SL bewusst mehr Vertrauen entgegen bringe, tue ich das vollkommen mündig und bei vollem Bewusstsein.[/quote]

Das stimmt natürlich. Und diese Unterstellung wird natürlich ein bisschen im Affekt untergejubelt.
Der Affekt entsteht durch die Formulierung, dass man dem Spielleiter mehr vertrauen würde.
Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
Es ist eher andersherum, dass die Spielleiter der anderen Seite ihre Spieler ins Vertrauen ziehen und zugeben "hey, hier ist eine mißliche Situation entstanden, wie wollen wir das lösen."
Damit will ich nicht unterstellen, dass die Spielleiter, die selbst entscheiden, ihren Spielern nicht genug Vertrauen entgegenbringen.
Es sind schlicht unterschiedliche Herangehensweisen, beide bringen Vor- und Nachteile mit sich.
Die eine liefert eine Unterbrechung im Spielfluß und zwingt den Spieler einen Blick hinter de Kulissen,
die andere liefert möglicherweise unzufriedene Spieler, die sich bevormundet oder ungerecht behandelt fühlen.
(Betonung liegt auf "möglicherweise")

Zitat
Jeder Vergleich hinkt, der sicher auch, aber egal:
Wenn ich z. B. ins Restaurant gehe, und dort eine Pizza bestelle, dann geniese ich das Ambiente, die Hintergrundmusik (Falls sie gut ist), mein Gegenüber, den Wein, und wenn es dann kommt,- mein Essen. Ich vertraue dem Pizzabäcker, dass er das gut kann, die Qualität des Essens gut ist, und nicht vergiftet. Ich traue ihm es ist sein Job, und ich muß nicht  in die Küche gehen um nachzuprüfen, ober das auch richtig macht. Das will ich gar nicht sehen, sondern einfach geniesen.
Wenn es gut schmeckt, habe ich das bekommen was ich wollte, wenn es ungeniesbar ist, werde ich vermutlich das nächste Mal woanders hingehen.
So ähnlich ist es auch im Rollenspiel. Wenn man dem SL vertraut.;-)

Wenn man das Beispiel auf den diskutierten Fall hier anwenden möchte, dann müsste man sich fragen, was passieren soll, wenn die Champignons aus sind, die auf die Pizza sollten.
Da wird der eine Gast sagen "Dann soll er halt was anderes drauflegen, is mir doch egal, solange es schmeckt!"
und der andere wird sagen "Wäre schön, wenn Koch oder Kellner kommt und davon erzählt und dem gast eine Wahl anbietet - anderes Gericht oder eben was anderes als Belag"...
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Offline Issi

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Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
Es ist eher andersherum, dass die Spielleiter der anderen Seite ihre Spieler ins Vertrauen ziehen und zugeben "hey, hier ist eine mißliche Situation entstanden, wie wollen wir das lösen."

Alles klar, wie  Du das schreibt , glaube ich Dir. Über den Umkehrschluss war ich mir gar nicht bewusst.
Das Gegenseitige Vertrauen ist ja Vorraussetzung, eigentlich egal für welchen Spielstil.
Es wurde nur (nicht speziell von Dir) angedeutet, dass größer Freiraum für Spielleiter ja nix positives bedeutet, was ja auch nicht zwingend stimmen muß.

Zitat
Wenn man das Beispiel auf den diskutierten Fall hier anwenden möchte, dann müsste man sich fragen, was passieren soll, wenn die Champignons aus sind, die auf die Pizza sollten.
Da wird der eine Gast sagen "Dann soll er halt was anderes drauflegen, is mir doch egal, solange es schmeckt!"
und der andere wird sagen "Wäre schön, wenn Koch oder Kellner kommt und davon erzählt und dem gast eine Wahl anbietet - anderes Gericht oder eben was anderes als Belag"...

 :d
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 11:37 von Issi »

Offline Greifenklause

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@ Boba Fett:
Sorry, dass ich zwischengrätsche, aber das:
Zitat
Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
stimmte eben teilweise doch und wurde von den Kritikern des Würfeldrehens und anderer Regelbrüche durchaus ins Feld gefühlt.
Sicher nicht von jedem, vielleicht nicht von den meisten. Aber es kam vor...

Das Dilemma vieler Foren ist aber, dass man die Aussagen einer weniger CONTRAs gleich auf alle bezieht.
Umgekehrt mag das ähnlich sein.

Hinzukommen Schlüsse, Umkehrschlüsse, Umkehrumkehrschlüsse und Zirkelschlüsse und irgendwann tritt dann irgendwer irgendwem wieder versehentlich wieder auf die Füße.

Zu "Pizza":
Kommt auf die Gruppe an.
Meine eine erwartet nur "Gib uns ne geile Pizza!" "Belag egal"
Und erst, wenn ich sie besonders scharf mache, Schokolade drauf tue oder den Teig durch XY austausche, würde ich nachfragen
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Offline Issi

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hmmmm........Pizza!.............(Ist schon fast Mittag!)

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Kleines, ganz konkretes Beispiel mit vielen Facetten:

Zitat
I was wondering how far you'll let your players go beyond normal rules or capabilities to do something cinematic, or to help everyone have fun?

The reason I ask is actually because of a recent session where I (as a player) did something that I had no way of doing within the mechanics. It was cinematic and cool and helped keep the flow (and prevented someone from rerolling!), but I know at least one other player was kind of bothered by it being something separate from the actual rules.

Here's a little background: first, I've been playing tabletop role playing games for years, and I also LARP here and there. More than anything else about the experience, I love storytelling--being a part of a story, carving your path, developing a character, feeling those awesome moments. In this game, I'm playing a tiefling cleric, a high-up noble of the big-bad empire of tieflings (also in the party is a shifter ranger, tiefling rogue, dragonborn sorcerer and human paladin), but my character actually worships Jazirian, Asmodeus' good brother (long story). We're just level 3, but since we've been at this level a while my character has been experimenting with a new spell, gentle repose. Ultimately, I want this character to start dabbling in necromancy, but not using necrotic energy but rather manipulating the animus, and later the soul, using positive energy. Him looking into this were his first steps--using the animus to keep a body "fresh", through gentle repose. We also received these stones early on, and though we haven't been able to identify them fully, we know each is linked to a certain school or aspect of magic. The important one here is one of the two evocation stones--this one channels radiant energy, once to heal and once to blast a hole in a an angry Lich and turn it into an angrier Lich. You'll see why these are important.

Here was the situation: we had just fought an Owlbear that our shifter ranger has grappled to save the tiefling rogue. The Owlbear had turned around and multi attacked the ranger, double critting her and taking her from full HP to 0. The player was understandably a little bummed, and I wanted to both help the game keep flowing and help him not reroll a new character. I talked to the DM in a little aside, and asked if I could do something completely outside the rules.

I sat back down and described what I did--I asked to borrow the radiant stone from the dragonborn sorcerer (it was given to him), took the shifter's body and laid it down, and began to start a ritual similar to gentle repose. I acted this out, describing what I was doing, how I was gathering energy over the ten minutes, and at the end I essentially drew her soul back, with great effort, and my character crumpled onto the ground. Basically, because of the character's research, I had bid to the DM that channeling through the stone's connection, I could "overchannel" my magic to not just keep her animus in tact but try to bring the soul back as well. I told him this would drain me through--we settled on wish' taxing effects, where my Str is temporarily 3 and I can't cast spells (until he says so). But I brought her back.

(Sorry about the long story)

Obviously, the shifter ranger's player was happy, and since he comes from a similar background he thought it was rad as hell. I know the DM and at least one other player thought it was cool too, but I'm a little afraid I abused the rule of cool. Mostly, I know we have one player who's a rule stickler who was a little surprised and then kinda upset by it, and the newer player (tiefling rogue) just didn't quite get it since I can't actually resurrect yet and thought it was unfair.

What're our opinions? Both on this specific situation, and on how far you'll let players go in the name of cool?

Da ist Regelbrechen dabei, Railroading, gruppeninterner Konflikt, Vertrauen und so vieles mehr. Das Feld ist offensichtlich ambivalent und wer da mit Absolutheiten um sich wirft, hat zu wenig verstanden. Bezogen auf die Ausgangsfrage: MUSS der SL das Recht haben, die Regeln zu brechen? Natürlich nicht. Ist das hingegen eine valide Option? Ja natürlich. Gibt es Alternativen? Klar.

Offline Boba Fett

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Dieses Thema um das  DSA Abenteuer von Babo wurde verschoben nach Pen & Paper - Spielleiterthemen.

http://www.tanelorn.net/index.php?topic=99660.0
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 13:53 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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@ ich ging es jetzt auch von einem Abenteuer aus, dass man vor dem Spiel abändert.

Zitat
Zitat
Kurzfristige Änderungen sähe ich als Regelbrüche.
Proben, deren Ergebnis inoffiziell feststeht, sähe ich als Regelbrüche.
"Auftrag aus dem Nichts", sähe ich als Railroading pur.
Es geht mir ja auch nicht darum, dass hier ein Regelbruch bereits vorläge,
sondern dass dies eine der Notsituationen sein könnte, wo man sehr gerne auf einen Regelbruch oder radikales Railroading zurückgriffe.
Das kann "Plotergänzung" sein,
das kann auch "Würfel drehen" sein,
das kann auch "In der Situatiuon müsste dein Char an sich das und das tun".

Ok, also wenn es sich um eine "Plotergänzung" mitten im Abenteuer handelt, dann wäre es für Dich ein Regelbruch?
Bei kurzfristig selbst geschriebenen Abenteuern, vielleicht eine Stunde vorher, ist sowas schwer zu beurteilen.
Vorallem wenn der SL mich schon vorwarnt: "Leute ich hatte die Woche viel Stress und wenig Zeit, also habt nicht zu viele Erwartungen ich muß viel improvisieren."
Da würde ich glaube ich nicht so streng sein.
Bei Kaufabenteuern schon eher. Aber auch da lasse ich dem SL gerne Freiheit. Und ich glaube ich habe noch nie nachgelesen, ob das genau nach Plan gelaufen ist.
Ich will sowas irgendwie nicht kontrollieren. Es soll dem SL einfach Spaß machen!
(Irgendwie ist das sein Bereich, den ich ihm auch  lassen möchte)
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 14:15 von Issi »

Offline Erg

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...
Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?
...
- Wenn unklar ist ob der Spielleiter Regeln brechen darf, dann redet man am besten in der Gruppe darüber.
...

Hier, ich. Mit der Maxime "don't ask, don't tell" binn ich bisher als Spieler und SL gut gefahren.

Was will ich vom Rollenspiel (als Spieler): Spannung und Erfolgserlebnisse. Ich will den Eindruck haben, es stünde etwas auf dem Spiel, und ich will den Eindruck haben, Erfolg sei auf meine Fähigkeiten zurückzuführen. Ob dem tatsächlich so ist, spielt erst einmal keine Rolle. Solange das Spielgeschehen mir erlaubt, an diesem Eindruck festzuhalten, bin ich zufrieden (suspension of disbelief auf der Metaebene, sozusagen). Deshalb will ich nicht gefragt werden, ob mein Charakter durch Brechen der Regeln/Würfeldrehen/etc. gerettet werden soll, der SL soll es tun oder lassen (auch bei uns sterben bisweilen Charaktere, in manchen Systemen sogar oft), aber wenn er es tut, soll er es mir gefälligst nicht erzählen. Solange mir das Ergebnis der SL-Bemühungen gefällt (ich lege z.B. großen Wert auf Plausibilität und Konsistenz des Spielweltgeschehens), soll der SL tun, was immer er für nötig hält, dieses Ergebnis zu erzielen. Und mir meine Illusionen lassen.

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Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
« Antwort #465 am: 5.09.2016 | 14:12 »
@ ich ging es jetzt auch von einem Abenteuer aus, dass man vor dem Spiel abändert.
"Auftrag aus dem Nichts", sähe ich als Railroading pur.
Es geht mir ja auch nicht darum, dass hier ein Regelbruch bereits vorläge,
sondern dass dies eine der Notsituationen sein könnte, wo man sehr gerne auf einen Regelbruch oder radikales Railroading zurückgriffe.
Das kann "Plotergänzung" sein,
das kann auch "Würfel drehen" sein,
das kann auch "In der Situatiuon müsste dein Char an sich das und das tun".

Ok, also wenn es sich um eine "Plotergänzung" mitten im Abenteuer handelt, dann wäre es für Dich ein Regelbruch?
Bei kurzfristig selbst geschriebenen Abenteuern, vielleicht eine Stunde vorher, ist sowas schwer zu beurteilen.
Vorallem wenn der SL mich schon vorwarnt: "Leute ich hatte die Woche viel Stress und wenig Zeit, also habt nicht zu viele Erwartungen ich muß viel improvisieren."
Da würde ich glaube ich nicht so streng sein.
Bei Kaufabenteuern schon eher.

Für meine Abenteueridee haben wir ja jetzt einen Extra-Faden,
deshalb hier nur zur Theorie:

Ob man etwas streng sieht oder nicht, hindert nicht die Annahme eines Regelbruchs.
Für mich zählt eh fast nur das Ergebnis "Spaß (aller)".
Da sind die Methoden für mich nur Mittel zum Zweck.
Funktioniert eine nicht, weglassen.
Funktioniert es "bythebook" oder "bytherules" nicht, ebenfalls ändern.

Klar kann eine Entschuldigung im Vorfeld Kritik verhindern und den Spaßverlust von Leuten, die bestimmte Methoden grds ablehnen, mindern.

Das sind dann aber alles moralische Fragen und haben mit der Definition des Regelbruchs nur wenig (wenn auch etwas) zu tun.

Und auch Erg's Ansatz ist durchaus ein verbreiteter.
Meine DSA5-Runde scheint das tatsächlich so zu sehen.
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Offline Boba Fett

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Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?

- Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

ich glaube, ich widerspreche dieser Aussage, denn bei mir stellt sich die Frage:

"sondern???"
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  • Gast
Hier, ich. Mit der Maxime "don't ask, don't tell" binn ich bisher als Spieler und SL gut gefahren.

Was will ich vom Rollenspiel (als Spieler): Spannung und Erfolgserlebnisse. Ich will den Eindruck haben, es stünde etwas auf dem Spiel, und ich will den Eindruck haben, Erfolg sei auf meine Fähigkeiten zurückzuführen. Ob dem tatsächlich so ist, spielt erst einmal keine Rolle. Solange das Spielgeschehen mir erlaubt, an diesem Eindruck festzuhalten, bin ich zufrieden (suspension of disbelief auf der Metaebene, sozusagen). Deshalb will ich nicht gefragt werden, ob mein Charakter durch Brechen der Regeln/Würfeldrehen/etc. gerettet werden soll, der SL soll es tun oder lassen (auch bei uns sterben bisweilen Charaktere, in manchen Systemen sogar oft), aber wenn er es tut, soll er es mir gefälligst nicht erzählen. Solange mir das Ergebnis der SL-Bemühungen gefällt (ich lege z.B. großen Wert auf Plausibilität und Konsistenz des Spielweltgeschehens), soll der SL tun, was immer er für nötig hält, dieses Ergebnis zu erzielen. Und mir meine Illusionen lassen.

Ja genau. Dennoch sollte der SL sich natürlich ein Urteil darüber bilden, ob Würfeldrehen und co. in der Runde willkommen sind oder nicht. Genau deshalb betone ich immer wieder so, dass eine IMPLIZITE Absprache so wichtig ist. Der SL kann z.B. subtil ein mögliches Würfeldrehen ins Spiel bringen, beispielsweise durch eine launige Bemerkung im Nachgang der Runde beim Biersaufen, und die Reaktionen der Spieler abwarten. Aus derlei Hinweisen sollte sich recht schnell ein Bild der Gruppenpräferenzen formen. Was ich ebenfalls total beknackt finde, ist die explizite Holzhammermethode. Schädlich. Da geht so viel Zauber verloren. Finde ich total blöd. Wenn ein SL wirklich nicht einzuschätzen imstande ist, wie die Gruppe so tickt (bei länger bestehenden Runden kann ich mir das schwerlich vorstellen), würde ich halt solange auf Würfeldrehen & co. verzichten.

ich glaube, ich widerspreche dieser Aussage, denn bei mir stellt sich die Frage:

"sondern???"

Da schließe ich mich an. Was soll denn das sonst sein?
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 14:19 von Wellentänzer »

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« Antwort #468 am: 5.09.2016 | 14:18 »
@ Boba Fett
Du liest das "Nicht" an der falschen Stelle:
Nicht:  Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder  ist nicht eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.
Sondern:  Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

Chiungalla's Fehler war das Komma zu vergessen. Ist aber auch nicht wirklich wichtig.
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Wellentänzer

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Ah, okay. Ich hatte das auch anders gelesen. Danke für den Hinweis.

Offline Issi

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Zitat
Aber muß man sich denn wirklich zwischen spannender Story mit  perfekter Illusion und einem transparenten SL und Regeltreue entscheiden?

Ich stell das mal in Frage. Vielleicht geht ja beides gut zusammen. Vielleicht aber auch nicht.
Mir ist eine spannende Story am wichtigsten, die Regeln sollten das unterstützen.
« Letzte Änderung: 5.09.2016 | 14:40 von Issi »

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« Antwort #471 am: 5.09.2016 | 14:40 »
@ Issi
Jupp, aber nicht immer kann ein SL beides gleichermaßen gut.
Oder das System behindert ihn an entscheidenden Stellen (ohne dass ein Systemwechsel in Frage kommt).

Im schlimmsten Fall ergibt sich dann die Wahl zwischen Pest und Cholera
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Offline Bad Horse

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"Illusion" und "Transparenz" klingt jetzt nicht so kompatibel...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Issi

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Im schlimmsten Fall ergibt sich dann die Wahl zwischen Pest und Cholera
Also Pestolera..... ;D

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« Antwort #474 am: 5.09.2016 | 14:44 »
"Illusion" und "Transparenz" klingt jetzt nicht so kompatibel...

Wortwörtlich sind das sogar fast Gegenteile  ~;D Eine transparente Illusion ist jetzt nicht so spannend.....

Hm, bevor wir uns hier wieder verzetteln und über Definitionen streiten:
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