Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie viel Beschreibung braucht ein (Fate-)Setting eurer Meinung nach?
Isegrim:
Würde mir ohne "Star Wars" einfach nicht reichen, um als Spieler damit zu spielen. Was kann das Schiff? Gibt es den Notausgang "Wir springen in den Hyperraum"? Wie ist dieses Imperium drauf? Bei wem haben wir Schulden? Sind Schmugglerschiffe allgemein und unser Schiff speziell bewaffnet? Kann man als Schmuggler Planeten, Stationen etc einfach anfliegen, oder ist das Selbstmord? Gibt es da verschiedene Kategorien a la Zentralplaneten gefährlich, äußere Welten möglich?
Ich kenne gerade dieses "Ihr seid Schmuggler/Freihändler in einem SF-Setting" sowohl als Spieler als auch als SL, aus mehreren Runden. Ohne einen grundlegenden Rahmen, was physisch möglich ist, und wie (grob) die "politisch-gesellschaftliche Lage" aussieht, stolpert man da mE von einer Frage zur nächsten, anstatt zu spielen.
Das kann man sicherlich am Anfang zusammen festlegen, wenn das gewünscht ist, aber das ist dann immer noch eine Settingbeschreibung. Diese muss nicht ausufernd sein, aber es sollte sie mE geben. Und wie KhornedBeef kann ich auch in umfangreichen Beschreibungen/Vorlagen durchaus einen Mehrwert sehen.
Fragmentis:
Da muss ich isegrimm beipflichten. Ich kann doch als Spieler nur meinen Charakter und die Umgebung mit den anderen entwickeln, wenn ich die Rahmenbedingungen kenne. Das macht doch erst den Spass aus, mich in eine andere Umgebung reinzudenken. Sonst könnte ich auch 'Aldi 2017' als Setting spielen. Kennt jeder...Und findet keiner spannend. Ein schönes Setting sollte schon 300 Seiten haben und dafür gebe ich gerne 29 € aus. Peng. 😋
AngusMacLeod:
Ich glaub es sind 2 Paar Schuhe: Entweder will ich Fate-typisch eine Welt gemeinsam erschaffen und die Ideen der Spieler in das Setting mit einfließen lassen, dann reicht mir als "Setting" eine grobe Beschreibung und die groben Rahmenbedingungen.
Will ich aber in einer existierenden Welt spielen, die durch Settingbände, Literatur, Kino, etc. bereits viele Details beinhaltet, dann will ich hier auch nutzen, was schon existiert. Dann bin ich über ein 300+ Seiten Settingband sehr froh, da ich hier im Idealfall nachschlagetauglich alle relevanten Infos griffbereit habe.
Mir geht es grad bei Malmsturm so. Ich möchte die Welt so bespielt sehen, wie sie erdacht ist. Dafür muss ich mich in die Regionen einlesen. Und obwohl hier wirklich nicht bis ins kleinste Detail jeder Wirt oder jede Straßenbiegung beschrieben sondern nur ein grobes Gerüst bereitgestellt wird, kommt man auf ziemlich viele Seiten.
Der Vorteil bei Welten, die man aus Literatur und Film kennt ist, dass man weiß wie sie funktionieren. Auch wenn ich nicht detailliert weiß wo welcher Planet ist und welcher NSC wo und warum sitzt, habe ich doch durch die Medien ein gutes Gefühl für die Welt.
Genauso wenn jetzt jemand sagen würde: lass uns ein Firefly-Setting spielen. Dann reichen mir auch 60 Seiten, da der Rest, der bei Malmsturm im 500 Seiten Settingband steckt, bereits in den Köpfen vorhanden ist.
Kampfwurst:
--- Zitat von: Isegrim am 3.04.2017 | 01:28 ---Das kann man sicherlich am Anfang zusammen festlegen, wenn das gewünscht ist, aber das ist dann immer noch eine Settingbeschreibung. Diese muss nicht ausufernd sein, aber es sollte sie mE geben. Und wie KhornedBeef kann ich auch in umfangreichen Beschreibungen/Vorlagen durchaus einen Mehrwert sehen.
--- Ende Zitat ---
Dem möchte ich überhaupt nicht widersprechen, klar kann einem eine entsprechende Beschreibung viel Arbeit abnehmen und helfen sich in einem Setting zurecht zu finden. Aber es ist nicht zwingend erforderlich, zumindest für mich nicht.
Fragmentis:
Malmsturm und auch Dresden Files sind, denke ich, gute Beispiele für einen gesunden Mittelweg. Ich finde da Preis-Leistung auch durchaus angemessen (bei letzterem zumindest, wenn mein Crowdfunding irgendwann mal erscheint 😂 und es dann zu einem relativ normalen Preis für alle erschwinglich bleibt). Ein gutes Beispiel finde ich auch - wenn auch nicht FATE, aber doch vom Umfang her beispielhaft und brauchbar - bei Cthulhu die Bände 'Traumlande' und auch ganz gut 'Gaslicht'. Da werden auch die Regeln etwas angepasst und der Rest ist allgemeine Beschreibung und ein paar schöne Ideen und kurze Abenteuer. Noch kürzer als FATE machen es die BeyondTheWall-Macher für ihr Setting. Da wird es aber gezielt noch einmal so eingekürzt und eingedampft auch bei der Abenteuer-Beschreibung, damit der Meister noch weniger Vorarbeit hat und die Chars müssen noch mehr mitgestalten, subjektiv empfunden von mir. Deswegen finde ich beispielsweise NEST nichts Halbes und nichts Ganzes.
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