Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 116283 mal)

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Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #525 am: 28.09.2016 | 17:59 »
Zitat
Ich glaube die meisten blenden da die Kamera ab und oder lassen nur  würfeln wie "Gut" es war.
Mit der richtigen Spielrunde werden bei uns noch ein paar schmutzige Witze angebracht. Klassiker: "Ich hab da ja diesen Zauber der heißt "Zauberfinger"". Details waren nicht notwendig, das Bild in den Köpfen aller am Tisch war gezeichnet (und ich weiß nicht ob ich es ohne Therapie wieder los werde ~;D)

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #526 am: 28.09.2016 | 18:19 »
Ich hätte da noch "Beschleunigung", "Schweben" oder "Stille" zu bieten. Zuviel Kopfkino.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #527 am: 29.09.2016 | 01:06 »
Ich möchte den Spielstil nicht herabsetzen, aber den SL möchte ich gern mal sehen, der die soziale Interaktion mit den SC auf einem königlichen Ball ausspielt.
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Natürlich nur wenn die Spieler das auch wollen. Was meistens heißt, ja.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Achamanian

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #528 am: 29.09.2016 | 07:44 »
*meld*

Natürlich nur wenn die Spieler das auch wollen. Was meistens heißt, ja.

Wie langern dauern dann solche Szenen? 7 oder 8 Stunden? Ich meine, sagen wir 4 Spieler, jeder ist 2 Stunden auf dem Ball und unterhält sich davon die meiste Zeit, und zwar meistens mit NSC ...  :o

Offline Crimson King

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #529 am: 29.09.2016 | 08:21 »
Wie langern dauern dann solche Szenen? 7 oder 8 Stunden? Ich meine, sagen wir 4 Spieler, jeder ist 2 Stunden auf dem Ball und unterhält sich davon die meiste Zeit, und zwar meistens mit NSC ...  :o

Von zwei Stunden sind vermutlich mindestens eineinhalb klassischer Smalltalk und Tratsch. Muss ich ausspielen. :o
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #530 am: 29.09.2016 | 08:41 »
*meld*

Natürlich nur wenn die Spieler das auch wollen. Was meistens heißt, ja.

Man spielt dabei ja auch die wichtigsten NSC, nicht den ganzen Ballsaal.
Macht riesen Spaß!
Die Helden können Gerüchte aufschnappen, durch Zuhören oder wenn sie sich mit einem wichtigen NSC unterhalten,
oder sich beim Tanzen blamieren ~;D. (There is murder on the dancefloor :))
Wichtig ist auch aufzupassen, dass einem niemand was ins Glas tut.
Ein paar Benimmregeln sind von Vorteil und natürlich die richtige Gardarobe. (Da kann man Unsummen investieren!)
Der Ball ansich  kostet auch keinen Rollenspielabend, aber 1-2 Stunden sicherlich.

« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 13:08 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #531 am: 29.09.2016 | 08:57 »
Sehe ich sehr ähnlich wie Issi.
Man spielt die wichtigsten Begegnungen und Begebenheiten aus.
Der Rest ist "Hintergrundrauschen" - ist beim Erleben einer Feier ja auch nicht anders, wenn man später schaut, was im Gedächtnis hängen geblieben ist.

Das mit dem auf der Tanzfläche blamieren würde ich allerdings weglassen, wer tanzen kann der kann es und wer nicht, der tanzt halt nicht. Ich möchte ja auch nicht, dass mein Charakter am Ende eines Events völlig blöd dasteht.
Ebenso das "was ins Gteränk mixen". Interessant, wenn die SCs das beobachten und dann die Folgen wahrnehmen, bzw. Eingreifen können (den Faux Pas verhindern), aber sie selbst würde ich aussen vor lassen.
Es sei denn, das Rollenspiel handelt ständig in der Upperclass und solche Events gehören zum Standard - dann gehört es irgendwann dazu, dass sie sich gegen alle möglichen Dinge wapnen.

Die entsprechende Kleidung lässt sich auch leihen, kostet zwar immer noch, aber weniger.

Auf dem Wintertreffen hatten wir sogar ein entsprechendes Midgard Abenteuer mit so einem Event als Kerninhalt - von den Spielern initiiert. Es ging eigentlich um einen Einbruchdiebstahl in eine Villa (Auftragsarbeit). Und die Gruppe entschied, dass es doch einen Ball mit Empfang geben müsse, damit man sich da umsehen konnte.
Daraus wurde dann der Einbruch während des Events.
Und als die Diebin dann im Vorraum der Beute auf den Untoten Herrn des Hauses stieß, der von seinem Sohn zwangsbeerbt wurde, wurde es auch noch interessanter...
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 09:02 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #532 am: 29.09.2016 | 09:19 »
Man spielt dabei ja auch die wichtigsten NSC, nicht den ganzen Ballsaal.
Macht riesen Spaß!
Die Helden können Gerüchte aufschnappen, durch Zuhören oder wenn sie sich mit einem wichtigen NSC unterhalten,
oder sich beim Tanzen blamieren. (There is murder on the dancefloor :))
Wichtig ist auch aufzupassen, dass einem niemand was ins Glas tut.
Ein paar Benimmregeln sind von Vorteil und natürlich die richtige Gardarobe. (Da kann man Unsummen investieren!)
Der Ball ansich  kostet auch keinen Rollenspielabend, aber 1-2 Stunden sicherlich.

Bin gerade ein bisschen geplättet, dass beispielsweise solch ein Ball die Grenzen der Vorstellungskraft zu sprengen scheint. Solch ein Ball etwa kann gut und gerne ein paar Stunden einnehmen. Hatte ich neulich noch in der Mantel-&-Degen-Runde. 3 Stunden haben wir daran gespielt. War ein irrer Vorbereitungsaufwand. Aber letztendlich standen da zwei Dutzend voll ausgearbeitete NSC mit eigenen Zielen und Hintergründen plus Gefolge. Auch beim Gefolge waren diverse Leute, zu denen ich jeweils was sagen konnte oder zu denen einer oder mehrere SC schon Kontakt hatten. Parallel habe ich mir ein paar R-Maps gezeichnet mit den wichtigsten Verbindungen der NSC. Soweit klassisches Sandboxing. Alle Unterhaltungen waren frei, nix gescriptet, keine Dramaturgie an der Stelle. Die SC haben ein paar NSC getroffen, zwei gegeneinander ausgespielt sowie ein Bündnis gegen einen Unterweltkönig geschmiedet. Alles gut.

ABER parallel, und damit sind wir beim Thema des Threads, habe ich mir vorher ein paar Verwicklungen überlegt, die am Abend des Balls passieren und für ordentlich Stimmung sorgen. Auch wollte ich im Rahmen eines gesellschaftlichen "Spiels" einen der SC, und zwar einen ganz bestimmten, mit einem hochrangigen Adeligen reden lassen. Pures Railroading. Gasp! Und was soll ich sagen: das Gespräch war großartig. Der Spieler hat schnell gemerkt, dass mir ein bestimmter Verlauf in den Kram passt und alle haben das mit großer Freude unterstützt. Für das Gespräch hatte ich mir ein spezielles Kaminzimmer mit ein paar Gimmicks überlegt, weil das der Atmosphäre förderlich ist. Das Gespräch selbst sowie der komplette Rest war dann wieder komplett frei.

Dramaturgisch gescriptet waren im Prinzip genau drei Dinge:

1. Das Treffen an sich. Ich wollte einen bestimmten SC einen bestimmten NSC treffen lassen. Den SC habe ich mir aus diversen Gründen ausgesucht. Hing vor allem mit der Kombination aus Spieler und Charakter zusammen. Das Treffen sollte - ergebnisoffen übrigens - eine Beziehung aufbauen, die später bei Bedarf und Interesse weiter vertieft werden kann. Es dräuen gewisse Verwicklungen am Horizont, die mich diesen NSC einführen ließen. Strategische Dramaturgie halt.

2. Das Timing des Treffens. Das sollte nicht zu früh stattfinden, damit alle SC vorher relevante Screentime bekommen und sich nach Herzenslust austoben können. Zeitliche Dramaturgie.

3. Der Ort und Inhalt des Treffens. Oberthema des Gesprächs waren ein paar philosophische Traktate zum Thema Freiheit. Dazu hab ich mir im Vorfeld was angelesen. Bin philosophisch nicht hinreichend vorgebildet, um dazu was Überzeugendes aus dem Ärmel zu schütteln. Hat wunderbar geklappt. Der Gesprächspartner war sowohl schwermütig als auch besoffen. Dazu sollte das Ambiente passen und ich habe den Raum entsprechend platziert und ausgestattet. Inhaltliche und atmosphärische Dramaturgie.

So. 12 Stunden Rollenspielabend. Rund 1 Stunde davon unter dramaturgischen Gesichtspunkten choreographiert. Sonst totale Freiheit, die auch ausgenutzt wurde. Hat es funktioniert? Ja, hervorragend. Hätte das ohne dramaturgische Eingriffe annähernd ähnlich gut funktioniert? Niemals. Kann ein SL sowas improvisierend aus dem Ärmel schütteln? Niemals. Verändert sich das Spielerlebnis der Beteiligten, wenn man auf Dramaturgie verzichtet? Fundamental.

Und das ist nur ein Beispiel unter Quadrillionen. Wer Dramaturgie als SL clever einzusetzen imstande ist und das Placet der Gruppe hat, verbessert für sehr viele Rollenspielrunden (Kombination aus Menschen, System, Kampagnentyp etc.) das Spielerlebnis kolossal. Der OT ist schlicht Quatsch. Kann man tolle Runden erleben mit anderen Herangehensweisen? Natürlich. Da kommt dann halt was anderes dabei heraus.

Haupttreiber dieser Unterschiede ist die Dramaturgie. Das ist einer der allerwichtigsten Hebel, um das Spielerlebnis zu verändern. Wer vor diesem Hintergrund ernsthaft behauptet, dass Dramaturgie "overrated" ist, liegt unfassbar daneben. Es gibt Autos mit Benzinmotor und Autos mit Elektromotor. Das hat drastische Auswirkungen. Beides Autos. Sind Motoren "overrated"? Folgt man dem OT, müsste man vermutlich mit "ja" antworten. Seufz.



Das mit dem auf der Tanzfläche blamieren würde ich allerdings weglassen, wer tanzen kann der kann es und wer nicht, der tanzt halt nicht. Ich möchte ja auch nicht, dass mein Charakter am Ende eines Events völlig blöd dasteht.
Ebenso das "was ins Gteränk mixen". Interessant, wenn die SCs das beobachten und dann die Folgen wahrnehmen, bzw. Eingreifen können (den Faux Pas verhindern), aber sie selbst würde ich aussen vor lassen.

What? Also ich finde die Unterschiede zwischen uns tatsächlich interessant. Natürlich sollen und dürfen SC auch mal blöd dastehen. Natürlich kann denen auch mal was ins Getränk gemixt werden. Das sollte man beides natürlich tunlichst niemals railroaden. Aber sowas würzt doch das Spiel erst so richtig. Klar: die SC müssen hinreichend Gelegenheit zum Scheinen haben. Aber erst solche kleineren Niederlagen und Demütigungen verleihen doch den Glanz. Ich verstehe das irgendwie alles nicht. Komisch.
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 09:23 von Wellentänzer »

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #533 am: 29.09.2016 | 09:25 »
Zitat
Es sei denn, das Rollenspiel handelt ständig in der Upperclass und solche Events gehören zum Standard - dann gehört es irgendwann dazu, dass sie sich gegen alle möglichen Dinge wapnen.

Wenn man zu einem Ball eingeladen wird, dann gehört man meist zum Adel und wenn nicht, hat man adlige Beziehungen und genug Zeit sich darauf vorzubereiten.
So eine Einladung kommt je ne ganze Zeit vorher.

Beim Tanzen blamieren, kann man sich auch wenn man die Fertigkeit hoch hat, aber trotzdem patzt. Kann passieren.
Solche Fopa versucht man natürlich zu vermeiden, aber es kann auch Spaß machen, wenn der Figur mal was nicht gelingt.
Ein geübter Tanzpartner lässt sich vielleicht auch nichts anmerken wenn ihm das Gegenüber versehentlich auf den Fuß tritt.
Und lässt es trotzdem gut aussehen.

Dass da etwas im Glas landet, passiert eher den NSC, wenn es einem SC geschieht, dann weiß er meist, dass er im Haifischwasser schwimmt, kriegt Chancen das zu wittern, oder hat  immer noch die Chance dass ein Heilkundiger zur Stelle ist.
Mit jedem Spieler und jeder Figur kann man das sicherlich nicht machen. Aber mit jdm. der Spaß an Intrigenspiel hat schon. ;)

Zitat
Aber letztendlich standen da zwei Dutzend voll ausgearbeitete NSC mit eigenen Zielen und Hintergründen plus Gefolge. Auch beim Gefolge waren diverse Leute, zu denen ich jeweils was sagen konnte oder zu denen einer oder mehrere SC schon Kontakt hatten.

Also auf zwei Dutzend NSC komme ich sicher auch.Aber nicht alle davon sind von Bdeutung. Aber die Dauer eines Balles kann ein-zwei Stunden sein, bis vielleicht ein Mord passiert oder ein anderes Ereignis oder halt länger. Kommt immer ganz drauf an. (Wohlgemerkt- nur der Ball-Ohne das ganze Vor und Nachgeplänkel)12 Stunden Hofgespräche wäre einigen Spielern auch einfach zu lange, da fehlte dann irgendwann die Action.
Wenn ich irgendwann  mal Lust habe schreibe ich was zur Veranschaulichung nieder.
Ich und mein SL haben Schaupielerfahrung, aber die ist finde ich nicht notwendig um so was schön und stimmungsvoll auszuspielen.
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 09:47 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #534 am: 29.09.2016 | 09:31 »
Also technisch finde ich Verbrennungsmotoren tatsächlich overrated. Die Energieverfügbarkeit durch den Kraftstoff, andererseits...

Ich kann übrigens verstehen, wenn jetzt Leute sagen, für 12 Stunden wäre bei eurem Ding zu wenig "dabei herum gekommen". Meins wäre es auch nicht. Wenn man aber gerade daran Spaß hat, also mit Leuten reden, philosophische Debatten führen, neckische Intrigen spinnen und gegen der König konspirieren, dann ist das natürlich voll ins Schwarze. Respekt für die gründliche Vorbereitung. Ich würde z.B. eher eine philosophisches Thema aus dem Ärmel schütteln, dass mir sowieso kürzlich begegnet ist; Mir fehlt einfach die Zeit.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #535 am: 29.09.2016 | 09:34 »
Ich kann übrigens verstehen, wenn jetzt Leute sagen, für 12 Stunden wäre bei eurem Ding zu wenig "dabei herum gekommen".

Ups, nein, Gott bewahre. Das ist ein Missverständnis ;-) Der Ball selbst hat von der kompletten Zeit nur 3 oder 4 Stunden ausgemacht. Zeit für Action war hinreichend vorhanden und wurde ausgiebig genutzt.

EDIT: Ansonsten ist "Zeit" einfach ne Frage der Prioritäten. Ich habe auch ab und zu ein bisschen was zu tun. Wenn man keine Zeit hat, muss man sich die nehmen. Oder man tut das halt nicht. Ist ne aktive Entscheidung.
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 09:36 von Wellentänzer »

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #536 am: 29.09.2016 | 09:39 »
Zitat
Ups, nein, Gott bewahre. Das ist ein Missverständnis ;-) Der Ball selbst hat von der kompletten Zeit nur 3 oder 4 Stunden ausgemacht. Zeit für Action war hinreichend vorhanden und wurde ausgiebig genutzt.

Ja 12 Stunden hätten mich auch gewundert. Meine Zeitangabe bezog sich auch nur auf den Ball ansich.

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #537 am: 29.09.2016 | 09:41 »
Ups, nein, Gott bewahre. Das ist ein Missverständnis ;-) Der Ball selbst hat von der kompletten Zeit nur 3 oder 4 Stunden ausgemacht. Zeit für Action war hinreichend vorhanden und wurde ausgiebig genutzt.

EDIT: Ansonsten ist "Zeit" einfach ne Frage der Prioritäten. Ich habe auch ab und zu ein bisschen was zu tun. Wenn man keine Zeit hat, muss man sich die nehmen. Oder man tut das halt nicht. Ist ne aktive Entscheidung.
Ok, präziser: Ich hab nicht reich genug geerbt, um auf auf Arbeit verzichten zu können, und es gibt im Leben zuviele Dinge, die ich toll und wichtig und erlebenswert finde, als dass ich mich auf Rollenspiel als einzige Freizeitaktiviät einschießen könnte :) also ja, ich nehme mir nicht soviel Zeit.
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Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #538 am: 29.09.2016 | 09:47 »
Zitat
Auch wollte ich im Rahmen eines gesellschaftlichen "Spiels" einen der SC, und zwar einen ganz bestimmten, mit einem hochrangigen Adeligen reden lassen. Pures Railroading. [...] und alle haben das mit großer Freude unterstützt
Ich trau es mich fast nicht zu sagen - weil ich weiß, dass dann wieder die doofe Selbe "Wir drehen uns im Kreis"-Diskussion entbricht, aber es ist doch kein Railroading, wenn du keine Aktion der Spieler damit negiert hast. Ist ja nicht so, dass die Charaktere da in Computerspielmanier durchlaufen und nur jene ansprechen die ein goldenes Fragezeichen über dem Kopf haben, da darf man ruhig auch mal von einem NSC angesprochen werden, auch wenn es offensichtlich ist was die Agenda des Spielleiters war: "Ich als SL will dass du als Spieler Information X bekommst.". Es klingt ja nicht gerade so als wären zufällig alle Ausgänge verbarrikadiert, zufällig redet niemand anders mit ihnen auser wichtiger NSC 7.

Wenn man das was du beschreibst kritisieren will, dann rutschen wir doch sofort wieder in Extrembeispielen ab bei denen jede Vorbereitung verboten ist:

1. Sagen wir du hättest das Treffen nicht vorbereitet. Irgendeine Interaktionsmöglichkeit musst du anbieten und auch wenn die nicht vorbereitet ist. Der Kern des ganzen ist doch nur ob man die Spieler dann zwingt dieses Gespräch zu führen oder nicht. (Bitte lasst uns jetzt nicht wieder über die Grenze zwischen den Extremen diskutieren, ab wann es denn nun genau forciert ist und wie lange es noch eine glaubhafte Darstellung der Welt ist, überlassen wir das einfach jedem für sich selbst und für jede Sitution aufs neue.)

2. Irgendeine natürliche Reihenfolge musstest du anbieten, denn irgendeine Reihenfolge in der die Spieler mit den Personen interagieren entsteht automatisch. Hier sind wir bei genau dem selben Thema wie bei 1. Wenn die Reihenfolge halt einfach in der Spielwelt keinen Sinn macht und nur deswegen so ist damit die Spieler zuerst Trigger X auslösen, dann ist es doof. Aber es kann ja unzählige Gründe geben warum die Interaktion mit dem wichtigen NSC erst am Ende entsteht, auch wenn sie nicht zufällig ist.

3. Sagen wir du hättest das Philosophie-Zeug nicht für den Rollenspielabend vorbereitet, sondern es wäre halt sowieso eines deiner Hobbys. Dann hättest du das vermutlich genauso eingebaut. Ich sehe da keinen negativen Unterschied zu Inspiration irgendeiner anderen Art und Weise.

Nur soviel dazu, weil dein Beitrag klingt, als würdest du rechtfertigen warum die Art und Weise wie du es gemacht hast entgegen des OT "ja doch in Ordnung ist". Ich sehe nicht was es da zu rechtfertigen gibt. Wie du es im konkreten am Tisch rübergebracht hast, darüber kann man hier sowieso nicht urteilen.

Zitat
Natürlich sollen und dürfen SC auch mal blöd dastehen. Natürlich kann denen auch mal was ins Getränk gemixt werden. Das sollte man beides natürlich tunlichst niemals railroaden.
Aus Erfahrung ist hier aber das Problem, dass eben der Punkt ab dem es unangenehm wird oft so schwer vorab zu entscheiden ist. Zumindest bei Problemspielern am Tisch. Es gibt so Spieler, da muss ich mir keine Sorgen machen, weil ich weiß: Die Vertrauen mir. Kann der Spieler das Vertrauen aber nicht aufbringen ist es sehr schwer festzumachen: Wie viel Entdeckungsmöglichkeiten waren fair. Reicht die Wahrnehmungsprobe vor dem Trinken? Hätten es 2 sein müssen (Eine beim reintun, eine beim Trinken). Hätten alle in der Gruppe eine machen dürfen? Ändern sich die Antworten wenn das Gift den Charakter bewusstlos macht? Ändern sich die Antworten wenn das Gift den Charakter mit sofortiger Wirkung tötet (kann ja auch regeltechnisch einfach so stark sein, dass er trotz würfeln garantiert stirbt)?

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #539 am: 29.09.2016 | 09:48 »
Zitat
Ok, präziser: Ich hab nicht reich genug geerbt, um auf auf Arbeit verzichten zu können, und es gibt im Leben zuviele Dinge, die ich toll und wichtig und erlebenswert finde, als dass ich mich auf Rollenspiel als einzige Freizeitaktiviät einschießen könnte :) also ja, ich nehme mir nicht soviel Zeit.
Das ist auch ein Special Event, sowas macht man nicht ständig.

Offline korknadel

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #540 am: 29.09.2016 | 09:58 »
Auch wollte ich im Rahmen eines gesellschaftlichen "Spiels" einen der SC, und zwar einen ganz bestimmten, mit einem hochrangigen Adeligen reden lassen. Pures Railroading.

Ich glaube nicht, dass ich künftig Forenkontakt zu Dir aufrecht erhalten kann, da Du Dich damit als ein derart unmoralischer, ethikferner Mensch geoutet hast!  >;D

Im Ernst zu Deinem Post insgesamt: Mir ist bewusst, dass das, was Du da angewandt hast, im Kern dramaturgische Entscheidungen sind, aber ich glaube kaum, dass das mit der Dramaturgie gemeint ist, die von Boba oder etlichen anderen (inklusive mir) so skeptisch beäugt oder gar abgelehnt wird. Das ist das, was ich "einen Char anspielen" nenne und was Crimson King Flag-Dingens nennt (der Begriff ist mir zu rollenspielhipster), entscheidend ist doch aber auch bei Deinem Beispiel, dass Du damit auf kein bestimmtes Ergebnis abgezielt hast. Klar haben dramaturgische Erwägungen bei Dir eine Rolle gespielt, aber da Du den Ausgang der Sache ergebnisoffen lässt, drückst Du keine Dramaturgie durch. D.h. Du manipulierst dadurch nur ganz leicht die Spannungskurve (zeitliche Dramaturgie), steuerst damit aber nicht aktiv auf einen Höhepunkt zu, weil Du ganz dezidiert offen lässt, was aus der Begegnung wird. Je nach Spielerreaktion hätte das Gespräch auch ein Rohrkrepierer, ein Antiklimax werden können, sich im Sande verlaufen können ohne irgendwelche Folgen. Und dann hättest Du das ja wahrscheinlich auch nicht forciert. Damit wäre das, was man landläufig Dramaturgie nennt -- das möglichst effektvolle Steuern von Spannungskurven -- im Arsch.

Ich jedenfalls sehe da einen gewaltigen Unterschied, und ja, das, was Du da gemacht hast, würde ich mir als Spieler gefallen lassen, und als SL würde ich mich derselben "Dramaturgie" schuldig machen. Ihr könnt schon mal den Scheiterhaufen vorheizen.
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Offline Skasi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #541 am: 29.09.2016 | 09:59 »
Man spielt dabei ja auch die wichtigsten NSC, nicht den ganzen Ballsaal.
Echt? Denn das meinte ich ja: Man spielt den wichtigen Teil aus und noch ein paar zusätzliche Dinge, die Farbe bringen. Der Rest wird beschreibend und teilweise eben nur mit Würfelwurf abgehandelt (Spieler: "Ich höre mich erstmal um." *würfel* SL: "Du schnappst dieses, jenes und welches auf." - Wobei jedes mehr oder weniger wichtig oder schlicht Fluff sein kann - und weiter geht's nach Spielerlust und -laune).
Als ich den Einwurf vor 10 Seiten brachte, hieß es aber noch sinngemäß: Der Spieler kann reden, also soll er das möglichst auch (in-character). Beschreibung wird akzeptiert (wenn auch nicht bevorzugt), und "nur würfeln" ist böse.

Aber letztendlich standen da zwei Dutzend voll ausgearbeitete NSC mit eigenen Zielen und Hintergründen plus Gefolge. Auch beim Gefolge waren diverse Leute, zu denen ich jeweils was sagen konnte oder zu denen einer oder mehrere SC schon Kontakt hatten. Parallel habe ich mir ein paar R-Maps gezeichnet mit den wichtigsten Verbindungen der NSC.
1. Cool :) Bei mir wären die nur mit dem nötigsten ausgestattet (also zwei, drei beschreibende Attribute, Ziele und Beziehungen).
2. Selbst mit diesem Aufwand hast du wieviel Prozent der Anwesenden (exkl. Gefolge) auf so einem Ball ausgearbeitet? 10?

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #542 am: 29.09.2016 | 10:11 »
Ich hab jetzt nochmal den OT gelesen und stimme korknadel vollkommen zu.
Zitat von: Boba Fett
Denn die besten Stories, die ich gespielt und miterlebt habe, waren stets die, die nicht vorgeplant waren. Die, bei denen alles stimmte, weil man sich auf das einlassen konnte, was gerade angesagt war. Die bei denen Flexibiltät und Improvisation beim Spielleiter zu bewundern waren. Die, bei denen alle - auch der Spielleiter - am Ende überrascht waren, was da gerade an Story abgelaufen
Ich würde sogar soweit gehen je weniger Übung beim Improvisieren ein Spielleiter besitzt (gerade neue Spielleiter fragen mich oft:"Und was mach ich jetzt wenn die nicht dorthin gehen?!?!") um so mehr wird er sogar vorbereiten müssen um diese Flexibilität zu erreichen. Je mehr Erfahrung und Übung man hat um so weniger muss man Vorbereiten.

Ein Punkt im OT den ich aber auch super interessant finde ist:
Zitat
Und deswegen habe ich mir jetzt für völlig überteuertes Geld dieses 280 Seiten dicke DSA Abenteuer gekauft, es auswendig gelernt, die Vorlese-Textpassagen von Blockbuster-Synchronstimmen aufnehmen lassen, eine echte 1:1 Kulisse als Battlemap Ersatz vor den Toren der Stadt aufbauen lassen und Angelina Jolie als Barkeeperin engagiert, damit die Stimmung und der Plot garantiert so stattfinden, wie im Buch vorgeplant?
Je mehr man vorbereitet, um so höher ist ja irgendwie das Investment des Spielleiters. Ich verstehe also schon, dass man dann verleitet sein kann, dass auch um jeden Preis anzubringen. Das ist aber sicher nicht immer eine gute Idee.

Der 3W6 Podcast hat grade eine Folge zu Game Design rausgebracht, im Interview auch 2 Computerspiele-EntwicklerInnen und da wurden 3 tolle Fragen angebracht die man sich beim Vorbereiten Fragen sollte:

1. "So what?" - Warum interessiert mich das überhaupt?
2. "Oh, yeah?" - Ich glaub das aber nicht.
3. "Huh?" - Ich evrsteh das nicht.

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #543 am: 29.09.2016 | 10:44 »
Zitat
Als ich den Einwurf vor 10 Seiten brachte, hieß es aber noch sinngemäß: Der Spieler kann reden, also soll er das möglichst auch (in-character). Beschreibung wird akzeptiert (wenn auch nicht bevorzugt), und "nur würfeln" ist böse.
Wie bitte???
Ich bezog mich hier allein auf die Anwendung von sozialen Fertigkeiten, mit dem Ziel einen NSC in meinem Sinne zu beeinflussen, undzwar ausdrücklich!  Da halte ich Argumente nach wie vor für sinnvoll, und wichtig, wohlgemerkt Argumente.
Dichtkunst ist ansich eine feine Sache, wobei ich Andichtung nicht mag. Bitte versteh das. ;)

Zitat
Ich würde sogar soweit gehen je weniger Übung beim Improvisieren ein Spielleiter besitzt (gerade neue Spielleiter fragen mich oft:"Und was mach ich jetzt wenn die nicht dorthin gehen?!?!") um so mehr wird er sogar vorbereiten müssen um diese Flexibilität zu erreichen. Je mehr Erfahrung und Übung man hat um so weniger muss man Vorbereiten.
Jein, ganz ohne Vorbereitung geht es auch beim Impro-SL nicht. Das Improvisieren hilft im Prinzip beim NSC spielen selbst. Die NSC Hintergründe , der "voraussichtliche Plot", bzw. die Eckepunkte des Plots müssen natürlich trotzdem vorbereitet werden.
Aber das hält sich in Grenzen. Wenn man sich von den wichtigen NSC ein paar Eckdaten notiert, ist das nicht anders als in anderen Abenteuern auch.
 
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 12:22 von Issi »

Offline Crimson King

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #544 am: 29.09.2016 | 11:14 »
Das ist das, was ich "einen Char anspielen" nenne und was Crimson King Flag-Dingens nennt (der Begriff ist mir zu rollenspielhipster), entscheidend ist doch aber auch bei Deinem Beispiel, dass Du damit auf kein bestimmtes Ergebnis abgezielt hast.

Ich bin noch hipsteriger und nenne das ganz Neudeutsch bang driven adventure design. Da wird auf ein bestimmtes Ereignis hin gespielt, meinetwegen auch nachgeholfen, damit das Ereignis zu einem besonders günstigen Zeitpunkt aufgetischt wird, aber wenn das Ergebnis dieses Ereignisses offen ist, hat das mit Railroading nur sehr bedingt etwas zu tun. Mich würde hier mal ernsthaft interessieren, ob an dem Abend auch nur eine relevante Spielerentscheidung entwertet wurde, egal ob nun mit oder ohne schweigendes Einverständnis der betroffenen Spieler.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline KhornedBeef

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #545 am: 29.09.2016 | 11:25 »
[..] Neudeutsch bang driven adventure design[...]
Öhm, da ist kein Deutsch in deinem Neudeutsch  ;D und bei z.B. einem amerikanischen Publikum wäre es unglücklich, ihre Charakter zu "bangen". Insofern finde ich "anspielen" oder "Flaggen ansprechen" schon ok. Aber wir verstehen alle grob was gemeint ist: Im Vorfeld sagt der Spieler explizit oder durch irgendwelche Systemhilfe "Das ist interessant an meinem SC, das sind die Dinge die ihn beschäftigen sollen!" und der Spielleiter geht während des Spiels hin und führt Elemente ein, die diese interessanten Sachen aufnehmen, thematisieren, in der Vordergrund rücken. Korrekt?
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Offline korknadel

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #546 am: 29.09.2016 | 11:25 »
Ich bin noch hipsteriger und nenne das ganz Neudeutsch bang driven adventure design.

 :d
Sehr gut! Weiter so!
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Offline Boba Fett

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #547 am: 29.09.2016 | 11:28 »
"Bang driven" - das hat doch was mit exessiven Pornokonsum zu tun, oder?
-scnr-
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Luxferre

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #548 am: 29.09.2016 | 11:54 »
"Bang driven" - das hat doch was mit exessiven Pornokonsum zu tun, oder?
-scnr-

Rollenspiele und Rollenspiele halt. Wundert mich nur, dass man 11.679 Posts braucht, um das zu raffen  >;D

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #549 am: 29.09.2016 | 11:56 »
Zitat
Ich bin noch hipsteriger und nenne das ganz Neudeutsch bang driven adventure design. Da wird auf ein bestimmtes Ereignis hin gespielt, meinetwegen auch nachgeholfen, damit das Ereignis zu einem besonders günstigen Zeitpunkt aufgetischt wird, aber wenn das Ergebnis dieses Ereignisses offen ist, hat das mit Railroading nur sehr bedingt etwas zu tun. Mich würde hier mal ernsthaft interessieren, ob an dem Abend auch nur eine relevante Spielerentscheidung entwertet wurde, egal ob nun mit oder ohne schweigendes Einverständnis der betroffenen Spieler.
[/u]
Also bei mir nicht. 
Ereignisse können auch nicht eintreffen, wenn die Helden Dieses oder Jenes tun, um das zu verhindern.

Es gibt diesen: <Was würde passieren, wenn die Helden gar nichts tun, oder gar nicht da wären?> Ablauf. Hat der einen best. Namen?
Ich nenne den für mich bislang "Timeline". Da die Helden aber da sind, agieren und bestimmte Entscheidungen treffen, kann diese "Timeline" natürlich gestoppt bzw. verändert werden.
Irgendwo hab ich auch schon "Event Flow "gelesen.
« Letzte Änderung: 29.09.2016 | 12:38 von Issi »