Autor Thema: Spieler, die gern beim selben Archetyp für ihre SCs bleiben, ...  (Gelesen 9638 mal)

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Offline Galatea

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@ Weltengeist: Hm ... wenn ich mir das so überlege ... ich glaube, wir meinen beide dasselbe, nur aus verschiedenen Blickwinkeln.
Am Beispiel Deines schweigsamen Elfen / Ninjas - möglicherweise IST der SPIELER einfach introvertriert, schüchtern oder wortkarg und wählt deshalb immer diesen Typus?
Dann würde er einfach seine Persönlichkeit berücksichtigen und eben das spielen, was er eh schon gut kann - nämlich nix sagen ...  ~;D
Wir hatten auch so einen sehr ruhigen, ziemlich schweigsamen Typ in unserer Starship Troopers RPG Gruppe - der spielte unseren Kommunikationsspezialisten (Funker) ~;D.
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Offline kalgani

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Ich bin wohl auch irgendwie ein Immer-Spieler, auch wenn ich gelegentlich schon versuche, an bestimmten Punkten aus dem gewohnten Muster auszubrechen.

So ähnlich sieht es bei mir auch aus. Am liebsten mit einem grummeligen Zwergen kombiniert.
Diesen versuche ich allerdings inzwischen zu vermeiden, hat gerade aber wieder mal nicht funktioniert (zwergischer PF Inquisitor)

Aber mein anderer Char (5E) ist ein Halbelf Cle/Soc mit Entertainer background...
also ganz was anderes, mit dem tue ich mich aber auch noch deutlich schwerer. :(
Obwohl ich das "warum ist der das?" für mich sehr gut gelöst habe ... wird aber noch werden .... hoffentlich .....

Offline Hector

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Moin,

ich spiele in der Tat immer wieder gerne Gentleman-Diebe bzw. ganz allgemein leicht verruchte Mantel- und Degen-Helden. Am liebsten leicht abgestützte aus der Oberschicht. Oder solche, die vorgeben, zur Oberschicht zu gehören. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich gerne durch die Runden quassele und lieber trickse als metzgere.

Ich glaube, was viele auch an Rogue-Charakteren fasziniert ist deren Vielseitigkeit. Sie können meistens ja alles ein bisschen, sodass sie zu jeder Situation etwas beitragen können. Zur Not nehmen sie Kurzschwert/Rapier/Degen zur Hand und unterstützen die "Tanks" an der Front. Denn sie sind ja keine soooo schlechten Kämpfer. Und meistens sind sie auch ganz fit im Oberstübchen und können zur Lösung kniffliger Aufgaben etwas beitragen. Eben im Gegensatz zu hochspezialisierten Magiern oder reinen Kloppern extrem vielseitig.

Viele Grüße
G.
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran

Offline Menthir

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In meiner Stammgruppe findet man auch vieles von dem, was hier bereits wiedergegeben wurde. Dabei lassen sich bei jedem Spiel relativ feste Rollenmuster festhalten; zum einen, was eine Präferenz an Klassen und Völkern angeht, zum anderen, was gewisse Charakterzüge im Allgemeinen angeht. Häufig sind diese Charakterzüge in der Person sicherlich vergraben, tritt aber nur beim Rollenspiel in der Stärke in den Vordergrund.

Unsere Stammgruppe besteht aus fünf Spieler, und wenn ich sie ziemlich kurz charakterisieren sollte, würde ich das wie folgt versuchen (sie werden mir in Teilen sicher widersprechen und die Kürze wird einige Sachen und Nuancen aussparen):

Spieler 1: Alle Charaktere müssen irgendwie mit den Schatten verbunden sein, einen hohen Heimlichkeitswert haben und zwielichtig sein. Am häufigsten sind sie Schurken oder im Idealfall Assassinen; das Thema der Loyalität und Dienstbarkeit spielt eine hohe Rolle; dabei ist der Spieler gerne Befehlsempfänger. Die Charaktere handeln häufig moralisch fragwürdig und neigen dazu, ein Stück weit die Fassung zu verlieren und zu übertreiben, wenn sie jemanden in der Hand haben, der sich nicht wehren kann. Sagen wir, ingame hätte er durchaus Spaß daran, Ramsey Snow/Bolton zu sein. Die meisten Mitspieler und Spielleiter halten das jedoch in sehr eng gesteckten Grenzen. Hat eine Schwäche für alle Völker, in denen das Wort Schatten oder Dunkel drin vorkommt, auf den Realms kommen also nur Drow oder Halbdrow in Frage usw.
In modernen Settings geht das dann nahtlos in den Scharfschützen über (sodass auch noch bogenschießende Waldläufer zugelassen sind). Will auch ewig der Informationsmeister und Intrigenmeister der Gruppe sein, aber dies gelingt ihm seltener. Verrennt sich gerne in kleinen Details und verliert gerne die Übersicht.

Spieler 2: Der Glamour-Fighter-Spieler. Alle Charaktere sollten im Idealfall kämpfen können, und wenn es geht mit Schwertern, doch viel wichtiger als ihr Angriffsattribut und der kämpferische Aspekt, ist dass der Charismaaspekt sehr hoch ist. Dennoch hat der Spieler dabei keine Allüren, sowas wie ein dauernder Leader der Gruppe zu sein. Aber es soll schon etwas mit Schirm, Charme und Zweihänder sein. Hat zudem eine Schwäche für romantische Charaktere und Szenen, und kann sich auch mit Glitzervampiren (wenn er sie spielt und nicht der Pattinson-Guy) anfreunden. Mag es am liebsten, sich hinter dem Leader zu verstecken, aber immer wieder dann scharfe Spitzen gegen Gegner und Leader zu bringen. Neigt im Kampf zu relativ einfachen, möglichst verheerenden Angriffen. Gefühlt 98% der Charaktere sind Menschen, der Rest verteilt sich auf Gnome und Halblinge. In modernen Settings sind die Charaktere ähnlich, lehnen sich aber häufig an den russischen Kulturkreis an. Hat in den letzten Jahren zunehmend ein Interesse an Paladinen und Charakteren, die Schutzfunktionen innehaben, entwickelt.

Spieler 3: Der barbarische Anwalt. Wie kommt das zusammen? Der Spieler hat eine absolute Vorliebe für conan-esque Charaktere, möglichst breitschultrig, wütend, mit relativ kurzer Zündschnur; und das ist völlig unabhängig vom Volk oder auch von der Klasse. Wenn er irgendwas spielt, was nicht Barbar im Namen hat, bringt er ein wenig den Barbaren in den Charakter. Die Charaktere sind körperlich immer ausreichend stark und sehen dementsprechend aus, selbst Feen sind drei Meter breit und tragen eine Axt. Gleichzeitig senkt er aber ungern die Intelligenz zu niedrig, und irgendwie ist an diesem Mann ein Anwalt oder Richter verloren gegangen, denn er wechselt das barbarische, völlig wilde und zerstörerische Vorgehen regelmäßig mit den Winkelzügen eines Advokaten ab und das macht meist für ziemlich spannende Charaktere. Ist im Spiel im Regelfall der Leader, weil er als Spieler und Mensch eine gewisse (bis unheimlich starke) Ausstrahlung hat, ist zudem auch der eigentliche Intrigenmeister der Runde. Denkt immer in großen Bahnen und ist nicht für politisches Kleinklein zu haben, strebt immer nach Macht und politischen Großambitionen. Ist manchmal leicht zu erzürnen in Szenen durch seine Mitspieler.

Spieler 4: Der Herr-der-Ringe-Spieler. Letztendlich ist Tolkien sein Ideal und letztendlich ist jeder Charakter irgendwie an eine Figur aus Mittelerde angelegt, und so stellt er sich auch sein Spiel vor. Wenn er Spielleiter ist, sammeln die Spieler ein Artefakt, da nur mit diesem Artefakt dem Bösen beizukommen ist. Als Spieler sucht er vor allem Artefakte, um dem Bösen beizukommen, und erwartet auch, dass dies in der Runde vorkommt. Hat eine Schwäche für ehrwürdige Charaktere und gibt sich gerne als Freigeist und unabhängiger Berater. Sieht sich gerne als Leader (ist im realen Leben auch Offizier), ist meist jedoch nur zweiter Mann hinter dem Barbarenanwalt, und wird dann wieder freigeistig. Hat ein sehr festes Bild von Schwarz/Weiß in Fantasysettings und tut sich manchmal schwer mit den Graustufen. Spielt am liebsten Kleriker oder klerikerähnliche Typen, Zauberwirker im Allgemeinen, und ist eigentlich der Informationsmeister der Runde. Kann aber auch Brawler spielen, wenn er möchte und mengt immer mal wieder solche Charaktere dazwischen. Setzt den humoristischen Aspekt sehr hoch an im Spiel und bereichert die Runde damit. Am besten ist, wenn seine Spieler heilen; die Mitspieler und die Welt.

Spieler 5: Ich selbst habe ebenfalls eine Schwäche für kampfbasierte Charaktere, die jedoch unterschiedliche Rollen spielen können bis auf den reinen Haudrauf, denn den mag ich nicht. Meist spiele ich defensiv ausgerichtete Krieger (oder gar Tanks), die viele taktische Manöver und dergleichen (Trip, Disarm und was man nicht alles macht) einsetzen und mit einem überdurchschnittlichen Intellekt ausgestattet sind. Der eigentliche Archetyp meiner Person ist jedoch die Grummeligkeit oder gar Grimmigkeit am Spieltisch. Während ich eigentlich ein optimistischer, einigermaßen freundlicher und zurückhaltender Zeitgenosse bin, schaltet auch bei mir am Rollenspiel etwas um. Ich bin grundsätzlich in grimmiger (aber nicht unfreundlicher) Grundstimmung am Spieltisch und kann letztendlich keinen überzeugend, helllaunigen Charakter spielen, weshalb ich eine Schwäche für verhärmte und abgewrackte Charaktere entwickelt habe. Alles völlig gleich, ob ich einen Magier, einen Ingenieur, einen Raumschiffpiloten oder sonstwas spiele, sie sind meist grimmig und verhärmt. Meine Charaktere sind im Gegensatz zu mir extrem zielgerichtet in ihrem Vorgehen, hin und wieder versuche ich mich auch als Leader, kann selbst natürlich nicht einschätzen, wie erfolgreich ich darin bin. Zuletzt sind alle meine Charaktere Philosophen. Zwar sehr unterschiedlich, aber irgendwann sind sie dann doch immer Philosophen und Sinnieren über das Wesen der Welt und ihrer Umwelt.

Grundsätzlich schließe ich mich der Erkenntnis an, dass das Gros an Rollenspielcharakteren irgendwo zwischen Wunschvorstellung (durchaus auch negativer Art) und eigenen Persönlichkeitsmacken und -Eigenschaften angesiedelt ist. Die eigene Persönlichkeit stellt einen nicht zu lösenden Anker dar, weil wer kann sich etwas vorstellen, was er zur Gänze nicht ist? Da keine Extremposition erreicht werden kann, liegt einigen Spielern das Wandern zwischen diesen Punkten (Wunschvorstellung//Ego) wahrscheinlich einfach nur besser als anderen, die irgendwann (mal früher, mal später) glauben oder wissen, ihren Standpunkt zwischen diesen beiden unerreichbaren Extremen gefunden zu haben und nur noch in gewissen Abständen um diesen Punkt herumwandern, was ich für durchaus legitim halte.
Das alles ist ganz sicher unberührt von der eigentlichen Fähigkeit, diese Rolle wirklich darstellen zu können. Das steht auf einem anderen Blatt. :)

Ich kann also auch bestätigen, dass viele Spieler sich auf gewisse Charaktere, Charakterzüge, Völker, Klassen oder Nippes einschießen und es gerne bei und um sich herum führen. Wenn es für alle verträglich und nicht stark spielstörend ist, ist das sicher auch erträglich und der Rest meist verhandelbar. :)
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

„Ein Mensch wollte immer Recht behalten:
So kam's vom Haar- zum Schädelspalten.“ - Eugen Roth

Swafnir

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Also ich kenne vor allem den "Immer-Evil"-Spieler >;D

Aber auch fast immer Kämpfer und Diebe.

Im Grunde spiele ich alles. am anfang hab ich mich mit Zwergen und Wikingern/Thorwalern/Barbaren am wohlsten gefühlt. Mittlerweile ist es aber ein weites Feld. Reine Kämpfer mit denen ich aber kein schönes Charakterspiel machen kann, reizen mich allerdings wenig.

Offline Slayn

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Ich finde diesen Faden witzig und erhellend.
Ich gehöre nämlich zu den Leuten, die früher, basierend auf Archetypen und pers. Zielen, nur bestimmte Charaktere gespielt haben. Ninja und Nekromanten. Hauptsache: Nichts sieht mich, nichts berührt mich, niemand besiegt mich, egal ob das AB geschafft ist oder nicht, am Ende stehe ich noch....
Heute könnte ich so nicht mehr denken und meinen kleinlichen Egoismus vor den Teamspiel-Gedanken stellen.
Aber: Es juckt mich immer noch automatisch eines von beiden zu spielen wenn ich kann ....
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
I can hardly wait | It's been so long | I've lost my taste | Say angel come | Say lick my face | Let fall your dress | I'll play the part | I'll open this mouth wide | Eat your heart

Offline Bad Horse

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Ich habe früher ja gern Barden gespielt. Und Elfen.

Mittlerweile... weiß ich nicht. Ich spiele lieber irgendwelche nicht-schleichenden Charaktere, die sich nicht im Hintergrund halten und eher weniger dazu neigen, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne sofort sozial vollkommen unverträglich zu werden.

Und das, lieber Thread, passt dann doch wieder halbwegs in mein Selbstbild. :D
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Offline CAA

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Ich spiele in den aller meisten Gruppen den Magier der Gruppe. Zum einen weil ich auch schon im echten Leben nicht Zaubern kann. Mal davon abgesehen dass in der ein oder anderen Gruppe der... Anteil an Leute die nicht zu klugen Entscheidungen in der Lage sind erschreckend hoch ist. Da wird dann auch schonmal in 2-3 Kämpfen in Folge in die Mitte von Dutzenden bis an die Zähne bewaffnete Gegner gesprungen - und sich anschließend Beschert dass der GM einen nicht gewinnen lässt  wtf? :o

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Ich muss zugeben, daß ich das hier schon gemacht habe:
...Da wird dann auch schonmal in 2-3 Kämpfen in Folge in die Mitte von Dutzenden bis an die Zähne bewaffnete Gegner gesprungen ...

aber immerhin habe ich danach nie das hier gemacht:

... und sich anschließend Beschert dass der GM einen nicht gewinnen lässt  wtf? :o

Bin ja keine Heulsuse  :D
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Offline FlawlessFlo

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Wenn jemand persönlichkeitsmäßig eher zurückhaltend ist, sehr rational agiert und wenig konfliktfreudig ist, wird er - so meine Beobachtung - kaum über längere Zeit einen "richtig guten" Barbaren spielen können (ich meine jetzt einfach das entsprechende Klischee und rein rollenspielerisch, nicht regeltechnisch).

Natürlich gibt es auch Charakterwahlen, mit denen man irgendwas kompensieren will. Aber wenn man im RL extrem schüchtern oder introvertiert ist, wird man eben nur sehr schwer dauerhaft einen charismatischen Barden hinkriegen, der gerne im Mittelpunkt steht, weil man ja - vor allem in Stresssitutionen, wenn es also im Spiel brenzlig wird - eher so reagiert, wie man es gewöhnt ist.   


Doch doch, das geht schon. Ich war lange Zeit die Barbaren/Barden/Klerikerspielerin - und während letzteres noch halbwegs ich sein könnte, bin ich alles andere als barbarisch sondern eher schüchtern, und als Aspie stehe ich normalerweise (es sei denn mit anderen gemeinsam) nicht so gerne im Mittelpunkt. Singen kann ich schon mal gar nicht  ;D Ich klinge wie ein verendendes Nilpferd, meint mein Mann.

Barbaren hab ich gerne gespielt, weil ich bei denen ausser über die Regeln mal nicht denken musste, und wenn ich als Barbar Blödsinn erzähle - passt dann schon  ~;D Die agieren einfach aus dem Bauch heraus und dürfen auch mal so richtig wütend werden. Natürlich hab ich meine langjährige Barbarin dazu genutzt, Klischees sowohl auszureizen als auch auf den Kopf zu stellen. Saufen, raufen und durch die Bordelle ziehen, yep - war aber ne Frau  >;D

Barden spielte ich gerne weil die dick aufschneiden durften, auch über die eigenen Abenteuer. RL hab ich damals kaum über mich geredet und wenn dann hab ich alle gelangweilt   :P Ausserdem haben meine Barden auch oft noch den Dieb gegeben - sich zu erdreisten, was zu klauen und dann am besten noch damit zu prahlen war eines der abwegigsten Dinge die ich mir vorstellen konnte. Reine Diebe habe ich eher selten gespielt.

Dann kam ich irgendwann in die Paladinphase  ;D Heute spiele ich selten zweimal das gleiche hintereinander.
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Offline Feuersänger

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Ich dachte, dein Poison wären Gnomen. xD

--

Ontopic:
Ich gravitiere stark zum Archetyp "Bruiser". Wenn ich richtig kräftig Damage mache, das gefällt mir. Vorzugsweise als Nahkämpfer, aber das hängt auch davon ab, was das System hergibt. Wahlweise "was Magisches".

Wir hatten übrigens (auf mein Betreiben) schonmal einen ähnlichen Thread -- damals wollte ich wissen, ob es nur meine persönliche Wahrnehmung war, dass vor allem Spielerinnen mit Vorliebe "Stealthy" Archetypen wählen:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,87882.0.html
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Chiarina

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Zitat von: Feuersänger
damals wollte ich wissen, ob es nur meine persönliche Wahrnehmung war, dass vor allem Spielerinnen mit Vorliebe "Stealthy" Archetypen wählen:

Und willst du das jetzt immer noch wissen? Wie auch immer, auf die Damen in meinen Runden trifft das nicht zu:

Ich spiele regelmäßig in drei Runden mit Spielerinnen, deren Charakter sind: eine Barbarin (die den höchsten Schaden der Gruppe macht), eine Zaubererin, eine Frau für das Soziale, eine Gestaltwandlerin und eine hässliche, abstoßende Hexe aus dem fahrenden Volk.

Chiarina.

[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Ursus Piscis

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Interessant. Die Reaktionen auf meine Beiträge sprechen dafür, dass die Entwicklung in meiner Gruppe anscheinend eher die Ausnahme ist.

Entweder sind wir alle so zufrieden mit unseren tatsächlichen Persönlichkeiten, dass wir uns gar nicht erst bemühen, andere anzunehmen oder wir sind schlichtweg zu gestört, um das auch nur zeitweise hinzukriegen.  ~;D

Das sollte uns zu trinken geben. Beim nächsten Treffen werde ich meine MitspielerInnen mal fragen, wie sie das so sehen ...  8]

Offline Narrenspiel

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Nochmal zu den Dauer-Dieb- (oder Dauer-Magier-)Spielern: Diebe, Betrüger, Magier, Hexen erweitern den Handlungsraum des klassischen Problemlösens immens (Aus "Ich hau' drauf!" wird "Ich verkleide mich als wohlhabender Investor und versuche so das Haus auszukundschaften" bis hin zu "Ich dringe in seine Träume ein und finde heraus, wovor der Schuft Angst hat und dann entwickeln wir einen spannenden Plan daraus".

Weitergedacht: Vielleicht ist eine solche Dauerrollenbelegung gar kein Wunsch des Spielers, jemanden zu spielen, der er/sie gerne wäre, sondern der ganz profane Wunsch, das Erleben am Spieltisch mitzugestalten und andere Akzente zu setzen, wenn einem das immer gleiche Problemlösen nach Schema F zu langweilig wird.

Offline Weltengeist

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Weitergedacht: Vielleicht ist eine solche Dauerrollenbelegung gar kein Wunsch des Spielers, jemanden zu spielen, der er/sie gerne wäre, sondern der ganz profane Wunsch, das Erleben am Spieltisch mitzugestalten und andere Akzente zu setzen, wenn einem das immer gleiche Problemlösen nach Schema F zu langweilig wird.

Und dann ersetzt man das durch Problemlösen nach Schema G, indem man immer den gleichen Chartyp mit immer den gleichen Kompetenzen spielt? Leuchtet mir nicht ein.

EDIT: Was natürlich nicht heißt, dass es nicht trotzdem stimmen kann. Nur logisch finde ich es nicht. Aber Menschen sind ja selten logisch... ;)
« Letzte Änderung: 29.11.2014 | 12:02 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Dr.Boomslang

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Wenn ich so recht drüber nachdenke, waren in meiner Gruppe die meisten Spieler solche, die immer bei einem Archetyp bleiben. Einer hat nur Krieger gespielt, einer nur Elfen, ein anderer fast nur Magier und wenn mein Bruder mitgespielt hat, dann immer Zwerge. Aus meiner Erfahrung ist es also eher die Ausnahme wenn Spieler bewusst zwischen Archetypen wechseln.

Der Grund dafür kann natürlich sein, dass man den Archetyp ansich mag, aber häufig sagt es etwas darüber wie ein Spieler gerne am Spiel teilnehmen möchte, bzw. was er sich wünscht und auch was er eventuell befürchtet. Der Magier-Spieler hat sich zwar auch für die mystischen Aspekte einer Handlung interessiert, aber ich hatte immer das Gefühl in erster Linie ging es ihm darum einen Charakter zu spielen der einerseits etwas kann das andere nicht können und andererseits das Potential hat besonders mächtig zu werden. Der Elfenspieler hat sich z.B. kaum für Elfen als Charaktere interessiert, sondern wollte immer ein Kampf-Magie-Allrounder sein, der überall mitmischen kann. Der Kriegerspieler hingegen hat einfach direkte Konflikte bevorzugt und ist auch in der Rolle selbst aufgegangen.
Ich habe als Spieler auch häufig Krieger bevorzugt, einerseits aus Interesse an der Rolle, aber andererseits weil ich mir immer sicher war das Kämpfe eine solch große Rolle spielen würden, dass es mir wie ein Fehler schien darauf keinen Fokus zu legen.

Offline Sid

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Hehe, netter Faden!

Ich folge immer einem inneren Archetypen - dem Puppenspieler.  8)

Ob als Hacker, Illusionist oder leitender Wissenschaftler einer Expedition.

Ich bin der Typ: "Hanibal des A-Teams" und liebe es wenn ein Plan funktioniert.  8]

Ich putz hier nur.
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Offline FlawlessFlo

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Ich dachte, dein Poison wären Gnomen. xD

Ne, Ram ist nur ein Running Gag, mehr nicht.

Wobei ich auch bei weitem nicht nur Zwerge spiele. Aber (mittlerweilen) doch häufiger als andere Konzepte. Früher habe ich fast ausschließlich Elfen gespielt. Mit Hero Quest hat das angefangen, da konnte man kämpfen und zaubern. In DSA war das sehr ähnlich und in D&D auch. Und in AD&D gab's dann elfische Kämpfer/Zauberkundige. Erst die 3rd Edtion von D&D hat mit meine Elfen abgewöhnt... Aber mit den Zwergen habe ich adäquaten Ersatz gefunden :D
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Offline Feuersänger

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Hmmh, in Sachen Rassen haben sich meine Präferenzen da über die Zeit gewandelt.

Meine allerersten Charaktere, in Hero Quest und DSA, waren allesamt Zwerge.
Hingegen bei AD&D und in der Anfangsphase von D&D 3E bin ich immer bei halbelfischen Rangern gelandet.
Aber irgendwann hatte sich das alles gelegt; seit vielen Jahren spiele ich fast immer Menschen.
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Offline Skeeve

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... und dann war da noch derjenige, der die Figur "Jimmy die Hand" aus den Midkemia-Romanen von Raymond Feist so interessant fand, dass zuletzt eigentlich alle neuen Charaktere "heimlich und neugierig" veranlagt waren. Wobei mich dann bei der Charaktererschaffung bei (A)D&D(3.5) immer gestört hatte dass ich auch noch ein paar Prozentpunkt auf Taschendiebstahl packen musste. Über die Dächer zu schleichen, bei den Wohlhabenden einzubrechen und/oder bei solchen Aktionen vielleicht auch noch die eine oder andere wertvolle Information zu erfahren, erschien meinen Charakteren immer ungefährlicher als Taschendiebstahl. (So ist 2003 mein Charakter für Gurps Traveller dann auch ein Spion/Aufklärer/Spezialops-Charakter, der hinter den feindlichen Linien operierte, geworden. Dabei wollte er nur das Universum kennenlernen als er sich zum Militär meldete. Als er dann, in seiner Kälteschlafkapsel schlafend, von dem Rest der Abenteurergruppe gefunden wurde, musste er feststellen dass er als einziger den Flug zum nächsten Einsatz überlebt hatte, der Krieg mittlerweile schon seit eingen Jahren vorbei war und das er im ehemaligen Feindesgebeit aufgeweckt wurde. Aber irgendwann hatte ihn seine Vergangenheit dann doch noch eingeholt...)

Bei bei den (A)D&D-Charakteren lief das Ende der Hintergrundgeschichte meist darauf hinaus dass der Charakter es vorzog, aus nicht näher erläuterten Gründen "seine" Stadt erstmal eine Weile zu verlassen und sich deswegen der jeweiligen Abenteurergruppe anschloss.

In den Jahren davor hatte ich diverse Kämpfer und ein paar Kleriker und Magier ausprobiert. Bei den Rassen waren es, glaube ich, überwiegend Menschen. Angefangen hatte ich (damals mit D&D, später AD&D und D&D3.5) vermutlich mit Kämpfern. Im Vergleich zu z.B. den Klerikern und Magiern mit ihren ganzen Spruchlisten usw., gibt es bei Kämpfern doch meistens am wenigsten Regeln zu lernen und zu berücksichtigen.

Also das könnte auch noch ein Grund sein, sich (erstmal) auf einen bestimmten Archetyp festzulegen: wieviel Regeln und Verwaltungsaufwand eine bestimmte Klasse/Characterkonzept erfordert.
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline Grimtooth's Little Sister

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An Rassen hab ich anfangs auch am liebsten Zwerg oder Gnom gespielt. Beide waren so herrlich anders als Menschen, die kann ich gut spielen weil ich auch so herrlich anders bin als die Normalbevölkerung. Ein kindischer, alberner Gnom bzw ein rüder Zwerg - das bin ich schon viel eher als ne bestimmte Klasse.

Meine Barbaren waren allerdings eher Orks oder Halborks und meine Barden recht gemischt.
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"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
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Offline Ginster

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Ich habe vorher noch nie drüber nachgedacht, kann aber jetzt sagen, dass ich die Erfahrung mit dem Schurken so auch gemacht habe.

Mir fallen da aber auch Spieler ein, deren Charaktere, egal welche Klasse/Rasse, immer asoziales Verhalten an den Tag legen, was ich persönlich meist etwas nervig finde.

Offline bobibob bobsen

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Einer meiner Mitspieler versucht immer einen militärischen Hintergrund zu wählen. Wenn nicht für seinen Charakter dann doch zumindest für dessen Vater oder Bruder. Militär scheint ihn stark zu faszinieren und es wird ihm auch nie langweilig daher alles gut.

Offline Bad Horse

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Eigentlich stört das Immer-das-Gleiche-Spielen ja auch nur, wenn a) der Spieler immer irgendwelche Nervbacken spielt, die einmal nicht so schlimm wären, aber auf Dauer unerträglich sind oder b) wenn der Lieblings-Archetyp nicht ins Setting passt ("Ich will einen Elfen spielen!" "Äh, schön, aber in dem Setting gibt es gar keine Elfen." "Aber... ich mag Elfen!" "Ja, aber die gibt es hier halt nun mal nicht." "...kann ich dann einen Halbelfen spielen?")
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?