Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie viel Beschreibung braucht ein (Fate-)Setting eurer Meinung nach?
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: KhornedBeef am 19.04.2017 | 16:01 ---Das war ja meine Frage. Wenn du 2-3 knackige Sätze eines evokativen Genies mit einer Seite Gelaber eines untalentierten Stümpers vergleichst, der beschreibt das SC nur Postbeamte sein dürfen, die nichts außer stempeln tun, dann hast du eben Äpfel und Birnen verglichen. Das bedeuet diese Redensart nunmal. Darum habe ich ja gerade danach gefragt, was dachtest du denn?
--- Ende Zitat ---
Du redest von untalentierter Stümper. Ich rede von Autor mit anderen Beweggründen als ein Designer. Das ist nicht zwangsläufig untalentiert. Einfach andere Ziele und Absichten. Das hat nichts mit Äpfeln und Birnen zu tun. Im Rollenspielbereich gibt es nun mal Autoren und Designer und beide produzieren Texte fürs Spielen.
--- Zitat von: KhornedBeef am 19.04.2017 | 16:01 ---Kurz: Infos sind hinderlich, wenn sie hinderlich sind. Wenn die Spieler völlige Freiheit wollen, alles zu verändern, ist alles hinderlich. Aber das spielt ja nicht jeder.
Und sie sind nutzlos, wenn der Autor nicht gut schreiben kann. Siehe oben. Siehe meine Ausgangsbefürchtung.
--- Ende Zitat ---
Du verkürzt schon wieder. Ich habe Dir erzählt, warum Infos hinderlich sind. Daraus: Infos sind hinderlich, wenn sie hinderlich sind zu machen ist schlichtweg ne unzulässige Vereinfachung. Und keiner redet von völlig Freiheit. Es geht um: wie viel Freiheit braucht eine Gruppe, die sich entschlossen hat, Fate zu spielen, im Setting. Was die Ausgangsfrage ist, die wir hier beantworten.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 19.04.2017 | 13:40 ---Im Augenblick gibt es hier gar nicht so viele Äpfel und Birnen:
1) Publizierte Settings, die als Rollenspielsettings geplant sind (Bsp. Malmsturm, DSA)
2) Publizierte Settings, die sich an anderen Medien orientieren (Bsp. Star Wars und die beiden Harrys)
Und das sind auch die beiden Gegensätze. Wobei DSA mit seinem expliziten Metaplot und seinen Eisenbahnschienen langsam in Kategorie 2 fällt...
--- Ende Zitat ---
Ich sehe nicht, warum diese Unterscheidung Sinn macht. DSA würde ich, wenn ich denn kategorisieren müsste, auch in Kategorie 2 einteilen. Aber nicht wegen der Eisenbahnschienen, sondern wegen der zahlreichen DSA-Romane.
Ansonsten gibt es zahlreiche Dresden-Files-Rollenspieler, die noch nie die Romane gelesen haben. Andererseits kenne ich auch einige Engel-Leser und Shadowrun-Leser, die mit Rollenspiel wenig anfangen können. Und dann noch viele Warhammer-40k-Leser, die zwar begeisterte Tabletopper sind, aber auch eher kein Rollenspiel spielen.
Man kann zwar davon sprechen, dass einige Settings ihre Wurzeln in Romanen haben, andere ihre Wurzeln im Rollenspiel und wieder andere ihre Wurzeln im Tabletop. Aber ich finde es für das aktuelle Setting eher zweitrangig, wo die Wurzeln des Settings liegen.
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 19.04.2017 | 15:33 ---Infos sind dann hinderlich, wenn sie viel zu detailliert sind und ich ständig Veto einlegen muss, weil die Spieler was in der Story wollen, was dem widerspricht.
--- Ende Zitat ---
Wieso musst du Veto einlegen?
Es ist doch deine freie Entscheidung, ob dir der Kanon oder die Spielerideen lieber sind.
Du kannst* evtl. ein Veto einlegen, wenn dir persönlich der Kanon wichtig ist und er für dich einen Wert darstellt.
Du kannst aber auch auf dein Veto verzichten, wenn dir die Spielerideen besser gefallen und der Kanon nicht so wichtig ist.
Das ist letztendlich deine Entscheidung.
*Eventuell kannst du nichtmal ein Veto einlegen, wenn die Gruppe sich vorher darauf geeinigt hat, dass Spielerideen den Kanon verändern dürfen.
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 17:22 ---Ich sehe nicht, warum diese Unterscheidung Sinn macht.
--- Ende Zitat ---
Weil es einen Unterschied macht, ob ich ein Rollenspielsetting mit der Intention zu spielen schreibe, oder ein existierendes Medien-Franchise fürs Rollenspiel aufbereite. Beides folgt einer anderen Logik. Beim Rollenspielsetting ist der Fokus: wie kann ich das Setting maximal unterhaltsam für den Spieltisch machen? Was muss da rein? Bei einem existierend Franchise geht es darum, die vorhandenen Infos spieltechnisch aufzubereiten und etwas für SCs zu tun zu finden. Das ist wie gesagt, gar nicht so einfach, wenn die Hauptstory schon "gespielt" ist. Bei manchen Franchises geht es einfacher als bei anderen.
DSA ist ein blödes Beispiel, weil eigentlich als Rollenspielsetting geplant, um dann den awesome NSC der Designer Platz machen zu müssen.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 17:22 ---Wieso musst du Veto einlegen?
Es ist doch deine freie Entscheidung, ob dir der Kanon oder die Spielerideen lieber sind.
--- Ende Zitat ---
Weil unter Umständen Nachfolgeprodukte sonst nicht mehr kompatibel sind und man alles anpassen muss! Siehe das DSA Beispiel oben: wird ein bestimmter NSC gerettet, fliegt die komplette nachfolgende Weltbeschreibung nicht mehr. Solche Kampagnen und Abenteuer gibt es im RPG Bereich leider zur Genüge...
Eulenspiegel:
Für den Autoren macht es vielleicht einen Unterschied, warum er das Setting schreibt.
Und für mich als Leser/Rollenspieler macht es einen Unterschied, warum ich das Setting lese.
Aber für mich als Leser/Rollenspieler macht es keinen Unterschied, warum der Autor das Setting geschrieben hat.
Mir ist es egal, ob der Autor nun ein Rollenspiel-Setting oder ein Roman-Setting schreibt, wenn ich einen Roman lesen will. Für meinen Spaß ist nicht die Motivation des Autoren relevant, sondern meine eigene Motivation! Denn letztendlich geht es hier um die Bewertung des Settings und nicht um die Bewertung des Autoren. Der Autor mag ein genialer Rollenspiel-Autor sein. Das sagt aber nichts darüber aus, wie gut das Setting als Roman geeignet ist. (Und umgekehrt.) Deswegen sollte man die Bewertung des Autoren getrennt von der Bewertung des Settings durchführen.
Stelle dir einfach mal vor, zwei Autoren schreiben exakt das gleiche Setting. Sie haben nur jeweils eine unterschiedliche Motivation dabei. Das Setting, das dabei herauskommt, ist aber exakt das gleiche. Inwiefern ist hier die Motivation des Autoren für dich relevant, wenn du nur das Setting speilen willst, das in beiden Fällen identisch ist?
bzgl. angeblicher Zwang
Wie gesagt: Es ist deine freie Entscheidung.
Du hast die freie Wahl, ob du mehr Wert auf die Nachfolgeprodukte legst, oder ob du mehr Wert auf die Ideen deiner Mitspieler legt. Keiner zwingt dich, Nachfolgeprodukte zu kaufen. Und selbst wenn du Nachfolgeprodukte kaufst, zwingt dich keiner, sie 1:1 umzusetzen.
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 19.04.2017 | 17:43 ---DSA ist ein blödes Beispiel, weil eigentlich als Rollenspielsetting geplant, um dann den awesome NSC der Designer Platz machen zu müssen.
--- Ende Zitat ---
DSA war dein Beispiel...
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 19:29 ---Mir ist es egal, ob der Autor nun ein Rollenspiel-Setting oder ein Roman-Setting schreibt, wenn ich einen Roman lesen will.
--- Ende Zitat ---
Um Romane geht es doch gar nicht! Das hat nix mit dem eigentlichen Thema zu tun. Da geht es um Rollenspiel-Settings und deren Beschreibung und nicht um das Quellenmaterial an sich.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 19:29 ---Stelle dir einfach mal vor, zwei Autoren schreiben exakt das gleiche Setting. Sie haben nur jeweils eine unterschiedliche Motivation dabei. Das Setting, das dabei herauskommt, ist aber exakt das gleiche. Inwiefern ist hier die Motivation des Autoren für dich relevant, wenn du nur das Setting speilen willst, das in beiden Fällen identisch ist?
--- Ende Zitat ---
Weil Du hier falsch liegst. Wenn zwei Autoren mit zwei Intentionen ein Setting schreiben, wird es eben nicht identisch sein. Das geht gar nicht!
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 19:29 ---bzgl. angeblicher Zwang
Wie gesagt: Es ist deine freie Entscheidung.
Du hast die freie Wahl, ob du mehr Wert auf die Nachfolgeprodukte legst, oder ob du mehr Wert auf die Ideen deiner Mitspieler legt. Keiner zwingt dich, Nachfolgeprodukte zu kaufen. Und selbst wenn du Nachfolgeprodukte kaufst, zwingt dich keiner, sie 1:1 umzusetzen.
--- Ende Zitat ---
Dann stecke ich noch mehr Arbeit in etwas hinein, weil es den Zweck nicht erfüllt, oder wie? Noch mal: meine These ist, dass ein Fate Setting kurz und knackig daher kommt. Du bestätigst mich gerade. Zu viel Info erstickt das Spiel bei Fate.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 19.04.2017 | 19:29 ---DSA war dein Beispiel...
--- Ende Zitat ---
Weil es einfach das größte und detaillierteste Setting in Deutschland ist. Und wie gesagt: für mich ein Beispiel, wie man es nicht macht, wenn man für Fate schreibt.
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